Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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Kap. 3: Das Relativitätsmärchen unbeugsame Rigorosität, mit der sie die ruinösen Konsequenzen ihrer Postulate durchgesetzt haben. Die deutsche Relativistik neigt dazu, Äußerungen von Franzosen in den Jahren des Ersten Weltkriegs als feindliche, anti-deutsche Propaganda hinzustellen, ohne Bedeutung für die Physik. Deshalb wird die sehr klarsichtige und differenzierte Kritik Duhems - man kann wohl sagen: grundsätzlich - nie referiert und nicht diskutiert. Seine Kritik unterscheidet sich nicht von den Argumentationen der Kritiker in anderen Ländern. 1915 R. Hönigswald: Nicht-euklidische Geometrien HÖNIGSWALD, RICHARD: Zur Frage: nichteuklidische Geometrien und Raumbestimmung durch Messung. In: Die Naturwissenschaften. 3. 1915, S. 307-311. Diskutiert die These, „die Beschaffenheit „unseres Raumes“ sei von der mathematischen Einsicht in die Gesetzlichkeit der euklidischen, beziehungsweise der nichteuklidischen Geometrien durchaus unabhängig“. Es habe Sinn, durch Messung feststellen zu wollen, ob „unser Raum“ tatsächlich euklidisch sei oder nicht. - Kommt zu dem Ergebnis, daß die Meßbarkeit des Raumes abhängt von einer vorausgesetzten bestimmten Geometrie; durch Messung kann daher die Beschaffenheit des Raumes und die Geltung einer bestimmten Geometrie nicht festgestellt werden. Die These ist also falsch. 1916 A. Einstein: Allgemeine Relativitätstheorie (ART) EINSTEIN, ALBERT: Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie. In: Annalen der Physik. 49. 1916, S. 769-822. Abdruck in: Das Relativitätsprinzip. Lorentz / Einstein / Minkowski. 1923, S. 81-124. Die maßgebliche Veröffentlichung zur ART: sie soll nach Absicht und Auffassung ihres Urhebers und seiner Anhänger eine Erweiterung und Ergänzung der SRT sein. Die Kritiker bestreiten dies auf das entschiedenste, weil die grundsätzlichen Annahmen jeweils das Gegenteil zur SRT behaupten: (1) Gravitationskräfte bestimmen das gesamte Geschehen, bestimmen die Struktur des Raumes. (2) Der Raum ist nicht mehr „flach“ (ebene Geometrie), sondern „gekrümmt“ (nicht-euklidische Geometrie). (3) Die Lichtgeschwindigkeit kann beliebige Werte annehmen. (4) Es gibt keinen starren Körper mehr, sondern die ihre Form beliebig verändernde „Bezugsmolluske“ (siehe Füsyk-Blyte Nr. 13). (5) Es gibt Uhren von beliebigem, unregelmäßigem Gang. Kern der ART ist das Äquivalenzprinzip, das die Gleichwertigkeit von Gravitation und Beschleunigung behauptet, was die Kritik detailliert als unhaltbar erwiesen hat; vgl. Fehler M 2 - 4. Behauptete Effekte, die nur Wirkungen der Gravitation sind und nicht auf dem Äquivalenzprinzip beruhen, sind nur Effekte der in der ART enthaltenen Gravitationstheorie, jedoch nicht der ART und beweisen nichts über die Richtigkeit des Äquivalenzprinzips. Die drei von Albert Einstein als angebliche Bestätigungen der ART erklärten Erscheinungen (Lichtablenkung im Gravitationsfeld; Merkur-Perihel-Präzession; Rotverschiebung der G. O. Mueller: SRT. 232 Textversion 1.2 - 2004
Kap. 3: Das Relativitätsmärchen Spektrallinien im Gravitationsfeld) haben keine Bedeutung, und zwar aus den verschiedensten Gründen, vgl. Fehler M 5 - 8: (1) Es gibt eine Lichtablenkung im Gravitationsfeld, sie ist bereits von Soldner 1801 vermutet worden; mehrere Jahrzehnte andauernde Beobachtungen bei Sonnenfinsternissen haben jedoch keine sichere Entscheidung gebracht, ob die ART-Erklärung richtig ist, weil alle Befunde nicht genau genug sind um erkennen zu lassen, ob die Ablenkungen nach den Formeln der ART verlaufen; ganz sicher spielt zusätzlich ein Effekt herein, über den man noch nichts weiß. Auch die Beobachtungen der Sonnenfinsternis von 1919 haben keine Bestätigung geliefert, sondern die angebliche, in den Medien hochgejubelte Bestätigung beruht auf dem Wunschdenken des Expeditionsleiters und einzigen maßgeblichen Interpreten A. S. Eddington, der die ART um jeden Preis bestätigen wollte. Die Problematik der Beobachtungen und ihrer Interpretationen von 1919 sind in jüngster Zeit kritisch analysiert worden in: COLLINS, HARRY M. / PINCH, TREVOR: The Golem: what you should know about science. 2.ed. Cambridge: Univ. Pr., 1998. 192 S.; darin: S. 43-55; 151-179. (2) Die Präzession des Merkur-Perihels ist bereits 1898 von P. Gerber erklärt worden, ohne Annahmen der Relativistik, weshalb mehrere Erklärungen konkurrieren und keine Erklärung die Leistung für sich beanspruchen kann. (3) Die Rotverschiebung der Spektrallinien ist nach Albert Einstein ein reiner Gravitationseffekt, also ohne bestätigende Wirkung für das Äquivalenzprinzip, wenn der Effekt nachgewiesen werden sollte. Angesichts des dargelegten Status der ART gibt es keine Bestrebungen des Physik- Establishments, Kritik der ART zu unterdrücken und zu verleumden. 1916 E. Gehrcke: Gravitationstheorien GEHRCKE, ERNST: Zur Kritik und Geschichte der neueren Gravitationstheorien. In: Annalen der Physik. F. 4, Bd. 51 (=356). 1916, S. 119-124. Abdruck in: Gehrcke: [Sammlung] Kritik der Relativitätstheorie. 1924. Verweist zu Einsteins Veröffentlichung (Annalen der Physik. 49. 1916, S. 769) auf seine eigene Veröffentlichung (Verhandlungen der Dt. Physikal. Ges. 13. 1911, S. 666; 993), in der er dieselben Ergebnisse bereits vorweggenommen hat. Vor 18 Jahren hat bereits Gerber (Zeitschrift f. Mathematik u. Physik. 43. 1898, S. 93) eine Theorie der Gravitation vorgelegt, Marxisten und Nazis, nur vermeintliche Gegner „Ein Jahrzehnte dauernder, völlig unsachlicher ideologischer Streit, an dem sich zahlreiche weltanschauliche Gruppierungen beteiligten (Marxisten, NS-Ideologen u.a.) zeugt von dem fundamentalen Mißverständnis der Relativitätstheorie, das sich unter ihren vermeintlichen Gegnern ausgebreitet hatte.“ P. Mittelstaedt in: Philosophie und Physik der Raum-Zeit. Hrsg.: J. Audretsch (u.a.) 2. Aufl. 1994, S. 99-100. Füsyk-Blyte Nr. 15 233 1915 Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.
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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
unbeugsame Rigorosität, mit der sie <strong>die</strong> ruinösen Konsequenzen ihrer Postulate durchgesetzt<br />
haben.<br />
Die deutsche Relativistik neigt dazu, Äußerungen von Franzosen in den Jahren des Ersten<br />
Weltkriegs als feindliche, anti-deutsche Propaganda hinzustellen, ohne Bedeutung für <strong>die</strong><br />
Physik. Deshalb wird <strong>die</strong> sehr klarsichtige <strong>und</strong> differenzierte Kritik Duhems - man kann<br />
wohl sagen: gr<strong>und</strong>sätzlich - nie referiert <strong>und</strong> nicht diskutiert. Seine Kritik unterscheidet sich<br />
nicht von den Argumentationen der Kritiker in anderen Ländern.<br />
1915 R. Hönigswald: Nicht-euklidische Geometrien<br />
HÖNIGSWALD, RICHARD:<br />
Zur Frage: nichteuklidische Geometrien <strong>und</strong> Raumbestimmung durch Messung.<br />
In: Die Naturwissenschaften. 3. 1915, S. 307-311.<br />
Diskutiert <strong>die</strong> These, „<strong>die</strong> Beschaffenheit „unseres Raumes“ sei von der mathematischen<br />
Einsicht in <strong>die</strong> Gesetzlichkeit der euklidischen, beziehungsweise der nichteuklidischen<br />
Geometrien durchaus unabhängig“. Es habe Sinn, durch Messung feststellen zu wollen, ob<br />
„unser Raum“ tatsächlich euklidisch sei oder nicht. - Kommt zu dem Ergebnis, daß <strong>die</strong><br />
Meßbarkeit des Raumes abhängt von einer vorausgesetzten bestimmten Geometrie; durch<br />
Messung kann daher <strong>die</strong> Beschaffenheit des Raumes <strong>und</strong> <strong>die</strong> Geltung einer bestimmten<br />
Geometrie nicht festgestellt werden. Die These ist also falsch.<br />
1916 A. Einstein: Allgemeine Relativitätstheorie (ART)<br />
EINSTEIN, ALBERT:<br />
Die Gr<strong>und</strong>lage der allgemeinen Relativitätstheorie.<br />
In: Annalen der Physik. 49. 1916, S. 769-822.<br />
Abdruck in: <strong>Das</strong> Relativitätsprinzip. Lorentz / Einstein / Minkowski. 1923, S. 81-124.<br />
Die maßgebliche Veröffentlichung zur ART: sie soll nach Absicht <strong>und</strong> Auffassung ihres<br />
Urhebers <strong>und</strong> seiner Anhänger eine Erweiterung <strong>und</strong> Ergänzung der SRT sein. Die Kritiker<br />
bestreiten <strong>die</strong>s auf das entschiedenste, weil <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen Annahmen jeweils das<br />
Gegenteil zur SRT behaupten: (1) Gravitationskräfte bestimmen das gesamte Geschehen,<br />
bestimmen <strong>die</strong> Struktur des Raumes. (2) Der Raum ist nicht mehr „flach“ (ebene Geometrie),<br />
sondern „gekrümmt“ (nicht-euklidische Geometrie). (3) Die Lichtgeschwindigkeit kann<br />
beliebige Werte annehmen. (4) Es gibt keinen starren Körper mehr, sondern <strong>die</strong> ihre Form<br />
beliebig verändernde „Bezugsmolluske“ (siehe Füsyk-Blyte Nr. 13). (5) Es gibt Uhren von<br />
beliebigem, unregelmäßigem Gang.<br />
Kern der ART ist das Äquivalenzprinzip, das <strong>die</strong> Gleichwertigkeit von Gravitation <strong>und</strong><br />
Beschleunigung behauptet, was <strong>die</strong> Kritik detailliert als unhaltbar erwiesen hat; vgl. Fehler<br />
M 2 - 4. Behauptete Effekte, <strong>die</strong> nur Wirkungen der Gravitation sind <strong>und</strong> nicht auf dem<br />
Äquivalenzprinzip beruhen, sind nur Effekte der in der ART enthaltenen Gravitationstheorie,<br />
jedoch nicht der ART <strong>und</strong> beweisen nichts über <strong>die</strong> Richtigkeit des Äquivalenzprinzips.<br />
Die drei von Albert Einstein als angebliche Bestätigungen der ART erklärten Erscheinungen<br />
(Lichtablenkung im Gravitationsfeld; Merkur-Perihel-Präzession; Rotverschiebung der<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
232<br />
Textversion 1.2 - 2004