Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: Das Relativitätsmärchen 1923 A. N. Whitehead: Simultaneity WHITEHEAD, ALFRED NORTH: The problem of simultaneity. In: Relativity, logic, and mysticism. 1923. S. 34-41. In: Aristotelian Society, London. Proceedings. Supplementary vol. 3. Bestreitet die Realität des Zwillings-Paradoxons; der Altersunterschied nach der Reise soll von der hohen Geschwindigkeit des Reisenden herrühren; weil nach der SRT aber kein absoluter Raum gegeben ist, können alle Beteiligten für sich in Anspruch nehmen, die schnelle Reise erfahren zu haben: völlige Reziprozität macht alle gleich, deshalb kein Altersunterschied. Carr und die Mathematiker verfahren willkürlich. Wählt als Uhr für beide Zwillinge die Erddrehung! 1924 A. H. Bucherer: Allgemeine Kritik BUCHERER, ALFRED HEINRICH: Die Planetenbewegung auf Grund der Quantentheorie und einer Kritik der Einsteinschen Gravitationsgleichungen: 2. Auflage, erweitert durch eine allg. Kritik der Einsteinschen Relativitätstheorie. Bonn: Röhrscheid 1924. 42 S. Vorwort datiert: Januar 1924. Vorwort (S. III-IV): Zitiert einen Ausspruch Minkowskis (allerdings ohne Quellenangabe): die SRT „sei ein Geschenk des Himmels, das die Sterblichen ohne Kritik hinzunehmen hätten“ (S. III); diese Haltung ist offensichtlich allgemein akzeptiert worden und hat zu der „kritiklosen, resignierten Haltung vieler Physiker“ geführt. Den Kritikern der Theorie „wird es von Herrn Einstein und seinen Anhängern nicht leichtgemacht, zu Wort zu kommen... Der Verfasser hat hierin auch seine Erfahrungen machen müssen“ (S. III). Neu in der 2. Aufl. ist u.a. die Klage über die Unterdrückung der Kritik. - Das Minkowski- Zitat ist, wenn es aus einer Quelle belegt werden kann, ein direkter Beweis, wie die Kritiker sich ihn nicht klarer wünschen könnten, daß mit Einsteins Theorien kein neues Wissensgebiet, sondern eine regelrechte Physik-Kirche mit allen dafür charakteristischen Merkmalen begründet worden ist, unter Mitwirkung fast der gesamten Prominenz in Deutschland, England und Frankreich: ein erstaunlicher, von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommener und bis heute in seinen Motiven unerklärter Vorgang. Wer kann darauf bauen, daß dieses Kasperletheater bis in alle Ewigkeit funktionieren wird? 1924 H. Driesch: Relativitätstheorie und Philosophie DRIESCH, HANS: Relativitätstheorie und Philosophie. Karlsruhe: Braun 1924. 52 S. (Wissen und Wirken. 14.) 2. Aufl. u. d. T.: Relativitätstheorie und Weltanschauung. 1930. Untersucht die Theorie auf ihre „philosophische Zulässigkeit“; unterstellt hierzu, daß (1.) alle zugrundeliegenden physikalischen Beobachtungen als völlig gesichert gelten und (2.) G. O. Mueller: SRT. 288 Textversion 1.2 - 2004

Kap. 3: Das Relativitätsmärchen 289 1923 alle mathematischen Ableitungen fehlerfrei sind. Beschränkt sich auf die Frage: „Darf das, was empirisch vorliegt, naturlogisch so gedeutet werden, wie Einstein selbst und seine Nachfolger es auf Grund ihrer mathematischen Formulierungen deuten, oder ist es logisch vielleicht nicht zulässig von „vielen Zeiten“, von dem „nicht-euklidischen“ Wesen des Naturraumes und von manchem anderen zu reden, so wie die Relativitätstheoretiker es tun?“ (S. 2). Unterscheidet zwischen „praktisch nachweisbar“ und „eindeutig denkbar“: wenn z.B. absolute Bewegung praktisch nicht nachweisbar sein soll, so ist sie doch eindeutig denkbar, und man kann sogar sagen, daß von zwei relativ zueinander bewegten Körpern „sich mit Sicherheit mindestens einer derselben „absolut“ bewegt“ (S. 3-4). - Der MMV hat ergeben, daß auf der Erdoberfläche Licht aus einer dortigen Lichtquelle sich in alle Richtungen gleich schnell ausbreitet: über diesen Befund jedoch hinausgehend behauptet die Theorie, Licht aus einer beliebigen Lichtquelle (also auch einer außerhalb der Erde befindlichen) pflanze sich auf der Erde in allen Richtungen gleichmäßig fort. „Diese Erweiterung des Prinzips hat keine neue experimentelle Stütze, ja kann gar keine solche Stütze haben; sie ist aber dem Ergebnis des Michelson’schen Versuchs gegenüber etwas ganz Neues, und ist keine bloße „Erweiterung“ desselben“ (S. 11). - Zu Längenkontraktion, Zeitdilatation und C-Konstanz: „Man ‘postuliert’ nun, postuliert sogar ganz Unerhörtes, nämlich daß Sekunde und Meter kontrahiert sei (und nicht nur vom fremden System aus scheine); und man postuliert, bloß um die mathematische Einfachheit der Formulierung zu retten. Man vergißt dabei, obwohl man so stolz darauf ist, nur Feststellbares als existierend zuzulassen, daß ein „Feststellen“ hier ganz grundsätzlich gar nicht in Frage kommt! Noch nie hat man auf einem fiktiven „Weltraum“-System c immer gleich „gefunden“ - weil nämlich Licht immer nur auf dem System „Erde“ überhaupt untersuchbar ist, mag es stammen, woher es will. Gerade auf diesen Punkt kommt kein Relativist zu sprechen“ (S. 22). „Einstein lehrt, daß es „gleichzeitig“ viele verschiedene Zeiteinheiten (Sekunden) gäbe, daß es also „viele Zeiten“ gäbe, indem jedes bewegte System seine eigene Zeiteinheit und damit „seine Zeit“ besitzt. Das ist nun ... ganz und gar unmöglich“ (S. 24): Zeit ist seinem Wesen ein einziges Gefüge von Beziehungen, in dem alle Natur und alles Geschehen eine Stelle hat. Viele Zeiten und Zeiteinheiten als seiend zu denken ist absurd (S. 25). - Die nach Minkowski angeblich gleichwertigen Parameter Raum- und Zeitkoordinaten sind unmöglich gleichwertig: „nebeneinander ist nie und nimmer nacheinander“ (S. 26). Die Einführung der nicht-euklidischen Geometrien in die ART soll den „gekrümmten Raum“ begründen und damit die Gravitation erklären: „Aber von einer „Krümmung“ des Raumes zu reden ist ... ein vollkommenes Unding, weil „vierte“ Dimension, deren anschauliches Erfassen hier die notwendige Voraussetzung sein würde, phänomenologisch nicht existiert“ (S. 34). Unser Erfahrungsraum besitzt nur drei Dimensionen. Die nicht-euklidischen Geometrien sind nur als logische Konstruktionen zur Prüfung des Parallelenaxioms entwickelt worden und sind „nicht durch geometrische Daten erfüllt“ (S.36). „Für den Naturraum [gilt] die euklidische Geometrie mit absoluter Wesensevidenz“ (S. 45). Consolation prize „1922 ... November, announcement that Einstein has won the 1921 Nobel Prize in physics for his „services to theoretical physics and especially for his discovery of the photoelectric effect“; many considered this a consolation prize because it was not given specifically for the increasingly controversial theory of relativity.“ A. Calaprice: The quotable Einstein. Princeton 1996, S. XXXI. Füsyk-Blyte Nr. 43 Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

289<br />

1923<br />

alle mathematischen Ableitungen fehlerfrei sind. Beschränkt sich auf <strong>die</strong> Frage: „Darf das,<br />

was empirisch vorliegt, naturlogisch so gedeutet werden, wie Einstein selbst <strong>und</strong> seine Nachfolger<br />

es auf Gr<strong>und</strong> ihrer mathematischen Formulierungen deuten, oder ist es logisch vielleicht<br />

nicht zulässig von „vielen Zeiten“, von dem „nicht-euklidischen“ Wesen des Naturraumes<br />

<strong>und</strong> von manchem anderen zu reden, so wie <strong>die</strong> Relativitätstheoretiker es tun?“ (S. 2).<br />

Unterscheidet zwischen „praktisch nachweisbar“ <strong>und</strong> „eindeutig denkbar“: wenn z.B. absolute<br />

Bewegung praktisch nicht nachweisbar sein soll, so ist sie doch eindeutig denkbar, <strong>und</strong> man<br />

kann sogar sagen, daß von zwei relativ zueinander bewegten Körpern „sich mit Sicherheit<br />

mindestens einer derselben „absolut“ bewegt“ (S. 3-4). - Der MMV hat ergeben, daß auf der<br />

Erdoberfläche Licht aus einer dortigen Lichtquelle sich in alle Richtungen gleich schnell<br />

ausbreitet: über <strong>die</strong>sen Bef<strong>und</strong> jedoch hinausgehend behauptet <strong>die</strong> Theorie, Licht aus einer<br />

beliebigen Lichtquelle (also auch einer außerhalb der Erde befindlichen) pflanze sich auf der<br />

Erde in allen Richtungen gleichmäßig fort. „Diese Erweiterung des Prinzips hat keine neue<br />

experimentelle Stütze, ja kann gar keine solche Stütze haben; sie ist aber dem Ergebnis des<br />

Michelson’schen Versuchs gegenüber etwas ganz Neues, <strong>und</strong> ist keine bloße „Erweiterung“<br />

desselben“ (S. 11). - Zu Längenkontraktion, Zeitdilatation <strong>und</strong> C-Konstanz: „Man ‘postuliert’<br />

nun, postuliert sogar ganz Unerhörtes, nämlich daß Sek<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Meter kontrahiert sei (<strong>und</strong><br />

nicht nur vom fremden System aus scheine); <strong>und</strong> man postuliert, bloß um <strong>die</strong> mathematische<br />

Einfachheit der Formulierung zu retten. Man vergißt dabei, obwohl man so stolz darauf ist,<br />

nur Feststellbares als existierend zuzulassen, daß ein „Feststellen“ hier ganz gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gar nicht in Frage kommt! Noch nie hat man auf einem fiktiven „Weltraum“-System c immer<br />

gleich „gef<strong>und</strong>en“ - weil nämlich Licht immer nur auf dem System „Erde“ überhaupt<br />

untersuchbar ist, mag es stammen, woher es will. Gerade auf <strong>die</strong>sen Punkt kommt kein<br />

Relativist zu sprechen“ (S. 22).<br />

„Einstein lehrt, daß es „gleichzeitig“ viele verschiedene Zeiteinheiten (Sek<strong>und</strong>en) gäbe, daß<br />

es also „viele Zeiten“ gäbe, indem jedes bewegte System seine eigene Zeiteinheit <strong>und</strong> damit<br />

„seine Zeit“ besitzt. <strong>Das</strong> ist nun ... ganz <strong>und</strong> gar unmöglich“ (S. 24): Zeit ist seinem Wesen<br />

ein einziges Gefüge von Beziehungen, in dem alle Natur <strong>und</strong> alles Geschehen eine Stelle hat.<br />

Viele Zeiten <strong>und</strong> Zeiteinheiten als seiend zu denken ist absurd (S. 25). - Die nach Minkowski<br />

angeblich gleichwertigen Parameter Raum- <strong>und</strong> Zeitkoordinaten sind unmöglich gleichwertig:<br />

„nebeneinander ist nie <strong>und</strong> nimmer nacheinander“ (S. 26).<br />

Die Einführung der nicht-euklidischen Geometrien in <strong>die</strong> ART soll den „gekrümmten Raum“<br />

begründen <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Gravitation erklären: „Aber von einer „Krümmung“ des Raumes zu<br />

reden ist ... ein vollkommenes Unding, weil „vierte“ Dimension, deren anschauliches Erfassen<br />

hier <strong>die</strong> notwendige Voraussetzung sein würde, phänomenologisch nicht existiert“ (S. 34).<br />

Unser Erfahrungsraum besitzt nur drei Dimensionen. Die nicht-euklidischen Geometrien<br />

sind nur als logische Konstruktionen zur Prüfung des Parallelenaxioms entwickelt worden<br />

<strong>und</strong> sind „nicht durch geometrische Daten erfüllt“ (S.36). „Für den Naturraum [gilt] <strong>die</strong><br />

euklidische Geometrie mit absoluter Wesensevidenz“ (S. 45).<br />

Consolation prize<br />

„1922 ... November, announcement that Einstein has won the 1921 Nobel Prize<br />

in physics for his „services to theoretical physics and especially for his discovery<br />

of the photoelectric effect“; many considered this a consolation prize because it<br />

was not given specifically for the increasingly controversial theory of relativity.“<br />

A. Calaprice: The quotable Einstein. Princeton 1996, S. XXXI.<br />

Füsyk-Blyte Nr. 43<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

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