Prima Magazin - Ausgabe Februar 2021
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An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart FEBER <strong>2021</strong><br />
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Transgender<br />
Ein Lebensweg. Und: Das Kunstprojekt<br />
von Musiker Christian De Lellis.<br />
Foto © LEXI<br />
TITELFOTO:<br />
Musiker Christian De Lellis und sein Musikvideo.<br />
Ein Aufruf zu mehr Akzeptanz für jene, die aus<br />
der gesellschaftlichen Norm fallen, Seite 8<br />
„Habe vier<br />
Jahre lang den<br />
Atem angehalten“<br />
Expertengespräch: USA im Fokus<br />
Faszination „Wexl“<br />
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Foto © VIEW<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Foto © Berthold Benedek<br />
Editorial<br />
Nicole Mühl, MA<br />
Herausgeberin & Medieninhaberin<br />
In den Schuhen des anderen<br />
Der Musiker Christian De Lellis hat<br />
sich mit dem „Anderssein“ auseinandergesetzt<br />
und will mit seinem Musikvideo<br />
aufzeigen, wie wichtig es ist, einmal die<br />
Rollen zu wechseln (Seite 8). Ein Rat,<br />
der in vielen Bereichen guttun würde.<br />
Was wäre also, wenn wir uns in die Situation<br />
von Alexandra hineinversetzen,<br />
die magersüchtig war und unter den<br />
Kommentaren ihres Umfeldes enorm<br />
gelitten hat (Seite 28). Oder Helga<br />
(Seite 14), die an der Armutsgrenze lebt<br />
und für die eine Stromnachzahlung von<br />
400 Euro schlaflose Nächte bedeutet.<br />
Was wäre, wenn der Immobilien-Großinvestor,<br />
der ein weiteres Einkaufszentrum<br />
am Stadtrand baut, in die Rolle des<br />
Kleinunternehmers in der Innenstadt<br />
schlüpft, der gegen den Konzern am<br />
Stadtrand keine Chance hat. Und dann<br />
natürlich Kara Tepe. Immer noch. Was<br />
wäre, wenn die Regierenden der EU-<br />
Staaten eine Nacht in einem der Flüchtlingszelte<br />
verbringen. Bei Minusgraden,<br />
während draußen auf den Wäscheleinen<br />
die Kleidung gefriert. Wäre die „Hilfe<br />
vor Ort“ dann immer noch ausreichend?<br />
Oder wenn unsere Landwirtschaftsministerin<br />
einmal bei einem Tiertransport<br />
in Drittländer mitfahren würde. Tagelang<br />
ohne Wasser. Bis die Tiere völlig erschöpft<br />
auf die Schiffe geprügelt werden.<br />
Ja, ich weiß, manches mag Ihnen jetzt<br />
weit hergeholt erscheinen. Aber wie<br />
gesagt. Der Gedanke hat mit Christian<br />
De Lellis begonnen. Für sein Musikvideo<br />
hat er sich optisch in eine Frau<br />
verwandelt – oder besser gesagt zur<br />
Dragqueen. Für unser Titelfoto dann<br />
nochmals. Und während des dreistündigen<br />
Verwandlungsprozesses und des<br />
Shootings gingen die Gedanken ein<br />
wenig auf Reisen. Schicken Sie Ihre gelegentlich<br />
auch fort – in die Welt Ihres<br />
Gegenübers. Nicole Mühl<br />
www.prima-magazin.at<br />
Wechselwanderung, Seite 32<br />
Erwin Hochwarter, Seite 16 Christian De Lellis, Seite 8<br />
Gesunder Genuss, Seite 34<br />
REDE & ANTWORT<br />
4 „Habe vier Jahre lang den Atem<br />
angehalten“<br />
Expertengespräch: Die USA im Fokus<br />
IM FOKUS<br />
6 Transgender<br />
Tom, der junge Mann, der als Mädchen<br />
geboren wurde<br />
8 Eine schrille Rolle für mehr Akzeptanz<br />
Das Video von Christian De Lellis<br />
14 Hart an der Grenze<br />
Die Gesichter der Armut<br />
26 Sehnsucht nach Kultur<br />
Stimmen aus der Kulturbranche<br />
28 Der Körper als Makel<br />
Bodyshaming<br />
Foto © Karin Weingrill<br />
OHO, Seite 18<br />
PORTRÄT<br />
16 Mutiger Visionär<br />
Erwin Hochwarter entwickelt auch im<br />
Schlaf, denn „Technik ist logisch“, sagt er<br />
PLÄTZE & G‘SCHICHTN<br />
18 Ein weiter Weg zur Kunst<br />
Die Geschichte des OHO – Teil 1<br />
ORTSREPORTAGE<br />
20 Ort der vielen Facetten<br />
Markt Allhau – Das Tor zum Südburgenland<br />
REPORTAGE<br />
32 Faszination „Wexl“<br />
Der Tanz mit dem Sonnenaufgang.<br />
Das Naturerlebnis eines prima! Lesers<br />
Impressum: prima! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@prima-magazin.at, www.prima-magazin.at,<br />
Anzeigenleitung: Elke Ifkovits 0664-9198969, anzeigen@prima-magazin.at; Anzeigenberatung: Christina Stefanits, werbung@prima-magazin.at<br />
Redaktionsleitung/Satz: Nicole Mühl; Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc, Christian Keglovits, Laura Weingrill; Dr. Olga Seus; ,Kommentar:<br />
Feri Tschank; Rubrik „Rede & Antwort“: Walter Reiss; Rubrik „Plätze & G‘schichten“: Ing. Wilhelm Hodits; Kolumne „Liebe, Sex<br />
& Co.: Silvia Messenlehner; Rubrik „So geht vegan“: Karin Weingrill MA; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart •<br />
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FEBER <strong>2021</strong><br />
Foto © LEXI<br />
Foto © Horst Horvath<br />
3
Foto © ©zVg LEXI<br />
Rede & Antwort<br />
Persönlichkeiten im Gespräch<br />
mit Walter Reiss<br />
Erleichtert über den Abgang von Donald Trump zeigt sich der junge<br />
Weltbürger und Experte für Konfliktlösung, Augustin Nicolescou.<br />
Als Kenner von Politik und Gesellschaft in den USA beschreibt der<br />
Mitarbeiter des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und<br />
Konfliktlösung (ÖSFK) auf Burg Schlaining im Gespräch mit Walter<br />
Reiss, was auf den neuen US-Präsidenten, sein gespaltenes Land<br />
und die Weltpolitik zukommt.<br />
„Habe vier Jahre lang<br />
den Atem angehalten“<br />
Mit welchem Gefühl haben<br />
Sie die feierliche Angelobung<br />
von Joe Biden erlebt?<br />
Augustin Nicolescou: Ich<br />
war sehr erleichtert. Denn vier<br />
Jahre lang habe ich den Atem<br />
angehalten. Es waren Jahre, wo<br />
man nie wissen konnte, was<br />
passiert. Und nach dem Sturm<br />
aufs Kapitol ist es nun gut, dass<br />
das zu Ende ist.<br />
Ist das wirklich zu Ende? Der<br />
neue Präsident hat betont,<br />
Einigendes vor Trennendes zu<br />
stellen. Wird er diese Erwartungen<br />
auch erfüllen können?<br />
Augustin Nicolescou: Er muss<br />
wohl sehr viele Wünsche erfüllen.<br />
Es gibt ja auch innerhalb<br />
seiner Partei, den Demokraten,<br />
unterschiedliche Interessen.<br />
Er selbst steht als moderater<br />
Politiker im Zentrum dieser<br />
Partei. Es wird schwierig für<br />
ihn, denn die USA sind tief<br />
gespalten: zwischen Land und<br />
Stadt, Nord und Süd, zwischen<br />
ärmeren und wohlhabenden<br />
Gruppen. Dazu kommt, dass<br />
zwei Drittel der Wähler der<br />
Republikanischen Partei nach<br />
wie vor überzeugt sind, dass<br />
der Sieg Bidens nicht legitim<br />
war. Diese Leute haben Angst<br />
vor dem, was jetzt kommen<br />
wird und befürchten ein totalitäres<br />
Regime und einen sozialistischen<br />
Staat. Das Problem<br />
dabei ist, dass die Leute das<br />
wirklich und ehrlich glauben.<br />
Meinungen statt Fakten<br />
Wie und warum kommen die<br />
Anhänger von Trump zu dieser<br />
tiefen Überzeugung?<br />
Augustin Nicolescou: Das<br />
liegt wohl auch an der amerikanischen<br />
Medienlandschaft.<br />
Es gibt in den USA mehrere<br />
parallele mediale Universen.<br />
Früher haben sich die Menschen<br />
über lokale Nachrichtensender<br />
informiert. Man hat<br />
die Sender und Redaktionen<br />
gekannt und ihnen vertraut.<br />
Seit es Social Media gibt, sind<br />
diese lokalen Medien verschwunden.<br />
In den großen<br />
Netzwerken sind Meinungen<br />
stärker präsent als Fakten.<br />
Also die ideale Bühne für<br />
Donald Trump?<br />
Augustin Nicolescou: Ja, die<br />
Spaltung der US-Gesellschaft<br />
hat schon in den 1990er-Jahren<br />
begonnen und Trump hat<br />
sich auf Twitter – politisch erfolgreich<br />
– als die bestimmende<br />
Medienfigur präsentiert.<br />
Auf Twitter und anderen<br />
Kanälen wurde Trump ja gesperrt...<br />
Augustin Nicolescou: Grundsätzlich<br />
hat sich gezeigt, dass<br />
nach solchen Sperren rechtsextreme<br />
und rassistische Inhalte<br />
an Bedeutung verloren haben.<br />
Wird Joe Biden es schaffen,<br />
die zerrissene Gesellschaft<br />
Amerikas wieder zu vereinen?<br />
Augustin Nicolescou: Auch<br />
da werden die Medien eine<br />
gewisse Rolle spielen: Es wird<br />
sich zeigen, ob Trump-nahe<br />
Medien wie Fox News die Kooperation<br />
von Republikanern<br />
und Demokraten unterstützen<br />
oder ob sie es nicht tun. Und<br />
es gibt nach wie vor weitere<br />
– extrem rechts stehende –<br />
Netzwerke, die falsche Fakten<br />
verbreiten.<br />
Verlorenes Vertrauen<br />
wiedergewinnen<br />
Sie sind Trainer für Konflikttransformation<br />
und Experte<br />
für Dialogprozesse: Nehmen<br />
wir mal an, Joe Biden würde<br />
Sie als Berater in seinen<br />
politischen Stab aufnehmen:<br />
Welche Tipps würden Sie ihm<br />
geben?<br />
Augustin Nicolescou: Joe<br />
Biden ist innenpolitisch und<br />
außenpolitisch gefordert. Seit<br />
dem Zweiten Weltkrieg war<br />
die amerikanische Außenpolitik<br />
berechenbar, egal ob Demokraten<br />
oder Republikaner an<br />
der Macht waren. Die Trump-<br />
Administration hat sich von<br />
europäischen und südostasiatischen<br />
Verbündeten abgewandt.<br />
Mein wichtigster Tipp: Es gilt,<br />
Vertrauen wieder zu gewinnen.<br />
Leicht wird das nicht.<br />
Wird sich im Kräfteverhältnis<br />
der Mächte USA – China –<br />
Russland etwas ändern?<br />
Augustin Nicolescou: Dieses<br />
Verhältnis ist heute ganz<br />
anders als vor der Ära Trump.<br />
4 FEBER <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Foto © Strator Brilakis/shutterstock.com<br />
Foto © mccv/shutterstock.com<br />
Der Demokrat Joseph Biden ist seit 20. Jänner<br />
<strong>2021</strong> der 46. Präsident der USA. Nach vier Jahren<br />
Donald Trump will Biden schnell mehrere<br />
Entscheidungen seines Vorgängers zurückdrehen.<br />
Er geht vor allem in den Bereichen<br />
Außenpolitik, Klima, Migration, Gesundheitssystem<br />
und Covid-19-Bekämpfung einen völlig<br />
anderen Weg als sein Vorgänger<br />
Kamala Harris ist die erste weibliche<br />
Vizepräsidentin<br />
Foto © Walter Reiss<br />
Augustin Nicolescou<br />
ist als Kind von Immigranten (Mutter: Französin, Vater: Rumäne) in der einst „größten<br />
Stadt des Burgenlandes“ Chicago geboren und aufgewachsen.<br />
Er studierte Politikwissenschaften in Montreal und kam 2004 ans damalige „Center for<br />
Peace and Conflict Studies“ nach Stadtschlaining.<br />
Als Mitarbeiter des Herbert C. Kelman-Instituts und Trainer für<br />
Konflikttransformation befasst er sich mit Krisen in Sri Lanka,<br />
im Mittleren Osten, in der Ukraine und im Südkaukasus. Nach<br />
Tätigkeit für internationale Organisationen in Brüssel arbeitet<br />
A. Nicolescou als Projektmanager am Österreichischen Studienzentrum<br />
für Frieden und Konfliktlösung (www.aspr.ac.at)<br />
in Wien und in der Friedensburg Schlaining.<br />
Es wird wohl sehr schwierig für Biden, die<br />
Beziehung zu China zu managen. Auch<br />
Russland spielt auf internationaler Bühne<br />
eine immer stärkere Rolle, zum Beispiel<br />
im Konflikt zwischen Armenien und<br />
Aserbeidschan. Biden muss die USA dort<br />
wieder ins Spiel bringen, wo sie sich unter<br />
Trump zurückgezogen haben. Das wäre<br />
ein weiterer Rat, den ich ihm geben würde:<br />
Das State Department, also das Außenministerium,<br />
muss wieder zur starken<br />
politischen Kraft aufgebaut werden, denn<br />
die militärische Stärke der USA reicht hier<br />
nicht aus.<br />
Aus europäischer Sicht hatten die USA<br />
lange die Rolle der demokratiepolitischen<br />
Weltpolizei. Ist das nun Geschichte?<br />
Augustin Nicolescou: Das hoffe ich nicht.<br />
Wenn die Vereinigten Staaten demokratische<br />
Werte und Menschenrechte<br />
glaubhaft vertreten, dann ist das gut und<br />
wichtig für die weltpolitische Lage. Dieser<br />
Respekt vor den USA als Weltmacht und<br />
ihr Ansehen gehen aber verloren, wenn<br />
sie internationale Verträge aufkündigen<br />
oder Kriege führen wie im Irak oder in<br />
Vietnam. Ich sehe nämlich keinen anderen<br />
Staat in der Welt, der geeignet wäre, eine<br />
derartige Rolle im Dienste der Demokratie<br />
zu übernehmen. Die Europäische Union<br />
hat leider nicht den nötigen Einfluss,<br />
gegen autoritäre Systeme aufzutreten und<br />
ihre Entwicklung in Richtung Demokratie<br />
mit Nachdruck zu fördern.<br />
Schauspieler Trump: Person statt<br />
Politik<br />
Ist das Kapitel eines rüpelhaften Politikertyps<br />
wirklich vorbei oder wird Trumpismus<br />
weiterhin bestehen?<br />
Augustin Nicolescou: Gerade die weiße<br />
Mittelschicht und die Arbeiterklasse waren<br />
früher im Kern der demokratischen Partei<br />
zugeneigt. Aber dem Schauspieler Trump<br />
ist es gelungen, Politik allein auf seine Person<br />
zu konzentrieren. Er hat durch Identität<br />
enorm gewirkt und Massen an sich gebunden.<br />
Aber die Republikaner sind keine<br />
geschlossene Partei und man wird sehen, ob<br />
sich die fanatischen Anhänger Trumps oder<br />
moderate Kräfte und deren Repräsentanten<br />
durchsetzen werden.<br />
Weil wir gerade bei Personen sind: Wie<br />
beurteilen Sie die politische Strahlkraft<br />
einer Kamala Harris als Vizepräsidentin?<br />
Augustin Nicolescou: Sie ist viel mehr als<br />
ein Symbol. Sie ist die erste südasiatischamerikanische<br />
Vertreterin in einem Amt<br />
an der Staatsspitze. Sie steht für politischen<br />
Wandel und sie wird in enger Zusammenarbeit<br />
mit Joe Biden eine sehr wichtige<br />
Rolle in Innen- und Außenpolitik der USA<br />
spielen.<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
5
Transgender<br />
Feminine Burschen und burschikose Mädchen, die gab es schon immer. Die Gesellschaft ist längst<br />
von der sinnbildlichen rosa/blau Trennung abgewichen. Auch bei der Berufswahl und anderen Vorlieben<br />
achtet man immer stärker auf Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Was ist aber,<br />
wenn man tatsächlich mit dem falschen Geschlecht geboren ist? prima! hat mit Tom gesprochen.<br />
Einem jungen Mann, der als Mädchen auf die Welt gekommen ist und sich nun mitten in einem<br />
medizinischen Prozess für die körperliche „Angleichung“ zu sich selbst befindet. Eva Maria Kamper<br />
Tom ist 19 Jahre alt und<br />
durchlebt den klassischen Alltag<br />
wie alle Jugendlichen, deren<br />
große Herausforderungen gerade<br />
das Social-Distancing ist.<br />
6 FEBER <strong>2021</strong><br />
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Am Land aufgewachsen, ist er<br />
nach der Matura für sein Studium<br />
nach Wien gezogen und<br />
besucht seither nur mehr an<br />
den Wochenenden seine Heimatgemeinde<br />
im Bezirk Oberwart.<br />
Er trägt einen modernen<br />
Kurzhaarschnitt, der manchmal<br />
auch bunt eingefärbt sein kann<br />
und widmet seine Freizeit seinen<br />
Freunden, der Musik und<br />
auch gerne der Kunst. Ein ganz<br />
normaler Jugendlicher also, nur<br />
eines unterscheidet Tom: Er ist<br />
transgender.<br />
„Ich habs eigentlich schon im<br />
Kindergarten gemerkt, dass ich<br />
lieber ein Junge sein wollte. Ich<br />
hab mich beim Spielen eher<br />
mit männlichen Charakteren<br />
identifiziert und hab mich bei<br />
den Mädchen nicht zugehörig<br />
gefühlt“, erinnert sich Tom. In<br />
gemischten Gruppen hätte es<br />
ihn weniger gestört, erst als es<br />
vermehrt Trennungen in weibliche<br />
und männliche Bereiche<br />
in der Schule gab, fühlte er sich<br />
in Gesellschaft der Mädchen<br />
mehr und mehr am verlorenen<br />
Posten: „Ich wollte immer viel<br />
lieber ein Junge sein.“<br />
Zuerst war die Panik<br />
„Mit 14 bin ich dann zufällig<br />
auf den Begriff „transgender“<br />
gestoßen. Ich hab dann gerätselt,<br />
ob es das sein kann, was<br />
ich bin und hab viel darüber<br />
gelesen. Als ich mir sicher<br />
war, bekam ich zuerst Panik!<br />
Ich wollte es ignorieren oder<br />
verstecken, bis ich 18 bin, aber<br />
so leicht ist das nicht. Da ist<br />
in mir ein Bewusstsein gewachsen,<br />
ich hatte den Grund<br />
bzw. die Antwort gefunden,<br />
warum es mir oft schlecht ging.<br />
Ich wollte mich so gerne auch<br />
outen“, schildert Tom über das<br />
Gefühlschaos, das in seinem<br />
Inneren getobt hat.<br />
Kurzhaarschnitt und<br />
Männerhosen<br />
Also begann er kleine Schritte<br />
zu setzen, er sprach zuerst mit<br />
seinem Umfeld darüber, ob es<br />
okay wäre, wenn er sich die<br />
Haare kurz schneiden würde.<br />
Dann begann er in der Burschen-Abteilung<br />
der Kleidungsgeschäfte<br />
einzukaufen.<br />
Trotz allem waren stets große<br />
Unsicherheiten und auch eine<br />
Depression, die ihn hartnäckig<br />
begleiteten. Immer unter dem<br />
beklemmenden Gefühl, dass<br />
er sich nirgendwo zugehörig<br />
fühlen könne.<br />
Schulwechsel und Therapie<br />
Als er 15 Jahre alt war, war der<br />
Leidensdruck schon so hoch,<br />
www.prima-magazin.at
Foto © shutterstock_visualis world<br />
dass er sich in psychotherapeutische<br />
Behandlung begab und<br />
auch ein halbes Jahr Auszeit<br />
von der Schule nahm. Im Zuge<br />
eines Neustarts per Schulwechsel<br />
hat er dann seinen Eltern,<br />
seinen Lehrerinnen und Lehrern<br />
und seinem Freundeskreis<br />
anvertraut, dass er wohl „trans“<br />
sei. Die Reaktionen waren gemischt,<br />
aber nicht negativ. „Für<br />
viele meiner Freunde war es<br />
scheinbar keine Überraschung<br />
mehr, aber meist kam die Frage<br />
‚bist du dir sicher?‘, oder ‚okay,<br />
ja, schauen wir mal‘. Das war<br />
zwar keine Ablehnung, aber<br />
auch kein wirklicher Bezug zu<br />
diesem Thema“, sagt Tom über<br />
sein Outing.<br />
Odyssee durch<br />
Ärztezimmer<br />
Was dann folgte, war eine lange<br />
Zeit mit Therapie und Gesprächen,<br />
denn die Depression<br />
war nach wie vor Teil seines<br />
Lebens. Und stets die ach so<br />
abstrakte Lösung vor Augen:<br />
Dass er lieber ein Junge sein<br />
möchte. So führte die Odyssee<br />
zu verschiedenen Ärzten und<br />
Therapeuten auch nach Wien,<br />
denn es bedarf mehrerer unabhängiger<br />
Statements – psychotherapeutisch,<br />
klinisch-psy-<br />
TRANSGENDER<br />
IM FOKUS<br />
Transgender in Österreich<br />
Geschlechtsidentität beschreibt das erlebte und gefühlte Geschlecht einer Person als männlich, weiblich<br />
oder einem anderen Geschlecht zugehörig. Stimmt diese Geschlechtsidentität nicht mit dem zugewiesenen<br />
Geburtsgeschlecht überein, spricht man von „transgender“, „transsexuellen“ (veralteter Begriff) oder<br />
„geschlechtsinkongruenten“ Personen. Der diagnostische Prozess zur grundsätzlichen Feststellung des<br />
Vorliegens einer Geschlechtsdysphorie beziehungsweise Transidentität hat in 3 Teilen zu erfolgen:<br />
• Psychiatrische Diagnostik<br />
• Klinisch-psychologische Diagnostik<br />
• Psychotherapeutische Diagnostik<br />
Erst nach dieser unabhängigen Diagnose darf eine Hormontherapie erfolgen, die jedenfalls ärztlich begleitet<br />
werden muss. Dies gilt in Österreich als Heilbehandlung und wird daher von der Krankenkasse bezahlt.<br />
In Österreich gibt es laut Berichten etwa 400 – 500 transgender Personen, wobei mehr maskulinisierende<br />
(64,1%) als feminisierende Eingriffe (35,9%) durchgeführt werden.<br />
Quelle: „Geschlechtsinkongruenz in Österreich“ (www.sozialversicherung.at)<br />
Unabhängig von somatischen Maßnahmen kann in Österreich eine Personenstands- und Vornamensänderung<br />
beantragt werden. Geschlechtsanpassende Operationen in Form genitalchirurgischer Eingriffe<br />
sind nach etwa einem Jahr Hormontherapie möglich. Sie sind aber nicht mehr Voraussetzung für die<br />
Personenstandsänderung. (Quelle: https://www.oesterreich.gv.at)<br />
Kontakte:<br />
Beratung für Trans*Inter*Homosexuelle Personen in Österreich: http://transgender-team.at/team/<br />
Verein für Transgender Personen: https://www.transx.at/TransX.php<br />
chologisch sowie psychiatrisch<br />
– um die benötigte Diagnose zu<br />
bekommen: „Geschlechtsdysphorie“.<br />
Mit dieser Diagnose<br />
darf in Österreich dann mit<br />
einer Hormontherapie ab dem<br />
Alter von 18 Jahren begonnen<br />
werden (mit Einwilligung der<br />
Eltern schon früher). „Die<br />
Wartezeiten sind sehr schwer<br />
auszuhalten. Ich verstehe schon,<br />
dass nicht jeder sofort Hormone<br />
bekommt, aber allein schon<br />
auf den Ersttermin musste ich<br />
ein halbes Jahr warten. Das ist<br />
schon ein Problem“, schildert<br />
Tom diese Jahre des Stillstands.<br />
Meilenstein<br />
Hormonspritze<br />
Tom bewies diese Willensstärke<br />
und den langen Atem des<br />
Wartens: Knapp vor seinem 18.<br />
Geburtstag durfte er mit der<br />
Testosteron-Hormontherapie<br />
beginnen. Die bewirkt, dass sich<br />
seine Gesichtszüge verändern<br />
und die Stimme männlich tief<br />
wird, ganz wie bei der Pubertät,<br />
die junge Männer durchlaufen.<br />
„Ich habe an diesem Tag<br />
einfach nur gedacht, jetzt! Jetzt<br />
geht es los!“ Nun, eineinhalb<br />
Jahre und weitere Hormonspritzen<br />
später, sieht er jeden<br />
Tag als Meilenstein, als den<br />
Anfang vom Rest. „Ich bin<br />
inzwischen viel mehr da, wo<br />
ich hinmöchte.“ Er habe die<br />
staatliche Namensänderung im<br />
Reisepass bereits vollzogen und<br />
auch sein Körper hat bereits<br />
weitere Veränderungen bekommen.<br />
„Ich freue mich schon<br />
darauf, wenn der Bart wächst“,<br />
lacht der junge Mann gelöst.<br />
Neugierde und<br />
Sensationsgier<br />
Dass er mit durchwegs positiven<br />
Reaktionen aus seinem<br />
Umfeld gesegnet ist, weiß Tom<br />
zu schätzen. „Eine gewisse<br />
Neugierde kann ich ja verstehen.<br />
Aber unangebrachte Kommentare<br />
gibt es aber immer<br />
wieder. Ich wundere mich auch<br />
oft bei Untersuchungen von<br />
Ärzten, die mich ohne medizinischen<br />
Kontext Dinge fragen,<br />
die nur ihre Neugierde betreffen.<br />
Zum Beispiel ‚auf welches<br />
Geschlecht ich stehe’. Als hätte<br />
das irgendeine Relevanz. Oder<br />
Bekannte, die mich ohne mein<br />
Wissen oder meine Zustimmung<br />
outen, so quasi ‚Das ist<br />
der Tom, der ist trans‘. Diese<br />
Sensationsgier ist nicht notwendig.<br />
Da geht es um meine<br />
Sicherheit und meine Privatsphäre.<br />
Am schlimmsten sind<br />
natürlich jene, die dann schon<br />
sehr respektlos fragen, was ich<br />
denn nun ‚in der Hose‘ hätte!“<br />
Was er jemandem raten würde,<br />
der in der gleichen Situation ist<br />
wie er damals? „Ganz wichtig<br />
ist, seine Gefühle nicht zu ignorieren<br />
und zu verdrängen, das<br />
macht alles nur noch schlimmer.<br />
Man muss der Situation Zeit<br />
und Raum geben. Sich erkundigen,<br />
sich jemandem anvertrauen,<br />
das Gespräch und Unterstützung<br />
suchen. In Wien oder<br />
Graz gibt es Gruppentreffen<br />
oder mehr Möglichkeiten für<br />
eine Therapie. Es ist auch wichtig,<br />
dass man zuerst abcheckt,<br />
wie das Umfeld reagieren würde.<br />
Es bringt auch nichts, wenn<br />
man sich vorschnell outet und<br />
dann verstoßen wird. Aber letztendlich<br />
kann man nicht vor sich<br />
selber weglaufen.“<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
7
Fotos © LEXI<br />
Christian De Lellis ist Tontechniker und Musiker. In seiner aktuellen Single „Garten Eden“ macht er auf das Thema Transgender aufmerksam<br />
In das andere Geschlecht hineinspüren – im Auftrag der Kunst. Eva Maria Kamper<br />
Das Video zum<br />
Song von Christian<br />
De Lellis:<br />
https://delellis.<br />
at/garteneden<br />
Eine schrille Rolle für mehr Akzeptanz<br />
Christian De Lellis, der südburgenländische<br />
Vollblutmusiker mit handwerk-<br />
überzeichneten, überspitzten Kostümierung<br />
Rolle als Künstler berufen fühlt, mit dieser<br />
licher Berufsausbildung und italienischen für das Thema „transgender“ zu sensibilisieren<br />
und zu mehr Akzeptanz aufzurufen.<br />
Wurzeln, gilt als „bunter Hund“ in der<br />
regionalen Künstlerszene. Einer, der gerne Auch für das Titelbild des prima! <strong>Magazin</strong>s<br />
seine musikalischen Facetten zeigt und zu verwandelte er sich in einem aufwendigen,<br />
verliebten, lebensbejahenden, aber auch zu dreistündigen Prozess zur Frau: „Der Text<br />
nachdenklichen und traurigen Texten und vom Lied ‚Garten Eden‘ handelt von Adam<br />
Tönen ausholt. Für das Musikvideo für seine<br />
Single „Garten Eden“ hat er sich diesmal Geschlechter ursprünglich eins waren.<br />
und Eva und vom Bewusstsein, dass beide<br />
überlegt, in die Rolle einer Dragqueen zu Und nach wie vor viel mehr beieinander<br />
schlüpfen. Nicht mit persönlichem Hintergrund<br />
oder weil er selber sein Alter Ego<br />
liegen, als uns manchmal bewusst ist. Ich<br />
Zum<br />
habe großen<br />
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darin sieht, sondern weil er sich in seiner sexuell outen und ihrer Orientierung folgen.<br />
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Denn das sucht man sich nicht aus, das ist<br />
keine bewusste Entscheidung oder gar eine<br />
Krankheit, wie sie leider – nach wie vor<br />
– hinter vorgehaltener Hand gesellschaftlich<br />
tituliert wird. Eine Schuldfrage zur<br />
„Andersartigkeit“ darf nicht existieren, das<br />
hat im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr.<br />
Hier muss meiner Meinung nach noch<br />
viel in Richtung Toleranz und Akzeptanz<br />
passieren“, sagt De Lellis, der mit seiner<br />
Darstellung als Dragqueen in den sozialen<br />
Medien durchaus polarisiert.<br />
„Die Reaktionen waren querfeldein positiv,<br />
aber es waren auch negative Meldungen von<br />
scheinbar überforderten Menschen dabei,<br />
die mir schon zu denken gaben. Denn wenn<br />
schon eine offen kommunizierte, schauspielerische<br />
Rolle dazu führt, dass Menschen<br />
sich in ihrer Komfortzone bedroht sehen<br />
und sich genötigt fühlen, ihren Unmut über<br />
eine ‚Andersartigkeit‘ kundzutun, wie muss<br />
es dann in der realen Welt sein, wo sich<br />
Betroffene als Stein des Anstoßes für tatsächliche<br />
Hassreden oder Mobbing fühlen<br />
müssen?“, sinniert der Künstler. Dieses<br />
Gefühl der Sehnsucht nach Toleranz sieht<br />
er auch für die breiteren Themenbereiche in<br />
der Gesellschaft als überfällig an: „Je mehr<br />
www.prima-magazin.at
Fotos © LEXI<br />
IM FOKUS<br />
Für sein Musikvideo hat er sich zur Dragqueen verwandelt. Auch für das prima! Titelfoto kam es zur „Metamorphose“<br />
Christian De Lellis möchte<br />
mit seiner schauspielerischen<br />
Darstellung als Dragqueen<br />
für Akzeptanz einer gesellschaftlichen<br />
„Andersartigkeit“<br />
sensibilisieren.<br />
Eine „Dragqueen“ ist ein<br />
Mann, der in künstlerischer<br />
Absicht durch Aussehen und<br />
Verhalten temporär eine<br />
Frau darstellt und damit<br />
auffallen möchte.<br />
Eine Transperson hingegen<br />
(siehe Artikel S. 7/8) definiert<br />
sich durch eine nachhaltige<br />
Veränderung zum anderen<br />
Geschlecht, auch mittels<br />
Hormontherapie und Operationen.<br />
Titelfoto: Christian<br />
De Lellis, Kim Roznyak (Make<br />
up Artist), LEXI (Fotograf)<br />
Akzeptanz zwischen den Menschen<br />
herrscht, desto weniger<br />
Zerreibung findet untereinander<br />
statt!“<br />
Die Rolle als Frau spielt er inzwischen<br />
perfekt. „Während der<br />
Verwandlung – der Metamorphose<br />
– mit der Schminke, dem<br />
Kleid und den Frauenschuhen,<br />
spürt man sofort die Veränderung<br />
und dann ändert sich auch<br />
die Haltung und die Sichtweise.<br />
Hin und wieder hineinzuspüren<br />
ins andere Geschlecht, das kann<br />
sicher dazu beitragen, dass es<br />
mehr Verständnis untereinander<br />
gibt“, sagt Christian De Lellis<br />
und zwinkert uns mit seinen<br />
überdimensionalen Dragqueen-<br />
Wimpern zu.<br />
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FEBER <strong>2021</strong><br />
9
IM FOKUS DIGITALE GEMEINDERATSSITZUNG<br />
Format für die Zukunft?<br />
Probleme, da sind sich alle<br />
einig, habe es kaum gegeben,<br />
Maly-Scherf meint gar, es habe<br />
„überraschend gut funktioniert.“<br />
Der Umgangston der Gemeinderatssitzung,<br />
zuweilen eher als<br />
rau zu bezeichnen, sei auffällig<br />
freundlich und gemäßigt gewesen.<br />
Das Bewusstsein, ständig<br />
beobachtet zu werden, sei wohl<br />
dafür ausschlaggebend. Ob das<br />
anhält, hängt von den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern ab,<br />
on- oder auch offline. Da das<br />
Streaming so einen breiten Anklang<br />
gefunden hat, ist in Hartberg<br />
eine Fortsetzung bereits<br />
angedacht. Die Sitzungen selbst<br />
sollen aber je nach Gelegenheit<br />
und Sicherheitslage wieder vor<br />
Ort stattfinden.<br />
Auch in anderen Gemeinden<br />
herrscht Offenheit für gestreamte<br />
Online-Gemeinderats-<br />
Gemeinderatssitzungen<br />
künftig online?<br />
Foto © zVg<br />
Durch Corona verändert sich unsere Lebensumwelt.<br />
Das Netz wird mehr denn je zum Begegnungsort.<br />
Nun hat die Stadtgemeinde Hartberg<br />
gezeigt, dass auch die Politik nicht Halt macht<br />
vor der Digitalisierungswelle. Olga Seus<br />
Am 16. Dezember sollte<br />
die Gemeinderatssitzung von<br />
Hartberg stattfinden. Doch<br />
nach positiven Corona-Vortests<br />
einiger Gemeinderatsmandatare<br />
wurde zwei Tage<br />
vorher beschlossen, die Sitzung<br />
online abzuhalten. Um die Öffentlichkeit<br />
nicht auszuschließen,<br />
sollte sie zudem gestreamt<br />
werden. Bürgermeister Marcus<br />
Martschitsch erläutert, dass<br />
„seit März Stadtrats- und Ausschusssitzungen<br />
online stattfinden,<br />
sich also nahezu jeder mit<br />
der Technologie auskennt.“<br />
Das Ergebnis konnte sich<br />
sehen lassen. „In der Spitze<br />
waren es bis zu 130 Viewer,<br />
konstant aber mindestens 80“,<br />
kann Andrea Maly-Scherf<br />
von den Grünen berichten.<br />
„Wobei viele der Viewer waren<br />
Angehörige von Mandataren<br />
und Mitglieder des Rathauses“,<br />
dämpft der Bürgermeister. Er<br />
räumt aber ein, dass die Zahl<br />
wirklich hoch gewesen ist –<br />
vor allem, wenn man die oft<br />
verwaisten Zuschauerplätze<br />
bei den Offline-Gemeinderatssitzungen<br />
der letzten Jahre vor<br />
Augen hat.<br />
Maly-Scherf, selbst im Schuldienst,<br />
sieht hier auch die<br />
Chance, politische Bildung in<br />
der Schule zu vermitteln. „Man<br />
kann ein Thema vorbesprechen,<br />
verschiedene Positionen<br />
ausarbeiten und dann schauen,<br />
wie das die Politikerinnen und<br />
Politiker ausdiskutieren.“<br />
Die letzte Gemeinderatssitzung in Hartberg fand online statt<br />
sitzungen. Bürgermeister Josef<br />
Hauptmann von Bad Waltersdorf<br />
meint: „Dieses Modell<br />
ist sicher sinnvoll“, räumt aber<br />
zugleich ein, dass es in seiner<br />
Gemeinde aktuell noch keine<br />
konkreten Pläne dazu gibt, dass<br />
es aber überlegenswert wäre.<br />
Und in Kaindorf meint Bürgermeister<br />
Thomas Teubl ebenfalls:<br />
„Wir haben schon darüber<br />
nachgedacht, unsere Gemeinderatssitzungen<br />
online zu stellen,<br />
auch ohne Corona.“ Er gibt<br />
aber zu bedenken, dass persönliches<br />
Erscheinen eine bessere<br />
Möglichkeit eines direkten<br />
Nachfragens und „Ausredens“<br />
ermöglicht. Doch bisher scheitert<br />
das Streamen in Kaindorf<br />
vor allem an einem ambitionierten<br />
Hobby-Kameramann bzw.<br />
einer Kamerafrau. Bei Interesse<br />
bitte gerne bei der Gemeinde<br />
Kaindorf melden!<br />
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10 FEBER <strong>2021</strong><br />
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Und was haben wir jetzt<br />
daraus gelernt?<br />
Vor einem Jahr um diese Zeit war die Welt noch in Ordnung. Doch dann<br />
kam Covid-19 und immer noch sind wir in Geiselhaft eines Virus, dessen<br />
Entstehung bis heute nicht ganz klar ist. Viele meinen ja, dass unsere<br />
Gier nach mehr, nach Geld und Profit dafür verantwortlich ist.<br />
Den Tieren wird immer<br />
mehr Lebensraum genommen<br />
und sie kommen zusehends<br />
mit Menschen in Kontakt, die<br />
gegen ihre tierischen Viren<br />
keine Abwehrstoffe haben.<br />
Wir könnten ja diese weltweite<br />
Pandemie zum Anlass nehmen,<br />
unsere Lebensweise zu überdenken.<br />
Tun wir aber leider<br />
nicht. China verdient hervorragend<br />
an der Krise. Angeblich<br />
gibt es nicht genügend Frachtschiffe,<br />
um all die Bestellungen,<br />
die in China eingelaufen sind,<br />
überhaupt transportieren zu<br />
können. Wir brauchen zu viel,<br />
werfen zu viel weg und leben,<br />
als gäbe es kein Morgen.<br />
Foto<br />
Foto<br />
© Markus<br />
© Markus<br />
Schnur<br />
Schnur<br />
Vor einem Jahr, als sich die<br />
Welt zum ersten Mal in den<br />
Lockdown begab, konnte man<br />
einen flüchtigen Eindruck<br />
von einem anderen Planeten<br />
erhaschen. Der Smog in den<br />
Großstädten hatte sich verzogen<br />
und gab einen blauen<br />
Himmel ohne Kondensstreifen<br />
frei. Diese sogenannte „Anthropause“<br />
(*) ist vorüber und<br />
das Verschmutzungsniveau<br />
erreicht bereits wieder Werte<br />
wie vor der Pandemie. Wir<br />
hören nicht auf, unsere Böden<br />
mit immer mehr neuen Supermärkten,<br />
Einkaufszentren und<br />
dazugehörigen Parkplätzen zu<br />
versiegeln, haben auf unseren<br />
Straßen immer noch die<br />
Diktatur des Autos. In den<br />
Straßenbau wurden Milliarden<br />
gebuttert, in Fahrradwege<br />
gerade einmal ein paar Millionen.<br />
Fahrradwege sind ja<br />
was für Touristen. Aus diesem<br />
Grund findet man sie ja –<br />
wenn überhaupt – nur außerhalb<br />
von Orten und Städten<br />
und wo es sie gibt, werden sie<br />
oft und gern von Autofahrern<br />
zwecks Abkürzung genutzt.<br />
„Die kleinste Großstadt der<br />
Welt“ ist, zumindest was den<br />
Verkehr anlangt, anderen<br />
Großstädten nicht unterlegen.<br />
Die Topographie, so heißt<br />
es immer wieder, sei für den<br />
Radverkehr ungeeignet. In der<br />
Vor-E-Bike-Zeit hätte man<br />
das ja noch durchgehen lassen<br />
können. Jetzt ist es nur noch<br />
ein Beweis von Ratlosigkeit.<br />
Das Burgenland war übrigens<br />
schon in den 50er-Jahren<br />
das Land mit den wenigsten<br />
Fahrrädern und ist es auch<br />
heute noch. Schuld daran sind<br />
natürlich nicht die Politiker<br />
und die Kommunen, schuld<br />
daran sind wir, weil wir es<br />
selbst nicht leben und wegen<br />
ein paar hundert Meter ins<br />
Auto steigen müssen – weil es<br />
zu heiß oder zu kalt ist, man zu<br />
viel transportieren muss oder<br />
was auch immer. Wir machen<br />
uns selbst krank und suchen<br />
die Ursachen dafür bei Fledermäusen<br />
und Gürteltieren. Wir<br />
passen einfach nicht gut genug<br />
auf unsere Erde auf und die<br />
wird eines Tages ganz furchtbar<br />
zurückschlagen.<br />
Kommentar<br />
von Feri Tschank<br />
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FEBER <strong>2021</strong><br />
11<br />
Grainer Metall und Krantechnik GmbH<br />
Betriebsgebiet Grainer 4, Metall 7423 Neustift und Krantechnik der Lafnitz GmbH<br />
Wenigstens Trump ist weg. Und bei alledem vergessen wir<br />
Ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />
die Menschlichkeit. Da frieren<br />
am Horizont. Aber Biden und erfrieren in unserem rei-<br />
alleine wird es nicht richten. chen Erdteil Menschen. Haben<br />
Wir sollten beginnen, unser Hunger und Angst vor Verfolgung<br />
eigenes Leben zu überdenken<br />
und Tod und wir schaffen<br />
und vielleicht das eine oder es nicht einmal, eine Handvoll<br />
andere zu ändern. Gegen Coronamaßnahmen<br />
Kinder aufzunehmen.<br />
zu demons-<br />
Zum Abschluss noch eine<br />
trieren, bringt uns nicht weiter. Bemerkung von Theodore<br />
Ohne Masken und Gehirn Roosevelt, dem 26sten US-Präsident:<br />
Eigenabdeckung „Der Staat an Strom verhält abrufen sich<br />
Auf seinem Handy kann Markus Schnur die Eigenabdeckung an Strom abrufen<br />
durch Auf seinem die Handy Gegend kann zu Markus stolpern Schnur die<br />
und wirren Weltverschwörungstheorien<br />
gut, wenn er die natürlichen<br />
waren,<br />
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wurde<br />
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zu lauschen,<br />
2018<br />
2018 Engagement Ressourcen als ein auf Vermögen<br />
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Virus Engagement<br />
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längere Sicht<br />
alltäglichen<br />
hat keine Ohren<br />
alltäglichen<br />
Arbeiten<br />
und<br />
Arbeiten am<br />
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liebt<br />
Hof<br />
Hof<br />
Das<br />
Das<br />
Generation<br />
Gesamtresümee<br />
Gesamtresümee<br />
mit gesteigertem<br />
ist<br />
ist<br />
wie<br />
Maskenlose<br />
wie Silo Silo ganz besonders.<br />
aufbereiten und und Stall Stall trotzdem trotzdem<br />
Wert übergeben<br />
ernüchternd. ernüchternd.<br />
muss, nicht<br />
Zwar Zwar<br />
Disziplin<br />
misten und Verzicht<br />
angeschafft „mit den den<br />
wäre<br />
konnten mit gemindertem.“<br />
durch durch die die Anschaffunfung<br />
Anschaf-<br />
angesagt<br />
gleichen und man darf<br />
Argumenten: kurze<br />
gar Bleiben<br />
des des<br />
Sie<br />
Laders Laders<br />
gesund<br />
pro pro<br />
und<br />
Jahr Jahr<br />
passen<br />
circa circa<br />
nicht dran<br />
Wege, denken,<br />
längere Zeit in was<br />
Nicht-<br />
los sein<br />
1.000 Sie auf<br />
Liter sich<br />
Diesel auf!<br />
gespart<br />
wird, wenn<br />
benutzung, man im<br />
perfekt zum Sommer<br />
wieder<br />
werden Ihr Feri<br />
und und<br />
Tschank<br />
auch auch der der Hof Hof<br />
ohne Coronaimpfung<br />
Aufladen.“ Vom elektrischen<br />
in kein (*)<br />
war Der beim Begriff schönen Anthropause Wetter<br />
bezieht sich auf<br />
Flugzeug oder über<br />
Rasenmäherroboter, den keine<br />
eine globale Verringerung der modernen<br />
zwei<br />
in in<br />
menschlichen diesem Jahr Aktivitäten, von von April insbesondere bis bis<br />
Grenze darf,<br />
E-Bikes und dem denn<br />
E-Roller, bis dahin<br />
die<br />
September des Reisens und immer wurde im zu zu Juni über 2020 94 94 von<br />
ist mit<br />
sich viel Glück<br />
inzwischen allesamt vielleicht einem Forscherteam in einem Artikel geprägt,<br />
in dem energieautark, die möglichen Auswirkungen doch<br />
ein Viertel<br />
am<br />
Prozent Hof der<br />
finden, Bevölkerung<br />
ganz zu schweigen.<br />
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wild lebende<br />
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Speichern<br />
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zent des A<br />
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waren) ge<br />
waren) gera<br />
etwa zehn<br />
etwa zehn b<br />
Aber nur,<br />
Aber nur, w<br />
ßeren Wa<br />
ßeren Wart<br />
so<br />
so<br />
die<br />
die<br />
ernüc<br />
ern<br />
des<br />
des<br />
Visionä<br />
Visio<br />
„Für „Für uns uns un<br />
passt passt die die Um<br />
eigenerzeug<br />
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überall kurz<br />
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„Wir sind Problemlöser<br />
der kreativen Art.“<br />
SEIER.COM. Die „All-In-One“-Agentur aus Großpetersdorf verbindet<br />
Welten: die digitale mit der analogen. Klassische Marken-<br />
Werbung ins digitale Zeitalter zu bringen, das ist die Stärke der<br />
Agentur. Wie bei einem Orchester werden für jeden Kunden individuell<br />
die passenden Kommunikationskanäle herangezogen,<br />
um die richtigen Zielgruppen zu erreichen.<br />
Gute Storys, packendes Design, relevanter Content. Spannend<br />
aufbereitet und über den jeweils passenden Kanal ausgespielt.<br />
Die SEIER.COM mit einem einzigen Satz<br />
erklärt? Hier entsteht die beste Mischung<br />
aus zwei Welten!<br />
Die Agentur, die vor 30 Jahren von Robert<br />
Seier gegründet wurde, hat ihre Wurzeln<br />
im Design. Aus dieser analogen Welt ist<br />
das Unternehmen mit der Entwicklung der<br />
Technologie mitgewachsen und ist heute als<br />
„All-In-One“-Agentur positioniert.<br />
Das Design und die Kraft starker Ideen bilden<br />
dabei die Basis und sind auch weiterhin<br />
eine der Stärken von SEIER.COM. Aber diese<br />
analoge Welt digital zu transformieren, ist<br />
sicherlich die herausragendste Kompetenz<br />
der Agentur. „Wir verbinden das Beste aus<br />
der digitalen und der analogen Welt“, lautet<br />
daher der Anspruch bei SEIER.COM. Und wie<br />
wichtig die neuen Medien sind, haben die<br />
letzten Monate gezeigt.<br />
„Wir sind wie ein Orchester“<br />
Die beste Mischung aus verschiedenen<br />
Welten trifft aber auch auf das Team der<br />
SEIER.COM zu. Um die Möglichkeiten der<br />
neuen Technologien für jeden Kunden und<br />
jede Kundin optimal zu nützen, setzt die<br />
Agentur auf multiprofessionelle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Hier treffen<br />
Expertinnen und Experten aufeinander, die<br />
es verstehen, starke Ideen auf den verschiedensten<br />
Kanälen so umzusetzen, dass<br />
Werbung dort ankommt, wo sie soll und<br />
Wirkung zeigt.<br />
12 FEBER <strong>2021</strong><br />
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unseren Kundinnen und Kunden eine große<br />
Zahl an individuellen Lösungsmöglichkeiten<br />
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Erst für Gäste der Golf & Thermenregion<br />
Stegersbach entwickelt, ist die Web-App<br />
nun auch für die Weinidylle Südburgenland<br />
erfolgreich im Einsatz.<br />
Problemlöser und „Kümmerer“<br />
Was verbindet diese unterschiedlichen<br />
Professionistinnen und Professionisten im<br />
SEIER.COM-Team? „Wir sind leidenschaftlich<br />
darin, Probleme zu lösen und den Status<br />
quo neu zu denken“, definiert sich das Team<br />
selbst. Immer mit dem Ziel vor Augen,<br />
bessere Perspektiven für die Zukunft ihrer<br />
Kundinnen und Kunden zu schaffen.<br />
Es sind Visionäre, die über den Tellerrand<br />
blicken. Querdenker, die wissen, was sie tun<br />
und daher gerne mal die Grenzen des bisher<br />
Möglichen ausdehnen. Die gemeinsam starke<br />
Ideen entwickeln und das Neue zelebrieren.<br />
Schlaue Köpfe, die Kommunikation und IT<br />
zusammenbringen und dadurch begeisternde<br />
Markenerlebnisse schaffen, wie sie nur im<br />
Digitalen möglich sind. Hier arbeiten Spe-<br />
Gutes Packaging schafft eine Verbindung<br />
zwischen Produkt und Konsumenten und<br />
transportiert die Marke. Das schafft einen<br />
Wiedererkennungswert und ist wesentlich<br />
für die Kaufentscheidung.<br />
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Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden das Kern-Team von SEIER.COM. Sympathie, Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Grundlagen<br />
innerhalb der Agentur und diese gelten auch in der Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden. „Wir sagen, was wir denken.<br />
Für uns zählen Teamplay und ein menschliches und faires Miteinander.“<br />
zialistinnen und Spezialisten, die durch ihr<br />
Wissen und Können miteinander verbunden<br />
sind, damit Ideen in wirksame Maßnahmen<br />
und Kampagnen umgesetzt werden.<br />
„Wir sind erfahren genug, um die<br />
klassische Marken-Werbung zu gestalten<br />
und jung genug, um die<br />
digitale Kundenkommunikation in<br />
Social-Media-Portalen zu entwickeln.“<br />
Markenauftritt mit integrierter Shop-<br />
Lösung. Intelligente Lösungen von<br />
SEIER.COM sind durchdacht und bieten<br />
den Kunden einen Mehrwert an Funktionalität<br />
und Effizienz.<br />
Worauf Sie sich verlassen können<br />
„All-In-One“-Agentur bedeutet, dass Sie bei<br />
SEIER.COM alles, was Ihre Werbung betrifft,<br />
mit einem guten Gefühl abgeben können.<br />
Durch die synchronisierte Zusammenarbeit<br />
der Bereiche Strategie, Design, Marketing<br />
und Digital entstehen ganzheitliche Konzepte<br />
für einzigartige Markenkommunikation.<br />
Das bedeutet eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit dem jeweiligen Unternehmen. „Oft<br />
kennt man dieses so gut wie das eigene“,<br />
weiß Robert Seier. Als Firmeninhaber und<br />
Kreativer der Agentur ist er stolz auf die<br />
zahlreichen Werbepreise und Auszeichnungen.<br />
„Viel schöner ist aber zu sehen, was<br />
unsere Arbeiten bei unseren Kundinnen und<br />
Kunden auslösen – die Emotionen zu spüren.<br />
Ein Kreativ- und Schöpfungsprozess bedeutet<br />
viel Verantwortung. Dessen sind wir uns<br />
immer bewusst.“<br />
„Wir sehen das große Ganze und liefern<br />
ein Gesamtprodukt.“<br />
SEIER.COM Kreativ-Team<br />
SEIER.COM agiert wie ein Generalunternehmen.<br />
Mit einem multiprofessionellen Team<br />
in der Agentur selbst und langjährigen<br />
Partnern kann je nach Projektanforderung<br />
das jeweils beste Team aufgebaut werden.<br />
Für die Kundinnen und Kunden zählt die<br />
Gewissheit, dass sie in allen Disziplinen die<br />
beste Leistung bekommen.<br />
„Worauf wir stolz sind“<br />
Auf langjährige Kunden wie die OSG,<br />
Fruchtsaft Trummer, Ögussa, die regionalen<br />
Tourismus-Partner Stegersbach, Weinidylle<br />
und Erlebnisparadies, sowie bus dich weg!,<br />
Kurz Hotels, Sonnenerde und natürlich auf<br />
alle Unternehmen, deren Marken wir entwickeln<br />
bzw. neu aufladen dürfen, wie z.B.<br />
Hallers Bull Beef® und solar.one.<br />
Im Frühjahr wird die Agentur ein zweites Büro<br />
in Stegersbach im SOLAR.ONE eröffnen. „Das<br />
Thema Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit<br />
passt zu uns“, sagt Robert Seier. Dieser<br />
Standort soll auch für Fachvorträge externer<br />
Expertinnen und Experten genutzt werden, zu<br />
denen auch Partner-Firmen, Kundinnen und<br />
Kunden und Freunde eingeladen werden. „All<br />
jene, für die solche Inputs wichtig sind“, freut<br />
sich Robert Seier auf den zweiten Standort.<br />
TIPP:<br />
Die Wirtschaftskammer Burgenland bietet<br />
derzeit über den Corona-Unterstützungsfonds<br />
Förderungen an. Insbesondere für<br />
Marketing, Webauftritte sowie Online-Angebote.<br />
Dabei wird seit dem 18.01.<strong>2021</strong> auf<br />
der Homepage der WKB ein Einmalzuschuss<br />
von 75% (max. € 4.000) angegeben.<br />
SEIER.COM Werbeagentur<br />
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FEBER <strong>2021</strong><br />
13
Foto © shutterstock/Gabriele Rohde<br />
Hart an der Grenze<br />
Armut hat viele Gesichter. Oft trifft es alleinerziehende Frauen oder solche, die sich ein halbes<br />
Leben lang in erster Linie um die Familie und nicht um ein eigenes Einkommen gekümmert<br />
haben. Bei „Mamas Küche“, einem Projekt für langzeitarbeitslose Frauen in Oberwart, hat<br />
uns Helga G. ihre Geschichte erzählt. Und der Weg, den sie aufzeigt, um aus der Armutsfalle<br />
zu kommen, beginnt damit, die Scham abzulegen und Hilfe anzunehmen. Doch dieser erste<br />
Schritt ist womöglich der schwierigste. Nicole Mühl<br />
Ihre Lebensmittel kauft sie<br />
im Sozialmarkt. Ihre Kleiddung<br />
oft im Carla Shop der<br />
Caritas. Jeder Cent wird<br />
genau eingeteilt. Allein die<br />
Fixkosten betragen monatlich<br />
1.300 Euro. Ohne Auto, denn<br />
das wäre nicht leistbar. Das<br />
Leben ist immer an der Grenze<br />
zur Armut. In Armutsfallen<br />
tappt man schnell. Derzeit<br />
ist es eine Nachzahlung für<br />
den Strom von über 400 Euro.<br />
Die Konsequenz daraus bedeutet,<br />
den Gürtel noch enger<br />
zu schnallen.<br />
„Gearbeitet hab‘ ich immer“<br />
Helga G. (Name der Red.<br />
bekannt) lebt mit ihren zwei<br />
Kindern in Oberwart. Sie ist<br />
Alleinerzieherin. Bei „Mamas<br />
Küche“ hat die 40-Jährige<br />
eine Beschäftigung gefunden.<br />
Einem sozialökonomischen<br />
Projekt der Volkshilfe Burgenland,<br />
um langzeitarbeitslosen<br />
Frauen beim Wiedereinstieg<br />
in den Beruf zu helfen. „Ich<br />
bin sehr froh, dass ich hier sein<br />
kann“, sagt sie. Auch wenn die<br />
Arbeit um sieben Uhr morgens<br />
beginnt. Aber hier fühlt sie sich<br />
eg<br />
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Zugänge<br />
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363<br />
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Informationsabende<br />
Informationsabende<br />
Vorbereitung zur Matura<br />
14 FEBER <strong>2021</strong><br />
Zweiter Bildungsweg<br />
Zweiter Bildungsweg<br />
Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung<br />
Vorbereitung zur Matura<br />
Berufsreifeprüfung, Frauenkirchen: Studienberechtigungsprüfung<br />
Do. 18.02.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Eisenstadt: Mi. 17.02.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Frauenkirchen: Do. Di. 18.02.<strong>2021</strong>, 22.06.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Eisenstadt:<br />
Oberwart: Mi. Do. 17.02.<strong>2021</strong>, 18.02.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Di. Do. 22.06.<strong>2021</strong>, 24.06.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Oberwart: Güssing: Do. Mi. 28.02.<strong>2021</strong>, 17.02.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Lehrabschluss nachholen Do. 24.06.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Güssing: Anerkennungsverfahren Mi. „Du 17.02.<strong>2021</strong>, kannst was!“ 18:00 Uhr<br />
Lehrabschluss Eisenstadt: nachholen Di. 23.03.<strong>2021</strong>, 19:00 Uhr<br />
Anerkennungsverfahren Di. „Du 15.06.<strong>2021</strong>, kannst was!“ 19:00 Uhr<br />
Oberwart: Do. 25.03.<strong>2021</strong>, 19:00 Uhr<br />
Eisenstadt: Di. Do. 23.03.<strong>2021</strong>, 17.06.<strong>2021</strong>, 19:00 Uhr<br />
Wissen, was ich Di. kann15.06.<strong>2021</strong>, 19:00 Uhr<br />
Oberwart: Fähigkeiten und Kompetenzen Do. 25.03.<strong>2021</strong>, feststellen 19:00 und Uhrnutzen<br />
Do. 17.06.<strong>2021</strong>, 19:00 Uhr<br />
Frauenkirchen: Do. 25.03.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Wissen, Eisenstadt: was ich kann Di. 23.03.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Fähigkeiten<br />
Oberwart:<br />
und Kompetenzen<br />
Do. 25.03.<strong>2021</strong>,<br />
feststellen<br />
18:00<br />
und<br />
Uhr<br />
nutzen<br />
Güssing: Di. 25.03.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Frauenkirchen: Do. 25.03.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Eisenstadt:<br />
Anmeldung unbedingt<br />
Di. 23.03.<strong>2021</strong>,<br />
erforderlich!<br />
18:00 Uhr<br />
Oberwart: Information und Do. Beratung 25.03.<strong>2021</strong>, 18:00 Uhr<br />
Güssing: bildungsberatung@vhs-burgenland.at, Di. 25.03.<strong>2021</strong>, 18:00 0 26 Uhr 82/ 61 363<br />
Online-Beratungsraum (www.vhs-burgenland.at)<br />
Information Di. 14:00 - 16:00 und Uhr, Beratung Do. 17:00 - 19:00 Uhr<br />
bildungsberatung@vhs-burgenland.at, 0 26 82/ 61 363<br />
Online-Beratungsraum (www.vhs-burgenland.at)<br />
Di. 14:00 - 16:00 Uhr, Do. 17:00 - 19:00 Uhr<br />
Zweiter Bildungsweg<br />
Mit der VHS zu Ihrem Bildungsabschluss.<br />
Der Zugang zu weiterführenden<br />
Bildungsangeboten oder zur beruflichen<br />
Weiterentwicklung ist<br />
vielfach an den Abschluss einer<br />
bestimmten Schul- oder Berufsausbildung<br />
gebunden.<br />
Die Burgenländischen Volkshochschulen<br />
ermöglichen Ihnen<br />
im Zweiten Bildungsweg einen<br />
Abschluss nachzuholen.<br />
Informieren Sie sich kostenlos bei<br />
den VHS-Informationsabenden<br />
oder bei einem persönlichen Beratungsgespräch!<br />
Matura nachholen<br />
Sie möchten eine Universität<br />
besuchen, sich in eine Fachhochschule<br />
einschreiben, Ihre Aufstiegschancen<br />
verbessern oder<br />
in einen neuen Beruf einsteigen,<br />
haben aber keine Matura?<br />
Mit der Berufsreifeprüfung oder<br />
Studienberechtigungsprüfung eröffnen<br />
sich für Sie neue Zugänge<br />
zu Studium und Weiterbildung.<br />
Lehrabschluss nachholen<br />
Falls Sie in Ihrem aktuellen Lehrberuf<br />
keinen formalen Abschluss<br />
jedoch eine mehrjährige praktische<br />
Berufserfahrung haben,<br />
können Sie sich diese anerkennen<br />
lassen. Das Projekt „Du kannst<br />
was!“ ermöglicht Ihnen mit<br />
einem speziellen Verfahren Ihren<br />
Lehrabschluss kostenlos nachzuholen.<br />
Infos unter: 0 26 82/ 61 363<br />
bildungsberatung@vhs-burgenland.at<br />
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ARMUT<br />
IM FOKUS<br />
gebraucht und hier bekommt sie Unterstützung,<br />
wenn sie organisatorisch nicht<br />
weiterkommt.<br />
Helga G. hat Ziele. Die Ausbildung zur<br />
Pflegeassistentin hat sie vor vier Jahren<br />
gemacht. Den Traumberuf hat sie nicht<br />
ausüben können, weil ihre Gelenke nicht<br />
mitgespielt haben. Gearbeitet hat sie aber<br />
immer. „Und wenn es ein Putzjob war.“<br />
Jetzt will sie unbedingt die Ausbildung zur<br />
Behindertenfachbetreuerin machen. „Aber<br />
das geht nur, wenn das AMS die Ausbildungskosten<br />
übernimmt.“ Dass ihr Berufswunsch,<br />
der mehr Einkommen und ihr<br />
und ihren Kinder ein sorgenfreieres Leben<br />
ermöglichen würde, eventuell wieder am<br />
Geld scheitern könnte, nimmt sie geduldig<br />
hin. Dann schließt sie kurz die Augen und<br />
meint leise: „Aber ich weiß, dass es diesmal<br />
klappen wird.“<br />
Corona hat vieles verschlimmert. Die<br />
Stimmung daheim habe sich verschlechtert.<br />
Der Begriff Homeschooling stößt ihr bitter<br />
auf. Laptop, Internetanschluss – das alles<br />
sind Kostentreiber und wenn man mehr<br />
daheim ist, geht auch die Kühlschranktür<br />
öfters auf. „Man braucht einfach mehr<br />
Geld für Lebensmittel“, sagt sie. Und fügt<br />
gleich hinzu: „Aber meine Kinder leiden<br />
nicht darunter. Da schau ich schon.“<br />
„Nicht genieren – Hilfe annehmen!“<br />
Helga G. hat ihr eigenes System, um zu<br />
sparen. „Am Monatsanfang zahle ich alle<br />
Fixkosten weg. Was übrig bleibt, heb ich<br />
ab und mit dem muss ich auskommen.<br />
Zur Bank gehe ich zwischendurch nie.<br />
Wenn mir vom Einkaufen Geld übrigbleibt,<br />
gebe ich es gleich in eine Spardose.<br />
Da kommt schon einiges zusammen.“<br />
Hätte sie ihre Freundinnen nicht, wäre<br />
es schwieriger durchzukommen, sagt sie.<br />
„Wir helfen uns gegenseitig. Ohne sie<br />
wäre ich aufgeschmissen.“ Selbstorganisation<br />
ist wichtig. Aufstehen und handeln!<br />
Das kann sie jeder Frau raten, die auch<br />
an der Grenze lebt. „Hilfe annehmen und<br />
sich nicht genieren, wenn man zum Sozialmarkt<br />
geht oder andere Stellen aufsucht.<br />
Und vor allem zum AMS schauen“, sagt<br />
sie. Es ist wichtig, Arbeit zu haben oder<br />
eine Ausbildung zu machen. Dadurch ist<br />
sie zu Mamas Küche gekommen. Und das<br />
ist für sie hoffentlich die Brücke auf dem<br />
langen, schweren Weg zu ihrem Traumjob<br />
– und um von der Armutsgrenze weiter<br />
wegzurücken.<br />
„Armut ist oft versteckt. Aber es gibt Hilfe.<br />
Daher bitte keine Scheu vor der Behörde!“<br />
Burgenlands Landtagspräsidentin Verena Dunst<br />
ist auch ehrenamtliche Präsidentin der<br />
Volkshilfe Burgenland<br />
Ab wann ist man arm?<br />
Die Armutsgefährdungsschwelle liegt bei einem Ein-Personen-<br />
Haushalt bei 1.286 Euro, bei einem Erwachsenen mit einem Kind<br />
bei 1.671 Euro monatlich. Aber Armut ist immer sehr individuell.<br />
Man muss sich die jeweilige Situation anschauen. Und Armut versteckt<br />
sich oftmals. Wir haben im Burgenland etwa 6.000 Kinder,<br />
die in Familien leben, die armutsgefährdet sind.<br />
Nun sind ja Frauen oft an der Armutsgrenze, weil sie nur teilzeitbeschäftigt<br />
und auch noch Alleinerzieherinnen sind.<br />
Alleinerziehende Mütter und Väter – und das sind über 10.000 im Burgenland – sind oft<br />
sehr nahe dran, dass sie das alleine nicht schaffen können. Als Alleinerziehender kann man<br />
schwer einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen und Fakt ist: Arbeit schützt vor Armut. Daher<br />
ist es so wichtig, auf Systeme bauen zu können – also Hilfe bei der Kinderbetreuung etc.<br />
Was meinen Sie mit Systeme?<br />
Viele Frauen haben eine Scheu davor, zur Behörde – wie zur Jugendwohlfahrt – zu gehen,<br />
weil sie dann nicht mehr anonym sind. Diese Angst möchte ich ihnen nehmen. Bei den Behörden<br />
laufen die Kompetenzen zusammen und letztlich auch die Geldflüsse. Daher mein<br />
Appell: Bitte nicht zurückschrecken. Das bedeutet für Alleinerzieherinnen ganz konkret die<br />
Botschaft: Es gibt Hilfe, wenn man sich an die Behörde wendet.<br />
Was sind denn nun die Armutsfallen?<br />
An erster Stelle steht sicherlich der Arbeitsplatz. Arbeit schafft Einkommen. Die zweite<br />
Armutsfalle ist der Bereich, wenn es ums Wohnen geht. Was kann man sich leisten? Und<br />
im dritten Bereich geht es um Mobilität und Kostentreiber wie Energie. Aber es gibt für alle<br />
Bereiche Fördermöglichkeiten und Zuschüsse. Man muss sich bitte nur melden.<br />
Ältere Frauen sind ja oft in einem Abhängigkeitsverhältnis, weil sie sich in erster Linie<br />
um die Familie gekümmert haben, vielleicht keine Ausbildung – in manchen Fällen<br />
nicht einmal einen Führerschein – haben. Wo kann man ansetzen?<br />
Es gibt auch hier viele Qualifizierungsförderungen. Das AMS hat einiges möglich gemacht.<br />
Auch für eine 52-Jährige muss eine Ausbildung möglich sein und sie ist es auch. Das Pensionsalter<br />
wird nach oben gehen und daher ist es immer wichtig, sich weiterzubilden.<br />
Viele Frauen haben ihr Selbstbewusstsein verloren und in Qualifizierungsmaßnahmen wie<br />
bei Mamas Küche lernen sie wieder das Selbststeuern ihres Lebens. Manche haben vor<br />
vielen Jahren Kompetenzen erworben, die heute nicht mehr in die Zeit passen. Das heißt,<br />
man muss diese Kompetenzen in die heutige Zeit bringen. Und sie müssen oft auch erst<br />
lernen, sich selber und den Tag zu organisieren.<br />
Ihr Appell an die Frauen:<br />
Auf sich selber achten! In vielen Bereichen des Lebens, aber unbedingt auch darauf, dass<br />
man ein eigenes Einkommen erzielt. Einkommen macht unabhängig und macht<br />
Leben erst möglich. Wenn Frauen den Mut und die Courage haben, können sie<br />
sich super gegenseitig unterstützen. Daher ganz wichtig: Selbstorganisation.<br />
Und bitte die Zeit nutzen, wenn man jetzt zuhause ist. Bei uns, bei der Volkshilfe,<br />
hat im Jänner eine Frau in der Hauskrankenpflege eine Anstellung bekommen.<br />
Sie hat im Zuge des Pflegemodells im Burgenland ihren Angehörigen<br />
begleitet und sich hier viele Kompetenzen erworben. Auch das ist möglich.<br />
In der online-Version<br />
des Interviews finden Sie<br />
auch die Ergebnisse zur<br />
Umfrage „Corona<br />
und Kinderarmut“:<br />
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Rubrik: Im Fokus<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
15
PORTRAIT ERWIN HOCHWARTER<br />
Foto © Nicole Mühl<br />
Mutiger Visionär<br />
Er stammt aus Kemeten und sein Unternehmen ist weltweit im Schienenverkehr<br />
vertreten. Sein Netzwerk reicht bis Japan und dennoch<br />
würde er immer wieder in seiner Heimatgemeinde seinen Lebens- und<br />
Arbeitsmittelpunkt aufbauen. Erwin Hochwarter ist Entwickler und<br />
Visionär. „Technik ist logisch“, sagt er. Deshalb findet er Lösungen für<br />
die verschiedensten Bereiche. Er kann gar nicht anders. Auch im Schlaf<br />
grübelt und entwickelt er. Nicole Mühl<br />
Wenn sich Erwin Hochwarter<br />
auf etwas in seinem<br />
Leben verlässt, dann ist es sein<br />
Verstand. „Und Mut“, sagt er.<br />
„Wenn du hinfällst, brauchst<br />
du ihn, um wieder aufzustehen<br />
und weiterzumachen.“ Und<br />
hingefallen ist Erwin Hochwarter<br />
oft in seinem Leben.<br />
16 FEBER <strong>2021</strong><br />
Alles auf Schiene<br />
Sein Name steht im Schienenverkehr<br />
an oberster Stelle,<br />
wenn es um die Entwicklung,<br />
Forschung und Produktion<br />
von Bauteilen geht. Die H&P<br />
Trading GmbH (eine Tochterfirma<br />
der EH Holding) gilt<br />
bei Konzernen wie Siemens,<br />
Wir sind ein führender Hersteller von Sand- und Natursteinprodukten.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir:<br />
Techniker für die Wartung und Instandhaltung von<br />
Aufbereitungs- und Verpackungsanlagen (m/w)<br />
(Schlosser, Mechaniker, Mechatroniker)<br />
Mindestlohn lt. KV € 12,84<br />
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und -reparaturen (m/w)<br />
Mindestlohn lt. KV € 11,63<br />
Anlagenbediener Verpackungslinie Sand & Kies (m/w)<br />
Mindestlohn lt. KV € 11,63<br />
Radladerfahrer mit Praxis (m/w)<br />
Mindestlohn lt. KV € 11,63<br />
Staplerfahrer mit Praxis (m/w)<br />
Mindestlohn lt. KV € 11,63<br />
Disponent/Logistiker (m/w)<br />
Mindestgehalt lt. KV € 1.561,43<br />
Marketing Manager (m/w)<br />
Mindestgehalt lt. KV € 1.929,66<br />
Büroangestellter Sekretariat/Verwaltung (m/w)<br />
Mindestgehalt lt. KV € 1561,43<br />
Die KV-Überzahlung erfolgt nach Leistung und Erfahrung.<br />
Rufen Sie uns an, wir erklären Ihnen die ausgeschriebenen<br />
Jobs im Detail. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
SCHERF GmbH, Flattendorf 4, A-8230 Hartberg<br />
T. +43 3332/63243-0, F: DW-4, bewerbung@scherf.at<br />
Alstom, der Deutschen Bahn,<br />
der ÖBB oder etwa den Wiener<br />
Linien als Troubleshooter.<br />
Wenn im Schienenverkehr<br />
Ersatzteile oder Alternativen<br />
gefordert sind, wenn eine Verbesserung<br />
einzelner Elemente<br />
oder ein Redesign gewünscht<br />
wird, dann taucht weltweit der<br />
Name Erwin Hochwarter auf.<br />
Obsoleszenzmanagement heißt<br />
der Fachbegriff dafür.<br />
„Dabei gibt es nichts, was wir<br />
nicht machen“, sagt der Unternehmer.<br />
„Vom Interieur über<br />
die Fenster, Türen, sogar die<br />
LED Leuchten in den Wiener<br />
U-Bahnen sind eine Entwicklung<br />
der H&P Trading in Kemeten.<br />
Der Kunde bekommt<br />
Lösungen und muss sich um<br />
nichts kümmern.<br />
In Fachkreisen ist die Dimension<br />
des Unternehmens<br />
bekannt. Das Netzwerk reicht<br />
bis Japan und in die USA. Forschungseinrichtungen<br />
wie das<br />
Joanneum Research gehören zu<br />
den Partnern, mit denen Erwin<br />
Hochwarter entwickelt. „In<br />
der Gemeinde selbst“, glaubt<br />
der Unternehmer, „wissen<br />
sicher nicht viele, was wir hier<br />
machen.“ Erwin Hochwarter<br />
wirkt nicht wie der Big Player,<br />
dem man ansieht, dass er in<br />
riesigen Konzernen freien Zugang<br />
zu Werkstätten hat, in die<br />
sonst kaum eine betriebsfrem-<br />
de Person reinkommt. Jeans,<br />
Shirt, Trainingsjacke, Sportschuhe.<br />
So huscht er durch die<br />
Gänge seines Unternehmens.<br />
So ist er auch bei seinen<br />
Kunden vor Ort. Der Haarschnitt<br />
stammt vom Frisör im<br />
Ort. Abends und am Wochenende<br />
ist er mit Freunden und<br />
Familie in Kemeten unterwegs.<br />
Nach Dienstschluss geht er mit<br />
den Mitarbeitern gern auf ein<br />
Bier (wenn Corona es zulässt).<br />
40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
beschäftigt das Unternehmen<br />
europaweit. Neben<br />
dem Hauptsitz in Kemeten<br />
gibt es Standorte in Hamburg,<br />
Belgien, Holland, Frankreich<br />
und Schweden. „Der Großteil<br />
ist aber in Kemeten tätig“, sagt<br />
Erwin Hochwarter. 65 Prozent<br />
kommen direkt aus der<br />
Gemeinde.<br />
Lebensweg<br />
56 Jahre ist Erwin Hochwarter<br />
alt. Seinen Berufsweg hat er<br />
als gelernter Schlosser angefangen.<br />
2003 hat er in Kemeten<br />
seine Firma gegründet. Direkt<br />
an der Hauptstraße bei der<br />
Ortseinfahrt. Als im Jahr 2000<br />
in Kaprun 155 Menschen bei<br />
einem Brand in einem Zug<br />
der Gletscherbahn ums Leben<br />
kamen, entwickelte Erwin<br />
Hochwarter eine feuerfeste<br />
www.prima-magazin.at
PORTRAIT<br />
Erwin Hochwarter aus<br />
Kemeten hat ein weltweit<br />
tätiges Unternehmen<br />
für die Entwicklung<br />
von Teilen im Schienenverkehr<br />
aufgebaut.<br />
Partnerschaften sind für<br />
ihn das A und O in der<br />
Geschäftswelt.<br />
Sein Netzwerk ist<br />
international<br />
Bremsleitung. Er setzte sich bei<br />
der Ausschreibung gegen einen<br />
Konzern mit 12.000 Mitarbeitern<br />
durch und bekam den Auftrag.<br />
Bis zum heutigen Tag hat<br />
die H&P Trading etwa 13.000<br />
Produkte entwickelt. „Daraus<br />
sind rund 5.000 Teile entstanden,<br />
die am Markt eingeführt<br />
wurden“, erklärt der Unternehmer.<br />
Die Entwicklungskosten<br />
trägt er immer selbst. Oft gehen<br />
diese in die Hunderttausende<br />
Euro und oft steckt darin eine<br />
Arbeitszeit von Hunderten<br />
Stunden. Die Vorleistungen<br />
sind enorm. „Aber dafür<br />
bleibt das Patent bei uns“, sagt<br />
Hochwarter. Bei Neuaufträgen<br />
ist er immer involviert. Auch<br />
wenn er ein Team hat, das auch<br />
ohne ihn funktioniert, wie er<br />
sagt. Aber ihn reizt die Herausforderung,<br />
Neues zu entwickeln.<br />
„Technik ist Logik“, sagt er.<br />
Und die funktioniert bei ihm<br />
auch im Schlaf. „Ich glaube,<br />
manchmal entwickle ich auch<br />
beim Träumen.“<br />
Auf die Heimat bauen<br />
An Kemeten hält er fest. „Von<br />
hier stamme ich ab. Hier bleibe<br />
ich“, sagt er. Dass ihm aber<br />
genau hier nicht jeder seinen<br />
Erfolg gönnt, stört ihn heute<br />
nicht mehr. „Jeder hat die<br />
Möglichkeit, etwas aufzubauen,<br />
das Risiko einzugehen und aus<br />
eigener Kraft zu versuchen,<br />
etwas zu schaffen“, sagt er<br />
emotionslos.<br />
Im Gewerbegebiet baut er<br />
gerade zum zweiten Mal aus.<br />
Forschung, Entwicklung,<br />
Lagerung und Büros werden<br />
dann dort untergebracht. Eine<br />
Abwanderung wäre für ihn<br />
nicht in Frage gekommen. Die<br />
Kommunalsteuer zahlt er lieber<br />
seiner Heimatgemeinde. Etwas<br />
zurückzugeben, ist ihm wichtig,<br />
deshalb unterstützt er auch die<br />
Vereine im Ort, wo er kann.<br />
Die Überdachung am Sportplatz<br />
etwa hat er gesponsert.<br />
Für die Bevölkerung hat er<br />
kürzlich 1.600 Schutzmasken<br />
zur Verfügung gestellt. Bei all<br />
seinen Zielen will er immer<br />
Rücksicht auf andere nehmen<br />
und helfen. Das hat er sich<br />
selbst versprochen.<br />
Hinfallen und mutig sein<br />
Visionen sind wichtig, sagt<br />
er. Manchmal geht alles gut,<br />
manchmal eben nicht. Das gehört<br />
dazu. Wenn er von Rückschlägen<br />
erzählt, dann denkt er<br />
vor allem an seine Autounfälle.<br />
Der erste 1998 um vier Uhr<br />
morgens. Auf der A2 ist es<br />
Mit dem Standort direkt an der Ortseinfahrt<br />
Kemeten (von Oberwart kommend) hat Erwin<br />
Hochwarter die H&P Trading im Jahr 2003<br />
gegründet. Derzeit baut er bereits in zweiter<br />
Phase im Gewerbegebiet Kemeten eine Halle.<br />
Sein Unternehmen hat dann eine Größe von<br />
insgesamt 4.200m 2<br />
passiert, auf dem Weg zu<br />
einem Termin. Wie aus dem<br />
Nichts stand plötzlich der<br />
Tankwagen vor ihm – quer<br />
über die Autobahn. Der Fahrer,<br />
ein junger Italiener war eingeschlafen<br />
und gegen einen<br />
Brückenpfeiler gedonnert.<br />
Er war auf der Stelle tot. Als<br />
Erwin Hochwarter daherkam,<br />
waren wohl zehn Schutzengel<br />
mit ihm im Auto. Er rutschte<br />
mehr oder weniger unter<br />
der Achse durch und kam 20<br />
Meter weiter mit sämtlichen<br />
Brüchen – aber lebend – zum<br />
Stehen.<br />
Fünf Jahre später raste wenige<br />
Meter außerhalb von Kemeten<br />
ein junger Bursche frontal in<br />
sein Auto. Wieder war Erwin<br />
Hochwarter dabei völlig<br />
unschuldig. Der junge Mann<br />
kam von seiner eigenen Geburtstagsfeier.<br />
Er starb noch<br />
am Unfallort. Erwin Hochwarter<br />
konnte sich aus seinem<br />
brennenden Auto retten und<br />
überlebte ein zweites Mal.<br />
Die Bilder haben ihn lange<br />
verfolgt. „Es sind nur Bruchteile<br />
einer Sekunde bis zum Aufprall.<br />
Aber in dem Moment<br />
Erwin Hochwarter<br />
Er ist in Kemeten geboren<br />
und hat die Ausbildung zum<br />
Schlosser absolviert. In den<br />
1980er-Jahren hat er Teile<br />
für Kameras gebaut und ist<br />
damit sogar bis nach Hollywood<br />
gekommen. Später hat<br />
Erwin Hochwarter Nachtsichtgeräte<br />
für das Militär<br />
gebaut und einen Maschinenhandel<br />
betrieben. 2003<br />
hat er in Kemeten die H&P<br />
Trading GmbH gegründet.<br />
Seit Kurzem ist das Unternehmen<br />
ECM zertifiziert und<br />
ist damit eines der wenigen,<br />
das berechtigt ist, jegliche<br />
Arbeiten an Schienenfahrzeugen<br />
durchzuführen.<br />
Neben der H&P Trading hat<br />
Erwin Hochwarter auch die<br />
H&P Care gegründet. Im Zuge<br />
dessen hat er eine Bettdusche<br />
für bettlägerige Menschen<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Im Vorjahr hat er ein Gerät<br />
zur Abtötung von Viren und<br />
Keimen in Räumen (auch<br />
Coronaviren) entwickelt.<br />
Erwin Hochwarter hat neben<br />
dem Obsoleszenzmanagement<br />
im Schienenverkehr<br />
unter anderem ein Gerät zu<br />
Erkennung von gefälschten<br />
Banknoten im Auftrag der<br />
Nationalbank und ein Gerät<br />
zur Identifizierung gefälschter<br />
Medikamente entwickelt.<br />
Seine Frau und seine beiden<br />
Söhne – beide Wirtschaftsingenieure<br />
– sind ebenfalls im<br />
Unternehmen tätig.<br />
bis zum Aufschlag, kommt<br />
es dir wie eine Ewigkeit vor.<br />
Du siehst dein Leben an dir<br />
vorbeiziehen“, sagt er.<br />
Sein größter Erfolg? Erwin<br />
Hochwarter lächelt. „Ich lebe“,<br />
sagt er „und ich kann etwas<br />
bewegen.“ Weil er immer wieder<br />
mutig ist. Weil er immer<br />
wieder aufsteht und weitermacht.<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
17
Foto © www.momentothek-oberwart.at #236 Langer/Schober<br />
Foto © www.momentothek-oberwart.at #2169 Tillfried Schober<br />
Plätze & G‘schichtn<br />
Oberwarts<br />
von Ing. Wilhelm Hodits<br />
0664/50 44 55 4<br />
1980 wurde der Verein „Jugendhaus Oberwart“ gegründet und legte damit den Grundstein für eine kulturelle Bewegung, der der<br />
Großteil der Einwohner skeptisch gegenüber stand. Foto: www.momentothek-oberwart.at (Aufnahme: 1984). Foto rechts: Der<br />
Genossenschaftssaal wurde 1997 abgerissen und es kam zu einem bedeutenden Zu- und Umbau<br />
Ein weiter Weg zur Kunst<br />
Heute ist das OHO in der Lisztgasse Oberwart eines der bedeutendsten Kulturhäuser Österreichs.<br />
Im Jänner 2014 wurde das OHO sogar mit dem Österreichischen Staatspreis für zeitgenössische<br />
Kunst ausgezeichnet. Doch bis dahin war es ein weiter Weg. TEIL 1<br />
1928 wurde das Gebäude<br />
erbaut, das sich heute als OHO<br />
einen Namen in der zeitgenössischen<br />
Kunstszene gemacht<br />
hat. Aber von einem der<br />
bedeutendsten Kulturhäuser<br />
über die Grenzen des Burgenlandes<br />
hinaus war damals noch<br />
keine Rede. Gebaut wurde es<br />
nämlich vom Bezirksverband<br />
der Gewerbegenossenschaften.<br />
Hauptsächlich war es als Büro<br />
und als interne Fortbildungsstätte<br />
gedacht. Rund 80.000<br />
Schilling haben die Baukosten<br />
betragen. Nur wenige Jahre<br />
später wurde ein Saal dazugebaut,<br />
der für Kurse, Tagungen<br />
und auch für Tanzveranstaltungen<br />
der Gewerbegenossenschaft<br />
verwendet wurde. Bis<br />
zum Umbau im Jahr 1997 war<br />
das Haus deshalb nach seinem<br />
Erbauer als „Genossenschaftssaal“<br />
in Oberwart bekannt.<br />
Und dann kam der Krieg<br />
1938 wurde das Haus von den<br />
Nationalsozialisten okkupiert<br />
und später der Gauwirtschaftskammer<br />
Steiermark<br />
übertragen. Hier fanden viele<br />
Propagandaveranstaltungen<br />
der NSDAP statt. So kündigte<br />
die Oberwarter Sonntagszeitung<br />
im August 1938 eine<br />
große Werbeveranstaltung des<br />
Deutschen Roten Kreuzes im<br />
Genossenschaftssaal Oberwart<br />
an, um Krankenschwestern und<br />
Sanitäter für den Kriegseinsatz<br />
zu gewinnen. Neben Propagandaveranstaltungen<br />
gab es auch<br />
Fanfarebläser- und Trommlerkurse<br />
sowie diverse Veranstaltungen<br />
der Nationalsozialisten.<br />
Am 5. November 1942 kaufte<br />
die Stadtgemeinde Oberwart<br />
das Haus – der Kaufvertrag ist<br />
angeblich vernichtet worden.<br />
Zumindest ist er heute nicht<br />
mehr aufzufinden. Das Gebäude<br />
war jedenfalls bis zum Jahr<br />
1953 in Besitz der Gemeinde.<br />
Mit Kriegsende und Auflösung<br />
der Gauwirtschaftskammer<br />
Steiermark in Oberwart wurde<br />
das Haus leergeräumt. Geplündert,<br />
könnte man sagen.<br />
Nach dem Einmarsch der<br />
Russen in Oberwart im April<br />
1945 wurde der Genossenschaftssaal<br />
von diesen beschlagnahmt<br />
und für verschiedene<br />
Veranstaltungen genützt. Ein<br />
Zeitzeuge kann sich noch an<br />
eine solche Propagandaveranstaltung<br />
erinnern, die für einen<br />
jungen Oberwarter gerade<br />
noch einmal gut ausgegangen<br />
ist. Bei der besagten Veranstaltung<br />
der Russen haben<br />
diese die angeblich zahlreichen<br />
ruhmvollen Errungenschaften<br />
der Kommunisten angepriesen.<br />
Sie wollten den Oberwartern<br />
erklären, was die russischen<br />
Kommunisten denn nicht alles<br />
erfunden und erbaut hätten. In<br />
der letzten Reihe saß ein junger<br />
Oberwarter Bursche, dem das<br />
alles zu viel wurde. Er stand auf<br />
und sagte laut in einem ordentlichen<br />
Hianzisch: „Wos hobt’s<br />
Ihr erfunden? An Schmorrn<br />
hobt’s erfunden.“ Daraufhin<br />
verließ er seelenruhig den Saal.<br />
Im Raum wurde es ganz still.<br />
Jeder wartete auf die Reaktion<br />
der Russen. Und diese taten<br />
– nichts. Mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
haben sie das<br />
Hianzisch des jungen Mannes<br />
nicht verstanden und schenkten<br />
dem Auftritt des Burschen zum<br />
Glück keinerlei Beachtung.<br />
Standort der<br />
Wirtschaftskammer<br />
Die Wirtschaftskammer trat<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
als Nachfolgerin der einstigen<br />
Gewerbegenossenschaften in<br />
Erscheinung und stellte am 19.<br />
November 1946 den Antrag auf<br />
eine Rückübertragung des Gebäudes.<br />
Immerhin war die Gewerbegenossenschaft<br />
von den<br />
Nationalsozialisten ja sozusagen<br />
enteignet worden. Die Rückerstattung<br />
erfolgte jedoch erst<br />
am 4. September 1953. Laut<br />
Zeitzeugenberichten dürfte der<br />
Bürobetrieb der Wirtschaftskammer<br />
in diesem Haus in der<br />
Lisztgasse 12 aber bereits 1947<br />
erfolgt sein. Womöglich gab<br />
es einen Pachtvertrag mit der<br />
Gemeinde. Belegt werden kann<br />
dies aber nicht. Da das Gebäude<br />
für die Wirtschaftskammer<br />
mit den Jahren zu klein wurde,<br />
hat diese in der Wienerstraße<br />
ein Grundstück erworben,<br />
um ein neues Gebäude für die<br />
Bezirksstelle und das WIFI zu<br />
errichten. 1963 wurde es am<br />
heutigen Standort fertiggestellt.<br />
Die Wirtschaftskammer zog<br />
somit aus dem „Genossenschaftssaal“<br />
aus.<br />
Ausweichquartier<br />
Der „Genossenschaftssaal“ wurde<br />
danach kurzfristig immer<br />
wieder für die unterschiedlichsten<br />
Zwecke verwendet.<br />
So mietete die Firma Triumph<br />
das Gebäude als Anlernbetrieb<br />
für die Näherinnen. Ab März<br />
1964 wurde das Haus an die<br />
Bundesgebäudeverwaltung<br />
vermietet und im Juli 1966 um<br />
800.000 Schilling an diese verkauft.<br />
In dieser Zeit war auch<br />
das Ergänzungskommando des<br />
Bundesheeres hier angesiedelt.<br />
In den 1970er-Jahren lagerte<br />
sogar die Begas Gasleitungsrohre<br />
im Haus. Dann kam der<br />
völlige Wandel. Im Jahr 1980<br />
wurde der Verein „Jugendhaus“<br />
gegründet.<br />
Wie sich das Haus zu einem<br />
Kunst- und Kulturhaus entwickelte,<br />
das heute über die<br />
Grenzen Österreichs bekannt<br />
ist, lesen Sie in der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong>.<br />
18 FEBER <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Foto © Rutter Immobilien Gruppe<br />
DABEI<br />
REGIONAL<br />
Der EO Park wird gegenüber des bestehenden EO errichtet. Vor 12 Jahren wurde dieses gebaut und von 35 Mio. Menschen besucht<br />
Das EO erweitert: Mega-Interspar ist fix<br />
150 neue Arbeitsplätze und eine Investition von 45 Millionen Euro –<br />
das verspricht die Rutter Immobilien Gruppe mit der Erweiterung des<br />
Einkaufszentrums am Oberwarter Stadtrand.<br />
Mit einem Interspar auf<br />
5.000 m 2 plus Restaurant<br />
sowie mit Intersport stehen<br />
die Ankermieter für die Rutter<br />
Immobilien Gruppe für den<br />
EO Park fest. Fix ist außerdem<br />
ein Flagshipstore der Firma<br />
„HandyPartner MCI“, das<br />
Fitnessstudio MoreFit und das<br />
Pizza- und Pasta-Restaurant<br />
L‘Osteria. Einen Konkurrenzkampf<br />
zur Innenstadt sieht<br />
Wir sind das größte Ambulatorium für physikalische<br />
Therapie im Raum Hartberg und<br />
verfügen über Direktverrechnungsverträge mit<br />
den Sozialversicherungen. Auf circa 2.000<br />
m² und mit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
bieten wir unseren Patientinnen und<br />
Patienten leistbare Qualität durch individuelle<br />
Behandlungspläne zur Wiederherstellung und<br />
Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit.<br />
Um den vielseitigen Ansprüchen der zuweisenden<br />
Stellen und den individuellen Bedürfnissen<br />
der Patient*innen gerecht werden zu können,<br />
bilden sich unsere Therapeut*innen und Masseur*innen<br />
kontinuierlich weiter und stellen so<br />
eine hohe Qualität der Behandlung sicher.<br />
Bürgermeister Georg Rosner<br />
nicht. „Es handelt sich um<br />
große Fachmärkte. Mit dem<br />
EO Park soll die Kaufkraft in<br />
der Region bleiben, damit die<br />
Kunden nicht in große Ballungszentren<br />
ausweichen“, so<br />
Rosner.<br />
Kritik kommt von den Grünen,<br />
die auf die aussterbenden Ortskerne<br />
und auf die Bodenversiegelung<br />
durch Einkaufszentren<br />
Medizinischen Massage und Heilmassage.<br />
Gerade jetzt ist es wichtig, in die Fortbildung<br />
unserer Mitarbeiter*innen zu investieren. Mit<br />
einer speziellen Unterstützung ist es möglich,<br />
den Beruf des Medizinischen Masseurs oder<br />
Heilmasseurs zu erlernen.<br />
Auch Lehrlinge sind bei uns immer herzlich<br />
willkommen! Neben der Ausbildung Lehrabschluss<br />
in der gewerblichen Massage ermöglichen<br />
wir durch unser APT Ausbildungsprogramm<br />
die Ausbildung zum medizinischen<br />
Masseur bzw. zur medizinischen Masseurin.<br />
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Ihr Partner für Physiotherapie, Ergotherapie und Massage.<br />
und Supermärkte hinweisen.<br />
„In Zeiten der Klimakrise<br />
müssen wir jeden Quadratmeter<br />
Boden schützen, statt ihn<br />
zu versiegeln“, appelliert der<br />
Grüne Landtagsabgeordnete<br />
und Bezirkssprecher Wolfgang<br />
Spitzmüller.<br />
Interspar plant noch heuer die<br />
Aufnahme des Betriebes. Der<br />
EO Park wird im Frühjahr<br />
2022 eröffnet.<br />
Foto © Philipp Schulz<br />
Ausbildungsprogramme<br />
in der Massage<br />
Wir haben in dieser schwierigen Zeit keine Mitarbeiter*innen<br />
kündigen müssen – im Gegenteil<br />
– wir suchen Unterstützung im Bereich der<br />
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FEBER <strong>2021</strong><br />
19
Foto © Olga Seus<br />
Ort der vielen Facetten<br />
„Das Tor zum Südburgenland“ liegt verkehrstechnisch gesehen optimal. Direkt an der A2 ist<br />
man im Nu in Graz und ebenso in Wien. Für Unternehmen und Pendlerinnen und Pendler ein<br />
guter Platz. Doch Markt Allhau hat mehr zu bieten als eine gute Verkehrsanbindung. Olga Seus<br />
Die Gemeinde mit knapp<br />
1.900 Einwohnern gliedert<br />
sich in die zwei Katastralgemeinden<br />
Markt Allhau und<br />
Buchschachen auf. Durch<br />
jeweils eine eigene Feuerwehr,<br />
einen eigenen Kindergarten,<br />
eine eigene Volksschule und<br />
damit Kinderbetreuungsangebote<br />
für Krippenkinder (nur in<br />
Allhau), eine eigene Musikkapelle<br />
und eigene Nahversorger<br />
sind die Katastralgemeinden<br />
nach wie vor weitgehend<br />
infrastrukturell voneinander<br />
unabhängig. Buchschachen<br />
hat überdies noch seine eigene<br />
Dorfkneipe, Allhau drei Gasthäuser.<br />
Lediglich die neue Mittelschule<br />
gibt es in der Gemeinde<br />
nur einmal und zwar in Markt<br />
Allhau. Überdies hat man Arzt<br />
und Kinderärztin, Zahnärztin<br />
und Apotheke auf Gemeindegrund.<br />
Gewerbezuwachs und<br />
traditionsreiche Betriebe<br />
Im Westen der Gemeinde<br />
verläuft die Lafnitz, deren<br />
malerische Auen zu weiten<br />
Spaziergängen einladen und<br />
die zugleich die Grenze zur<br />
Steiermark markiert. Doch in<br />
Markt Allhau sieht man das<br />
nicht so eng: Nicht nur in der<br />
Meierhofermühle kommt man<br />
gerne mit den Steirerinnen und<br />
Steirern zusammen, auch sonst<br />
ist die Gemeinde recht offen,<br />
sowohl was die gute Gewerbestruktur<br />
betrifft wie auch die<br />
Gastronomie. So hat im vergangenen<br />
Coronajahr Markt<br />
Allhau sogar einen Zuwachs an<br />
Gewerbe zu verzeichnen. Die<br />
Firma G1-Personal-Transporte<br />
GmbH, eine Personalleasingfirma<br />
mit etwa 100 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern,<br />
siedelt gerade neu an. Und die<br />
Firma Partl und Vollmann,<br />
Marktgemeinde Markt Allhau - Buchschachen<br />
7411 Markt Allhau, Gemeindestraße 29<br />
T: 03356/202-0, FAX: DW 85, post@markt-allhau.bgld.gv.at<br />
www.marktallhau.at<br />
20 FEBER <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Niederlas<br />
7411 Ma<br />
Wolfauer<br />
www.geo<br />
Foto © Olga Seus<br />
MARKT ALLHAU<br />
ORTSREPORTAGE<br />
Foto © Olga Seus<br />
Hermann Pferschy (ÖVP) ist seit 2007 Bürgermeister<br />
von Markt Allhau. Mitte Jänner fand die Eröffnung<br />
des Firmenstandortes von G1-Personal-Transporte<br />
statt. Auch hier weiß man die gute Anbindung<br />
an die A2 besonders zu schätzen<br />
deren Hauptsitz in Leibnitz ist, errichtet<br />
eine Außenstelle im Burgenland. Dazu<br />
kommen traditionsreiche Firmen wie<br />
Holzbau Igler, die gerade ihre Mitarbeiteranzahl<br />
aufstockt, das Bauunternehmen<br />
Ronald Brenner oder das Ziviltechnikbüro<br />
Forcher. Im Vorjahr hat der Tischlereibetrieb<br />
von Mario Hari ein neues Firmengebäude<br />
errichtet. Und weil die Immobilien<br />
und Baugründe gerade hier gefragt sind,<br />
verwundert es nicht, dass Krutzler Immobilien<br />
bereits seit Jahrzehnten vor Ort<br />
den Firmensitz hat. Der sozialökonomische<br />
Verein „vamos“ ist nicht nur regional<br />
eine wertvolle Institution, in der Inklusion<br />
gelebt wird. Er ist aus Markt Allhau gar<br />
Foto © Gemeinde Markt Allhau<br />
In Stein gemeißelt<br />
Die Monumentalkunst von Ulrike Truger<br />
Genau an der Grenze zwischen Buchschachen und Markt<br />
Allhau liegt Trulitsch – und damit das Haus der Steinbildhauerin<br />
Ulrike Truger. Die gebürtige Hartbergerin hat es<br />
nach ihrem Kunststudium nach Salzburg und viele Jahre<br />
nach Wien gezogen, wo sie ihre Kunst in einem Staatsatelier<br />
ausübte. Seit etlichen Jahren nun ist sie wieder in die<br />
burgenländische Heimat ihres Vaters, der aus Kitzladen stammte, gezogen.<br />
Gesellschaftspolitische Themen verarbeitet sie ebenso wie Naturphänomene. So finden sich<br />
in ihrem Oeuvre neben der „Wächterin“, die für Wachsamkeit gegenüber politischen Veränderungen<br />
seit dem Jahr 2000 vor dem Wiener Burgtheater steht, auch Kunstwerke mit<br />
Titeln wie „die Woge“ oder „der Sturm“. Die Hartberger kennen sie durch den „steinernen<br />
Fluss“, der sich durch Hartbergs Fußgängerzone zieht.<br />
Bekannt ist auch der „Omofuma Stein“, der an den 1999 unter Fesseln und Knebeln<br />
während der Abschiebung verstorbenen Nigerianer Marcus Omofuma gemahnt. Er wurde<br />
von Truger zunächst auf eigene Kosten und ohne Zustimmung der Stadt Wien vor der<br />
Staatsoper aufgestellt, bis er schließlich den heutigen Platz im Museumsquartier fand.<br />
So kontrovers wie die Diskussion um den Fall Omofuma selbst, so auch der Umgang mit<br />
dem Gedenkstein: Er changiert zwischen rassistischen und neonazistischen Schändungen<br />
und Beschmierungen bis hin zur Nutzung als Treffpunkt für antirassistische und antifaschistische<br />
Kundgebungen.<br />
Eines der neuesten Werke einer der wenigen weiblichen Steinhauerinnen (und sicherlich der<br />
einzigen in Österreich, die sich an solch monumentale Werke von bis zu sechs Meter Höhe<br />
und mehreren Tonnen Gewicht wagt) trägt den Titel „How dare you“ und ist Greta Thunberg<br />
und ihrer Empörung, die sie in der gleichnamigen Wutrede auf dem UN-Klimagipfel<br />
2019 äußerte, gewidmet. Man kann gespannt sein, wo dieses Kunstwerk, das die für Truger<br />
typischen Meißelspuren trägt, seinen Platz finden wird. www.ulriketruger.at<br />
nicht mehr wegzudenken. Insgesamt hat<br />
die Gemeinde mit ihren etwa 90 Gewerbebetrieben<br />
etwas mehr als 550 Arbeitsplätze<br />
zu bieten.<br />
Zum Wohnen sehr beliebt<br />
Auch als Baugegend ist die Gemeinde<br />
sehr beliebt. So haben private Investoren<br />
in Markt Allhau mehrere Reihenhäuser<br />
und Wohnungen errichtet und die OSG<br />
plant mit Ende des laufenden Jahres<br />
den zweiten Teil des Samo-Centers, ein<br />
modernes Wohn- und Geschäftsgebäude,<br />
fertigzustellen. Auch in Buchschachen ist<br />
ein Wohnprojekt mit zehn Einfamilienhäusern<br />
in Planung. Im Gegensatz zum<br />
gewerblicheren Allhau hat Buchschachen<br />
mit vielen Arkadenhöfen durch eine große<br />
Dorferneuerung in den letzten Jahren seinen<br />
eher dörflichen Charakter behalten.<br />
bitte umblättern >><br />
Niederlassung Burgenland<br />
7411 Markt Allhau • Wolfauerstr. 101/Top 4<br />
www.geomatrix.at<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
21
Die Volksschule Buchschachen gewann den 1. Preis<br />
beim Literaturwettbewerb der Energie Burgenland<br />
1998 wurde nach dem höchsten Hochwasserstand<br />
in der Gemeinde ein Projekt<br />
geplant, welches den Schutz der Bevölkerung<br />
und der Objekte stark verbessert hat.<br />
Insgesamt sieben Rückstaubecken sind in<br />
den letzten Jahren innerörtlich und ein<br />
großes in Stögersbach, an der Grenze zu<br />
Buchschachen, errichtet und 2020 fertig<br />
gestellt worden. Bürgermeister Hermann<br />
Pferschy berichtet erleichtert, dass man<br />
diese wichtige Maßnahme trotz der Krise<br />
wie geplant zum Abschluss bringen<br />
konnte. Er selbst ist Vollzeitbürgermeister<br />
mit Leib und Seele – und das seit 2007.<br />
Für dieses Jahr jedoch sind auch ihm die<br />
Hände gebunden. Heuer hat coronabedingt<br />
wohl Sparefroh das Sagen.<br />
Foto ©Gemeinde Markt Allhau _ Archiv<br />
ORTSREPORTAGE<br />
kukma – kunstaktiv seit 2005<br />
Vor gut 15 Jahren wurde der „kunst- und<br />
kulturverein markt allhau“, kurz kukma, als<br />
Plattform für autodidakte Künstler*innen<br />
gegründet. Heute hat der Verein 100 Mitglieder<br />
und Freunde, von denen etwa 40<br />
aktiv kunstschaffend sind. Damit ist kukma<br />
die maßgebliche Kunstinitiative vom Südburgenland<br />
bis in die Oststeiermark. Längst sind die Mitglieder nicht rein<br />
aus der Gemeinde, sondern kommen von überall aus dem Umland. Im<br />
Verein vertreten sind Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Kleinkunsthandwerk,<br />
Literatur und Musik. Zu den Vereinsaktivitäten gehören monatliche<br />
Treffen, gemeinsame Ausstellungen, Malkurse und ein gemeinsamer<br />
Ausflug pro Jahr.<br />
Nachdem das zehnjährige Bestehen 2015 mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert<br />
wurde, war Ähnliches im vergangenen Jahr auch für das 15-jährige Jubiläum geplant. Doch<br />
durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen waren Vereinstreffen<br />
nicht und Veranstaltungen nur eingeschränkt möglich. Kurzerhand entschloss sich der<br />
Vorstand unter dem engagierten Obmann Ing. Gerhard Krutzler einen eigenen Katalog<br />
zu gestalten, in dem 35 kukma-Mitglieder in Wort und Bild präsentiert werden. Zu beziehen<br />
ist dieser Katalog über den Verein (Mail an kukma1@gmx.at) gegen einen Unkostenbeitrag<br />
von 9,- € pro Stück. Interessierte können sich auch mit anderen Belangen<br />
zur regionalen Kunst gerne melden. <strong>2021</strong> werden ab März/April mehrere Ausstellungen<br />
im Rathaus von Stadtschlaining abgehalten. Im wechselnden Turnus von sechs bis acht<br />
Wochen präsentieren verschiedene kukma-Künstler*innen ihre Werke.<br />
Foto © zVg<br />
Schick wohnen mitten im<br />
Herzen von Markt Allhau<br />
Im „Samo“-Center<br />
werden weitere Wohnungen<br />
gebaut.<br />
Foto © OSG<br />
Mitten im Zentrum der Gemeinde,<br />
am Standort des ehemaligen<br />
Gasthauses Hagenauer, ist mit<br />
dem „Samo-Center“ ein modernes<br />
Wohn- und Geschäftsgebäude<br />
entstanden.<br />
Im Erdgeschoß betreiben<br />
Eveline und Christian Kuich auf<br />
400 m 2 den attraktiven und gut<br />
sortierten Sparmarkt. In den<br />
Obergeschoßen sind betreubare<br />
Wohnungen für Senioren, Startwohnungen<br />
für junge Menschen<br />
und auch familienfreundliche<br />
Wohnungen entstanden, nicht zu<br />
Wohnen im „Samo“-<br />
Center: Der Supermarkt ist<br />
bequem im Erdgeschoß<br />
Mehr dazu<br />
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03352/404-51!<br />
vergessen die besonders attraktiven<br />
Dachterrassenwohnungen!<br />
Nun wird eifrig weitergeplant!<br />
Bereits im Sommer soll mit dem<br />
Bauteil 2 gestartet werden. Ein<br />
gelungener Mix aus Kleinwohnungen<br />
für Jung und Alt sowie familienfreundlichen<br />
Zweizimmerwohnungen<br />
wird hier entstehen.<br />
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22 FEBER <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
VAMOS<br />
UNTERNEHMENSPORTRAIT<br />
vamos gemeinsam mit regionalen Unternehmen<br />
Für eine chancenreichere Welt<br />
vamos – der Verein zur Integration in Markt Allhau setzt Maßstäbe<br />
und regt zu neuen Sichtweisen an: Wie können wir es<br />
schaffen, Menschen mit Einschränkungen aktiv an der Gesellschaft<br />
teilhaben zu lassen? Das beginnt bei unserer Sichtweise.<br />
Wenn wir diese ändern und Menschen mit Behinderung nicht<br />
ausgrenzen, ist vieles möglich.<br />
Ist Integration eine Leistung, die von einzelnen<br />
Menschen erbracht wird oder ist sie eine<br />
gesellschaftliche Aufgabe? Seit Jahrzehnten<br />
sind Integration und Inklusion in unserem<br />
Wortschatz vorhanden. Aber werden sie<br />
auch gelebt?<br />
Der Verein vamos bemüht sich seit mehr als<br />
dreißig Jahren um die Integration von Menschen,<br />
die aufgrund ihrer Behinderung oder<br />
ihrer persönlichen Problemlagen Schwierigkeiten<br />
haben, am gesellschaftlichen Leben<br />
teilzunehmen.<br />
Blicken wir weiter –<br />
denken wir weiter!<br />
Die Grundbedürfnisse des Lebens sind bei<br />
allen Menschen gleich. In der Integration<br />
greifen hier die unterschiedlichsten Sicherungssysteme<br />
ein. Diese unterstützen, stellen<br />
u.a. Geld zur Verfügung und bedienen<br />
sich verschiedenster Partner wie z.B. des<br />
Vereins vamos.<br />
Was all diesen Systemen in der sozialen<br />
Arbeit gemein ist, ist der Umstand, dass sie<br />
immer auf das Individuum fokussiert sind.<br />
Menschen werden umgeschult, therapiert<br />
und sollten sich den allgemein geltenden<br />
Systemen konform verhalten. Diese Bemühungen<br />
führen in vielen Fällen zum Erfolg,<br />
stellen aber letztendlich nur eine Seite der<br />
Medaille dar.<br />
Was spricht dagegen, dass Menschen, die<br />
von kognitiven, sozialen oder körperlichen<br />
Einschränkungen betroffen sind, am beruflichen<br />
Leben und anderen gesellschaftlichen<br />
Aktivitäten teilnehmen? (Anm.:<br />
Derzeit erfüllen nur 21 % der Unternehmen<br />
die Einstellungspflicht von behinderten<br />
Menschen.)<br />
Angst vor dem Unbekannten, vor möglichen<br />
Problemen und Schwierigkeiten, wirtschaftliche<br />
Überlegungen, Egoismus, die Angst<br />
vor Minderleistungen…<br />
All dies ist nachvollziehbar, aber kein Grund,<br />
nicht die andere Seite der Medaille zu<br />
sehen! Denn es ist nicht schwierig, diesen<br />
Menschen eine Chance zu geben, alle Bemühungen<br />
werden von unterschiedlichen<br />
Institutionen begleitet und unterstützt.<br />
Dadurch werden die Ängste und die Sorge<br />
gemildert oder sogar genommen und auch<br />
die damit verbundenen wirtschaftlichen<br />
Fragen beantwortet. Die Befürchtungen<br />
relativieren sich und werden gelöst.<br />
Es geht uns alle an<br />
Integration und Inklusion sind gleichermaßen<br />
eine gesellschaftliche wie eine<br />
individuelle Aufgabe. Die Gesellschaft ist<br />
genauso entwickelbar wie der Mensch an<br />
sich. Alleine unser Denken und Handeln gibt<br />
die Richtung vor. Leben wir in Zeiten, die<br />
von Angst, Sorge, Egoismus und von dem<br />
Streben nach dem größten individuellen<br />
Nutzen bestimmt sind, entwickelt sich diese<br />
Gesellschaft nach diesen Stimmungen.<br />
Integration und Inklusion werden erst dann<br />
tatsächlich stattfinden, wenn wir als Gesellschaft<br />
in der Lage sind, unsere Schritte in<br />
die Richtung einer Gesellschaft zu lenken,<br />
die Menschen nicht ausgrenzt, die unserer<br />
Vorstellung vom Menschsein nicht entsprechen.<br />
Die nicht davon ausgeht, dass sich<br />
der Mensch rechnen muss und die weniger<br />
Angst vor dem Unbekannten hat. Erst dann<br />
sind wir, um es mit Norbert Elias zu sagen,<br />
zivilisiert. Diese Zivilisation ist erst am Entstehen.<br />
Wenn Sie als Arbeitgeber*in ein paar<br />
Schritte mit uns gemeinsam gehen wollen,<br />
kontaktieren Sie unser Betriebsservice<br />
unter 0664/8350-875 (Andrea Pinkernell).<br />
vamos – Verein zur Integration<br />
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Tel: 03356/7772 | office@vereinvamos.at<br />
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FEBER APRIL 2019 <strong>2021</strong><br />
231
ORTSREPORTAGE<br />
MARKT ALLHAU<br />
G1 – Ihr Personalvermittler<br />
und Transportunternehmer<br />
Die Vermittlung von qualifiziertem, erfahrenem<br />
Personal ist eine der Stärken, die hinter dem<br />
Namen G1 steckt. Die zweite Stärke liegt im<br />
Transportwesen. Beide Schwerpunkte haben<br />
das Unternehmen österreichweit als einen zuverlässigen<br />
Dienstleister bekannt gemacht.<br />
Geschäftsführer Rene Diabel<br />
mit seinem Team in Markt<br />
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Seit Jänner <strong>2021</strong> führt die G1-<br />
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zu müssen. „Unsere Mitarbeiter*innen<br />
sind motiviert, flexibel<br />
und weisen ein hohes Maß an<br />
Erfahrung und Fachwissen auf“,<br />
freut sich Geschäftsführer Rene<br />
Diabel über den neuen Firmenstandort<br />
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24 FEBER <strong>2021</strong><br />
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Objekt alleine zu verkaufen und nutzen dafür Plattformen, die jedoch den Wert und<br />
das Potenzial der angebotenen Immobilie nicht zur Geltung bringen. Auch wird die<br />
potenzielle Käuferschaft dabei nicht angesprochen.<br />
Bald ist die Immobilie dafür bekannt, dass das Haus bereits von vielen besichtigt<br />
wurde – aber dass sich noch immer niemand wirklich ernsthaft dafür interessiert.<br />
Zu diesem Zeitpunkt hat das Haus bereits einen Eindruck am Markt hinterlassen, den<br />
es nicht verdient hat: Keiner will es haben.<br />
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APRIL 2019<br />
3
Sehnsucht nach Kultur<br />
Die Pandemie hat im Veranstaltungsbereich hohe Schäden verursacht. Es trifft nicht nur Kulturschaffende<br />
und Zulieferer. Natürlich sind auch die Konsumierende die Leidtragenden<br />
Foto © Laura Weingrill<br />
Seit bald einem Jahr ist es nun ziemlich still in der Kulturbranche. Veranstaltungen<br />
wurden bei Beginn der Pandemie als Erstes abgedreht<br />
und werden auch als Letztes wieder aufgesperrt werden, wissen auch<br />
die Organisatoren und Kulturschaffenden. Auf Machtworte der politischen<br />
Entscheidungsträger wird gewartet. Wie es genau weitergeht,<br />
weiß allerdings niemand. Eva Maria Kamper<br />
Ewald Tatar, Veranstalter des Nova<br />
Rock Festivals<br />
„Ich will endlich wieder<br />
die Sau rauslassen“<br />
Wird es <strong>2021</strong> wieder Konzerte<br />
geben? Diese Frage hört auch<br />
Ewald Tatar, Veranstalter des<br />
burgenländischen Nova Rock<br />
Festivals im Moment immer<br />
wieder, wenn er Interviews<br />
gibt. Auch dem prima! <strong>Magazin</strong><br />
gewährt er Einblick in<br />
sein „Kaffeesudlesen“, wie er<br />
es tragisch und lustig zugleich<br />
bezeichnet. „Ich habe vor allem<br />
ein Bauchgefühl, das sagt: Ich<br />
will endlich wieder die Sau<br />
rauslassen“, findet er klare<br />
Worte. „Nicht nur als Veranstalter,<br />
sondern als Konzertbesucher<br />
seit 40 Jahren will ich,<br />
dass es endlich wieder losgeht.<br />
Und ich glaube, so geht es<br />
vielen Menschen.“ Niemand<br />
habe zu Zeiten der Absagen<br />
im Frühjahr 2020 tatsächlich<br />
geahnt, wie lange es dauern<br />
würde. Und es werde auch<br />
noch ein paar Monate Durchhaltevermögen<br />
abverlangen,<br />
befürchtet Tatar, wobei auch er<br />
nicht in die Zukunft blicken<br />
könne. „Aber die Impfung<br />
wird es richten, denke ich. Von<br />
allein oder mit ‚Bachblüten‘<br />
wird so eine Pandemie nicht<br />
verschwinden. Da habe ich<br />
Alfred Masal, Geschäftsführer<br />
OHO, Oberwart:<br />
„Virtuell und analog als<br />
gemeinsame Zukunft?“<br />
Auch das OHO als Veranstalter und<br />
Künstlerwerkstätte befindet sich seit<br />
dem vergangenen Jahr in einer schwierigen<br />
Phase. Man hofft natürlich, dass das stabile Stammpublikum<br />
nach der überstandenen Zeit wiederkommen wird und<br />
auch dass die Künstler*innen mit der Verlagerung künstlerischer<br />
Arbeiten in den virtuellen Raum den Anschluss nicht verpassen.<br />
Die Solidarität in dieser Situation sei jedenfalls spürbar. Die gro-<br />
26 FEBER <strong>2021</strong><br />
Foto © Eva Maria Kamper<br />
ße Herausforderung seien die Planung und eventuelle Verschiebungen<br />
von sämtlichen Events. „Noch so kleine Veranstaltungen<br />
bedürfen einer gewissen Vorlaufzeit.<br />
Ebenso muss Klarheit herrschen, inwiefern etwas analog oder<br />
doch virtuell abgehalten werden kann, da gibt es auch rechtliche<br />
Differenzen“, schildert Geschäftsführer Alfred Masal. Ebenso sei<br />
eine Kunstveranstaltung ohne anschließende Gespräche oder<br />
Konsumation im Barbetrieb mit einem Streamingangebot nicht<br />
vergleichbar, „auch wenn kombinierte virtuelle und analoge<br />
Veranstaltungen nach der Pandemie eine gemeinsame Zukunft<br />
haben werden!“ Auch Masal widmet seine Hoffnung auf Normalität<br />
der COVID19-Impfung.<br />
.<br />
www.prima-magazin.at
Foto © Eva Maria Kamper<br />
KULTUR- & VERANSTALUNGSSZENE<br />
Günter Schütter, Veranstalter:<br />
„Kultur ist systemrelevant“<br />
Günter Schütter ist ein kulturschaffendes<br />
Unikat des Südburgenlandes.<br />
Er ist Organisator kleinerer Festivals<br />
und Kabaretts wie „Herbst.Wort.Lieder“<br />
oder dem „Uhudlertheater“. „Die derzeitige Situation ist verheerend.<br />
Es geht auch um die Wertschöpfungskette und die Akzeptanz<br />
gegenüber der Arbeit im Kulturgewerbe. Da läuft schon gewaltig<br />
was schief“, eröffnet er seinen klaren Standpunkt. Natürlich könne<br />
man niemandem einen Vorwurf machen, da keiner eine Pandemie<br />
in diesem Ausmaß erahnen konnte und ein Künstlerdasein natürlich<br />
auch ein Risiko birgt. „Aber das Krisenmanagement war als<br />
PR der Regierung nicht akzeptabel“, zeichnet der Organisator ein<br />
düsteres Bild. Er sei demnach vergeblich regional und auch bundesweit<br />
damit beschäftigt, politische Diskussionen anzuzetteln, um<br />
Lösungsansätze für die Kulturbranche herauszuarbeiten. Dabei<br />
gehe es ihm klar um das Bewusstsein, dass jeder kleine Beitrag für<br />
die Gesellschaft, auch aus der Kunst, ebenso „systemrelevant“ sei:<br />
„Auch die Berufsgruppe der Kulturschaffenden muss ordentlich<br />
sozial abgesichert und versorgt werden. Das öffentliche Bild über<br />
die Kulturbranche muss überdacht werden. Manche Künstler*innen<br />
geben letztendlich auf. Wenn es keine Kunst und Kultur mehr<br />
gibt, enden wir alle in einer Systemdepression!“ Die corona-tauglichen<br />
Anpassungen und Umbauten von Kulturbetrieben seien auch<br />
nur ein allzu hoher Kostenfaktor gewesen. In der Großstadt habe<br />
er zwar best-practise Beispiele erlebt, wie man trotz Corona ein<br />
Kulturerlebnis schaffen kann. „Aber wenn ich am Land eine kleine<br />
Veranstaltung plane und dann dennoch nur mit 40 Prozent Besucherauslastung<br />
starten darf, da kann ich meine Kosten niemals<br />
kompensieren, da kann ich es gleich sein lassen.“ Auch für Schütter<br />
mündet der große Lösungsansatz in der breiten Impfung der Menschen:<br />
„Auf ständige Tests bei allen kleinen Veranstaltungen ist<br />
doch kein Besucher neugierig. Außerdem sind Veranstalter*innen<br />
keine Gesundheitsbehörden, da ist nur die Impfung eine Lösung!“<br />
mich schon längst als klarer<br />
Impfbefürworter geoutet. Und<br />
nicht, weil ich bloß Festivals<br />
veranstalten will, sondern weil<br />
ich möchte, dass Corona besiegt<br />
wird und keine Menschen<br />
mehr daran sterben müssen!“<br />
Impfung bevorzugt<br />
Das Nova Rock Festival, der<br />
burgenländische Fixpunkt am<br />
Festivalhimmel, hängt seit vergangenem<br />
Frühjahr nach der<br />
kapitalen Absage aller Massenveranstaltungen<br />
genauso<br />
in der Luft wie alle anderen<br />
Konzerte und Festivals. Sitzplatzveranstaltungen<br />
oder<br />
virtuelle Online-Alternativen<br />
waren in dieser Dimension nie<br />
ein adäquater Ersatz. Für Juni<br />
<strong>2021</strong> ist man großer Hoffnung,<br />
allerdings hänge dieses Projekt<br />
sehr mit der Durchimpfungsrate<br />
in der Bevölkerung zusammen<br />
und zwar unabhängig<br />
von Berufsstand und Alter der<br />
Festivalbesucher. Der Impfplan<br />
der Regierung orientiere sich<br />
nach derzeitigem Stand aber<br />
sehr wohl nach diesen Prioritäten.<br />
Die generelle Impfbereitschaft<br />
der Bevölkerung ist<br />
de facto auch (noch) nicht von<br />
einer allheilbringenden Euphorie<br />
geprägt. „Dabei hat es<br />
IM FOKUS<br />
jeder in der Hand, wie schnell<br />
wir unser normales Leben wieder<br />
zurück bekommen“, mahnt<br />
auch Ewald Tatar, wobei er<br />
damit keine Impfpflicht auf<br />
Konzerten meinen möchte.<br />
Man habe bereits ein Konzept<br />
angedacht, wonach geimpfte<br />
Besucherinnen und Besucher<br />
in einer Art „Fast Lane“ einen<br />
rascheren Zutritt zu den Festivals<br />
erhalten. Menschen, die<br />
zuerst Testergebnisse vorzuweisen<br />
haben, würden sehr viel<br />
mehr Zeit einplanen müssen.<br />
Entscheidungen im März<br />
Tatar stünde auch in regem<br />
Kontakt mit der Regierung,<br />
um über die Planung von Veranstaltungen<br />
zu diskutieren.<br />
„In den nächsten Monaten<br />
wird viel passieren. Wir haben<br />
politische Entscheidungsträger<br />
wissen lassen, dass wir<br />
spätestens Anfang März eine<br />
klare Ansage brauchen, ob<br />
ein Festival in der Größe des<br />
Nova Rock stattfinden kann.<br />
Ansonsten geht es sich mit<br />
der Organisation nicht mehr<br />
aus!“ An der zuweilen kargen<br />
Kommunikation seitens der<br />
Regierung hat man schon zu<br />
Zeiten der zwingenden Absage<br />
im Frühjahr 2020 gelitten.<br />
„Wochenlang hieß es weder<br />
ja oder nein, ob man Konzerte<br />
veranstalten darf. Das war<br />
schon chaotisch. Als dann das<br />
Verbot kam, haben wir schnell<br />
reagiert und quasi das gesamte<br />
Festival mit den meisten Beteiligten<br />
ins Jahr <strong>2021</strong> verschoben!“<br />
Wie er sich die Reintegration<br />
der Menschen auf<br />
den Konzertgeländen vorstellt,<br />
wenn Abstandhalten passé<br />
ist? „Die kurze ‚Sommerpause‘<br />
vom Virus war schon ein Indiz<br />
dafür, dass es schneller gehen<br />
wird, als wir glauben oder befürchten<br />
und die Menschen zu<br />
ihrem gewohnten Verhalten<br />
zurückfinden!“<br />
Das Interview mit Ewald Tatar<br />
nachzuhören im prima! Podcast<br />
Schriftsteller und<br />
Regisseur<br />
Peter Wagner:<br />
„Unbefriedigender Zustand,<br />
aber dankbar<br />
für die Erfahrung“<br />
Künstler Peter Wagner hat<br />
die Zeit des Stillstands<br />
durchaus produktiv genutzt.<br />
Zwei Filme hat er fertiggestellt,<br />
einen neuen produziert<br />
und eine Theateraufführung<br />
inszeniert. Zuletzt<br />
arbeitete er gemeinsam<br />
mit einer Schülergruppe an<br />
einem Livestream.<br />
„Viele Künstler*innen hat es<br />
brutal getroffen, auch wenn<br />
die Hilfen vom Bund unbürokratisch<br />
waren. Es ist natürlich<br />
ein unbefriedigender<br />
Zustand und dennoch bin ich<br />
über die Erfahrung dankbar.<br />
Es ist natürlich fraglich,<br />
ob neue Spielformen im<br />
virtuellen Bereich wirklich die<br />
Kommunikationswege der<br />
Zukunft sind. Die physische<br />
Kommunion von ausübenden<br />
Künstlerinnen und Künstlern<br />
und zuschauendem Publikum<br />
wird sich nicht auflösen, wir<br />
werden uns auch weiterhin<br />
als soziales Gefüge brauchen.<br />
Trotzdem gehen wir in ein<br />
neues Zeitalter und sollten erkennen,<br />
dass sich tatsächlich<br />
vieles im Umbruch befindet<br />
– so dramatisch all die Kontaktbeschränkungen<br />
auch<br />
erscheinen. Diese Pandemie<br />
kann auch als existenzieller<br />
Hinweis verstanden werden,<br />
als moralischer Vektor, unser<br />
Leben gründlicher zu denken.<br />
Besser, man erkennt die<br />
Zeichen, das wird uns auch<br />
bei der Klimakrise abverlangt<br />
werden.<br />
Foto © Christian Ringbauer<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
27
IM FOKUS BODYSHAMING<br />
Foto © shutterstock_Juliette<br />
Der Körper<br />
als Makel?<br />
Es ist eine traurige Tatsache, dass Menschen einander schon immer wegen ihres Aussehens<br />
kommentiert, beurteilt und beleidigt haben. Im 21. Jahrhundert hat dieser Umstand einen neuen<br />
Namen: „Bodyshaming“. Schon der Anblick von den überpräsenten Bildern von Schönheitsidealen<br />
in der Medienwelt reicht bei manchen aus, um sich in ihrem eigenen Körper schlecht zu<br />
fühlen. Und die Betroffenen werden immer jünger. Eva Maria Kamper<br />
„Iss mehr Knödel!“ „Nur<br />
Hunde spielen mit Knochen!“<br />
Alexandra aus der Oststeiermark<br />
war 12 Jahre alt, als die<br />
Kommentare ihrer Mitschülerinnen<br />
und Mitschüler in<br />
einer gewaltigen Magersucht<br />
gipfelten. Schon jahrelang<br />
davor hat sie zu hören bekom-<br />
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men, dass ihr Körper nicht in<br />
Ordnung sei, so wie er ist, da er<br />
so zierlich war. „Das Ganze hat<br />
sich dann so im Kopf festgesetzt,<br />
dass ich ein Problem mit<br />
dem Essen bekommen habe“,<br />
schildert die heute 18-Jährige.<br />
Das ständige kritische Befassen<br />
mit dem Aussehen des eigenen<br />
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Körpers hatte ihre Wahrnehmung<br />
komplett beeinträchtigt.<br />
Und die zwanghafte Aufforderung,<br />
„mehr zu essen“,<br />
das Gegenteil hervorgerufen.<br />
Sie aß gar nichts mehr und<br />
wurde danach sieben Monate<br />
in einer stationären Klinik<br />
mittels Magensonde ernährt<br />
und psychologisch betreut.<br />
Heute möchte sie aufrütteln:<br />
„Sämtliche Kommentare über<br />
das Aussehen tragen nichts zur<br />
Konversation bei. Ich brauche<br />
mein Gegenüber auf nichts an<br />
seinem Körper aufmerksam<br />
machen, das er nicht innerhalb<br />
von fünf Minuten ändern<br />
kann!“<br />
Bei Bodyshaming spiele aber<br />
nicht nur Mobbing eine Rolle.<br />
Auch die Medien tragen ihren<br />
Teil dazu bei.<br />
Hauptbetätigungsfeld<br />
Social Media<br />
Kinder- und Jugendpsychiater<br />
Dr. Friedrich Thomas Mosler<br />
aus Oberwart weiß: „Die Betroffenen<br />
werden immer jünger.<br />
Gerade verstärkt im Volksschulalter<br />
entwickeln die Kids<br />
ein falsches Körperverständnis,<br />
da sie aufgrund der überpräsenten<br />
Nutzung von Smartphone<br />
und Social Media den Bildern<br />
von ‚Schönheitsidealen‘ und<br />
‚Influencern‘ ausgesetzt sind.<br />
Und immer öfter werden dann<br />
die eigenen Körpermaße mit<br />
den scheinbar makellosen<br />
‚Vorbildern‘ verglichen und<br />
tragen zu einem verminderten<br />
Selbstwertgefühl bei.“ Social<br />
Media ist eines der Hauptbetätigungsfelder.<br />
„Dabei<br />
wird auf diesen Kanälen ein<br />
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BODYSHAMING<br />
IM FOKUS<br />
Als Jugendliche war Alexandra magersüchtig. Kommentare über das Aussehen soll<br />
man unterlassen, ist ihr Appell. Dr. Friedrich Thomas Mosler aus Oberwart warnt<br />
vor den Idealen, die in den Social Media Plattformen vermittelt werden<br />
völlig verfälschtes Körperbild<br />
vermittelt, dem man nicht<br />
gerecht werden kann, das sind<br />
produzierte Bilder und Videos<br />
ohne Wirklichkeit“, mahnt<br />
der Experte und schildert<br />
weiter: „Ganz junge Kinder<br />
und Jugendliche fühlen sich<br />
oft aufgrund ihres Aussehens<br />
minderwertig. Dann kann<br />
es passieren, dass achtjährige<br />
Mädchen die gewohnte<br />
Kleidung nicht mehr anziehen<br />
wollen, da ihre Oberschenkel<br />
darin ‚dick‘ aussehen!“<br />
Bewusstseinsarbeit und<br />
Vorbildwirkung<br />
„Ganz wichtig ist hier eine<br />
Bewusstseinsarbeit in den<br />
Familien und vor allem in den<br />
Schulen, wie in der Werbebranche<br />
gearbeitet wird! Auch<br />
wenn sich die Bestrebungen<br />
in der Modewelt dahingehend<br />
verändert haben, vermehrt eine<br />
durchschnittliche Darstellung<br />
von Körperformen zu zeigen,<br />
wird dieser Risikofaktor natürlich<br />
niemals verschwinden“,<br />
erinnert Mosler. „Wichtig ist<br />
auch, dass sich Eltern ihrer<br />
Vorbildwirkung bewusst sind.<br />
Wenn sie selbst mit dem<br />
Körper ständig unzufrieden<br />
sind, wird diese Haltung auch<br />
auf die Kinder übertragen.<br />
Und natürlich haben in diesem<br />
jungen Alter die Meinungen<br />
und Kommentare der anderen<br />
Kinder im Umfeld sehr viel Gewicht.<br />
Daher sind Kampagnen<br />
in Schulen sehr wichtig, um<br />
Mobbing entgegenzuwirken.“<br />
Wichtig sei natürlich, hinzuschauen,<br />
wenn man sich tatsächlich<br />
Sorgen um jemanden<br />
macht, räumt Alexandra als<br />
Magersucht-Patientin ein.<br />
„Offensichtliche gesundheitliche<br />
Probleme sollten mit<br />
betroffenen Personen schon in<br />
Ruhe und Diskretion angesprochen<br />
werden. Das ist kein<br />
Mobbing. Und wenn man<br />
bemerkt, dass jemand anderen<br />
Menschen mit Mobbing<br />
das Leben schwer macht,<br />
sagt etwas!“ Auch sollten alle<br />
Bodyshaming<br />
Bodyshaming bedeutet, eine<br />
andere Person aufgrund<br />
ihres Körpers abzuwerten,<br />
also übergriffige und gemeine<br />
Kommentare über Größe,<br />
Gewicht und Aussehen einer<br />
Person zu machen.<br />
Mädchen sind davon im Internet<br />
wesentlich häufiger betroffen<br />
als Burschen. (Quelle:<br />
Jugendreferat Steiermark)<br />
Instagram-Konten gemeldet<br />
werden, die zum Beispiel mit<br />
Magersucht-verherrlichenden<br />
Inhalten präsent sind (Anm.<br />
#proana)“, ist es Alexandra<br />
eine Herzensangelegenheit.<br />
Die junge Generation steht<br />
vor ganz großen Herausforderungen.<br />
Das Letzte, womit sie<br />
sich aufhalten sollte, sind optische,<br />
äußerliche Maßstäbe.<br />
Die Geschichte von Alexandra<br />
hören Sie im prima! Podcast<br />
Wohnen<br />
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FEBER <strong>2021</strong><br />
Umsetzung: SuxxessSolution GmbH<br />
29
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Tief verwurzelt<br />
in der Region<br />
ADEG Meisterfrost in Pinkafeld<br />
Foto © Meisterfrost<br />
ADEG Meisterfrost versteht sich als Nahversorger<br />
für die Bewohner*innen der Region und<br />
steht für persönliche Beratung und besten<br />
Kundenservice.<br />
Neu im Sortiment bei ADEG Meisterfrost in Pinkafeld: Mini-Eisknödel<br />
In der Region verwurzelt zu sein,<br />
bedeutet für einen ADEG Kaufmann<br />
gezielt mit Unternehmen<br />
aus der Region zusammenzuarbeiten.<br />
Im Regionalregal und<br />
auch in der Feinkost sowie in der<br />
Gemüse-, Obstabteilung werden<br />
ständig neue Produkte aus dem<br />
Burgenland und der angrenzenden<br />
Steiermark präsentiert. Der<br />
Markt führt immerhin mehr als<br />
500 regionale Produkte von mehr<br />
als 70 regionalen Lieferanten.<br />
Der größte regionale Zulieferer<br />
ist allerdings der Eigentümer<br />
Meisterfrost selbst.<br />
Breites Tiefkühlsortiment<br />
Eine überaus exklusive Besonderheit<br />
des ADEG Meisterfrost<br />
Marktes bietet das wohl größte<br />
Tiefkühlsortiment in der Umgebung.<br />
Die Produktpalette der<br />
Meisterfrost-Artikel reicht von<br />
süßen Desserts über österrei-<br />
chische Hausmannskost hin zu<br />
BIO-Produkten, veganen und<br />
vegetarischen Speisen.<br />
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30 FEBER <strong>2021</strong><br />
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Baumfreunde Oberwart<br />
Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz<br />
* Die Baumfreunde Oberwart ist eine überparteiliche und unabhängige private Initiative engagierter Oberwarter*innen | baumfreunde@gmx.at<br />
Baumschnitt mit Maß und Ziel ...<br />
Da mit jedem Tag die Sonnenscheindauer zunimmt, lässt auch die<br />
Gartensaison nicht mehr lange auf sich warten. Gartenbesitzer wissen,<br />
die Hauptschnittzeit der Bäume steht bald an. Da Schnittführungen<br />
je nach Baumart und Alter grundverschieden sind, behandle<br />
ich im heutigen Text NUR Laubbäume der Reife- und Altersphase;<br />
keine Obstbaum-, Gestaltungs- oder Jungbaum Schnittmaßnahmen!!<br />
Sowohl im öffentlichen als auch privaten Bereich ist immer häufiger<br />
die sogenannte Kappung zu beobachten. Dabei wird die Krone radikal<br />
zurückgeschnitten. Übrig bleibt der Stamm mit wenig starken Seitenverzweigungen.<br />
Bei der Kappung handelt es sich um KEINE Pflegemaßnahme!<br />
Sie sollte nur im äußersten Notfall einer Fällung vorgezogen<br />
werden. Bevor zur Motorsäge gegriffen wird, lohnt sich ein Blick<br />
um und auf den Wurzelbereich. Da Bäume ihren Standort nicht ändern<br />
können, müssen sie im Laufe ihres Lebens eine Vielzahl an Immissionen<br />
ertragen. Insbesondere Straßenbäume haben kein leichtes Dasein.<br />
Bodenverdichtung durch Straßenverkehr und Baustellen, Schadstoffeinträge<br />
durch Reifengummiabrieb und Unrat, Stammverletzungen<br />
durch Mäharbeiten oder Anfahrschäden sind nur einige Gefährdungen,<br />
denen sie ausgesetzt sind. Schnittmaßnahmen sind manchmal unumgänglich,<br />
jedoch sollten sie nur mit Bedacht und aus absoluter Notwendigkeit<br />
getätigt werden. Kenntnis zur Schnittführung sowie des geeigneten<br />
Zeitpunktes sind unumgänglich, um den Schaden am Baum<br />
Gastkommentar<br />
Ina Gangoly<br />
so gering wie möglich zu halten. Wird wie bei der Kappung die Krone zu<br />
stark zurückgeschnitten, fehlt dem Baum Blattmasse zur Assimilation.<br />
Auch Mensch und Tier wird dadurch wichtiger Lebens- bzw. Schattenraum<br />
genommen. Kontaktieren Sie bei Unsicherheit einen Fachmann!<br />
Denn jede Arbeitsstunde ist günstiger als einen neuen Baum zu pflanzen<br />
und 30 Jahre lang darauf zu warten, dass dieser seine Dienste leistet.<br />
Durch das Abschneiden eines Astes fällt die natürliche Schutzhülle,<br />
die Borke. Je jünger ein Baum, desto schnittverträglicher ist dieser. Bei<br />
alten Bäumen (>20 Jahre) sollte nur mehr Totholz entfernt werden.<br />
Denn Baumwunden verheilen nie, sie werden im Laufe der Wachstumsphase<br />
abgeschottet, also überwachsen. Jede Wunde am Baum stellt<br />
ein Infektionsrisiko dar. Die nach dem Schnitt austreibenden Äste sind<br />
zahlreich, sehr lang mit meist größeren Blättern. Der Baum versucht<br />
so, die verlorene Blattmasse wieder herzustellen. Diese Äste sind durch<br />
die fehlende Stabilität akut Wind- und Schneebruch-gefährdet. Der<br />
Baum stellt nach der Kappung meist eine größere Gefahr für die Umgebung<br />
dar als vorher. Dieser hatte Jahrzehnte Zeit, sich an Standort<br />
und Umweltbedingungen anzupassen. Der Austrieb nach der Kappung<br />
ist ein stiller Hilferuf. Die endgültigen Schäden von Kappungen kann<br />
man erst in 5, 10 oder 20 Jahren abschätzen. Fakt ist, dass damit der<br />
Sterbeprozess des Baumes eingeleitet wurde.<br />
Nachlese Tipp: www.gartenjournal.net/baeume-schneiden<br />
Sie finden alle<br />
Gastkommentare der<br />
Baumfreunde auf<br />
www.prima-magazin.at<br />
Rubrik: Baumfreunde<br />
In der Wintersaison 2019/20<br />
wurde die Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee<br />
vom<br />
Internationalen Skiareatest<br />
mit dem „Internationalen<br />
Skiarea-Pistengütesiegel<br />
in Doppelgold“ und der Beschneiungstrophy<br />
in Gold<br />
ausgezeichnet.<br />
Doppelgold für die Schischaukel<br />
Mönichkirchen-Mariensee<br />
Das Erlebnis- u. Wohlfühlskigebiet am<br />
Wechsel lädt mit 13,5km bestens präparierten<br />
Pisten in allen Schwierigkeitsstufen<br />
zum Wohlfühl-Skifahren ein.<br />
Beim Photopoint in der Nähe der Bergstation<br />
der Panoramabahn können Sie unvergessliche<br />
Augenblicke einfangen. Spaß und<br />
Abwechslung bietet die Skimovie-Strecke<br />
auf der FIS-Piste in Mariensee. Jeder kann<br />
hier zum Star in seinem eigenen Rennvideo<br />
werden. Das Photo vom Photopoint und<br />
das Rennvideo kann man kostenlos unter<br />
www.skiline.cc downloaden und gleich mit<br />
Freunden teilen, da bei jeder Liftstation<br />
freies W-Lan zur Verfügung steht. Die extra<br />
breit ausgebaute Bundestraße und 246<br />
zusätzliche Parkplätze in Mönichkirchen<br />
erleichtern den Start ins Skivergnügen.<br />
Betriebszeiten: ab 1. <strong>Februar</strong> täglich<br />
9.00 bis 16.30 Uhr<br />
Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee GmbH<br />
A-2872 Mönichkirchen 358,<br />
T: 02649/209 06 | office@schischaukel.net<br />
www.schischaukel.net<br />
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Schischaukel Mönichkirchen-Mariensee GmbH<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
31
Wer sich frühmorgens auf den Weg macht, um den Gipfel des Wechsels zu erklimmen, wird mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt<br />
Faszination „Wexl“<br />
Der Tanz mit dem Sonnenaufgang<br />
Es ist kurios: Der Wechsel ist im Südburgenland und der Oststeiermark tagtäglich präsent und<br />
doch wird ihm meist kaum Beachtung geschenkt. Dabei würde es oft schon reichen, einfach den<br />
Kopf zu heben und den Blick über den Horizont schweifen zu lassen. Als einer der östlichsten<br />
Gebirgszüge der Alpen erscheint er aus der Ferne wie eine sanfte Erhebung und doch findet<br />
man sich im Gipfelbereich auf 1.743 Meter in alpinem Gelände wieder, in dem Wettergewalten<br />
wie Kaltfronten, plötzlicher Wetterumschwung, Sturmböen und dichter<br />
LOGBUCHEINTRAG<br />
„Tour de Wexl“<br />
von<br />
MMag. Berthold Benedek<br />
Jänner <strong>2021</strong><br />
Nebel ihr Unwesen treiben. Zu jeder Jahreszeit, aus jeder Himmelsrichtung,<br />
egal ob zu Fuß, per Rad oder per Ski – der Wechsel ist unglaublich weitläufig<br />
und facettenreich. Der Südburgenländer Berthold Benedek, leidenschaftlicher<br />
Sportler, Wechselkenner und prima! Leser gewährte uns einen Einblick in eine<br />
seiner zahlreichen Sonnenaufgangstouren. Text & Fotos: MMag. Berthold Benedek<br />
19:00 Uhr<br />
Rucksack packen,<br />
Ausrüstung vorbereiten, Skier<br />
auffellen, Müsli fürs Frühstück<br />
ansetzen – CHECK! Vorbereitung<br />
ist die halbe Miete – vor<br />
allem, weil ich in den frühen<br />
Morgenstunden doch ziemlich<br />
„ferngesteuert“ im Haus<br />
herumirre. Ziel für morgen:<br />
Sonnenaufgang auf dem Hochwechsel.<br />
Jahrzehntelang habe ich<br />
unseren „Hausberg“ nahezu ignoriert,<br />
bis mir ein begnadeter<br />
Bergkamerad im vorigen Früh-<br />
32 FEBER <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Fotos © Berthold Benedek<br />
Das Naturschauspiel im Gipfelbereich begeistert und fasziniert immer wieder aufs Neue – auch wenn oder gerade weil es dort selten windstill ist<br />
jahr die Faszination Wechsel<br />
nähergebracht hat – mit dem<br />
Mountainbike. Seither war ich<br />
bestimmt an die zwanzig Mal<br />
per Rad, zu Fuß oder mit den<br />
Tourenskiern oben. Egal wie<br />
– zumeist bereits zum Sonnenaufgang.<br />
Denn das Gute liegt<br />
so nah!<br />
19:30 Uhr<br />
Finale Abstimmung mit<br />
meinem Tourenpartner, der<br />
durch seine frühmorgendlichen<br />
Rennradausfahrten im vergangenen<br />
Sommer meine Liebe zu<br />
Sonnenaufgängen geweckt hat.<br />
Bei der ersten Ausfahrt war<br />
ich noch skeptisch und musste<br />
mich überreden lassen, doch<br />
einmal von der Faszination gepackt,<br />
kommt man kaum mehr<br />
davon los. Wir sind mittlerweile<br />
ein eingespieltes Team. Was<br />
uns verbindet? Das Gespür für<br />
magische Momente.<br />
20:00 Uhr<br />
Ich bringe unsere Kinder ins<br />
Bett und verschlafe „zufällig“<br />
mit ihnen. Ob ich schon vom<br />
Hochwechsel träume? Nein,<br />
ganz so weit ist es noch nicht,<br />
aber ich begebe mich jedenfalls<br />
mit einer riesengroßen Portion<br />
Vorfreude ins Land der Träume.<br />
Sonnenaufgänge haben<br />
durchaus Suchtpotenzial und<br />
der Blick vom Wechsel über<br />
das Südburgenland ist einfach<br />
magisch!<br />
04:30 Uhr<br />
Der Wecker läutet. Eigentlich<br />
überflüssig – meine innere Uhr<br />
hat ohnehin bereits angeschlagen.<br />
Ich könnte nicht behaupten,<br />
dass mir das Aufstehen um<br />
diese Uhrzeit leichtfällt, aber<br />
die Gewissheit, dass es sich<br />
lohnt, hilft enorm. Ab sofort<br />
läuft mein Routineprogramm<br />
ab: Teewasser aufkochen, letzter<br />
Wettercheck, zwei Mal Tee<br />
aufgießen – einen zum gleich<br />
Trinken, einen fürs Auto, Zähneputzen,<br />
Anziehen, 10 Minuten<br />
auf der Blackroll ausrollen<br />
und aktivieren, Tee trinken,<br />
Müsli trinken. Moment: Müsli<br />
trinken? Ja, damit ich es in der<br />
Früh leichter runterbekomme,<br />
lass ich es durch den Mixer<br />
laufen. Man muss sich eben zu<br />
helfen wissen!<br />
05:15 Uhr<br />
Ski, Tourenschuhe und Rucksack<br />
ins Auto – los geht’s<br />
Richtung Wechsel. Wieder<br />
einmal haben wir eine neue<br />
Route ausgetüftelt und es gilt<br />
noch zahlreiche weitere zu erkunden.<br />
Meine Frau und unsere<br />
beiden Kinder befinden sich zu<br />
der Zeit noch im Tiefschlaf. Ich<br />
bin ihnen unendlich dankbar für<br />
dieses unbezahlbare Stück Freiheit,<br />
das sie mir in den frühen<br />
Morgenstunden schenken. Um<br />
10.00 Uhr werde ich wieder zu<br />
Hause sein und ich freue mich<br />
schon auf einen gemeinsamen<br />
Ausflug zum Bauernmarkt.<br />
06:00 Uhr<br />
Am Ausgangspunkt der<br />
Tour angekommen, rein in<br />
die Tourenschuhe, Rucksack<br />
schultern, Ski anschnallen –<br />
jeder Handgriff sitzt und schon<br />
wenige Minuten später ziehen<br />
wir unsere Spuren in die unberührte<br />
Winterlandschaft. Es<br />
ist eigentlich noch stockfinster,<br />
doch der Schnee reflektiert und<br />
verstärkt das Mondlicht so sehr,<br />
dass die Stirnlampe wie so oft<br />
überflüssig ist und ausgeschalten<br />
bleibt.<br />
07.30 Uhr<br />
Wir befinden uns kurz vor dem<br />
Gipfel. Der Himmel hat längst<br />
zu „brennen“ begonnen, in<br />
zehn Minuten geht die Sonne<br />
auf. Punktlandung. Wieder einmal<br />
alles richtig gemacht!<br />
Die Handykamera zücke ich<br />
mittlerweile nur mehr selten.<br />
Nicht weil die Faszination<br />
nachgelassen hat, sondern weil<br />
man das Gesamterlebnis unmöglich<br />
festhalten kann. Das<br />
Gefühl, nach einer lohnenden<br />
Tour am Gipfel zu stehen, dem<br />
kalten Wind ausgesetzt zu<br />
sein und das Kitzeln der ersten<br />
Sonnenstrahlen im Gesicht zu<br />
spüren, muss man einfach selbst<br />
erlebt haben.<br />
Ein Foto für meine Freunde<br />
unter der Nebeldecke wird’s<br />
dann doch: #nixversäumt :-)<br />
FEBER <strong>2021</strong><br />
33
Foto © LEXI<br />
REPORTAGE XXX<br />
Liebe, Sex & Co.<br />
Silvia Messenlehner,<br />
Klinische Sexologin und<br />
Sexualtherapeutin<br />
Jeder leidet still vor sich hin.<br />
Oftmals kommt es auch bei<br />
einem der Partner zum Seitensprung.<br />
Der letzte Rest an<br />
Vertrauen wird zerstört, wenn es<br />
rauskommt. Möchten Sie etwas<br />
ändern? Hier einige Anleitungen,<br />
wie Sie Lösungen gestalten.<br />
1. Schritt: Überlegen Sie, was<br />
Sie wollen und wie Sie sich Ihre<br />
Beziehung vorstellen. Beantworten<br />
Sie für sich die Frage:<br />
Will ich diese Beziehung noch?<br />
2. Schritt: Wenn Sie an der<br />
Beziehung arbeiten wollen und<br />
sich FÜR sie entscheiden, dann<br />
führen Sie ein klares Gespräch<br />
(siehe dazu Kolumne in der<br />
Jänner <strong>Ausgabe</strong> <strong>2021</strong>). Wenn<br />
Sie nicht weiterkommen, wenn<br />
die Schuldzuweisungen oder<br />
Verletzungen zu groß sind, holen<br />
Sie sich professionelle Hilfe.<br />
Das Ziel ist, dass Sie nach dem<br />
Gespräch wieder die Chance<br />
haben, aufeinander zuzugehen.<br />
3. Wenn alles ausgesprochen<br />
ist: Jetzt geht es darum, dass<br />
Sie wieder Vertrauen und Nähe<br />
zueinander aufbauen. Dazu ist<br />
Ehrlichkeit notwendig. Das<br />
setzt voraus, dass jeder Türen<br />
schließt, die außerhalb der Beziehung<br />
geöffnet wurden.<br />
• Verzeihen und Vertrauen sind<br />
die Voraussetzungen, dass das<br />
Neue funktionieren kann.<br />
• Führen Sie wöchentlich zu<br />
einem festgelegten Zeitpunkt<br />
ein Gespräch, um die nächsten<br />
34 FEBER <strong>2021</strong><br />
Sehr oft kommen<br />
Paare in meine Praxis,<br />
die aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen<br />
nebeneinander<br />
herleben und Nähe,<br />
Körperlichkeit und Sex<br />
vermissen. Eine Mauer<br />
hat sich aufgebaut.<br />
Miteinander aneinander vorbeileben<br />
Schritte festzulegen.<br />
• Gleichen Sie Ihre Erwartungen<br />
und Bedürfnisse ab und<br />
schließen Sie Kompromisse<br />
• Überlegen Sie gemeinsam, was<br />
Sie am Beginn Ihrer Beziehung<br />
an Aktivitäten verbunden hat<br />
und greifen Sie sie wieder auf.<br />
• Erinnern Sie sich, wie Sie sich<br />
kennengelernt haben. Her mit<br />
alten Fotos!<br />
• Achten Sie darauf, dass Sie<br />
auch außerhalb der Beziehung<br />
Ihren Hobbys und Freundschaften<br />
nachkommen.<br />
• Warten Sie noch mit dem<br />
Sex! Kommen Sie sich erst einmal<br />
körperlich langsam näher:<br />
ansehen, berühren, gemeinsam<br />
duschen oder baden, gegenseitig<br />
abtrocknen – tun Sie es bewusst<br />
und nicht mit Gedanken, dass<br />
es ein Vorspiel ist. Wenn Sie<br />
beide so weit sind, passiert der<br />
Sex von selbst.<br />
• Verwöhnen Sie einander<br />
durch eine Massage, gemeinsam<br />
kochen,...<br />
• Reden Sie über Sex. Was<br />
finden Sie schön? Wo sind Ihre<br />
erogenen Zonen?<br />
• Schlafen Sie in Löffelchenstellung<br />
gemeinsam ein und<br />
genießen Sie die Nähe.<br />
Denken Sie dran: Sich nach<br />
einer Krise wieder zu öffnen,<br />
erfordert Zeit und Geduld. Und<br />
wenn Sie Hilfe brauchen – es<br />
gibt Experten, die Sie begleiten.<br />
www.silviamessenlehner.at<br />
Lesen Sie über<br />
die Wichtigkeit von<br />
Ballaststoffen auf<br />
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Rubrik: So geht vegan<br />
Gesunder<br />
Genuss<br />
Minestrone – vegan,<br />
eiweißreich, ballaststoffreich,<br />
schnelle<br />
Zubereitung<br />
Zutaten<br />
• Rapsöl nativ<br />
• 1 Knoblauchzehe<br />
• 2 kleine Zwiebeln<br />
• 2 Lorbeerblätter<br />
• 3 Karotten<br />
• 2 Stangensellerie<br />
• 2 große Handvoll Grünkohl<br />
• Gemüsebrühe<br />
• 1 Dose ganze Tomaten<br />
(400 g)<br />
• 2 Dosen Bohnen<br />
(à 400 g, z.B. weiße Bohnen<br />
oder Wachtelbohnen)<br />
• 150 g Dinkel- oder<br />
Vollkornteigwaren<br />
• 150 g Erbsen<br />
• Kräuter nach Belieben<br />
• 200 g Räuchertofu (optional)<br />
Zubereitung<br />
1. Den Knoblauch und die<br />
Zwiebeln schälen, fein hacken<br />
und mit den Lorbeerblättern in<br />
Foto © Milisits<br />
Foto © Karin Weingrill<br />
Karin Weingrill MA<br />
Expertin für vegane Ernährung<br />
www.enjoi.at<br />
einem Topf mit etwas Rapsöl<br />
andünsten.<br />
2. Die geschälten Karotten mit<br />
den Selleriestangen in 1 cm dicke<br />
Scheiben schneiden und in<br />
den Topf geben. Das Gemüse<br />
zusammen mit den zerkleinerten<br />
Kohlstielen rösten, bis alles<br />
leicht karamellisiert ist.<br />
3. Gemüsebrühe einrühren, die<br />
Dosentomaten hinzugeben und<br />
mit dem Kochlöffel die Tomaten<br />
zerkleinern. Danach eine<br />
Dose Wasser hinzufügen.<br />
4. Die Bohnen in den Topf<br />
geben und alles würzen.<br />
5. Den in Streifen geschnittenen<br />
Kohl und die Teigwaren<br />
zur Suppe geben und mit 600<br />
ml Wasser aufgießen. Alles so<br />
lange kochen, bis die Nudeln<br />
gar sind. Falls notwendig immer<br />
wieder ein wenig Wasser<br />
hinzugeben.<br />
6. Zum Schluss die Erbsen und<br />
evtl. den in Würfel geschnittenen<br />
Räuchertofu unterrühren,<br />
die Suppe nach Belieben<br />
würzen, in Schüsseln geben, mit<br />
frischen Kräutern bestreuen und<br />
genießen. Enjoi!<br />
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„KOHLE “ AM<br />
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Handwerker!<br />
Foto Bohrkrone © denboma - stock.adobe.com<br />
Kernbohrung • Diamantsägen<br />
Tiefen- & Brunnenbohrung<br />
Die Josef Fuchs GmbH<br />
Seit mehr als 27 Jahren ist unser Familienbetrieb<br />
der steirische Experte rund um Kernbohrungen,<br />
Diamantsägearbeiten, sowie Tiefen- und<br />
Brunnenbohrungen und steht für kleine und<br />
große Herausforderungen zur Verfügung. Mit<br />
derzeit über 70 Mitarbeitern setzen wir regionale<br />
bis internationale Projekte mit unserem<br />
Know-how erfolgreich um und haben uns als<br />
verlässlicher Partner für Privat- und Industriekunden<br />
erwiesen.<br />
Deine Fähigkeiten<br />
• Abgeschlossener Handwerksberuf<br />
(Baustellenerfahrung bevorzugt: zum Beispiel als<br />
Maurer/in, Zimmerer/Zimmerin, Maler/in, Fliesenleger/in<br />
usw. im Hoch- oder Tiefbaugewerbe).<br />
• Eigenverantwortung<br />
• B-Führerschein<br />
• Technisches Verständnis bei der Einschulung auf<br />
unsere Spezial-Geräte<br />
• Guter Umgangston bei Kundenkontakt<br />
• Gute Deutschkenntnisse<br />
Was wir dafür bieten<br />
• Überdurchschnittliches Monatsgehalt<br />
für 39 Stunden/5-Tage Woche<br />
durch einzigartige Branchen-Zulagen!<br />
• Selbstständiges Arbeiten als Professionist/in<br />
• Arbeiten alleine oder in kleinen Teams<br />
• Keine Schwerstarbeit durch Maschineneinsatz<br />
• Moderne Arbeitsgeräte mit Fernbedienung<br />
• regionale Kleinaufträge, nationale<br />
oder internationale Projekte<br />
Du bist der richtige Handwerker für diesen Job?<br />
Dann sende Deine Bewerbung an: stefan.fuchs@bohr-fuchs.at!<br />
Penzendorf 237, A-8230 Greinbach<br />
T: +43 3332 64789, www.bohr-fuchs.at<br />
Auszeichnung des<br />
Landes Steiermark
Wir lassen Ihre Wände<br />
wieder atmen!<br />
Bild © visivasnc – stock.adobe.com<br />
Malerei Herbsthofer<br />
Als erster klimaneutraler Malerbetrieb in Europa sind wir mit<br />
der Philosophie der Atmenden Wände ® Branchenvorreiter.<br />
Als nachhaltiges Unternehmen haben wir uns über die Grenzen<br />
der Region hinaus zum dynamischen Leitbetrieb entwickelt<br />
und wurden als Betrieb mit sozialer Verantwortung, sowie für die<br />
Arbeit mit nachhaltigen Produkten international ausgezeichnet. Ökologische<br />
Farben und Putze für ein gesundes Raumklima und hochwertige Fassadengestaltung<br />
sind die Grundlage unserer erfolgreichen Betriebsausrichtung.<br />
Was wir von Dir erwarten<br />
• Abgeschlossene Malerlehre<br />
• Lernbereitschaft: Wir haben den Ehrgeiz, uns ständig weiter zu entwicklen<br />
• Ehrlichkeit: Was wir denken, sprechen wir aus und stehen dazu.<br />
• Eigenverantwortung: Jeder von uns ist Markenbotschafter der<br />
Atmenden Wände ® und für seine Arbeit und seinen Erfolg verantwortlich.<br />
• Menschlichkeit: Wir lieben Erfolg und bleiben dabei menschlich.<br />
• Leidenschaft: Zufriedene Kunden sind uns zu wenig, wir wollen Kunden begeistern.<br />
Wir erweitern unser Team und suchen:<br />
MALER m /w<br />
Was wir Dir dafür bieten<br />
• Wir machen Dich zum Spezialisten für Atmende Wände ® !<br />
• Wir arbeiten weitestgehend mit gesundheitlich<br />
unbedenklichen, natürlichen und ungiftigen Werkstoffen.<br />
• Wir arbeiten vorwiegend für Privatkunden und verzichten<br />
auf turbulente, stressige und langwierige Großbaustellen.<br />
• Vorwiegend regionaler Einsatz im Umkreis von 50 km<br />
• Unterschiedliche, flexible Arbeitszeitmodelle von<br />
„familienfreundlich“ bis „verdienstorientiert“<br />
• Bruttobezug 10% über dem KV: ab € 2.126,–/Monat,<br />
Überzahlung nach Qualifikation selbstverständlich!<br />
• Fortbildungsmöglichkeiten mit finanzieller Unterstützung<br />
(Meisterprüfung und Weiterbildungen werden finanziert)<br />
• Beginn des Dienstverhältnisses: spätestens 1. April <strong>2021</strong><br />
Schriftliche Bewerbung an malerei@herbsthofer.com<br />
Klimaneutraler Maler www.herbsthofer.com 8224 Kaindorf 120, T: 03334 2293