Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
1914 P. Bernays: Veröffentlichung des Vortrags von 1911<br />
BERNAYS, PAUL:<br />
Über <strong>die</strong> Bedenklichkeiten der neueren Relativitätstheorie: (Umarbeitung eines im Juni 1911<br />
gehaltenen Vortrags innerhalb der Fries’schen Schule).<br />
In: Abhandlungen der Fries’schen Schule. Bd. 4, H. 3. 1914, S. 457-482.<br />
Vor der Bestimmung der Gleichzeitigkeit muß man einen Begriff davon entwickeln: erst<br />
danach kann man eine physikalische Methode zur Bestimmung von Gleichzeitigkeit<br />
entwickeln; <strong>die</strong> SRT nimmt irrtümlich das Gegenteil an (S. 476). - Zwischen Raum <strong>und</strong> Zeit<br />
besteht keine durchgängige Analogie: im Raum sind alle Richtungen gleichberechtigt; <strong>die</strong><br />
Zeit dagegen hat eine ausgezeichnete Richtung; deshalb sind beide nicht gleichberechtigt (S.<br />
477). - Der zeitlichen Aufeinanderfolge entsprechen Kausalzusammenhänge; dem räumlichen<br />
Nebeneinander entspricht keine physikalische Verknüpfung (S. 477-478). - Es gibt keinen<br />
Gr<strong>und</strong>, <strong>die</strong> bisherigen Raum- u. Zeitbestimmungen zu bezweifeln. <strong>Das</strong> Relativitätsprinzip ist<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich abzulehnen (S. 482).<br />
1914 E. Budde: Relativitätsprinzip<br />
BUDDE, E.:<br />
Kritisches zum Relativitätsprinzip [Teil 1. 2]. In: Deutsche Physikalische Gesellschaft.<br />
Verhandlungen. 16. 1914, S. 586-612; 914-925.<br />
In jeder Messung wird eine „Einheit“ <strong>und</strong> eine „Maßzahl“ angegeben; z.B. <strong>die</strong> „objektive<br />
Länge“ eines Körpers bleibt unverändert, sie kann mit frei gewählten „Einheiten“ gemessen<br />
werden, <strong>die</strong> Maßzahl ergibt sich bei der Messung. Die Maßzahl kann mitgeteilt werden; <strong>die</strong><br />
Einheit „kann nicht mitgeteilt werden, sondern muß dem, der sie gebrauchen soll, anschaulich<br />
vorgezeigt werden. Deshalb versendet man Kopien des Einheitsprototyps“ (S. 588). „In<br />
Gleichungen gehen immer nur <strong>die</strong>se Maßzahlen ein“ (S. 588). - Deckt <strong>die</strong> physikalische<br />
Problematik der Transformationen auf: zur Durchführung von Messungen müssen in allen<br />
Systemen konkrete Kopien der „Einheitsprototypen“ vorhanden sein; auch deren objektive<br />
Unveränderlichkeit ist Voraussetzung. Folglich erkennt Budde <strong>die</strong> Realität der Längenkontraktion<br />
nicht als nachgewiesen an; keinesfalls kann sie durch <strong>die</strong> Transformationen bewiesen<br />
werden: der unerläßliche konkrete „Einheitsprototyp“ ist der Stolperstein der Theorie. - Budde<br />
deckt das Geheimnis der Theorie auf: auch sie hat ihr absolut „ruhendes“ System, das sie<br />
offiziell für unmöglich erklärt.<br />
Teil 2:<br />
Auch zur Zeitmessung sind Einheit <strong>und</strong> Maßzahl zu unterscheiden. Uhren sind Meßinstrumente,<br />
<strong>die</strong> eine Regulierung <strong>und</strong> eine Einstellung erfordern, <strong>die</strong> abgelesen werden kann; eine<br />
bloß periodische Bewegung ist noch keine Uhr. - Zum Uhrenparadoxon werden stillschweigend<br />
zwei Voraussetzungen gemacht: <strong>die</strong> zweite besagt, daß eine im bewegten System K<br />
richtig regulierte <strong>und</strong> eingestellte Uhr nach dem Transport in ein System K’ dort ihren Gang<br />
„automatisch“ so ändert, daß sie in <strong>die</strong>sem System richtig geht; „es liegt keinerlei Gr<strong>und</strong> für<br />
<strong>die</strong> Annahme vor, sie müsse sich so ändern, daß sie unter den neuen Verhältnissen gleichfalls<br />
richtig geht“ (S. 916). - Erinnert zum Zwillingsparadoxon daran, daß Einstein in seiner<br />
Uhren-Synchronisierung „nicht <strong>die</strong> Uhr durch <strong>die</strong> Zeit bestimmt ..., sondern <strong>die</strong> Zeit durch<br />
<strong>die</strong> Uhr, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Regulierung sowie <strong>die</strong> Einstellung der Uhr ist unter allen Umständen ein<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
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Textversion 1.2 - 2004