Mind-Mag 140
Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa. Die Zeitschrift von Mensa in Deutschland (MinD), des deutschen Ablegers der weltweiten Hochbegabten-Organisation Mensa.
MIND-SPIELEPREIS 2021 TINA ZEJEWSKI Analog spielen trotz Corona Die besten Neuheiten für zwei spielbegeisterte Ms. Im Doppeljahrgang 2021/2022 wartet der MinD-Spielepreis mit einer extragroßen Auswahl an herausfordernden Brett- und Kartenspielen auf, die darauf warten, probegespielt und bewertet zu werden. Neben den Spielen in den seit 2015 bewährten Kategorien „komplexe Spiele“ und „kurze Dauer“ hat die Jury um Jochen Tierbach diesmal wieder sechs strategisch herausfordernde Spiele für zwei Personen herausgesucht, mit denen man sich hervorragend die Zeit vertreiben kann. Imhotep: Das Duell V or einigen Jahren hatte Phil Walker-Harding das Spiel „Imhotep“ kreiert, in dem mit ungewöhnlich großen Würfeln an antiken Stätten gebaut wird, an Tempeln, Pyramiden, Obelisken und Grabkammern. Optisch und haptisch sehr schön! Jetzt hat er sein Erfolgsspiel variiert und eine reine Zwei-Spieler-Variante daraus entwickelt. Die Bauplätze sind gleich geblieben, die Würfel jedoch durch Plättchen ersetzt worden. Aber immer noch beschafft ihr euch diese Plättchen über Boote, die ihr nun in eure jetzt eigene Auslage fahrt. Dort werden sie angebaut und bringen dafür Siegpunkte. Maji Z iel bei „Maji“ (Kiswahili für „Wasser“) ist es, einen Brunnen zu bauen. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn dieser Wasser enthielte. Und man sollte vermeiden, dass die Büffel den fast fertigen Brunnen wie die Hornochsen wieder zerstören. All dies geschieht mit Serengeti-Karten, die man aus einem 5x5-Raster herausnimmt. Ziegel bauen die Brunneneinfassung, Wasser füllt ihn, und … Büffelkarten gibt es halt auch. Nichts ist ärgerlicher als ein zerstörter Brunnen. Höchstens ein fertiger Brunnen ohne Wasser, denn dann geht der Rundensieg (und damit ein Rubin!) trotzdem an die Gegnerin. Wer nach zwanzig bis dreißig Minuten als erstes vier Rubine sein Eigen nennt, gewinnt das Spiel. Kaito W enn sich zwei Samurai eines Meisterdiebs bedienen und sich an einen Tisch setzen, dann spielen sie „Kaito“. Jeder besitzt seine eigene Farbe und in der Mitte liegt ein Raster aus sechs mal sechs Spielsteinen, die rote oder schwarze Helme, Schwerter und Wappen zeigen. Meisterdieb Kaito wird dabei abwechselnd orthogonal gezogen und bleibt dadurch immer in der gleichen vertikalen oder horizontalen Richtung, bevor er am Zielort den Stein schlägt. Gewonnen hat, wer zuerst alle Helme oder alle Schwerter des Gegners geschlagen hat. Mandala D urch haptisch und optisch äußerst ansprechendes Material fällt „Mandala“ auf den ersten Blick auf, aber auch die Mischung aus Strategie 66 | mind magazin 140/februar 2021
Fotos: Zejewski, Steffen Spiele, Pressefoto und leichtem Glücksfaktor besticht: In circa dreißig Minuten Spielzeit erschafft ihr gemeinsam Mandalas aus sechs verschiedenen Farben, die ihr, sobald sie vollendet sind, wieder zerstört. Eure Mandalas werden dabei aus euren Handkarten zusammengesetzt. In jedem Zug entscheidet ihr, ob ihr Karten in euren privaten oder in den gemeinsamen, „Zentrum“ genannten Bereich des Mandalas legt. Wer dabei zu gierig ist und nur sein eigenes Feld mit Karten füttert, bekommt bei der Zerstörung des Mandalas zwar als erstes Karten aus dem Zentrum zugeteilt, ein gut gefüttertes Zentrum bedeutet jedoch mehr Karten, die in die Endwertung übernommen werden können. „Mandala“ bietet also mehr taktisches Agieren, als der erste Blick erwarten lässt. Watergate V or Donald Trump gab es schon andere US-Präsidenten, die sich Ärger während ihrer Amtszeit einhandelten. Durch gravierende Missbräuche von Regierungsvollmachten war Richard Nixon 1974 gezwungen, sein Amt niederzulegen. Auslöser war ein Einbruch in das Hauptquartier der Demokratischen Partei im Washingtoner Watergate-Gebäude. Viele der unrechtmäßigen Machenschaften seiner Administration wurden von den Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein aufgedeckt. In dem asymmetrischen Zwei-Personen-Spiel von Matthias Cramer (beim MinD- Spielepreis 2014 mit „Lancaster“ in den Top 5 gelandet) wird diese Konstellation aufgegriffen. Einer von euch übernimmt die Rolle der Journalisten, der andere verkörpert Nixon. Mit den völlig verschiedenen euch zur Verfügung stehenden Mitteln versucht ihr, mittels Karten entweder den Präsidenten zu stürzen und Verbindungen von ihm zu den Missbräuchen herzustellen, oder mittels der Regierungsvollmachten alle Angriffe abzuwehren und die Skandale unter den Teppich zu kehren. Nah dran an der historischen Begebenheit, viele Infos in der Schachtel. Aber im Gegensatz zur Realität hat Nixon hier in den dreißig bis sechzig Minuten dauernden Partien die Chance, zu gewinnen und Präsident zu bleiben. Santorini D ie griechische Kykladeninsel Santorin ist bekannt für ihre schneeweißen Gebäude mit den blauen Kuppeldächern. Und genau diese Gebäude baut ihr bei „Santorini“ abwechselnd auf einem fünf mal fünf Felder großen Gebiet, das als 3D- Spielplan das Inselgefühl unterstreicht. Ziel ist es dabei, seinen MIND-SPIELEPREIS 2021 Baumeister auf der dritten Etage eines der Gebäude zu platzieren. Dank der dreißig Götterkarten, die euch jeweils eine andere Spezialfähigkeit verleihen, verläuft keine der etwa fünfzig Minuten langen Partien gleich. Das klingt alles gut! – Und jetzt? Mehr Informationen und Erklärvideos zu fast allen vorgestellten Spielen findet ihr auf den Seiten des MinD-Spielepreises unter spielepreis.mensa.de/ nominierte-zweier. Dort findet ihr auch schon die nominierten Spiele in den Kategorien „komplexe Spiele“ und „kurze Dauer“, die wir euch in der nächsten Ausgabe im Mag vorstellen werden, wenn ihr hoffentlich auch wieder in größeren Spielerunden zusammenkommen dürft. Außerdem könnt ihr die hier vorgestellten Zwei-Personen- Spiele zu euch nach Hause bestellen, um sie mit eurem Lieblingsmenschen probezuspielen, ohne sie kaufen zu müssen. Wendet euch dazu per E-Mail an Robert unter spielepreis@mensa.de. Die nominierten Spiele aller Kategorien könnt ihr euch außerdem im Laufe des Jahres wie gewohnt bei MinD-Spieleseminaren vorstellen lassen. Sobald es erlaubt ist, finden natürlich auch wieder Präsentationsrunden in euren LocSec-Gebieten statt, bei denen der Schwerpunkt auf den komplexen Spielen liegt, während ihr auf der Mind-Akademie im Spielezimmer die kurzen und Zwei-Personen-Spiele ausprobieren könnt. mind magazin 140/februar 2021 | 67
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TINA ZEJEWSKI<br />
Analog spielen trotz Corona<br />
Die besten Neuheiten für zwei spielbegeisterte Ms.<br />
Im Doppeljahrgang 2021/2022 wartet der MinD-Spielepreis mit einer<br />
extragroßen Auswahl an herausfordernden Brett- und Kartenspielen auf, die<br />
darauf warten, probegespielt und bewertet zu werden. Neben den Spielen in<br />
den seit 2015 bewährten Kategorien „komplexe Spiele“ und „kurze Dauer“<br />
hat die Jury um Jochen Tierbach diesmal wieder sechs strategisch herausfordernde Spiele für<br />
zwei Personen herausgesucht, mit denen man sich hervorragend die Zeit vertreiben kann.<br />
Imhotep: Das Duell<br />
V<br />
or einigen Jahren hatte Phil<br />
Walker-Harding das Spiel<br />
„Imhotep“ kreiert, in dem mit<br />
ungewöhnlich großen Würfeln<br />
an antiken Stätten gebaut wird,<br />
an Tempeln, Pyramiden, Obelisken<br />
und Grabkammern. Optisch<br />
und haptisch sehr schön! Jetzt<br />
hat er sein Erfolgsspiel variiert<br />
und eine reine Zwei-Spieler-Variante<br />
daraus entwickelt. Die<br />
Bauplätze sind gleich geblieben,<br />
die Würfel jedoch durch Plättchen<br />
ersetzt worden. Aber immer<br />
noch beschafft ihr euch diese<br />
Plättchen über Boote, die ihr<br />
nun in eure jetzt eigene Auslage<br />
fahrt. Dort werden sie angebaut<br />
und bringen dafür Siegpunkte.<br />
Maji<br />
Z<br />
iel bei „Maji“ (Kiswahili für<br />
„Wasser“) ist es, einen Brunnen<br />
zu bauen. Außerdem wäre<br />
es sinnvoll, wenn dieser Wasser<br />
enthielte. Und man sollte<br />
vermeiden, dass die Büffel den<br />
fast fertigen Brunnen wie die<br />
Hornochsen wieder zerstören.<br />
All dies geschieht mit Serengeti-Karten,<br />
die man aus einem<br />
5x5-Raster herausnimmt. Ziegel<br />
bauen die Brunneneinfassung,<br />
Wasser füllt ihn, und … Büffelkarten<br />
gibt es halt auch. Nichts<br />
ist ärgerlicher als ein zerstörter<br />
Brunnen. Höchstens ein fertiger<br />
Brunnen ohne Wasser, denn<br />
dann geht der Rundensieg (und<br />
damit ein Rubin!) trotzdem an<br />
die Gegnerin. Wer nach zwanzig<br />
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vier Rubine sein Eigen nennt,<br />
gewinnt das Spiel.<br />
Kaito<br />
W<br />
enn sich zwei Samurai eines<br />
Meisterdiebs bedienen<br />
und sich an einen Tisch setzen,<br />
dann spielen sie „Kaito“. Jeder<br />
besitzt seine eigene Farbe<br />
und in der Mitte liegt ein Raster<br />
aus sechs mal sechs Spielsteinen,<br />
die rote oder schwarze<br />
Helme, Schwerter und Wappen<br />
zeigen. Meisterdieb Kaito wird<br />
dabei abwechselnd orthogonal<br />
gezogen und bleibt dadurch<br />
immer in der gleichen vertikalen<br />
oder horizontalen Richtung,<br />
bevor er am Zielort den<br />
Stein schlägt. Gewonnen hat,<br />
wer zuerst alle Helme oder alle<br />
Schwerter des Gegners geschlagen<br />
hat.<br />
Mandala<br />
D<br />
urch haptisch und optisch<br />
äußerst ansprechendes<br />
Material fällt „Mandala“ auf<br />
den ersten Blick auf, aber auch<br />
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