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Neue-Szene-Augsburg_2021-02-e-Paper

Stadtmagazin für Augsburg

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30. JAHRGANG

02/21 01/21

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INTRO

3

Februar 2021

TT

04 Word Up!

06 Liebling Augsburg mit Fabian Schreyer

08 5 Fragen mit Flonny Kluge

10 Trends im Februar

11 Tag & Nacht

Zoom

16 Die Bürgerliche Mitte – Politisieren mit Peter Hummel und Lars

Vollmar

20 Zurück in die Zukunft – mit Sebastian Kochs

24 Die Menschenfängerin – Im Gespräch mit Frauke Wichmann

26 Im Selbstgespräch – Redakteur Marcus Ertle nimmt Abschied

28 Gästeblog – Von und mit Brechtfestivalleiter Jürgen Kuttner

30 Click & Collect – Support your Local Dealer!

Die Bürgerliche Mitte S.16

Sport

34 FC Augsburg – Am Ball mit Reece Oxford

36 Augsburger Panther – Am Puck mit U20-WM-Teilnehmer Niklas Länger

Kultur

38 Staatstheater Augsburg goes Virtual Reality

Interview mit Frauke Wichmann S.24

Specials

40 Optiker Special

42 E-Mobility

43 Karriere

Musik

46 Heimatklänge mit Half Pair

48 Gerilltes - Neue CDs im Februar

50 Das Allerletzte – mit Mike Hühn aka The Spirit of John R. Cash

Zurück in die zukunft mit S. Kochs S.20

M. Ertle Im Selbstgespräch S.26

AUGSBURG-LAND

www.flugboerse.de/augsburg-land

NEUE SZENE AUGSBURG

Bertha-von-Suttner-Str. 2

86156 Augsburg

Tel. 0821-15 30 09

Redaktion: 0821-15 30 27

Werbung: 0821-15 30 28

Fax: 0821-15 80 43

E-Mail: redaktion@neue-szene.de

Bürozeiten: Mo.-Fr. 09 -17.00 Uhr

HERAUSGEBER

Verlag Neue Szene GbR

Anzaldua, Eberle, Sianos

REDAKTION

Chefredaktion:

Walter Sianos (ws)

sianos@neue-szene.de

KONTAKT REDAKTION

Leitung: Markus Krapf (max)

krapf@neue-szene.de

Anke Hügler (ah), Tina Bühner (tb),

Magali Herrmann (mh),

Lina Frijus-Plessen (lina)

Moritz Winkler (mw)

WERBUNG & SONDERTHEMEN

Anzeigenleitung: Birgit Meinl

meinl@neue-szene.de

Anzeigenberatung: Markus Krapf,

Andreas Müller

Azubi Marketingkommunikation:

David Anzaldua

E-Mail: anzeigen@neue-szene.de

Sonderthemen: Birgit Meinl

meinl@neue-szene.de

GRAPHIK/LAYOUT

Daniel Anzaldua

anzaldua@neue-szene.de

MITARBEITER

Autoren: Olaf Neumann

Fotos: Walter Sianos, Markus Krapf

Layout: Katharina Baasner, Harald Sianos

Vertrieb: Konrad Loos, Andreas Müller

VERANSTALTUNGSTERMINE

termine@neue-szene.de

INTERNET

www.neue-szene.de

Redaktion: krapf@neue-szene.de

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REDAKTIONSSCHLUSS

Mo., den 15.02.2021, 12.00 Uhr

URHEBERRECHTE

Namentlich gekennzeichnete Beiträge

geben nicht notwendigerweise die

Meinung der Redaktion wieder. Jeglicher

Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages

und mit Quellenangabe gestattet.

Die vom Verlag gestalteten Anzeigen sind

urheberlich geschützt.

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es gilt die Preisliste Nr. 14 vom 01.03.2016

Die NEUE SZENE ist Mitglied von:

Vermarktungsgesellschaft mbH

www.citymags.de > info@citymags.de


4

brückendeckung

13.01.

-29.08.

Kooperationspartner*innen

Medienpartner

30 Jahre Neue Szene

Vor genau 30 Jahren, also am 01. Februar 1991, zogen die vier Herren

Anzaldua, Eberle, Sono und Sianos in ihre kleinen Büroräume in der

Gögginger Straße ein. Die Neue Szene Augsburg war geboren. Damals

konnte keiner dieses Herausgeber-Quartetts ahnen, dass bis heute 360

Ausgaben und eine so lange Erfolgsgeschichte folgen sollten.

Wir haben viel erlebt in drei Jahrzehnten, man durchquert Höhen

und Tiefen, lacht, weint, trinkt und streitet ... Geblieben ist uns aber

immer die Lust und die Leidenschaft für unser Baby. Und unser Credo

ist bis zum heutigen Tag:

„Wir sind Augsburger und wir wollen ein Magazin für

Augsburg machen.“

30 Jahre Neue Szene! Da sollte man eigentlich fett die Sektkorken

knallen lassen, mit einer dicken Jubiläumsausgabe und einer standesgemäßen

Party und so. Und das war auch alles geplant! Doch Corona

hat uns vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine Feier

macht derzeit keinen Sinn und auch keinen Spaß. Anstatt einer dicken

Jubiläumsnummer servieren wir notgedrungen eine eher abgespeckte

Pandemie-Ausgabe, aber

aufgeschoben ist definitiv

nicht aufgehoben!

Wir verlegen einfach

alles in den Sommer

und darauf freuen wir

uns jetzt schon wie die

Schnitzelchen!

Word Up

Ziemlich genau

zehn Jahre war Marcus

Ertle bei uns als Redakteur

beschäftigt. Jetzt

geht er von Bord. Die

Liebe und das Leben

haben ihn ins sächsische

Die vier Herausgeber Sono, Anzaldua, Sianos und Eberle

Dresden gelockt. Marcus

hat unser Magazin

in der letzten Dekade

sehr geprägt. Los ging

das damals mit seinen „Kleinen Weltuntergangsinterviews“, es folgten

geniale Serien wie „Warten auf … - Die Zufallsinterviews“, die „Zehn-

Euro-Reportagen“ oder „1.000 Meisterwerke“. Er ist ein Redakteur mit

viel Empathie und kann sich brillant in seine Interviewpartner hineinversetzen.

Ich muss gestehen, dass ich viel von ihm gelernt und auch

abgeschaut habe! Zum Abschluss darf er sich selber interviewen, ist doch

auch mal etwas anderes. Servus, Marcus, mach‘s guad!

Kulturpartner

An alle anderen: Bleibt gesund!

Walter Sianos



6

liebling augsburg

Liebling Augsburg

Fabian Schreyer

Kulturamt Augsburg und Fotograf

Lieblings-Ort:

Lockdownbedingt das Fensterbrett im Wohnzimmer. Ein

warmer, oft spannender Beobachtungsposten!

Lieblings-Stadtteil:

Das Ulrichsviertel, grob gerundet wohl der geografische

Mittelpunkt meiner letzten drei Wohnungen in Augsburg.

Das Eck hat Charme und die Nähe zu Altstadtkneipen,

Kräutergarten und Co. sind nicht zu verachten.

Lieblings-Restaurant:

Als Italophiler ist meine kulinarische Anlaufstelle #1 das

„pastissima“ im Domviertel. Eine sichere Bank war für

mich dort lange Zeit z. B. die Pasta mit Zucchini und

Garnelen.

Lieblings-Beschäftigung:

Unter Normalumständen: Fotografieren, Flanieren,

Espresso trinken. Halt! Töchterchen bespaßen, nicht zu

vergessen …

Lieblings-Event:

#digitalbrecht, die Digital-Premiere des Brechtfestivals –

ab dem 26.02. auf www.brechtfestival.de.

Lieblings-Künstler:

Ich entdecke gerade meine DVD-Sammlung neu und

blieb zuletzt bei den Nouvelle-Vague-Klassikern hängen.

Letzte Filmsession: der Doinel-Zyklus von Francois

Truffaut, den ich als Regisseur sehr schätze.

Lieblings-Fotomotiv:

Das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen. Neugierig?

www.fabianschreyer.de

Lieblings-Getränk:

Espresso, Hopfenkaltschale und Spezi gehen immer.

Gerne auch mal Gin Tonic, Moscow Mule o. ä.

Lieblings-Geruch:

Orangenblüten, frischer Rosmarin, klare Winterluft …

Lieblings-Geräusch:

Knisternde Feuer & knackende Plattenspieler.


IN

AUGSBURG

STADT UND LAND

RADIO

AN!


8

liebling augsburg

mit Flonny Kluge

Kultur im Schaufenster des ProjektRaums Rechts-der-Wertach

Im Dezember wurde das Schaufenster des ProjektRaums in der

Wertachstraße im Rahmen eines Adventskalenders zur Bühne. Das

Quartiersmanagement unterstützte die lokale Kulturszene, brachte sie in den

Stadtteil Rechts-der-Wertach und konnte sogar Gagen zahlen. Die Resonanz

von Künstler*innen und Publikum war so überwältigend, dass diese tolle

Idee auch im neuen Jahr weitergeführt wird. Wir haben bei Flonny Kluge, der

zusammen mit Yasar Dogan das Programm aufstellt, nach den Details gefragt.

Von Markus Krapf

01.

Kultur im Schaufenster ging im Januar in die Verlängerung und

wird die Augsburger Kulturszene auch im Februar weiterhin bereichern.

Wie kam es denn dazu?

Aufgrund der positiven Resonanz und der Menge an Bewerbungen von

Künstler*innen und Kulturschaffenden bei „24 x Kultur im Advent“ hatten wir

praktisch gar keine andere Wahl, als das Programm zu verlängern.

01.

Durch die Verlängerung des Lockdowns werden die Konzerte unter

www.rechts-der-wertach.de/kultur erst einmal „nur“ gestreamt. So

etwas kostet aber Geld, bei wem dürfen wir uns denn bedanken?

Ja, die Konzerte werden alle live auf YouTube gestreamt und sind dort natürlich

auch später noch abrufbar. Die Finanzierung wurde durch das Erreichen unseres

Crowd Funding-Ziels möglich. Darüber hinaus sind wir sehr froh, dass uns das

Kulturamt und die Stadtsparkasse Augsburg mit Förderungen bedacht haben.

03.

Sobald es die Situation zulässt, können die Leute im ProjektRaum

dann natürlich auch live mit dabei sein. Du bist zusammen mit

Yasar Dogan für das Programm verantwortlich. Nach welchen Kriterien

sucht ihr die Künstler aus?

Wir bemühen uns, Augsburger Künstler*inner und ganz besonders diejenigen

aus dem Quartier Rechts-der-Wertach einzuladen. Natürlich beschränken wir uns

hier nicht nur auf Musik, sondern haben auch Kunst, Literatur, Tanz und Theater

im Programm.

04.

Neben dir und Yasar als Programmmacher bemühen sich auch die

Stadt und ihr Quartiersmanagement sehr um eine Aufwertung des

Stadtteils. Ist es denkbar, dass dieses Format langfristig fortgeführt wird?

Ohne die Initiative von Jan Weber-Ebnet vom Quartiersmanagement Rechtsder-Wertach

wäre das Projekt gar nicht zu realisieren und umzusetzen gewesen. Das

bisherige Angebot wird um die beiden zusätzlichen Formate „Küchengespräche“

und „Gespräch im Schaufenster“ ergänzt. Was die Dauer angeht, wir werden sehen

und freuen uns in diesen gerade für Künstler*innen so schweren Zeiten über die

drei Monate von Dezember bis Februar.

05.

Fünf Fragen

Zum Schluss noch die Frage nach deiner Meinung zur gegenwärtig

so schwierigen Situation in der Kunst- und Kulturbranche?

Persönlich bin ich sehr erfreut über die Möglichkeit, an diesem Projekt mitwirken

zu dürfen und so einen kleinen Beitrag zur Unterstützung von Kunst und

Kultur zu leisten. Eine umfangreiche und vor allem unkomplizierte Hilfe für soloselbstständige

Künstler*innen ist dringend nötig. Auf jeden Fall streamen wir also

im Februar immer von Mittwoch bis Samstag für euch. Bitte tut was!

Infos und das Programm gibt es unter www.rechts-der-wertach.de/kultur


liebling augsburg I NTRO

9


10 TRENDS

DER SZENE-TRENDSCOUT

DIE NEUESTEN TRENDS IM FEBRUAR

von Harald Sianos

1. CIAO WHATSAPP: WhatsApp entwickelt

sich immer mehr zum Monopolisten und

zur Datenkrake. Außerdem verärgert man

seine Nutzer immer wieder mit neuen Datenschutzbestimmungen

und bricht damit

das Vertrauen. Sogar Elon Musk und Edward

Snowden rufen nun zu einem Wechsel (zu

Signal) auf. Beim Funktionsumfang stehen

andere Messenger WhatsApp in nichts nach

und liefern alle wichtigen Features. Zudem

Foto Credits: www.photowall.de

1

ist sogar eine verschlüsselte Telefonie möglich.

Hier die populärsten Alternativen:

2

1. SIGNAL: Diese App gilt als eine der sichersten

Messenger. SIGNAL verwendet eine

eigene Ende-zu-Ende-Verschlüsselungs-Software,

auf die auch andere Dienste setzen. In

puncto Datenschutz und Privatsphäre ist hier

1.

2.

3.

alles top. Der Messenger ist quelloffen und

bietet darüber hinaus viele Zusatzfunktionen

für eine geschützte Kommunikation. Hier

steht die gemeinnützige Organisation Open

Whisper Systems dahinter. | 2. THREEMA:

Bei Datenschutz und Transparenz nimmt es

auch THREEMA mit eigenen Servern in der

Schweiz ganz genau. Beim Funktionsumfang

steht der Messenger SIGNAL in nichts nach.

Auch eine sehr gute Alternative. 3. TELE-

GRAM: Obwohl dieser Anbieter gerade massenweise

Zulauf hat (vor allem aus

konspirativen Ecken), ist er mit Vorsicht zu

genießen. Die Entwickler, zwei russische Brüder,

haben wohl Server in Dubai stehen und

selbst beim Firmensitz gibt es keine Transparenz.

Telegram selbst hat auf dem Server Zugang

zum Inhalt der Chats und könnte diese

theoretisch weitergeben.

Fazit: Wer nicht nur auf Datenschutz sondern

auch auf Seriosität und Transparenz

Wert legt, sollte auf Signal oder Threema

wechseln. Außerdem kann man mit einem

Wechsel der zunehmenden Monopolstellung

Mark Zuckerbergs (Facebook, Instagram,

WhatsApp) entgegenwirken.

2. WONDERWALL: Bei WONDERWALL findet man eine Vielzahl außergewönlicher

Tapeten und Leinwandbilder. Das Tolle hier ist, dass man nicht

nur die Motive sondern auch die Größe genau auf seine Bedürfnisse anpassen

kann. Preis auf Anfrage je nach Größe und Material bei www.photowall.de

| 3. SUBRRSACH: Die ehemalige Augsburger Grafikdesignstudentin

Olina Kladensky und ihre Kollegin Olgate Rimanski lieben

die bayrisch-schwäbische Mundart – und Fashion. Ihr neues Hamburger

Modelabel SUPERGRATTLER baut auf den Eigenheiten und Sprüchen

des grantigen Augschburgers auf. Jawoisch, des brauchsch! Mehr unter

www.supergrattler.de

3

Sie haben den neuesten Trend und glauben, Sie gehören auf diese Seite? Dann schreiben Sie uns an sianos@designbuero7.com


tag & nacht

11

Hörsaal der Löwen in Augsburg

Studenten im Start-Up-

Contest

Am 15. Januar 2021 standen 17 Augsburger Studenten vor

einer prominent besetzten Jury, unter anderem war Boxbote-

Mitgründer Ray Seibold als Juror dabei. Die Veranstaltung

fand dieses Jahr erstmalig rein online statt.

Der „Hörsaal der Löwen“ ist die Abschlussprüfung des

Hochschulseminars „Start-Up Thinking“, das im Wintersemester

2020/2021 bereits zum achten Mal stattfindet und

vom erfahrenen Start-Up-Gründer Martin Plöckl geleitet

wird. Angelehnt an die erfolgreiche Sendung auf VOX haben

die Teams der Hochschule Augsburg 15 Minuten Zeit,

um ihren Unternehmergeist unter Beweis zu stellen und

die Jury von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Außerdem

erhalten die Studenten-Start-Ups von der Jury noch

professionelle Anregungen und Tipps zur Umsetzung

ihrer Konzepte. Jurymitglied Ray Seibold, Co-Founder

von Boxbote Logistics, sagt: „Gute Ideen haben viele.

Aber um als Gründer erfolgreich zu sein, braucht es neben

einer klaren Unternehmensvision jede Menge Ehrgeiz und

Durchhaltevermögen.“ Unter den Jury-Mitgliedern ist auch

Linda Mayr, Geschäftsführerin von Planstack. Außerdem

gehören der Jury Michael Brecht (Acxit Capital Partners),

Michael Faath (Conntac), Kerstin von Diemar, (Never Rest

Sportswear), Wolfgang Dengler (Bayern Kapital) und als

Sponsor Georg Achterling (Cancom) an. Mit dabei sind

auch wieder Michael Hofmann und Jan Münch vom

Augsburger Inkubator Andreas Schmid Lab.

Als Hauptpreise winkten iPads, gesponsert von G. Achterling

von der Firma Cancom. Die Aufzeichnung vom

Hörsaal der Löwen findet ihr unter:

https://www.hs-augsburg.de/

Geistes-und-Naturwissenschaften/

Hoersaal-der-Loewen-Finale

Kultur hält zusammen

Halten wir die Kultur

zusammen

Die Initiatoren der Spendenaktion „Kultur hält

zusammen – Halten wir die Kultur zusammen“ haben

seit April 2020 mehr als 50.000 Euro an Spendengeldern

gesammelt. Die Mitglieder des Orchestervorstands

der Augsburger Philharmoniker freuen sich

über die große Unterstützung der Spendenaktion

in der Bevölkerung. Zuletzt hat das Kirchenprojekt

im Bund Freier evangelischer Gemeinden „projekt

x Augsburg“ 4.000 Euro gespendet. Auch der

Chorvorstand am Staatstheater Augsburg hat sich

mit 500 Euro an der Spendenaktion beteiligt. Unter

der Schirmherrschaft von OBin Eva Weber werden

seit Beginn des Teil-Lockdowns im November 2020

speziell freischaffende Solokünstler*innen aus Musik

und Darstellenden Künsten mit jeweils 500 Euro

unterstützt. Bisher konnten die Spendengelder an

über 30 Künstlerinnen und Künstler aus Augsburg

Stadt und Landkreis ausgegeben werden. Heuer aber

übersteigt die Anzahl der Bewerber*innen die vorhandenen

Spendengelder, daher rufen die Mitglieder des

Orchestervorstands der Augsburger Philharmoniker

zu weiteren Spenden zugunsten der Aktion „Kultur

hält zusammen – Halten wir die Kultur zusammen“

auf. Wenn auch ihr helfen könnt und wollt, hier ist

der Kontokontakt:

Kontoinhaber:

Philharmonische Gesellschaft

Augsburg e.V., Bankinstitut:

Fürst Fugger Privatbank,

IBAN: DE 72 7203 0014 3001 8820 46

2 6 . 2 . – 7. 3 . 2 0 2 1

#digitalbrecht

www.brechtfestival.de

Agnes Malich vom Orchestervorstand der Philharmoniker mit OBin Eva Weber


12

tag & nacht

#digitalbrecht

Brechtfestival 2021 via www.brechtfestival.de

Das Programm des Brechtfestivals 2021 wird vom

26.02. bis zum 07.03. über die FestivalWebseite

www.brechtfestival.de präsentiert. Diese erste

Online-Ausgabe des Brechtfestivals beinhaltet bereits

produzierte Kurzfilme, Hörspiele, Literatur,

Kino und Konzerte, die dann gestreamt werden.

Besonders gespannt sind wir auf „In Concert“ mit

den Streams toller Musiker wie den Dakh Daughters

aus dem Dakh Theater in Kiew, Balbina oder

Banda Internationale feat. Bernadette La Hengst.

Neben kostenlosen Angeboten (Brechtfestival-

Arbeitsjournal und Bonus-Bereich mit Audiostreams

zum Brechtfestival) wird es ab Mitte

Februar über die Website den Festivalpass für 12

Euro geben, der alle Angebote und die Mediathek

der Streams beinhaltet. „Die Umstellung

auf ein digitales Festival in 2021 bietet die Chance

einer noch stärkeren überregionalen Bekanntheit“,

sagt Kulturreferent Jürgen Enninger. „Mit

dem Festivalpass stellen wir die besondere Wertigkeit

heraus, die Kultur im Allgemeinen und

die einzelnen Beiträge im Besonderen haben.

Ein Brechtfestival ist aktuell wichtiger denn je.

Die Pandemie zeigt, welche Tragweite Ungleichheiten

bekommen, wenn Krisen gemeistert werden

müssen. Diskriminierung, die ungerechte

Verteilung von Macht, Geld und Chancen: Dies

alles wird durch Brecht klar thematisiert und

schafft so für uns eine berührende Aktualität, die

zum Handeln mahnt“, so Jürgen Enninger.

Webseite:

www.brechtfestival.de

Instagram:

https://www.instagram.com/brechtfestival/

Twitter:

https://twitter.com/BrechtfestivalA

Facebook:

https://www.facebook.com/brechtfestival/

Telegram:

https://t.me/brechtfestivalaugsburg

Banda I. feat. B. La Hengst

Leerstand für Kreativität nutzen

Leere Schaufenster müssen nicht sein - das haben

sich auch drei Kreative aus der Region gedacht.

Sven Kroll, Stefan Mayr und Alexander Görbing

haben gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung

der Stadt Augsburg ein Konzept zur flexiblen Nutzung

von Leerständen in der Innenstadt entwickelt.

Nach einem ersten Pilot-Projekt im ehemaligen

Weinhaus Bayerl mit PhareaNutello-Fotografie

in der Philippine-Welser-Straße verwandelt sich

der frühere Champions-Laden in der Karolinenstraße

ab Februar zu einer Pop-Up-Galerie.

Verschiedene Fotografen werden hier im Wechsel

ihre Bilder in den Schaufenstern des ehemaligen

Geschäfts präsentieren. Den Anfang dabei macht

der Fotokünstler Stefan Mayr, Kopf und Gründer

der Lighthouse Fotoschule und freier Fotograf

in Augsburg. Grundgedanke der Augsburger

Pop-Up-Galerie war und ist es, Licht in die leeren

Räume zu bringen. Licht und Raum ist auch ein

wesentlicher Aspekt des fotografischen Schaffens

von Stefan Mayr. Daher zeigt er in den kommenden

Wochen einige seiner „Lichtträume“. Zu sehen

sind Motive aus dem hohen Norden ebenso wie

aus südlicheren Gefilden, abstrakte Fotokunst und

gegenständliche Fine-Art-Fotografien. Eines haben

alle Bilder gemeinsam: Die Orte, an denen sie entstanden,

sind bekannt für ihr außergewöhnliches

Licht. Je nach der aktuellen Situation durch die

Corona-Einschränkungen sollen die Ausstellungen

im 6- bis 8-Wochen-Rhythmus wechseln. Um den

verschiedenen Künstlern die Präsentation ihrer

Bilder zu erleichtern, wird für die Ausstellung das

Rahmensystem von frameness aus Schondorf am

Ammersee verwendet. Die modularen Wechselrahmen

– illuminiert oder unbeleuchtet – können mit

allen erdenklichen Motiven bestückt werden.

info@ pop-up-galerie-augsburg.de

Foto: Stefan Mayr, Lighthouse Fotografie


tag & nacht

13

Neues Bürgertelefon

Bayern gegen Krebs

Das neu gegründete Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) ist mit

einem kostenfreien Bürgertelefon und einer neuen Internetseite an den Start

gegangen. Krebspatienten und deren Angehörige erhalten telefonisch und

online alle wichtigen Informationen zu individuellen Anliegen und Fragen

rund um das Thema Krebs – und das ohne Zeitdruck. Betroffene werden bei

Bedarf an einen der sechs bayerischen Standorte des Bayerischen Zentrums

für Krebsforschung in Augsburg, Erlangen, München (2x), Regensburg oder

Würzburg weitervermittelt.

Patienten werden bei

Bedarf sofort telefonisch

an ein heimatnahes

spezialisiertes, universitäres

Zentrum des Bayerischen

Zentrums für Krebsforschung

vermittelt. Die Zuständigkeit

für die Region

Augsburg übernimmt das

ICCA – das Interdisziplinäres Cancer Center Augsburg am Universitätsklinikum

Augsburg. Das ICCA ist ein Zusammenschluss von 29 Kliniken

und Instituten des Universitätsklinikums, um Spitzenmedizin rund um die

Krebserkrankung für Betroffene vorzuhalten. In Zusammenarbeit mit dem

BZKF-Bürgertelefon steht der ICCA-Krebsinformationsdienst Patienten, Angehörigen,

Ärzten und Interessierten mit Rat und Tat zur Seite. www.icca.de.

Die neue Hotline „Bayern gegen Krebs“ erreichen Patienten,

Angehörige und andere interessierte Bürger unter der kostenfreien

Telefonnummer 0800 85 100 80.

AUX INN – das neue digitale

Jugendzentrum aus Augsburg

Der Stadtjugendring Augsburg (SJR) startet sein digitales

Jugendzentrum und reagiert damit auf die Beschränkungen des

zweiten Corona-Lockdowns. Unter www.aux-inn.de finden junge

Menschen eine große Auswahl an Online-Aktivitäten und einen

Überblick über die digitalen Angebote aller SJR-Einrichtungen.

„Da unsere Einrichtungen aktuell leider nicht öffnen dürfen,

war es uns ein wichtiges Anliegen, jungen Menschen zumindest

virtuelle Action bieten zu können. Die bestehenden Angebote

sind vielfältig, offen für alle und bieten weiterhin ein Gefühl von

Zuhause.“ erläutert SJR-Vorsitzender Jonas Riegel die Initiative des

SJR. Die Sammlung an Angeboten

unter www.aux-inn.de

ermöglicht Jugendlichen

sich mit ihren Freunden zu

treffen und auszutauschen,

gemeinsam zu spielen, an

Workshops teilzunehmen,

zu kochen, zu lernen und.

Benötigt wird lediglich ein

Internetzugang sowie ein

PC, Tablet oder Smartphone.


14

tag & nacht

Durchbruch an der Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof

Im Sommer dieses Jahres wird es ein Licht am Ende

des Tunnels geben. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Denn dann erfolgt der Durchbruch im Straßenbahntunnel

unter dem Hauptbahnhof. Seit rund

sechs Jahren bauen die Stadtwerke Augsburg (swa)

von zwei Seiten an dem Tunnel: von der Viktoriastraße

im Osten und der Rosenaustraße im Westen.

Derzeit trennen die beiden Tunnelenden noch 20

Meter unter dem Bahnsteig A am Bahnhofsgebäude

und den Gleisen 1 und 2. Ab Ende September

können dann alle Gleise und Bahnsteige wieder für

Reisende und Züge genutzt werden.

Der Tunneldurchbruch ist einer der großen Meilensteine

beim Bau der Straßenbahnhaltestelle unter

dem Augsburger Hauptbahnhof. Nach sechs Jahren

Bauzeit ist es im Sommer soweit. Dann wird der 405

Meter lange Tunnel von Ost nach West durchgängig

sein. Bis 2023 Passanten durch den Tunnel gehen

und die ersten Straßenbahnen mit Fahrgästen die

Straßenbahnhaltestelle unter dem Hauptbahnhof

nutzen können, vergehen aber nochmals rund zweieinhalb

Jahre. Tunnelsohle, Bahnsteige, Wände und

die Zwischendecke, die sogenannte Verteilerebene,

müssen noch betoniert werden. Teilweise parallel

zu den restlichen Betonarbeiten beginnt der Einbau

der Gleisanlagen, Aufzüge, Fahrtreppen und der

gesamten Gebäude- und Sicherheitstechnik, von

Signalen für die Straßenbahnen bis zur Brandmeldeund

Entrauchungsanlage.

Emotional stark durch die Corona-Krise :

Augsburger Psychotherapeutin

mit Tipps & Übungen

Dr. Röbe ist Psychiaterin und Psychotherapeutin, sie führt eine

Praxis für Psychotherapie mit den Schwerpunkten Stresserkrankungen

und Schmerzstörungen. Psycho-Hintergründe aus

der Praxis mit 20 Übungen für Stabilität und Flexibilität, um

Krisenzeiten erfolgreich zu meistern, findet ihr in ihrem Buch,

das als Idee aus den aktuellen Entwicklungen entstand, aber auch

aufgrund jahrelanger Beobachtungen. Anpassen zum Überleben

ist an der Tagesordnung, doch das ist oft einfacher gesagt als

getan. Ziel dieses Buches ist es, wieder zügig Kontrolle zurückzuerlangen,

um den Herausforderungen positiv entgegenzublicken

Tredition Verlag, 184 Seiten, 13 Euro

2x2 Tageskarten zu gewinnen

Zum Valentinstag die „Südsee“

verschenken

In der Therme Bad Wörishofen werden Südsee-Träume wahr: Türkisglitzernde

Wasserflächen, vitalisierende Gesundheitsbecken und paradiesische

Ruheoasen unter echten Palmen laden zum Entspannen und

Relaxen ein. Ruhe und Erholung garantiert das Mindestalter von 16

Jahren. Immer samstags erobern Familien die Therme. Wer also noch

auf der Suche nach einer Valentinstags-Überraschung für seine Lieben

ist verschenkt mit Thermen-Gutscheinen Vorfreude auf Wohlfühlzeit

zu zweit unter echten Palmen. Im Online-Shop unter shop.thermebadwoerishofen.de

hält die Therme eine Vielzahl an Gutscheinen, spezielle

Verwöhnpakete, ThermenCARDs und die ThermenEuros bereit.

Ein besonderes Highlight sind die liebevoll verpackten Südseepakete,

die mit einem Thermen- bzw. Saunaeintritt sowie feinster Schokolade

verpackt in einer besonderen Lacktasche begeistern.

Aktuelle Informationen zur Therme Bad Wörishofen sowie zur Wiedereröffnung

unter:

www.therme-badwoerishofen.de


tag & nacht

15

Stadt Augsburg

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gesucht!

Die „Stiftung Augsburger Wissenschaftsförderung“ vergibt auch 2021 wieder

den „Wissenschaftspreis Augsburger Schulen“ für hervorragende wissenschaftliche

Schülerarbeiten. Alle Schülerinnen und Schüler der Augsburger

Schulen von der 1. Klasse bis zur Abschlussklasse sind eingeladen, ihre

wissenschaftlichen Arbeiten, die sie alleine oder in gemeinsamen Projekten

erstellt haben, einzureichen.

Zentrales Anliegen der Stiftung ist es, junge Menschen an die Wissenschaft

heranzuführen. Für die jeweils drei besten wissenschaftlichen Beiträge aus

den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und

Technik) und Geisteswissenschaft gibt es attraktive Preise: 1. Preis 2.500 Euro,

2. Preis 1.000 Euro, 3. Preis 500 Euro

Alle Infos zu den notwendigen Unterlagen gibt es auf:

augsburg.de/wissenschaftspreis.

Einzusenden sind die Arbeiten bis zum 12. April 2021 an das Referat für

Bildung und Migration, Rathausplatz 1, 86150 Augsburg.

Corona drückt dem

Arbeitsmarkt Stempel auf

„Im Lockdown haben zeitweise 42 Prozent der Firmen Kurzarbeit angezeigt.

Gerade Bereiche wie Handel und Gastronomie waren stark von der Kurzarbeit

betroffen. In der gegenwärtigen Krise gibt es aber auch Firmen, die volle

Auftragsbücher haben und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Für diese

wirkt Corona oft als Katalysator und treibt den Umbruch stärker voran. Die

Agentur für Arbeit erwartet keinen extremen Einbruch auf dem Arbeitsmarkt

im Jahr 2021. Es kommt aber darauf an, wie lange der Lockdown dauert und

wie unsere Wirtschaft es schafft, sich auf die Herausforderungen der Tranformation

einzustellen und Zukunftsthemen umzusetzen. Langfristig kämpfen

wir gegen den Fachkräftemangel und setzen stark auf die Qualifizierung von

Arbeitslosen und Beschäftigten“, blickt Elsa Koller-Knedlik, Vorsitzende der

Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg, sowohl zurück auf das

Jahr 2020 als auch nach vorne auf das Jahr 2021.

Neues vom electrojudas

Schon wieder ein Virus, diesmal aber in reinster Electrosound-Form. Wie es

sich für einen Virus gehört, erfolgt die PR-Arbeit kontaktlos und so haben wir

neulich also folgende Nachricht in unserem Facebook-Massenger-Postfach

gefunden: „Mit großer Freude kann ich die Veröffentlichung meines neuen

Albums „virus“ verkünden. Da ich nach unserem Umzug in eine neue Wohnung

über kein voll funktionsfähiges Studio verfügt habe, musste ich mich

aus meiner Komfortzone bewegen und eine Lösung finden, um dieses Album

zu veröffentlichen. Das ist dem Augsburger Wolfgang Wilholm, Gemahl der

Linken-Stadträtin Christine, offenbar gut gelungen, er steckt nämlich hinter

diesen Zeilen und dem Sound. Das Ergebnis könnt ihr im Bandcamp hören

unter: https://elektrojudas.bandcamp.com/album/virus

Konkrete Zahlen für das abgelaufene Jahr:

- 16.731 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt, 3.622 oder 27,6 Prozent mehr

als im www.shop-ffp2.de

Jahr 2019

- 4,3 Prozent Arbeitslosenquote, Vorjahr 3,4 Prozent

- Stellenmeldungen: 12.232 Stellen, das sind 3.840 oder 23,9 Prozent weniger

als im Vorjahr

- 111 Mio. Euro an Arbeitslosengeld I und knapp 21 Mio. Euro an Arbeitslosengeld

II und Sozialgeld im Jahr 2020 gezahlt

- seit März insgesamt 15.050 Anzeigen auf Kurzarbeit für 102.031 Beschäftigte

erhalten

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Die

Nach den Kommunalwahlen 2020 haben sich die Stadträte

von Freie Wähler, FDP und Pro Augsburg zu einer Fraktion der

Bürgerlichen Mitte zusammengeschlossen. Diese besteht

aus Peter Hummel, Regina Stuber-Schneider und Hans

Wengenmeir (alle Freie Wähler), sowie Lars Vollmar (FDP) und

Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg). Wir haben mit den

beiden Neueinsteigern Hummel (52) und Vollmar (46) über

ihre ersten Erfahrungen im Augsburger Stadtrat gesprochen.

Von Markus Krapf

Bürgerliche Mitte

Im politischen Gespräch mit den Stadträten Peter Hummel (FW)

und Lars Vollmar (FDP)


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Die Herren Stadträte, herzlich willkommen

in unserer Redaktion. Schön, dass sie die Zeit

gefunden haben, sie beide arbeiten ja schließlich

nach wie vor in ihren „normalen“ Jobs

und sind keine berufsmäßigen Stadträte. Was

machen sie denn genau?

Vollmar: Ich bin bei Dolby in München im

Rundfunk-Produktmarketing tätig. Das Unternehmen

kennt man von früher im Bezug auf

Rauschunterdrückung oder heutzutage durch den

Surround-Sound im Kino. Seit März 2020 war ich

allerdings nicht mehr im Büro und arbeite aktuell

im Homeoffice.

Hummel: Auch ich arbeite oft in München,

nämlich als Journalist bei der Verlagsgruppe

Bayard. Dort leite ich die Foodredaktion und bin

Textchef für zwei Frauenmagazine. Im Moment

natürlich überwiegend im Homeoffice, ein- bis

zweimal die Woche pendle ich in die Redaktion.

Sie arbeiten nicht nur beide in München, sondern

kommen ursprünglich auch beide nicht

aus Augsburg.

Vollmar: Richtig, ich bin in Hof aufgewachsen,

dort aber schon nach der Schule im Jahr 1994

weggegangen. Beim Studium in Berlin habe ich

meine heutige Frau, eine Augsburgerin, kennengelernt

und durch sie bin ich hier gelandet.

Hummel: Ich komme aus einem kleinen

Dorf im Unterallgäu, bin aber schon seit 1992

in Augsburg. Die Stadt war damals für einen

Allgäuer Bub wie mich eine echte Weltstadt und

ist es übrigens auch heute noch. Augsburg ist

möglicherweise sogar die schönste Stadt der Welt.

Ich habe für Reportagen 52 Länder dieser Erde

bereist, konnte also einige Vergleichsmöglichkeiten

sammeln (lacht).

Sie sind die beiden Neuen in der Fraktion der

Bürgerlichen Mitte. Wie war denn der Einstieg

in das Ratssystem unserer Stadt?

Vollmar: Es war schon eine neue Welt,

obwohl wir beide uns auch zuvor mit Politik

beschäftigt haben. Aber es ist immer ein Unterschied,

ob man etwas von außen kommentiert,

kritisiert oder eben Teil von etwas ist. Man

gewinnt relativ schnell großen Respekt vor denen,

die das schon länger machen. Der Umgang unter

den Stadträten war von Anfang an von Fairness

geprägt und man hat uns nicht spüren lassen, dass

wir die Neuen sind, die noch nichts wissen. Es gab

auch Sitzungen, wie zum Beispiel vom Finanzreferat,

die uns in die Thematik eingeführt haben.

Gab es auch negative Erfahrungen?

Vollmar: Ein bisschen erschreckt war ich

darüber, dass Anträge der Opposition erst einmal

grundsätzlich abgebügelt wurden. Wenn sie gut

waren, wurden sie von der Regierungsseite dann

später einfach noch einmal neu eingebracht. Das

kennt man zwar aus dem Bundestag, das hätte ich

aber auf kommunaler Ebene so nicht erwartet.

Ich hätte eher vermutet, es wäre im Sinne der

Kommune kein Problem, auch einmal etwas von

der anderen Seite zu übernehmen.

Hummel: Mir ging es ganz ähnlich. Du

kommst mit den einzelnen Leuten aus den

anderen Fraktionen sehr gut aus, wenn es dann

aber um politische Themen geht, wird man als

Opposition auch ganz schnell mal in die Pfanne

gehauen. Als es beispielsweise um die Sanierung

der Bürgermeister-Aurnhammer-Straße in Göggingen

ging, hat man unseren Antrag abgelehnt.

Kurz nach Weihnachten verkaufte ihn dann die

CSU als eigenes Projekt. So etwas ist natürlich

ärgerlich, aber so ist das politische Geschäft, an

das man sich erst einmal gewöhnen muss.

Wie wichtig ist der Zusammenschluss ihrer

Fraktion der Bürgerlichen Mitte für die Arbeit

innerhalb der Opposition?

Hummel: Es ist extrem wichtig für Augsburg,

dass es überhaupt wieder eine echte Opposition

im Stadtrat gibt. Und durch unsere Fraktion der

Bürgerlichen Mitte ist diese dann auch deutlich

wahrnehmbarer, als das in der Vergangenheit der

Fall war. Als Fraktion haben wir ein viel besseres

Standing als die Einzelstadträte und können

zudem über professionelle Strukturen mit

Geschäftsführerin, eigenem Büro und der damit

verbundenen Logistik verfügen.

Auch für das Mitwirken in den verschiedenen

Ausschüssen ist die Fraktion ein großer

Vorteil.

Vollmar: Genau, denn man hat nur

innerhalb einer solchen Fraktion oder einer

Ausschussgemeinschaft echten Zugang zu

den verschiedenen Ausschüssen, in denen alle

Themen vorbereitet und erarbeitet werden. Für

die Einzelstadträte gab es nur die Chance, einem

Ausschuss zugelost zu werden. Wir fünf können

uns außerdem die Arbeit untereinander aufteilen,

alleine hat man gar nicht die Chance, vor

einer Stadtratssitzung alle relevanten Unterlagen

durchzuarbeiten.

Deswegen haben sich auch die SPD, die

Linken und die ÖDP zu einer Fraktion

zusammengefunden. Wie eng ist der Kontakt

innerhalb der Oppositionsparteien?

Hummel: Der Kontakt ist sehr eng und auch

sehr gut. Wir haben einen direkten Draht zu

diesen Kollegen und wenn es darum geht, etwas

abzuklären oder abzustimmen, dann sind die

Wege kurz. Denn wenn unsere beiden Fraktionen

geschlossen auftreten, reden wir immerhin von 16

Stimmen – und das hat natürlich schon Gewicht.

Zusammen kann man uns dann von Seiten der

Regierung nicht so einfach abbügeln.

Vollmar: Und alles in allem stelle ich auch

hier Verbesserungen fest. Gerade die Oberbürgermeisterin

ist inwischen in ihrem Amt angekommen.

Wenn es von einzelnen Stadtratsmitgliedern

Versuche gibt, gewisse Wortmeldungen oder Diskussionen

einfach mundtot zu machen, schreitet

Frau Weber regelmäßig ein. Sie bemüht sich, auch

exotische Anträge und Wortmeldungen – Stichwort

V-Partei oder Die Partei – ernst zu nehmen.

Offenbar hat sich ihr Bild von der Opposition

auch durch einige gute Vorschläge aus unseren

Reihen gewandelt.

Wie beurteilen sie sonst die bisherige Regierungsarbeit

der Kolleg*innen von CSU und

Grünen?

Vollmar: Man kann nicht sagen, dass diese

Arbeit komplett schlecht ist. Das wäre auch

albern, nur weil man selbst Teil der Opposition

ist. Aber es gibt schon einige Punkte, bei denen

wir völlig anderer Meinung sind, wie zum Beispiel

bei der Sanierung des Staatstheaters. Das ist

eines der Projekte, auf die sich CSU und Grüne

im Vorfeld geeinigt haben und wo von vorn

herein klar ist, wie abgestimmt wird.

Ballt man in so einem Fall nicht manchmal

vor Ohnmacht wütend die Faust in der

Tasche?

Vollmar: In gewisser Weise schon, besonders

wenn man glaubt, dass eine Entscheidung

unvernünftig ist. Ich bin nicht gegen das Theater,

aber ich möchte wissen, was etwas kostet, bevor

ich einen Beschluss fasse. Das gilt in gewisser

Weise auch für die Klimapolitik. Ich teile das Ziel,

den CO2-Ausstoß zu reduzieren, halte aber den

schwarz-grünen Weg für falsch. Aus marktwirtschaftlicher

Sicht ist es unvernünftig, für alle

Sektoren gleiche Ziele vorzugeben, wenn die

Einsparung einer Tonne CO2 in einem Sektor


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momentan besonders günstig ist. So eine Gießkannenpolitik

ist unwirtschaftlich und es gehen

Millionensummen verloren, die man für andere

wichtige Themen bräuchte.

Hummel: Mich tröstet es dann zumindest,

dass auch innerhalb der Regierungskoalition einigen

Kolleg*innen das Messer in der Hose aufgeht,

wenn sie wegen des politischen Partners solche

Kompromisse machen müssen. Meiner Meinung

nach merkt man jetzt auch immer mehr, dass das

schwarz-grüne Gebilde schon sehr künstlich ist.

Haben sie dafür ein Beispiel?

Hummel: Dass eine Stadt, in der die Grünen

mitregieren, gegen ein Klimacamp klagt, ist

doch genauso absurd wie die Preiserhöhung der

AVV-Tickets. Und auf der anderen Seite hat man

dann wieder das Gefühl, dass die Grünen die CSU

geradezu über den Tisch ziehen. Das alles funktioniert

zwar im Moment noch ganz gut, ich frage

mich aber schon, ob es wirklich Spaß machen

kann, ständig gegen seine eigene Überzeugung

abzustimmen. Genau das müssen wir innerhalb

unserer Fraktion zum Glück nicht tun.

Wie ist das Corona-Krisenmanagement der

Regierung in ihren Augen?

Hummel: Man muss der Stadtregierung

zugutehalten, dass es für diese Situation keine

Blaupause gibt. Deshalb passieren da auch Fehler,

das ist ganz normal. Durch eine Taskforce wird

aber die große Verantwortung mittlerweile auf die

Schultern mehrerer Experten verteilt und seitdem

ist es deutlich besser geworden. Als Kritikpunkt

würde ich anführen, dass die Informationspolitik,

die über die sozialen Medien hinaus geht,

deutlich zu kurz kommt. Nicht alle Bürger sind

ständig auf Facebook, Twitter oder Instagram.

Vollmar: Offen gesagt wollte ich nicht in

der Haut der Oberbürgermeisterin stecken, denn

bei Corona geht es schlicht darum, Menschenleben

zu retten. Wir haben trotzdem als Fraktion

den Eindruck, dass es im vergangenen Sommer

versäumt wurde, an einigen Themen weiterzuarbeiten.

Ich denke hier konkret an die Einführung

der neuen Software im Gesundheitsamt, die man

erst jetzt im Winter in Angriff genommen hat.

Auch die Erweiterung von Testkapazitäten wäre

ein Thema für den Sommer und nicht erst für

jetzt gewesen. Es ist aber auch vieles gut bearbeitet

worden, das wollen wir hier gar nicht in Abrede

stellen.

Welche Themen neben Corona brennen ihnen

konkret am meisten unter den Nägeln?

Vollmar: Innerhalb der Verkehrspolitik

kann man meiner Meinung nach auf kommunaler

Ebene am meisten erreichen. Deswegen

„Es ist extrem wichtig für Augsburg, dass es

überhaupt wieder eine echte Opposition im

Stadtrat gibt.“

halte ich es für mit am wichtigsten, Augsburg im

Zentrum vom Durchgangsverkehr zu befreien.

Wir sind schließlich eine der letzten größeren

Städte, in denen man noch durch das historische

Zentrum fährt. Im Gegensatz zur Meinung der

Grünen bedeutet das aber für mich nicht, dass

alle Autos verschwinden müssen, denn das ist

völlig unrealistisch. Mein zweites Thema sind die

Finanzen. Augsburg muss mehr darauf schauen,

den Haushalt in Ordnung zu bringen und zu

sparen, nur so wird man zukunftsfähig bleiben.

Bei der Umweltpolitik, und das ist mein dritter

Punkt, muss sich die Stadt auf das konzentrieren,

was sie selbst konkret leisten und beeinflussen

kann.

Bei ihnen ist Kultur eines der Hauptthemen,

Herr Hummel.

Hummel: Ich bin Mitglied im Kulturausschuss

und im Moment liegt für die Augsburger

Künstler*innen leider alles brach. Keiner weiß,

wann diese Szene wieder hochfahren wird, sicher

ist nur, dass es irgendwann passieren wird. Genau

darauf müssen wir vorbereitet sein, das ist eines

meiner größten Anliegen. Wir müssen das Niveau,

das Augsburg mit seiner künstlerischen Vielfalt

vor der Pandemie hatte, möglichst schnell wieder

erreichen. Dazu gilt es, den Künstler*innen jetzt

schon zu helfen, so gut es geht. Leider habe ich

manchmal das Gefühl, dass diese Berufe nicht für

richtig voll genommen werden und dass deren


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Anerkennung durchaus ausbaufähig ist. Auch

finanziell übrigens.

Muss sich am Image der Stadt in ihren Augen

etwas verändern?

Hummel: Absolut. Mich regt es tatsächlich

sehr auf, dass Augsburg nach außen immer nur

als die Fugger-, Mozart- oder Brechtstadt verkauft

wird. Das ist alles schön und gut, aber eben nur

für ein sehr begrenztes Bildungsbürger-Publikum.

Augsburg ist aber viel mehr, nämlich eine wunderschöne,

lebenswerte Stadt und wir müssen es

schaffen, auch deutlicher so wahrgenommen zu

werden. Dafür müssen wir aber an einigen Punkten

arbeiten, zum Beispiel an den Leerständen

oder an der Familienfreundlichkeit in der Innenstadt,

die schon vor Corona gegen Null ging.

Worin liegt denn die Motivation für das politische

Engagement von ihnen beiden?

Vollmar: Ich bin ein politischer Mensch und

es ist tatsächlich auch mein Hobby, mich mit

Politik zu beschäftigen. Auch auf die Gefahr hin,

dass es ein bisschen schwülstig klingt, aber wenn

„Augsburg muss mehr darauf schauen,

den Haushalt in Ordnung zu bringen und

zu sparen, um zukunftsfähig zu bleiben.“

man selbst nicht anpackt, wer soll es denn sonst

tun? Meckern ist leicht, aber ich möchte meinen

Teil dazu beitragen, dass es für meine drei Kinder

eine gute Zukunft gibt.

Hummel: Schon wegen meines Berufs als

Journalist war ich immer sehr kritisch mit der

Stadt. Aber irgendwann darf man eben nicht

mehr nur kritisieren, sondern sollte sich auch

selber engagieren, die Zusammenhänge erkennen

und eigene Themen platzieren. Hier hat für mich

übrigens bis heute niemals irgendeine Ideologie

eine Rolle gespielt. Rein rechnerisch bin ich als

einer von 60 Stadträten für 5.000 Menschen in

dieser Stadt zuständig. Diese 5.000 Bürger sind

in meiner Blase und sie sind nicht alle Ökos oder

Konservative. Nein, sie kommen aus allen möglichen

Bereichen. Genau diese 5.000 Leute habe

ich immer vor Augen, wenn ich Entscheidungen

treffe, Themen einbringe oder Ideen verwirklichen

will. Ihnen und ihren Nachkommen soll es

gut gehen, das ist meine Motivation.

Wie viel Geld man als Stadtrat bekommt,

kann man überall nachlesen. Wir reden hier

von circa 1.650 Euro brutto. Ist diese Aufwandsentschädigung

der Arbeit angemessen?

Vollmar: Wäre es ein Beruf und kein Ehrenamt,

dann sicher nicht. Ich persönlich würde

aber auch mit weniger auskommen. Dass meine

Motivation nicht Geld ist, habe ich ja vorhin

schon gesagt.

Hummel: Diese Tätigkeit ist ein Ehrenamt

und so empfinde ich das auch. Das ist gut und so

soll es auch bleiben. Würde man die Aufwandsentschädigung

allerdings tatsächlich in Stundensätze

umrechnen, wäre man sicher schnell den

Tränen nahe, weil die Stadtratstätigkeit einfach

extrem zeitintensiv ist, wenn man sie ernst nimmt.

Was möchten sie bis 2026 auf jeden Fall

persönlich bewirkt haben, um dann zufrieden

auf ihre erste Periode im Stadtrat zurückblicken

zu können?

Hummel: Ich möchte ganz konkret, dass die

Altstadt autofrei und vom Durchgangsverkehr

befreit wird. Außerdem soll die Karlstraße eine

grüne Oase Augsburgs werden, das habe ich

schon im Wahlkampf gesagt. Wenn diese beiden

Projekte innerhalb der sechs Jahre verwirklicht

würden, wäre ich sehr zufrieden.

Vollmar: Wenn man es außerdem schafft,

durch gute Anträge und kritische Nachfragen

die Politik der Mehrheit so zu beeinflussen, dass

es in die richtige Richtung geht, dann haben

wir als Opposition schon viel erreicht. Kritische

Nachfragen oder das Aufdecken von Missständen

sind genauso wichtig wie die Durchsetzung ihrer

Agenda durch die Regierung. (max)


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Ein Blick in die Vergangenheit mit Sebastian Kochs

Der Macher

Sebastian Kochs zählt mit Sicherheit zu den bedeutendsten Kulturmachern

unserer Stadt. Das x-large-Festival, Modular, lab30, Popcity, Grandhotel

Cosmopolis oder der Kulturpark West sind nur einige Projekte, die er initiiert

oder federführend geleitet hat. Walter Sianos traf Basti zu einem Gespräch

über die Good Old Days.


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Basti, wo fangen wir denn bei dir an?

Bitte bloß nicht ganz von vorne (lacht).

Wenn ich so zurückspule, dann tauchst du in meinen Wahrnehmungen

erstmals Mitte der 80er Jahre auf. Und zwar mit deiner damaligen Band

Blues Coorporation.

Dass du dich noch an den Namen erinnern kannst, Respekt! Als wir

Blues Coorporation gegründet haben, waren wir Teenager. Wir saßen ohne

Führerschein in Königsbrunn und der Weg nach Augsburg war eine halbe

Weltreise. 1985 erschien in Augsburg der „2.000 Töne”-Sampler mit vielen

neuen und aufregenden Bands und wir wollten natürlich dazugehören.

Unser erster Auftritt in Augsburg war 1984 in der Kresslesmühle.

Ihr habt in einer Phase Blues und Soul gespielt, als Augsburg gerade

mit Punk und New Wave beschäftigt war. Ganz schön mutig.

Das stimmt. „Schuld” war ein Freund meines Vaters, der mir damals zwei

Kassetten mit alten Blues-Platten aufgenommen hatte. Danach war ich voll

infiziert und habe meinen jüngeren Bruder Toffer mitangesteckt. Ab da gab

es kein Halten mehr für uns.

Mit Erfolg, denn mit eurer Nachfolgeband Apron wart ihr von 1986 bis

1994 eine der erfolgreichsten Bands der Stadt. Euer erklärtes Ziel war es

schon, Rockstars zu werden?

Ja, Rockstars mit einem großen R, aber ich habe nur das R gekriegt

(lacht). Augsburg war damals einfach kein Standort, um groß Karriere zu

machen. Wir waren regional schon sehr erfolgreich, hatten richtig viele Auftritte,

aber der ganz große Durchbruch wollte einfach nicht gelingen. Nach

drei Longplayern, einer Single und einer Menge Spaß haben wir uns dann

1994 aufgelöst.

Die Familie Kochs hat in Augsburg nachhaltige Spuren hinterlassen.

Dein Bruder Christofer ist seit Jahren ein erfolgreicher Maler, deine

Neffen David und Moritz sind in der Musikbranche als DJ

und Musiker aktiv. Woher rührt diese familiäre Kreativität,

hat man euch die in die Wiege gelegt?

Die beiden größten Komplimente, die unser Großvater vergeben

hat, waren „der ist hochmusikalisch” und „der kommt aus

gutem Hause”. Darauf wurde bei uns viel Wert gelegt und das hat

uns auch geprägt. Musik und Instrumente waren sehr früh ein

Thema bei uns, genau wie bildende Kunst.

Als Apron sich aufgelöst hatte, begann für dich der Ernst des Berufslebens.

Deine erste Station: Radiomoderator.

Ich habe mein Leben damals relativ lange in der Schwebe gehalten.

Ich hatte schon während der Apron-Phase angefangen, deutsche Literatur

und Kommunikationswissenschaft zu studieren, aber wenn ich ehrlich bin,

schon eher mit angezogener Handbremse. Ein Kommilitone hat mich dann

gefragt, ob ich mit meiner Einstellung eines Tages als Taxifahrer enden will.

Diese Worte haben mich immerhin so weit motiviert, dass ich mich für ein

Praktikum bei Radio Skyline beworben habe.

Das war …?

... 1988, da ist das Lokalradio so langsam ins Rollen gekommen. Ich

bin damals etwas abgerockt mit langen Haaren und Motorradkombi zum

Gespräch eingelaufen. Auf dem Weg dahin habe ich zufällig Silvia Laubenbacher

getroffen, die damals Chefin von Radio Kö war. Die beiden Sender

residierten damals im selben Gebäude.

Die Laubenbacher, die heute bei augsburg TV moderiert?

Genau die. Sie hat mich erst einmal gemustert und gefragt, wo ich

überhaupt hin will. Ich dachte mir, die wirft mich jetzt gleich raus. Als ich

ihr erklärte, dass ich wegen eines Praktikums hier bin, sagte sie zu meiner

Überraschung: „Nee nee, Sie machen hier kein Praktikum. Sie kommen

nächsten Donnerstag wieder vorbei, da ist bei uns Moderatorencasting!”

Anscheinend hat meine Stimme einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen.

Aus 120 Bewerbern wurden bei diesem Casting dann drei ausgesucht,

einer davon war ich.

In der Folge hast du bei so ziemlich allen Sendern dieser Stadt gearbeitet.

Das stimmt, mit Radio Kö ging es los, dann folgte Skyline, RT1

Nordschwaben und meine letzte Station war Radio Fantasy. Ich habe mein

Studium fertiggemacht und war danach nur noch als Moderator tätig. Das

war eine coole Zeit, denn ich musste täglich nur vier Stunden ran und habe

dafür ziemlich gutes Geld bekommen.

Nach dem Studium folgte eine sehr erfolgreiche Zeit beim Stadtjugendring.

Genau, ich wollte einen neuen Schritt im Berufsleben machen und eine

Freundin hat mir gesteckt, dass der Stadtjugendring einen neuen Projektleiter

sucht. 1995 hat der sjr zum ersten Mal das x-large-Festival organisiert und

irgendwie befand sich da noch alles in den Kinderschuhen. So etwas wie

Pressearbeit war praktisch nicht existent, es gab wenig Sponsoring-Partner

und kein Merchandising. Ich wurde zum Bewerbungsgespräch eingeladen

und bin da mit einem bunten Strauß an Ideen reingegangen. Kurze Zeit

später hatte ich den Job.

Der x-large-Testballon 1995 hat so eingeschlagen, dass eine Fortsetzung

erwünscht war.

Absolut, die Idee dazu war toll, aber die Umsetzung war noch eher

suboptimal. Letztendlich haben Markus Mehr und Alaska Winter, die drei

Monate vor Festivalbeginn kurzfristig als Booker eingestiegen sind, das Ding

gerettet.

„Das Grandhotel Cosmopolis war das

größte Abenteuer meines Lebens.”

Bei der zweiten Auflage 1998 in der Innenstadt ist das x-large dann

durch die Decke gegangen.

Das war ein Quantensprung in Richtung Professionalisierung. Wir

haben uns sofort in die Arbeit gestürzt und zunächst Sponsoringpakete

geschnürt, die viele Abnehmer fanden. Noch dazu hatten wir ein richtig

glückliches Händchen mit dem Booking, wie etwa bei den Guano Apes, die

den Rathausplatz gesprengt haben.

Das dritte Festival 2001 hat die kühnsten Erwartungen übertroffen. So

etwas hatte die Stadt bis dato noch nicht gesehen.

Nach dem Umzug von der Innenstadt auf das Plärrergelände waren die

Sponsoring-Partner plötzlich so große Firmen wie Red Bull, Krombacher,

Erdinger, C&A, Galeria Kaufhof oder Afri Cola. Ich kann mich noch erinnern,

wie ich in der Firmenzentrale von T-Mobile in Bonn zu Verhandlungen

saß. Das x-large 2001 war eines der größten Umsonst- und Draußen-Festivals

in ganz Deutschland. 1995 hatten wir 120.000 Besucher, 1998 waren es

bereits 250.000 und 2001 fanden 400.000 Menschen den Weg aufs x-large.

Ist x-large am eigenen Erfolg gescheitert?

Ja, das kann man so sagen. Alles wurde zu groß und die Politik hat nicht

mehr mitgezogen. Es musste also etwas Neues her.


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Es dauerte aber immerhin bis 2009, ehe mit dem Modular ein neues

Festival installiert wurde.

Nach dem 2001er-Festival haben wir auf mehreren, kleineren Baustellen

agiert, wie etwa bei den Junity-Reggae-Days. Wir haben auch einige Jahre mit

euch, also mit der Neuen Szene, „Band des Jahres” und von 2004 bis 2006 das

Popcity-Festival am Eiskanal und beim Gaswerk gemacht. 2002 und 2006 zu

den Fußballweltmeisterschaften gab es Public Viewing auf dem Rathausplatz,

2003 die Rampe-3-Reihe zum 25-jährigen Jubiläum der Punk-Bewegung.

Und was viele vielleicht gar nicht mehr wissen, wir haben auch den Kulturpark

West angeschoben. Wenn uns der Bayerische Jugendring damals nicht

ausgebremst hätte, wäre der sjr wohl auch der Träger geworden. Stattdessen

sind aus rechtlichen und organisatorischen Gründen Thomas Lindner und

Peter Bommas in die Bresche gesprungen.

Wenn wir schon im Kulturpark sind, du hast lab30 vergessen!

Die Idee dazu kam wegen Sebastian Giussani, der zu dieser Zeit an der

Kunsthochschule in München studiert hat. Dort fand das Medienkunst-

Festival „Elektrokonferenz” statt und das fand ich spannend. Das Abraxas

dümpelte damals immer so ein bisschen zwischen Kindertheater und Kleinkunst

herum. Peter Bommas und ich sind zur damaligen Leiterin Ute Legner

gegangen und haben ihr die Idee mit lab30 vorgeschlagen. Sie war sofort

Feuer und Flamme. Das Wort Laboratorium lag schon in der Luft, und weil

das Abraxas in der Sommestrasse 30 beheimatet ist und wir sahen, dass die

passende Domain noch frei war, haben wir es kurzerhand „lab30” getauft.

War das damals auch schon so eine Nerd-Convention?

Ja, total! Ein Glücksgriff war die Kollaboration mit der FH Gestaltung,

wir konnten Professor Robert Rose für uns gewinnen und so nahm das Ding

ziemlich schnell Fahrt auf.

Was viele gar nicht wissen, Du hast auch das Modular-Festival erfunden.

Die Diskussionen und Forderungen nach einem Festival in der Innenstadt

sind immer wieder aufgelodert. Die damalige Kulturreferentin Eva

Leipprand hatte dazu eine Studie in Auftrag gegeben und die Wünsche

und Sehnsüchte der Jugendlichen waren ganz klar. So bekam der sjr den

Auftrag, 2009 ein neues Festivalformat in der Innenstadt zu installieren. Die

Vorgabe: es musste Indoor stattfinden. So entstand die Idee zu verschiedenen

Veranstaltungs-Modulen. Daher auch der Name Modular.

Mit Musik, Poetry Slam, Workshops ...

Genau, dazu haben wir völlig neue Locations für dieses Festival generiert,

wie etwa die Stadtmetzg, den Moritzsaal, das Konservatorium und verschiedene

Augsburger Clubs. Modular ist vom Fleck weg super angekommen und

war somit geboren.

Nach dreizehn Jahren war 2011 für dich dann Schluss beim Stadtjugendring.

Da muss man jetzt nicht um den heißen Brei herumreden, der Abschied

vom sjr war damals nicht in gegenseitigem Einvernehmen. Das Ende war für

mich sehr überraschend und auch ziemlich heftig.

Danach warst du dafür aber dann einer der entscheidenden Aktivisten,

die das Grandhotel Cosmopolis aus der Taufe gehoben haben.

Nach meinem Job beim sjr hatte ich mich erst einmal zurückgezogen.

Ich bin dann Monate später auf eine Vernissage von meinem Bruder Toffer

gegangen und habe dort Georg Heber getroffen, den ich schon von seinen

Kulturprojekten „Muhackl und Blutwurst” und „Jean Stein” kannte. Er kam

direkt auf mich zu und meinte, dass er heute Abend in erster Linie wegen

mir hier sei. Er hatte nämlich ein neues Projekt im Auge und wollte mich

an Bord haben. Letztendlich muss ich sagen, das Grandhotel war das größte

Abenteuer meines Lebens!

Warum?

Mir war an diesem Abend nicht klar, wohin mein Weg führen wird.

Aber die Idee eines interkulturellen Zentrums für Kulturschaffende und

Flüchtlinge mit Hotel, Küche und Veranstaltungen, das in einem leerstehenden

Altenheim quasi im Herzen der Stadt entstehen sollte, faszinierte uns

alle. Das Haus gehörte der Diakonie, dort war man von unserer Idee gleich

sehr angetan. Die letzte große Hürde war die Regierung von Schwaben. Bei

unserem ersten Treffen standen auf der einen Seite zwei bunte Freaks, auf der

anderen zehn ältere Semester in Anzügen. Das war sicher ein bizarres Bild.

Nach unserer empathischen und leidenschaftlichen Vorstellung des Projekts

bekamen wir am Tag darauf zu unserer Überraschung sehr unbürokratisch

die Schlüssel ausgehändigt und alles nahm seinen Lauf. Es war wirklich

eine sehr befriedigende Zeit. Aber trotzdem war mir klar, dass ich mir einen

neuen Job suchen würde, sobald dort alles lief.

Und schon öffnete sich die nächste Türe ...

Wie es eben so ist. Ich bin 2010 als Gitarrist bei den Creeping Candies

eingestiegen. Mein Bandmate Johann „Pulle” Pupeter, der damals schon als

Techniker für die Stadthalle Gersthofen arbeitete, hat mir 2013 erzählt, dass

im Kulturamt Gersthofen eine Stelle frei wird, für die ich prädestiniert wäre.

Ich habe mich also beworben und bin seit dem 01.01.2014 beim Kulturamt

in Gersthofen für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit der Stadthalle,

des Ballonmuseums und der Stadtbibliothek zuständig.

Wenn man so viel erlebt und erschaffen hat wie du … Hat man da noch

einen unerfüllten Traum?

Beruflich nicht mehr. Aber ich wollte als Musiker immer mal bei einer

Nightliner-Tour dabei sein. Auch wenn es eng und stickig ist, lebt man aber

einen eigenen Rhythmus und in einer anderen Welt. Diesen Spirit hätte ich

gerne einmal gespürt. (ws)


Zoom

23

AUGSBURG

ROCKT!

87,9 UKW

Radio an!


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Zoom

In den mehr als 13 Jahren, die Frauke Wichmann alias Frabauke als selbstständige

Fotografin in Augsburg tätig ist, sind ihr die unterschiedlichsten Motive vor die Linse

gekommen. Ob Künstlerportraits, Veranstaltungen oder freie Arbeiten, Frabauke

fängt besondere Menschen und Momente mit der Kamera ein. Lina Frijus-Plessen

sprach darüber mit ihr im Interview.

Die Menschenfängerin

Im Gespräch mit der Augsburger Fotografin Frauke Wichmann

Frauke, du bist unter anderem ziemlich

umtriebig in der Augsburger Kulturszene.

Wir stolpern in der Redaktion immer wieder

über deine Fotos von Veranstaltungen und

Künstler*innen.

Das freut mich aber! Dieser Bereich ist

mittlerweile wirklich eines meiner Steckenpferde.

Das habe ich vor allem meinem ursprünglichen

Standort im Kulturpark West zu verdanken. Dort

hatte ich mein erstes eigenes Studio als selbstständige

Fotografin gefunden. Wenn man Tür an Tür

mit so vielen Künstlern, Musikern und Veranstaltern

arbeitet, ergeben sich einfach tolle Möglichkeiten

zur Zusammenarbeit, so bin ich nach und

nach in diesen Bereich reingerutscht.

Warum eigentlich „Frabauke”?

Ich war als Kind schon eher Rabauke als

Prinzessin und später ist mir aufgefallen, dass in

diesem Wort auch fast mein Vorname darin steckt

(lacht). Mit Frabauke habe ich also einen Mix

aus beidem kreiert. Ich weiß, den Namen finden

einige vielleicht ein bisschen schräg, aber man hat

mir schon oft gesagt, dass man ihn sich dadurch

umso besser merken kann, das ist natürlich von

Vorteil.

Wie bist du denn zum Fotografieren gekommen?

Als ich klein war, gab es in meinem Umfeld

und der Familie einige ambitionierte Hobbyfotografen.

Ausschlaggebend war aber eine gute

Freundin, die sehr gerne fotografiert hat. Es hat

mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit ihr in der

Dunkelkammer zu stehen und zusammen Fotos

zu vergrößern. Dadurch habe ich angefangen,

selbst mehr zu fotografieren. Nach der Schule

habe ich dann eine ganz klassische handwerkliche

Ausbildung als Werbefotografin gemacht, weil

man in diesem Bereich meist alle Kamerasysteme

kennenlernt.

Wurde es dir dann irgendwann zu langweilig,

immer nur Produkte abzulichten?

Erstmal nicht. Mir hat die Arbeit in verschiedenen

Werbestudios eine Weile richtig viel Spaß

gemacht und ich habe viel dabei gelernt. Aber

irgendwann wurde es mir dann doch ein bisschen

zu eintönig und dunkel. Deshalb habe ich mich

entschlossen, mich selbstständig zu machen und

dadurch dann angefangen, die unterschiedlichsten

Sachen zu fotografieren. Einige Fotografen

spezialisieren sich auf genau eine Art von Fotos,

aber das war nicht mein Ding, mich so festzulegen.

Die neugewonnene Freiheit hat mir umso

mehr gefallen.

Das merkt man auch direkt, wenn man sich

auf deiner Webseite mal durch dein beeindruckend

vielfältiges Repertoire klickt. Gibt

es trotzdem eine bestimmte Art Fotos, die dir

besonders viel Spaß macht?

Früher habe ich am liebsten in Ruhe Objekte

und Details fotografiert. Inzwischen macht mir

die Dokumentation von Veranstaltungen mit am

meisten Spaß. Augsburgs Kulturlandschaft hat da

ja wirklich viel zu bieten. Generell habe ich beim

Fotografieren zwei Seiten in mir: Einerseits liebe

ich es, Fotos extrem zu inszenieren und dafür aufwändige

Kulissen oder Fantasiewelten zu gestalten.

Andererseits gefällt mir auch das Ungestellte

sehr, wenn ich Menschen oder Ereignisse einfach

begleiten und so natürlich und ungeschminkt wie

möglich zeigen kann. Die Abwechslung bei meiner

Arbeit genieße ich total, heute in einer Firma,

morgen auf einem Konzert oder einer Hochzeit.

Und wer oder was kommt dir garantiert nicht

vor die Linse?

Grundsätzlich würde ich nichts fotografieren,

bei dem ich nicht dahinterstehe, sei es ein Produkt,

das ich richtig bescheuert finde, Menschen,

die sich nicht korrekt verhalten oder eine Partei,

deren Vorstellungen ich nicht vertrete. Und große

Gruppenfotos sind überhaupt nicht mein Ding,

weil man sich da eher als Animateurin fühlt.

Was macht für dich ein gutes Foto aus?

Puh, das ist aber eine ganz schön schwierige

Frage! Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass

die technische Ausrüstung nicht darüber entscheidet,

wie gut das Foto wird. Ich würde sagen,

es ist eher die Mischung aus einer guten Idee und

einem Blick für die Dinge. Und natürlich gehört

gerade bei den ungestellten, spontanen Bildern

oft auch eine Portion Glück dazu. Schlussendlich

hängt es auch einfach davon ab, wer das beurteilt,

ganz unabhängig von gestalterischen Elementen.

Was hältst du davon, dass heute jeder ständig

und überall Fotos mit dem Smartphone aufnehmen

kann?

Als Fotografin sehe ich das schon zum

Teil kritisch, denn je besser die Handykameras

werden, desto eher verzichten die Menschen auf

professionelle Fotografen, weil das vielen einfach

ausreicht. Was mich außerdem ärgert ist, wenn ich

bei einem Event als Fotografin engagiert werde

und die entstandenen Bilder je nach Wunsch

des Kunden erst Wochen später oder manchmal

auch gar nicht veröffentlichen darf, während alle


Zoom

25

anderen im Publikum ihre Handyfotos noch am

selben Abend ungefragt ins Netz stellen. Aber

ausschließlich verteufeln sollte man die Entwicklung

natürlich nicht, ich nutze mein Handy ja

privat auch zum schnell mal Fotos machen, das

ist einfach total praktisch. Ich denke, es ist Fluch

und Segen zugleich und man muss sich da eine

gewisse Entspanntheit aneignen.

Welches Motiv fehlt dir denn noch in deinem

Portfolio?

Wenn ich einen Wunsch freihätte, würde ich

super gerne „The Cure”-Sänger Robert Smith

fotografieren, der sich vermutlich vor der Kamera

genauso unwohl fühlt wie ich (lacht). Aber genau

diese Herausforderung würde mich ziemlich

reizen. Ansonsten ist es auch ein kleiner Traum

von mir, mal nach Island zu reisen und meine

Eindrücke dort mit der Kamera festzuhalten. Mir

ist außerdem zuletzt aufgefallen, dass ich es durch

meinen Beruf manchmal verpasse, im eigenen

Leben und Alltag Fotos zu machen. Zum Beispiel

nehme ich ganz selten mal ein richtiges Familienfoto

auf, das muss ich ändern.

Stehen abgesehen davon noch zukünftige

Projekte bei dir an?

Wenn du mich so fragst fällt mir auf, dass

ich meine freien Arbeiten die letzten Jahre ein

bisschen vernachlässigt habe. Sobald es die

Corona-Situation zulässt, würde ich total gerne

mal wieder eine kleine Gemeinschaftsausstellung

auf die Beine stellen. Mein 20-jähriges Fotografen-

Jubiläum steht bald vor der Tür, das wäre doch ein

guter Anlass! (lina)

www.frabauke.de


26

Zoom

Zehn Jahre war Marcus Ertle mit Serien wie das Kleine Weltuntergangsinterview, Warten auf ...,

Zufallsinterviews, 10-Euro-Reportagen, Prof. Spätzles 1.000 Meisterwerke und unzähligen anderen

Texten einer der eifrigsten Schreiber und Interviewer der Neuen Szene. Jetzt sagt er Servus und darf

sich zum Abschied einmal selbst interviewen. Von und mit Marcus Ertle.

Servus, mach´s guad!

Nach zehn Jahren verlässt Redakteur Marcus Ertle die Neue Szene.

Wie fing alles an?

Lustigerweise mit dem Weltuntergang, besser

gesagt mit dem Kleinen Weltuntergangsinterview.

Inspiriert zu der Serie hat mich der mediale

Trend, sich in apokalyptische Ängste hineinzusteigern

und in der Berichterstattung ständig mit

Superlativen biblischen Ausmaßes zu hantieren.

Wenn es mal geschneit hat, war es eine Winterkatastrophe,

wenn die Bahn streikte, versank ganz

Deutschland im Chaos ... Zum Glück hatte ich

die Idee vor Trump, vor Corona, vor der immer

deutlich sichtbareren Klimaerwärmung. Heute

wäre die Lage der Welt zu bedrohlich für so ein

satirisches Format. Aber 2010 hatte ich Glück.

Ich habe Walter Sianos eine Beispielausgabe

geschickt, die Idee gefiel ihm, ich kam in der

Redaktion vorbei, wir haben kurz über das

Honorar verhandelt, wurden uns einig und schon

hatte ich meine erste eigene Interviewserie. Wenn

ich damals bei der Augsburger Allgemeinen mit

dem Weltuntergangsinterview angeklopft hätte,

hätte ich nicht mal eine Antwort bekommen.

Mir fallen jetzt auch keine Handvoll Magazine in

Deutschland ein, wo ich so viel Raum für Ideen

bekommen hätte.

Wie war das für dich?

Traumhaft, ich bin in einer goldenen Zeit für

Stadtmagazine aufgewachsen. Wer journalistisch

noch keine größeren Erfahrungen hatte und was

machen wollte, was spannender als die Lokalzeitung

war, der versuchte für ein Magazin wie

die Neue Szene zu schreiben. Dort hatte und hat

man unendlich mehr Möglichkeiten, anarchische,

wilde Texte und Ideen auszuprobieren als in

irgendeinem anderen Medium. Allein schon die

Redaktionssitzungen …

Wie waren die?

Du konntest mit einer Wundertüte von Ideen

ankommen, die Ideen rausholen und der Chefredakteur

sagte: Klingt gut, mach mal! Oder: Ich

kann‘s mir zwar nicht vorstellen, aber probier‘s


Zoom

27

einfach mal aus. Peng! So lief das und das ist

eigentlich Journalismus, wie man ihn sich idealerweise

vorstellt. Das ist jetzt auch keine Schönmalerei,

es gab natürlich auch manchmal Zoff.

Wann denn?

Konkret, wenn ich mal wieder die Deadline

gerissen habe. Das war in den zehn Jahren ein

Dauerbrenner und einige graue Haare von Walter

Sianos kann man sicher darauf zurückführen.

Sehr allergisch hat er auch reagiert, wenn man zu

spät zur Redaktionssitzung kam, da gab es schon

eine klare Ansprache, aber danach war man auch

wieder gut miteinander, das war im Grunde sehr

sportlich und lehrreich. Die Szene war für mich

das ideale Sprungbrett und die beste Schule, weil

es eben einerseits schon professionell zuging, aber

auch nicht so streng wie bei einem größeren, konservativeren

Medium, wo du mit ordentlichem

Jackett zur Redaktionssitzung antrittst und du

schon als Punk giltst, wenn das oberste Knopfloch

vom Hemd offen steht.

Was war deine spannendste Geschichte?

Das war wahrscheinlich der Text über den

Vorsitzenden des Integrationsbeirats und Peter

Grab. Ich sollte eigentlich nur ein Interview mit

dem Mann führen und sprach ihn deswegen an.

Aber er war so arrogant, so von oben herab und

verachtete alles, was Presse ist so offensichtlich,

dass ich mir dachte: Dich schnapp ich mir. Also

habe ich ein bisschen recherchiert, mit Leuten

geredet und es kam raus, dass er Verbindungen

zu rechten türkischen Gruppierungen hatte

und Peter Grab ihn, obwohl er davon wusste,

politisch förderte. Gute Geschichte, aber richtig

spannend wurde es, als einen Tag vor Druck,

kurz vor Weihnachten ein Schreiben der

Anwälte von Peter Grab bei der Szene landete, in

dem sie mit einer hohen sechsstelligen Schadensersatzklage

drohten, wenn diese Behauptungen

über ihn veröffentlicht würden. Leider wollte

meine Hauptquelle, ein hochrangiger Augsburger

Polizist, seine Informationen nicht öffentlich

bestätigen, wir mussten einige Stellen des

Artikels also schwärzen. Und das war das Beste,

was uns passieren konnte.

Wieso?

Weil wir dadurch viel mehr Aufmerksamkeit

bekamen, als wenn der Artikel einfach so

erschienen wäre. Das war in der politischen Stadt

plötzlich Thema Nr.1 und wurde von anderen

Lokalmedien aufgegriffen. Davon träumst du als

Autor eines Stadtmagazins, das sich neben den

größeren Medien immer behaupten und seine

Ernsthaftigkeit unter Beweis stellen muss.

Hast du dich bei Peter Grab später dafür

bedankt?

Das nun nicht. Wenn dir einer anwaltlich mit

einer so hohen Summe drohen lässt, ist sein Hintergedanke

ja nicht, dass er damit dein Standing

als Journalist befördert. Da kriegst du schon ein

bisschen Schiss. Andere hätten die Geschichte

still und leise einkassiert, einfach aus Angst vor

den finanziellen Folgen, aber die Herausgeber

der Szene, Walter, Danny, Charly und Pit hatten

einfach Mumm, als es drauf ankam. Davon abgesehen

war Peter Grab natürlich höchst unterhaltsam,

auch wenn es nicht die Art von Unterhaltsamkeit

war, die ihm vorschwebte. Solche Typen

sind für Journalisten natürlich super, weil sie

zuverlässig und meistens unfreiwillig Stoff liefern.

Wurde es auch mal gefährlich?

Ich wurde nie bedroht, außer einmal vielleicht

bei einer Versteigerung des Fundamtes.

Da wollte ich Fotos machen, aber die Anwesenden

waren, sagen wir mal, etwas lichtscheu

und auch der Auktionator wollte lieber keine

Presse im Raum haben und so wurde ich unter

Beschimpfungen des Saals verwiesen. Das war in

dem Moment ein bisschen unangenehm, aber als

Geschichte schon wieder unterhaltsam.

Was hat am meisten Spaß gemacht?

Ganz allgemein: dass ich meine Neugier

befriedigen durfte und dafür auch noch Geld

bekommen habe. Ich habe interessante Menschen

kennengelernt, die ich als Normalbürger so

nicht kennengelernt hätte, habe hinter Kulissen

geschnuppert, die mir sonst nicht zugänglich

gewesen wären. Dem OB gegenübersitzen und

freche Fragen stellen, sich von einer strengen

Gefängnisdirektorin durch den Knast führen

lassen, fremde Menschen auf der Straße ansprechen

und sie spontan interviewen, einfach weil sie

etwas an sich haben, was einen anspricht.

Was waren die besten Gespräche?

Am beeindruckendsten war das Gespräch mit

einem Obdachlosen. Der Mann war einerseits

intelligent und reflektiert, hatte ein empfindsames

Gesicht wie ein Musiker, aber gleichzeitig hat

ihm die Kraft gefehlt, sich aus dem Sumpf, wie

er es selbst formuliert hat, zu befreien. Das war

zugleich auch ein schwieriges Gespräch, weil du

ihm die Würde lassen willst, aber natürlich auch

ein bisschen bohren musst, um seine Geschichte

zu erfahren. Oder ein Gespräch mit einem fast

100-jährigen älteren Herren, der Gedichte schrieb

und auf Poetry-Slams auftrat und dessen Tragik es

ein bisschen war, dass er erst ganz spät den Mut

gefunden hat, seine lyrische Ader auch auszuleben.

„Ich habe interessante Menschen kennengelernt,

die ich als Normalbürger nicht kennengelernt hätte.”

Erinnerst du dich an deine höchste Spesenrechnung?

Das waren 100 Euro. Ich hatte ja die Serie

10-Euro-Reportage, wo ich immer irgendwas

mit 10 Euro anstellen musste. Zur Jubiläumsausgabe

war der Chef sehr spendabel und hat mein

Budget verzehnfacht. Ich habe mir dann erstmal

ein paar Drinks im 3M genehmigt, danach ein

Taxi genommen, mich aus Spaß durch die Stadt

chauffieren lassen, unterwegs eine Anhalterin mitgenommen,

ihr und dem Taxifahrer bei McDonalds

paar Burger spendiert und als das Geld fast

aus war, endete der Ausflug in einer schummrigen

Kneipe in der Donauwörtherstraße mit Freibier

für die Stammgäste. Also im Grunde das, was

andere jeden Tag machen.

Was war deine größte Überraschung?

Das war eine Art Familienzusammenführung.

Ich war erst seit kurzem an Bord und ging

zur Weihnachtsfeier der Szene. Beim Eintreffen

sprach mich dann ein langhaariger Typ an,

Daniel Anzaldua, und wollte wissen, wer ich bin.

Ich sagte es ihm und es kam raus, dass wir verwandt

sind. Seine Mutter war die Nichte meines

Opas, hatte einen US-Soldaten geheiratet und

war in die USA gezogen.

Wieso hörst du nach zehn Jahren Neue Szene

auf?

So ganz höre ich ja nicht auf. Wer es zehn

Jahre in dem Laden mit den Leuten ausgehalten

hat, und sie mit einem, der gehört wahrscheinlich

lebenslang dazu. Aber ich lebe, der Liebe

wegen, seit fünf Jahren in Dresden und auf Dauer

kannst du für ein Stadtmagazin einfach nicht aus

der Ferne schreiben. Du musst vor Ort sein, die

Menschen sehen, die Stimmung spüren und dann

schreibe ich inzwischen auch vermehrt für überregionale

Medien und Verlage, dadurch ist es auch

eine Zeitfrage geworden. Die Tage, die ich immer

wieder in Augsburg verbringe, gehören jetzt

meinen Freunden, meinen Eltern und natürlich,

wenn es wieder geht, dem ausgiebigen Kaffeehausbesuch

und Herumstreunen.

Was wünschst du der Neuen Szene?

Dass sie im Zweifel immer anarchisch bleibt,

sich nicht an weichgespülten Marketing-Journalismus

anpasst, dass die Jungs und Mädels tapfer

weiterkämpfen in einer Zeit, in der Printmedien

es schwer haben.


28

Zoom

„Wer immer hofft,

stirbt singend.“

Jürgen Kuttner, Berliner Regisseur,

Radiomoderator, Kulturwissenschaftler und

gemeinsam mit Tom Kühnel Künstlerischer Leiter

des Brechtfestivals


Zoom

29

Gästeblog

IIch bin momentan größtenteils in der Uckermark

in einem kleinen Häuschen mit großem

Garten. Da alle Vorstellungen im Theater

ausfallen und auch keine Videoschnipselvorträge

möglich sind, habe ich den Brechtkram,

Computer, Musik und ein paar Festplatten

zusammengepackt und arbeite eben nun von

hier aus. Alle Kommunikation mit Tom Kühnel,

den Künstlern, dem Brechtbüro, dem Staatstheater

und den Kollegen in Augsburg findet

(mehrmals täglich!) per Zoom oder eben über

Telefon statt.

Die letzten Monate mit dem Brechtfestival

waren extrem stressig. Nach dem erfolgreichen

ersten Brechtfestival als einem Spektakel

dachten wir, dass sich das prima weiterführen

ließe, mit den Erfahrungen, die wir im letzten

Jahr gemacht hatten. Denkste! Plötzlich gab es

Corona und alles war auf einmal anders ... Viele

sind ja davon ausgegangen, dass sich das schon

bald wieder legt – ich mochte nicht so recht

daran glauben. Von daher haben wir bereits im

Sommer versucht, ein digitales Konzept zu skizzieren

und als Vorbereitung im Netz (Telegram,

Instagram, Twitter, Facebook, Webseite) ein

tägliches „Arbeitsjournal“ des Brechtfestivals

aufgesetzt – insofern hat für mich das Brechtfestival

2021 bereits am 01. September 2020 begonnen,

dem Tag, an dem das Journal startete. Die

wirklich intensive Arbeitsphase begann für

mich damit schon Ende Juli, Anfang August,

seitdem heißt es, jeden Tag einen interessanten,

witzigen, seltsamen, neugierig machenden

Beitrag zu finden oder zu erstellen. Puh!

Nebenbei ging natürlich die „normale“

Planung weiter: ein Thema zu finden („Brechts

Frauen“), Künstlerinnen und Künstler anzusprechen,

mit ihnen mögliche Projekte zu

entwickeln, Material zu liefern ... Das kommt

natürlich auch daher, dass wir kein Kuratoren-

Festival veranstalten wollen, bei dem man fertig

produzierte, bewährte, „gut abgehangene“

Sachen einkauft und die dann in Augsburg präsentiert,

sondern wir wollten, wie schon 2020,

Leute ermuntern, neue Sachen zu machen,

Ideen auszuprobieren, in unserem thematischen

Rahmen besondere Projekte zu entwickeln

– unser Ziel war eben ein Brechtfestival

mit zwanzig Premieren! Schön ist, zu sehen, wie

dieser Gedanke, dieses Vorgehen auf Interesse,

Neugier und Begeisterung bei den beteiligten

Künstlern stößt!

Eine Zeit lang hofften wir noch, den

Spektakel-Gedanken beizubehalten: vielleicht

ließe sich das Brechtfestival als „Jahrmarkt“

im Freien veranstalten? Wir haben uns ins

Gaswerk verliebt, dort Auftrittsorte erkundet

(Parkhaus! Scheibengasbehälter! Rotunde!),

Hygienekonzepte entwickelt, Wegführungen

entworfen ... Irgendwann war dann aber klar,

dass das im Oktober Geplante im Februar

höchstwahrscheinlich auch nicht funktionieren

würde. Wir mussten dann einfach eine

(strategische) Entscheidung treffen, schließlich

geht es auch um nicht wenig Geld, das wir,

wenn das Präsenzfestival hätte kurzfristig

abgesagt werden müssen, in den Sand gesetzt

hätten. Und so haben wir eben langfristiger

und mutiger als die Politik gedacht ;-) und

Ende Oktober entschieden: „‚Präsenz‘, ‚live‘, ‚vor

Ort‘ ist unrealistisch – wir konzentrieren uns

jetzt ausschließlich auf ein digitales Festival!“

Denn, wie es bei Alexander Kluge heißt: „Wer

immer hofft, stirbt singend.“

»‚Präsenz‘, ‚live‘,

‚vor Ort‘ ist

unrealistisch –

wir konzentrieren

uns jetzt

ausschließlich

auf ein digitales

Festival!«

Damit mussten die Karten wieder neu

gemischt werden, eben noch hatten wir alle

Künstler und Künstlerinnen mit der Idee eines

wilden, spektakelhaften Festivals geködert, nun

mussten wir sie überzeugen, sich Formate zu

überlegen, die eben nicht live sind, sondern

sich im Netz präsentieren lassen ... Erstaunlicherweise

hat deswegen kein einziger Künstler

abgesagt! Alle sind noch dabei. Traurig ist, dass

bestimmte Ideen und Formate sich so nicht

realisieren lassen: ein Brecht-Jodel-Workshop

von Doreen Kutzke zum Beispiel, ein Tanztheaterprojekt

von Claudia Garbe, die Kooperation

von Corinna Harfouch mit dem Orchester des

Gymnasiums St. Stephan ...

Und, das ist vielleicht ausgleichende

Gerechtigkeit, auch uns selbst hat es getroffen:

Das Festival hätte ja mit einer Theaterpremiere

von uns eröffnet werden sollen, einer Inszenierung

von Heiner Müllers „Verkommenes Ufer

Medeamtarial Landschaft mit Argonauten“

– drei Tage vor Probenbeginn, drei Tage bevor

wir, Tom und ich, nach Augsburg gefahren

wären, war dann klar, auch das wird so nicht

funktionieren und es kam die Frage auf, könnt

ihr euch das vielleicht als ein digitales Projekt

vorstellen. Kann man da Nein sagen?! ;-) Und so

haben auch wir alle Planung umwerfen müssen

und proben jetzt mit drei Schauspielerinnen,

zwei Musikerinnen, dem Bühnenbildner und

dem Kostümbildner per Zoom und erarbeiten

wie alle anderen eine Videovariante dieses

Abends.

Das letzte Wort aber soll Brecht haben:

Ja, mach nur einen Plan!

Sei nur ein großes Licht!

Und mach dann noch ’nen zweiten Plan

Gehn tun sie beide nicht.

Hoffen wir, dass er diesmal NICHT Recht

behält!!


30

Click & Collect

Click & Collect

Beweise Deine Solidarität!

Click & Collect, eine Idee zur Unterstützung

des regionalen Einzelhandels, wird seit 11.01. auch

in Augsburg angeboten. Hier handelt es sich um

die Möglichkeit, dass Kunden im Lockdown per

Telefon oder online Ware bestellen und diese dann

in den hiesigen Läden abholen können. Vielleicht

sind die Erträge für unsere regionalen Händler

bisher nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wir

alle haben aber die Gelegenheit, deren Umsätze

signifikant zu verbessern. Noch nie war es so wichtig,

die Region zu unterstützen und das Feld eben

nicht den Online-Versandgiganten wie Amazon,

Zalando oder About You zu überlassen.

Händlern abholen. Wenn es also tatsächlich nicht

mehr Mühe kostet, unsere Solidarität unter Beweis

zu stellen, dann gibt es wohl keinen vernünftigen

Grund, sich dieser Idee zu verweigern. Einige

Händler bieten übrigens auch einen Lieferservice

an. Helft alle mit, schließlich wollen wir auch in

den nächsten Jahren eine bunte Händlervielfalt in

den Straßen unserer Stadt genießen. (max)

To-go-Service in der Stadtbücherei Augsburg

Die Stadtbücherei darf erneut ihren „To-go-

Service“ anbieten. Der Ministerrat erlaubt „Click

& Collect“ auch für öffentliche Bibliotheken.

Verbot von Click & Collect ist daher auf großes

Unverständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern

gestoßen. Dazu die Leiterin der Stadtbücherei: Tanja

Erdmenger: „Ich freue mich sehr, dass wir diesen

Abhol-Service wieder anbieten können und unsere

Stadtbücherei damit analog zum Click & Collect

des Einzelhandels behandelt wird.“

Weitere Infos: www.stadtbuecherei.augsburg.de

Steht auf und verlasst eure Komfortzone!

Die Freude in der Stadtbücherei ist groß: Nachdem

öffentliche Bibliotheken zunächst explizit

Natürlich kostet es etwas Überwindung, die

eigene Komfortzone zu verlassen, schließlich wird von der Click & Collect-Möglichkeit analog zum

die Ware nicht vom Paketboten bis an die eigene Einzelhandel ausgeschlossen waren, wurde diese

Haustür gebracht. Wir sprechen hier übrigens über Entscheidung vom Ministerrat am 20.01.2021

genau die Paketboten, die in den vergangenen Monaten

unter beinahe unmenschlichem Druck für

wieder aufgehoben.

vergleichsweise kleines Geld bis spät in die Nacht Martina Wild, Bürgermeisterin und Referentin

im Akkord zu knechten hatten.

für Bildung und Migration: „Die Stadtbücherei

stellt ein breites Medien- und Serviceangebot zur

Am Ende des Tages müssen wir nicht mehr Verfügung, das allen Augsburgerinnen und Augsburgern

Teilhabe und Unterstützung ermöglicht.

tun, als unsere Einkäufe telefonisch oder online

zu bestellen und sie dann bei den teilnehmenden Denn nicht alle können sich Bücher kaufen. Das

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31

Blumenmanufaktur Augsburg

Blumen für die Seele

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Fashion @ Home

Wertachstraße 1, 86153 Augsburg

Hotline: 01 57/35 31 81 33

www.jung-modehaus.de

Meisteratelier für Pelz

und Leder

Schmiedberg 7, 86152 Augsburg

Tel. 0821/314894

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Click & Collect

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Unterstützt eure lokalen Einzelhändler

Lokal einkaufen – die Serviceangebote der Augsburger Einzelhändler machen es auch trotz Corona möglich. Egal, ob

„Click & Collect“, „Call & Collect“ oder bequem nach Hause geliefert. Auf dem Stadtportal www.augsburg-city.de kann

man alle Angebote entdecken und sichert damit auch die Einkaufvielfalt vor Ort von morgen.

Es gibt viele gute Gründe, gerade jetzt bei Augsburger Händlern einzukaufen. Damit bleibt die Wertschöpfung in der

Stadt, man unterstützt keine Online-Riesen und hilft ein wenig dafür, dass man auch morgen noch über

schöne Flaniermeilen schlendern kann.

Der Freistaat hat „Click & Collect“ unter Einhaltung der AHA-Regeln ermöglicht. „Ich bitte alle Augsburgerinnen und

Augsburger, von diesem Angebot Gebrauch zu machen und den örtlichen Einzelhandel zu unterstützen“, so Augsburgs

Oberbürgermeisterin Eva Weber. Denn gerade der Einzelhandel leidet wirtschaftlich mit am stärksten

unter den Einschränkungen.

Selbstverständlich findet man auf dem Innenstadtportal www.augsburg-city.de auch alle

Liefer- und Abholangebote der heimischen Gastronomen.

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LIEBLINGSLÄDEN IN AUGSBURG.

Selbst abholen oder liefern lassen – wer dabei ist?

WWW.AUGSBURG-CITY.DE


Click & Collect

33

Buchhandlung am Obstmarkt

Obstmarkt 11, 86150 Augsburg

Tel.: 0821 51 88 04

Mobil: 0171-171 2048

post@buchhandlung-am-obstmarkt.de

www.buchhandlung-am-obstmarkt.de

Weber Büro- &

Objekteinrichtungen

Dieselstr. 11a, 86368 Gersthofen

Tel. 0821/2623521

info@weber-einrichtungen.de

www.weber-einrichtungen.de

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Raum und Fassade

Ludwigstr. 22, 86316 Friedberg

Tel. 0821/602121

verkauf@farben-glass.de

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Goldhaus Augsburg

Gold- und Silber Ankauf

Fuggerstraße 4-6, 86150 Augsburg

Tel. 0821/54376826

www.goldhaus-augsburg.de

PatchWork

Haus für Handarbeit

Bauernbräustraße 4, 86316 Friedberg

Tel. 0821/3193201

email@patchwork-friedberg.de

www.patchwork-friedberg.de

Augenstern

Wolle & Kunsthandwerk

Glückstr. 15, 86153 Augsburg

Tel. 0821/47864506

info@augenstern-wolle.de

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Eichleitnerstraße 34, 86159 Augsburg

Abholzeiten: Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr

Tel. 0821/907900

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Karolinenstrasse 12, 86150 Augsburg

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34

SPORT

DER ELEGANTE

Interview mit REECE OXFORD

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten startet Reece Oxford beim FC Augsburg endlich richtig durch. Der 22-jährige

Engländer kam 2018 zunächst auf Leihbasis von West Ham United, hatte anfangs allerdings große Probleme, sich in

seiner neuen Mannschaft festzusetzen. Die Verantwortlichen vertrauten dennoch auf sein Können, statteten ihn mit

einem Vertrag bis 2023 aus und behielten recht. Denn zuletzt präsentierte sich der elegante Defensivakteur aus

dem Mutterland des Fußballs in einer richtig guten Form. Von Moritz Winkler

Reece, nun bist du bereits seit

2018 in Deutschland, könnten

wir uns eigentlich auch

auf deutsch unterhalten?

Lieber nicht, ich verstehe zwar

mittlerweile das meiste, nur

Sprechen ist schon noch mal

eine ganz andere Hausnummer.

Es hört sich für mich immer

noch etwas seltsam an, wenn ich

Deutsch spreche, aber ich arbeite daran.

Kein Ding, dann eben auf englisch. In der

Vergangenheit war es absolut keine Selbstverständlichkeit

für dich, zu den ersten elf

Spielern beim FC Augsburg zu gehören. Zuletzt

warst du aber immer Teil der Startformation,

du scheinst also richtig gut in Form

zu sein.

Ja, das stimmt. Ich fühle mich fit und es macht

mir einfach Spaß, auf dem Platz zu stehen. Wir

machen als Mannschaft Woche für Woche kleine

Fortschritte, einen großen Anteil daran hatte sicher

auch der Wechsel von einer Vierer- zu einer

Dreierkette. Das hat unserem Spiel in der Defensive

sichtlich gut getan.

Du spielst also lieber in der Dreierkette als

im defensiven Mittelfeld?

Ich fühle mich in der Dreierkette sehr wohl. Ich

kann aber genauso im defensiven Mittelfeld auflaufen

und würde natürlich auch als Sechser spielen,

wenn mich der Trainer dort braucht. Für mich

persönlich ist aber die Innenverteidiger-Position

schon diejenige, auf der ich mich am wohlsten

fühle.

Du spielst seit 2018 für den FCA und kennst

den Verein also auch schon vor der Coronapandemie.

Was hat sich denn in deinem Alltag

seit dem Lockdown verändert?

Wie für jeden anderen bedeutet der Lockdown

auch für mich eine starke Einschränkung. Aktuell

trifft es mich besonders hart, weil ich meine Familie

nicht einmal an Weihnachten sehen konnte,

aber wir halten natürlich trotzdem Kontakt. Ansonsten

nutze ich die Zeit, um mich ganz auf den

Fußball zu fokussieren und das Beste aus mir herauszuholen.

Ich denke, dass mir das in den letzten

Spielen auch immer besser gelingt.

Du bist nicht der einzige junge Engländer, der

sich in den letzten Jahren für einen Wechsel

nach Deutschland entschieden hat. Mit Jadon

Sancho, Jude Bellingham oder Ademola

Lookman haben eine ganze Reihe junger

Spieler ihren Weg in die höchste deutsche

Spielklasse gefunden. Was macht denn die

Bundesliga so attraktiv für englische Talente?

In England ist der Druck auf die jungen Spieler

sehr hoch und als Talent hat man es meist schwer,

seine Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft zu

bekommen. Das ist in der Bundesliga anders,

dort erhält man auch als junger Spieler seine

Chance. Ich bin jedenfalls froh, dass ich aktuell

mein Potential in einer der Topligen Europas entfalten

kann. Dabei hat mir der Verein sehr geholfen,

ich wurde von Anfang mit offenen Armen

empfangen und fühle mich in Augsburg sehr

wohl.

Du galtst in England schon früh als großes

Talent, schließlich hast du bereits mit 16 Jahren

dein Profidebüt in der Premiere League

gegeben und sämtliche U-Nationalmannschaften

durchlaufen. Ist es denn dein Ziel,

einmal das Trikot der Three Lions in der A-

Nationalmannschaft überstreifen zu können?

Jeder Fußballer träumt davon, irgendwann einmal

für die eigene Nationalmannschaft aufzulaufen,

gerade wenn man auch schon die

Juniorenteams seines Landes durchlaufen hat. Natürlich

ist das auch eines meiner Ziele und ich

werde auf jeden Fall weiter hart an mir arbeiten.

Dann werden wir schon sehen, was die Zukunft

bringen wird.

In den letzten Wochen wurde sehr viel über

die verkürzte Winterpause gesprochen. Viele

Kritiker warnen vor einer zu hohen Belastung


SPORT 35

36

Foto: Carmen Dammaschke-Gerstmeyr

für die Spieler. In England gibt es dagegen generell

keine Winterpause. Wie stehst du als

ehemaliger Premiere League Spieler zu dieser

Diskussion?

Zweifelsohne ist die Belastung in England besonders

hoch, dort spielt man schließlich sogar an den

Weihnachtsfeiertagen. Die Winterpause in

Deutschland war daher für mich eine völlig neue

Erfahrung, auch wenn sie viel kürzer als sonst ausgefallen

ist. Aber wir dürfen natürlich auch nicht

vergessen, dass wir weiterhin unserer Leidenschaft

nachgehen können, während den Menschen in

vielen anderen Branchen das Arbeiten aktuell

nicht erlaubt ist. Also freue ich mich einfach auf

die kommenden Herausforderungen in den

nächsten Wochen.

Auf deinem Instagram-Kanal habe ich gesehen,

dass du dich sehr für Hip Hop und R&B

interessierst. Welche Interpreten kannst du

denn im Moment empfehlen?

Natürlich höre auch ich die weltbekannten Künstler

wie Drake oder Juice Wrld. Aber ich halte

meine Augen und Ohren stets nach neuen Interpreten

offen. Zuletzt bin ich auf das Album des

australischen Rappers The Kid Laroi gestoßen. Da

lohnt es sich auf jeden Fall einmal reinzuhören.

Und wie steht es um den Musikgeschmack deiner

Teamkollegen?

Es ist so gut wie alles dabei, würde ich sagen. Einige

hören vor allem deutsche Musik andere wiederum

Hip Hop. In der Kabine bin aber ich für

die Musik verantwortlich und versuche, so viel Abwechslung

wie möglich reinzubekommen. Das

klappt meistens auch ganz gut.

GIMME 5

Hast du ein Idol?

In meiner Jugend war ich ein großer Fan von Rio

Ferdinand.

Du trägst die Rückennummer 36. Hat das

einen bestimmten Grund?

Tatsächlich. Bei West Ham United hatte ich die

Rückennummer 35. Seitdem versuche ich immer

entweder die Drei oder Fünf unterzubringen. So

ist es beim FCA eben die 36 geworden.

Du bist ein modebewusster Mensch. Welches

Kleidungsstück hast du dir zuletzt zugelegt?

Zuletzt habe ich mir ein neues Oberteil von

Chrome Heart zugelegt.

Hast du ein bestimmtes Ritual vor dem Spiel?

Leider nicht, da muss ich dich enttäuschen.

Du darfst einen Spieler für den FCA verpflichten,

egal was er kostet. Wen würdest du nehmen?

Im Moment keinen, weil wir einen sehr guten

Kader haben!


36

SPORT

Interview mit Pantherverteidiger NIKLAS LÄNGER

WENN’S MAL WIEDER „LÄNGER“ DAUERT!

Mit Niklas Länger, Marco Sternheimer, Dennis Miller und den Neuzugängen Maximilian und Magnus Eisenmenger sowie Samir Kharboutli

haben die Panther in dieser Saison sechs deutsche U23-Spieler unter Vertrag. Bemerkenswert, denn damit wurden fast genauso viele Plätze im

Profi-Kader an Junioren vergeben wie an ausländische Spieler. Der einzige junge Spieler, der bisher noch nicht zum Einsatz kam, ist

Niklas Länger. Warum es bei Niklas etwas länger dauert, hat einen Grund, denn er war mit dem deutschen U20-Team bei der WM in Kanada.

Wir haben den Verteidiger nach seiner Rückkehr aus dem Mutterland des Eishockey getroffen.

Von Markus Krapf

Foto: Thorsten Franzisi, SPORT in AUGSBURG

Niklas, schön, dass du

wohlbehalten von der

WM aus Kanada zurückgekehrt

bist. Leider stand dieses Karriere-

Highlight für dich persönlich unter keinem

wirklich guten Stern.

Das stimmt leider, obwohl wir mit der Mannschaft

das Viertelfinale erreicht haben, war es für

mich persönlich nicht wirklich toll. Ich hätte

gerne gespielt, aber ein positiver Coronatest direkt

bei der Ankunft in Kanada hat mir leider einen

Strich durch die Rechnung gemacht.

Wie ist das genau gelaufen? Ihr habt euch zunächst

Anfang Dezember zur Vorbereitung in

Füssen getroffen?

Genau, am 06.12. sind wir für eine Woche zur

Vorbereitung im Allgäu zusammengekommen.

Als wir dann nach einer Woche am Flughafen in

Edmonton gelandet sind, wurden wir erneut getestet,

wie auch schon in der Zeit in Füssen. Am

nächsten Tag haben wir dann erfahren, dass drei

unserer Tests vom Flughafen positiv waren, einer

davon war leider meiner. Also mussten wir alle in

eine zehntägige Quarantäne und in den nächsten

Tagen kamen immer wieder neue Spieler mit positiven

Tests dazu.

Du warst einer der ersten, die wieder aus der

Quarantäne zurückgekehrt sind. Warum hat es

am Ende trotzdem nicht für das Eis gereicht?

Es gab das sogenannte Return to Play-Programm.

Unsere Werte wurden von den Ärzten

kontrolliert, um dann die Trainingsintensität und

die Belastung langsam wieder zu steigern. Leider

waren meine persönlichen Fitnesswerte durch die

Corona-Infektion nicht so, dass ich zum Spielen

freigegeben worden wäre.

Hattest du eigentlich Symptome?

Ich habe mich ein paar Tage lang krank gefühlt,

nachdem ich positiv getestet wurde, aber danach

ging es mir eigentlich wieder ganz gut. Als

dann die Belastung

im Training wieder

gesteigert wurde,

habe ich allerdings bemerkt, dass mich Corona

wohl doch ein bisschen mehr krank gemacht hat,

als ich mir das erhofft hatte. Und so durfte ich leider

bis zum Ende weder trainieren noch spielen.

Ihr habt als Team trotz aller Widerstände das

Viertelfinale erreicht und seid dort erst denkbar

knapp mit 1:2 an den Russen gescheitert.

Wie hast du dieses Spiel erlebt?

Ich war im Stadion mit dabei und dieses Match

gegen die Russen hätte wirklich in beide Richtungen

gehen können. Wir hatten nichts zu verlieren

und haben einfach Eishockey gespielt, mit dem

Ziel ins Halbfinale zu kommen. Wir hatten keine

Angst vor den Russen und eigentlich auch genug

Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Am

Ende haben wir einfach unglücklich verloren.

Euer Teamgeist scheint enorm gewesen zu

sein. Ich habe gesehen, wie ihr Spieler, die


SPORT 37

nicht zum Einsatz gekommen seid, am Ende

von den anderen Jungs gefeiert wurden.

Täuscht dieser Eindruck?

Nein, das täuscht nicht, denn genau so war

das. Die Quarantäne und die vielen Rückschläge

mit den Coronafällen haben uns noch enger zusammenbracht.

Außerdem kennen wir uns alle

schon über viele Jahre hinweg und kamen bereits

vor dem Turnier sehr gut untereinander aus.

Ein herausragender Spieler aus diesem Team

ist Tim Stützle, der direkt nach Ottawa weitergeflogen

ist, weil er in dieser NHL-Saison für

die Senators spielen wird.

Das hat sich bei Tim schon sehr lange angedeutet,

weil er einfach ein richtig guter Spieler ist.

Er war schon im Nachwuchsbereich herausragend

und als er jetzt seinen Vertrag in Ottawa unterschrieben

hat, haben wir uns alle total für ihn gefreut.

Er hat das voll verdient, denn er ist ein mega

Typ, ein brutaler Eishockeyspieler und ich glaube

auch, dass er sich in seiner neuen Mannschaft gut

festsetzten kann. Ich drücke ihm jedenfalls alle

Daumen.

Was glaubst du, wie viele von eurem U20-

Team werden es am Ende schaffen, Profis zu

werden?

Ich glaube schon, dass es bei den meisten

klappen wird, denn schließlich haben es ja die

besten 25 deutschen Jungs in dieser Altersgruppe

zur WM geschafft. Aber am Ende ist natürlich

jeder für sich selbst verantwortlich.

Nun bist du zurück und triffst im Kader der

Augsburger Panther gleich auf fünf Kollegen,

die wie du unter 23 Jahre alt sind. Wäre diese

für euch gute Situation auch ohne Corona

möglich gewesen?

Ich glaube schon, dass uns jungen Spielern

Corona geholfen hat. Schließlich müssen die

Clubs schauen, wie sie mit dem Geld haushalten

und ich verrate sicher kein Geheimnis, dass wir

jüngeren Spieler wohl auch die billigeren sind.

Das ist eine große Chance, schon jetzt in der DEL

zum Einsatz zu kommen, Erfahrungen zu sammeln

und sich einen Platz im Team zu erarbeiten.

„Grundsätzlich ist Niklas ein Verteidiger, der

Situationen spielerisch löst und sich auch in

Es hat sich für mich nie richtig

angefühlt, zu einem anderen

Club zu wechseln

die Offensive einschaltet. Ich würde ihn als

teamorientierten Allrounder einordnen und

traue ihm den Sprung zu den Profis zu.“ Weißt

du, wer das über dich gesagt hat?

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung.

Das war Michael Bakos, der ehemalige sportliche

Leiter des AEV, gegenüber meines Kollegen

Christoph Stadler von Magenta TV. Teilst du

seine Einschätzung?

Ich finde, das klingt gut und wird meiner Spielweise

absolut gerecht. Baki war ja auch lange Zeit

mein Trainer, der weiß also schon, wovon er

spricht (lacht).

Zuletzt bist du im Rahmen der Kooperation

der Panther mit den Memmingen Indians in

Foto: Privat

der dritthöchsten Liga zum Einsatz gekommen.

Wie wichtig ist diese mittlerweile dreijährige

Zusammenarbeit für euch junge

Spieler?

Es ist unglaublich wichtig für junge Spieler,

im Seniorenbereich Spielzeit zu bekommen. Man

fährt ja in der Praxis „nur“ zum Spiel oder einen

Tag davor zum Training nach Memmingen, den

Rest der Zeit sind wir hier bei den Trainern vor

Ort. Wir haben aber auch alle die Chance verdient,

uns hier in Augsburg zu beweisen, um uns einen

Platz im Team der Panther zu erarbeiten.

Du hast dein Abitur auf dem Peutinger Gymnasium

gemacht und bist ein waschechter

Augsburger. Wann war es klar für dich, irgendwann

als DEL-Profi in deiner Heimatstadt zu

spielen?

Die Gespräche haben schon während meiner

Schulzeit begonnen, also in der Zeit vor dem Abitur.

Den Vertrag habe ich dann aber erst nach dem

Abi unterschrieben, weil es mir immer wichtig

war, mich voll auf meinen Schulabschluss zu konzentrieren.

Aber im Sommer danach habe ich

dann angefangen, voll bei den Profis mitzutrainieren.

Wie wichtig ist deine Heimatstadt Augsburg

für dich?

Unglaublich wichtig! Ich habe hier meine

ganzen Freunde, meine Familie und eine tolle Unterstützung.

Ich hätte früher natürlich auch zu

einem Nachwuchsleistungszentrum in eine andere

Stadt wechseln können, aber das hat sich für

mich nie richtig angefühlt. Ich war immer fest

davon überzeugt, dass ich von Augsburg nicht nur

Eishockey-technisch sondern auch sonst alles bekomme,

was ich für eine tolle Entwicklung brauche.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Ich möchte mindestens ein gestandener DEL-

Profi sein und bin ein Freund davon, große Ziele

zu haben. Und wenn man schon einmal Teil der

Nationalmannschaft war, dann ist natürlich auch

ein großer Traum, irgendwann einmal eine feste

Größe des Team Germany zu sein.

AUGSBURG-LAND


38

kultur

Respekt,

Staatstheater Augsburg!

Klassische Inszenierungen werden mit Virtual Reality zur neuen Realität

S

chon vor der Pandemie hat das Team um Staatsintendant André

Bücker begonnen, klassische Inszenierungen mit Virtual Reality

zu mischen. Der Zufall spielte dem Staatstheater anfangs etwas

in die Karten, denn durch die erste Hybrid-Inszenierung der

Oper »Orfeo ed Euridice« hatte man schon vor Corona eine beträchtliche

Menge an VR-Brillen an Bord. Was sich bis heute aber daraus entwickelt

hat, geschah alles andere als zufällig. Mit einer der bundesweit ersten Stelle

der Projektleitung für Digitale Entwicklung, besetzt durch Tina Lorenz,

hat das virtuelle Theater-Erleben noch einmal eine unglaubliche Dynamik

bekommen, die deutschlandweit für Furore sorgt!

Kulturfreunde können seit Dezember aktuelle Inszenierungen in der

Mediathek, wie das Ballett »Winterreise« zuhause anschauen. Weiterhin

besteht die Möglichkeit, sich eine VR-Brille mit Schauspiel- oder Ballettproduktionen

nach Hause zu bestellen – hierbei geht nun die bereits

sechste Produktion an den Start.

Die VR-Brillen werden in Augsburg über Boxbote geliefert, man muss

also nichts weiter machen, als zu bestellen. Keinerlei technische Voraussetzungen

oder Verständnis sind von Nöten, um das Staatstheater in den

eigenen vier Wänden zu erleben.

Das Repertoire der digitalen Theaterwelten wird ständig erweitert. Eine

Übersicht aller verfügbaren VR-Inszenierungen gibt es auf:

staatstheater-augsburg.de/vr_theater_at_home

Unser VR-Tipp des Monats: »Oleanna – ein Machtspiel«

Axel Sichrovskys erfolgreiche Inszenierung feierte am 18. Januar ihre

zweite Premiere – diesmal in der Virtual Reality! Für die VR-Brille wurde

die Inszenierung des Staatstheater von 2019 angepasst und an überraschende

Orte verlegt.

Das Schauspiel »Oleanna« von David Mamet wurde Anfang der Neunziger

in Cambridge uraufgeführt, 1993 folgte die Premiere in London am

Royal Court Theatre und 1994 führte der Autor selbst Regie bei der Verfilmung.

Der Titel »Oleanna« geht auf einen Folksong zurück und rekurriert

auf eine Siedlung im 19. Jahrhundert, die der Norweger Ole Bull als Utopie

einer neuen Gemeinschaft gründete; der Name der Siedlung setzte sich aus

Ole und Ana, dem Namen seiner Frau, zusammen. Zur Entstehungszeit des

Dramas wurde in den USA der Begriff der »political correctness« gerade

heiß diskutiert. Außerdem war ein Fall in aller Munde: Clarence Thomas

war ein Jahr zuvor oberster Richter geworden, nachdem Anita Hill ihm

sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte.

Technische Realisierung ein echtes »Heimspiel«

Technisch realisiert werden die VR-Inszenierungen von der Augsburger

Kreativagentur Heimspiel GmbH, mit der das Staatstheater schon seit Jahren

eng zusammenarbeitet. Eine Kamera, die sechs rundum angeordnete

Objektive mit einem Öffnungswinkel von je 200° hat, nimmt das Geschehen

auf. Im Anschluss werden alle Bilder durch spezielle Software so

zusammengesetzt, dass die Aneinanderreihung der Bilder ein stereoskopisches

360°-Erlebnis erzeugt. Alle Inszenierungen werden außerdem durch

das binaurale Tonverfahren auch akustisch hohen Ansprüchen gerecht.

Unser VR-Tipp des Monats


Kultur

39

Nach dem Lockdown wird „lo

Großen Foyer des städtischen

von der geschichtsagentur au

ein NS-Täterort, fungiert durc

die sich in seiner Umgebung b


40

Optiker in Augsburg

Mit der richtigen Beratung den

Durchblick behalten

Brillenmode ist unglaublich vielfältig und wechselhaft. Brillenträger

können zwischen den verschiedensten Formen, Designs und

Marken auswählen. Gar nicht so einfach, dabei ein Brillengestell zu

finden, das der Gesichtsform schmeichelt. Umso wichtiger ist eine

kompetente Beratung vom Fachmann. Für jeden Brillenträger gibt

es auch ein passendes Modell. Zur Auswahl stehen markante und

unauffälligere, ovale, runde oder eckige Sehhilfen, die neben ihrer

Hilfsfunktion vor allem auch ein modisches Accessoire sind.

Ganz abgesehen vom modischen Aspekt einer Brille, ist vor allem

wichtig bei der Wahl der Brillengläser eine kompetente Beratung

zu erhalten. Die zur Auswahl stehenden Komponenten sind dabei

fast genauso vielfältig wie die Brillenmode. Brillenträger können

zwischen Mineralglas und Kunststoff, Gleitsicht- und Bildschirmarbeitsplatzbrillen,

einem hohen oder niedrigeren Brechungsindex

wählen - da verliert man auch mit Sehhilfe leicht mal den Überblick.

Umso wichtiger ist es, sich an den Optiker seines Vertrauens wenden

zu können!

+

Das Brillenangebot im Internet ist riesig. Was spricht also dagegen,

die Sehhilfe ganz einfach von der Couch aus per Mausklick zu bestellen?

Insbesondere da es Brillen inklusive Sehstärke und Versand

schon für einen sehr niedrigen Preis gibt. Ein Highlight für jedes

Schwabenherz. Doch wo bleibt da die kompetente Beratung vom

Fachmann? Dabei geht es um ganz simple Dinge wie beispielsweise

das Einstellen der Brillenbügel, aber auch um komplexere Themen

wie die Vermessung verschiedener Parameter und die Qualität des

Glases.

Viele tragen ihre Brille jeden Tag mehrere Stunden, umso wichtiger

ist es, dass alle Komponenten auf die individuellen Bedürfnisse

abgestimmt sind. Diese Leistung erhalten sie nicht im Netz, sondern

beim ortsansässigen Optiker ihres Vertrauens.

Foto: Mark Room


Optiker in Augsburg

41

Optik König

Das Antibeschlagtuch -

ein Muss für jeden Brillenträger

Das perfekte Tuch für alle, die zur Zeit von ihren

beschlagenen Brillen genervt sind. Damit ist jetzt

Schluss! Mit dem Antibeschlagtuch von Optik König

bekommst man wieder einen klaren Blick für die wichtigen

Dinge im Leben. Preis 9,90 Euro.

Holt Euch dieses Tuch und schaut Euch gleich die

neuesten Trends in Sachen Brillen und Sonnenbrillen

an, wie immer bei Optik König in der Fuggerstraße

direkt am Kö.

Weitere Infos unter Facebook, Instagram oder

www.optik-koenig.de.

Stylische

Brillen

von angesagten Herstellern

Künzel Optik

Das Team von Künzel Optik hat richtig Freude an seinem

Beruf! Zu den vielen stylischen Brillen von den

verschiedensten angesagten Herstellern, sind die ökologischen

Brillen und Sonnenbrillen von Dick Moby seit

einiger Zeit dabei! Doch was bedeutet Dick Moby? Dick

Moby, also wie der legendäre Wal nur in umgekehrter

Schreibweise, hat sich Nachhaltigkeit als Ziel gesetzt. Alle

Brillen werden entweder aus Kunststoffen aus dem Müll

der Weltmeere gefertigt oder es werden Bio-Based Materialien

verwendet, in denen kein Erdöl gebraucht wird.

Auch Brillen aus alten Brillen sind möglich. Da Künzel

Optik der einzige Anbieter in und um Augsburg von

Dick Moby ist, zeichnet sie dies besonders aus.

Habt auch ihr Probleme mit euren Brillen,

die dauernd durch die Masken beschlagen sind?

Hier bietet Künzel Optik den Neue Szene-Lesern alternativ

Kontaktlinsen, die nicht beschlagen können. Ihr

bekommt den ganzen Februar über einen Gutschein für

die Anpassung von Kontaktlinsen inklusive eines Testlinsenpaares.

Danach könnt ihr einen klaren Blick in eine

rosige Zukunft werfen. Schickt einfach eine Email an

redaktion@neue-szene.de mit dem Betreff „Deine Augen

sind unsere Leidenschaft“. Wir schicken euch dann euren

Gutschein-Code.

Der nächste Sommer kommt bestimmt

Freut euch schon jetzt auf hoffentlich unbeschwerte

Sommermonate und holt euch eure Sonnenbrille. Oder

einen tollen Gutschein für die Sonnenbrille als das etwas

andere Geschenk für eure Liebsten.

Überzeugt euch einfach selbst von der Auswahl bei

Künzel Optik in der Friedberger Str. 130 in Augsburg-

Hochzoll.

Mehr Infos gibt es unter www.kuenzel-optik.de.

Friedberger Str. 130

Augsburg Hochzoll

Tel.: 0821/61425

www.kuenzel-optik.de


42 E-Auto

Elektromobilität in Augsburg

Augsburg will nicht nur Umweltstadt, sondern auch Bayerisches

Umweltkompetenzzentrum sein. Um dem Anspruch einer lebenswerten

und attraktiven Stadt gerecht zu werden, hat sich die Stadt schon

2016 dazu entschieden, einen lokalen Masterplan zur Förderung der

Elektromobilität zu erstellen. Dieser steht im Einklang mit dem neuen

Stadtentwicklungskonzept und soll einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung

umweltschädlicher Emissionen und Verkehrsproblematiken leisten

sowie die Sicherung der zukünftigen Mobilität für alle gewährleisten.

Elektromobilität hat eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung eines

nachhaltigen Verkehrssystems in der Stadt Augsburg. Elektroantriebe

emittieren lokal keine Schadstoffe und Treibhausgase und tragen so zur

Luftreinhaltung, Reduzierung der Lärmemissionen und zu einer Minderung

der Emissionen bei. Zudem bietet eine weitere Elektrifizierung

des bestehenden Verkehrssystems die Möglichkeit, ein nachhaltiges

Mobilitätsverhalten weiter zu stärken.

Ihre eigene Ladestation fürs Elektroauto –

jetzt Förderung der kfw nutzen

Mit dem neuen Förderprodukt Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude

bekommen sie von der kfw einen Zuschuss für den Kauf und die

Installation Ihrer privaten Ladestation.

Das Wichtigste in Kürze:

• Zuschuss von 900 Euro pro Ladepunkt

• Für Ladestationen an privat genutzten Stell plätzen von Wohngebäuden

• Für Eigentümer und Wohnungseigentümergemeinschaften, für Mieter

und Vermieter

• Antragstellung seit 24.11.2020 möglich, danach können sie ihre Ladestation

bestellen und die Arbeiten beauftragen

Mit dem Zuschuss Ladestationen für Elektroautos – Wohngebäude fördert die

kfw Ladestationen an Stellplätzen und in Garagen, die zu Wohngebäuden gehören

und nur privat zugänglich sind. Zu den geförderten Kosten gehören:

• Der Kaufpreis einer neuen Ladestation (z. B. Wallbox) mit 11 kW Ladeleistung

und intelligenter Steuerung

• Die Kosten für Einbau und Anschluss der Ladestation, inklusive aller

Installationsarbeiten

Erfüllt ihre Ladestation die Anforderungen für die Förderung? Das finden

sie ganz schnell heraus:

Voraussetzung für die Förderung ist, dass sie für ihre Ladestation ausschließlich

Strom aus erneuerbaren Energien nutzen – zum Beispiel direkt aus der

eigenen Photovoltaik-Anlage oder über ihren Energieversorger.


Karriere

SCHU_Stellenanzeige_Azubis_93x131,6 mm_4c_2019.pdf 1 04.09.19 14:22

43

Bio Bäckerei Schubert

Der Unterschied macht`s!

Ob im Verkauf oder in der Backstube, den Unterschied bei der Erlernung

eines Handwerks machen die Ausbildungsbetriebe selbst.

Das sehen auch unsere Auszubildenden so und darauf sind wir stolz.

Ob das Aylena Ö. nach 3 Jahren Ausbildungszeit aus dem Verkauf

wie folgt kommentiert ...

„Ich arbeite sehr gerne bei der Bio Bäckerei Schubert, da hier Teamarbeit

großgeschrieben wird! Es gibt kurze Kommunikationswege, was das Lösen

von kleinen und großen Sorgen sehr einfach gestaltet. Außerdem sind unsere

Produkte einfach Spitze!“

... oder Maria S., die nach 1,5 Jahren als Innungsbeste in der Bäckerei

abgeschlossen hat und es mit Ihrer Aussage auf den Punkt bringt:

„Spontan zwei Dinge: 100% bio, das heißt alle Zutaten sind zertifiziert, und

die Tagschicht.“

Lern gutes Handwerk in einer modernen Biobäckerei

Azubi im Lebensmittelhandwerk

Wir Schuberts sind eine Bäckerfamilie in dritter Generation und backen seit über

40 Jahren bio aus Überzeugung. Bei uns wird noch alles selbst gemacht. Du lernst

in unserer schönen neuen Manufaktur sowohl das ursprüngliche Handwerk in

seiner ganzen Bandbreite, als auch die Bedienung modernster Anlagen. Wir

bieten dir Einblick in alle Abteilungen und halten regelmäßig Lernseminare

zu besonderen Backwaren und Arbeitstechniken ab.

BÄCKER (m/w/d)

Hast du Lust Brot und Semmeln herzustellen? Du arbeitest gerne körperlich?

Bei uns erlernst du zusammen mit anderen Azubis sowohl die alte handwerklichen

Techniken der Teigherstellung und der Gebäckaufarbeitung als auch

den Umgang mit modernen Maschinen.

KONDITOR (m/w/d)

Hast du Lust feine Kuchen und Torten herzustellen? Kannst du sorgfältig und

genau arbeiten? Bei uns erlernst du in einem angenehmen Umfeld die handwerklichen

Techniken des Konditorenhandwerks – ohne Fertigmischungen.

FACHVERKÄUFER (m/w/d)

Hast du Lust frische, gesunde Backwaren zu verkaufen? Hast du ein offenes,

zuvorkommendes Wesen? Bei uns erlernst du was in ein gutes Brot gehört und

die Vorteile von biologischen Rohstoffen. Gute Dekoration und Verkaufstechniken

gehören genauso wie die Zubereitung von leckeren Snacks zu deiner Ausbildung.

Komm zur einzigen reinen Biobäckerei im Raum Augsburg.

Wir freuen uns auf dich!

www.bäckerei-schubert.de

Deine schriftliche Bewerbung sendest du bitte an: Biobäckerei Schubert,

Berliner Allee 40, 86153 Augsburg, oder personal@baeckerei-schubert.de

Bewerbungsunterlagen können wir leider nicht zurückschicken.

Es ist uns wichtig, dass wir am gleichen Strang ziehen und Pfeiler wie Nachhaltigkeit,

Bioanbau/Verarbeitung, Regionalität und Zusammenhalt immer

weiter ausbauen.

Technik meets Management

Starten Sie als Geprüfter Technischer Betriebswirt durch und kommen Sie

mit der Kombination von Vollzeit- und berufsbegleitendem Unterricht

schnell an Ihr Ziel!

Ob Techniker, Meister oder Ingenieur: Erweitern Sie Ihr technisches Wissen

um betriebswirtschaftliches Know-how und bleiben Sie so beruflich flexibel.

Als Technischer Betriebswirt haben Sie einen Abschluss auf Master-Niveau.

Ihnen stehen damit alle Management-Türen offen und Sie übernehmen

Verantwortung an Schnittstellen zwischen Technik und Management, z.B.

im Qualitäts- und Projektmanagement oder Controlling.

Unsere verschiedenen Zeitmodelle, unter anderem die Kombination von

Vollzeit und berufsbegleitend, ermöglichen Ihnen ein zur beruflichen wie

privaten Situation passendes Lernen.

Alle Informationen dazu finden Sie unter technikerschule-augsburg.de/

technischer-betriebswirt

Für eine persönliche Beratung kontaktieren Sie uns gerne unter 0821 -

25768-54 oder info@technikerschule-augsburg.de.

Der beste Weg zu mehr. Technikerschule Augsburg.

www.technikerschule-augsburg.de


44

Karriere

Abiturientenprogramme im Handel

Handel nach deinen Vorstellungen!

HANDEL

NACH

DEINEN

VORSTEL-

LUNGEN.

Erlebe mehr, als nur an der Kasse zu sitzen –

400 Handelsunternehmen erwarten Dich!

Das Abitur ist fast geschafft! Dass in diesem Jahr so vieles anders läuft, hatte

sich wohl keiner vorgestellt. Wir drücken die Daumen, dass alles geklappt

hat!

Wenn dann im Sommer alle Prüfungen geschafft und das Abitur in der

Tasche ist, stellt man sich aber doch irgendwann die Frage: Wie mache ich

weiter? Uni oder Beruf? Was gibt es für Alternativen?

Eine Möglichkeit sind die Abiturentenprogramme im Handel. Gemeinsam

mit Unternehmen bietet die Akademie Handel engagierten Abiturienten

eine Alternative zur Hochschule: Die Abiturientenprogramme

Handelsfachwirt/-in, Fachwirt/-in für Vertrieb im Einzelhandel und neu

seit 2020 Fachwirt/-in im E-Commerce.

Das Besondere am Abiturientenprogramm ist, dass die Akademie Handel

mit vielen verschiedenen Ausbildungsbetrieben

aus unterschiedlichen

Branchen im Groß- und Einzelhandel

kooperiert: von Sport über Mode bis

Elektronik – so können persönliche Interessen

optimal mit dem beruflichen

Weg verknüpft werden. Informationen

dazu auf: abiturienten.akademiehandel.de.

Alle Partnerunternehmen und die aktuellen

Ausbildungsplätze befinden sich

in der Online-Ausbildungsplatzbörse

abi:go: abigo.akademie-handel.de

abiturienten.akademie-handel.de

Schul- und Studienzentrum der Beruflichen Fortbildungszentren

der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH Augsburg

Ulmer Straße 160, Aufgang K

86156 Augsburg

Berufsfachschule für Ergotherapie: 0821-40802-344

Berufsfachschule für Physiotherapie: 0821-40802-345

Fachakademie für Sozialpädagogik: 0821-40802-450

E-Mail: info-augsburg@bfz.de Internet: www.schulen.bfz.de

Ausbildung und

ausbildungsbegleitendes Bachelorstudium

am Schul- und Studienzentrum des bfz Augsburg:

Ergotherapeut (m/w/d)

Physiotherapeut (m/w/d)

Kinderpfleger (m/w/d)

Erzieher (m/w/d)

weltoffen und familiär

Die Fachakademie für

Sozialpädagogik der bfz Augsburg

Was euch erwartet

• Wenn ihr Lust auf einen zukunftsfähigen, teamorientierten und krisensicheren

Beruf habt

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schätzt

• Wenn ihr Herausforderungen und Überraschungen liebt …

… dann findet ihr hier die kuschligste, coolste und interessanteste Ausbildungseinrichtung

für Erzieher*innen. In überschaubarer Größe und

familiärer Atmosphäre trefft ihr ein engagiertes Team, das euch mit projektorientiertem

Unterricht sowie praxisbezogenen analogen und digitalen

Ausbildungsformaten überrascht. Hier seid ihr richtig.

Was ihr wissen müsst

Mitbringen müsst ihr etwas Durchhaltevermögen, Offenheit und Empathie

für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und einen Rucksack voll mit

Fragezeichen, Neugier und und und…

Was sonst noch wichtig ist

Ihr braucht einen Schulabschluss der Mittleren Reife und könnt für die Ausbildung

BAföG beantragen. Die Straßenbahnhaltestelle Kriegshaber liegt vor

der Tür, es gibt einen Versorgungskiosk vor Ort und das wunderbare Café

zum Blumentopf mit täglich frischem Mittagstisch im Haus.

Wir freuen uns auf Eure Bewerbung!

Fachakademie für Sozialpädagogik der bfz Augsburg Ulmer Straße

160 86156 Augsburg Telefon: 0821 40802-450 E-Mail: fachakademieaugsburg@bfz.de

Web: www.fachakademie-augsburg.bfz.de

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Karriere

45

Attraktive Weiterbildung und mega Förderung

Praxisstudiengänge in der IHK Akademie Schwaben befördern Karrieren

Tatsache ist: Wer heutzutage Industriemeister werden und in der Hierarchie

aufsteigen möchte, oder diesen Weg mit einem Fachwirt anstrebt, genießt

beste berufliche Perspektiven. Zeitformen berufsbegleitend oder in Vollzeit,

Crash-Varianten, mit beschleunigtem Unterrichtsangebot und Online-Unterrichtsanteile

ermöglichen Dir Beruf, Familie, Freizeit und Weiterbildung

optimal nach Deinen Bedürfnissen zu kombinieren. Aktuell realisieren wir

44.444 Teilnehmer-Unterrichtsstunden pro Tag im virtuellen Unterricht. Da

kannst Du Dich auf viel Know-how verlassen.

Die Förderkonditionen sind echt mega

Die Politik hat für die Höhere Berufsbildung, also öffentlich-rechtliche Weiterbildungsabschlüsse

als Meister, Fachwirt oder Betriebswirt zu erreichen,

eine attraktive Förderung geschaffen. Im Laufe des letzten Jahres wurden

Zuschüsse, Unterhaltsbeträge, Freibeträge und Darlehenserlasse nochmals erhöht.

Als Teilnehmer dieser beruflichen Weiterbildung erhältst Du Aufstiegs-

BAföG einkommens- und vermögensunabhängig. Das sind 50 % Zuschuss

auf die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren und mit dem Bestehen der

Prüfung weitere 50 % Erlass des Restdarlehens. Für Vollzeit-Praxisstudierende

gibt es zusätzlich Zuschüsse für den Lebensunterhalt.

Auch wurde der Meister-Bonus der Bayerischen Staatsregierung wieder

verlängert. Weiterbildungsabsolventen, die ihre Meister- oder gleichgestellte

Fortbildungsprüfung vor der fachlich und örtlich zuständigen Stelle im

Freistaat Bayern erfolgreich ablegen, erhalten aktuell den „Meisterbonus der

Bayerischen Staatsregierung” in Höhe von 2.000 Euro. Maßgeblich ist dabei

der Zeitpunkt der Feststellung des Prüfungsergebnisses.

Im besten Fall fördert Dir AufstiegsBAföG und Meister-Bonus alle Lehrgangs-

und Prüfungsgebühren und Du bekommst sogar noch was raus. Es

bleibt Dein persönlicher Lernaufwand, in Präsenz oder online, den die IHK

Akademie durch Dozenten aus der Praxis teilnehmeraktiv begleitet und Dich

bestmöglich auf Dein angestrebtes Karriereziel vorbereitet.

Mehr Infos www.ihk-akademie-schwaben.de

50 Jahre

IHK Akademie

Schwaben

Jetzt weiterbilden!

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46 HEIMATKLÄNGE

Half

Pair

Maximilian Stephan kennt man

in Augsburg u. a. von Post-Rock-

Bands wie Dear John Letter oder

Carpet. Als Half Pair hat er nun

sein erstes Soloalbum veröffentlicht,

mit dem er sich auf einen

psychedelischen Trip durch die

Zeitgeschichte begibt.

Walter Sianos traf den Musiker und

Komponisten zum Interview.

M

ax, bist du das, was man allgemein

als einen Nerd bezeichnet?

Das geht ja gut los (lacht). Naja, es

kommt darauf an, wie man es definiert.

Der klassische Nerd ist dieser Star Wars-Freak,

der programmierend in seiner dunklen Höhle

sitzt. Soweit würde ich dann doch nicht gehen.

Aber im Grunde ist doch jeder, der sich tief in

ein Thema reinfuchst, irgendwie ein Nerd.

Melancholie

im

Popformat

Du bist Musiker, Songwriter, Produzent, du

schreibst Filmmusik und bist Grafiker ... Im

Prinzip sind das alles Dinge, die sich innerhalb

der eigenen vier Wände abspielen. Verlierst

du dich dabei auch mal in Zeit und

Raum?

Auch jeden Fall und das genieße ich auch.

Mich in meinem Studio einzusperren und an

Songs zu werkeln, finde ich großartig und das

habe ich schon immer gerne gemacht. Aber das

passiert ja auch Leuten, die mit ihren Modelleisenbahnen

hantieren.

Im Gegensatz dazu steht die Arbeit mit deiner

Band Carpet.

Das ist tatsächlich eine ganz andere Arbeitsweise

und beides hat seine Vor- und Nachteile.

Der Vorteil innerhalb der Band ist, dass unterschiedliche

Einflüsse zusammenkommen, oft

etwas entsteht, das man so gar nicht erwartet

hätte. Aber eine demokratische Band kann auch

schmerzhaft sein, gerade wenn die Kollegen

einen Song ändern wollen, den man sich als

Songwriter eigentlich ganz anders vorgestellt

hat. Ich habe es bei der Arbeit mit Half Pair jedenfalls

sehr genossen, nur mich selbst als letzte

Kontrollinstanz zu haben.


HEIMATKLÄNGE

47

Was ist der grundlegendste Unterschied zwischen

Half Pair und Carpet?

Das sind zwei komplett unterschiedliche

Dinge. Für Außenstehende mag das vielleicht anders

rüberkommen, für mich ist das aber wie

schwarz und weiß. Bei Carpet bin ich Rockmusiker

und das genieße ich auch in vollen Zügen, bei

Half Pair bin ich eher Komponist.

Half Pair umweht etwas Geheimnisvolles,

etwas Verschwommenes. Das ist sicherlich

Kalkül.

Definitiv, bei Half Pair ist auch die Person, die

dahinter steht gar nicht wichtig. Ich fand geheimnisvolle

Musikprojekte, bei denen unklar ist, wer

dahintersteckt, immer interessanter und erhellender,

weil dadurch viel mehr Raum für Phantasie

ist. Heute weiß man durch Instagram und Facebook

eigentlich bereits alles, schon bevor das

Album überhaupt erscheint. Man wird ständig

damit gefüttert, in welchem Recordingprozess

sich die Künstler gerade befinden, mit welchem

Equipment aufgenommen wird oder welche

Gastmusiker eingeladen worden sind.

Bist du jemand, der sich lieber durch Metaphern

und Symbolik definiert?

Ja, das kann man schon sagen, vor allem was

Texte und Inhalte betrifft. Ich mag es tatsächlich

lieber, Raum für Interpretationen offen zu lassen

und nicht immer klar darzulegen, ob es sich hier

um ein Liebeslied oder um einen politischen

Song handelt.

Und wie teilst du beispielsweise deiner Partnerin

deine Zuneigung mit? Sagst du es ihr,

schenkst du ihr Blumen oder schreibst du ein

paar schöne Zeilen?

Ich kann mich schon auch klar und direkt ausdrücken,

wenn du das meinst. Es geht nicht immer

nur alles hintenrum, gerade in einer Beziehung.

Aber wenn ich jeden Tag “Ich liebe dich” sage,

dann hat das irgendwann keine Bedeutung mehr.

Half Pair ist ein echtes ein Soloprojekt. Auch

die Instrumentierung?

Das Songwriting und die Komposition

stammt komplett von mir und ich habe auch alle

Instrumente selber eingespielt. Aber ganz ohne

Hilfe ging es dann doch nicht. Ich bin erstrangig

Komponist, nur zweitrangig Engineer. Und da ist

mir Maxi Wörle gerade im Technik- und Mischprozess

sehr zur Hand gegangen.

Im Netz ist eine Livesession zu sehen. Mit den

üblichen Verdächtigen wie Benni Benson,

Bruno Tenschert, Jakob Mader und dem eben

angesprochenen Maxi Wörle.

Es sollte eigentlich ein Releasekonzert geben.

Diese Livesession ist quasi der Ersatz für ein Livekonzert,

das wegen Corona leider nicht möglich

war. Es war klar, dass ich das nur mit meinen Kollegen

vom Albert Matong Atelier realisieren

würde und als im Sommer die Hygieneregeln

etwas gelockert wurden, haben wir das Video aufgenommen.

Ist ein Livekonzert überhaupt noch ein

Thema?

Ich glaube, das steht erstmal in den Sternen,

denn im Moment arbeiten wir mit Carpet an

neuen Songs und unsere gesamte Konzentration

geht auch wieder in diese Richtung.

Du bist ein Zeitreisender durch die verschiedenen

musikalischen Dekaden. Wie ist das

Verhältnis von analog zu digital?

Das muss sich bei mir immer verzahnen, egal

ob in meiner Musik oder bei der Grafik. Wenn

ich die Möglichkeit hätte, was Geld und Zeit betrifft,

dann würde ich alles analog machen. Ich

versuche meine Kreativität in der analogen Welt

zu realisieren, aber die digitale Welt ist auch sinnvoll

und übersetzt das, was ich haben will, viel

schneller. Aber ich könnte beispielsweise nie

Songs auf einem digitalen Piano schreiben.

Über deiner Musik liegt ein trauriger Schleier.

Woher kommt diese Liebe zur Melancholie?

Da habe ich mir bisher tatsächlich noch nie

Gedanken darüber gemacht. Melancholie ist für

mich eine interessantere oder absolutere Emotion.

Ich höre auch so gut wie nie Gute-Laune-

Musik. Ich bin auch kreativer, wenn ich in einer

melancholischen Stimmung bin.

Da fällt mir Eric Clapton ein. Erst kürzlich

lief auf Arte eine super Doku über ihn. Und

da war genau diese Melancholie ein großes

Thema.

Ich habe die Doku auch gesehen, sie war toll

und ich habe mich da auch wiedergefunden, weil

ich solche Dinge auch schon erlebt habe. Gerade

in seinem größten Liebesblues hat Clapton unter

dem Pseudonym Derek & The Dominos sein

vielleicht bestes Werk geschaffen.

“ Ich mag

geheimnisvolle

Musikprojekte

Auch dein Video zum Song “All Wrapped Up”

fällt ziemlich düster aus und ist sehr professionell

gemacht. Was war eigentlich zuerst da?

Der Song oder der Clip?

Es war eine Auftragsarbeit, als es den Song

schon gab. Ich kenne den Regisseur und den Kameramann

und habe den beiden komplett freie

Hand gelassen, weil ich wusste, dass man sich auf

ihren Geschmack verlassen kann. Ich bin auch

sehr glücklich mit dem Ergebnis.

Die Süddeutsche Zeitung hat es ganz gut formuliert,

du sitzt auf den Schultern von Giganten.

Die 70er Jahre haben in deiner Musik

tiefe Spur hinterlassen.

Ich fand auch die Interpretation des Autors

mit den späten Beatles sehr passend. Beim

Songwriting mache ich mir aber nie Gedanken,

ob das jetzt so oder so klingen könnte. Und ich

bin auch immer wieder erstaunt, mit welchen

Künstlern ich verglichen werde. Eigentlich finde

ich es sogar eher immer blöd, wenn mich Leute

nach musikalischen Einflüssen fragen. Aber das

Ding mit den späten Beatles würde ich schon so

stehen lassen.

Im Gegensatz zu vielen Rockdinos aus den

70ern, wo Songlängen gerne mal in 7 oder 8

Minuten ausufern, kommen deine Songs im

Popformat daher.

Ja, das war eine Schablone, die ich mir selbst

auferlegt habe. Wie knapp kann man Songs

schreiben? Bei Carpet bin ich es ja ganz anders

gewohnt. Mir war wichtig, dass alles schnell gesagt

ist und ich hatte keine Lust auf ewiges Herumdudeln.

Das Gebot für dieses Album waren

kurze, griffige Songs.

Die Abschlussfrage kannst du dir gerne selber

stellen.

Okay, gerne! Die Frage ist generell, ob sich

das heutzutage mit der Musik überhaupt noch

alles lohnt oder ob man seine Zeit nicht eher verschwendet.

Gerade Corona hat dies ja auch in

Frage gestellt, besonders wenn man davon leben

will oder muss. Aber meine Antwort ist, dass man

als Musiker geboren wurde, völlig unabhängig

von seinen Motivationen. Ich jedenfalls werde

immer Musik machen. Das steht für mich außer

Frage. (ws)

www.halfpair.bandcamp.com

www.facebook.com/halfpair


48

Gerilltes

Common

A Beautiful Revolution Pt. 1

(Concord)

Auf seiner neusten Platte übersetzt

Conscious Rap-Veteran Common den

noch immer andauernden Kampf von

People of Color um Freiheit und Gleichbehandlung

in unheimlich schönen,

kraftvollen Sound. Hiphop, Jazz und

Soul grooven geschmeidig zusammen

und vertonen selbst schreckliche Ungerechtigkeiten

und unbequeme Wahrheiten

zu Hymnen des Empowerment.

Common spendet damit Hoffnung auf

bessere Zeiten in einem Trump-freien

Amerika. Mit von der Partie sind Ikonen

wie Lenny Kravitz und Stevie Wonder,

der höchstpersönlich ein Mundharmonika-Solo

beisteuert. Und wenn sogar

der Soul-Großmeister ein derartiges

„Prädikat Wertvoll“ verleiht, kann ich

das nur noch beseelt abnicken. (lina)

HHHHHI

Maxïmo Park

Nature Always Wins

(Prolifica/Pias/Rough Trade)

Eigentlich ein guter Monat für Freunde

des gepflegten Beats, denn auch aus

Newcastle hört man neue Töne. Die

britischen Indierocker von Maxïmo

Park, einst eine meiner absoluten

Favourite-Bands, hoffen damit endlich

wieder an alte Erfolge anknüpfen

zu können. Wäre hoch an der Zeit,

zuletzt ist es nämlich ziemlich ruhig

um sie geworden. Tote Hose, auch auf

allen Socialmedia-Kanälen! Ob sich

das groß ändern wird? Ich bin eher

pessimistisch, denn wie schon auf den

letzten Alben fehlt das Innovative, das

Eingängige, die Kompaktheit und vor

allem der Flow. Das Album ist sperrig,

unrund und ich befürchte sehr, dass

diese Erfolgsstory leider auserzählt

ist. (max)

HHIIII

Shame

Drunk, Tank, Pink

(Dead Oceans)

Schon auffallend, dass innerhalb weniger

Wochen die neuen Alben von

den Idles, Fontaines D.C. und Shame

vom Stapel laufen. Als ob sich das

britische Post-Punk-Rabaukenkartell

abgesprochen hätte. Ich war gespannt

auf das zweite Album der Londoner. Ihr

Debüt „Songs of Praise“ zählte 2018 zu

meinen Lieblingsscheiben. No doubt,

Shame haben einen guten Job gemacht,

aber wie Fontaines D.C. haben auch

sie zwangsläufig ihre Jungfräulichkeit

verloren. „Drunk, Tank, Pink“ bietet

leider kaum Überraschungsmomente

und ich vermisse Songs der Klasse „One

Rizla“ oder „Tasteless“. Trotzdem strotzt

das neue Album nur so vor roher, juveniler

Energie und Spielfreude! Deshalb:

Daumen hoch! (ws)

HHHHII

Kings of Leon

When You See Yourself

(RCA Records)

Auch die Grammy und Platin geschmückten

Kings of Leon aus Nashville

spucken ein neues Studioalbum

aus. Aufgenommen in den berühmten

Blackbird Studios in ihrer Heimatstadt

und produziert von Markus Dravs

(Arcade Fire, Coldplay) katapultieren

diese elf brandneuen Tracks den so

erfolgreichen Familienbetrieb ziemlich

eindrucksvoll ins neue Jahr. Melodiöser,

tiefgründiger Southern Rock voller

eingängiger Riffs, die drei Followill-

Brüder nebst Cousin Matthew haben

gut zwanzig Jahre nach ihrer Gründung

absolut nichts von ihrer Magie

eingebüßt. Für mich haben die vier

Rednecks sogar schon jetzt eines der

musikalischen Highlights dieses noch

so jungen Jahres gesetzt. (max)

HHHHHI

album des monats

Lieblings Musik

Sven van Thom

Liebe & Depression

(LOOB Musik)

D

er deutschsprachige Singer-Songwriter aus dem Brandenburgischen mit dem eher so mitteloriginellen

Namen ist wiederaufgetaucht. Anfang des Jahrtausends hat er mich erstmals als Frontman der Band

Sofaplanet mit „Lieb Ficken“ so richtig gekriegt. Sven van Thom hieß zu dieser Zeit noch Rathke mit

Nachnamen. Die Solopfade, die er einschlug, als er sich endlich vom bequemen Sofaplaneten erhoben hat,

bescherten ihm immerhin zwei Top-30-Singles in Deutschland. „Schatz halt‘s Maul“ und „Trauriges Mädchen“

hießen die beiden Nummern damals, erinnert sich außer mir eigentlich noch jemand daran? Sven selbst schreibt

die ehemaligen Erfolge glücklichen Fügungen zu, ich aber eher seiner beeindruckenden Art und Weise, die Worte

mit den Tönen zu verschmelzen. Bestechend war dabei im Schaffen van Thoms bisher immer eine verschmitzte

Komik, die er aber bei „Liebe & Depression“ bei Seite geschoben hat. Jetzt möchte er nämlich ernst genommen

werden und für mich steht es außer Frage, dass ihm seine zwölf neuen Tracks extrem dabei helfen werden. Auch

wenn das Album etwas düster und wolkenverhangen daherkommt, die Lyrics sind originell und fesselnd, die

Melodien so abwechslungsreich wie eingängig. Wie falsch kann man liegen, wenn man in diesen grässlichen

Zeiten einen verhangenen Ausblick durch eine eher trübe Linse riskiert? Sven van Thom klingt in meinen

Ohren wie eine nachdenklichere, erwachsenere und männliche Version von Zweiraumwohnung! (max)

International

Music

Insel der Verlassenheit

(STAATSAKT)

„Schon der Vorbote

auf das Doppelalbum

‚Ententraum‘ lässt mich

vor Erregung lauthals

quaken. Krautrock vom

Allerfeinsten!” (max)

Tash Sultana

Flow State

(Lonely Lands Records)

„Zu Recherchezwecken mal

wieder aus dem digitalen

Plattenregal gekramt.

Wirklich erstaunlich, was für

einen musikalischen Wahnsinnstrip

Tash da als Erstling

vorgelegt hat!“ (lina)

Goat Girl

On All Fours

(RTD/Indigo)

„Die Unberechenbaren.

Oder sagt man jetzt

Unberechenbar *innen?

Anyway, Goat Girl machen,

was sie wollen. Und das

sehr charmant! Derzeit

die beste Frauenband auf

diesem Planeten!“ (ws)

Ian Fisher

American

Standards

(Galileo )

„Lyrische Countryklänge

aus Wien vom Singer/

Songwriter aus Missouri,

nostalgisch und mit

reichlich Sozialkritik, aber

auch viel Humor.“ (dan)


gerilltes

49

Chris Cornell

No One Sings Like You Anymore

(Universal)

Wie sich der Geschmack im Laufe

eines Lebens ändern kann. In den 90s

war ich ein glühender Fan von den

US-Grungern Soundgarden und Chris

Cornell war eine verdammt geile Sau.

Auch sein Projekt „Temple of The

Dogs“ fand ich ziemlich cool. Vier Jahre

nach seinem Suizid erscheint jetzt

ein posthumes Album mit zehn seiner

Lieblingssongs, die er noch kurz vor

seinem Ableben in Zusammenarbeit

mit Produzent Brendan O´Brien aufgenommen

hat. Mit dabei sind Songs

von John Lennon, Guns N´Roses oder

Sinead O´Connor. Keine Ahnung, was

hier die Intention war, aber ehrlich

gesagt, es schüttelt mich, während diese

Songs an mir vorbeiziehen. Rock ist

tot! Jedenfalls in dieser Form. (ws)

HHIIII

Psychedelic Porn

Crumpets

Shyga! The Sunlight Mound

(Marathon Artists)

Allein der wunderbar durchgeknallte

Bandname lässt schon erahnen, dass

den Australiern gehörig der Schalk

im Nacken sitzt und man die leisen

Töne lieber woanders suchen sollte.

Und tatsächlich laden die Jungs hier

zu einer bombastischen Psych-Rock-

Extravaganza. Schrill jaulende Gitarren

fetzen begleitet von ekstatisch treibenden

Drums gutgelaunt durchs Trommelfell.

Für harmoniebedürftige Ohren

mag dieser Sound-Orkan arg tosend

daherkommen. Andere dürften sich auf

dem wilden Ritt umso mehr mitreißen

lassen. Wäre da nicht gerade diese Pandemie,

würde man sich zu der Platte am

liebsten sofort ausgelassen ins pogende

Publikumsmeer stürzen. (lina)

HHHHII

Tash Sultana

Terra Firma

(Mom+Pop)

Da ist es also, das langerwartete zweite

Album des Wunderkinds aus Down

Under, das sich mit seinen passionierten

Wohnzimmer-Jamsessions in die Herzen

Millionen Hörer spielte. Nach einem

gehypten Debütalbum und fulminanten

Welttouren sind die Erwartungen

dementsprechend hochgeschraubt.

„Terra Firma“ wirkt deutlich polierter

als der Vorgänger, die Songs weniger ambitioniert

mäandernd, dafür insgesamt

nuancierter und relaxter. Tash kredenzt

mit Versatzstücken aus Soul, Funk, RnB,

Folk und Rock eine raffinierte Popmelange.

Mir fehlt da zwar ein bisschen die

rohe kreative Wucht von früher, aber

dass hier jemand mit absoluter Leidenschaft

am Werk ist, bleibt nach wie vor

unüberhörbar. (lina)

HHHHII

Arlo Parks

Collapsed In Sunbeams

(PIAS/Transgressiv/RTD)

Derzeit wird die Popszene regelrecht

von weiblichen Stimmen überflutet

und auch dominiert. Billie Eilish, Taylor

Swift, Phoebe Bridgers oder This Is

The Kit heißen die Protagonistinnen,

die in kaum einer der relevanten

2020er-Jahrescharts der schreibenden

Zunft gefehlt haben. Mit ihrem Debüt-

Album „Collapsed In Sunbeams“

gleitet jetzt eine 20-jährige Britin mit

einer fast schon unverschämten Leichtigkeit

die Showtreppe hinab! Arlo

Parks war mir bis dato kein Begriff,

aber ihr sinnliches Parfüm aus Trip-

Hop, R&B, Soul, Wohnzimmer-Pop

und zarten Folkpieces vernebelt mir

regelrecht die Sinne. Das ist die pure

Entspannung, quasi Wellness direkt

vom Plattenteller. (ws)

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G


50

das

Allerletzte

Mike Hühn

aka“The Spirit of John R. Cash”

01. “Man in Black” oder “Men in Black”

Natürlich das Erste, denn das steht für ein politisch motiviertes Statement,

das Zweite für einen Klamauk-Film. Und das kann man nicht

wirklich miteinander in Zusammenhang bringen.

02. Nashville/Tennessee oder Las Vegas/Nevada?

Weder noch, ich favorisiere Memphis/Tennessee, den Ort, wo die

Karrieren von Elvis Presley, Roy Orbison, Jerry Lee Lewis, Carl Perkins

und Johnny Cash ihren Anfang nahmen.

03. Song: “Personal Jesus” oder “The Mercy Seat”?

Beides, sonore Stimmen sollen mir ja angeblich liegen ... “Personal

Jesus” aber definitiv in der Version von John R. Cash.

04. Live: Rüschenhemd oder Lederjacke?

Meine Motorradzeiten liegen weit zurück. Rüschenhemden habe

ich etliche im Schrank.

05. Film: “Walk The Line” oder “The Gift – The Journey of Johnny

Cash”

Das kommt darauf an, ob einem die Legende oder die Fakten lieber

sind. Hat meiner Meinung nach beides seine Berechtigung.

06. Bar oder Bühne?

Bühne ist magisch, jedoch Bar auf der richtigen Seite ist auch nicht

zu verachten. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich aber für

die Bühne.

07. T-Bone-Steak und Pommes oder Mango-Linsensalat

mit mariniertem Tofu?

Pommes mit Mangolinsensalat, Steak gibt es, wenn

überhaupt, einmal im Monat. Den Tofu lass ich ganz

weg.

08. Coca Cola oder Club Cola?

Ich bin ja großer Fan des amerikanischen Dr. Pepper

geworden. Die schmeckt leicht nach Zimt. Immer

schön den Horizont erweitern.

09. Sunset oder Sundown?

Sunstudios in Memphis! Abgesehen davon, der frühe

Vogel fängt den Wurm. Ich stehe drauf, durch die Straßen

zu wandern, wenn die Stadt noch schläft.

10. Himmel oder Hölle?

Was des einen Himmel, das des anderen Hölle und umgekehrt.

Bei guter Musik bin ich im Himmel, die Lektüre

der Weltpolitik empfinde ich öfter als

Vorgeschmack der Hölle, die wir an den Wahlurnen

hoffentlich verhindern können. (ws)

www.facebook.com/TheSpiritOfJohnR.CashAndFriends


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Egal, ob mit Familie, Freunden, Mitschülerinnen & Mitschülern oder dem

Team – wenn man zusammenhält, klappt vieles besser und bringt mehr

Freude. Das gilt für das private Umfeld genauso wie für jede Gesellschaft:

Große Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen. Erzählt uns, was

ihr miteinander erlebt oder wie ihr euch das Miteinander vorstellt!

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Bis 22. Februar 2021 könnt ihr auf www.wissner.com / lesebuch den

Text eintragen und die Teilnahmebedingungen lesen.

Hab Geduld!

Eine Jury wählt die Texte aus, die im Lesebuch „Miteinander“

erscheinen. Das Buch gibt’s ab Juli 2021 im Handel.

Lions Club

Augsburg-Raetia

Kinder - und

Jugend stiftung

der Stadtsparkasse

Augsburg

Gemeinschaftsstiftung

Mein Augsburg

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