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Prima Magazin - Ausgabe Februar 2021

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Sehnsucht nach Kultur<br />

Die Pandemie hat im Veranstaltungsbereich hohe Schäden verursacht. Es trifft nicht nur Kulturschaffende<br />

und Zulieferer. Natürlich sind auch die Konsumierende die Leidtragenden<br />

Foto © Laura Weingrill<br />

Seit bald einem Jahr ist es nun ziemlich still in der Kulturbranche. Veranstaltungen<br />

wurden bei Beginn der Pandemie als Erstes abgedreht<br />

und werden auch als Letztes wieder aufgesperrt werden, wissen auch<br />

die Organisatoren und Kulturschaffenden. Auf Machtworte der politischen<br />

Entscheidungsträger wird gewartet. Wie es genau weitergeht,<br />

weiß allerdings niemand. Eva Maria Kamper<br />

Ewald Tatar, Veranstalter des Nova<br />

Rock Festivals<br />

„Ich will endlich wieder<br />

die Sau rauslassen“<br />

Wird es <strong>2021</strong> wieder Konzerte<br />

geben? Diese Frage hört auch<br />

Ewald Tatar, Veranstalter des<br />

burgenländischen Nova Rock<br />

Festivals im Moment immer<br />

wieder, wenn er Interviews<br />

gibt. Auch dem prima! <strong>Magazin</strong><br />

gewährt er Einblick in<br />

sein „Kaffeesudlesen“, wie er<br />

es tragisch und lustig zugleich<br />

bezeichnet. „Ich habe vor allem<br />

ein Bauchgefühl, das sagt: Ich<br />

will endlich wieder die Sau<br />

rauslassen“, findet er klare<br />

Worte. „Nicht nur als Veranstalter,<br />

sondern als Konzertbesucher<br />

seit 40 Jahren will ich,<br />

dass es endlich wieder losgeht.<br />

Und ich glaube, so geht es<br />

vielen Menschen.“ Niemand<br />

habe zu Zeiten der Absagen<br />

im Frühjahr 2020 tatsächlich<br />

geahnt, wie lange es dauern<br />

würde. Und es werde auch<br />

noch ein paar Monate Durchhaltevermögen<br />

abverlangen,<br />

befürchtet Tatar, wobei auch er<br />

nicht in die Zukunft blicken<br />

könne. „Aber die Impfung<br />

wird es richten, denke ich. Von<br />

allein oder mit ‚Bachblüten‘<br />

wird so eine Pandemie nicht<br />

verschwinden. Da habe ich<br />

Alfred Masal, Geschäftsführer<br />

OHO, Oberwart:<br />

„Virtuell und analog als<br />

gemeinsame Zukunft?“<br />

Auch das OHO als Veranstalter und<br />

Künstlerwerkstätte befindet sich seit<br />

dem vergangenen Jahr in einer schwierigen<br />

Phase. Man hofft natürlich, dass das stabile Stammpublikum<br />

nach der überstandenen Zeit wiederkommen wird und<br />

auch dass die Künstler*innen mit der Verlagerung künstlerischer<br />

Arbeiten in den virtuellen Raum den Anschluss nicht verpassen.<br />

Die Solidarität in dieser Situation sei jedenfalls spürbar. Die gro-<br />

26 FEBER <strong>2021</strong><br />

Foto © Eva Maria Kamper<br />

ße Herausforderung seien die Planung und eventuelle Verschiebungen<br />

von sämtlichen Events. „Noch so kleine Veranstaltungen<br />

bedürfen einer gewissen Vorlaufzeit.<br />

Ebenso muss Klarheit herrschen, inwiefern etwas analog oder<br />

doch virtuell abgehalten werden kann, da gibt es auch rechtliche<br />

Differenzen“, schildert Geschäftsführer Alfred Masal. Ebenso sei<br />

eine Kunstveranstaltung ohne anschließende Gespräche oder<br />

Konsumation im Barbetrieb mit einem Streamingangebot nicht<br />

vergleichbar, „auch wenn kombinierte virtuelle und analoge<br />

Veranstaltungen nach der Pandemie eine gemeinsame Zukunft<br />

haben werden!“ Auch Masal widmet seine Hoffnung auf Normalität<br />

der COVID19-Impfung.<br />

.<br />

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