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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

Raum- <strong>und</strong> Zeitbegriff: Begriff der Zeit <strong>und</strong> der Gleichzeitigkeit haben Vorrang vor<br />

den Fragen der technischen Messung. Die Begriffe von Raum <strong>und</strong> Zeit verdanken wir nicht<br />

der Physik (S. 350): „ihre Analyse kann durch Betrachtungen über Uhren ebensowenig ersetzt<br />

werden, als <strong>die</strong> Analyse der Raumbegriffe durch Betrachtungen über Maßstäbe.“<br />

Der Kern der Theorie steckt, auch nach Albert Einsteins eigenem Bek<strong>und</strong>en, in dem<br />

Prinzip der absoluten Konstanz der Vakuumgeschwindigkeit des Lichts. Aus <strong>die</strong>sem Prinzip<br />

wird <strong>die</strong> verschiedene Zeit in verschieden bewegten Systemen deduziert, damit <strong>die</strong><br />

Lichtgeschwindigkeit überall als <strong>die</strong>selbe gemessen wird. Die behauptete Relativierung der<br />

Gleichzeitigkeit würde in der Logik den Satz des Widerspruchs tangieren (demzufolge etwas<br />

nicht gleichzeitig A <strong>und</strong> Nicht-A sein kann), so daß man einfachheitshalber gleich den (S.<br />

352) „Satz des Widerspruchs für eine Denkgewohnheit“ erklären <strong>und</strong> sich über ihn hinwegsetzen<br />

könnte: „Die Relativierung der Gleichzeitigkeit ist nicht minder paradox.“<br />

Längenkontraktion <strong>und</strong> Zeitdilatation: Philipp Frank hat zugegeben, daß nach Einstein<br />

(S. 357) „<strong>die</strong>se Verkürzung keine wirkliche physikalische ist, sondern auf verschiedenen<br />

Messungsarten der Entfernung beruht.“ Die Autoren der Relativistik (z. B. Schlick) verwechseln<br />

also (S. 359) „Ausrechnung von Messungsergebnissen unter gewissen fiktiven Bedingungen<br />

mit tatsächlicher Messung.“ „In einen solchen subjektivistischen Relativismus verfallen<br />

Schlick <strong>und</strong> Petzold, der denn auch Protagoras als den Höhepunkt der griechischen Philosophie<br />

betrachtet.“ (S. 359-360:) „Ist <strong>die</strong> Relativierung der Gleichzeitigkeit <strong>die</strong> Aufhebung des Satzes<br />

vom Widerspruch, so ist <strong>die</strong> Relativierung der Maße im Sinne Petzolds <strong>und</strong> Schlicks <strong>die</strong><br />

Aufhebung des Wahrheitsbegriffes selbst; sie bedeutet zugleich <strong>die</strong> Aufhebung der Physik,<br />

da sie alles in subjektivistisch-phänomenalistischen Schein auflöst, wie schon Frischeisen-<br />

Köhler hervorgehoben hat.“<br />

Bringt wiederholt gewisse Zweifel am kolportierten Ergebnis des MMV zum Ausdruck<br />

durch folgende Formulierungen (S. 362, 363): „<strong>die</strong> Tadellosigkeit der Beobachtung vorausgesetzt“,<br />

„wenn es einwandfrei ist“; erwägt sogar als Alternative: „<strong>die</strong> Mangelhaftigkeit des<br />

Michelsonschen Versuches“.<br />

Kritisiert an der Literatur zur Relativistik, daß sie den Unterschied von Albert Einsteins<br />

absoluter C-Konstanz gegenüber allen beliebig bewegten Beobachtern zu dem klassischen<br />

Relativitätsprinzip nicht hinreichend klarmacht (S. 368).<br />

Referiert umfassend den Stand der Literatur zum Thema. Bestreitet bereits <strong>die</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lagen der SRT, so daß er sich mit der Widerlegung der Konsequenzen nicht detailliert<br />

beschäftigen muß. Eine der frühesten umfassenden Widerlegungen der SRT.<br />

PAUL F. LINKE: Relativitätstheorie <strong>und</strong> Relativismus; Betrachtungen<br />

über Relativitätstheorie, Logik <strong>und</strong> Phänomenologie (S. 397-438).<br />

Behandelt SRT <strong>und</strong> ART als Einheit, sieht <strong>die</strong> behaupteten empirischen Bestätigungen<br />

der ART auch als Bestätigungen der SRT, wertet sie als (S. 398) „außerordentliche Erfolge“.<br />

<strong>Das</strong> Nachgehen der Uhren durch Ätherorkan<br />

„Der mit der Bewegung der Uhren gegen den Äther einsetzende ‚Ätherorkan‘ hemmt<br />

das ‚Räderwerk‘ sämtlicher Uhren, <strong>und</strong> zwar ganz naturgemäß das der vorn<br />

befindlichen, <strong>die</strong> den Hauptprall abzuhalten haben, am meisten. So kommt es,<br />

daß jetzt, beim gleichmäßigen Ätherstrom, <strong>die</strong> Uhren, jede Vorderuhr gegen <strong>die</strong><br />

Hinteruhr, nachgehen.“<br />

Hans Witte: Raum <strong>und</strong> Zeit im Lichte der neueren Physik. Wolfenbüttel 1914. 82 S.<br />

(Wolfenbüttel, Herzogl. Gymnasium, Jahresbericht. 1914, Wiss. Beilage.) S. 62. (Zitiert<br />

nach: O. Kraus: Fiktion <strong>und</strong> Hypothese ... Annalen der Philosophie. 2. 1921, S. 356.)<br />

Füsyk-Blyte Nr. 21<br />

245<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.<br />

1919

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