Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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G. O. Mueller: SRT.<br />
Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
1922 „ Einstein-Film“<br />
Film über <strong>die</strong> Relativitätstheorie; vgl. Kritik bei Henning 1922.<br />
1922 H. Henning: Einsteins Relativitätslehre<br />
HENNING, HANS:<br />
Einsteins Relativitätslehre im Lichte der experimentellen Psychologie <strong>und</strong> des philosophischen<br />
Realismus. Leipzig: Barth 1922. 46 S.<br />
Vorzügliche Kritik des Einstein-Films.<br />
Die Theorie ist „niemals jedoch in der erlebbaren <strong>und</strong> photographierbaren Wirklichkeit<br />
anzutreffen“ (S. 2): deshalb kann auch der Einstein-Film keine Bilder der „Wirklichkeit“<br />
bieten, sondern nur Trickzeichnungen, <strong>die</strong> den Sehraum des Beobachters wiedergeben sollen,<br />
dabei jedoch Fehler machen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> experimentelle Psychologie aufklären muß. „Nach den<br />
Gesetzen der physiologischen <strong>und</strong> psychologischen Optik sehen wir <strong>die</strong> Gegenstände der<br />
Außenwelt nicht in derjenigen Lage zueinander, <strong>die</strong> sie im wirklichen Raume einnehmen ...<br />
Mit anderen Worten: der Sehraum deckt sich nicht mit dem objektiven Raum“ (S. 3).<br />
Analysiert das „Sophisma“ des Uhrenparadoxons: „weil“ nach der Theorie beliebig angenommen<br />
werden darf, welches von zwei inertialen Systemen man als bewegt betrachtet, müßte<br />
einmal <strong>die</strong> eine Uhr, einmal <strong>die</strong> andere Uhr nachgehen, müßten also beide Uhren gleichzeitig<br />
nachgehen: „d.h. sie gehen objektiv gleich“ (S. 5). - Zum unterschiedlichen Uhrengang:<br />
„Mechanische Uhren, <strong>die</strong> je nach der Geschwindigkeit des Zuges verschieden rasch gehen,<br />
Geschwindigkeitsänderungen mitmachen <strong>und</strong> Gesamtzeiten angeben, lassen sich nicht<br />
konstruieren“ (S. 4). - „Wenn viele populäre Darstellungen der Relativitätslehre oder der<br />
Text des Einstein-Films wörtlich sagt: „ein vierjähriger Knabe kann nach zehn Jahren ein<br />
achtzigjähriger Greis sein, es kommt nur auf <strong>die</strong> Bewegung an“, so ist das ein krasser Unsinn“<br />
(S. 6). - „Unweigerlich hat der Zeitbegriff, welcher in der philosophischen Wirklichkeit <strong>und</strong><br />
für objektive Geschehnisse gilt, <strong>die</strong> Eigenschaft der Nichtumkehrbarkeit . Eine bestimmte<br />
Wirklichkeitsphase kann nicht zugleich vergangen, gegenwärtig <strong>und</strong> zukünftig sein, sie kann<br />
sich auch nicht wiederholen“ (S. 10-11). - Wirft der Theorie einen gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
erkenntnistheoretischen Relativismus vor, stützt sich dabei auf ein Zitat von Weyl (Über Feld<br />
u. Materie. In: Ann. d. Phys. 1921): „Prinzipiell gesprochen ist also in der allgemeinen Relativitätstheorie<br />
nicht nur der Begriff der absoluten, sondern auch der relativen Bewegung<br />
verschiedener Körper gegeneinander sinnlos“ (S. 11).<br />
Erfindet zur Prüfung der behaupteten Längenkontraktion ein reales Experiment im Stil von<br />
Einsteins Eisenbahn-Gedankenexperimenten: zwei „Drahtgitter“, <strong>die</strong> als elektrische Kontakte<br />
<strong>die</strong>nen sollen, werden am Schienenweg so aufgestellt, daß der ruhende Wagen sie mit beiden<br />
Wagenenden gerade berührt <strong>und</strong> dann einen elektrischen Kontakt schließt; der fahrende Wagen<br />
soll laut Theorie verkürzt sein, würde daher im Vorbeifahren <strong>die</strong> beiden Drahtgitter nicht<br />
mehr gleichzeitig berühren <strong>und</strong> deshalb keinen elektrischen Kontakt schließen können. Der<br />
Wagen wird mit Sprengstoff beladen, der bei Kontakt mit beiden Drahtgittern den Wagen in<br />
<strong>die</strong> Luft sprengt: nun werden alle Relativisten zur Fahrt im Wagen eingeladen; wenn sie an<br />
<strong>die</strong> Verkürzung durch Bewegung glauben, müßten sie vertrauensvoll einsteigen. Henning<br />
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Textversion 1.2 - 2004