Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
1913 E. Gehrcke: Einwände gegen <strong>die</strong> Theorie<br />
GEHRCKE, ERNST:<br />
Die gegen <strong>die</strong> Relativitätstheorie erhobenen Einwände.<br />
In: Die Naturwissenschaften. 1. 1913, S. 62-66.<br />
Abgedr. in: Gehrcke: [Sammlung] Kritik der Relativitätstheorie. 1924.<br />
Entgegnung von M. Born: S. 92-94. - Erwiderung von Gehrcke: S. 170.<br />
<strong>Das</strong> Relativitätsprinzip (RP) soll nach einigen Autoren (Planck, Grünbaum, Ishiwara, Petzold)<br />
allgemeingültig sein, auch für Rotationen. Demgegenüber hat Einstein mehrfach seine Position<br />
gewechselt: das RP galt bei ihm anfangs nur für gleichförmige Translation, dann auch für<br />
beschleunigte Translation, dann wiederum nur für gleichförmige Translation; Einstein hat es<br />
jedoch nie auf Rotation angewandt; damit besteht ein Widerspruch zwischen Einstein <strong>und</strong><br />
den genannten Autoren, der von der Theorie selbst nicht geklärt wird. - RP <strong>und</strong> Zeitdefinition<br />
sind unvereinbar. - Einstein behauptet, <strong>die</strong> SRT führe zur Abschaffung der Ätherhypothese;<br />
<strong>die</strong>se ist jedoch mit dem RP durchaus verträglich. - Wenn <strong>die</strong> SRT allgemeine Bedeutung<br />
haben soll, muß sie auch <strong>die</strong> Gravitation einbeziehen. Einstein, Abraham <strong>und</strong> Nordström<br />
haben <strong>die</strong>s versucht; Abraham hat <strong>die</strong>s dann jedoch für unmöglich erklärt <strong>und</strong> Einsteins<br />
<strong>die</strong>sbezügliche Versuche (Aufgabe der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit <strong>und</strong> der Invarianz<br />
der Lorentz-Transformationen) als Aufgabe der SRT bezeichnet.<br />
1913 M. Born: Erwiderung auf Einwände<br />
BORN, MAX:<br />
(1) Zum Relativitätsprinzip: Entgegnung auf Herrn Gehrckes Artikel ‘Die gegen <strong>die</strong> Relativitätstheorie<br />
erhobenen Einwände’.<br />
In: Die Naturwissenschaften. 1. 1913, S. 92-94.<br />
Weist E. Gehrckes Vorwurf der Massensuggestion zurück: <strong>die</strong> Theorie habe sogar der Kritik<br />
der Mathematiker standgehalten, <strong>und</strong> der Mathematiker Minkowski habe ihr „ihr eigentliches<br />
formales Gewand“ gegeben. Gegen den Vorwurf der logischen Fehler: gibt zu, daß A. Einstein<br />
einmal „eine etwas nachlässige Formulierung“ des Relativitätsprinzips gegeben <strong>und</strong> eine<br />
unklare Stelle formuliert hat zu der Frage, was für Arten von Systemen von der Theorie<br />
behandelt werden. - Gegen den Einwand, <strong>die</strong> Beschränkung des Relativitätsprinzips auf<br />
inertiale Bewegungen lasse Bestätigungen auf der Erde wegen der Erdrotation gar nicht zu,<br />
erklärt M. Born <strong>die</strong> Vernachlässigung sehr kleiner Effekte als in der Physik üblich. - E.<br />
Gehrckes Einwand, das Ergebnis des Michelson-Morley-Versuchs gehöre zu den Voraussetzungen<br />
der Theorie <strong>und</strong> sei daher nicht ihre Bestätigung, beantwortet M. Born mit einer<br />
algebraischen Deduktion, als sei <strong>die</strong> physikalische Frage, was Voraussetzung für eine Theorie<br />
<strong>und</strong> was Folgerung aus <strong>die</strong>ser Theorie ist, wie ein mathematisches Problem zu lösen. - E.<br />
Gehrckes drei weitere Punkte (das Uhren-Nachgehen, Äther-Existenz, Gravitation) werden<br />
folgendermaßen beantwortet: das Uhren-Nachgehen ist zwar „höchst merkwürdig“, aber Kritik<br />
daran beruhe nur auf „alt gewohnten Anschauungen“, <strong>und</strong> der Beweis der Richtigkeit kommt<br />
aus Minkowskis geometrischer Darstellung; der Einwand bezüglich der Gravitation „geht<br />
auf eine noch nicht völlig geklärte Frage ein“. Schlußsatz: „<strong>die</strong> logische Zulässigkeit der<br />
Theorie kann nicht bestritten werden.“<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
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Textversion 1.2 - 2004