OM_02_2021_1
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Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
Leckere Valentins-<br />
Rezepte<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Februar · Nr. <strong>02</strong>|2<strong>02</strong>1 · 24. Jahrgang · € 2,50<br />
OBERNEULANDER PARKS<br />
Streifzug durch Ichon-Park<br />
EINTOPF & SUPPE<br />
Wärmendes Winteressen<br />
FRISCH AUS DER REGION<br />
Milch von Oberneulander Bauern<br />
FARBEN DES JAHRES<br />
Das Duo für Kraft & Hoffnung<br />
Lichtstreif<br />
Dinge, die Herz & Seele erwärmen
EDITORIAL<br />
Zum Jahresanfang<br />
Die Jahre gaben sich die Hand,<br />
es war schon immer so.<br />
Zeit geht über Land.<br />
Sie haben vieles im Gepäck,<br />
manches war ganz nett –<br />
anderes sollte schnellstens weg.<br />
2<strong>02</strong>0 reicht mit schuldbewusster Miene<br />
einen Sack mit Sorgen weiter.<br />
Nein, seine Amtszeit war nicht heiter.<br />
2<strong>02</strong>1 runzelt verzweifelt die Stirn,<br />
wie kriegen wir das nur besser hin?!<br />
Gemach!<br />
Das Jahr, es hat 12 Monate,<br />
da kann so viel geschehen.<br />
Wir sollten optimistisch sein,<br />
mit Hoffnung in die Zukunft sehen.<br />
Viel Glück, Gesundheit, Freude, Mut –<br />
das tut uns allen gut.<br />
Lasst uns besinnen und beginnen:<br />
Nur dann kann man auch was gewinnen.<br />
Ein normaleres 2<strong>02</strong>1!<br />
Jutta Jahnke aus Oberneuland<br />
Susanne Voigt, Haus & Grund-Mitglied seit 1997<br />
· Rechtsberatung<br />
· Nebenkostenabrechnung<br />
· Mietverträge<br />
Dafür hab ich<br />
jemanden!<br />
Wir freuen uns auf Ihre Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine E-Mail an:<br />
magazin@oberneuland.info<br />
Haus & Grund Bremen e.V.<br />
Am Dobben 1<br />
28203 Bremen<br />
0421 - 3 68 04-0<br />
www.hug-bremen.de<br />
OBERNEULAND 3
24<br />
Im Ichon-Park<br />
Streifzug durch Oberneulander Parks<br />
Think<br />
positive!<br />
Mach’s Dir von Herzen schön!<br />
16 Tipps, die jetzt das Herz und die Seele erwärmen<br />
Wärmendes Winteressen<br />
30 Leckere Rezepte von Karo Lucht<br />
LIFESTYLE<br />
16 Mach’s Dir von Herzen schön!<br />
Dinge, die jetzt Herz und Seele erwärmen<br />
24 Entspannen im Ichon-Park<br />
Streifzug durch Oberneulander Parks<br />
30 Wärmendes Winteressen<br />
Leckeres von Karo<br />
34 Mit Liebe gebacken<br />
Valentins Köstlichkeiten<br />
88 Das Duo für Kraft & Hoffnung<br />
Die Farben des Jahres: „Ultimate Gray“ und „Illuminating“<br />
LANDLEBEN<br />
42 Milch von Oberneulander Bauern<br />
Frisch aus der Region<br />
48 Jetzt den naturnahen Garten für das Frühjahr planen<br />
Für Igel, Biene & Co.<br />
50 Neuer Heckentrend<br />
In 20 Schritten zur robusten, dichten Sichtschutzhecke<br />
54 Ein echtes Allroundtalent<br />
Anspruchslos & winterhart<br />
56 Der Trauerschnäpper<br />
Höhlenbrüter & Langstreckenflieger<br />
58 Dem Eichhörnchen den Tisch decken<br />
Putzige Beobachtungen<br />
60 Lasst Jahreszeiten und Natur in den Garten<br />
Interview mit Deichhauptmann Dr. Michael Schirmer<br />
KULTUR<br />
46 Oberneuland gestern & heute<br />
Plates Café<br />
REGIONAL<br />
64 „Wir bleiben am Ball!”<br />
Interview mit der Bürgerinitiative „Pro Mühlenfeld e.V.”<br />
66 Frage des Monats<br />
Welches Projekt haben Sie sich 2<strong>02</strong>1 vorgenommen?<br />
68 Mobilfunk- und Breitbandversorgung in Oberneuland<br />
4G, 2G oder DSL?<br />
70 BHC gewinnt „Stern des Sports”<br />
Sport und Familie – von der Breite in die Spitze!<br />
71 Nachruf<br />
Abschied von Hans Montini und Marcel Klein<br />
4 OBERNEULAND
Milch von Oberneulander Bauern<br />
42 Oberneulander Höfe produzieren für die Marke Bremerland<br />
Interview zur<br />
64 Mühlenfeld-Bebauung<br />
Die Farben des Jahres<br />
88 Illuminating & Ultimate Gray<br />
72 FC Oberneuland<br />
Partner im Gespräch<br />
74 Nahversorgung in Borgfeld<br />
Borgfelds Anliegen wird gehört<br />
76 Neuer Kunstrasenplatz<br />
SC Borgfeld<br />
ERLEBE DEINE REGION<br />
78 Von Hügeln & Schafen<br />
Lieblingsplätze in unserer Region: Pestruper Heide<br />
RUBRIKEN<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
40 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />
62 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />
82 Oberneuland bleibt gesund<br />
84 Fit durchs Jahr mit Marius: Das Knie stärken<br />
96 Bauen & Immobilien: Stichwort Eigenverbrauch<br />
103 Shops & more<br />
106 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Titelfoto: Jochen Mönch<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
OBERNEULAND 5
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Lichtstreif am Horizont<br />
Ein Lichstreif am Horizont lässt erahnen, dass das Schöne von den dunklen<br />
Wolken nur verdeckt wird und irgendwann wieder zu Tage tritt. Foto: Uwe Wagschal<br />
6 OBERNEULAND
Der Achterdieksee.<br />
Foto: Birgit Nordmann<br />
Borgfelder Wümmewiesen.<br />
Foto: Uwe Wagschal<br />
Schnee in Oberneuland.<br />
Foto: Marcus Wiedelmann<br />
Der Lür-Kropp-Hof<br />
Foto: Derik Eicke<br />
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info<br />
OBERNEULAND 7
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Neuer Pop-up Store<br />
im Oberneulander‘s<br />
Das Restaurant Oberneulander‘s<br />
hat sein Angebot erweitert.<br />
Ab sofort bietet das Team auch<br />
ausgewählte Getränke zum<br />
Verkauf an.<br />
So gibt es 0,75-l-Flaschen Scavi &<br />
Ray Hugo oder Aperolspritz. Als<br />
kleines Highlight ist ebenfalls die<br />
Karl Pfaffmann Sonderedition<br />
„Lara“ im Programm. Einfach<br />
mal vorbeischauen …<br />
Einen<br />
Monat OHNE<br />
Edeka-Supermarkt<br />
Der „alte“ Edeka in der Rockwinkeler<br />
Heerstraße schließt sein Geschäft am<br />
14. Februar. Bis dahin gelten die regulären<br />
Öffnungszeiten mit der Ausnahme, dass<br />
die Frischeabteilung (Fleisch, Wurst, Käse)<br />
nur bis 16 Uhr geöffnet haben wird.<br />
Bis der neue Edeka Supermarkt am<br />
11. März seine Tore öffnet, heißt<br />
es für die Kunden eine<br />
Überbrückung suchen.<br />
Christina Leverenz, Antonio Solimeni und Sven Voigt übergaben ein Lastenrad an Jason.<br />
ERFOLGREICHE SPENDENAKTION<br />
„VIELEN DANK, JASON!”<br />
Seit September lief eine von Christina Leverenz, Antonio Solimeni<br />
und Sven Voigt ins Leben gerufene Spendenaktion zugunsten von Jason,<br />
dem fleißigen Müllsammler von Oberneuland.<br />
Im Namen aller sagten die Oberneulander Anfang Dezember zu Jason<br />
„Danke“. Sie übergaben ihm ein Lastenrad, dessen Anschaffung mithilfe<br />
der Spenden möglich wurde, eine Collage mit Zusammenfassung aller<br />
Kommentare seiner Freunde und ein kleines Präsent der Bremer Stadtreinigung.<br />
Dem Stiefvater wurde ein symbolischer Scheck mit der im Rahmen<br />
der Spendenaktion gesammelten Summe übergeben, die zweckgebunden<br />
verwendet werden muss. Mit dem 31. Dezember war auch die Spendenaktion<br />
beendet und das Konto wurde aufgelöst. Bis Ende Dezember absolvierte<br />
Jason ein Praktikum beim Bremer Baumdienst, 2<strong>02</strong>1 hat er eine Stelle im<br />
Golfclub Oberneuland in Aussicht.<br />
Foto: Carl Mathias Hütterott<br />
EIN STüCK HEIMAT<br />
VERSCHENKT…<br />
Foto: @places_in_bremen<br />
Plakat-Kampagne –<br />
Oberneu lala land!<br />
Von Bremen vier läuft momentan eine Plakat-<br />
Kampagne in der Stadt. Nach eigenen Angaben<br />
feiert der Radiosender so die „geilsten“ und<br />
schönsten Stadtteile des Bremen-Vier-Landes.<br />
Oberneuland gehört mit dazu und ist mit<br />
„Oberneu lala land“ in der ganzen Stadt zu<br />
sehen.<br />
Vor Weihnachten klingelte das Telefon im Verlag<br />
vom OBERNEULAND MAGAZIN. Am anderen Ende der Leitung<br />
stellte sich Marlén Hütterott vor. Ihr Schwiegervater<br />
wäre der Komponist und Oberneulander Carl Theodor<br />
Hütterott. Begeistert erzählte sie über die immer noch<br />
enge Verbundenheit ihres mittlerweile 94-jährigen<br />
Schwiegervaters zu Oberneuland. Obwohl er schon<br />
länger in Nordrhein-Westfalen lebt, erinnere er sich immer noch gerne an die endlose<br />
Landschaft, vor allem in den Wümmewiesen.<br />
Besonders hatte ihn ein Foto der Wümme (aus dem OBERNEULAND MAGAZIN 9/2<strong>02</strong>0) berührt,<br />
und gerne wollte die Schwiegertochter die Seiten als Wandbild zu Weihnachten verschenken.<br />
Kurzerhand sendete das Verlagsteam die Doppelseite auf elektronischem Wege nach<br />
Nordrhein-Westfalen. Weihnachten war es dann so weit: Das Geschenk wurde überreicht<br />
und der Vater war so begeistert, dass das Bild sogleich einen festen Platz in seinem<br />
Wohnzimmer bekam.<br />
8 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
FEBRUAR-<br />
WETTER<br />
nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
1. und 2. trüb und lind;<br />
2. bis 6. Schnee;<br />
darauf große Kälte bis<br />
zum Ende.<br />
Spenden für<br />
neues Affenhaus<br />
botanika baut neue Anlage<br />
und sucht Unterstützer<br />
Auf dem Gelände der botanika<br />
entsteht aktuell ein Neubau<br />
(Anlage mit Warmhaus und<br />
Außengehege) für die vier<br />
Bremer Weißhandgibbons.<br />
Eine Bremer Familie aus Oberneuland<br />
macht nun den notwendigen<br />
Neubau für Knuppy,<br />
Yuna, Wody und Jupp möglich.<br />
Denn das Familiengrundstück<br />
grenzte an den ehemaligen Zoo<br />
im Achterdiekpark, sodass die<br />
Kinder mehr oder weniger Auge in<br />
Auge mit Gibbons aufgewachsen<br />
sind. So wurde aus dem Vermögen<br />
und Nachlass des Familienoberhaupts<br />
unter anderem die<br />
AFAS Stiftung für die Bremer<br />
Gibbon gegründet, die nun von<br />
der Witwe und den Kindern des<br />
Bremer Kaufmanns weitergeführt<br />
wird. Dank dieser Stiftung konnte<br />
der Bau mit Warmhaus und<br />
Außenanlage finanziert werden.<br />
Für die Ausstattung der neuen<br />
Anlage und die Vermittlung der<br />
damit verbundenen Themen<br />
inklusive Aufbau eines Forschercamps<br />
freut sich Bremens grüne<br />
Entdeckerwelt über weitere<br />
Spenden an die botanika gemeinnützige<br />
GmbH, Sparkasse<br />
Bremen, IBAN DE32 2905 0101<br />
0001 7262 56 oder an die AFAS<br />
Stiftung für die Bremer Gibbon,<br />
Bankhaus Carl F. Plump,<br />
IBAN DE81 2903 0400<br />
1000 5062 49.<br />
Infos: www.botanika-bremen.de<br />
NACHdenkLICHES<br />
Von Pastor Thomas Ziaja<br />
Ins Herz schauen<br />
Was weißt du über einen anderen Menschen: seinen<br />
Namen, seinen Beruf, ihre Adresse, ihren Familienstand? Bei Freunden weißt du<br />
noch mehr: gemeinsame Erlebnisse und geteilte Geheimnisse. Bei Familienmitgliedern weißt<br />
du noch die letzte Peinlichkeit, die andere gerne vergessen würden.<br />
Aus diesen kleinen Wissensfetzen mache ich mir ein Bild von anderen. Es dauert wenige<br />
Sekunden und mein Gehirn meldet mir, ob ich jemanden mag oder nicht. Das ist kein<br />
bewusster Vorgang, sondern es passiert, ob ich will oder nicht.<br />
Darum geben sich Menschen alle Mühe, ein bestimmtes Bild in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />
Es ist mir nicht egal, wie ich auf einem Foto aussehe. Ich trage zu besonderen Anlässen ausgesuchte<br />
Kleidung, bei den Konfis eher locker, einen Anzug beim Charity-Mahl.<br />
Dieses Phänomen ist uralt. Menschen wollen imponieren, gefallen, ihren Raum abstecken.<br />
Als es in der Bibel darum ging, einen König zu finden, zieht der Prophet Samuel durch das<br />
Land und kommt zu Isai, einem Mann mit acht Söhnen. Da wird doch einer darunter sein!<br />
Er schaut sich nacheinander alle an. Zuerst kommt der älteste Sohn und Samuel denkt:<br />
»Sicher ist das der Gesalbte Gottes!« Doch Gott sagt: »Lass dich nicht von seinem Äußeren<br />
oder seiner Größe blenden, ich habe ihn nicht erwählt. Gott entscheidet nicht nach den Maßstäben<br />
der Menschen! Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch Gott sieht ins Herz.«<br />
Da ist sich Samuel sicher, dass er den Richtigen gefunden hat und liegt komplett<br />
daneben. Seine Augen und sein Gehirn sagen ihm: »Der passt.« Aber Gott hat einen anderen<br />
Plan. Samuel schaut sich sieben Söhne Isais an. Immer wiederholt sich das Spiel. Samuel<br />
findet sie top; Gott findet, sie sind ein Flop. Nach sieben Söhnen fragt Samuel enttäuscht:<br />
»Echt, das war’s jetzt?« Isai räumt ein: »Einen Sohn habe ich noch, aber er ist der jüngste;<br />
viel zu unerfahren, um König zu werden. Außerdem sieht er nicht besonders aus und ist<br />
ein Lausebengel.« Samuel sagt mutlos: »Dann schau ich mir auch den noch an.« Und als<br />
der Junge erscheint, sagt Gott: »Ja, das ist er; salbe ihn.«<br />
So kann es gehen. Alle werfen sich in Pose und keiner ist der Richtige. Am Ende ist es<br />
der Mensch, der vor den Augen versagt hat. Erst der Blick tief in sein Herz offenbart, dass<br />
er der Aufgabe gewachsen ist.<br />
Ich weiß wenig über die Menschen in meinem Leben, sogar über die, die mir nahe stehen.<br />
Menschen urteilen schnell, vergeben ungern, haben Angst, sich zu versöhnen, und sind alles<br />
andere als einfühlsam. Ich schaue auf Menschen und mache mir mein Bild. Das zu revidieren<br />
fällt schwer. Der Blick ins Herz ist viel anstrengender. Er braucht Zeit und Geduld. Ich muss<br />
mich für eine andere öffnen und ihr mehr entgegenbringen als einen kurzen Augenblick.<br />
Bei all der Zerrissenheit des vergangenen Jahres ist es mir wichtig, diesen neuen Blick zu<br />
üben. Wir müssen uns als Menschen sehen mit Ängsten und Sehnsüchten, mit Hoffnungen<br />
und unserer Verletzlichkeit. Wir haben ein Jahr hinter uns, das uns allen viel abverlangt hat.<br />
Es gab Fehler und Verantwortung wurde hin- und hergeschoben. Es fehlten die Zeit und<br />
der Mut für den Blick ins Herz, für die Offenheit der anderen gegenüber.<br />
Ich wünsche mir für das Jahr, das vor uns liegt, dass wir von Gott lernen, das Herz anzusehen.<br />
Ich bin sicher, dann wird vieles heilen, was in der Vergangenheit zerbrochen ist;<br />
dann finden wir die wichtigen und richtigen Menschen dort, wo wir vorher nicht gesucht<br />
haben – dann kann die Zukunft gelingen.<br />
Schaut das Herz an!<br />
Foto: silke brenner photographie – bildmomente.com<br />
10 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Diedrich Kothe<br />
Als Dirk &<br />
Hermann<br />
im Fleet<br />
lagen<br />
RüCKSPIEGEL<br />
Nur wer einmal im Fleet gelegen<br />
hat, sei ein echter Oberneulander.<br />
Bis vor etwa zehn<br />
Jahren war das so, vielleicht<br />
hat der Satz auch heute noch<br />
Das Hollerfleet<br />
seine Gültigkeit. Vor allem das<br />
Hollerfleet neben der Oberneulander Landstraße spielte<br />
dabei eine große Rolle. Nun war es freilich nicht damit getan,<br />
dass jemand seiner Kleider ablegte und sich womöglich in<br />
Badesachen hineinlegte. So eine Art Äquatortaufe oder<br />
wie das Gautschen früher bei den Buchdruckern. Nein,<br />
man musste schon unbeabsichtigt und in voller Montur<br />
ins Fleet fallen. Und es gab deren viele, denen das geschah.<br />
Zumindest früher in Oberneuland. Auffällig ist, dass vor<br />
allem Männer davon betroffen waren. Oft passierte es auf<br />
dem Heimweg von einer der zahlreichen Gastwirtschaften<br />
im Ort. Schließlich geht der Fußweg neben der Landstraße<br />
ganz dicht am Fleet entlang…<br />
Diedrich Kothe (alle nennen ihn Dirk) weiß darüber<br />
eine tolle Geschichte zu erzählen. Er und sein Bruder<br />
Hermann wohnten in den dreißiger Jahren hinter Höpkens<br />
Ruh An der alten Weide in einem Bauernhaus. Der Weg<br />
war nur mit fünf Häusern besiedelt. Sie hatten die üblichen<br />
Haustiere und ein paar Pferde. Bis 1939 gab es da noch<br />
keinen Strom. „Es war ein Wintertag Anfang der vierziger<br />
Jahre“, beginnt Dirk seine Geschichte. „Eine dicke Schneedecke<br />
und starker Frost überzogen das Land. An einem<br />
dieser Wintertage hatten meine Eltern und ein Ehepaar<br />
von nebenan die Idee, eine Fahrt mit einem Pferdeschlitten<br />
zu unternehmen.“<br />
Den Schlitten liehen sie sich von Ellermann-Behrens,<br />
einem Bauern aus der Nachbarschaft, aus. Davor wurde<br />
eines von Kothes Pferden gespannt. Die vier Erwachsenen<br />
mit Dirk und Hermann in Wolldecken verpackt, nahmen<br />
Platz und los ging die Fahrt an Höpkens Ruh vorbei, auf<br />
der Landstraße nach rechts bis hinein nach Lilienthal zu<br />
Murkens Gasthof. „Der Gasthof hatte einen Pferdestall,<br />
sodass man ausspannen und in Ruhe die Kaffeetafel<br />
genießen konnte“, erzählt Dirk weiter.<br />
„Doch es blieb bei den Männern nicht beim Kaffee, einige<br />
Grogs kamen hinterher. Auf der Rückfahrt wurde noch bei<br />
Bekannten eingekehrt, was nicht ohne Wirkung blieb. Bei<br />
dieser letzten Einkehr brach beim scharfen Drehen des<br />
Schlittens die Deichsel. Jetzt war der Schlitten nicht mehr<br />
zu lenken. Er schleuderte hin und her. In Höhe des Hofes<br />
Lür Meier landeten wir mit dem Schlitten im Fleet. Das<br />
Pferd stand am Ufer. Wir mussten dann zu Fuß mit dem<br />
Pferd durch Höpkens Ruh nach Hause. Der Schlitten<br />
wurde am anderen Tag geborgen.“<br />
Sowohl Diedrich als auch Hermann Kothe hatten später in<br />
Borgfeld ihre Häuser. Dirk ist heute 87 Jahre alt. Obwohl<br />
seine Sehkraft nachgelassen hat, beteiligt er sich mit<br />
Leserbriefen für die Wümme-Zeitung und mit Bürgeranträgen<br />
beim Borgfelder Beirat noch lebhaft am ortspolitischen<br />
Geschehen.<br />
Hermann war 14 Jahre lang, von 1993 bis 2007, Ortsamtsleiter<br />
von Oberneuland. Weil er in Borgfeld wohnte, sagten<br />
ihm ein paar Neider nach, er sei kein richtiger Oberneulander.<br />
Diese Geschichte beweist das Gegenteil: Er lag im Fleet.<br />
Auch wenn er damals noch sehr jung, und obwohl das<br />
Wasser gefroren war: Im Fleet ist nun mal im Fleet. EM<br />
GUTE GEISTER UNTERWEGS<br />
In Bremen gibt es rund 150 landwirtschaftliche Betriebe. Im Oktober 2019 fand sich<br />
eine Facebook-Gruppe zusammen, aus der – unabhängig vom Bauernverband – das Bündnis<br />
„Land schafft Verbindung“ (LsV) mit bundesweit rund 40.000 Landwirten entstand. Rund<br />
70 von den Bremern schlossen sich dem Agrarbündnis an. „Redet mit statt über uns“ ist<br />
ihr Motto. Mit Trecker-Blockaden zum Beispiel vor Auslieferungslagern der Discounter<br />
konnten sie bereits einiges bewegen.<br />
Aber: „Wir wollen nicht immer nur demonstrieren und blockieren“, meinten Bremer<br />
Landwirte und ihre Kollegen aus der Umgebung. Die Menschen sollten sich auch einmal<br />
über die Bauern freuen. Gerade im Winter und in diesen besonderen Zeiten: „Ein Funken<br />
Hoffnung, wir bringen Licht ins Dunkel“, meinten sie und waren kurz vor Weihnachten<br />
mit einem langen Konvoi festlich und weihnachtlich beleuchteter Ackerschlepper unterwegs.<br />
Von Blumenthal über Vegesack, durch Blockland, an Borgfeld vorbei, durch Oberneuland,<br />
Schwachhausen, Walle, bis nach Grohn waren sie unterwegs. Wie Geisterfahrer tauchten<br />
sie auf und so schnell sie kamen, so schnell waren sie wieder weg. Mit Blaulicht und auf<br />
Motorrädern begleitete die Bremer Polizei über drei Stunden den angemeldeten Konvoi. EM<br />
#oberneulandmagazin<br />
Zeigt uns Eure schönsten Bilder & Momente und<br />
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12 OBERNEULAND
Beirat<br />
unterstützt<br />
neue Kita<br />
Metas Kinnerhus<br />
eröffnet<br />
Der BHC plant eine neue Kindertagesstätte<br />
auf seinem Gelände am Heinrich-<br />
Baden-Weg. Als sportbetonte Einrichtung<br />
wird sie eine Sonderstellung innerhalb<br />
der Bremer Kitas haben.<br />
Nicht allein Kinder aus Oberneuland,<br />
zum Beispiel dem künftigen Mühlenfeld,<br />
werden sie besuchen, auch die Eltern aus<br />
Blockdiek und der Vahr sind angesprochen.<br />
Angesichts der immer noch nicht ausreichenden<br />
Kitaplätze in Bremen wird<br />
das Projekt vom Oberneulander Beirat<br />
befürwortet.<br />
Bedenken dazu meldet die Verkehrsbehörde an. Die zu erwartende Verkehrsbelastung<br />
auf dem Heinrich-Baden-Weg sei zu groß. Es müsse eine Einbahnstraßenregelung unter<br />
Einbeziehung des Vinnenwegs geschaffen werden. Allerdings war dabei an einen Sportpark<br />
Ost auf dem gesamten Areal gedacht. Diese Pläne bleiben nun in der Schublade, so lange<br />
eine Entscheidung über das nahe gelegene Rennbahngelände nicht gefallen ist.<br />
Aus Sicht des Bremer Hockey-Clubs soll der baldige Bau und die Eröffnung der Kita<br />
allein deshalb nicht verzögert werden. Der Beirat sieht das genau so und fordert Senatorin<br />
Maike Schaefer auf, den Bau der geplanten Kita nunmehr kurzfristig zu ermöglichen.<br />
Text: Eberhard Matzke, Foto: BHC/Kaste<br />
Seit 11. Januar ist die KITA<br />
„Metas Kinnerhus“ eröffnet.<br />
An der Rockwinkeler Heerstraße<br />
werden in der ersten Zeit<br />
85 Kinder in sechs Gruppen<br />
betreut.<br />
Der reguläre Tagesablauf der<br />
Krippen- und Kindertagesgruppen<br />
beginnt morgens um 8 Uhr und<br />
endet um 16 Uhr.<br />
Eine ausführliche Vorstellung<br />
der Kindertagesstätte und der<br />
Leiterin Imke Breyer-Kück<br />
erfolgt in der März-Ausgabe.<br />
OBERNEULAND 13
(MINDESTENS) 12 DINGE, DIE JETZT HERZ UND SEELE ERWÄRMEN<br />
MACH’S DIR VON<br />
Herzen schön!<br />
Das neue Jahr ist da! Jetzt schwingt die Vorfreude<br />
auf den Frühling in unseren Gedanken mit,<br />
aber noch ist es Winter. An manchen Tagen<br />
zwar sonnig und trocken, und dennoch ist<br />
es besonders morgens und abends immer<br />
noch richtig kalt. Da tut warme Bekleidung,<br />
eine kuschelige Decke zum Chillen oder ein<br />
deftiger Eintopf zur Stärkung richtig gut. Wenn<br />
es draußen kalt ist, erwärmen zudem wohlige<br />
Gerüche, Licht und angenehme Farben unser Leben<br />
und damit Herz und Seele. Foto: Jochen Mönch<br />
16 OBERNEULAND
Think<br />
positive!<br />
OBERNEULAND 17
Sunshine<br />
on my<br />
mind<br />
1<br />
Sonnenlicht erwärmt<br />
unseren Körper und<br />
unser Gemüt<br />
Tageslicht stärkt die Immunabwehr.<br />
15 bis 20 Minuten täglich sollten<br />
es sein, damit sich das für unsere<br />
körpereigenen Abwehrkräfte soooo<br />
wichtige Vitamin D entwickelt.<br />
Sonnenlicht wandelt die sogenannte<br />
Vitamin-D-Vorstufe, die von bestimmten<br />
Zellen des Körpers erzeugt<br />
wird, in das aktive und brauchbare<br />
Vitamin D um. Das veranlasst die<br />
Abwehrzellen, das antibakterielle<br />
Cathelizidin zu bilden, das eine<br />
wichtige Rolle bei der Immunantwort<br />
gegen Infektionen spielt.<br />
Und es muss nicht immer direkt<br />
schönster Sonnenschein sein. Sogar<br />
ein trüber Tag bringt Streulicht der<br />
Sonne, das sich seinen Weg durch die<br />
Wolken bricht: Das ist immer noch<br />
hell genug und wirkt sich positiv auf<br />
das Immunsystem aus.<br />
Scharfe Gewürze haben eine<br />
thermische Wirkung auf den Körper!<br />
Dir wird warm, und Du kommst sogar ins Schwitzen. Besonders,<br />
wenn es draußen kalt ist, ist ein scharfes Essen (sofern verträglich)<br />
nicht zu verachten.<br />
Einkaufs-Tipp:<br />
Yummy Organics. Die<br />
Gewürze von Yummy<br />
stammen aus dem<br />
Dschungel in Sri Lanka<br />
und landen – mit<br />
einem kurzen<br />
Zwischenstopp in der<br />
Bremer Manufaktur –<br />
direkt auf dem Teller.<br />
Die Rohstoffe kommen<br />
von Kleinbauern<br />
und Familienbetrieben,<br />
wo sie im eigenen Garten in Mischkulturen angebaut, von Hand<br />
geerntet und getrocknet werden.<br />
Gesehen bei: Yummy Organics Gewürzmanufaktur, Herder Str. 37,<br />
28203 Bremen, info@yummy-organics.de oder bei Rewe Daniel<br />
Petrat, Gerold-Jansen-Straße 2, 28359 Bremen<br />
2<br />
Foto: Jochen Mönch<br />
18 OBERNEULAND
4<br />
Eine warme Suppe wirkt<br />
jetzt wahre Wunder!<br />
Du kommst von draußen in die warme Wohnung<br />
und freust Dich auf ein Essen mit Familie oder<br />
Freunden. Wenn Du dann auch noch Deine<br />
Lieblingssuppe serviert bekommst, genießt<br />
Du sie noch mal so gern.<br />
Schnelles Wahre-Wunder-Rezept:<br />
Erbsen-Schnittlauch-Suppe mit Speck<br />
Zutaten für 6 Personen:<br />
2 Zwiebeln (groß), 2 Kartoffeln (ca. 400 g),<br />
2 EL Butter, 1 Liter Gemüsebrühe, 300 g TK-<br />
Erbsen, 100 g Frühstücksspeck (Bacon),<br />
2 Bund Schnittlauch, 200 ml Schlagsahne,<br />
Salz, Pfeffer (frisch gemahlen), 4 EL Zitronensaft<br />
3<br />
In eine Decke kuscheln,<br />
lesen, Radio hören oder fernsehen<br />
Dabei die Ruhe genießen, allein oder zu zweit. Eine Decke oder eine Wärmflasche<br />
vermitteln immer ein Gefühl von Schutz, Wärme und Geborgenheit.<br />
Einkaufs-Tipps:<br />
Plaid von Care by me.<br />
Der elegante Überwurf von Care by me besteht aus 100 % Wolle. Das weiche<br />
Plaid lädt Dich ein, viele gemütliche Zeiten in ihm verpackt zu verbringen. Mach<br />
es Dir drinnen oder auch draußen so richtig gemütlich.<br />
Gesehen bei: SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen<br />
Wärmflasche von Dorothee Lehnen.<br />
Die Wärmflasche in Herzform mit Bezug aus feinster,<br />
handgefilzter Merinowolle stammt vom Textildesign-<br />
Hersteller Dorothee Lehnen. Die weichen Fasern<br />
geben wohlige Wärme und Geborgenheit.<br />
Genau das Richtige für eine kleine Auszeit auf dem<br />
Sofa mit einer schönen Tasse Tee und einem guten<br />
Buch. Aber auch im Krankheitsfall spendet die kleine<br />
Herzwärmflasche wohltuende Wärme.<br />
Gesehen bei: GLÜCKSM<strong>OM</strong>ENT, Borgfelder Heerstraße<br />
42b, 28357 Bremen<br />
Zubereitung:<br />
Zwiebel und Kartoffel schälen und fein würfeln.<br />
Butter in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Kartoffel<br />
darin anbraten. Brühe und 200 g gefrorene<br />
Erbsen dazugeben und etwa 10 Minuten kochen<br />
lassen. Den Speck in Streifen schneiden und in<br />
einer Pfanne ohne Fett von beiden Seiten goldbraun<br />
braten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.<br />
Schnittlauch abspülen, trocken tupfen und in<br />
feine Röllchen schneiden. Schnittlauch, bis auf<br />
2 EL zum Bestreuen, und Sahne zur Suppe<br />
geben. Mit dem Stabmixer fein pürieren. Suppe<br />
mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken.<br />
Restliche gefrorene Erbsen in die<br />
Suppe geben und darin etwa drei Minuten<br />
kochen lassen.<br />
Die Suppe anrichten und die knusprigen Speckstreifen<br />
und den Schnittlauch darüber streuen.<br />
Buch-Tipp:<br />
Seelenwärmer-Suppen.<br />
Ob japanische Dashi-Brühe,<br />
deftiger Eintopf oder sommerliche<br />
Minestrone – Suppen sind pures<br />
Glück zum Löffeln. Sie eignen<br />
sich als fixes Feierabend-Food,<br />
als edle Vorspeise, als Schlankmacher<br />
oder Abwehrkräfte-<br />
Booster. In diesem Suppenkochbuch<br />
gibts über 60 originelle<br />
Ideen für cremige, deftige, leichte<br />
oder feine Suppen – zum Mitnehmen<br />
ins Büro oder einfach<br />
nur zum Wohlfühlen für zu Hause.<br />
OBERNEULAND 19
Do what<br />
you love!<br />
Foto: Jochen Mönch<br />
Das Immunsystem<br />
unterstützen<br />
Vor allem in der kalten Jahreszeit<br />
breiten sich Infekte schnell aus. Zwar<br />
sind sie meist harmlos – lästig aber<br />
allemal. Verständlich, dass wir uns<br />
wappnen wollen, indem wir die<br />
Abwehrkräfte stärken.<br />
5<br />
Handarbeit macht glücklich<br />
Stricken ist so viel mehr als das liebste Hobby unserer<br />
Großmütter. Stricken hat eine jahrtausendealte Tradition,<br />
stärkt unsere geistige und körperliche Gesundheit, ist<br />
nachhaltig, gesellig, jederzeit ausführbar und bereitet<br />
Dir und Deinen Mitmenschen Freude!<br />
6<br />
Gesundheits-Tipp:<br />
Propolis Kapseln Plus von Roha sind<br />
hoch dosiert, um den Körper und das<br />
Immunsystem bei Stress, starker<br />
körperlicher Belastung oder während<br />
einer Erkältung zu unterstützen.<br />
Jede Kapsel<br />
enthält 170 mg<br />
Propolis + Zink.<br />
Erhältlich über<br />
roha-bremen.de<br />
Einkaufs-Tipp:<br />
Wolle von Lana grossa.<br />
Der Seelenwärmer gehört<br />
wohl zu den einfachsten<br />
Strickarbeiten. Hat man<br />
ihn vor Jahren noch der<br />
Omi oder der konservativen<br />
Tante zugeschrieben,<br />
gehört er heute wie selbstverständlich<br />
zum modischen<br />
Outfit dazu.<br />
Das Besondere am Seelenwärmer ist,<br />
dass er von jedem, also auch von Anfängern, ohne große<br />
Vorkenntnisse gestrickt werden kann.<br />
Gesehen bei Ziegeler, Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
20 OBERNEULAND
7Spielen und Lachen<br />
Das ist für viele einfach das<br />
Schönste, was es gibt. Besonders in Gesellschaft.<br />
Der Drang zum Spielen ist tief<br />
im Menschen verwurzelt. Denn Spielen<br />
macht Spaß, weckt Motivation und setzt<br />
Lernprozesse in Gang. Bereits der Dichter<br />
Friedrich Schiller erkannte die Bedeutung<br />
des Spiels: „Der Mensch spielt nur, wo<br />
er in der vollen Bedeutung des Wortes<br />
Mensch ist, und er ist nur da ganz<br />
Mensch, wo er spielt.“<br />
Spiele-Tipp:<br />
Pictures. (Spiel des<br />
Jahres 2<strong>02</strong>0)<br />
Bauklötze, Schnürsenkel,<br />
Symbol-Karten und mehr. Die insgesamt fünf in<br />
„Pictures“ enthaltenen Material-Sets könnten<br />
auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher<br />
sein. Trotzdem dienen sie alle demselben Zweck:<br />
Mit ihnen sollen die Spielenden Foto-Motive so<br />
darstellen, dass die anderen diese in der großen<br />
Gesamtauslage wiederfinden können. Je nach<br />
Aufgabe und Material ist das gar nicht mal so einfach,<br />
denn es erfordert kreative Ideen und Abstraktionsvermögen. Außerdem muss der<br />
Überblick über die anderen Motive der Auslage gewahrt werden, damit man nicht versehentlich<br />
doppeldeutig werkelt. Wenn alle Spielenden mit ihren Kreationen zufrieden<br />
sind, folgt das gegenseitige Erraten mit Punktevergabe. Anschließend wird durchgetauscht,<br />
sodass jeder jedes Material-Set einmal ausprobieren kann.
Follow<br />
your<br />
heart!<br />
Musik und Klänge<br />
Musik und Klänge können uns<br />
total „abholen“, wie z.B. Meditationsmusik;<br />
432- Hertz-Musik oder 60-bpm-<br />
Musik haben eine positive Wirkung auf unsere<br />
Stimmung und sogar unsere Gesundheit.<br />
Foto: Jochen Mönch<br />
Musik-Tipp:<br />
9<br />
Suchbegriff „Anti-Stress-Musik“ bei spotify oder YouTube<br />
eingeben oder z.B. CD von Nora del Mar abspielen. Anti-<br />
Stress-Musik bedeutet, dass diese auf einem Rhythmus von<br />
60 Schlägen pro Minute basiert. Unser Herz schlägt im Alltag<br />
etwa 70 Mal pro Minute. Über das bewusste Hören dieser<br />
speziellen Anti-Stress-Musik wird der Herzschlag automatisch auf etwa<br />
60 Schläge pro Minute reduziert. Und je länger Sie diese Musik<br />
bewusst genießen, desto intensiver entwickelt sich der gesundheitsfördernde<br />
Entspannungsprozess, der Körper, Geist und Seele wieder<br />
in Balance bringen kann.<br />
8Düfte regen die Sinne an<br />
Einfach ein paar Tropfen Duftöl in ein<br />
kleines Gefäß mit Wasser geben und ein Teelicht<br />
darunter stellen. Oder eine hübsche<br />
und dekorative Duftkerze anzünden, beides<br />
wirkt stimmungserhellend.<br />
vermittelt<br />
Gemütlichkeit und Besinnlichkeit<br />
10Kerzenlicht<br />
Besonders in der dunklen Jahreszeit sind Kerzen ein<br />
Muss und machen das Zuhause besonders gemütlich.<br />
Einkaufs-Tipp:<br />
Manufaktur Engels Kerzen. Bereits seit über 80 Jahren<br />
stellt die Manufaktur Engel aus Kempen Kerzen für<br />
höchste Ansprüche her. Seit dem Jahr 2016 setzt Engels<br />
Kerzen dabei auf neue pflanzliche Brennstoffe für einen nachhaltigen Lichtgenuss.<br />
Gesehen bei SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen<br />
Einkaufs-Tipp:<br />
Sara Miller White Tea Bergamot & Mint<br />
Duftkerze. Dieser luxuriöse Duft ist eine<br />
Verbindung aus frischen Minzblättern, Zitrus-<br />
Obertönen und aromatischen Tees. Das<br />
Ganze wird durch weiche Hölzer und weißen<br />
Moschus ausgeglichen und schafft eine unglaublich<br />
meditative Atmosphäre. Gold ausgekleidetes<br />
Glas bringt<br />
einen faszinierenden<br />
Farbton und entspannenden<br />
Glanz.<br />
Gesehen im Worpsweder<br />
Schlösschen,<br />
Hembergstraße 5,<br />
27726 Worpswede<br />
11<br />
Farben für das Wohlbefinden<br />
Farben haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Jeder von uns hat<br />
bestimmte Lieblingsfarben. Und wer sich von einer Farbe ganz besonders angezogen<br />
fühlt, braucht sie vielleicht gerade, um eine bestimmte Stimmung zu unterstützen. Rot<br />
hat zum Beispiel eine wärmende Wirkung, blau und violett wirken kühlend.<br />
Deko-Tipp:<br />
Frische Frühlingsblumen. Ein hübscher Blumenstrauß sagt oftmals mehr als<br />
1.000 Worte. Ob ein großer Blumenstrauß, ein Blumengebinde oder eine<br />
Tischdekoration, Blumen strahlen eine angenehme Atmosphäre<br />
und Sympathie aus.<br />
Gesehen bei Trends u. Style Blumen<br />
und Wohnaccessoires,<br />
Oberneulander<br />
Heerstraße 37,<br />
28355 Bremen<br />
22 OBERNEULAND
Buch-Tipp:<br />
12<br />
Ein warmes Bad mit<br />
Buch und Kerzenschein<br />
In der Badewanne ist entspanntes Zurücklehnen in Deinem Lieblingsschaumbad<br />
angesagt, das warme Wasser genießen und abschalten.<br />
Vielleicht hörst Du dazu leise Musik, liest ein Buch oder meditierst.<br />
Einkaufs-Tipp:<br />
Kneipp Aroma-Pflegeschaumbad Achtsamkeit. Entfliehe mit dem Kneipp Aroma-<br />
Pflegeschaumbad Achtsamkeit dem Trubel um Dich herum und fokussiere Dich auf<br />
das Wichtigste: das Hier & Jetzt. Das Bad mit pflegendem Babassuöl und wertvollem<br />
Amber-Extrakt schützt die Haut vor dem Austrocknen und hinterlässt ein weiches<br />
und geschmeidiges Hautgefühl. Die Kombination aus beruhigendem Duft, bernsteinfarbenem<br />
Wasser und lang anhaltendem Schaum macht dieses Bad zu einem ganzheitlichen<br />
Erlebnis für die Sinne. Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />
Text: Meike Müller/Hersteller, Fotos: MM/Hersteller/Jochen Mönch<br />
Entspannt besser leben.<br />
In diesem Buch findest Du wichtige<br />
Impulse für ein entspanntes Leben.<br />
Entspannung kann man nämlich lernen.<br />
Es ist einfacher, als Du denkst. Fang<br />
am besten noch heute damit an.<br />
Es lohnt sich, denn: Entspannt<br />
lebt es sich besser!<br />
Die Borgfelderin Stella<br />
Cornelius-Koch ist Medizinjournalistin<br />
und Autorin.<br />
Zu ihren Spezialgebieten<br />
gehört das Thema Stressbewältigung.<br />
Als zertifizierter<br />
Stress- und<br />
Mentalcoach bietet sie<br />
Coachings, Workshops,<br />
Seminare und Entspannungskurse an.<br />
Kontakt: info@medical-mirror.de<br />
OBERNEULAND 23
Streifzug durch<br />
Oberneulander<br />
Parks<br />
IM ICHON-PARK<br />
In der kälteren Jahreszeit mag man wohl eher einen<br />
kürzeren Spaziergang unternehmen. Hierzu bietet sich der<br />
Ichon-Park gut an. Er liegt zwischen zwei Bushaltestellen –<br />
Höpkens Ruh der Linie 33 und Simon-Hermann-Post-Weg der<br />
Linie 34. Man kann also einmal quer hindurch gehen. Selbst<br />
durch eine Pforte am Lindenweg und vom Retbergweg aus<br />
gelangt man hin. Foto: Jochen Mönch<br />
24 OBERNEULAND
OBERNEULAND 25
26 OBERNEULAND<br />
Sehenswerter<br />
Blick über<br />
den Teich.<br />
Foto: E. Matzke
Vom Lindenweg führt<br />
eine Pforte in die<br />
Parkanlagen.<br />
Foto: E. Matzke<br />
Der Eingang vom<br />
Simon-Hermann-<br />
Post-Weg aus.<br />
Foto: E. Matzke<br />
Unübersehbarer Mittelpunkt des<br />
Parks ist das im klassizistischen<br />
Stil erbaute Landhaus aus dem<br />
Jahr 1843. Es enthält heute die<br />
Verwaltungs- und Gesellschaftsräume der<br />
Bremer Heimstiftung. Man muss sich nicht<br />
scheuen, das Haus zu betreten. Der Freundeskreis<br />
Ichon-Park lädt hin und wieder zu<br />
Konzerten und Vorträgen in den Pompeji-<br />
Saal ein. Hin und wieder ist er für eine<br />
Ausstellung geöffnet. Simon-Hermann-<br />
Post, nach dem der Weg benannt ist, war<br />
Syndikus der Freien Hansestadt Bremen.<br />
Sein Großvater ließ die Villa erbauen.<br />
Weitere Besitzer waren der Senator Gerhard<br />
Caesar, Emma Holler und 1912 eine Familie<br />
Ichon, die Namensgeber des Parks.<br />
OBERNEULAND 27
28 OBERNEULAND<br />
Die alte Buche zeigt<br />
ihre starken Äste.<br />
Foto: Jochen Mönch
Ein beschaulicher<br />
Weg auch in der<br />
kalten Jahreszeit.<br />
Foto: E. Matzke<br />
An die Villa schließt sich nahtlos der<br />
Gebäudekomplex mit den Seniorenwohnungen<br />
an. Trotz seiner Größe – er beherbergt<br />
51 Appartements und Wohnungen –<br />
ist er geschickt in die Umgebung des Parks<br />
eingebettet. Das Restaurant der Seniorenresidenz<br />
ist eine öffentliche Gaststätte.<br />
Sobald es keine Kontaktbeschränkungen<br />
mehr gibt, sind Gäste willkommen. Ein<br />
weiterer Grund also, die Räumlichkeiten zu<br />
besuchen.<br />
Von den vorhandenen Bänken aus bieten<br />
sich schöne Blicke in die Parkanlagen. Viele<br />
Bäume sind jetzt frei vom Blattwerk, sodass<br />
man ein wenig weiter schauen kann als<br />
sonst. Die mächtige alte Buche in der Parkmitte<br />
zeigt uns jetzt ihr starkes Geäst.<br />
Selbst der Blick über den Teich hin zur<br />
Villa im vorderen Bereich ist allemal einen<br />
Besuch wert. Text: Eberhard Matzke<br />
Ich sehe was,<br />
was Du nicht siehst<br />
und das ist scharf!<br />
Oberneulander Heerstr. 26-28 · 28355 Bremen · Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 29
LECKERES<br />
von Karo<br />
30 OBERNEULAND
Ein traditionelles, wärmendes Winteressen aus<br />
Italien. Ribollita bedeutet so viel wie „wieder<br />
aufkochen“. Dieses Gericht ist also perfekt<br />
zum Vorbereiten, um es nach einem langen<br />
Winterspaziergang auf dem Deich zu genießen.<br />
Ribollita<br />
Toskanischer Wintereintopf<br />
mit norddeutschem Grünkohl<br />
VITA<br />
Karolina Lucht ist gelernte Hotelkauffrau,<br />
Ernährungsberaterin und<br />
leidenschaftliche Köchin und führt<br />
ihre eigene, kleine Kochschule in<br />
der Humboldtstraße im Viertel.<br />
Bei ihren Kochveranstaltungen für<br />
Kinder und Erwachsene, setzt sie<br />
auf bunte, abwechslungsreiche<br />
und saisonale Gerichte.<br />
Infos: www.kochmitkaro.de<br />
Zutaten (für 4-6 Personen)<br />
1 Zwiebel<br />
3 Knoblauchzehen<br />
1 rote Chilischote<br />
2 Zweige frischer Salbei<br />
150 g Möhren (etwa 2 Stück)<br />
150 g Kartoffeln (1-2 Stück)<br />
150 g Stangensellerie (3-4 Stück)<br />
1 kleine Dose geschälte Tomaten<br />
2 kleine Dosen weiße Bohnen (abgegossen)<br />
200-250 g Wirsing (etwa ¼ vom Kohlkopf)<br />
200-250 g Grünkohl<br />
100-120 g altbackenes Weißbrot (in grobe Stücke gerissen)<br />
2 EL Olivenöl + etwas mehr zum Servieren<br />
Salz, frisch gemahlener Pfeffer<br />
dem Eintopf. Dann wieder Brot, gefolgt von dem Gemüse –<br />
bis alles aufgebraucht ist. Deckel drauf und für mindestens<br />
zwei Stunden kalt stellen, sodass alles gut durchziehen kann.<br />
Am Ende wird die Pfanne mit dem Eintopf wieder erhitzt.<br />
Vorsicht, dass nichts ansetzt und anbrennt.<br />
Zum Servieren gutes Olivenöl bereitstellen, sodass sich jeder<br />
etwas über seine Portion träufeln kann.<br />
TIPP: Wer auf Fleisch nicht verzichten möchte, kann dem Gericht<br />
am Anfang der Zubereitung klein gewürfelten Pancetta oder<br />
Bauchspeck mit anrösten.<br />
Zubereitung<br />
Zunächst das Gemüse putzen und vorbereiten.<br />
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.<br />
Chili und Salbeiblätter ebenfalls ganz klein<br />
schneiden.<br />
Möhren und Kartoffeln schälen und in mundgerechte<br />
Würfel schneiden. Den Sellerie ebenfalls.<br />
Grünkohl putzen und die harten Strunkansätze<br />
rausschneiden. Wirsing und Grünkohl in grobe<br />
Streifen schneiden.<br />
In einem großen Topf das Öl erhitzen und bei starker bis<br />
mittlerer Hitze erst die Zwiebel, dann den Knoblauch<br />
sowie Chili und Salbei leicht anschwitzen. Als Nächstes<br />
kommen die Gemüsewürfel dazu. Weitere zwei Minuten<br />
unter Rühren rösten. Das Ganze wird mit den Dosentomaten<br />
abgelöscht. Die ganzen Tomaten dabei mit dem<br />
Kochlöffel leicht zerdrücken. Nun die beiden Kohlsorten<br />
mit in den Topf geben. Ordentlich salzen und eventuell<br />
etwas pfeffern.<br />
Aber Vorsicht, die Chili hat auch schon ihre Schärfe abgegeben.<br />
Alles verrühren und mit etwa 500 ml Wasser auffüllen.<br />
Bei mittlerer Stärke köcheln lassen. In der Zwischenzeit<br />
die Hälfte der Bohnen mit einem Pürierstab glatt pürieren.<br />
Ist die Masse zu fest, mit etwas Wasser strecken. Das Püree in<br />
den Topf zu dem anderen Gemüse geben. Der Eintopf darf jetzt<br />
eine Stunde vor sich hin köcheln, bis der Kohl zusammengefallen<br />
und das Gemüse weich gekocht ist. Am Ende der Garzeit kommen<br />
die übrigen ganzen Bohnen hinzu und es wird noch mal abgeschmeckt.<br />
In einer bestenfalls gusseisernen Pfanne mit hohem Rand einen<br />
Teil des Brotes verteilen. Darauf kommen ein paar Kellen von<br />
OBERNEULAND 31
Steckrübensuppe<br />
mit Kokosmilch und<br />
Grünkohl-Topping<br />
Zutaten (für vier Portionen)<br />
500 g Steckrübe<br />
2-3 Kartoffeln<br />
2 Möhren<br />
1 Apfel<br />
1 Zwiebel<br />
2 Knoblauchzehen<br />
2 EL Pflanzenöl<br />
400 ml Kokosmilch<br />
½ TL Piment<br />
2 TL Curry<br />
Salz und Pfeffer<br />
Für die Grünkohlchips:<br />
150 g große Grünkohlblätter<br />
1 TL Salz<br />
1 TL Zucker<br />
1 EL Olivenöl<br />
außerdem optional: eine Rolle Fertig-Blätterteig und Grünkohlpesto<br />
(siehe Rezept) plus ein Ei zum Einpinseln<br />
Zubereitung<br />
Steckrübe, Kartoffeln und Möhren schälen und in grobe Würfel<br />
schneiden. Zwiebel und Knoblauch ebenfalls schälen und in Würfel<br />
schneiden. Den Apfel vom Kerngehäuse befreien und mit Schale<br />
würfeln.<br />
In einem großen Topf das Öl erhitzen und zunächst Zwiebel und<br />
Knoblauch kurz darin anschwitzen. Dann Steckrübe, Kartoffeln,<br />
Möhre und Apfel dazugeben und ebenfalls unter Rühren kurz<br />
anschwitzen. Die Gewürze dazugeben und umrühren. Mit 600 ml<br />
Wasser ablöschen. Bei mittlerer Hitze 20-30 Minuten zugedeckt<br />
köcheln lassen. Am Ende der Garzeit die Kokosmilch dazugeben.<br />
In der Zwischenzeit die Grünkohlchips vorbereiten. Den Backofen<br />
auf maximal 150 °C (Umluft) vorheizen und ein Blech mit Backpapier<br />
auslegen. Die geputzten und vom Strunk befreiten Grünkohlblätter<br />
in einer Schüssel mit Salz, Zucker und Olivenöl vermengen<br />
und mit den Händen leicht „massieren“. Dann die etwas weich<br />
gewordenen Kohlblätter auf dem Blech verteilen. Sie dürfen ruhig<br />
etwas größer sein, da sie im Ofen beim Trocknen an Volumen<br />
verlieren und schrumpfen.<br />
Das Backblech auf die untere Schiene im Ofen schieben und den<br />
Grünkohl trocknen lassen. Zwischendurch wenden und evtl. die<br />
Temperatur runterdrehen. Die Grünkohlchips sind fertig, wenn<br />
sie kross sind. Das dauert etwa 20-30 Minuten, abhängig vom<br />
Backofen und wie saftig sie am Anfang waren.<br />
Zurück zur Steckrübensuppe. Zum Schluss wird diese final abgeschmeckt<br />
und püriert. Ist die Suppe zu breiig, einfach etwas<br />
Wasser nachgießen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.<br />
Wer möchte, kann noch ein paar Blätterteigsticks mit Grünkohlpesto<br />
dazu machen.<br />
Dazu den fertigen Blätterteig aufrollen. Großzügig mit Pesto bestreichen.<br />
Den Teig in 2-3 cm breite Streifen schneiden und die<br />
Streifen zwirbeln. Mit verquirltem Ei einpinseln. Auf ein Backblech<br />
legen und bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) backen, bis die Blätterteigstangen<br />
goldbraun und knusprig aussehen.<br />
Zum Anrichten die Suppe auf Schalen verteilen. Mit etwas Grünkohlpesto<br />
beträufeln und mit ein paar Grünkohlchips toppen. Die<br />
Knusperstangen dazu servieren.<br />
TIPP: Die Suppe lässt sich auch gut einfrieren.<br />
32 OBERNEULAND
POTHEKE OBERNEULAND<br />
Johannes Backhoff<br />
Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />
Grünkohl-Pesto<br />
Zutaten (für ein großes Glas)<br />
300 g Grünkohlblätter (geputzt<br />
und ohne den Strunk)<br />
50 g Pinienkerne<br />
75 g Parmesan<br />
1 Knoblauchzehe<br />
Salz zum Abschmecken<br />
gutes Olivenöl<br />
Rockwinkeler Heerstr. 19<br />
28355 Bremen<br />
apotheke.oberneuland@t-online.de<br />
www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />
Tel. (0421) 259088<br />
Fax. (0421) 2506<strong>02</strong><br />
Zubereitung<br />
Zunächst einen ausreichend<br />
großen Topf<br />
mit Wasser füllen und eine<br />
Prise Salz hineingeben.<br />
Wasser zum Kochen bringen und<br />
den Grünkohl darin 6-8 Minuten kochen. Die Hitze auf mittlere<br />
Stufe reduzieren. Damit die Kohlblätter ihre schöne Farbe<br />
behalten, wird der Kohl nach der Garzeit mit einer Schöpfkelle<br />
aus dem Wasser geholt und in eine Schüssel mit eiskaltem<br />
Wasser gelegt.<br />
TIPP: Das heiße Wasser kann man direkt weiterverwenden, um<br />
zum Beispiel Spaghetti darin zu kochen!<br />
Als Nächstes die gekochten Grünkohlblätter ordentlich auswringen<br />
und in einen Mixbehälter geben. Pinienkerne, Parmesan und die<br />
grob geschnittene Knoblauchzehe dazu fügen. Entweder mit<br />
einem Pürierstab oder direkt in einem Multizerkleinerer fein<br />
mixen. Wenn die Masse zu trocken ist, 1-2 EL von dem Kohlwasser<br />
dazugeben.<br />
Achtung! Das Olivenöl erst am Ende dazugeben! Das ist wichtig,<br />
da das Pesto sonst leicht bitter werden kann.<br />
Ente<br />
mit allen<br />
Beilagen<br />
außer Haus<br />
Kohl<br />
und<br />
Pinkel<br />
Außer-<br />
Haus-Verkauf<br />
läuft weiter:<br />
Dienstag-Freitag 11:30-14:30<br />
und 17:30-20:30 Uhr<br />
Samstag und Sonntag<br />
11:30-20:30 Uhr<br />
durchgehend<br />
Zum Schluss mit etwas Salz abschmecken und in ein sauberes<br />
Schraubglas umfüllen.<br />
Das Pesto nicht zu flüssig machen. Es kann durchaus erst kurz<br />
vor Gebrauch mit etwas Olivenöl oder Pastawasser „gestreckt“<br />
werden.<br />
Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />
Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />
OBERNEULAND 33
34 OBERNEULAND
Kleine Ombré-Torte<br />
mit Herz<br />
Zutaten<br />
Für die Springform (Ø 20 cm):<br />
Backpapier<br />
etwas Fett<br />
Rührteig:<br />
250 g weiche Butter oder Margarine<br />
200 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
1 Pr. Salz<br />
4 Eier (Größe M)<br />
225 g Weizenmehl<br />
3 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />
Dr. Oetker Back- und Speisefarbe , rot und blau<br />
Creme:<br />
400 g kalte Schlagsahne<br />
250 g Mascarpone<br />
100 ml kalte Milch<br />
1 Pck. Dr. Oetker DUO Tortencreme Vanille- & Erdbeer-Geschmack<br />
Zum Verzieren:<br />
einige Dr. Oetker Mini Dekorblüten<br />
1 Vorbereiten<br />
Springformboden fetten und mit Backpapier belegen. Backofen<br />
vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 180 °C, Heißluft etwa 160 °C<br />
2 Rührteig zubereiten<br />
Butter oder Margarine in einer Rührschüssel mit einem Mixer<br />
(Rührstäbe) geschmeidig rühren. Nach und nach Zucker, Vanillin-<br />
Zucker und Salz unter Rühren hinzufügen, bis eine gebundene<br />
Masse entsteht. Jedes Ei etwa 1/2 Min. auf höchster Stufe<br />
unterrühren. Mehl mit Backin mischen und in 2 Portionen kurz<br />
auf mittlerer Stufe unterrühren. Den Teig in 4 Portionen (je 220 g)<br />
teilen. 2 Teigportionen nur mit roter Speisefarbe abstufend in<br />
Rosa und Hellrosa einfärben. 2 Teigportionen mit roter und<br />
wenigen Tropfen blauer Speisefarbe Lila und Hell-Lila einfärben.<br />
Die erste Teigportion in der Form verstreichen und auf dem Rost<br />
in den Backofen schieben.<br />
Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 15 Min.<br />
3 Zubereitung<br />
Boden sofort nach dem Backen vom Springformrand lösen, auf<br />
einen mit Backpapier belegten Kuchenrost stürzen und erkalten<br />
lassen. Die übrigen 3 Böden, wie oben beschrieben, in der erkalteten<br />
und gesäuberten Springform backen und erkalten lassen.<br />
4 Creme zubereiten<br />
Jeweils 200 g Schlagsahne, 125 g Mascarpone und 50 ml Milch<br />
in einen Rührbecher geben. Zuerst die Creme Vanille-Geschmack<br />
zubereiten. Dafür das Cremepulver hinzufügen und alles mit dem<br />
Mixer (Rührstäbe) steif schlagen. Gut 3 EL davon in einen Spritzbeutel<br />
mit Lochtülle (Ø 10 mm) oder einen Gefrierbeutel füllen.<br />
Rezept und Foto: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
5 Zubereitung<br />
Den dunkelsten Boden auf eine Tortenplatte geben. Gut 2 EL der<br />
hellen Creme darauf verstreichen. Jetzt immer einen helleren<br />
Boden auflegen und mit Creme bestreichen, so dass oben der<br />
ganz helle Boden ist. Anschließend die Creme Erdbeer-Geschmack<br />
entsprechend zubereiten. Die Torte mit der roten Creme einstreichen.<br />
Die übrige helle Creme herzförmig auf die Torte spritzen<br />
und die Oberfläche anschließend mit einem Tafelmesser glatt<br />
streichen. Die Torte mind. 1 Std. in den Kühlschrank stellen.<br />
6 Verzieren<br />
Kurz vor dem Servieren die Torte mit den Blüten verzieren.<br />
OBERNEULAND 35
Herztorte<br />
mit Schokoguss<br />
Zutaten<br />
Für die Herz-Springform (Ø 25 cm):<br />
Backpapier<br />
etwas Fett<br />
Rührteig:<br />
150 g Dr. Oetker Kuvertüre Vollmilch<br />
150 g Dr. Oetker Kuvertüre Weiß<br />
200 g weiche Butter oder Margarine<br />
150 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
1 Pr. Salz<br />
4 Eier (Größe M)<br />
140 g Weizenmehl<br />
2 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />
50 g Dr. Oetker Kakao<br />
4 EL Milch<br />
Guss:<br />
150 g Dr. Oetker Edel-Kuvertüre<br />
etwa 70 ml Wasser<br />
45 g Zucker<br />
Zum Verzieren:<br />
Zuckerdekor<br />
1 Vorbereiten<br />
Herz-Springform fetten und den Boden<br />
mit Backpapier belegen. Für den<br />
Teig beide Kuvertüresorten hacken.<br />
Jeweils 50 g weiße und Vollmilch-<br />
Kuvertüre davon abnehmen und<br />
nach Packungsanleitung zusammen<br />
im Wasserbad schmelzen. Backofen<br />
vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 180 °C<br />
Heißluft etwa 160 °C<br />
Himbeer-<br />
Herzen<br />
Zutaten:<br />
1 Pck. Dr. Oetker Original<br />
Puddingpulver Vanille-Geschmack<br />
40 - 50 g Zucker<br />
500 ml Milch<br />
150 g griechischer Joghurt (10% Fett)<br />
250 - 300 g Himbeeren<br />
Zum Verzieren:<br />
einige Dr. Oetker Schokodekor Herzen<br />
einige Dr. Oetker Mini Dekorblüten<br />
Außerdem:<br />
Ausstecher Herz, 6er-Set<br />
1 Vorbereiten<br />
Die verschiedenen Herzausstecher auf einen großen Teller oder eine Platte legen.<br />
2 Pudding zubereiten<br />
Pudding mit Zucker und Milch nach Packungsanleitung zubereiten. Joghurt unterrühren. Mit<br />
Hilfe eines Esslöffels den Puddung in die Ausstechförmchen füllen. Frischhaltefolie direkt<br />
auf den heißen Pudding legen, damit sich keine Haut bildet. Pudding mind. 3 Std. erkalten<br />
lassen.<br />
3 Zubereitung<br />
Inzwischen die Himbeeren verlesen.<br />
4 Verzieren<br />
Frischhaltefolie abziehen und die Ausstechförmchen vorsichtig lösen. Puddingherzen vor<br />
dem Verzehr mit Himbeeren und den Dekorartikeln verzieren.<br />
2 Rührteig zubereiten<br />
Butter oder Magarine in einer Rührschüssel<br />
mit einem Mixer (Rührstäbe)<br />
geschmeidig rühren. Nach und nach<br />
Zucker, Vanillin-Zucker und Salz<br />
unter Rühren hinzufügen. Jedes Ei<br />
etwa ½ Min. auf höchster Stufe<br />
unterrühren. Anschließend die<br />
geschmolzene Kuvertüre unterrühren.<br />
Mehl, Backin und Kakao mischen und<br />
abwechselnd mit der Milch auf mittlerer<br />
Stufe unterrühren. Zuletzt die gehackte<br />
Kuvertüre unterheben. Teig in<br />
die Form füllen und glatt streichen.<br />
Form auf dem Rost in den Backofen<br />
schieben.<br />
Einschub: unteres Drittel<br />
Backzeit: etwa 50 Min.<br />
Kuchen noch 10 Min. in der Form auf<br />
einem Kuchenrost stehen lassen.<br />
Dann den Springformrand lösen. Den<br />
Kuchen auf einen mit Backpapier<br />
belegeten Kuchenrost stürzen und<br />
erkalten lassen.<br />
3 Guss zubereiten<br />
Edel-Kuvertüre hacken. In einem Topf<br />
Wasser mit dem Zucker aufkochen.<br />
Die Kuvertüre einstreuen und mit<br />
einem Schneebesen glatt rühren.<br />
Mitgebackenes Backpapier von dem<br />
Kuchen abziehen. Das Herz damit<br />
überziehen. Mit Zuckerdekor verzieren<br />
und den Guss fest werden lassen.<br />
36 OBERNEULAND
Petits Fours<br />
mit Herzen<br />
Zutaten<br />
Für das Backblech (40 x 30 cm):<br />
Backpapier<br />
Backrahmen<br />
Rührteig:<br />
250 g weiche Butter oder Margarine<br />
150 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
5 Eier (Größe M)<br />
300 g Weizenmehl<br />
3 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />
100 ml Eierlikör<br />
Füllung:<br />
etwa 4 EL samtiger Himbeer-Fruchtaufstrich<br />
Zum Verzieren:<br />
150 g Dr. Oetker Kuvertüre Weiß<br />
2 TL Speiseöl, z. B. Sonnenblumenöl<br />
etwa 100 g Dr. Oetker Lübecker Marzipan-Rohmasse<br />
etwa 1 ELPuderzucker<br />
Dr. Oetker Back- und Speisefarbe, rot<br />
Dr. Oetker Zuckerschrift mit Schokoladen-Geschmack weiß<br />
1 Vorbereiten<br />
Backblech fetten, mit Backpapier belegen und den Backrahmen<br />
daraufstellen. Backofen vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze etwa 180 °C, Heißluft etwa 160 °C<br />
2 Rührteig zubereiten<br />
Butter oder Margarine in einer Rührschüssel mit einem Mixer<br />
(Rührstäbe) geschmeidig rühren. Nach und nach Zucker und Vanillin-<br />
Zucker unter Rühren hinzufügen, bis eine gebundene Masse<br />
entsteht. Jedes Ei etwa ½ Min. auf höchster Stufe unterrühren.<br />
Mehl mit Backin mischen und portionsweise abwechselnd mit dem<br />
Eierlikör auf mittlerer Stufe unterrühren. Teig gleichmäßig auf<br />
dem Backblech verstreichen und backen.<br />
Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 20 Min.<br />
Backrahmen lösen und entfernen. Kuchen auf dem Backblech auf<br />
einem Kuchenrost erkalten lassen.<br />
3 Füllung zubereiten<br />
Kuchen vom Backpapier ziehen und evtl. begradigen. Den Kuchen<br />
so halbieren, dass 2 Rechtecke (etwa 20 x 30 cm) entstehen. Eine<br />
Kuchenplatte mit dem Fruchtaufstrich gleichmäßig bestreichen und<br />
die andere Hälfte darauflegen. Leicht andrücken, mit Backpapier<br />
belegen, mit einem Küchenbrett beschweren und 30 Min. in den<br />
Kühlschrank stellen.<br />
Rezepte und Fotos: © Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
4 Verzieren<br />
Kuvertüre hacken und im Wasserbad mit dem Öl bei schwacher<br />
Hitze schmelzen. Die Oberfläche des Kuchenrechtecks mit der<br />
Kuvertüre gleichmäßig bestreichen und fest werden lassen. Anschließend<br />
in 4 Streifen von etwa 5 cm Breite schneiden, dann jeden<br />
Streifen in 7 Rechtecke von etwa 4 x 4,5 cm schneiden. Hinweis:<br />
Je nach Größe des Backblechs kann die Rechteck-Größe variieren.<br />
Marzipan mit Puderzucker verkneten, mit Speisefarbe rot einfärben<br />
und zwischen 2 Lagen Frischhaltefolie etwa 2 mm dünn ausrollen.<br />
Mit Ausstechern verschieden kleine Herzen ausstechen und auf<br />
den Kuchenstücken platzieren. Nach Belieben kleine Marzipan-<br />
Dreiecke als "Schnurhalter" unter die Herzen setzen. Für "Luftballons"<br />
mit der Zuckerschrift Schnüre aufzeichnen.<br />
OBERNEULAND 37
1 3<br />
2<br />
…ein absoluter<br />
SONNTAG, 14. FEBRUAR 2<strong>02</strong>1<br />
Hingucker…<br />
4<br />
VON HERZEN<br />
GERN!<br />
EIN STRAUSS<br />
VOLLER LIEBE<br />
5<br />
6<br />
Ganz gleich, ob zum Valentinstag,<br />
Geburtstag oder Jahrestag<br />
oder einfach nur als romantische<br />
Geste: Ein Strauß roter Rosen ist immer<br />
ein schönes Geschenk. Dabei sollte man die Anzahl der Rosen<br />
im Strauß aber nicht dem Zufall überlassen – denn sie hat laut<br />
der Floristen und Überlieferungen eine bestimmte Bedeutung.<br />
Hier nur einige Beispiele:<br />
Eine Rose kann mehrere Bedeutungen haben. Kennt man sich<br />
noch nicht lange, bedeutet sie Liebe auf den ersten Blick.<br />
Bekommt man sie nach einigen Jahren geschenkt, wird einem<br />
damit gesagt: „Du bist immer noch die/der Eine.“<br />
Ein Dutzend Rosen bedeuten: Sei mein. Zwei Dutzend hingegen:<br />
Ich gehöre dir.<br />
Wer 15 Rosen verschenkt, hat etwas ausgefressen.<br />
Sie sind Zeichen für eine Entschuldigung.<br />
Tiefe Gefühle symbolisiert man mit einem Strauß aus 21 Rosen.<br />
Sie bedeuten, dass man sich dem anderen verschrieben hat.<br />
Ein großer Strauß mit 50 Rosen ist eigentlich schon Aussage<br />
genug. Wenn man sie dennoch übersetzen will, bedeutet die<br />
Anzahl so viel wie: Meine Liebe kennt keine Grenzen.<br />
38 OBERNEULAND
Natürlich kann man auch an jedem anderen Tag seinem Partner<br />
zeigen, wie sehr man ihn liebt. Leider vergessen wir es nur allzu<br />
schnell im hektischen Alltag. Da kommt der Valentinstag doch<br />
gerade recht, um sich daran zu erinnern, wie lieb man seinen<br />
Schatz hat.<br />
Nutzen Sie also den Tag und suchen eine stilvolle Überraschung<br />
für Ihren Lieben aus. Schon eine kleine Aufmerksamkeit zaubert<br />
dem Beschenkten ein Lächeln ins Gesicht. Und was gibt es<br />
Schöneres als jemand, dem vor Freude die Tränen in die Augen<br />
steigen.<br />
1. LOVE WINS<br />
Positiv denken und verschenken. Mit diesem Oversize-Sweatshirt<br />
von frogbox machst Du Dir oder anderen eine Riesenfreude zum<br />
Valentinstag.<br />
Gesehen bei CoAllù’s Cinderella, Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen<br />
2. MIT HERZ AUF REISEN<br />
Koffer mit Prinzessin Lillifee aus Pappe mit Metallecken.<br />
Passend für Format DIN A4. Für unterwegs oder das Kinderzimmer.<br />
Größe/Maße: ca. 33 x 23 x 11 cm<br />
Erhältlich im Spielzeughandel<br />
3. HERZ ÜBER KOPF FUSS<br />
Mit den Socken im Heart Design zeigst Du ihm, wie sehr Du ihn<br />
von Kopf bis Fuß liebst.<br />
Erhältlich bei happysocks.de<br />
FÜR DEN SCHLÜSSEL<br />
ZUM HERZEN<br />
Der elegante herzförmige Anhänger von<br />
Prada ist aus strukturiertem Saffiano-<br />
Leder gefertigt. Er verfügt über goldfarbene<br />
Metalldetails und einen Spaltring zur unkomplizierten<br />
Befestigung an Schlüsseln<br />
oder Taschen. Merkmale: strukturiertes<br />
Design, Logo-Schild und graviertes Logo.<br />
Leder 100 %, vergoldetes Metall 100 %<br />
Gesehen bei prada.com<br />
4. LOVE & LOVE<br />
Mit dem Modeschmuck von Sweet7 steht Dir die Liebe ganz<br />
besonders gut um den Hals oder am Handgelenk.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C, 28357 Bremen<br />
5. ICH LEG DIR MEIN HERZ ZU FÜSSEN<br />
Der Teppich „Herz“ zeigt sich in einem warmen Rot und bringt<br />
Herzlichkeit in Dein Zuhause. Er kann wunderbar als ergänzendes<br />
Deko-Element verwendet werden, oder Du präsentierst ihn auf dem<br />
Boden oder auf einem gemütlichen Stuhl als Blickfang. Die Größe<br />
beträgt 80 x 80 cm.<br />
Gesehen bei knutzen.de<br />
6. LOVE IS ALL YOU NEED<br />
Mit dem Rock von iHeart verbreitest Du die schönste Message<br />
der Welt auf Schritt und Tritt – z.B. beim nächsten Rendezvous.<br />
Das cremeweiße Modell ist nämlich rundum mit dem kunstvoll<br />
gestalteten „Love is all you need“ Wording veredelt. Ein echter<br />
Eyecatcher, der jeden Look stilvoll aufwertet und sich bei jeder<br />
Bewegung wie eine Streicheleinheit auf der Haut anfühlt.<br />
Gesehen bei a’riva, Borgfelder Heerstraße 42C, 28357 Bremen<br />
Text und Fotos: MM / Hersteller<br />
OBERNEULAND 39
Krautrock-<br />
Kompendium<br />
Der Bremer Musikexperte, Hörfunkmoderator<br />
und Schlagzeuger (unter<br />
anderem bei den Krautrock-Legenden<br />
„Agitation Free“) Burghard Rausch hat<br />
für das in Hambergen ansässige Label<br />
„Bear Family“ das definitive Krautrock-<br />
Kompendium zusammengestellt – vier<br />
Doppel-CDs mit umfangreichen<br />
Booklets. Titel? Klar: „Kraut!“<br />
Preis: ca. 25 Euro pro Doppel-CD<br />
www.bear-family.de<br />
Krönende<br />
Kreation<br />
Farbig, leicht und<br />
poetisch präsentieren<br />
sich Schmuck<br />
und Gerätschaften der<br />
Bremer Gold- und Silberschmiedin<br />
Caroline Krose.<br />
Buchstäblich krönend wirken ihre aus<br />
Silber geschmiedeten und anschließend<br />
montierten Flaschenstopfen –<br />
mit diesen funktionalen Schmuckstücken<br />
verschließt man Schätze<br />
in Fläschchen und Flakons!<br />
Preis: jeweils 180 Euro<br />
www.caroline-krose.de<br />
Topf statt<br />
Tonne<br />
18 Millionen Tonnen an noch genießbaren Lebensmitteln<br />
landen in Deutschland jährlich in der Mülltonne.<br />
Das ist viel zu viel, findet der Bremer Hadi<br />
El-Sabbagh und will deshalb den für Bremen<br />
einzigartigen Essenslieferservice Hadello gründen.<br />
Bei Hadello sollen all die Möhren, Zucchini, Rüben, die für den Handel<br />
zu krumm sind, erst in den Kochtopf und dann bei uns auf den Teller<br />
kommen. Noch fehlt für das innovativ-nachhaltige Start-up Geld.<br />
Wer es unterstützen möchte, schaut zwecks Crowdfunding hier:<br />
www.startnext.com/hadello-lieferservice-mit-sozi<br />
Made<br />
inBremen<br />
Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />
Künstler, Designer und Konstrukteure<br />
einzigartige Ideen um, produzieren<br />
Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />
Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />
In der neuen Rubrik stellt das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />
der Region vor – Ideen und Produkte,<br />
die unser Leben schöner machen!<br />
Schmückender<br />
Specht<br />
Leuchter, Schalen und Türdrücker aus in Sand gegossener<br />
Glockenbronze sind seit 1912 das Metier<br />
von Metallkunst Harjes. Tobias Harjes hat das<br />
Gürtlerhandwerk (wie schon sein Vater) im Familienbetrieb<br />
erlernt. Der Meyenburger führt Harjes Metallkunst<br />
heute in dritter Generation. Er verbindet Handwerk,<br />
künstlerische Formgebung und zeitgenössische<br />
Einflüsse – wie beim Haustürdrücker Specht.<br />
Preis: ca. 322 Euro<br />
www.harjes-metallkunst.de<br />
Wärmende<br />
Wolke<br />
Ach, herrlich! Das<br />
wolkenförmige<br />
Kirschkernkissen<br />
von Emidar<br />
spendet wohlige Wärme und sieht<br />
einfach wunderschön aus! Aus<br />
schöner Bio-Baumwolle handgefertigt,<br />
kann es kurz in der Mikrowelle<br />
oder auf der Heizung aufgewärmt<br />
werden. Und dann wärmt und beruhigt<br />
es die Kleinen … oder auch<br />
mal die Großen. Eine Wolke, die<br />
Freude macht! Preis: 17,99 Euro<br />
www.etsy.com/de/shop/Emidar<br />
Funktion<br />
folgt<br />
Form<br />
Die Form<br />
folgt der<br />
Funktion?<br />
Nicht unbedingt!<br />
Der<br />
Designer und Möbeltischler Arne<br />
Leucht hebt die Trennung zwischen<br />
reinem Kunstobjekt und Zweckbestimmung<br />
auf faszinierende Weise<br />
auf. Seine Objekte brechen mit<br />
der Konvention – Schönheit und<br />
Funktionalität in neuer Verbindung.<br />
Preis: ab 5.500 Euro<br />
www.arneleucht.com<br />
Tierische Tasche<br />
So würde auch den Bremer Stadtmusikanten<br />
der wöchentliche Supermarkteinkauf Spaß<br />
machen. Die Designerin und Illustratorin Tini<br />
Emde zaubert mit ihren unverwechselbaren und<br />
witzigen Designs stets ein Lächeln in unseren<br />
Alltag – so wie mit dieser Stadtmusikanten-<br />
Einkaufstasche in Siebdrucktechnik. Preis: 10 Euro<br />
www.emtisomethings.de<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Claudia Kuzaj, Arne Leucht, Emidar, Tobias Harjes, Burkard Meyendriesch, Emtisomethings, Hadello<br />
Gebrauchtes ist cool!<br />
40 OBERNEULAND<br />
Lockdown Öffnungszeiten kontaktlos: Mittwochs / Donnerstags / Freitags 13 Uhr bis 16.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung 04298-9589928<br />
Klosterstraße 4, 28865 Lilienthal<br />
Tel. 04298 - 699 63 45<br />
Fax 04792 - 95 14 31<br />
info@akora-reisen.com<br />
www.akora-shop.de<br />
Akora-Shop:<br />
Ihr Second Hand-Händler<br />
in Lilienthal
Grün und gesund<br />
Wir Bremer lieben Brot. Und mit diesem soo cremigen<br />
Avocado-Aufstrich schmeckt es gleich noch besser.<br />
Schöner Nebeneffekt: Die Vitamine A und E der<br />
grünen Frucht sind auch noch gut für unsere Haut!<br />
140 Gramm: ca. 2,49 Euro<br />
www.tartex.de<br />
Heißer<br />
Apfel<br />
Wir Bremer lieben<br />
Vitamine. Und im Winter mögen wir<br />
sie richtig schön warm! Zutaten wie<br />
Bio-Ingwer, Bio-Zitrone, Zimt, Sternanis,<br />
Holunderblütensirup und eben<br />
naturtrüber Apfelsaft machen den<br />
Apfelpunsch vom Hof Stein im Blockland<br />
zum wohlig-wärmenden Vitaminerlebnis<br />
– einfach Winterfreude pur!<br />
750-ml-Flasche: 3,50 Euro<br />
www.hof-stein.de<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Kööm mit Kohl<br />
Wir Bremer lieben Grünkohl. Ein guter<br />
Aquavit gehört dazu. Warum nicht beides<br />
gleich verbinden? Birgitta Schulze van<br />
Loon (Piekfeine Brände) und Fachhändler<br />
Tim Kalbhenn haben den „Kümmel aufs<br />
Korn genommen“. Das Ergebnis ist der<br />
würzige Bremer Kööm – mit einer ganz<br />
besonderen Zutat: Grünkohl.<br />
700-ml-Flasche: 39,50 Euro<br />
www.br-piekfeinebraende.de<br />
Text: Claudia Kuzaj, Fotos: Tartex, Kalles Kaffee, Piekfeine Brände, Claudia Kuzaj, Made in Bremen, Claudia Kuzaj<br />
Optik und<br />
Aromen<br />
Wir Bremer lieben<br />
Kaffee. Kalles Feinster<br />
Röstkaffee aus der<br />
Neustadt<br />
verwöhnt unser Auge mit<br />
opulenter Optik und unseren<br />
Gaumen mit charakterstarkem<br />
Aromenspiel – wie<br />
der Espresso Kalles No. I<br />
mit schokoladiger Grundnote,<br />
Vanille-Touch und<br />
fruchtiger Komponente.<br />
Handgeröstet!<br />
250 Gramm: 8,50 Euro<br />
www.kalleskaffee.de<br />
Würze<br />
für den<br />
Bratfisch<br />
Wir Bremer lieben<br />
Fisch. Das weiß<br />
man natürlich<br />
auch im Delikatess-Traditionsbetrieb<br />
Forellen-Abel in Ganderkesee,<br />
wo wir diese superaromatische und<br />
raffinierte Bratfischgewürz-Mischung<br />
entdeckt haben. Damit schmeckt die<br />
Fischpfanne gleich noch mal so gut!<br />
Kleines Tütchen: 0,79 Euro<br />
www.forellen-abel.de<br />
Knipp aus der Box<br />
Wir Bremer lieben Knipp. Da kommt die<br />
wunderschön aufgemachte und liebevoll<br />
gefüllte Made-in-Bremen-Box „Knipp &<br />
klar“ gerade recht! Wird sie geöffnet,<br />
kommen neben einer Dose Knipp von<br />
der Fleischerei Safft auch Apfelmus aus<br />
der Dorfmanufaktur, Nork-Doppelkorn,<br />
„Omas Gurken“ von Schudeisky und<br />
„Korn To Be Wild“ von Güldenhaus zum<br />
Vorschein. Bremischer<br />
geht ein Menü nicht!<br />
Box: 24,95 Euro<br />
www.madeinbremen.com
MILCH VON<br />
OBERNEULANDER<br />
BAUERN<br />
42 OBERNEULAND
Bremerland-Milch ist garantiert nur<br />
Milch von Bremer Bauern.<br />
OBERNEULAND 43
Grafik: Bremerland<br />
Wo Bremerland draufsteht, ist garantiert Milch vom Bremer Bauern<br />
nebenan drin. Drei der 15 für die Marke Bremerland produzierenden<br />
Betriebe liegen in Oberneuland – die Höfe von Lüder Sinning, Heiner<br />
Lindemann und Jürgen Drewes. Über die können sich Verbraucher<br />
mithilfe des auf der Milchtüte aufgedruckten QR-Codes informieren.<br />
Zweimal pro Woche kommt der<br />
„Bremerland-Milchwagen“ des<br />
Deutschen Milchkontors DMK<br />
mitten in der Nacht auf die Höfe<br />
gefahren und pumpt aus dem Milchtank<br />
die gut gekühlte Milch. Er bringt sie für die<br />
Weiterverarbeitung und Abfüllung zur<br />
Hofmolkerei von DMK-Genossenschaftsmitglied<br />
Jörgen Hemme. Seine Molkerei<br />
garantiert, dass in Bremerland-Milch<br />
ausschließlich Milch von Bremer Milchbetrieben<br />
enthalten ist. Denn das war für<br />
die Bremer Landwirte Voraussetzung<br />
für das Regionalprojekt, an dem sie teilnehmen.<br />
Die Milchmenge<br />
liegt im Schnitt<br />
bei 26 Litern<br />
pro Tag und Kuh<br />
Zweimal pro<br />
Tag, morgens<br />
und abends,<br />
wird in aller<br />
Regel auf den<br />
Höfen gemolken.<br />
Die Milchmenge<br />
von Kuh zu Kuh unterscheidet sich<br />
dabei durchaus, liegt aber im Schnitt bei<br />
26 Litern pro Tag und Kuh. Noch ist es für<br />
eine so große Molkerei wie DMK eine relativ<br />
kleine Menge an Milch, die in die Marke<br />
Bremerland fließt.<br />
Daher sei es nicht<br />
ganz einfach gewesen,<br />
diese am Markt zu<br />
platzieren, sagt Landwirt<br />
Jürgen Drewes.<br />
Mit DMK fanden die<br />
Bremer Landwirte eine Molkerei für ihr<br />
Regionalprojekt, die ihre Rohmilch in<br />
Wedemark zu 3-, 7- und 1,5-prozentiger<br />
Frischmilch verarbeitet und für 15 Sekunden<br />
kurzzeitig auf 77 Grad Celsius erhitzt, sodass<br />
der typische Milchgeschmack erhalten<br />
bleibt. Bis die Oberneulander, Borgfelder<br />
und Blocklander Milch als echte Bremer<br />
Frischmilch im Kühlregal von Bremer<br />
Supermärkten und auch einem Discounter<br />
steht, braucht es abhängig von der Belieferung<br />
drei bis sechs Tage.<br />
Finanzielle Vorteile erwachsen den teilnehmenden<br />
Bremer Milchbetrieben aus<br />
Im Endeffekt ist<br />
es ja für uns alle“<br />
der Regionalmarke nicht. „Aber im Endeffekt<br />
ist es ja für uns alle“, sagt der Oberneulander<br />
Landwirt Lüder Sinning. Für<br />
ihn ist es die Verbundenheit mit der ehemaligen<br />
Molkerei, die ihn<br />
Lüder Sinning<br />
für die Marke Bremerland<br />
begeistert. Sinning hofft,<br />
dass auch der Verbraucher<br />
die Verbundenheit spürt<br />
und sich beim Einkauf<br />
von Milch für Regionalität entscheidet. Auf<br />
eine lange Verbundenheit mit Bremerland<br />
blickt auch Landwirt Jürgen Drewes. Schon<br />
dessen Großvater lieferte seine Milch an<br />
die ehemalige Bremer Molkerei.<br />
Schon vor vier Jahren gab es vonseiten<br />
der Bremer Landwirte das Bestreben nach<br />
einer Regionalmilch, und das Deutsche<br />
Milchkontor DMK hatte die Marke<br />
„Bremerland“ noch in der Schublade.<br />
„Wenn, dann jetzt“, hieß es zu dem<br />
Regionalprojekt.<br />
Im April 2<strong>02</strong>0 belebte das DMK nach<br />
14 Jahren die Bremer Marke „Bremerland“<br />
44 OBERNEULAND
Bremerland-Milch<br />
ist garantiert nur<br />
Milch von<br />
Bremer Bauern.<br />
Jürgen Drewes ist in Oberneuland<br />
der einzige Landwirt, dessen<br />
Kühe zusätzlich zum Futter noch<br />
Rübenschnitzel bekommen.<br />
Heiner Lindemann macht<br />
es sehr glücklich, dass<br />
die Milch seiner Kühe in<br />
Bremen getrunken wird.<br />
Lüder Sinning hat zu Bremerland eine starke, auf<br />
jahrelanger Zusammenarbeit beruhende Verbundenheit.<br />
OBERNEULAND 45
Das Gebäude brannte 1933 ab und wurde nicht wieder als Café aufgebaut. Nur der<br />
Name „Weg über Platen Hof“, einer der Kirchwege zwischen Rockwinkeler Heerstraße<br />
und Oberneulander Landstraße, erinnert noch daran. Aber wer kennt schon diesen Weg?<br />
OBERNEULAND<br />
gestern<br />
heute<br />
Das Geländer über dem Hollerfleet auf dem Bild von heute ist wohl noch das gleiche, und der Baum<br />
links könnte ebenfalls der gleiche wie auf der alten Postkarte sein. Nur, dass er jetzt 110 Jahre älter ist.<br />
Plates Café<br />
Eines der überaus beliebten Ausflugslokale<br />
war Plates Café an der Oberneulander<br />
Landstraße 50. Schon 1647, so weiß man,<br />
gab es hier ein Bauernhaus. Doch bereits<br />
in der Mitte des 19. Jahrhunderts war es<br />
unter dem Namen Gaststätte Boschen<br />
bekannt. Eine herausragende Bedeutung<br />
hatte das Lokal als Endstation der<br />
Journalière, der Postkutsche, die aus<br />
Bremen kam.<br />
Später hieß es Plates Café<br />
und war mit einer Bäckerei<br />
verbunden. So konnten die<br />
Gäste Brot, Brötchen und<br />
Kuchen aus erster Hand<br />
genießen.<br />
Die Backerzeugnisse wurden<br />
auch auf der Diele verkauft.<br />
In Herbert Schwarzwälders<br />
Postkartenalbum von 1981<br />
ist zu lesen, dass jeweils im<br />
April und im Oktober sogar<br />
ein Kram- und Viehmarkt,<br />
der sogenannte „Platen-<br />
Markt“, abgehalten wurde.<br />
Zeitweise hieß es auch<br />
Reineckes Café und Eichenhof.<br />
Als Plates Café aber<br />
blieb es in aller Munde.<br />
Das alte Bild zeigt eine Postkarte<br />
aus dem Jahr 1910.<br />
EM, Repro: Thomas Rosema<br />
46 OBERNEULAND
Im April 2<strong>02</strong>0 belebte<br />
das DMK nach 14 Jahren<br />
die Bremer Marke<br />
„Bremerland“ wieder<br />
wieder und kam damit dem Wunsch von<br />
Landwirten und Verbrauchern nach Regionalität<br />
nach.<br />
Obwohl vor mehr als einem Jahrzehnt<br />
zuletzt ein Bremerlandprodukt in den<br />
Regalen des Einzelhandels stand, ist die<br />
Marke im Bremer Bewusstsein immer<br />
noch tief verankert und positiv besetzt.<br />
Immer noch blau-weiß, hat sich das<br />
Erscheinungsbild der Milchtüte verjüngt<br />
und wurde den Ansprüchen an Nachhaltigkeit<br />
und ökologischer<br />
Abbaubarkeit<br />
angepasst.<br />
Bestehend aus<br />
35 Prozent natürlicher<br />
Kreide und<br />
recycelbarem<br />
Kunststoff wurde<br />
mit 14,3 Gramm<br />
eine sehr leichte,<br />
ökologische Verpackung<br />
in Form<br />
eines „Plastikbeutels“<br />
entwickelt,<br />
die das Abfallvolumen enorm verringert.<br />
Aber Bremerland-Milch ist nicht nur<br />
Milch vom Bremer Bauern nebenan,<br />
sondern impliziert zudem gentechnikfreie<br />
Fütterung (GVO-frei), anbindefreie<br />
Haltung sowie Weidegang.<br />
Bremerland-Milch ist<br />
nicht nur Milch vom<br />
Bremer Bauern nebenan,<br />
sondern impliziert<br />
zudem gentechnikfreie<br />
Fütterung (GVO-frei),<br />
anbindefreie Haltung<br />
sowie Weidegang.<br />
Landwirt Heiner Lindemann wie auch<br />
seine Kollegen freut es, dass die Marke<br />
wiederbelebt wurde. „Am meisten aber<br />
freut es mich, dass meine Milch in Bremen<br />
getrunken wird“, sagt der Oberneulander<br />
Landwirt. „Das macht mich glücklich.“<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
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OBERNEULAND 47
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48 OBERNEULAND
Der Winter liegt über dem Land, Pflanzen und Tiere sind auf Sparflamme<br />
gegangen. Die Tage sind kurz, Abende und Nächte lang: Der ideale Rahmen,<br />
um sich gedanklich in das Frühjahr „hinein zu sehnen“.<br />
Manch Gartenfan mag vor dem inneren Auge bereits Schmetterlinge vorbeisegeln<br />
sehen, den Abendgesang von Amsel und Singdrossel erahnen, sich das am<br />
Boden huschende Rotkehlchen und die vielen Wildbienen und Käfer auf den<br />
Blüten am Teich vorstellen.<br />
und Kleingärten, aber<br />
auch Schul-, Vereins- und<br />
Betriebsgrundstücke bieten unglaublich<br />
große Möglichkeiten,<br />
„Gärten<br />
für Tiere und Pflanzen aktiv zu werden“,<br />
sagt Naturexperte Rüdiger Wohlers vom<br />
NABU-Niedersachsen. „Es können dort<br />
zwar keine hoch spezialisierten, bedrohten<br />
Arten gerettet werden – weil diese oft<br />
besondere Standorte wie Moore, Heiden,<br />
Küsten oder Magerrasen brauchen – aber<br />
doch viele kleine Archen eingerichtet werden,<br />
die einer großen Anzahl von Tieren Unterschlupf,<br />
Brut- und Nahrungsräume bieten“,<br />
verdeutlicht er die Bedeutung der Gärten<br />
für den Naturschutz. „Außerdem tragen<br />
naturbelassene Gärten zu einem guten<br />
Stadtklima bei und sie sind wichtige<br />
Erlebnisräume für Kinder, die dadurch<br />
einen Bezug zur Natur bekommen“, betont<br />
Wohlers. Daher empfiehlt der Experte allen<br />
Naturgarten-Begeisterten, sich folgende<br />
Fragen zu stellen – je nach Größe des<br />
Gartens:<br />
Welche heimischen Bäume und Sträucher<br />
kann ich im Frühling im Garten pflanzen?<br />
Welche bieten gute Brutmöglichkeiten für<br />
Vögel, vielleicht auch Nahrung, und sind<br />
gute Entwicklungsräume für Insekten?<br />
Hier bieten sich heimische Bäume wie<br />
Eiche, Birke, Linde, Rotbuche, Wildapfel,<br />
Wildbirne, Ahorn und viele andere an; bei<br />
den Sträuchern gibt es ebenso eine breite<br />
Vielfalt jenseits ökologisch unbedeutenden<br />
Kirschlorbeer-Einerlei, etwa Hasel, Weißdorn,<br />
Schlehe und weitere.<br />
Wie kann ich eine kleine<br />
Wiese anlegen, die viele<br />
Blüten für Insekten bietet?<br />
Manchmal rät sich<br />
eine Ausmagerung an,<br />
ein selteneres Mähen<br />
und eine Entfernung<br />
nährstoffreichen<br />
Mähguts. Durch das<br />
Anlegen von „Blühhorizonten“,<br />
aber auch<br />
durch ein Angebot<br />
kleiner Wasserflächen<br />
können Insekten<br />
angelockt werden.<br />
Wie sieht es mit Nisthilfen<br />
aller Art aus?<br />
Nistkästen können für zahlreiche Vogelarten<br />
gebaut, gekauft und angebracht<br />
werden, wobei einige Kniffe zu beachten<br />
sind. Dies gilt sowohl für „gängige“ Kästen<br />
wie Meisenkästen als auch für Nisthilfen<br />
für Star, Baumläufer, Kleiber, Rotschwanz,<br />
Grauschnäpper, Bachstelze und Co.<br />
Gerade in größeren Gärten mit entsprechendem<br />
Baumbestand bieten sich auch<br />
speziellere Nistkästen an. Lange Winterabende<br />
laden dazu ein, Nistkästen selbst zu<br />
basteln.<br />
Diese können bereits jetzt angebracht<br />
werden, weil sie dann auswittern und<br />
„Naturbelassene Gärten tragen zu<br />
einem guten Stadtklima bei und sie<br />
sind wichtige Erlebnisräume für<br />
Kinder, die dadurch einen Bezug zur<br />
Natur bekommen“<br />
Rüdiger Wohlers<br />
Vögel sowie andere Kleintiere in kalten<br />
Nächten darin Schutz suchen können. An<br />
geeigneten Stellen an und in Gebäuden<br />
können auch Kunstnester für Mehl- und<br />
Rauchschwalben angebracht werden, an<br />
höheren Gebäuden sogar Mauersegler-<br />
Nistkästen.<br />
OBERNEULAND 49
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Hecken stehen jedem Garten gut zu Gesicht:<br />
Sie sind ein langlebiger, pflegeleichter<br />
Sichtschutz.<br />
Kugelrund<br />
in Form<br />
gebracht.<br />
Eine neue, außergewöhnliche Heckenpflanze<br />
ist der Ilex Robustico. Das<br />
Besondere: Der Ilex Robustico sieht<br />
aus wie ein Buchsbaum und wird<br />
250 cm hoch! Mit seinem dichten Blattkleid<br />
und der robusten Art ist er ideal als Hecke<br />
geeignet. Der Ilex Robustico ist außerdem<br />
resistent gegen die weitläufigen Buchsbaumkrankheiten<br />
und den Buchsbaumzünsler.<br />
Und wie wird der Ilex Robustico gepflanzt?<br />
Der Ilex Robustico kann am besten im<br />
Frühjahr oder im Herbst gepflanzt werden.<br />
50 OBERNEULAND
1<br />
Die Erde<br />
wird aus dem<br />
künftigen<br />
Pflanzgraben<br />
mit<br />
einem<br />
Spaten herausgehoben.<br />
Bambusstab mit einer<br />
Länge von 40cm vorbereiten<br />
als späteren Pflanzabstand.<br />
3<br />
2<br />
Die überschüssige Erde kann anschließend entfernt werden.<br />
4<br />
Mit dem Bambusstab werden noch einmal die Abstaände zwischen den Pflanzen geprüft.<br />
Zur Vorbereitung für die<br />
spätere Pflanzung können die<br />
Pflanzen ausgetopft werden.<br />
5 6<br />
Die Wurzeln werden mit<br />
dem Spaten gelockert und<br />
leicht angerissen.<br />
Somit haben die Pflanzen des Ilex Robustico<br />
ausreichend Zeit während der moderaten<br />
Jahreszeit einzuwurzeln. Da das Beet in<br />
diesem Pflanzbeispiel geschwungen ist,<br />
wird die zukünftige Pflanzlinie mit dem<br />
Spaten angezeichnet.<br />
Mit dem Spaten wird der Pflanzgraben<br />
anschließend ausgehoben, dieser sollte<br />
etwa die doppelte Ballengröße der Pflanzen<br />
aufweisen. Ein Teil der Erde wird neben<br />
dem Pflanzgraben aufbewahrt. Die überschüssige<br />
Erde wird mit der Schubkarre<br />
abtransportiert und kann anderenorts im<br />
Garten verwendet werden.<br />
Um später den Pflanzabstand überprüfen<br />
zu können, wird ein Bambusstab auf 40 cm<br />
Länge geschnitten. Nach dem Austopfen<br />
des Ilex Robustico werden alle Wurzeln mit<br />
dem Spaten gelockert und leicht angerissen,<br />
OBERNEULAND 51
Die Erde wird mit Hornspänen vermischt.<br />
9<br />
7 8<br />
Um den Heckenpflanzen<br />
zusätzlich zu einem guten<br />
Start zu verhelfen, werden<br />
sie in einem großen Bottich<br />
getränkt.<br />
Sobald keine<br />
Blasen mehr<br />
aufsteigen sind<br />
die Pflanzen<br />
gut mit Wasser<br />
durchtränkt.<br />
10<br />
Der Pflanzgraben<br />
wird<br />
nun mit dem<br />
Aushub gefüllt.<br />
11<br />
13<br />
Die Erde wird rund um die<br />
Pflanzen verteilt.<br />
Nach der<br />
Pflanzung<br />
sollten die Ilex<br />
Robustico gut<br />
angegossen<br />
werden.<br />
Anschließend<br />
wird die Erde<br />
rund um den<br />
Ilex Robustico<br />
gut angetreten.<br />
12<br />
um die Wurzelbildung anzuregen. Bevor<br />
wir mit dem Einpflanzen starten, werden<br />
die Pflanzen ordentlich gewässert. Dafür<br />
wird ein Kübel mit Wasser gefüllt und die<br />
Ilex Robustico so lange hinein getaucht, bis<br />
keine Luftblasen mehr aufsteigen. Danach<br />
beginnt das eigentliche Pflanzen.<br />
Der Ballen wird so tief in die Erde gesetzt,<br />
dass die Oberseite mit der Erdoberfläche<br />
abschließt. Anschließend wird der Pflanzgraben<br />
mit Aushub gefüllt. Der Erdaushub<br />
kann mit Hornspänen gemischt werden –<br />
das fördert die Wurzelbildung und das<br />
Wachstum des Ilex Robustico. Nach dem<br />
Einfüllen wird die Erde rund um die Pflanzen<br />
vorsichtig mit den Füßen festgetreten.<br />
Nach dem Pflanzen sollte der Robustico<br />
erneut gegossen werden. Das Wasser sorgt<br />
für eine gute Verbindung zwischen Topfballen<br />
und Gartenboden. Die neu entstandene<br />
Robustico-Hecke sollte noch zurückgeschnitten<br />
werden. Nach dem Schnitt<br />
wird der Boden rund um die Hecke wieder<br />
gesäubert. Auch Rindenmulch, der nach der<br />
Pflanzung ausgebracht wird, trägt dazu bei,<br />
die Feuchtigkeit besser zu speichern. Dieser<br />
52 OBERNEULAND
14<br />
15<br />
Die neu entstandene Hecke kann jetzt noch<br />
durch einen Schnitt in Form gebracht werden.<br />
Die Hecke bildet schnell einen blickdichten-immergrünen Sichtschutz.<br />
Nach dem Schnitt wird der Boden rund um die Hecke sauber geharkt.<br />
17<br />
Zusätzlich wird der Boden rund<br />
um die Pflanzen mit etwas Mulch<br />
bedeckt.<br />
16<br />
Ilex Robustico ®<br />
im Überblick<br />
Botanischer Name: Ilex crenata<br />
Besonderheit: Resistent gegen die<br />
aggressiven Buchsbaumkrankheiten<br />
Zünsler und Pilz, schneller und kompakter<br />
Wuchs, wird bis zu 250 cm hoch<br />
Blüte: Kleine, weiße Blüte<br />
Standort: Geeignet für den Formschnitt,<br />
wie Kugel, Kegel und Säule, als Hecke oder<br />
als Kübelpflanze für Terrasse und Balkon<br />
sowie als Solitär im heimischen Garten<br />
Winterhärte: Gute Winterhärte<br />
kann im Abstand von ein bis zwei Jahren<br />
immer wieder aufgefüllt werden. Kräftiges<br />
Mulchen beugt auch dem Wildwuchs von<br />
unerwünschtem Wildkraut vor.<br />
Der schnellwüchsige Robustico bildet<br />
schnell einen blickdichten, immergrünen<br />
Sichtschutz. Denn als Buchsersatz vereint<br />
er die optischen Qualitäten des Buchsbaums<br />
mit robuster Gesundheit, dem auch<br />
der gefürchtete Buchsbaumzünsler und der<br />
Buchsbaumpilz nichts anhaben können.<br />
Ein weiteres Plus: Die kleinen Blüten<br />
von Ilex crenata 'Robustico' fallen optisch<br />
wenig ins Gewicht, sind aber umso<br />
verlockender für zahlreiche Insekten. Auch<br />
die später erscheinenden kleinen schwarzen<br />
Beeren bereichern den naturnahen Garten,<br />
werden sie doch gerne von heimischen<br />
Vögeln gefressen.<br />
n Gartenplanung<br />
n Pflasterarbeiten<br />
n Keramikarbeiten<br />
n Natursteinarbeiten<br />
OBERNEULAND 53
GARTEN<br />
ANSPRUCHSLOS & WINTERHART<br />
EIN ECHTES<br />
ALLROUNDTALENT<br />
Ein Rhododendron, der auf jedem Boden wächst<br />
und im Topf die Terrasse aufwertet, ist der Easydendron ® .<br />
Als Drainage eignet sich Kies. Als nächstes<br />
wird Erde eingefüllt.Anschließend kann der<br />
Easydendron ausgetopft und in den Kübel<br />
gesetzt werden. Auch im Kübel darf der<br />
Rhododendron nicht zu tief stehen die Ballenoberfläche<br />
sollte nicht mit Erde bedeckt sein.<br />
Der Topfrand sollte zwei Zentimeter<br />
überstehen, damit das Wasser beim<br />
gießen nicht überläuft.<br />
Nun wird der Kübel mit Erde aufgefüllt<br />
und vorsichtig mit den Händen<br />
angedrückt.<br />
Im letzten Schritt gießen wir den Easydendron kräftig an.<br />
Tipp: Mit einer Schicht Rindenmulch bleibt die Erde im Topf länger<br />
feucht.<br />
54 OBERNEULAND
Sorte „Vulcan“.<br />
Easydendron-<br />
Sorte „blaue<br />
Jungs“ im auffälligen<br />
Topf<br />
Sorte_“Brasilia“<br />
Sie zählen zu den beliebtesten Gartenpflanzen, die für<br />
viele Jahre jeden Gartenfreund mit reicher Blüte erfreuen.<br />
Ein Rhododendron besticht vor allem durch seine einmaligen<br />
und auffälligen Blüten, die jedem, der einmal<br />
einen Rhododendron gesehen hat, für immer im Gedächtnis<br />
bleiben. Aber die Blütenpracht des Rhododendrons ergibt sich<br />
normalerweise nicht von allein, denn die Alpenrose ist in<br />
punkto Pflege und Bodenverhältnissen überaus anspruchsvoll.<br />
Herkömmliche Rhododendren erzielen nur auf saurem Moorboden<br />
einen guten Wuchs, eine gesunde Blattfarbe und zahlreiche<br />
Blüten. Doch es geht auch anders: Der Easydendron<br />
wächst auf nahezu jedem humosen Gartenboden und ist als<br />
spezielle Züchtung besonders robust und pflegeleicht.<br />
Um die faszinierenden Pflanzen auch ohne Garten genießen<br />
zu können, lässt sich der Easydendron auch in große Töpfe<br />
oder Kübel pflanzen. Grundsätzlich gilt für den Easydendron<br />
im Kübel dasselbe bezüglich des Standorts wie für ausgepflanzte<br />
Exemplare. Rund um den Wurzelballen sollte das Pflanzgefäß<br />
noch mindestens 10 cm Platz bieten. Dieser wird mit Erde<br />
aufgefüllt. Der Kübel sollte in der Höhe außerdem noch genug<br />
Platz für einen Gießrand bieten. Nach dem ersten Wässern<br />
kann sich der Boden noch absetzen. Er sollte nicht angedrückt<br />
und verdichtet werden. Wichtig ist, dass die Bodenfeuchte<br />
gleichmäßig gehalten wird und weder Staunässe noch Ballentrockenheit<br />
auftritt. Gegossen wird der Rhododendron am<br />
besten mit Regenwasser.<br />
Trotz der besonderen Qualität der Wurzeln muss auf die<br />
Farbvielfalt nicht verzichtet werden. Über 30 verschiedene<br />
Sorten bilden die gesamte Farbenvielfalt der Rhododendren ab.<br />
Darunter sind die sanften Töne wie beispielsweise das zarte<br />
Gelb der Sorte 'Viscy' ebenso zu finden wie ein kräftiges Rot<br />
oder Violett der Easydendron 'Vulcan' oder 'Blaue Jungs'. Aber<br />
auch ohne Blüten sind die immergrünen Gehölze dekorativ<br />
und überzeugen mit harmonischem Wuchs und sattgrünen<br />
Blättern. Fotos: Inkarho Images<br />
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OBERNEULAND 55
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DER TRAUERSCHNäPPER<br />
Selbst den meisten passionierten Vogelfreunden ist er unbekannt –<br />
dabei führt er nicht nur ein besonders spannendes Leben, sondern<br />
gehört auch zu den guten Sängern: der Trauerschnäpper. Der schwarzweiß<br />
ausgefärbte Vogel steckt jedoch auch in großen Nöten:<br />
Er ist einer der großen Verlierer des Klimawandels, berichtet der<br />
NABU Niedersachsen, und ruft dazu auf, im Garten, im Park oder auf<br />
dem Friedhof für ihn tätig zu werden.<br />
56 OBERNEULAND
„Der Trauerschnäpper ist ein Langstreckenzieher“,<br />
erläutert Experte Rüdiger Wohlers. „Er hat einen<br />
langen Weg in seine afrikanischen Winterquartiere<br />
zurückzulegen und ist meist erst Ende April,<br />
Anfang Mai wieder in unseren Breiten anzutreffen. Und genau<br />
diese Überlebensstrategie früherer Zeiten wird ihm zum Verhängnis.“<br />
Denn im Gegensatz zu vielen Kurzstreckenziehern,<br />
die aufgrund der durch den Klimawandel höheren Temperaturen<br />
einfach früher zurückkommen oder gar gleich in unseren<br />
Regionen bleiben, kann der Trauerschnäpper sich nicht einfach<br />
auf den langen Weg machen. Die Folge: Durch die hierzulande<br />
höheren Temperaturen entwickeln sich Insekten schneller, die<br />
seit Jahrtausenden auf seinem Speisezettel stehen. Diese fehlen<br />
dem Trauerschnäpper, wenn er zu uns zurückkommt.<br />
„Trauerschnäpper gehören zu den Höhlenbrütern. In der<br />
freien Landschaft brüten sie gern in Spechthöhlen, ähnlich wie<br />
Meisen und viele andere Höhlenbrüter“, so Wohlers. Ihr bevorzugter<br />
Lebensraum sind Mischwälder. Trauerschnäpper sind<br />
dem Menschen aber auch in die urbaneren Räume in Dörfer<br />
und Städte gefolgt und daher zumeist dort zu finden, wo sich<br />
älterer Baumbestand findet – etwa in Parks, an den Rändern<br />
von Schulhöfen und Sportstätten, in Grünanlagen, auf alten<br />
Friedhöfen und besonders gern in alten Obstbaumbeständen.<br />
„In sehr insektenreichen Jahren brüten Trauerschnäpper<br />
mitunter sogar ein zweites Mal“, berichtet der Naturexperte.<br />
„Wenn der Trauerschnäpper aus seinen<br />
afrikanischen Winterquartieren zurückkehrt,<br />
findet er seine potenziellen Brutplätze<br />
jedoch meist längst anderweitig<br />
bewohnt vor – von Meisen oder<br />
Sperlingen, die dort oft schon<br />
zur zweiten Brut schreiten.<br />
Deshalb sollten Vogelfreunde,<br />
die im<br />
Garten oder anderswo<br />
etwas für den Trauerschnäpper<br />
tun wollen, aktiv<br />
werden – das geht ganz einfach“,<br />
ruft Wohlers auf: „Es sollten<br />
kurz vor der Ankunft der Trauerschnäpper<br />
weitere Nistkästen mit dem<br />
gleichen Einflugloch-Durchmesser wie für<br />
Kohlmeisen (32 Millimeter) angebracht werden.<br />
Die Vorderwand sollte bis zum ungefähren<br />
Ankunftstermin herausgenommen werden, sodass die<br />
Kästen in dieser Zeit nicht von Meisen oder Sperlingen<br />
beflogen werden können. Aber es geht sogar noch einfacher“,<br />
verrät der Naturschützer eine erfolgreiche Methode: „Es können<br />
Meisenkästen in einer solchen Dichte angebracht werden, dass<br />
sie für die Reviergröße der Kohlmeise zu eng hängen. Die Folge:<br />
Diese Kästen werden von den Kohlmeisen nicht angenommen<br />
– aber später von den rückkehrenden Trauerschnäppern!“<br />
Wer dem Trauerschnäpper im Garten und darüber hinaus<br />
eine Heimat geben möchte, sollte neben der Pflanzung heimischer<br />
Bäume – auch von alten, höheren Obstbaumsorten –<br />
dafür sorgen, dass der Trauerschnäpper geeignete Nistkästen<br />
erhält. Diese können mit etwas Geschick aus Holz selbst gebaut<br />
werden oder sind im Handel, gefertigt aus dem witterungsbeständigen<br />
Material Holzbeton, erhältlich. Es handelt sich dabei<br />
um den bekannten Kohlmeisenkasten.<br />
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GARTEN<br />
Putzige<br />
Beobachtungen<br />
Dem Eichhörnchen<br />
den Tisch decken<br />
58 OBERNEULAND
Eichhörnchen, die sicherlich zu den beliebtesten Säugetieren<br />
hierzulande zählen, halten in diesen Tagen Winterruhe.<br />
Hoch oben in ihren Kobel aus Zweigen zurückgezogen, der<br />
sich häufig in den oberen Kronenbereichen von Bäumen befindet,<br />
erwachen die flinken Säuger ab und an, um sich an den Vorräten,<br />
die sie im Herbst angelegt haben, zu laben.<br />
Häufig handelt es sich dabei um Nüsse und andere Baum- und<br />
Strauchfrüchte wie Zapfen und Samen, die von den Eichhörnchen<br />
in den Boden gesteckt oder vergraben wurden. Oft mit dem Nebeneffekt,<br />
dass sie diese nicht wiederfinden, sodass sie im kommenden<br />
Frühjahr keimen und austreiben können. Auf diese Weise sind<br />
Eichhörnchen „natürliche Förster und Gärtner“.<br />
Am besten ist für das Eichhörnchen natürlich ein naturnaher<br />
Garten, in dem sich Bäume befinden, die ihnen Nahrung bieten.<br />
Dazu zählen Hasel- oder Walnüsse sowie Obstbäume.<br />
Um Eichhörnchen vielleicht auch aus der Nähe zu beobachten,<br />
können dem Tier in einem bewährten, speziellen Futterspender<br />
Leckereien angeboten werden – neben Nüssen sind dies etwa<br />
Rosinen, Karotten, Äpfel, Birnen, Weintrauben<br />
sowie Sonnenblumen- und Kürbiskerne.<br />
Dieser Futterspender ist so konzipiert, dass die Eichhörnchen das<br />
Futter durch eine Kunststoffscheibe sehen können, davor einen<br />
Ansitz finden und verstehen, dass sie die leichte Holzklappe darüber<br />
anheben müssen, um an das Futter zu gelangen. So ist das Futter in<br />
der Regel vor dem Zugriff durch Vögel geschützt. Das Gerät sollte<br />
vor allem an Bäumen mit einer groben Rinde angebracht werden<br />
und wie Vogel-Futtergeräte auch selbstverständlich immer wieder<br />
gereinigt werden. Der Futterspender kann auch auf Balkonen<br />
aufgestellt werden, die für Eichhörnchen leicht erreichbar sind.<br />
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„So lassen sich auch an Wintertagen viele putzige Beobachtungen<br />
machen – und dabei Pläne schmieden für die kommende Pflanzzeit,<br />
um dem Eichhörnchen den eigenen Garten noch etwas ‚wohnlicher‘<br />
zu machen“, so Experte Rüdiger Wohlers vom NABU-Niedersachsen.<br />
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OBERNEULAND 59
»<br />
LASST JAHRESZEITEN<br />
UND NATUR IN DEN GARTEN<br />
Ende November meldete Buten und Binnen: „Bremen war im<br />
Herbst die trockenste Region Deutschlands.“ Wir wollten wissen,<br />
wie sich diese Trockenheit auf Oberneuland und Umzu auswirkt<br />
und haben uns mit Deichhauptmann Dr. Michael Schirmer am<br />
Deich getroffen.<br />
»<br />
Dr. Michael Schirmer ist seit über 16 Jahren Deichhauptmann:<br />
„Für mich das interessanteste Ehrenamt.“<br />
60 OBERNEULAND
Dr. Schirmer, kann man, jetzt im Januar,<br />
noch Folgen des trockenen Herbstes sehen?<br />
Dr. Michael Schirmer: Auf den ersten<br />
Blick sieht man hier die Trockenheit jetzt<br />
nicht mehr. Das ist in Stadtteilen wie<br />
Arbergen und in Bremen-Nord etwas<br />
anders, diese liegen auf der sandigen Geest.<br />
Hier vor Ort sorgen Wümme und die<br />
ehemaligen Moore noch für Grundwassernachschub.<br />
Dennoch ist die Trockenheit<br />
schlimm, denn sie hat uns sozusagen überrascht.<br />
Jahrhundertelang waren wir hier im<br />
Norden bestens versorgt mit Niederschlägen.<br />
Unser Problem war eher zu viel Wasser.<br />
Wir hatten, klimatisch gesehen, paradiesische<br />
Verhältnisse. Im Sommer erreichten<br />
die Niederschlagswerte 70 bis 80 Liter pro<br />
Quadratmeter, im Winter lagen die Werte<br />
meist darunter. Das war perfekt, weil im<br />
Frühjahr und Sommer die Natur für das<br />
Wachstum wesentlich mehr Wasser als im<br />
Winter benötigt.<br />
Dann sind diese Niederschlagswerte jetzt<br />
gesunken?<br />
Dr. Michael Schirmer: Im Gegenteil. Wenn<br />
man die reinen Zahlen vergleicht, gibt es<br />
mehr Niederschläge im Jahr. Aber: Im<br />
Sommer fallen nur noch rund 50 bis 60 Liter<br />
pro Quadratmeter und im Winter sind es<br />
zwischen 80 und 100 Litern. Es ist ein<br />
einfaches physikalisches Phänomen, das<br />
Klimaforschern schon lange bewusst ist:<br />
Durch die höheren Temperaturen kann<br />
die Luft mehr Wasser transportieren. Auch<br />
in den hohen Alpen fällt deshalb mehr<br />
Schnee als früher. Auf lange Sicht wird<br />
unser Klima immer mediterraner: die<br />
Sommer heiß und trocken, die Winter lau<br />
und feucht.<br />
Paradox – mehr Wasser und gleichzeitig<br />
Trockenheit?<br />
Dr. Michael Schirmer: In den vergangenen<br />
drei Jahren konnte man das gut beobachten.<br />
Der Boden verliert durch die höheren<br />
Temperaturen an Feuchtigkeit, besonders<br />
durch Verdunstung in der Vegetationszeit.<br />
Die Phasen, in denen das für die Pflanzen<br />
erreichbare Grundwasser knapp wird, kann<br />
man immer öfter beobachten. Liegt die<br />
Temperatur tiefer, kann der Boden den<br />
Bedarf der Pflanzen besser decken. Die<br />
winterlichen Niederschläge lassen den<br />
Grundwasserspiegel zwar wieder steigen,<br />
allerdings bleibt – je nach Bodenart – ein<br />
Defizit, das im Sommer nicht mehr ausgeglichen<br />
wird.<br />
Schon seit dem Mittelalter ist Wasser ein<br />
Thema in der Stadt. Aber ging es damals<br />
darum, mit Deichen und einem Netz aus<br />
Gräben das Land zu entwässern, kehrt sich<br />
jetzt das Blatt, und das System wird regelmäßig<br />
auch zur Zuwässerung im Grünland<br />
genutzt.<br />
Sie müssen also das System drehen?<br />
Dr. Michael Schirmer: Für das Grünland<br />
ja, immer öfter. Aber für die Parks der<br />
Umgebung reicht in trockenen Sommern<br />
die Grundwasserzufuhr von Wümme und<br />
Wiesen schon lange nicht mehr aus. Schon<br />
seit Jahrzehnten befördert beispielsweise<br />
das Schöpfwerk Hodenberg, in der Nähe<br />
der Milchtankstelle, Wasser aus dem<br />
Deichschlot in den gegenüberliegenden<br />
Graben. Dieser führt durch das Gut<br />
Hodenberg und mündet im zehn Kilometer<br />
langen Holler Fleet. Etwas weiter nördlich,<br />
an der Abzweigung des Ebbensieker Wegs<br />
nach Fischerhude und Hexenberg, sorgt ein<br />
Siel beim Pumpenhaus für die Versorgung<br />
von Muhles Park und Höpkens Ruh. In der<br />
Fläche aber dient dieses ausgeklügelte Netz<br />
der Gräben in erster Linie den Landwirten.<br />
Im Blockland reguliert die Nachbarschaft<br />
„Darin sehe ich eine der Zukunftsaufgaben:<br />
Wie wässert man optimal, werden mehr Staustufen<br />
benötigt? Dazu müssen wir das Wasserverteilsystem<br />
langfristig an den Klimawandel anpassen.”<br />
selbst die Wasserstände, was aber durch das<br />
pottebene Land nicht gerade einfach ist.<br />
Darin sehe ich eine der Zukunftsaufgaben:<br />
Wie wässert man optimal, werden mehr<br />
Staustufen benötigt? Dazu müssen wir<br />
das Wasserverteilsystem langfristig an den<br />
Klimawandel anpassen.<br />
Worin sehen Sie die Schwierigkeiten?<br />
Dr. Michael Schirmer<br />
Dr. Michael Schirmer: Die Gräben sind<br />
dank unserer ökologisch geprägten Pflege<br />
ein sehr gut funktionierendes Ökosystem<br />
mit vielen geschützten Arten. Jeder unbedachte<br />
Eingriff kann es zerstören. Da<br />
muss man bei zukünftigen Anpassungen<br />
des Wassermanagements behutsam und<br />
differenziert vorgehen.<br />
Ökosystem ist ein gutes Stichwort: Seit ein<br />
paar Jahren versucht man auf der einen<br />
Seite die Biodiversität zu stützen, auf der<br />
anderen Seite werden durch Besiedelung<br />
Flächen versiegelt.<br />
Dr. Michael Schirmer: Die stetige Flächenversiegelung<br />
ist tatsächlich ein großes Problem<br />
für den Wasserhaushalt. Im Blockland<br />
ist das noch nicht so offensichtlich,<br />
aber in Schwachhausen und der Innenstadt<br />
landet das Regenwasser nicht mehr in der<br />
Erde, sondern im Kanal, wird in Seehausen<br />
aufbereitet und in die Weser geleitet. Aber<br />
in Oberneuland sind die wunderbaren<br />
großen Bäume die Hauptnutzer des Regenund<br />
des Grundwassers. Über Blätter und<br />
Geäst holen sich die Bäume nur einen<br />
Bruchteil, das meiste Wasser ziehen sie<br />
über die Wurzeln. Was entscheidenden<br />
Einfluss auf den Grundwasserstand hat.<br />
Und wenn die Grundwasserbildung durch<br />
Versiegelung weiter abnimmt, dann ist das<br />
schlecht für unsere Bäume. Ich selbst liebe<br />
große Bäume, aber deren Wasserverbrauch<br />
ist enorm, schafft richtige Beulen in der<br />
Grundwasserebene. Und entsprechend<br />
nimmt der Bewässerungsbedarf der Parks<br />
im Klimawandel dramatisch zu.<br />
OBERNEULAND 61
Das Schöpfwerk Hodenberg leitet das Wasser aus dem Deichschlot bis in den Holler Fleet.<br />
DR. MICHAEL SCHIRMER<br />
Dr. Michael Schirmer ist seit 2001 im<br />
Vorstand des Bremischen Deichverbandes<br />
am rechten Weserufer. „Für mich ist es<br />
das interessanteste Ehrenamt, das es<br />
gibt“, versichert er. Seit 2004 ist er<br />
Deichhauptmann. Zu seinen Aufgaben<br />
gehört es, gemeinsam mit der Geschäftsführung<br />
die rund 100 Kilometer Deich zu<br />
begutachten und ökologisch verträgliche<br />
Zukunftspläne zu schmieden.<br />
Mit 54 Mitarbeitern kümmert sich der<br />
Deichverband um den „Unterhalt und<br />
den Betrieb der Hochwasserschutzanlagen,<br />
die Gewässerunterhaltung und die<br />
Beachtung des Nachhaltigkeitsprinzips“.<br />
Aufgaben, die dem Deichhauptmann ans<br />
Herz gewachsen sind.<br />
Als promovierter Hydrobiologe lehrte<br />
und forschte er 35 Jahre im Fachgebiet<br />
Gewässerökologie und Klimafolgenforschung<br />
der Uni Bremen. Er weiß also,<br />
wovon er spricht, und es ist ihm eine<br />
Herzensangelegenheit, dass sich<br />
möglichst viele Bremerinnen und Bremer<br />
für die Arbeit ihres Deichverbands<br />
interessieren und sich an der Deichamtswahl<br />
im Mai/Juni beteiligen.<br />
Die Arbeit des Verbandes schützt alle<br />
Bremerinnen und Bremer gleichermaßen.<br />
Im Sommer hört man in Oberneuland<br />
allenthalben die Wassersprenger surren<br />
– meist durch den eigenen Brunnen<br />
gespeist. Das ist dem Grundwasser ja<br />
nun auch nicht grade zuträglich.<br />
Dr. Michael Schirmer: Stimmt. Hart<br />
gesagt ist diese Bewässerung kontraproduktiv<br />
und egozentrisch. Es ist<br />
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe,<br />
das Grundwasser zu schützen und zu<br />
schonen. Wir sollten uns alle mehr<br />
bemühen, im Garten Wasser zu sparen.<br />
Wer dort mehr Natur zulässt, der<br />
lernt bald, dass sich selbst ein brauner<br />
Rasen innerhalb von einer Woche Feuchtigkeit<br />
wieder erholt.<br />
In der Forstwirtschaft hat man längst<br />
damit begonnen, Bäume zu pflanzen, die<br />
auch mit längeren<br />
Trockenperioden<br />
zurechtkommen.<br />
Gleiches sollte man<br />
bei der Pflanzenauswahl<br />
in Privatgärten<br />
beachten.<br />
Auf den Deichen haben wir in den vergangenen<br />
Jahren damit begonnen, später und<br />
seltener zu mähen. Das hatte zum Erfolg,<br />
dass sich viel mehr Pflanzenarten ansiedeln,<br />
die Biodiversität steigt, Insekten angelockt<br />
werden und die Bienen wieder summen.<br />
Seitdem wir die erste Mahd im Juni, Juli<br />
machen, haben wir öfter Anrufe bekommen,<br />
dass es am Deich „wieder bunt wie früher“<br />
sei.<br />
„Für mich ist es das<br />
interessanteste Ehrenamt,<br />
das es gibt.“<br />
Dr. Michael Schirmer<br />
Meine Empfehlung<br />
ist: Holt<br />
die Natur wieder<br />
in eure Gärten.<br />
Ein Wildnis-<br />
Dreieck sollte<br />
jeder gute Garten besitzen. Es ist einfach<br />
nicht mehr zeitgemäß, die Jahreszeiten aus<br />
dem Garten auszusperren und Ressourcen<br />
zu vergeuden.<br />
Text und Fotos: Antje Scheinert<br />
62 OBERNEULAND
DEICHHÖRNCHEN &<br />
TEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander, Redakteur und Autor<br />
J<br />
Die beiden Nager aus Oberneuland sind unzertrennlich, unverbesserlich,<br />
unnachgiebig, unartig und noch einige Un-Wörter mehr. Sie verwöhnen<br />
und verhöhnen sich, sie verstehen und veräppeln sich, und wenn es<br />
diese Wörter gäbe, dann würden sie sich auch verknutschen und<br />
vereicheln.<br />
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Extrablatt<br />
A: Du, Deichi, ich habe mal im S.K.W.F.H.A.A. geblättert.<br />
B: Was bitte ist der S.K.W.F.H.A.A.?<br />
A: Eigentlich S.K.W.F.H.A.A.K.<br />
B: Und was bitte ist der S.K.W.F.H.A.A.K.?<br />
A: Das ist ein Hochglanzmagazin für bestimmte Nager, die in<br />
Oberneuland leben. Ist ein kleines halbjährliches Sonderheft<br />
des Oberneuland Magazins.<br />
B: Wieso klein?<br />
A: Na, weil wir doch viel kleiner sind als Menschen. Das würde doch<br />
sonst gar nicht in unseren Kobel passen.<br />
B: Aber Du sagtest, Hoch-Glanz-Magazin, dann müsste doch auch<br />
H.G.M. im Kürzel vorkommen.<br />
A: Ja, das S.K.W.F.H.A.A.K. ist ein H.G.M., stimmt.<br />
B: S.m.j.e.w. S.K.W.F.H.A.A.K. h.!<br />
A: Häh?<br />
B: Sag mir jetzt endlich, was S.K.W.F.H.A.A.K. heißt!<br />
A: Schöneres Kobel-Wohnen für Hörnchen aller Art – Katalog.<br />
B: Und was steht drin?<br />
A: Keine Ahnung.<br />
B: Ich denke, Du hast darin geblättert.<br />
A: Ich gucke mir nur die Bilder an.<br />
B: Und? Ähm? Warum erzählst Du mir das denn?<br />
A: Weil wir nicht mehr im Trend liegen mit unserer Inneneinrichtung.<br />
B: Das heißt?<br />
A: Grün-Rosa gestreift, wie wir es haben, ist TOTAL OUT.<br />
B: Und was ist ABSOLUT IN??<br />
A: P.P.P.P.!<br />
B: Gehts auch etwas ausführlicher?<br />
A: Pr.Pa.Po.Po. Rufzeichen.<br />
B: H.H. sehr witzig.<br />
A: Prunkvolle Paisley-Pop-Art-Pombinationen.<br />
B: Du meinst Kombinationen.<br />
A: Nein, so hieß es letztes Jahr. Dieses Jahr sind es Pombinationen<br />
aus Pop-Art und Paisley, und zwar prunkvolle.<br />
B: Und Du möchtest, dass wir unsere ko.Ko.Ki. zu einem P.P.P.P. umgestalten?<br />
A: Häh?<br />
B: Na, dass wir unsere komplette Kobel-Kiste zu einem P.P.P.P. umgestalten?<br />
A: Ja, das wäre wunderbar.<br />
B: Warum sagst Du nicht gleich, dass Du erst, wenn hier alles<br />
neugestaltet ist, mit mir in die Kobel-Kiste gehst?<br />
A: Weil Du es schon gesagt hast.<br />
OBERNEULAND 63
OBERNEULAND GESPRÄCH<br />
Dr. Richard Wrede (r.) und<br />
Lars Hendrik Vogel. Foto: Antje Scheinert<br />
„Noch ist der Drops nicht<br />
gelutscht”,<br />
sind sich Dr. Richard Wrede und<br />
Lars Hendrik Vogel sicher:<br />
„Der neue Plan muss noch<br />
ausgelegt werden, und es<br />
ist fraglich, ob Claudia<br />
Schulze das noch in diesem<br />
Frühjahr gelingt.“<br />
Natürlich ist diese zweite Version<br />
schon besser, aber zu 100 Prozent<br />
überzeugt sind sie nicht.<br />
„Denkmalschützer Dr.<br />
Georg Skalecki hat den<br />
freien Blick auf die Mühle<br />
gefordert. Durch die Mehrfamilienhäuser<br />
an der<br />
Rockwinkeler Landstraße<br />
ist das aber nicht möglich“,<br />
meint Dr. Richard Wrede.<br />
Foto: promuehlenfeld.de/Johannes Bieniek<br />
„Es ist schon fast zynisch,<br />
diese Häuser gleichzeitig<br />
als Schallschutz zu<br />
bezeichnen“,<br />
fügt Lars Hendrik Vogel hinzu.<br />
INTERVIEW MIT DER BÜRGERINITIATIVE “PRO MÜHLENFELD E.V.”<br />
„WIR BLEIBEN AM BALL!”<br />
Der neue Bebauungsplan-Vorschlag für das Feld<br />
rund um die Oberneulander Mühle gilt bei vielen<br />
Oberneulandern und dem Beirat als gelungener<br />
Kompromiss. Die Bürgerinitiative Pro-Mühlenfeld e.V.<br />
ist verhalten.<br />
Geplante Mehrfamilienhäuser an der<br />
Rockwinkeler Landstr. (39 Wohneinheiten).<br />
Quelle: Lorenzen Meyer Architekten<br />
Beide sind Anwohner des<br />
Mühlenwegs und sind sich einig:<br />
„Wir sind keine<br />
Romantiker, dennoch wäre<br />
uns eine Bebauung mit<br />
rund 80 individuell gestalteten<br />
Häusern am liebsten.“<br />
64 OBERNEULAND
„Wir wissen, dass Wohnraum<br />
benötigt wird. Es gibt<br />
Oberneulander, die sich<br />
gern verkleinern und trotzdem<br />
im Stadtteil bleiben<br />
wollen. Der Bedarf ist da.“<br />
Dennoch sieht der Verein infrastrukturelle<br />
Schwierigkeiten,<br />
wenn auf dem Feld knapp 200<br />
Wohneinheiten gebaut werden:<br />
„Das fängt beim Verkehr an<br />
und endet bei der Einrichtung<br />
einer Bushaltestelle<br />
am Feld.”<br />
Der Verein werde seine Füße<br />
nicht stillhalten, nur weil der<br />
Kompromiss beim Beirat auf<br />
positive Resonanz gestoßen sei.<br />
Genauso denken die Oberneulander,<br />
die nach der Vorstellung<br />
des neuen Plans Mitglied im V<br />
erein geworden sind.<br />
weiß Lars Hendrik Vogel, was<br />
auch nicht grade nachhaltig sei.<br />
„Für uns steht fest, dass<br />
wir die Entwicklung weiter<br />
kritisch begleiten und<br />
das Gespräch mit den<br />
Beteiligten suchen“,<br />
sagt Dr. Richard Wrede. Wie auch<br />
dem Beirat, so sei der Initiative<br />
wichtig, dass keine uniformen<br />
Häuser gebaut werden.<br />
Geplante Mehrfamilienhäuser an der<br />
Mühle (44 Wohneinheiten).<br />
Quelle: Lorenzen Meyer Architekten<br />
Natürlich gebe es immer wieder<br />
Stimmen, die sich fragen, warum<br />
das Feld nicht einfach das Feld<br />
bleiben könne. Auch der Initiative<br />
wäre es natürlich recht, wenn<br />
sich die Bebauung des Feldes<br />
noch hinziehen würde. Es gäbe<br />
ja noch weitere baureife Grundstücke.<br />
Geplante Reihenhäuser/Wohnhöfe<br />
(36 Wohneinheiten).<br />
Quelle: Lorenzen Meyer Architekten<br />
Geplante Doppelhäuser<br />
(16 Wohneinheiten).<br />
Quelle: Lorenzen Meyer Architekten<br />
„Das Feld um die denkmalgeschützte<br />
Mühle ist bis<br />
dato ein viel genutztes<br />
Naherholungsgebiet und<br />
war auch bis zum vergangenen<br />
Jahr Futteranbaugebiet<br />
für einen Milchbauern.<br />
Dieser muss jetzt Futter<br />
zukaufen”,<br />
Geplanter geförderter Wohnungsbau<br />
(49 Wohneinheiten).<br />
Quelle: Lorenzen Meyer Architekten<br />
„Es wäre<br />
schade,<br />
wenn hier<br />
eine<br />
Siedlung<br />
entstehen<br />
würde“, sagt Vogel.<br />
Interview: Antje Scheinert<br />
OBERNEULAND 65
FRAGE DES MONATS<br />
WELCHES KONKRETE PROJEKT HABEN SIE SICH<br />
ALS ERSTES 2<strong>02</strong>1 VORGEN<strong>OM</strong>MEN?<br />
Matthias Kook<br />
Ortsamtsleiter<br />
„Aktuell sind konkrete Projekte natürlich schwer planbar,<br />
gerade vor dem Hintergrund, wann kann etwas beginnen<br />
und wann kann es abgeschlossen sein. Daher sind viele<br />
Anliegen zurzeit eher ein Prozess.<br />
Schnellstmöglich zum Abschluss bringen möchte ich das<br />
bereits vom Beirat und Verkehrsausschuss mit Beschlüssen<br />
angestoßene Thema „Querungshilfen“ im Achterdiek und im<br />
Büropark.”<br />
Jens Lütjen<br />
Robert C. Spies Gruppe<br />
„Bremen hat in den letzten Jahren eine aktive Stadtentwicklungspolitik<br />
aufgenommen. Zahlreiche Quartiere in der Stadt – die<br />
Überseeinsel, das neue Hulsbergviertel, zukünftig das Hachez-<br />
Quartier als auch das Tabak-Quartier – sind Ausdruck davon. Parallel<br />
hat Oberneuland mit der Bebauung des Sportplatzes u. a. die Chance<br />
neben den Entwicklungen um das Grand Central eine ergänzende Urbanität<br />
zu entwickeln. Für diejenigen, die in Oberneuland generationsübergreifend<br />
und auch in der zweiten Lebenshälfte wohnen wollen, ist das ein wichtiges Signal<br />
– die Infrastruktur spielt eine wichtige Rolle, ebenso Begegnungsmöglichkeiten und Kommunikation.<br />
Für jene, die ihr Einfamilienhaus an Jüngere oder auch eine Familie mit Kindern in vertrauensvolle Hände<br />
übergeben möchten, sind die neuen Quartiere eine tolle Chance einen weiteren Lebensabschnitt aktiv<br />
anzugehen.<br />
So bietet die Überseeinsel zukünftig Lebendigkeit und Wohnen am Wasser. Die Wohnprojekt an der<br />
Kohlhökerstraße, welches unser Haus als Landmarke an der Contrescarpe und in analog unwiederbringlicher<br />
Lage begleiten darf, wird Wohnungen ähnlich eines bremischen "Central Parks" abbilden können –<br />
wettbewerbsprämiert und mit langer Entwicklungsphase, um an dieser sensiblen Stelle wunderbare<br />
Eigentumswohnungen zukünftig anzubieten. Wie immer im Leben – die Mischung macht‘s, viele<br />
Oberneulander und Bremer machen sich lebensabschnittsbezogen zunehmend Gedanken: Wo will ich<br />
wohnen? Und wie will ich wohnen? Diese Optionen bietet Bremen in besonders schöner und vielfältiger<br />
Weise auch zukünftig!“<br />
Axel Kaste<br />
Vorstand Öffentlichkeitsarbeit/Sponsoring<br />
„Wir starten als Bremer Hockey-Club mit erleuchtenden Projekten<br />
ins neue Jahr 2<strong>02</strong>1: Die Tennis-Außenplätze werden im BHC im<br />
ersten Quartal 2<strong>02</strong>1 mit modernster LED-Beleuchtung ausgerüstet.<br />
Tennisspielen wird somit auch zu später Stunde noch<br />
möglich sein.<br />
Auch die Redbox wird mit moderner LED ausgestattet werden. Das<br />
spart Energie – und der BHC hat somit einen weiteren Schritt getan!<br />
Ansonsten freuen wir uns, wenn wir sehr bald den gesamten Sportbetrieb<br />
wieder aufnehmen könnten!<br />
Gesund bleiben geht vor. Es gilt das Virus zu überwinden. Doch der Sport fehlt uns<br />
allen sehr!”<br />
Jochen Mönch<br />
Galerie Mönch<br />
„Ausstellungen, die für 2<strong>02</strong>1 geplant<br />
und in Vorbereitung sind,<br />
müssen bis auf Weiteres wegen<br />
der Pandemie verschoben<br />
werden. Wir haben vier Ausstellungen<br />
mit großartigen Künstlern<br />
für dieses Jahr geplant, müssen<br />
aber die Entscheidung der<br />
Regierung und die Fortschritte<br />
der Impfungen abwarten.<br />
Von den vier Ausstellungen im<br />
vergangenen Jahr wurden zwei<br />
Eröffnungen wegen des Lockdowns<br />
kurzfristig abgesagt.<br />
Im Januar und September des<br />
vergangenen Jahres fanden nur<br />
zwei offizielle Eröffnungen mit<br />
Werken Gisela Eufe (Skulpturen)<br />
und Marina Krasnitskaya (Malerei)<br />
und von Peter Hermann<br />
(Skulpturen) und Julia Steinberg<br />
(Malerei), zur Freude der<br />
Galeriebesucher, statt.<br />
Für alle Freunde der Kunst und<br />
Kunstschaffenden hoffen wir auf<br />
positive Signale und Zeiten, die<br />
uns allen wieder ein herzliches<br />
Miteinander ermöglichen.”<br />
66 OBERNEULAND
Brigitte von Engelbrechten<br />
HO Immobilien + Baukonzepte GmbH<br />
„Zunächst einmal sind wir erfüllt von Dankbarkeit,<br />
dass wir in einer Branche arbeiten dürfen,<br />
die bisher von der Pandemie wenig betroffen<br />
gewesen ist und wir tatsächlich konkrete Pläne<br />
für das Jahr machen dürfen.<br />
Zum Jahresbeginn starten wir mit dem Neubau von drei<br />
großen Einfamilienhäusern, zwei Stadtvillen und einem<br />
Haus im Bauhausstil am Ende vom Ottenhof in Oberneuland.<br />
Bereits im letzten Jahr haben wir mit den vorbereitenden Maßnahmen für unser<br />
Neubauprojekt in der Oberneulander Landstraße 104, dem ehemaligen Domizil<br />
vom Grün-Gold-Club, begonnen. Hier werden wir voraussichtlich ab spätem Frühjahr<br />
mit dem Bau von vier Einfamilienhäusern für Familien starten. Diese Häuser<br />
sind alle bereits verkauft.<br />
Parallel bereiten wir mehrere neue Projekte auf großen Grundstücken vor, mit<br />
denen wir in den nächsten Monaten in die Vermarktung gehen werden. Bei alledem<br />
hoffen wir natürlich, dass die Pandemie sich unter Kontrolle bringen lässt und wir<br />
bald alle etwas aufatmen können!”<br />
Uwe Piehl<br />
Vizepräsident & Pressesprecher FCO<br />
„Der FC Oberneuland hat im Jahr 2<strong>02</strong>1 das große<br />
Projekt Klassenerhalt in der Regionalliga Nord, um<br />
sich in der Folgesaison weiter zu etablieren.<br />
Hierzu ist als erstes<br />
Projekt im Jahr 2<strong>02</strong>1 die<br />
Gründung eines Fördervereins<br />
geplant, wobei<br />
die Vorbereitungen<br />
bereits abgeschlossen<br />
sind und das Finanzamt<br />
keine Bedenken<br />
hinsichtlich der Spendenabzugsfähigkeit<br />
hat.<br />
Der Förderverein mit<br />
dessen Vorsitzenden Marko<br />
Mock hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
den FC Oberneuland insbesondere<br />
infrastrukturell zu unterstützen. Es geht u. a. um die<br />
Finanzierung eines weiteren Rasenplatzes, aber auch<br />
um Hilfe für einzelne Spieler.<br />
Weitere Mitstreiter sind herzlich willkommen.”
OBERNEULAND POLITIK<br />
MOBILFUNK- UND BREITBAND-<br />
VERSORGUNG IN OBERNEULAND<br />
Telekom, Telefónica und Vodafone sind<br />
die in Oberneuland tätigen Betreiber<br />
der Mobilfunknetze. Prinzipiell ist Oberneuland<br />
damit gut versorgt, erklärte Peer<br />
Beyersdorff vom Breitbandzentrum<br />
Niedersachsen-Bremen (BZNB) dem Beirat<br />
Oberneuland. Falls Schwierigkeiten bei<br />
bestimmten Verbindungen auftreten, rät er,<br />
sich zunächst an den zuständigen Anbieter<br />
zu wenden. Erst falls die Probleme weiter<br />
bestehen, ist ein Kontakt zum BZNB<br />
ratsam: Tel. 04795-957-1150 oder<br />
www.bznb.de.<br />
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht<br />
im Internet eine Kartenansicht der aktuellen<br />
Breitbandmessungen. Hier kann man sich<br />
eine Übersicht der Situation in Oberneuland<br />
heranziehen. Die Gebiete sind in Hexagone<br />
(Sechsecke) dargestellt.<br />
Demnach (Stand Ende Dezember) umfasst<br />
das Netz der Telekom mit 4G den<br />
Bereich entlang der Eisenbahnstrecke, der<br />
Rockwinkeler Heerstraße mit Ottenhof,<br />
der Apfelallee, den südlichen Teil der Oberneulander<br />
Heerstraße, den nördlichen Teil<br />
der Oberneulander Landstraße mit Eekenhöge<br />
und punktuell Auf der Alten Weide,<br />
der Rockwinkeler Landstraße, des Achterdieks<br />
und entlang der Autobahn. Mit 2G ist<br />
der Krintenpad und Umgebung markiert.<br />
Vodafone belegt mit 4G ebenfalls die<br />
Strecke entlang der Eisenbahn, die Oberneulander<br />
Landstraße, nördlich bis Am<br />
Lehester Deich und punktuell nahe der<br />
Kirche, die Rockwinkeler Landstraße und<br />
auch die Strecke entlang der Autobahn; mit<br />
3G das Gebiet um den Kapitän-König-Weg<br />
und mit 2G Eekenhöge und Krintenpad.<br />
Telefónica ist mit 4G ebenfalls entlang<br />
der Eisenbahn vertreten, weiter rund um<br />
das Mühlenfeld von der Kirche bis Franz-<br />
Schütte-Allee und Rockwinkeler Landstraße,<br />
Am Rüten, An den Wühren,<br />
Fohlenweide, Hollerlander Weg, im Achterkamp<br />
und Umgebung und entlang der<br />
Autobahn; punktuell an der Oberneulander<br />
Landstraße, Kapitän-König-Weg, Ottenhof,<br />
Landgutweg, Lisa-Keßler-Straße. Mit 2G<br />
punktuell an der Oberneulander Heerstraße<br />
und am Gustav-Brandes-Weg.<br />
Noch nicht jeder Hausanschluss ist direkt<br />
an ein Glasfaserkabel angeschlossen. Das<br />
wäre die ideale, praktisch störungsfreie<br />
Verbindung (siehe FTTH bzw. FTTB in der<br />
Grafik). Oftmals liegt das Glasfaserkabel<br />
vor dem Haus in der Erde, der Anschluss<br />
aber geht zu einer Zwischenstation und<br />
danach wie bisher über ein Kupferkabel<br />
weiter (FTTC/Vectoring).<br />
Selbst komplette Verbindungen nur<br />
über Kupferkabel (DSL) sind noch vorhanden.<br />
Welche Grundstücke in Oberneuland<br />
auf welche Art angeschlossen sind,<br />
darf aus Gründen des Datenschutzes nicht<br />
veröffentlicht werden.<br />
Text: Eberhard Matzke, Grafik: Deutsche Telekom AG<br />
68 OBERNEULAND
KEIN ANSCHLUSS<br />
ZUR NEUEN VAHR<br />
Versprochen:<br />
Weiterfahrt<br />
der Linie 31<br />
in die Neue<br />
Vahr<br />
Das war ein Versprechen der BSAG im Jahr 2017: Die Buslinie 31 könnte über die<br />
Ludwig-Sütterlin-Straße bis in die Neue Vahr verlängert werden. Ein Jahr später hieß es<br />
zwar, die Erweiterung der Strecke sei zu teuer. Nun aber, praktisch nach Fertigstellung<br />
des Büro- und des Wohnparks mit seinen zahlreichen Anwohnern muss der Vorschlag<br />
wieder aufgegriffen werden, forderte der Beirat (siehe auch OBERNEULAND MAGAZIN 9/2<strong>02</strong>0).<br />
Jedoch auch da winkt die BSAG zunächst ab. Die Erweiterung sei zwar ein vernünftiger<br />
Linienschluss, bedeute aber die Anschaffung eines weiteren Busses in Höhe eines sechsstelligen<br />
Betrags. Die Senatorin für Mobilität entschied daher, das Projekt nicht weiterzuverfolgen.<br />
Das hieße jedoch nicht, das Projekt sei für alle Zeit gestorben, betonte Lars<br />
Degen (BSAG) vor dem Verkehrsausschuss des Beirats. EM<br />
Mehr Tempo-30-Strecken<br />
Eine Novelle der Straßenverkehrsordnung<br />
sieht<br />
vor sozialen Einrichtungen<br />
in Wohngebieten<br />
eine<br />
Temporeduzierung<br />
des Straßenverkehrs<br />
auf 30 km/h<br />
vor. Für Oberneuland<br />
hat die Verkehrsbehörde<br />
nunmehr Tempo<br />
30 für die Mühlenfeldstraße<br />
zwischen Rockwinkeler Heerstraße<br />
und der Bahnunterführung zwischen<br />
6 Uhr und 20 Uhr befürwortet.<br />
An dem einen Ende liegt die Grundschule,<br />
am anderen die Seniorenresidenz.<br />
Der Verkehrsausschuss fordert zusätzlich<br />
eine Tempo-30-Strecke auf der Rockwinkeler<br />
Heerstraße von der Grundschule<br />
sogar durch den Tunnel bis zur Franz-<br />
Schütte-Allee, weil im Februar das Meta-<br />
Rödiger-Kinnerhus eröffnet wird.<br />
Die Auswirkungen auf den Busverkehr<br />
seien dabei nur marginal und daher zu<br />
vernachlässigen. EM<br />
www.oberneuland.info<br />
BSAG STELLT SICH QUER<br />
Seit langer Zeit wünscht man sich in Oberneuland, dass eine der beiden Buslinien, statt<br />
durch die Mühlenfeldstraße zu fahren, ihren Weg über die Rockwinkeler Landstraße<br />
nimmt. Damit wären die Schüler und Lehrer der Tobias-Schule, die Bewohner und Mitarbeiter<br />
der Seniorenresidenzen sowie die Benutzer der Sportanlagen am Heinrich-Baden-<br />
Weg und am Vinnenweg deutlich besser an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.<br />
Früher oder später gälte dies sogar für die künftigen Bewohner des Mühlenfelds.<br />
Für den Beirat ist diese Streckenführung eine eindeutige Forderung an die BSAG. Nach<br />
wie vor aber sperrt sich die BSAG gegen den Plan. Ihr Argument: Der Anschluss an den<br />
Bahnhof Oberneuland und die steigenden Einkaufsmöglichkeiten an der Mühlenfeldstraße<br />
nach Eröffnung des Einkaufszentrums verlangten die Beibehaltung der bisherigen<br />
Streckenführung.<br />
Die Beiratsmitglieder sind ob dieser Antwort empört. Simon Zeimke sagt, für die angestrebte<br />
Verkehrswende sei es bedeutsam, dass möglichst alle Bürger an den ÖPNV angeschlossen<br />
sind. Und Hans-Jürgen Lotz betont, der desolate Zustand der Mühlenfeldstraße<br />
sei mehr und mehr ungeeignet für die doppelte Linienführung. Er schimpft: „Dass sich die<br />
Busse dort im Tunnel jeden Tag hindurch quälen, ist der helle Wahnsinn.“ Angesichts der<br />
schmalen Fahrbahn dürften dort überhaupt keine Busse fahren. EM, Foto: SPD Oberneuland<br />
OBERNEULAND 69
OBERNEULAND VEREINE<br />
Der BHC freute<br />
sich über den<br />
Stern des Sports<br />
in Silber und<br />
erhielt einen<br />
Scheck über<br />
2.500 Euro.<br />
Fotos: BHC<br />
Neue-LED Flutlichtanlage<br />
Der Bremer Hockey-Club hat mit dem Bau<br />
seiner neuen LED-Fluchtlichtanlage<br />
begonnen.<br />
Dank fleißiger Helfer aus dem Verein sind<br />
Anfang Januar bereits die Kabel im Boden<br />
verlegt gewesen. Ebenfalls im ersten<br />
Monat des Jahres erfolgte der Hauptaufbau<br />
der LED-Flutlichtanlage. Somit<br />
steht der geplanten Fertigstellung der<br />
gesamten Anlage im März nichts im Wege.<br />
SPORT UND FAMILIE –<br />
VON DER BREITE IN DIE SPITZE!<br />
BHC GEWINNT „STERN DES SPORTS”<br />
Bereits im November freute sich der Bremer Hockey-Club über die Verleihung des<br />
„Großen Stern des Sports“ in Silber auf Landesebene. Die Volksbank Bremen-Nord<br />
zeichnete gemeinsam mit dem LSB Bremen insgesamt fünf Sportvereine auf Landesebene<br />
aus. Und der Bremer Hockey-Club erhielt die hohe Auszeichnung für das Projekt<br />
„Sport und Familie – von der Breite in die Spitze!“<br />
Vorbildlich hat der BHC laut DOSB bewiesen, wie Sport und Familie vereint werden<br />
können. Wie ein roter Faden ziehe sich dies unter der Prämisse des „Sports für die<br />
ganze Familie“ durch alle Abteilungen des Oberneulander Vereins vom Breiten- bis hin<br />
zum Spitzensport.<br />
So ist es im Bremer Hockey-Club möglich, dass Eltern und Kinder zeitgleich verschiedene<br />
Sportangebote wie u.a. Hockey, Tennis oder Fitnesskurse im Fitnessstudio<br />
„redbox“ wahrnehmen und sich hiernach beispielsweise auf der vereinseigenen Terrasse<br />
mit anderen Familien zum Essen und Trinken wieder treffen. Diese familiäre und<br />
heimische Atmosphäre schaffe eine lang anhaltende Identifikation und damit Bindung<br />
an den eigenen Verein. Der BHC freute sich sehr über diese mit 2.500,- Euro dotierte<br />
Auszeichnung. Das Preisgeld wird in den weiteren Ausbau der Clubanlage investiert<br />
(u.a. einer Tennis-Flutlichtanlage).<br />
Am 18. Januar schauten alle BHC-ler gespannt nach Berlin. Dort wurde der „Große<br />
Stern des Sports“ in Gold verliehen. Der BHC verpasste zwar knapp das Podium, erhielt<br />
aber als Vierter nochmals 1.000,- Euro für den Verein. Allein die Finalteilnahme in<br />
Berlin war schon eine herausragende Auszeichnung und die Ehrung für ein tolles<br />
Projekt mit Vorbildcharakter.<br />
70 OBERNEULAND
OBERNEULAND NACHRUF<br />
ABSCHIED<br />
ADIEU, MARCEL<br />
IN GEDENKEN<br />
HANS MONTINI<br />
Genuss und Hans Montini – das gehörte<br />
zusammen. „Es ist unglaublich, welchen Geschmacks-<br />
und Geruchssinn Hans gehabt hat“,<br />
sagt Rainer Kretschmer. Über ein halbes Jahrhundert<br />
waren die beiden befreundet. Sie wohnten<br />
als junge Erwachsene in einer WG, als Rainer<br />
Kretschmer zum ersten Mal mit diesem Talent in<br />
Berührung kam. Damals war Hans Montini noch<br />
„Es ist unglaublich,<br />
welchen Geschmacksund<br />
Geruchssinn<br />
Hans gehabt hat.“<br />
Rainer Kretschmer.<br />
Sachbearbeiter beim Arbeitsamt. Schon damals<br />
stand er für gutes Essen selbst am Herd, liebte<br />
Musik und politische Diskussionen.<br />
Als er sich entschloss, Sozialwissenschaften zu<br />
studieren, konnte er noch nicht ahnen, dass ihn<br />
genau dieses Studium nach Italien führen würde. In<br />
Bologna machte er ein Zusatzstudium und arbeitete<br />
ein Jahr in Venedig. Dort nahm seine Leidenschaft<br />
für Weine, Weingüter und Winzer ihren Anfang.<br />
Sie steigerte sich so, dass er nie als Sozialwissenschaftler<br />
gearbeitet hat, sondern sich zunächst als<br />
Weinvertreter für Endrizzi verdingte. Durch Ralph<br />
Saxe wurde er zum Weinhändler und landete<br />
schließlich mit einem eigenen Laden in<br />
Oberneuland.<br />
Das war vor 22 Jahren. Privat mochte er melodiösen<br />
Jazz, versuchte sogar in den letzten Jahren<br />
noch Saxophon spielen zu lernen. Seine Leidenschaft<br />
für gute Trauben wirkte sich auch auf seine<br />
Familie aus: Die Urlaube verband er gern mit<br />
Besuchen bei Winzern und dem Entdecken neuer<br />
Weingüter. „Der persönliche Kontakt war ihm wichtig<br />
und ermöglichte uns als kleinem Laden auch eine<br />
relativ große Menge an Eigenimporten“, sagt sein<br />
Freund und Kollege.<br />
Es sei schon faszinierend gewesen, ihn bei<br />
Proben auf Messen und in Kellern zu beobachten.<br />
„Während ich schon an meine Grenzen stieß,<br />
konnte er weiter testen und die Weine genau<br />
klassifizieren, Jahrgangsunterschiede schmecken<br />
und hatte sogar manches Mal Muskelkater am<br />
Gaumen“, erinnert sich Rainer Kretschmer.<br />
Für seinen Freund und Weggefährten, der am<br />
22. Dezember verstarb, werden seine Kollegen<br />
und er den Weinhandel Montini in Hans’ Gedenken<br />
und Weise weiterführen. AS, Foto: Montini-Weinhandel<br />
Dass er mal in Oberneuland landen würde, hatte sich<br />
Marcel Kein nicht träumen lassen. Sein Weg führte ihn<br />
über Chemnitz, Atlanta, New York, Düsseldorf, Lörrach<br />
in die Stadt mit dem schönen kleinen Flughafen. Des<br />
Reisens müde und voller Wissen über Kosmetik und<br />
Düfte machte sich der Parfümeur mit seiner Parfum<br />
Akademie selbstständig.<br />
Mit einem kleinen Schild an der Oberneulander<br />
Landstraße, direkt unter „Sergio“, machte er auf sich<br />
aufmerksam. In einem Interview für das Oberneuland<br />
Magazin (Herr der Düfte, 10/2015) erzählte er, wie<br />
glücklich er ist, endlich in Bremen angekommen zu sein und Oberneuland, nachdem<br />
er schon zehn Jahre in der Mühlenfeldstraße gelebt hat, zu erkunden.<br />
Mit der Akademie schuf er einen Ort, der Bekanntheit über die Grenzen<br />
Deutschlands hinaus erlangte. Marcel Keins verfügte über ein immenses Wissen<br />
über Düfte, das Profis genauso nutzten wie Einsteiger. „Mich hat es gestört, dass<br />
man in Deutschland keine wirkliche Möglichkeit hat, sich unabhängig mit dem<br />
Thema Parfum auseinanderzusetzen.<br />
Deswegen habe ich die Akademie gegründet“,<br />
erklärte Marcel Kein. Ihm ging es um den Duft, das<br />
Teilen von Wissen und nicht um die Marketing-<br />
Strategien der Großkonzerne, für die er im Laufe<br />
seines Lebens auch gearbeitet hatte. Zum einen<br />
schulte er Parfümerie-Fachpersonal, zum anderen<br />
bot er Seminare für jedermann an. Er kreierte einen<br />
Parfum-Baukasten, beschrieb Düfte für eine Baumschule,<br />
entwickelte seine eigene Parfum-Serie mit<br />
Refill-Flacons und immer wieder neue Konzepte rund um das Thema Duft.<br />
Mit der Parfum<br />
Akademie schuf er<br />
einen Ort, der<br />
Bekanntheit über<br />
die Grenzen<br />
Deutschlands<br />
erlangte.<br />
Privat wusste er immer, wo es gute Lebensmittel gab: Eier direkt vom Bauern,<br />
Wild vom Jäger, Fleisch vom Erzeuger. Die Küche war neben dem Labor sein<br />
Revier. Wenn das Oberneuland Magazin Oberneulander Rezepte suchte, war er<br />
immer einer der ersten, der nicht nur eine Idee hatte, sondern sofort umsetzte.<br />
Die Oberneulander lernten die Umtriebigkeit, mit der Marcel Kein durchs Leben<br />
ging durch Veranstaltungen wie die Lebensart Oberneuland-Modenschau im<br />
Bahnhof, den Sommermarkt im Garten von Ichons Park, den Weihnachtsmarkt<br />
oder verschiedene Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Parfum Akademie<br />
kennen.<br />
Marcel Kein verstarb überraschend am zweiten Weihnachtstag. AS<br />
OBERNEULAND 71
Offizieller Medienpartner<br />
»<br />
Neuer<br />
Tribünen-Sponsor<br />
Interview mit Steffen Röhrs<br />
Steffen, Du bist seit dieser Regionalliga-Saison Tribünen-Sponsor des<br />
FC Oberneuland. Die Haupttribüne heißt nun "Miet&heat"-Tribüne.<br />
Was ist darunter zu verstehen?<br />
Steffen Röhrs: Miet&heat ist die moderne Art, sich Heizungsanlagen anzuschaffen.<br />
Und das zu einem Festpreis über 10 oder 15 Jahre.<br />
Wir haben in den letzten Jahren verstärkt festgestellt, dass Kunden die Anschaffung<br />
einer neuen Heizung scheuen, da vielleicht nicht genügend Kapital vorhanden<br />
ist. Also haben wir eine sehr interessante Alternative zum Kauf entwickelt!<br />
Parallelen zu Miet&heat sehen wir zum Beispiel im immer weiter wachsenden<br />
Carsharing. Das Mieten oder besser gesagt, das Leasen von Heizungsanlagen<br />
praktizieren wir schon länger. Durch die deutlich verstärkte Nachfrage haben wir<br />
dem Produkt einen Namen gegeben und es deutlicher in den Fokus gestellt.<br />
Gerade in der heutigen Zeit, in denen die Arbeitsplätze nicht mehr so sicher<br />
scheinen wie noch vor ein paar Monaten, erfahren wir eine riesige Nachfrage.<br />
Unsere Kunden brauchen eine neue Heizungsanlage und wollen oder können<br />
gerade nicht die Investitionssumme aufbringen, um die Anlage zu sanieren. Mit<br />
Miet&heat haben unsere Kunden jetzt die Möglichkeit, Heizungsanlagen kostengünstig<br />
zu mieten – und das inklusive Montage, Wartung, alle Reparaturen und<br />
Schornsteinfegerkosten über den Zeitraum von 10 oder 15 Jahren. Zudem<br />
bieten wir unseren Kunden mit Miet&heat eine zehnjährige Gewährleistung und<br />
Garantie auf das Heizgerät. Am Ende der Vertragslaufzeit kann die Heizungsanlage<br />
zum Festpreis von 99,00 Euro gekauft werden oder es wird eine neue<br />
Anlage verbaut und wieder geleast. Die monatliche Miete beträgt standardmäßig<br />
zwischen 75,00 und 95,00 Euro, mit denen alles abgegolten ist. Zusätzlich<br />
bieten wir unseren Kunden immer eine Anzahlungsmöglichkeit, um die monatlichen<br />
Kosten noch weiter zu reduzieren.<br />
Bis zum 31. Dezember 2<strong>02</strong>0 warst Du noch offizieller Partner von Werder<br />
Bremen. Was hat Dich mit Deiner Firma dazu bewogen, das Engagement<br />
beim FC Oberneuland anzutreten?<br />
Das Handwerk steht seit der Wirtschaftskrise 2009 sehr gut da. Ich sehe es als<br />
Unternehmer auch in meiner Verantwortung, davon etwas an hilfsbedürftige<br />
Organisationen, aber auch Vereine zurückzugeben bzw. weiterzugeben.<br />
Im Falle vom FC Oberneuland und Werder Bremen haben wir natürlich auch einen<br />
enormen Werbeeffekt. Der steht für mich allerdings nicht unbedingt im Vordergrund.<br />
Der FCO hat einfach zur richtigen Zeit die richtigen Ideen gehabt und<br />
mich damit überzeugt. Man spürt den Aufschwung im Verein und diese bemerkenswerte<br />
Kraft, die der Verein sich in den letzten Jahren wieder erarbeitet hat.<br />
Als „alter Bremer“ Fußballer habe ich eine Affinität zu dem Sport und kann mich<br />
damit sehr gut identifizieren. Mir ist dabei aber bewusst, dass nicht nur der Fußball<br />
Unterstützung braucht, sondern gerade auch andere Sportarten, die nicht<br />
so im Vordergrund stehen. Hier werden jedes Wochenende richtig tolle Leistungen<br />
erbracht und das häufig mit deutlich weniger Mitteln als die Fußballer. Diesen<br />
Vereinen wird häufig – trotz enormer Leistungen – die Chance zum Aufstieg in<br />
eine höhere Liga verwehrt, da die finanzielle Kraft einfach nicht vorhanden ist.<br />
Da ist der Fußball deutlich privilegierter als andere Sportarten. Wir unterstützen<br />
z.B. auch die Volleyballdamen vom TV Eiche Horn, die auf und neben dem Platz<br />
ein beeindruckendes Leistungspensum an den Tag legen. Den Habenhauser FV<br />
fördern wir in den Jugendmannschaften, in dem eine hervorragende ehrenamtliche<br />
Arbeit gemacht wird. Kurzum, es ist mir eine große Freude, wenn ich sehe,<br />
mit welchem Engagement viele Vereine ihre tägliche Arbeit erbringen, diese<br />
freiwilligen Leistungen verdienen größten Respekt.<br />
Was verbindest Du mit dem Stadtteil Oberneuland?<br />
Neben der wieder erstarkten sportlichen Anziehungskraft des FCO, die dem eben<br />
schon genannten Aufwand der Verantwortlichen zuzuschreiben ist, ist Oberneuland<br />
ein wirtschaftlich starker Stadtteil, in dem viele unserer Kunden wohnen.<br />
Da wir neben Miet&heat auch hochwertige Badezimmer aus einer Hand sanieren,<br />
sind wir hier häufig vertreten. Ich sitze zudem auch gerne auf der heutigen<br />
Miet&heat-Tribüne und schaue dem intensiven Einsatz der Spieler zu.<br />
Der FC Oberneuland landet am Saisonende auf Platz …?<br />
Das ist schwer zu sagen, ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft den<br />
Klassenerhalt schafft und nächstes Jahr wieder in der Regionalliga spielt. Das<br />
wäre für den Verein, die Stadt, aber auch für den gesamten Bremer Fußball ein<br />
wichtiges Zeichen gegenüber unseren Fußballnachbarn aus Niedersachsen,<br />
Hamburg oder Schleswig-Holstein.<br />
Fotos: FC Oberneuland<br />
Zur Person: Steffen Röhrs, verheiratet, Kinder im Alter von 3 und 7 Jahren, ist<br />
geschäftsführender Gesellschafter der Uwe Röhrs GmbH mit Sitz in der Bremer<br />
Neustadt. In vierter Generation bietet die Uwe Röhrs GmbH die Sanierung von<br />
modernen Badezimmern und Heizungsanlagen an.<br />
72 OBERNEULAND
FCO-Partner im Gespräch<br />
Olaf Janotta (li.) mit<br />
Marko Mock (re.)<br />
Interview mit<br />
Olaf Janotta<br />
Olaf, Du bist Geschäftsführer der Havanna Lounge im Börsenhof A, Am Dom 5<br />
in der Bremer Innenstadt. Die Havanna Lounge ist dem FCO-Partnerclub beigetreten.<br />
Was muss man sich unter der „Havanna Lounge“ vorstellen?<br />
Olaf Janotta: Die Havanna Lounge wurde im Jahr 2001 gegründet und ist heute<br />
der Wirtschafts- und Gesellschaftsclub in Bremen. Das „der“ unterstreiche ich, weil<br />
es nichts Vergleichbares im Nordwesten gibt. Das hört sich vielleicht etwas übertrieben<br />
an, aber es ist wirklich so. Unser Club befindet sich direkt in der Bremer<br />
Innenstadt. Auf fast 1.000 m² findet man uns in der alten Wertpapierbörse in einem<br />
neugotischen Ensemble des Börsenhofs A. Natürlich topausgestattet mit verschiedenen<br />
Konferenzmöglichkeiten, Restaurant, Bibliothek, Kaminzimmer, Billardraum,<br />
begehbarem Humidor und einer Loge im Weserstadion. Unsere mehr als 800 Mitglieder<br />
sind zumeist Entscheider und Multiplikatoren aus Bremen und umzu. Dazu<br />
gehören auch ein Junioren- und ein Business Women-Netzwerk. Unsere Mitglieder<br />
haben Zugang zum größten Clubnetzwerk der Welt, dem „International Associate<br />
Clubs“ mit über 220 Partnerclubs. Ob in Shanghai, New York oder Berlin, fast in<br />
jeder größeren Stadt findet ein Havanna Loung ler einen exklusiven Partner für<br />
Meetings und Gourmet. Einzigartig sind auch unsere Veranstaltungen. Kein anderer<br />
Club in ganz Deutschland bietet seinen Mitgliedern derart vielfältige Veranstaltungen.<br />
Über 100 Events pro Jahr haben wir im Programm, das geht über Polit-TALKs,<br />
Wirtschafts-TALKs, Bundesliga-TALKs, Betriebsbesichtigungen, Poker-Events, Golfturniere,<br />
Clubreisen, Gourmetabende, Degustationen und nicht zu vergessen,<br />
unsere legendären Partys mit über 4.000 Mitgliedern und Gästen.<br />
Das ist natürlich unglaublich aufwendig, aber ich habe zwölf ganz wunderbare Mitarbeiter,<br />
die mir nicht nur helfen, sondern versuchen mich überflüssig zu machen.<br />
Dafür bin ich sehr dankbar. Aber irgendwie ist man trotzdem immer im Einsatz.<br />
FC Oberneuland – Gemeinsamer Erfolg<br />
• Bremenligameister 2019/2<strong>02</strong>0<br />
• Bremer Hallenmasters Sieger 2019<br />
• Amateurtrainer des Jahres 2019<br />
• Amateurspieler des Jahres 2019<br />
• Fairste Mannschaft der Bremenliga<br />
• DFB Pokal Teilnahme gegen SV Darmstadt<br />
• Testspiele gegen VfL Osnabrück und<br />
VFL Wolfsburg<br />
Jetzt in der Regionalliga –<br />
Die Königsklasse der Amateure<br />
#WIRMITEUCH<br />
Unser Motto tragen wir auch in unsere Partnerschaften mit<br />
der regionalen Wirtschaft. Durch den FCO Partnerclub<br />
werden wir zur Plattform zur Verknüpfung der lokalen und regionalen<br />
Wirtschaft, denn der Fußball ist der Kit unserer<br />
Gesellschaft. Werden Sie Teil der Gemeinschaft und knüpfen<br />
Sie zahlreiche neue Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern.<br />
Vorteile im Partnerclub<br />
Was ist das Motiv des Beitritts zum FCO-Partnerclub? Wie kam es dazu?<br />
Zunächst einmal bin ich fußballbegeistert und ich finde es super, dass sich mit<br />
dem FCO ein ambitionierter Verein neben Werder entwickelt. Das will ich gerne<br />
fördern. Den Ausschlag hat aber Kristian Arambasic gegeben. Ich kenne Kristian<br />
schon sehr lange. Unsere Kinder haben in den letzten acht Jahren häufig gegeneinander<br />
gespielt und sind jetzt Teamkollegen in der Regionalliga Nord bei der<br />
U19 vom JFV Nordwest.<br />
Kristian ist bei uns in der Havanna Lounge im Bundesliga-Talk aufgetreten und<br />
hat mich und unsere Mitglieder total begeistert. An dem Tag sind einige dem<br />
FCO-Partnerclub beigetreten und unser Mitglied Marko hat den Stadion-Namen<br />
übernommen. Ich selber habe eigentlich keine großen Ambitionen mit der<br />
Mitgliedschaft, ich möchte dieses tolle Projekt mit leidenschaftlichen Menschen<br />
einfach nur unterstützen.<br />
Wie siehst Du persönlich den Stadtteil Oberneuland?<br />
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Ich lebe in Dötlingen, das ist ein wunderschönes<br />
Dorf in Niedersachsen. Ich fahre jeden Tag in die Havanna Lounge und<br />
sehe sonst wenig von Bremen.<br />
2 Dauerkarten<br />
für die<br />
Regionalliga-<br />
Heimspiele<br />
Ihr Logo auf<br />
unserer<br />
Website und<br />
am Stadion<br />
Zahlreiche<br />
Netzwerkmöglichkeiten<br />
Individuelle<br />
Sponsoringmöglichkeiten<br />
>10.000<br />
Personen<br />
digitale<br />
Reichweite<br />
Verteilung von<br />
Jobs und<br />
Ausbildungsstellen<br />
Der FC Oberneuland hat vermutlich den kleinsten Etat aller Regionalligisten.<br />
Welche Rolle kann der FC Oberneuland in dieser Saison spielen? Wo siehst<br />
Du den Verein in drei Jahren?<br />
Macht so weiter, dann traue ich der Mannschaft Einiges zu. Wenn Ihr den Etat in<br />
dieser Zeit entwickeln könnt, ist sicher bald die 3. Liga drin. Geld ist im Fußball<br />
halt entscheidend.<br />
Zur Person: Olaf Janotta, verheiratet, 2 Kinder, ist seit 20<strong>02</strong> Geschäftsführer der<br />
2001 gegründeten Havanna Lounge (HL-Bremen Clubbetriebsgesellschaft mbH)<br />
und unterstützt den FC Oberneuland als Mitglied im FC Oberneuland-Partnerclub<br />
seit dieser Regionalliga-Saison 2<strong>02</strong>0/2<strong>02</strong>1.<br />
Wirfreuen uns auf ein persönliches Gespräch.<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Benjamin Scher<br />
Leiter Strategische Planung & Partnerschaften<br />
bs@fcoberneuland.de<br />
+49 (0) 175 77 40 792
BORGFELD<br />
NAHVERSORGUNG IN BORGFELD<br />
BORGFELDS ANLIEGEN WIRD GEHÖRT<br />
Seit 2009 besteht ein Zentren- und<br />
Nahversorgungskonzept für ganz<br />
Bremen aus der Sicht der Behörden.<br />
Im Jahr 2018 wurde das schon<br />
einmal fortgeschrieben. Und nun<br />
geht es um die Entwicklungsprognose<br />
und räumliche Entwicklungszielstellungen,<br />
wie es im Beamtendeutsch<br />
heißt, für das Jahr 2<strong>02</strong>5.<br />
Das Konzept, soweit es Borgfeld betrifft,<br />
wurde dem Beirat anlässlich einer öffentlichen<br />
Sitzung Anfang 2<strong>02</strong>0 vorgestellt.<br />
Unter anderem sollte der Parkplatz bei<br />
Rewe für weitere Einzelhändler genutzt<br />
werden. Die jüngsten Umbaupläne und<br />
Vorschläge der Gebrüder Viohl sah man<br />
damals sehr kritisch. Dieses Gelände sollte<br />
gar nicht in die Borgfelder Nahversorgung<br />
einbezogen werden. Und das Shared-Space-<br />
Projekt in der Borgfelder Heerstraße schien<br />
der Behörde ganz und gar unbekannt zu<br />
sein.<br />
Der Beirat Borgfeld verwahrte sich mit<br />
zwei Stellungnahmen gegen die Pläne,<br />
listete den vielfältigen Einzelhandel im Ort<br />
auf und kam mit eigenen Vorschlägen<br />
(siehe OBERNEULAND MAGAZIN 5/2<strong>02</strong>0). Nicht<br />
ohne den Hinweis auf die gestiegene<br />
Einwohnerzahl durch die Ansiedlungen in<br />
Borgfeld-Ost und -West. Noch im letzten<br />
Herbst ließ die Behörde durchblicken,<br />
die Anzahl der Einwohner werde wieder<br />
zurückgehen, wenn die Kinder der jungen<br />
Familien aus dem Haus seien. Dafür müssten<br />
die vorhandenen Zentren (denkt man da<br />
an Horn?) gesichert und geschützt werden.<br />
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit traf<br />
man sich jedoch zwei Mal mit Beiratsmitgliedern<br />
und Mitgliedern des Ausschusses<br />
für Bau und Verkehr zu einem Workshop.<br />
Seither sieht es für die Borgfelder Angelegenheiten<br />
weitaus günstiger aus als bisher.<br />
Das bisherige Zentrum<br />
soll attraktiver werden<br />
Kurz geschildert: Die Pläne, das künftige<br />
Viohl-Gelände nach dem Umbau an das<br />
Einkaufszentrum anzuschließen, stehen<br />
Der Plan zeigt im weißen Feld das vom Planungsbüro ausgewiesene Nahversorgungszentrum, im rot unterlegten<br />
Bereich die vom Beirat gewünschte Erweiterung und in Grün eine weitere mögliche Potenzialfläche.<br />
nicht mehr außen vor. Dafür sollte es eine<br />
Öffnung des Geländes in Richtung Norden<br />
geben. Ebenso sollten die Geschäfte gegenüber<br />
von Viohl, also auf der anderen<br />
Straßenseite zwischen Daniel-Jacobs-Allee<br />
und der Apotheke, mit einbezogen werden.<br />
Als Verbindung zwischen Querlandstraße<br />
und der „alten“ Borgfelder Heerstraße<br />
denkt man an eine Flaniermeile mit breiten<br />
Fußwegen mit hoher Aufenthaltsqualität.<br />
Dieser Teil der Borgfelder Heerstraße bis<br />
zur Dorflinde soll im Sinne des Shared-<br />
Quelle: Wendelin Seebacher<br />
Space-Gedankens verkehrsberuhigt sein. Das<br />
bisherige Zentrum soll attraktiver werden,<br />
zum Beispiel durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
für Pkws auf 10 km/h.<br />
Der Haupt- und Durchgangsverkehr<br />
läuft über die Borgfelder Allee mit den<br />
zwei Haltestationen für die Straßenbahn<br />
und für Busse. Die Borgfelder Allee soll<br />
von Netto (hier heißt sie noch Borgfelder<br />
Heerstraße) bis zur Flutbrücke weiter ausgebaut<br />
werden. Für einen Drogeriefachmarkt,<br />
der in Borgfeld fehlt, bieten sich die<br />
74 OBERNEULAND
künftigen Gebäude von Viohl an. Die Nutzung<br />
des Rewe-Parkplatzes sei kurzfristig<br />
nicht entwickelbar, räumen die Planer ein.<br />
Der Aldi-Markt auf seinem heutigen Standort<br />
am Hamfhofsweg sei keine empfehlende<br />
und realistische Nutzungsoption. Dies<br />
kommt den Plänen, Aldi auf dem Viohl-<br />
Grundstück mit anzusiedeln, sehr entgegen.<br />
Dass es dem Beirat gelang, die Experten<br />
der Stadtplanung von den berechtigten<br />
Wünschen Borgfelds zu überzeugen, ist in<br />
großem Maße dem Ausschuss für Bau<br />
und Verkehr, allen voran Jürgen Klaes,<br />
Wolfgang Klüver, Jörn Broeksmid,<br />
Alexander Keil und Wendelin<br />
Seebacher zu verdanken.<br />
„Eine solche bildliche<br />
Darstellung sagt mehr<br />
aus als jeder Text.“Wolfgang Klüver<br />
In akribischer Kleinarbeit hatten sie<br />
recherchiert und auf einer großen Karte im<br />
Format ca. DIN A 0 alle vorhandenen<br />
Geschäfte, Händler, Gaststätten, Werkstätten<br />
nach Funktion und Betriebsgröße<br />
eingetragen. „Eine solche bildliche Darstellung<br />
sagt mehr aus als jeder Text“, weiß<br />
Wolfgang Klüver. Zusammen mit einer<br />
schriftlichen Ausarbeitung wurde das den<br />
Planern vorgelegt. Offensichtlich wussten<br />
sie damit zu überzeugen, sodass die<br />
Planung jetzt auf dem oben genannten<br />
Level steht.<br />
Jörn Broeksmid ist zufrieden, die viele<br />
Arbeit und das ständige Zureden seit fast<br />
einem Jahr mache sich nun bezahlt. Der<br />
Beirat zieht fast vollzählig an einem Strang.<br />
Die Geschäftsleute zeigen eine positive<br />
Dynamik, alle bringen sich großartig ein,<br />
Borgfeld bleibt ein junger Ortsteil.<br />
Borgfeld bekomme eine Einkaufsmeile von<br />
400 bis 500 Metern mit je einem Parkplatz<br />
am Anfang und am Ende. Alle Unternehmen<br />
sind zu Fuß, per Rad, mit Auto und von<br />
der Straßenbahn aus leicht zu erreichen.<br />
Das derzeitige Aldi-Grundstück am<br />
Hamfhofsweg könnte zum Beispiel ein<br />
Gesundheitszentrum, Ärztehaus, eine<br />
Rehaklinik beherbergen.<br />
Wolfgang Klüver weiß, dass der gegenwärtige<br />
Plan erst mal einer von mehreren<br />
folgenden Schritten sein wird. Aber Borgfeld<br />
hat sich gut sichtbar gemacht. Vor allem<br />
wurde die andere Straßenseite gegenüber<br />
von Viohl mit einbezogen. Die Wohngebiete<br />
hingegen bleiben vom Autoverkehr verschont.<br />
Mit dem Viohl-Umbau könnte<br />
relativ kurzfristig begonnen werden. Das<br />
Shared-Space-Projekt war anscheinend bis<br />
Anders als bei diesem Modell wird sich das Viohl-Gelände mehr nach Norden (zum rechten Bildrand) öffnen.<br />
dahin nicht bekannt. Wie auch – das<br />
Planungsbüro ist in Dortmund<br />
ansässig und kennt die örtlichen<br />
Befindlichkeiten und Gegebenheiten<br />
nicht. Shared-Space wird wohl erst später<br />
realisierbar sein. Die bei Viohl geplante<br />
Tiefgarage wird den ruhenden<br />
Autoverkehr entflechten, und<br />
schließlich sind die vorgesehenen<br />
Seniorenwohnungen dort ein<br />
Pfund, mit dem Borgfeld<br />
wuchern kann. Letztlich wird<br />
dieses Nahversorgungskonzept dazu beitragen,<br />
dass die Bürger lieber innerhalb<br />
Bremens wohnen und bleiben wollen, statt<br />
sich in den umliegenden niedersächsischen<br />
Gemeinden anzusiedeln.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke, Wendelin Seebacher<br />
„Die viele Arbeit und das ständige<br />
Zureden seit fast einem<br />
Jahr mache sich nun<br />
bezahlt.” Jörn Broeksmid<br />
OBERNEULAND 75
BORGFELD<br />
SC BORGFELD<br />
NEUER KUNSTRASENPLATZ<br />
Der Kunstrasenplatz in der Vorbereitungsphase.<br />
Foto: deichphoto.com<br />
Der SC Borgfeld ist einer der bedeutendsten Fußball-<br />
Vereine in Bremen: nach Werder Bremen der zweitgrößte.<br />
33 Mannschaften sind hier zu Hause, berichtet Thomas<br />
Kaessler, der 1. Vorsitzende. Über<br />
800 Mitglieder hat der Verein, zwei Drittel<br />
der Aktiven kommen aus der unmittelbaren<br />
Region. Auf den Breitensport wird<br />
ebenso viel Wert gelegt wie auf den<br />
Leistungssport. So mancher Profi-Fußballer<br />
hat sich hier seine ersten Sporen verdient. Denken wir zum<br />
Beispiel an Julian Brandt von Borussia Dortmund. Und dann<br />
wäre da noch Eren Dinkci zu nennen, der noch als Amateur<br />
mit seinem Kopfballtor in Mainz für Werder endlich wieder<br />
drei Punkte holte. Drei Jahre lang war er vorher beim SC Borgfeld.<br />
Der Bremer Fußballverband und das Sportamt haben also<br />
allen Grund, diesem Club ihre besondere Aufmerksamkeit zu<br />
widmen.<br />
Einst gehörten Mitglieder des heutigen Vereins als Fußballsparte<br />
zum TSV Borgfeld und lagen damit näher am Ort. In<br />
einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember<br />
So mancher Profi-Fußballer<br />
hat sich hier seine ersten<br />
Sporen verdient.<br />
1981 trennten sich die Fußballer vom TSV, gründeten ihren<br />
eigenen Verein und machten sich auf dem Gelände Hinter dem<br />
Großen Dinge selbstständig. Das ist in diesem Jahr 40 Jahre<br />
her und soll gebührend gefeiert werden.<br />
Was seinerzeit überhaupt kein Thema<br />
war, gestaltet sich bei der Größe und Bedeutung<br />
des Vereins heutzutage zum<br />
Problem: die Grundstücksfrage. Das Vereinsgelände<br />
gehört, einfach gesagt, der<br />
Stadt. Genau genommen hat das Sportamt die Anlage von<br />
Immobilien Bremen gepachtet. So weit, so gut. Wenn da nicht<br />
die Zuwegung wäre. Und da wird es kompliziert. Neben IBB<br />
gehören vom Hamhofsweg an die Wege Am Großen Dinge,<br />
Hinter dem Großen Dinge und letztlich auch der Kuhgrabenweg<br />
am Rande des Vereinsgeländes der Teilungsinteressengemeinschaft<br />
Borgfelder Kuhweide. Ein Zusammenschluss von<br />
20 Landwirten und Eigentümern, denen ein Teil der Zuwegung<br />
zum Sportplatz gehört. Eine Regelung, die seit 1880 die Wegeverhältnisse<br />
in diesem Gebiet bestimmt. Damals waren die als<br />
Bewirtschaftungswege angelegt. Das heißt, jeder Eigentümer ist<br />
76 OBERNEULAND
Fotos: Dirk-Jochen Beckmann<br />
Ein guter Grund, den Bau des Kunstrasenplatzes voranzutreiben,<br />
war die Großspende eines privaten Geldgebers in Höhe<br />
von 500.000 Euro. So benötigte der Verein nur noch ein relativ<br />
kleines Darlehen. Ende Dezember war auf dem neuen Platz<br />
noch eine dynamische Zwischenschicht aufzutragen, bevor der<br />
eigentliche Kunstrasen verlegt wird. In den ersten Wochen dieses<br />
Jahres wird er bespielbar sein. Das abgetragene Erdreich lagert<br />
vorläufig wie ein Wall neben dem neuen Platz. Früher oder<br />
später kann es als Untergrund für eine Tribüne dienen.<br />
Etwa zur gleichen Zeit machte sich der SC Borgfeld Sorgen<br />
um die Weiterführung der Wümme-Lounge, der Vereinsgaststätte.<br />
Der Pächter hatte dem Verein mitgeteilt, dass er seine<br />
Aufgaben nicht mehr fortführen könne. Dabei waren die Räume<br />
mit Mobiliar und Küche 2019 erst umgebaut worden. In Zeiten<br />
der notwendigen Kontaktbeschränkungen fürchtete man, nicht<br />
so bald jemand anderen zu finden. Jetzt jedoch (Stand Ende<br />
Dezember) ist der Vertrag mit einer neuen Pächterin so gut<br />
wie unterschrieben. Eine erfahrene Gastronomin, die auch<br />
ein weiteres Restaurant betreibt, wird das Vereinsheim übernehmen.<br />
EM<br />
auf seinem Teil für den Zustand der Wege und für die Verkehrssicherungspflicht<br />
auch heute noch verantwortlich.<br />
Ein Ausbau der Strecke vom Jan-<br />
Reiners-Weg zum SC Borgfeld war und<br />
ist daher nicht möglich. Busfahrer, die Gastmannschaften<br />
zum Fußballplatz<br />
„Wir sind auf einem guten<br />
Weg zu einer Neuordnung<br />
der Eigentumsverhältnisse“,<br />
bringen wollen,<br />
müssen schon<br />
gehörig vorsichtig<br />
sein.<br />
Im Sommer<br />
2<strong>02</strong>0 wurde es<br />
echt kompliziert. Der Sportclub braucht dringend einen neuen<br />
Kunstrasenplatz. Dafür mussten Baufahrzeuge mit 40 Tonnen<br />
Gewicht anfahren, die Wege sind aber nur für 26-Tonner zugelassen.<br />
Die Interessengemeinschaft muss die Versicherungspflicht<br />
für den privaten Teil der Zuwegung schultern. Wo ein<br />
Wille ist, heißt es, sei auch ein Weg. Niemand wollte dem<br />
Verein für dieses Vorhaben Steine in den Weg legen. Über einen<br />
normalen Verwaltungsweg, so Thomas Kaessler, sei keine Lösung<br />
möglich gewesen. Nun aber kam Professor Rudolf Hickel ins<br />
Spiel. Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler wohnt<br />
bekanntlich in Borgfeld, ist begeisterter Fußball-Anhänger und<br />
berät den Verein. Anfang August vermittelte er ein Treffen mit<br />
Jürgen Schilling, dem Sprecher der Interessengemeinschaft,<br />
Björn Fecker, dem Präsidenten des Fußballverbands, Gerd<br />
Lüken von der Projektbaugesellschaft Borgfeld, Staatsrat Jan<br />
Fries als Vertreter der städtischen Liegenschaften und Thomas<br />
Kaessler. Kurzfristig einigte man sich darauf, zunächst den<br />
Baufahrzeugen die Zuwegung freizugeben, damit der Kunstrasenplatz<br />
fertiggestellt werden kann. Die Gespräche laufen<br />
weiter. „Wir sind auf einem guten Weg zu einer Neuordnung<br />
der Eigentumsverhältnisse“, freut sich Thomas Kaessler.<br />
Thomas Kaessler<br />
OBERNEULAND 77
REGION ERLEBEN<br />
LIEBLINGSPLÄTZE IN UNSERER REGION:<br />
PESTRUPER HEIDE<br />
Von Hügeln<br />
und Schafen<br />
Warum in die Ferne schweifen…<br />
in der Nähe gibt es so viel zu entdecken! Alles für die kleine Auszeit<br />
zwischendurch, den Kurzurlaub am Wochenende. Entdecken Sie mit<br />
dem OBERNEULAND MAGAZIN die Lieblingsplätze in unserer Region!<br />
78 OBERNEULAND
„Eigentlich wollten wir in die Lüneburger<br />
Heide fahren“, erzählt Spaziergängerin<br />
Jutta Hildebrandt. Ja, eigentlich. Aber: „Dann<br />
war uns das zu weit an dem Wochenende, zu<br />
viel Fahrerei. So sind wir auf die Pestruper<br />
Heide gekommen.“ Und ihr treu geblieben.<br />
Denn mittlerweile kommen die Hildebrandts<br />
regelmäßig hierher, genießen die wohnortnahe<br />
Auszeit vom Alltag. Und natürlich die<br />
Heidelandschaft!<br />
Natur<br />
zum Liebhaben!<br />
SSüdöstlich von Wildeshausen im Landkreis<br />
Oldenburg, da liegt sie, die Pestruper Heide.<br />
Und der Name, der stimmt! Heide bis zum<br />
Horizont – eine faszinierende Landschaft, die<br />
dem Auge Raum lässt. Eine wahre Augenweide nicht nur<br />
Ende August, wenn die Heide blüht, sondern zu jeder Jahreszeit<br />
– auch schon im Winter und im frühen Frühjahr. „Ich mag<br />
das Hügelige, die Hügel sind malerisch“, sagt Spaziergängerin<br />
Jutta Hildebrandt. „Und immer mal wieder Bäume zwischendrin.<br />
Herrlich!“ Eine faszinierende Landschaft eben. Doch was<br />
ist es für eine Landschaft?<br />
Nun, zunächst einmal sind das Pestruper Gräberfeld und<br />
der Rosengarten zu erwähnen. Diese beiden Flächen bilden<br />
ein insgesamt 39 Hektar großes Naturschutzgebiet. 39 Hektar<br />
Heidefläche, das ist weit und breit einzigartig. Ein Naturschutzgebiet<br />
übrigens, in dem – eben aus Schutzgründen – Wegegebot<br />
gilt. Hunde müssen ganzjährig an der Leine gehen.<br />
Das Pestruper Gräberfeld – auch ein Fauna-Flora-Habitat<br />
nach EU-Richtlinie – wird vom Landschaftsschutzgebiet<br />
Pestruper Heide und Lehmkuhle umgeben. Etwas weiter östlich<br />
liegt der Rosengarten, dessen Name auf einen einst starken<br />
Wildrosenbestand zurückgehen soll. Der Rosengarten trifft im<br />
Norden auf das Naturschutzgebiet Pestruper Moor – es gilt als<br />
wildestes Niedermoor im Oldenburger Land und liegt im<br />
Landschaftsschutzgebiet Mittlere Hunte. Man sieht also: Hier<br />
wächst und blüht nicht nur allerorten Heide, hier ist auch<br />
alles bis ins kleinste Blättchen aufgeteilt und geordnet. Und<br />
geschützt.<br />
Grün ist die Heide? Nicht nur! Zwar können Baumsamen<br />
im dichten Heidekraut nicht aufgehen, doch<br />
trotzdem sehen Spaziergänger hier nicht nur Horizont<br />
und Heide, sondern auch Bäume. Wir werden auch<br />
gleich sehen, woran das liegt. Zunächst aber stellt sich<br />
die Frage nach den Gräbern. Und so führt uns der Besuch<br />
in der Pestruper Heide gleich tief hinein in die Geschichte.<br />
Richtig tief. Denn die 39 Hektar Heidefläche, sie sind zugleich<br />
die größte Ansammlung von bronze- bis eisenzeitlichen Grabhügeln<br />
in Nordeuropa – so etwas gibt es in dieser Form<br />
nirgendwo sonst. „Bereits 1819 erließ die Herzogliche Kammer<br />
in Oldenburg die erste Verordnung zum Schutz von Großstein-<br />
und Hügelgräbern. Die Fläche ist seit Langem im Besitz<br />
der Landesforsten“, heißt es bei den Niedersächsischen<br />
Landesforsten.<br />
Mehr als 530 Grabhügel sind es insgesamt, auf und zwischen<br />
denen wir uns hier bewegen. Die meisten von ihnen sind vergleichsweise<br />
klein, sprich: Sie sind etwa 1,50 Meter hoch. Diese<br />
Hügel gehen auf die Bronzezeit und die vorrömische Eisenzeit<br />
(ca. 2000 v. Chr. bis etwa um die Zeitenwende) zurück. Andere<br />
Hügel sind größer, sie werden auch „Königsgräber“ genannt<br />
und wurden vermutlich als Verbrennungsstätten genutzt.<br />
Dritter Hügel-Typus: die länglichen „Hochäcker“.<br />
Spazieren wir zurück in die Gegenwart. Und wem begegnen<br />
wir da? Schafen! Bereits 2007 war erstmals wieder eine Heidschnuckenherde<br />
hier in die Heide gebracht worden. Die Schafe<br />
haben hier einen wichtigen Job. Sie fressen abgestorbene Heidepflanzen<br />
und befreien das Areal zudem von Gräsern wie zum<br />
OBERNEULAND 79
Der wunderschön restaurierte<br />
Schafstall ist einer<br />
der Höhepunkte des<br />
Spaziergangs durch die<br />
Pestruper Heide. Und<br />
wenn dann auch noch die<br />
Bank davor frei ist und die<br />
Sonne scheint, ist sie da:<br />
die Auszeit vom Alltag.<br />
Die leicht hügelige Heidelandschaft<br />
ist einfach malerisch.<br />
„Ich bin auch eine<br />
prima Landschaftspflegerin.<br />
Mäh.“<br />
Tierische Landschaftspfleger: Seitdem Schafe in<br />
die Pestruper Heide geschickt werden, haben<br />
sich die Heideflächen deutlich verjüngt.<br />
Beispiel von der Drahtschmiele, die sich<br />
überall dazwischen schlängelt. Sieht zwar<br />
schön aus, stört aber Heidewuchs und<br />
Heideblüte!<br />
Die vierbeinigen Landschaftspfleger – im Jahr 2019<br />
zum Beispiel waren es Diepholzer Moorschnucken, die als<br />
ausgesprochen genügsam gelten – wurden engagiert, um ein<br />
Problem anzugehen: Überalterte Heidepflanzen waren 2005<br />
vom Heideblattkäfer befallen worden, hinzu kam die Ausbreitung<br />
der Drahtschmiele. Das Forstamt reagierte und schickte<br />
im Frühjahr und im Herbst Schafe in die Pestruper Heide.<br />
Mit Erfolg. Die Heideflächen haben sich seither verjüngt,<br />
was sie gestärkt hat; zudem sind die Käfer keine Gefahr mehr<br />
und die Drahtschmiele ist weitgehend verschwunden.<br />
Nicht verschwunden: Bäume. Mitten in einer Heidelandschaft<br />
Baumbestand, das ist ungewöhnlich. Aber es gibt eine<br />
Erklärung dafür, dass wir mitten im Pestruper Gräberfeld eine<br />
Birkengruppe sehen. Hier ist, so heißt es, im Zweiten Weltkrieg<br />
– 1944 – ein US-Bomber abgestürzt, nachdem das Geschütz<br />
einer Flugabwehrkanone ihn getroffen hatte. Der Einschlag des<br />
80 OBERNEULAND
Flugzeugs vernichtete das Heidekraut rund um die Absturzstelle.<br />
Birkenflugsamen fanden hier in der Folgezeit eine fruchtbare<br />
Fläche. So wuchsen sie, die Birken in der Heide.<br />
Sehr zur Freude von Spaziergängerin Jutta Hildebrandt. Die<br />
Bäume geben dem Auge Halt in der Weite der Heidelandschaft,<br />
findet sie. Auch die Schafe sieht sie gern; sie und ihr Mann<br />
fangen ihre Rundgänge gern beim Schafstall an. Wenn man<br />
Glück hat, kann man auch mal zuschauen beim Schafescheren.<br />
Der Hütehund zeigt sich, der hier – sozusagen von Berufs<br />
wegen – Ausnahmerechte genießt und frei herumlaufen darf.<br />
Na, und dann gehts auch schon los. Zwei Runden geben<br />
grobe Orientierung, die eine dauert etwa eine Stunde, die andere<br />
zwei, erzählen die Hildebrandts. „Und überall findet man Bänke.<br />
Man kann sich mal hinsetzen, ein bisschen Rast machen, das<br />
gefällt uns sehr gut.“ Die Wegeführung schätzt das Ehepaar<br />
ebenfalls: „Die Wege schlängeln sich so schön, es geht nicht<br />
immer nur einfach geradeaus.“ Wo starten? Ganz einfach am<br />
Wanderparkplatz Pestruper Gräberfeld. Er liegt an der Pestruper<br />
Straße in Wildeshausen. Straße queren, dann führt der sandige<br />
„Die Wege schlängeln sich<br />
hier wunderschön.“<br />
Spaziergängerin Jutta Hildebrandt<br />
Freudig begrüßt Kalle<br />
Spaziergängerin Jutta<br />
Hildebrandt. Dann ist<br />
er auch schon wieder<br />
weg. Denn Kalle ist<br />
ein echter Hütehund<br />
und hat immer einen<br />
wachsamen Blick auf<br />
seine Schafstruppe.<br />
Heideweg gleich zum Schafstall. Anschließend gehts um<br />
Gräberfeld und Heidefläche herum. Immer wieder<br />
führen kleine Abzweigungen und Wege weiter in die<br />
Heidelandschaft hinein. Vor allem aber spaziert man<br />
gleichsam von Ausblick zu Ausblick, von Höhepunkt zu<br />
Höhepunkt. Wer einmal mit dem Fotografieren begonnen hat,<br />
mag kaum wieder damit aufhören.<br />
Am westlichen Rand der Heidefläche liegt ein Rastplatz mit<br />
Tisch. Hier führt das Schild „Kleinenknetener Steine“ waldeinwärts<br />
und letztlich auf den Lohmühlenweg. Dieser führt in<br />
Richtung Süden (und zunächst auch durch Wald; vom Waldrand<br />
aus geht ein Pfad zu den Kleinenknetener Steinen, sprich:<br />
zu zwei jungsteinzeitlichen Hünengräbern). Ein Pfad führt von<br />
hier wieder weg, wenig später geht es nach links in Richtung<br />
Pestrup – einmal mehr über einen Weg, der viele schöne Aussichten<br />
bietet. Bevor die Hunte erreicht wird, führt der Wanderweg<br />
in Richtung Rosengarten und Pestruper Moor. Eine Abzweigung<br />
leitet zurück zum Startpunkt, zum Wanderparkplatz<br />
Pestruper Gräberfeld. Etwa acht Kilometer sind dann – nach<br />
ungefähr zwei Stunden, je nach Tempo, Pausenlänge und<br />
Foto-Auszeit – absolviert.<br />
Und das mit großem Vergnügen, wie Spaziergängerin Jutta<br />
Hildebrandt noch einmal betont. Lüneburger Heide? „Da sind<br />
wir jetzt noch gar nicht wieder gewesen. Wir kommen immer<br />
wieder hierher, in die Pestruper Heide. Alle paar Wochen machen<br />
wir das. Meinem Mann tut die frische Luft richtig gut.“<br />
Text und Fotos: Claudia Kuzaj
GESUNDHEIT<br />
Oberneuland<br />
Promotion<br />
CORONA AKTUELL<br />
SO FÜHLEN SIE SICH<br />
SICHER UND WOHL<br />
IN IHRER ARZTPRAXIS!<br />
Schutzmaßnahmen während der Corona-Zeit und die verlockende<br />
Möglichkeit der neuen Videosprechstunde<br />
Es ist wichtig, trotz Corona, Arztbesuche mit einem Wohlgefühl von<br />
Sicherheit wahrnehmen zu können. Wir möchten Ihnen Tipps geben, wie<br />
es in Praxen gut läuft.<br />
1. Die Bestuhlung im Wartebereich sollte stark reduziert sein, so dass<br />
der Sicherheitsabstand zwischen den Patienten gewehrleistet ist.<br />
2. Zusätzlich sollten überall Desinfektionsständer aufgebaut sein.<br />
3. Vor den Empfängen, sollte ein Sicherheitsabstand markiert sein,<br />
so dass es für alle einfach ist, diesen einzuhalten.<br />
4. Es empfiehlt sich, dass jeder Patient seine Patientenkarte selbst<br />
einliest, so dass kein weiterer Mensch damit in Berührung kommen<br />
kann.<br />
5. Begleitpersonen müssten draußen warten, mit Ausnahme der Eltern,<br />
die mit Ihren Kindern in die Praxen kommen.<br />
6. Alle Stühle und Türgriffe sollten nach jedem Patienten desinfiziert<br />
werden.<br />
„Viele Praxen bieten mittlerweile erfolgreich die Videosprechstunde<br />
an, in der erste Themen für beide Seiten geklärt werden können.<br />
Dieses ersetzt auf Dauer keinen Arztbesuch, es kann die Anzahl der<br />
Termine jedoch in den meisten Fällen reduzieren.“<br />
Henning Gropp, Partner und Facharzt f. Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
in den Praxen mund-kiefer-gesicht-bremen.de<br />
www.mund-kiefer-gesicht-bremen.de<br />
Foto: djd/Verlag Peter Jentschura/GettyImages/monkeybusinessimages<br />
TIPPS V<strong>OM</strong> GESUNDHEITSEXPERTEN<br />
EIN STARKES<br />
IMMUNSYSTEM<br />
Selten war es wichtiger, sein Immunsystem fit zu machen.<br />
Aber wie genau? Braucht es Pülverchen und Kapseln?<br />
"Nein", sagt Gesundheitsexperte und Autor Dr. h. c. Peter<br />
Jentschura. Er forscht seit Jahrzehnten, wie wir vor allem<br />
über eine ausgewogene Ernährung das Beste für unseren<br />
Körper tun können, und hat ein "Care-Paket" für starke<br />
Abwehrkräfte entwickelt.<br />
1<br />
Hier sind seine Tipps für das Immunsystem:<br />
Basisch bleiben: Eine Untersuchung des Instituts<br />
für Prävention und Ernährung (IPEV) in Ismaning<br />
zeigt, dass eine Übersäuerung das Immunsystem<br />
schwächt. "Ein basischer Stoffwechsel hat dagegen gute<br />
Chancen, gerade mit Viren fertig zu werden", erläutert<br />
Dr. h. c. Peter Jentschura. Die beste Voraussetzung dafür<br />
sei eine überwiegend vegetarische Ernährung mit frischen<br />
saisonalen Produkten und hochwertigen Pflanzenfetten<br />
wie Raps- und Leinöl. Zucker, weißes Mehl, tierische<br />
Lebensmittel oder auch Kaffee schaffen dagegen ein<br />
saures Milieu.<br />
2<br />
Vitamin C: Es stimuliert die Abwehrkräfte, fördert<br />
die Wundheilung und dient als Fänger von aggressiven<br />
Sauerstoffverbindungen. Neben Zitrusfrüchten liefern<br />
auch Paprika, Blumenkohl und vor allem Schwarze<br />
Johannisbeeren reichlich Vitamin C.<br />
3<br />
Vitamin D: Eine Unterversorgung mit Vitamin D<br />
scheint häufig mit einer erhöhten Infektanfälligkeit<br />
einherzugehen. Der Körper kann es mithilfe von<br />
Sonnenlicht selbst bilden, doch gerade in der dunklen<br />
Jahreszeit rät auch die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung dazu, die Depots über Nahrungsergänzungsmittel<br />
aufzufüllen.<br />
82 OBERNEULAND
leibt gesund<br />
4<br />
Kräutertee: Während Kaffee die Säurebildung im<br />
Körper fördert, bewirken basische Kräutertees<br />
(Reformhaus) das Gegenteil. Sie unterstützen gezielt<br />
die Ausscheidung saurer Stoffwechselprodukte.<br />
5<br />
Abhärtung nach Kneipp: Wechselduschen, Wassertreten<br />
und Saunieren trainieren das Immunsystem.<br />
Durch den Temperaturreiz wird außerdem die Durchblutung<br />
und damit auch die Sauerstoffversorgung der<br />
Zellen verbessert.<br />
6<br />
Bewegung: Täglich raus an die frische Luft und in<br />
moderatem Tempo spazieren oder radeln - das<br />
macht nicht nur den Kopf frei und löst Verspannungen,<br />
sondern versorgt das Immunsystem mit seinem<br />
wichtigsten Sparringspartner: Sauerstoff.<br />
GEMÜSE DES MONATS: TOPINAMBUR<br />
SONNENBLUME MIT<br />
SCHMACKHAFTER<br />
KNOLLE<br />
Wunderschöne sonnengelbe<br />
Blütenköpfe zieren<br />
die langen schlanken<br />
Stängel der Topinambur.<br />
Die essbare Wurzelknolle<br />
ist, je nach Sorte, graubraun,<br />
gelb, rot oder<br />
sogar violett.<br />
Die Topinambur hat<br />
gerade einmal 30 Kalorien<br />
(in 100 Gramm) – das ist<br />
weniger als die Hälfte im<br />
Vergleich zur Kartoffel.<br />
Darüber hinaus liefert sie Kalium, Eisen, Vitamin B1 und<br />
weitere Nährstoffe.<br />
Beim Kauf sollte sich die Knolle fest anfühlen und keine<br />
dunklen oder grünen Stellen aufweisen.<br />
Ein Wintergemüse,<br />
das zum Experimentieren einlädt<br />
Topinambur hat ein leicht nussiges bis süßliches Aroma.<br />
Ob mit oder ohne Schale, roh oder gegart, die Topinambur<br />
lässt sich in der Küche vielseitig verwenden. Gedämpft,<br />
gekocht, gebraten, als klassische Beilage, Puffer, Röstis<br />
oder Chips, als Zutat für eine cremige Suppe oder als<br />
Auflauf – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Roh geraspelt eignet sie sich als Zutat im Salat oder als<br />
Topping fürs Müsli. Selbst leckere Desserts lassen sich<br />
aus Topinambur zaubern und passen – kombiniert mit<br />
Apfel, Honig und Zimt – auch perfekt in die kalte<br />
Jahreszeit. Vz-hb<br />
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OBERNEULAND 83
GESUNDHEIT<br />
FIT Jahr<br />
durchs<br />
mit Marius<br />
Es ist das größte Gelenk des Körpers, wird unzählige Male am Tag beansprucht und sollte dementsprechend<br />
gestärkt und kontrolliert werden: das Knie. „Das Knie ist eines der komplexesten Gelenke unseres Körpers.<br />
Gehalten durch Bänder und Sehnen, verbinden sich im Knie Oberschenkelknochen, Kniescheibe und Schienbein<br />
zu einem Dreh-Scharnier-Gelenk“, erklärt Sportphysiotherapeut Marius Brandt die Anatomie. Diese ermöglicht dem<br />
Menschen nicht nur das Strecken und Beugen des Beines, sondern auch eine leichte Rotation nach innen und außen.<br />
Die Krux mit dem Knie ist, dass es bewegt werden will. Selten ist der Spruch: „Wer rastet, der rostet“ so gut angewandt. Die<br />
Nährstoffe für den Gelenkknorpel kommen nicht per Blut, sondern mittels Gelenkflüssigkeit. Das heißt: Bewegung ist die einzige<br />
Möglichkeit, das Gelenk mit Nährstoffen zu versorgen. Nun machen wir das in der Regel automatisch, dennoch hilft es die Muskulatur<br />
zu stärken, um das Knie sicher zu kontrollieren. „Die Stabilisierung und muskuläre Kontrolle des Knies spielt eine entscheidende Rolle<br />
in der Schmerzprävention“, sagt Marius Brandt und rät, folgende Übungen drei Mal in der Woche durchzuführen. AS<br />
Das Programm<br />
für Februar:<br />
Das Knie<br />
stärken<br />
ÜBUNG 1<br />
SQUATS<br />
Squats fordern die Bewegung des Kniegelenks und stärken<br />
gleichzeitig die Oberschenkelmuskulatur: Die Beine etwas<br />
breiter als hüftbreit aufstellen, Zehen leicht nach außen<br />
drehen und das Gesäß so senken, als ob man sich auf einen<br />
Stuhl setzen möchte.<br />
Drei Sätze à 15 Wiederholungen.<br />
1<br />
2 3<br />
ÜBUNG 2<br />
DYNAMISCHE<br />
STANDWAAGE<br />
Gesäß-, Oberschenkel- und Wadenmuskulatur werden gestärkt und die Knieführung übernimmt<br />
die kontrollierte Führung durch die Übung. Das Standbein bleibt leicht gebeugt, das<br />
jeweils andere Bein wird nach hinten geführt, die Hände nach vorne ausgestreckt, bis eine<br />
Parallelität zum Boden entsteht. Danach auf gleichem Wege zurück und Wechsel. Drei Sätze<br />
à 10 Mal pro Seite.<br />
Steigerung: Nicht absetzen beim Wechsel.<br />
84 OBERNEULAND
1<br />
3<br />
2<br />
ÜBUNG 3<br />
DAS PENDEL<br />
Das Standbein steht leicht gebeugt auf einer unsicheren<br />
Oberfläche, z.B. ein Kissen, Handtuch, aufgerollte Matte.<br />
Die Arme können zum Ausgleich in die Hüfte gestemmt<br />
oder ausgestreckt werden und das Schwungbein wird zum<br />
Pendel. Wenn es nur nach vorne und hinten pendelt,<br />
ist die Übung für Anfänger besser geeignet, die Steigerung<br />
ist das Pendeln nach rechts und links.<br />
Drei Sätze à 5 Mal pro Seite.<br />
ÜBUNG 4<br />
SPAGAT<br />
Für den Spagat benötigt man zwei Stützen: Wenn das rechte Bein vorn ist, gilt es, die linke Hüfte von der<br />
Dominanz her nach vorn zu schieben. Wichtig ist dabei allerdings: Beide Hüftgelenke bilden eine Linie und die<br />
Fußspitze ist geflext. Die Dehnung fünf bis sechs tiefe Atemzüge lang halten. Drei Mal pro Seite. Ziel ist es<br />
dabei nicht, möglichst weit nach vorn zu kommen, sondern die Beweglichkeit der Muskelhälfte zu trainieren.<br />
Mit dem<br />
Nutrinamix<br />
Kochbuch<br />
gesund<br />
und lecker<br />
kochen.<br />
NUtrinamix<br />
ÜBUNG 5<br />
ROLLEN<br />
Wer keine Blackrole hat, kann<br />
ein Nudelholz, einen Ball oder<br />
eine Wasserflasche benutzen.<br />
Ziel ist es, langsam vom Kniebis<br />
zum Hüftgelenk zu rollen.<br />
Das kann ein bisschen wehtun,<br />
sollte aber nicht schmerzen.<br />
Es ist besser, fünf- bis sechsmal<br />
rund 30 Sekunden lang<br />
zu rollen als 2,5 Minuten<br />
durchgehend.<br />
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OBERNEULAND 85
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Die ersten Frühlings-Outfits sind bereits<br />
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nur darauf, entdeckt zu werden.<br />
Was wäre die Mode ohne Kontraste?<br />
Während wir uns an manchen<br />
Tagen in lockere Wohlfühl-Outfits<br />
schmeißen, zieht es uns an anderen<br />
Tagen eher zu den zarten<br />
Materialien und verspielten<br />
Röcken und Kleidern.<br />
Da haben wir Glück, dass<br />
2<strong>02</strong>1 viele unterschiedliche<br />
Styling-Möglichkeiten<br />
zur Verfügung<br />
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Kollektionen einiger<br />
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bereits im Februar oder<br />
im Laufe der kommenden<br />
Wochen in den<br />
Läden in Oberneuland,<br />
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eintreffen.<br />
Viel Spaß beim Stöbern!<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
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86 OBERNEULAND
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Delicatlove ist in einem klassichgeraden<br />
Schnitt gehalten. Ein aufregender<br />
Federprint in Tri-Color zieht<br />
sich harmonisch über den Mantel.<br />
Akzentuiert wird das Design<br />
durch eine farblich abgestimmte<br />
Kontrastborte im Mustermix<br />
entlang des Strickmantels<br />
sowie einen passenden Gürtel<br />
zum Zubinden des Mantels.<br />
Mode von Delicatelove: a’riva,<br />
Borgfelder Heerstraße 42C,<br />
28357 Bremen<br />
…voll im<br />
Trend…<br />
Seidige Falten<br />
Der Plisseerock von someday zeigt seine<br />
schimmernde Oberfläche über ein neuartiges<br />
Plissee-Muster. In mehreren<br />
Dimensionen fließen kleine und große<br />
Falten ineinander über. Ein flexibler<br />
Gummibund verspricht einen angenehmen<br />
Tragekomfort.<br />
Mode von someday: Platzhirsch Fashion,<br />
Hauptstraße 68, 28865 Lilienthal<br />
Komfort<br />
Die Culotte von CAMBIO hat einen breiten Bund mit Gürtelschlaufen<br />
für den Bindegürtel sowie seitliche Einschubtaschen.<br />
Durch den hohen Bund sitzt sie fest in der Taille. Bestens<br />
geeignet für schmale Oberteile oder kurze T-Shirts.<br />
Mode von CAMBIO: Platzhirsch Fashion, Hauptstraße 68,<br />
28865 Lilienthal<br />
Text und Fotos: MM / Hersteller<br />
Viscose-Mix<br />
Die Culotte von someday besticht durch die<br />
komfortable Sweatware. Ein besonderer<br />
Eyecatcher ist der integrierte Stoffgürtel mit<br />
einer runden Schnalle. Das verkürzte Bein ist<br />
klassisch für die Culotte und rundet den Look<br />
der Stoffhose ab.<br />
Mode von someday: Platzhirsch Fashion,<br />
Hauptstraße 68, 28865 Lilienthal<br />
OBERNEULAND 87
DIE „FARBEN DES JAHRES“ HEISSEN „ULTIMATE GRAY“ UND „ILLUMINATING“<br />
DAS DUO FüR<br />
Kraft &<br />
88 OBERNEULAND<br />
Pantone Farben<br />
des Jahres 2<strong>02</strong>1.<br />
Foto: Pantone-Institut
Hoffnung<br />
Das zeitlos-elegante hanseatische „Classic Blue“ war es im<br />
vorigen Jahr – in diesem Jahr hat das weltweit einflussreiche<br />
Pantone-Institut gleich zwei „Farben des Jahres“ gekürt.<br />
Die amerikanischen Trend-Experten betonen damit Dinge, die in<br />
der gesamten Gesellschaft wichtig geworden sind: Miteinander,<br />
Zusammenwirken, Gemeinsamkeit. Das Verbindende eben. Das,<br />
was Menschen zusammenwirken lässt.<br />
Wir haben einen Experten gefragt, mit welchen anderen Farben und<br />
Materialien sich die neuen Trendfarben noch kombinieren lassen<br />
und stellen die schönsten Stücke aus dem Interiorbereich vor.<br />
OBERNEULAND 89
Auf Schlafsofa Multy lässt sich<br />
herrlich schlafen, sitzen und relaxen.<br />
Foto: Ligne Roset<br />
90 OBERNEULAND
Grau-gelbes Tischduo.<br />
Foto: Hay<br />
Sich fühlen wie Prinz oder<br />
Prinzessin: Bett Flai ist trendig<br />
grau und wirkt schwebend leicht.<br />
Foto: Müller Möbelwerkstätten<br />
Stimmiger Farb- und<br />
Materialmix: Die neuen<br />
Trendfarben kombiniert mit<br />
Schwarz, Anthrazit und<br />
Nussbaum. Foto: Ligne Roset<br />
OBERNEULAND 91
Dieser Teppich folgt den Konturen<br />
eines unregelmäßigen (grauen)<br />
Kieselsteins. Foto: Ligne Roset<br />
Klarheit in Grau.<br />
Foto: Montana<br />
Schöner und sonniger kann ein Sideboard<br />
unsere Stimmung nicht erhellen.<br />
Foto: Montana<br />
92 OBERNEULAND
Ein Grauton und ein Gelbton sind die<br />
„Farben des Jahres“: „Pantone 17-5104<br />
Ultimate Gray“ und „Pantone 13-0647<br />
Illuminating“. Die graue Basis, die uns an<br />
Felsen und unvergängliche Steine denken<br />
lässt, und der illuminierende, helle Lichtton,<br />
der mit Leben und „Sonne“ assoziiert<br />
wird – eine Kombination, die<br />
sich in den Frühjahrs- und<br />
Sommerkollektionen der<br />
Modehäuser ebenso wiederfindet<br />
wie im Bereich Einrichtung<br />
und Wohnen, im<br />
Möbel- und Industriedesign, in<br />
der Grafik und in der Produktgestaltung –<br />
denn Farben drücken den Zeitgeist aus.<br />
„Ein Ensemble mit einer ermutigenden<br />
Botschaft von Kraft und Hoffnung“,<br />
heißt es bei Pantone über das<br />
aktuelle Farb-Duo. Gelb und<br />
Grau also geben 2<strong>02</strong>1 gemeinsam<br />
den bestimmenden Grundton an.<br />
Die Auswahl des Instituts basiert auf<br />
einer weltumspannenden Trend-Analyse.<br />
Die Frage, was die Menschen kollektiv als<br />
hoffnungsvoll und zukunftsweisend empfinden,<br />
steht dabei im Fokus der amerikanischen<br />
Farb-Fachleute. „Zusammen vermitteln<br />
das solide ,Ultimate Gray’ und das<br />
strahlende ,Illuminating’ eine positive<br />
Bei den Matin-Tischleuchten<br />
hat die französische<br />
Designerin Inga<br />
Sempé das Vintage-<br />
Element des gefächerten<br />
Baumwollschirms mit<br />
einem formreduzierten<br />
Gestell kombiniert. Foto: Hay<br />
„Zusammen vermitteln<br />
das solide ,Ultimate Gray’ und<br />
das strahlende ,Illuminating’<br />
eine positive Botschaft<br />
der inneren Kraft.“<br />
Leatrice Eiseman, Geschäftsführerin des Pantone Color Institute<br />
Botschaft der inneren Kraft“, so Leatrice<br />
Eiseman, Geschäftsführerin des Pantone<br />
Color Institute. „Praktisch und<br />
robust, doch auch erwärmend<br />
und optimistisch – das<br />
ist eine Farbkombination<br />
für Hoffnung<br />
und Resilienz. Kraft<br />
und Zuversicht sind Nahrung<br />
für die menschliche Seele.“<br />
Das ausgewählte Gelb- und<br />
Grau-Ensemble „zielt auf<br />
unser ureigenes Bedürfnis<br />
ab, wahrgenommen zu<br />
15% PREISVORTEIL<br />
AUF ALLE MODELLE<br />
IN BEZÜGEN AUS 3 KVADRAT STOFFKOLLEKTIONEN<br />
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OBERNEULAND 93
Wie gemütlich!<br />
Récamière-Neuheit Loll.<br />
Foto: Gervasoni<br />
„Ich persönlich liebe Gelb –<br />
und zusammen mit Grau<br />
kann es durchaus edel wirken.“<br />
FüNF FRAGEN AN<br />
ROBIN SCHEWE<br />
Herr Schewe, wie schätzen Sie die Entscheidung<br />
des Pantone Instituts ein,<br />
mit „Ultimate Gray“ und „Illuminating“<br />
gleich zwei Trendfarben für das Jahr<br />
2<strong>02</strong>1 auszuwählen? Hätte sich nach<br />
dem außergewöhnlichen 2<strong>02</strong>0 mit nur<br />
einer Farbe nicht alles ausdrücken<br />
lassen, was ausgedrückt werden muss?<br />
Robin Schewe: Grautöne begleiten uns nun<br />
schon viele Jahre als Trendfarben und finden<br />
meistens als sogenannte Basics Verwendung.<br />
Dass in diesem Jahr ein leuchtendoptimistisches<br />
Gelb hinzukommt, sehe ich<br />
als frische Ergänzung zu den bereits in der<br />
Raumgestaltung eingesetzten Grautönen.<br />
Was verbinden Sie persönlich mit den<br />
Farben „Ultimate Gray“ und „Illuminating“<br />
und was mit der Kombination der<br />
beiden?<br />
Robin Schewe: Ich persönlich liebe Gelb –<br />
und zusammen mit Grau kann es durchaus<br />
edel wirken. Das ‚Ultimate Gray‘ sehe ich<br />
jedoch eher in der Wandgestaltung untergebracht<br />
– in Kombination mit leuchtenden<br />
Accessoires-Akzenten.<br />
Welche Kombination von Grau und Gelb<br />
halten Sie im Interieurbereich für<br />
besonders stimmig? Können Sie bitte<br />
drei Beispiele nennen?<br />
Robin Schewe: Schwer im Trend sind beispielsweise<br />
graue Küchenfronten. Kommen<br />
gelbe Küchenaccessoires oder ein gelber<br />
Side-by-Side-Kühlschrank hinzu, ergeben<br />
sich gewagte, aber sehr schöne Kombinationen.<br />
Denken wir an die kommende Gartensaison,<br />
so könnte ich mir schöne Kombinationen<br />
aus einem grauen Schirmgestell mit einer<br />
gelben Schirmbespannung oder von gelben<br />
Sitz- und Rückenkissen mit grauen Loungemöbeln<br />
vorstellen.<br />
Der gedeckte Esstisch könnte mit einem<br />
Tischkleid aus gelben Zitronen kombiniert<br />
werden und zusammen mit grauer und<br />
gelber Keramik zu einer frischen und einladenden<br />
Tafel werden.<br />
Welche weiteren Farben und Materialien<br />
harmonieren mit den neuen Trendfarben?<br />
Robin Schewe: Komplementär zu ‚Illuminating‘<br />
können sämtliche Blautöne sein. So<br />
kommt das Classic Blue aus dem vergangenen<br />
Jahr wieder mit ins Spiel. Angeschaffte Einrichtungsgegenstände<br />
lassen sich wunderbar<br />
mit frischen Accessoires ergänzen.<br />
Unser<br />
Farb-Experte<br />
ROBIN<br />
SCHEWE<br />
Geschäftsführer casa di mobili<br />
in Worpswede<br />
Denken Sie, dass das neue Farbduo<br />
auch ein Impuls sein könnte, Farben<br />
stärker und auch mutiger miteinander<br />
zu kombinieren?<br />
Robin Schewe: Dieses Phänomen kehrt<br />
jedes Jahr zum Frühjahr wieder zurück.<br />
Kaum werden die Tage länger und die<br />
Temperaturen höher, werden auch die Farbkombinationen<br />
mutiger. Letztes Jahr waren<br />
es die Pudertöne und dieses Jahr ist es ein<br />
kräftiger Gelbton.<br />
94 OBERNEULAND
werden und uns Gehör zu verschaffen“,<br />
heißt es ergänzend in einer Erklärung des<br />
Instituts. „Eine mit Wissen, Innovation<br />
und Intuition verknüpfte Farbkombination,<br />
die mit Respekt für Weisheit, Erfahrung<br />
und Intelligenz zur Regeneration anregt und<br />
uns zu neuen Denkweisen und Konzepten<br />
antreibt.“ Eine Gesellschaft nimmt (auch<br />
unerwartete) Herausforderungen an und<br />
schöpft aus deren Bewältigung neue Kraft –<br />
das ist der Grundton in den Erläuterungen<br />
zur Wahl der beiden „Farben des Jahres“.<br />
Gleichwohl ist es nicht das erste Mal,<br />
dass die Pantone-Experten auf ein Farb-<br />
Duo setzen. Seit mehr als 20 Jahren schauen<br />
Möbel-, Industrie- und Modedesigner sehr<br />
Ausführung sämtlicher<br />
Malerarbeiten<br />
Tel. 0421 - 25 45 36<br />
www.malereibetrieb-rumbke.de<br />
In diesem Jahr aber ist<br />
es die Kombination<br />
von verlässlicher Kraft<br />
und hellem Licht, die<br />
den Zeitgeist einfängt<br />
und ausdrückt.<br />
genau auf das, was Pantone zur „Farbe des<br />
Jahres“ erklärt. Im Jahr 2016 war es die<br />
Kombination von „Serenity“ und „Rose<br />
Quartz“, gedacht als „Ausgewogenheit<br />
zwischen einem wärmeren, umfassenden<br />
Rose-Farbton und dem kühleren, ruhigen<br />
Blau“.<br />
In diesem Jahr aber ist es eben die<br />
Kombination von verlässlicher Kraft und<br />
hellem Licht, die den Zeitgeist<br />
einfängt und ausdrückt.<br />
Die Quellen, aus<br />
denen das Pantone-Team<br />
für die Wahl der „Farbe<br />
des Jahres“ schöpft, sind<br />
weit gefasst. Weltumspannend<br />
werde nach<br />
Graue Kerzen für<br />
stimmungsvolle<br />
Stunden.<br />
Foto: Engels Kerzen<br />
„neuen Farbeinflüssen“<br />
geforscht, heißt es.<br />
Bei ihren Analysen<br />
berücksichtigen die<br />
Experten „unter anderem<br />
Farbtrends in der Unterhaltungs- und<br />
Filmbranche, in Kunstsammlungen und<br />
Werken neuer Künstler, in der Mode, in<br />
allen Designbereichen, an beliebten Reisezielen<br />
sowie in neuen Life- und Playstyles<br />
und im sozioökonomischen Umfeld“. Auch<br />
Social-Media-Plattformen haben Einfluss<br />
auf die Farb-Trends. Auch hier geht es ja<br />
um das, was Menschen zusammenwirken<br />
lässt, um die Gemeinsamkeit und das<br />
Verbindende.<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
OBERNEULAND 95
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
WARUM ES SICH LOHNT, SELBST ERZEUGTEN<br />
PHOTOVOLTAIKSTR<strong>OM</strong> ZU NUTZEN<br />
STICHWORT<br />
EIGEN-<br />
VERBRAUCH<br />
Mit einer Photovoltaikanlage werden Immobilienbesitzer zu<br />
Stromproduzenten. Überschüssiger PV-Strom wird entweder<br />
eingespeist oder noch besser für den eigenen Verbrauch<br />
gespeichert und steht dann zur Verfügung, wenn er benötigt<br />
wird.<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN hat sich diesbezüglich an den<br />
Experten für Photovoltaikanlagen, Tobias Döpkens von der<br />
Bremer Firma ADLER Solar Services GmbH gewandt und<br />
detaillierte Antworten erhalten.<br />
Was macht die Photovoltaikanlage<br />
(PV-Anlage) momentan so attraktiv?<br />
Die Kosten für den Einbau einer Photovoltaikanlage<br />
sind in den letzten Jahren nochmals deutlich<br />
gesunken, sodass sich die Investition bei intelligenter<br />
Anlagenplanung und Eigennutzung des selbst<br />
erzeugten Solarstroms rechnet.<br />
Die Module sind heute wesentlich leistungsfähiger<br />
als noch vor zehn Jahren. Durch die Kombination<br />
mit einem Speichersystem lässt sich die Effizienz<br />
deutlich steigern. Auch die Speichertechnik und der<br />
Markt für Speichersysteme haben sich rasant weiterentwickelt<br />
– auch in diesem Bereich sind die Preise<br />
gesunken. Mit Unterstützung z.B. durch Fördermittel<br />
des Bundes ist dies für 2<strong>02</strong>1 eine Option zur Schaffung<br />
des „autarken Hauses“.<br />
Wann sollten wir eine PV-Anlage<br />
installieren lassen?<br />
Besonders gute Zeitpunkte sind, wenn Baumaßnahmen<br />
anstehen. Wie zum Beispiel ein Neubau<br />
oder auch Dachsanierungen, die Heizung erneuert,<br />
das Haus, der Pool oder die Werkstatt renoviert und<br />
die Haustechnik erneuert wird. Oder wenn nach<br />
Anschaffung eines Elektroautos sich die Frage der<br />
Ladeinfrastruktur stellt.<br />
Das sind beste Gelegenheiten, auch gleich eine<br />
Photovoltaikanlage mit installieren zu lassen. Für<br />
viele Hausbesitzer steht auch der Wunsch nach Umweltbewusstsein<br />
und Unabhängigkeit vom Stromanbieter<br />
im Vordergrund. Aber auch sonst lohnt sich<br />
in der Regel die Installation einer Solaranlage.<br />
Was bedeutet Eigenverbrauch und<br />
Autarkie?<br />
Eigenverbrauch bedeutet, den von der Photovoltaikanlage<br />
erzeugten Strom selbst zu verbrauchen.<br />
Das heißt, der Strom wird von Ihrer Anlage auf<br />
dem Dach direkt zu den Verbrauchern im Haus<br />
geleitet. So können sie die Waschmaschine, die<br />
Gartenpumpe oder Wegbeleuchtung komplett mit<br />
erneuerbarem Photovoltaikstrom betreiben.<br />
Bestenfalls wird ein zusätzlicher Stromspeicher<br />
ergänzt. Dieser speichert dann überschüssig erzeugten<br />
Strom zwischen. Autarkie im Zusammenhang mit<br />
Photovoltaik meint die Unabhängigkeit vom<br />
Stromnetz.<br />
Wird von einem Autarkiegrad<br />
gesprochen, ist der<br />
Anteil des Strombedarfs<br />
gemeint,<br />
der mit einer<br />
Photovoltaikanlage<br />
gedeckt<br />
wird, ohne<br />
Tobias Döpkens, der Experte<br />
für Photovoltaikanlagen.<br />
Strom aus<br />
dem Netz<br />
beziehen zu<br />
müssen.<br />
96 OBERNEULAND
Warum ist es sinnvoll, den<br />
Eigenverbrauch zu steigern?<br />
Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom<br />
ist dann sinnvoll, wenn mit der Anlage unterhalb des<br />
regulären Strompreises Strom erzeugt wird. Strom<br />
aus einer Photovoltaikanlage auf dem Hausdach<br />
kann aktuell für 30 – 40 % Unabhängigkeit, mit<br />
Speicher sogar für ca. 70 % Unabhängigkeit vom<br />
Stromanbieter sorgen.<br />
Da Photovoltaik mittags am meisten Strom erzeugt,<br />
der Strombedarf der Haushalte jedoch in den<br />
Morgen- und Abendstunden Spitzenwerte erreicht,<br />
kann nicht der gesamte Verbrauch durch Ihre Anlage<br />
gedeckt werden. Häufig muss morgens und abends<br />
zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen werden.<br />
Mit der Installation eines Speichers ist es möglich,<br />
den Eigenverbrauch weiter zu erhöhen.<br />
Wie sieht es mit den Kosten aus?<br />
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert<br />
einen festen Preis für jede eingespeiste Kilowattstunde<br />
über 20 Jahre. Für eine im Dezember 2<strong>02</strong>0 in<br />
Betrieb genommene Photovoltaikanlage erhält man<br />
8,32 Cent pro Kilowattstunde, im Januar 2<strong>02</strong>1 nur<br />
noch 8,16 Cent pro Kilowattstunde. Die Einspeisevergütung<br />
verringert sich von Monat zu Monat.<br />
Voraussichtlich im März 2<strong>02</strong>1 rutscht sie unter<br />
8 Cent pro Kilowattstunde. Trotzdem erzielt man<br />
für die Strommenge, die nicht selbst verbraucht<br />
wird, noch einen hübschen Erlös.<br />
Stärker lohnt es sich aber, den Solarstrom selbst<br />
zu verbrauchen. Je nachdem, wie viel der Versorger<br />
für jede verbrauchte Kilowattstunde berechnet und<br />
wie viel der eigene Solarstrom kostet, spart man<br />
14 bis 20 Cent pro Kilowattstunde. Im Schnitt zahlt<br />
jeder Haushalt in Deutschland 31 Cent pro Kilowattstunde<br />
Strom.<br />
Dass der gelieferte Strom im Vergleich zum selbst<br />
erzeugten zwei- bis dreimal so teuer ist, liegt an Steuern,<br />
Umlagen, Abgaben und Entgelten. Diese muss man<br />
über den Strompreis zahlen, wenn die Energie über<br />
das Netz der öffentlichen Versorgung fließt.<br />
Wie und wo kann ich mich am<br />
besten informieren?<br />
Auf jeden Fall einen Experten ansprechen! Wenn<br />
Sie Fragen zu einer PV-Anlage haben, melden Sie<br />
sich z.B. bei uns und stellen eine unverbindliche<br />
Preisanfrage für die Planung, Beratung, Montage<br />
und Inbetriebnahme einer Solaranlage für Ihr Eigenheim.<br />
Wir bieten alles aus einer Hand und stellen<br />
zunächst in einer individuellen Bedarfsanalyse fest,<br />
welche PV-Anlage am besten zu den Bedürfnissen,<br />
zur Dachform und dem Wohnumfeld passt. Ganz<br />
einfach kann man auch auf unserer Homepage adlersolar.de<br />
selber mit ein paar Informationsangaben<br />
zur Konfiguration der Solaranlage kommen.<br />
Das Interview führte Meike Müller im Januar 2<strong>02</strong>1 mit Tobias Döpkens<br />
von der ADLER Solar Services GmbH, Fotos: ADLER Solar Services GmbH
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 25 08 16 · Fax 0421 25 06 35 · info@howald.de<br />
www.howald.de<br />
Garagentore und Antriebe<br />
Zäune · Treppen · Geländer<br />
Balkone · Fenstergitter<br />
UVV Überprüfungen<br />
Reparaturen · Schweißarbeiten<br />
Parkettböden –<br />
warm und wohnlich<br />
Wer Räume mit echtem Parkettboden bewohnt, wird nie<br />
wieder etwas anderes wollen. Kein Belag ist so warm,<br />
wertig und wohnlich.<br />
Ein Parkettboden in Rohholz-Optik ist überdies zeitlos<br />
und passt zu jedem Einrichtungsstil. Die Profis empfehlen<br />
Parkett mit einem natürlichen Look. Das authentische<br />
Aussehen der Holzdielen vom Profi wird durch eine gute<br />
Behandlung der Oberfläche dauerhaft geschützt.<br />
Auf einen geschulten Parkettleger, der den Boden fachgerecht<br />
und zu einem guten Preis verlegen kann, sollte<br />
geachtet werden.<br />
Foto: epr/Bembé Parkett<br />
Sauna .Dampfbad .Infrarot .Dampfdusche<br />
Foto: epr/Jung<br />
Sicher vor Bränden<br />
schützen<br />
Mittlerweile sind Rauchwarnmelder<br />
in allen Bundesländern<br />
Pflicht, aber längst nicht<br />
jeder Privathaushalt ist<br />
tatsächlich auch mit den<br />
kleinen Lebensrettern ausgestattet.<br />
Grund dafür ist oft<br />
die Scheu vor aufwändigen und nervenaufreibenden<br />
Bohr- und Schraubarbeiten.<br />
Hier bieten Unternehmen eine einfache wie sichere<br />
Lösung. Zum Beispiel dank eines Magnet-Klebe-Systems<br />
lässt sich der Rauchwarnmelder schnell und schmutzfrei<br />
anbringen: Klebestreifen abziehen, Magnetträger fest an<br />
die Decke drücken, Gerät aufsetzen – fertig.<br />
GROßE, NEU GESTALTETE<br />
INNOVATIVE AUSSTELLUNG<br />
Warmes Wasser –<br />
umweltschonend<br />
und energiesparend<br />
Dass Wasser in unseren<br />
Breiten meist ausreichend<br />
vorhanden ist, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Ein<br />
verantwortungsvoller und ressourcenschonender Umgang<br />
mit dem kostbaren Nass ist daher wichtiger denn je. Eine<br />
Zirkulationspumpe für Trinkwasser trägt dazu bei.<br />
Moderne Pumpenmodelle haben Hocheffizienzantriebe, die<br />
den Stromverbrauch bei Betrieb deutlich senken und<br />
außerdem eine integrierte digitale Zeitschaltuhr.<br />
Das Bereitstellen von Warmwasser beschränkt sich dann<br />
weitestgehend auf die eingestellten Zapfzeiten der Nutzer<br />
und stellt so sicher, dass die Pumpe nur dann läuft,<br />
wenn Warmwasser auch wirklich benötigt wird und keine<br />
unnötige Energie und Wärme vergeudet werden.<br />
Foto: epr/Grundfos<br />
98 OBERNEULAND
Foto: epr/Digel Sticktech GmbH & Co. KG<br />
Designstarke Badheizung<br />
Dreht man nach einer heißen Dusche das warme Wasser<br />
ab, beginnt oft das große Frösteln. Für zuverlässige Wohlfühlwärme<br />
im gesamten Badezimmer sorgen stilvolle<br />
Infrarotheizungen. In kürzester Zeit verwandelt ein in<br />
zwei Wärmezonen aufgeteilter Heizkörper, die heimische<br />
Nasszelle in eine Wellness-Oase.<br />
Während das obere Drittel für ein angenehmes Raumklima<br />
zuständig ist, sorgen integrierte Halterungen im unteren<br />
Bereich für kuschelig warme Handtücher. Einige Badheizungen<br />
sind wahlweise mit einer weißen Oberfläche<br />
aus pulverbeschichtetem Aluminium, als praktischer<br />
Spiegel oder mit edler Glasfront – auf Wunsch auch mit<br />
frei wählbarem Bildmotiv – erhältlich.<br />
Grüner wird’s! - Dank Heizungsoptimierung<br />
Foto: epr/VDMA Armaturen/<br />
iStock.com/zvonko1959)<br />
Wer etwas für die Umwelt<br />
tun möchte, hat im Alltag<br />
viele Möglichkeiten. Zum<br />
Beispiel spart der bewusste<br />
Umgang mit Fernseher,<br />
Laptop und Co jede Menge<br />
Strom und damit CO2.<br />
Doch: Nicht die Elektrogeräte<br />
sind für den hohen<br />
Energieverbrauch verantwortlich, sondern Heizung und<br />
Warmwasserbereitung, die hierzulande sage und<br />
schreibe 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs<br />
privater Haushalte ausmachen.<br />
Genau an dieser Stelle muss angesetzt werden – aber<br />
wie? Fachleute empfehlen sämtliche Komponenten<br />
der Heizungsanlage von einem Fachmann überprüfen<br />
und notwendige Reparaturen und Einstellungen vornehmen<br />
zu lassen.<br />
Für maximale Heizleistung bei minimalem Energieverbrauch<br />
sorgt zum Beispiel der hydraulische<br />
Abgleich, der bewirkt, dass jeder Heizkörper genau<br />
die Menge an Heizwasser erhält, die systembedingt<br />
erforderlich ist, um Wärme ausreichend und zügig<br />
transportieren zu können.<br />
Das Wohnklima verbessert sich und auch Geldbeutel<br />
und Umwelt freuen sich über den reduzierten Energieverbrauch.<br />
Noch mehr lässt sich durch einen Thermostatwechsel<br />
sparen, denn nur zeitgemäße Modelle<br />
überwachen dank hocheffizienter Regeltechnik selbsttätig<br />
die Raumtemperatur.<br />
OBERNEULAND 99
IMMOBILIEN + WOHNEN<br />
Joachim Linnemann erhält aus den Händen von Janina Marahrens-Hashagen (Präses der Handelskammer Bremen) die Jubiläumsurkunde. Foto: Justus Grosse Immobilienunternehmen<br />
IMMOBILIENUNTERNEHMEN FEIERT FIRMENJUBILÄUM<br />
75 Jahre Justus Grosse<br />
„Immobilien von Menschen für Menschen“ seit mehr als sieben Jahrzehnten:<br />
Das Immobilienunternehmen Justus Grosse feierte Mitte Januar<br />
sein 75-jähriges Firmenjubiläum. Seit 1946 schafft und verwaltet die<br />
Firmengruppe damit für die Menschen in Bremen und Norddeutschland<br />
Wohn-, Arbeits- und Lebensräume. Mit rund 130 Mitarbeitern gehört Justus<br />
Grosse zu den führenden Immobilienunternehmen im Land Bremen.<br />
Am 12. Januar 1946 gründet Justus Grosse das gleichnamige Immobilienunternehmen.<br />
In der Nachkriegszeit macht er es sich zur Aufgabe, die Bevölkerung<br />
mit Wohnraum zu versorgen und aus Bremen wieder eine lebenswerte Stadt zu<br />
machen. Er baut als einer der Ersten nach dem Krieg Eigentumswohnungen.<br />
Wenig später folgen zahlreiche Gewerbeobjekte und Mehrfamilienhäuser. Nach<br />
seinem Tod 1967 wird Reinhard Linnemann, der seit Anfang der 50er Jahre im<br />
Unternehmen beschäftigt ist, Geschäftsführer. 1987 übernimmt sein Sohn<br />
Joachim Linnemann. Die weiteren Mitglieder der aktuellen Geschäftsführung<br />
Clemens Paul, Burkhard Bojazian, Sven Pluschke und Volker Behrens sind dem<br />
Unternehmen ebenfalls seit Jahrzehnten verbunden und haben zum Teil sogar<br />
ihre Ausbildung im Unternehmen absolviert. Die Traditionen und Werte eines<br />
Familienbetriebes werden bei Justus Grosse aus Überzeugung gelebt und<br />
weitergegeben. Die Firmengruppe verfügt heute neben der Zentrale in Bremen<br />
über Dependancen in Hamburg und Bremerhaven.<br />
Der Firmenverbund bildet von der Projektentwicklung über die Realisierung<br />
und Vermarktung bis hin zur Verwaltung der Immobilien den kompletten<br />
Immobilienzyklus ab. Mit rund 20.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten in der<br />
Verantwortung ist Justus Grosse Bremens größter Verwalter in privater Hand.<br />
Zudem ist das Unternehmen als Projektentwickler für Eigentumswohnungen,<br />
Gewerbe- und Hotelprojekte tätig. Seit 2005 trägt die Firmengruppe unter<br />
anderem zur Entwicklung der Bremer Überseestadt bei.<br />
Des Weiteren baut das Unternehmen aktuell in den Bremer Stadtteilen<br />
Findorff, Neustadt und Woltmershausen sowie in Wolfsburg. Das Großprojekt<br />
„TABAKQUARTIER“ gilt als Pionierprojekt für innovative Quartiersentwicklung.<br />
Beteiligungen in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie erweitern darüber<br />
hinaus die Aufgaben des Immobilienunternehmens. Zusammen mit der Partnerfirma<br />
Zechbau hat Justus Grosse 1992 die Hotelkette ATLANTIC gegründet, die<br />
heute insgesamt 13 Hotels in Bremen und im norddeutschen Raum umfasst.<br />
Durch Beteiligung an Q Gastro & Events wurde durch verschiedene Gastronomien<br />
auch die kulinarische Neubelebung von Europahafen und Überseestadt mit<br />
gefördert.<br />
Im Zuge des 75-jährigen Firmenjubiläums wurde dem geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Joachim Linnemann stellvertretend eine Urkunde von Janina<br />
Marahrens-Hashagen, Präses der Handelskammer Bremen, übergeben. „Als<br />
Immobilienunternehmen auf eine 75-jährige Geschichte zurückschauen zu können,<br />
ist schon etwas ganz Besonderes. Wir sind stolz darauf, unsere traditionellen Werte<br />
beibehalten zu haben und schöpfen aus ihnen die Kraft und den Mut, neue Wege<br />
zu gehen, und blicken zuversichtlich in die Zukunft“, so Linnemann.<br />
www.justus-grosse.de<br />
100 OBERNEULAND
Wohnen in Bremen<br />
JUSTUS GROSSE BAUT<br />
ÜBER 800 WOHNUNGEN IN BREMEN<br />
Bis Ende 2<strong>02</strong>2 plant das Immobilienunternehmen Justus<br />
Grosse über 800 neue Wohnungen für Bremen zu schaffen.<br />
Mit den „WeserHöfen“ in der Alten Neustadt, „FINDORFF<br />
LIVING“ in der Nähe des Bürgerparks, dem „EuropaQuartier“<br />
in der Überseestadt und den „Speicherlofts“ im TABAK-<br />
QUARTIER Woltmershausen baut das Unternehmen somit<br />
mittelfristig neuen Wohnraum in begehrten Bremer<br />
Lagen.<br />
Insgesamt investieren die Projektentwickler über<br />
270 Millionen Euro in die vier Standorte.<br />
Die „WeserHöfe“ bieten dabei zentrales Wohnen am<br />
Wasser in unmittelbarer Nähe zur Bremer Innenstadt. An<br />
der Kleinen Weser entstehen hier aktuell 266 Wohnungen,<br />
davon 80 öffentlich geförderte Wohnungen und 186 Eigentumswohnungen<br />
mit 1 bis 4 Zimmern. 70 Prozent sind<br />
bereits verkauft. Einige Wohnungen werden ab Frühjahr<br />
2<strong>02</strong>1 auch zur Miete angeboten. Die Fertigstellung ist für<br />
Ende 2<strong>02</strong>2 geplant.<br />
Im Stadtteil Findorff werden mit dem Bauprojekt „FINDORFF<br />
LIVING“ 44 weitere Eigentumswohnungen durch die Bremer<br />
Projektentwicklung geschaffen. Die 1- bis 5-Zimmer-<br />
Wohnungen vereinen mit ihrer Nähe zu Bürgerpark und Innenstadt<br />
modernes Stadtleben und Ruhe der Natur. Der<br />
Vertriebsbeginn ist erfolgreich im Oktober 2<strong>02</strong>0 gestartet.<br />
Ende 2<strong>02</strong>2 sollen die Wohnungen fertiggestellt sein.<br />
300 weitere Wohnungen<br />
baut Justus<br />
Grosse derzeit in<br />
direkter Wasserlage<br />
in der Überseestadt.<br />
Unter dem Motto<br />
„Lebenslust an der<br />
Weser“ entstehen<br />
hier bis Ende 2<strong>02</strong>2<br />
die 1- bis 4-Zimmer-<br />
Wohnungen mit Weserblick.<br />
Zudem beabsichtigt das Immobilienunternehmen, ab<br />
dem kommenden Jahr die ersten Wohnungen im TABAK-<br />
QUARTIER Woltmershausen zu schaffen. Dort sollen bis<br />
ebenfalls Ende 2<strong>02</strong>2 unter dem Projektnamen „Speicherlofts“<br />
210 Wohnlofts zum Kauf realisiert werden. Der<br />
Vertriebsbeginn ist für Frühjahr 2<strong>02</strong>1 geplant.<br />
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OBERNEULAND 101
Sparkasse Bremen zieht<br />
in den Technologiepark<br />
Fotos: Die Sparkasse Bremen<br />
Nach nur zwei Jahren Bauzeit hat die Sparkasse Bremen<br />
ihre neue Hauptstelle an der Universität bezogen. Das<br />
nachhaltig gebaute fünfgeschossige Verwaltungsgebäude<br />
bietet 600 Mitarbeitenden mit seinem offenen Raumkonzept<br />
optimale Arbeitsbedingungen.<br />
In individuell gestalteten Beratungsräumen werden hier<br />
zukünftig die Kundinnen und Kunden aus den Bereichen<br />
Firmenkunden, Private Banking oder auch des Immobilien-<br />
Centers betreut.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass wir wie geplant bereits jetzt<br />
unsere neuen Räume auf dem Campus der Universität<br />
Bremen beziehen konnten“, betont Dr. Tim Nesemann,<br />
Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Bremen.<br />
Das nachhaltig gebaute Gebäude<br />
besticht durch eine moderne, schlicht<br />
gehaltene Fassadenkonstruktion mit<br />
vertikal gegliedertem Aluminium.<br />
Mit dem Neubau auf einer Grundstücksfläche<br />
von 7.200 Quadratmetern<br />
setzt die Sparkasse Bremen<br />
ihre Nachhaltigkeitsstrategie fort.<br />
Ziel ist die höchste Auszeichnung<br />
der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen: das Platin-Zertifikat.<br />
Das Gebäude wird im Wesentlichen<br />
nachhaltig mit Energie durch Fernwärme,<br />
Solarstrom und Geothermie versorgt. Knapp<br />
80 Millionen Euro hat die Sparkasse Bremen in den<br />
neuen Standort investiert.<br />
„Der Markt wandelt sich schnell, die Wünsche und Ansprüche<br />
unserer Kundinnen und Kunden auch. Da müssen<br />
wir vernetzter, interdisziplinärer an den Themen arbeiten“,<br />
unterstreicht Nesemann. Modernste IT-Technologie erlaubt<br />
es, Arbeitsaufgaben unabhängig von einem festen Arbeitsplatz<br />
zu erledigen.<br />
Ein viergeschossiges Parkhaus mit über 200 Stellplätzen<br />
ergänzt den Neubau. Auch wer mit dem Fahrrad kommt,<br />
findet ausreichend Stellplätze, eine Anbindung an Busund<br />
Bahnlinien ist ebenfalls vorhanden. Direkt vor der<br />
Haustür ist die Haltestelle der<br />
Straßenbahnlinie 6. Die Funktion des<br />
bisherigen FinanzCentrum Am Brill, der<br />
sogenannten „Filiale 1“, übernahm<br />
bereits Ende September das Kunden-<br />
Centrum in der Bahnhofstraße.<br />
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GENEALOGIE<br />
OBERNEULAND 105
HAMMELSPRÜNGE<br />
WARM UMS HEIMWERKERHERZ<br />
Im Anfang war das Wort „Wärme“. Und das Wort „Wärme“ war beim<br />
Heimwerkergott. Und das Wort „Wärme“ war Heimwerkergott.<br />
Im Anfang war „Wärme“ beim Heimwerkergott. Und alles ist durch<br />
das Wort „Wärme“ geworden.<br />
Allerdings ist noch viel mehr durch das<br />
Wort „Wärme“ nichts geworden oder<br />
irreparabel kaputt gegangen. Wenig ist<br />
reparabel kaputt gegangen.<br />
Im Grunde stand ein einfacher Gedanke am<br />
Anfang. Die vier Wände unseres Heims (es<br />
sind in Wirklichkeit mehr) sollten in einem<br />
wärmeren Farbton gestrichen werden, um es<br />
noch heimeliger zu machen. Im Anschluss<br />
wollten wir auch die Möblierung überdenken,<br />
um auch auf diese Weise unserem Zuhause<br />
mehr Wärme zu verleihen.<br />
Mein Freund Freddy meinte: „Besonders viel<br />
Wärme erhält man ja bei Möbelstücken, wenn<br />
man sie verbrennt.“ Dabei brachte er mit<br />
seinem Gesicht unzweifelhaft zum Ausdruck,<br />
dass es ein Gewinn wäre, wenn unsere<br />
Kleider- und Wohnzimmerschränke einer hohen<br />
Hitzebehandlung unterzogen würden. Ich<br />
beneidete ihn, einerseits um seine Möbel,<br />
andererseits um seine Fähigkeit, mit seinem<br />
Gesicht mehr zu sagen als tausend Worte.<br />
Am 4. Januar kaufte ich eimerweise weiße Farbe.<br />
Zuvor wollte ich Abdeckfarbe käuflich erwerben.<br />
Aber es wurde nichts beim Abdecker.<br />
Am 4. Januar kaufte ich eimerweise weiße<br />
Farbe und flaschenweise Abtönfarbe.<br />
Die mischte ich im Verhältnis … oder nein …<br />
die mischte ich verhältnismäßig miserabel.<br />
Aus dem Altrosa für eine Wohnzimmerwand<br />
wurde ein Mehr-Altrosa, dann ein Sehr-Altrosa,<br />
danach ein Zu-sehr-Altrosa.<br />
Da ich nicht auf den Kopf gefallen bin, hatte<br />
ich sofort eine Lösung, also keine chemische<br />
Lösung, sondern eine Problemlösung.<br />
Ich musste meiner Mischfarbe lediglich mehr<br />
Weiß zufügen. In Ermangelung größerer Behälter<br />
nahm ich einen dieser großen grünen Gartenabfallsäcke<br />
und schüttete dort den kompletten<br />
Eimer mit Zu-sehr-Altrosa hinein und fügte zwei<br />
Eimer Reinweiß hinzu.<br />
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle Folgendes<br />
erwähnen: Wir hatten gerade alles im Wohnzimmer<br />
geputzt und das Parkett abschleifen<br />
lassen. Diese Arbeit (und das damit verbundene<br />
gezahlte Geld für diese Handwerkstätigkeit)<br />
hätten wir uns sparen können.<br />
Ja, der Gartenmüllsack, nun, er war … wie<br />
soll ich sagen … er war wie ich: nicht<br />
ganz dicht. Das hatte ich – wie Sie sich<br />
denken können – nicht sofort gemerkt.<br />
Das Farbmischen war so anstrengend,<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
dass ich eine längere Pause gemacht hatte<br />
und mich mit Kaffee und übrig gebliebenem<br />
Weihnachtslebkuchen zu meiner Frau gesellte.<br />
Als ich wieder runter ins Wohnzimmer ging,<br />
hatten sich nicht nur die Lichtverhältnisse<br />
seltsam verändert, es machte auch ein ungewöhnlich<br />
schmatzendes, fast platschendes<br />
Geräusch, als mein linker Schuh den Boden<br />
des Flurs berührte.<br />
Als ich begriffen hatte, was da passiert war,<br />
setzte ich ein Lächeln auf und sagte mir: „Das<br />
ist nur die Farbe, halb so wird.“ Dann kam ich<br />
zu mir, und nur mit großer Mühe konnte ich<br />
mich davon abhalten, mich anzubrüllen. Ich<br />
wollte das Chaos beseitigen, ohne dass meine<br />
Frau es mitbekommt. Was für ein Quatsch.<br />
Das Geräusch meiner Schuhe erinnerte an das<br />
Wort „Quatsch“. Und so quatschwatete ich<br />
durchs Wohnzimmer Richtung Farbsack. Der<br />
war annähernd leer, die Wandfarbe hatte sich<br />
auf dem Fußboden verteilt. Irre lachend brabbelte<br />
ich vor mich hin: „Aus Wasser wird Wein,<br />
aus Wandfarbe Bodenfarbe. Ein Wunder.“<br />
Ich musste was tun. Schnell. Und was macht<br />
ein Autor, der sich handwerklich betätigt?<br />
Er überlegt, ob ihm noch andere Wörter einfallen,<br />
die das Wort „Schnell“ sinnvoll ergänzen:<br />
Schnell. Sofort. Flugs. Flink. Rasch. Rapide.<br />
Rasend. Inzwischen stand ich im Küchenbereich.<br />
Küche und Wohnzimmer sind bei uns<br />
ein Raum. Heureka! Ich rannte zurück zum<br />
Sack, um ihn in den Garten zu schmeißen<br />
und um dann mit Handfeger und Schaufel die<br />
Farbe vom Boden zu entfernen. Leider rutschte<br />
ich dabei aus. Ich konnte mich gerade noch<br />
an der Gardine festhalten, musste aber mit ansehen,<br />
wie die lange Gardinenstange nachgab,<br />
durchs halbe Zimmer flog, dabei zwei wertvolle<br />
Likörgläser, drei noch wertvollere Wandteller<br />
und einen wertlosen Kerzenhalter nebst brennender<br />
Kerze zerstörte. Die Kerze landete auf<br />
dem dicken Film aus Farbe auf dem Boden. Ich<br />
gackerte. Autoren gackern gerne, wenn ihnen<br />
was Blödes einfällt, auffällt oder hinfällt. Ich<br />
gackerte also, denn aufgrund des Films, der<br />
sich aufgrund der Farbe auf dem Boden bildete,<br />
kam mir das Wort „Farbfilm“ in den Sinn.<br />
Andere würden sagen: in den Unsinn.<br />
„Gott sei Dank“, flüsterte ich vor mich hin:<br />
„Die Farbe brennt nicht.“<br />
Ich versuchte aufzustehen, kam wieder ins<br />
Rutschen, versuchte es noch einmal und<br />
plumpste wieder hin. Dann bekam ich den<br />
Großbildfernseher zu greifen. Aus der Liegehaltung<br />
kam ich in eine Skifliegerposition (auf<br />
der Schanze, vor dem Flug).<br />
Ich versuchte, mich aufzurichten, um dann zu<br />
spüren, dass diese Riesenglotze plötzlich<br />
nachgab. Es kam mir vor wie eine Zeitlupensequenz<br />
in einem Film, die mir genug Zeit für<br />
einen klaren Gedanken ließ:<br />
Fernseher können Leben zerstören.<br />
Tatsächlich war es genau anders herum: Ich<br />
habe das TV-Gerät zerstört. Es war an den<br />
Kamin geprallt, größtenteils zur Seite gekippt,<br />
um dann das kleine Jugendstiltischchen zu<br />
demolieren.<br />
Inzwischen hatte es sich die Kerze zwischen<br />
Boden und Wand bequem gemacht. Und –<br />
anders als die Farbe – war die Tapete leicht<br />
entzündlich. Und so loderten Flammen an den<br />
Wänden. Aber es gelang mir, mit Hilfe der<br />
Schaufel, immer wieder Farbe an die feurige<br />
Wand zu klatschen und den Brand zu löschen.<br />
Durch die „Bodenfarbe“ zu waten brachte das<br />
Gleichgewicht … sagen wir … ins Ungleichgewicht.<br />
Ich fühlte mich wie betrunken.<br />
Und da fiel mir etwas ein. Ich hatte mal einen<br />
großen Rotweinfleck auf einem weißen Hemd.<br />
Tja, Autoren können auch sehr praktisch sein,<br />
handwerklich begabt sein, wäscheerfinderisch<br />
sein. Es war mir gelungen, es hinzubekommen,<br />
dass man den rosaroten Fleck nicht mehr<br />
sieht. Ich hatte sorgfältig Rotwein über das<br />
ganze Hemd geschüttet. (Man nennt<br />
mich seither auch Homo Färber.)<br />
Und jetzt wusste ich, was im<br />
Wohnzimmer zu tun war.<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Freitag, 26.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>1 – Redaktionsschluss: <strong>02</strong>.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>1<br />
106 OBERNEULAND