Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
to the errors of experiment). Damit war immerhin ein Zehntel des erwarteten Wertes beobachtet<br />
worden: <strong>die</strong> Beurteilung als „error of experiment“ eine Vermutung. Veröffentlichung des<br />
Berichts:<br />
MICHELSON, ALBERT ABRAHAM:<br />
The relative motion of the earth and the luminiferous ether.<br />
In: American journal of science. Ser. 3, Vol. 22. 1881, S. 249•258.<br />
(Swenson zitiert stets S. 120-129, hat aber abgedruckt S. 249-258!)<br />
Michelson faßt seine Ergebnisse zusammen (S. 257): „The interpretation of these results is<br />
that there is no displacement of the interference bands. The result of the hypothesis of a<br />
stationary ether is thus shown to be incorrect, and the necessary conclusion follows that the<br />
hypothesis is erroneous.“ Dies ist <strong>die</strong> Quelle des bis heute kolportierten „Null-Ergebnisses“.<br />
Wenn man den Bericht liest, so findet man auf S. 257 außer dem Zitat auch eine grafische<br />
Darstellung der Beobachtungswerte mit der Vergleichskurve der erwarteten Werte: auch daraus<br />
ergibt sich nur der Bef<strong>und</strong> von einem Zehntel der erwarteten Werte; <strong>die</strong> Kurve der Bef<strong>und</strong>e<br />
weist jedoch, trotz äußerst geringer Werte, eine deutliche Periodizität mit einem Minimum<br />
<strong>und</strong> einem Maximum auf, wie auch <strong>die</strong> Kurve der erwarteten Werte, aber gegenüber den<br />
erwarteten Werten stark verschoben. Dieser Bef<strong>und</strong> zeigt, daß <strong>die</strong> Geringfügigkeit der<br />
Beobachtungswerte - immerhin ein Zehntel der erwarteten - nicht zufällige Irrtümer sein<br />
können, wenn sie zugleich doch eine Periodizität ausdrücken.<br />
Entgegen Michelsons eigener Beurteilung gibt es also klare Anhaltspunkte dafür, daß bereits<br />
1881 keineswegs ein „Null-Ergebnis“ vorlag, sondern ein sehr geringes positives Ergebnis<br />
mit deutlicher Periodizität. Für reine Meßfehler wäre eine Zufallsverteilung zu erwarten;<br />
wenn sich eine Periodizität abbildet, muß man weiter nach der Ursache suchen. Diese<br />
Beurteilung fällt uns heute, im Abstand von 110 Jahren, auch leichter, weil wir <strong>die</strong> in den<br />
Folgejahren auf 40 % (vier Zehntel) angestiegenen Beobachtungswerte kennen.<br />
<strong>Das</strong> erste Interferometer-Experiment, 1881 von Michelson in Potsdam allein durchgeführt,<br />
hatte also bereits objektiv mindestens Anzeichen geliefert für eine positiv festgestellte<br />
Ätherdrift.<br />
1887 Michelson-Morley-Versuch (MMV)<br />
1887 wiederholten Michelson <strong>und</strong> E. W. Morley den Interferometer-Versuch in Cleveland<br />
mit einer verbesserten Apparatur. Messungen wurden ausgeführt nur im Juli, nur an 3 Tagen<br />
um 12 Uhr (mittags) <strong>und</strong> nur an 3 Tagen um 18 Uhr. Ihr Bericht:<br />
MICHELSON, ALBERT ABRAHAM / MORLEY, EDWARD W.:<br />
On the relative motion of the earth and the luminiferous aether.<br />
In: American journal of science. Ser. 3, Vol. 34. 1887, November, S. 273-285.<br />
(Swenson 1972 gibt an S. 333-345, druckt aber ab: S. 273-285. !!)<br />
Die Autoren fassen <strong>die</strong> Ergebnisse ihrer Beobachtungen folgendermaßen zusammen (S.<br />
281):„The displacement to be expected was 0.4 fringe. The actual displacement was certainly<br />
less than the twentieth part of this, and probably less than the fortieth part. But since the<br />
displacement is proportional to the square of the velocity, the relative velocity of the earth<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
208<br />
Textversion 1.2 - 2004