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Prima Magazin - Ausgabe Februar 2021

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Fotos © Berthold Benedek<br />

Das Naturschauspiel im Gipfelbereich begeistert und fasziniert immer wieder aufs Neue – auch wenn oder gerade weil es dort selten windstill ist<br />

jahr die Faszination Wechsel<br />

nähergebracht hat – mit dem<br />

Mountainbike. Seither war ich<br />

bestimmt an die zwanzig Mal<br />

per Rad, zu Fuß oder mit den<br />

Tourenskiern oben. Egal wie<br />

– zumeist bereits zum Sonnenaufgang.<br />

Denn das Gute liegt<br />

so nah!<br />

19:30 Uhr<br />

Finale Abstimmung mit<br />

meinem Tourenpartner, der<br />

durch seine frühmorgendlichen<br />

Rennradausfahrten im vergangenen<br />

Sommer meine Liebe zu<br />

Sonnenaufgängen geweckt hat.<br />

Bei der ersten Ausfahrt war<br />

ich noch skeptisch und musste<br />

mich überreden lassen, doch<br />

einmal von der Faszination gepackt,<br />

kommt man kaum mehr<br />

davon los. Wir sind mittlerweile<br />

ein eingespieltes Team. Was<br />

uns verbindet? Das Gespür für<br />

magische Momente.<br />

20:00 Uhr<br />

Ich bringe unsere Kinder ins<br />

Bett und verschlafe „zufällig“<br />

mit ihnen. Ob ich schon vom<br />

Hochwechsel träume? Nein,<br />

ganz so weit ist es noch nicht,<br />

aber ich begebe mich jedenfalls<br />

mit einer riesengroßen Portion<br />

Vorfreude ins Land der Träume.<br />

Sonnenaufgänge haben<br />

durchaus Suchtpotenzial und<br />

der Blick vom Wechsel über<br />

das Südburgenland ist einfach<br />

magisch!<br />

04:30 Uhr<br />

Der Wecker läutet. Eigentlich<br />

überflüssig – meine innere Uhr<br />

hat ohnehin bereits angeschlagen.<br />

Ich könnte nicht behaupten,<br />

dass mir das Aufstehen um<br />

diese Uhrzeit leichtfällt, aber<br />

die Gewissheit, dass es sich<br />

lohnt, hilft enorm. Ab sofort<br />

läuft mein Routineprogramm<br />

ab: Teewasser aufkochen, letzter<br />

Wettercheck, zwei Mal Tee<br />

aufgießen – einen zum gleich<br />

Trinken, einen fürs Auto, Zähneputzen,<br />

Anziehen, 10 Minuten<br />

auf der Blackroll ausrollen<br />

und aktivieren, Tee trinken,<br />

Müsli trinken. Moment: Müsli<br />

trinken? Ja, damit ich es in der<br />

Früh leichter runterbekomme,<br />

lass ich es durch den Mixer<br />

laufen. Man muss sich eben zu<br />

helfen wissen!<br />

05:15 Uhr<br />

Ski, Tourenschuhe und Rucksack<br />

ins Auto – los geht’s<br />

Richtung Wechsel. Wieder<br />

einmal haben wir eine neue<br />

Route ausgetüftelt und es gilt<br />

noch zahlreiche weitere zu erkunden.<br />

Meine Frau und unsere<br />

beiden Kinder befinden sich zu<br />

der Zeit noch im Tiefschlaf. Ich<br />

bin ihnen unendlich dankbar für<br />

dieses unbezahlbare Stück Freiheit,<br />

das sie mir in den frühen<br />

Morgenstunden schenken. Um<br />

10.00 Uhr werde ich wieder zu<br />

Hause sein und ich freue mich<br />

schon auf einen gemeinsamen<br />

Ausflug zum Bauernmarkt.<br />

06:00 Uhr<br />

Am Ausgangspunkt der<br />

Tour angekommen, rein in<br />

die Tourenschuhe, Rucksack<br />

schultern, Ski anschnallen –<br />

jeder Handgriff sitzt und schon<br />

wenige Minuten später ziehen<br />

wir unsere Spuren in die unberührte<br />

Winterlandschaft. Es<br />

ist eigentlich noch stockfinster,<br />

doch der Schnee reflektiert und<br />

verstärkt das Mondlicht so sehr,<br />

dass die Stirnlampe wie so oft<br />

überflüssig ist und ausgeschalten<br />

bleibt.<br />

07.30 Uhr<br />

Wir befinden uns kurz vor dem<br />

Gipfel. Der Himmel hat längst<br />

zu „brennen“ begonnen, in<br />

zehn Minuten geht die Sonne<br />

auf. Punktlandung. Wieder einmal<br />

alles richtig gemacht!<br />

Die Handykamera zücke ich<br />

mittlerweile nur mehr selten.<br />

Nicht weil die Faszination<br />

nachgelassen hat, sondern weil<br />

man das Gesamterlebnis unmöglich<br />

festhalten kann. Das<br />

Gefühl, nach einer lohnenden<br />

Tour am Gipfel zu stehen, dem<br />

kalten Wind ausgesetzt zu<br />

sein und das Kitzeln der ersten<br />

Sonnenstrahlen im Gesicht zu<br />

spüren, muss man einfach selbst<br />

erlebt haben.<br />

Ein Foto für meine Freunde<br />

unter der Nebeldecke wird’s<br />

dann doch: #nixversäumt :-)<br />

FEBER <strong>2021</strong><br />

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