Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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Kap. 3: Das Relativitätsmärchen 1928 Hj. Mellin: Empirische und logische Grundlagen MELLIN, HJALMAR: Über die empirischen und logischen Grundlagen der Physik. In: Annales academiae scientiarium Fennicae. Helsinki. Ser. A. 28. 1928, Nr. 4, S. 1-51. Das Zeit-Raum-Problem und das Gravitationsgesetz. In: Annales academiae scientiarium Fennicae. Helsinki. Ser. A. 28. 1928, Nr. 7, S. 1-21. Schwere, Trägheit und Ätherspannung. In: Annales academiae scientiarium Fennicae. Helsinki. Ser. A. 28. 1928, Nr. 15, S. 1-64. Mellin hatte 1926 auf seine Akademieabhandlung „Kritik der Einsteinschen Theorie an der Hand von Reichenbachs ‘Axiomatik der relativistischen Raum-Zeit-Lehre’“ (Ser. A, T. 26, Nr. 5. 43 S.) eine Zuschrift von Hans Reichenbach (irrtümlich: R. Reichenbach) erhalten, aus der Mellin in seiner ersten Veröffentlichung 1928 zitiert (S. 3): „Ich begrüße es, daß hier von ihrer Seite ein Versuch unternommen wird, die grundsätzliche Kritik der Relativitätstheorie an den Formulierungen meiner Axiomatik vorzunehmen, denn in der Tat muss die Relativitätstheorie mit dieser Axiomatik stehen oder fallen. Auch haben sie ganz recht in der Annahme, daß Herr Einstein meine Axiomatik billigt.“ Es ist eine beachtliche Ausnahme, daß der Relativist Reichenbach sich für die Fundamentalkritik von Mellin bedankt. Mellin trägt seine Theoriekritik im weiteren Zusammenhang erkenntnistheoretischer Fragen der Physik vor, bezeichnet H. Dinglers „Zusammenbruch der Wissenschaft“ von 1926 als ein Werk, mit dessen Analyse er, Mellin, übereinstimmt. 1929 J. A. Gunn: The problem of time GUNN, JOHN ALEXANDER: The problem of time: an historical and critical study. London: Allen & Unwin 1929. 460 S. S. 173-239: Zeit in der Physik. - S. 188 ff.: Referiert detailliert die Kritik von Bergson und Maritain: dies ist der seltene Fall einer Rezeption dieser französischen Autoren in der angelsächsischen Fachliteratur. - S. 201: Referiert das Zwillings-Paradoxon von Langevin (vorgetragen auf einem Kongress in Bologna 1911) und die Folgerungen von Nordmann über die Folgen einer Überlichtgeschwindigkeit: Reisen in die Vergangenheit. - S. 204-205: Die Längenkontraktion ist nie beobachtet worden. - S. 205: „Consideration of the perspective and relativity of all systems compels us to believe in one single Time.“ - S. 206: „It is of the essence of physics to reduce everything as far as possible to quantities, to measurements, and in mathematical physics there arises a tendency to identify the actual thing with its measurement. Hence it comes that the „line of light“ at once becomes the measure of time and is taken for time itself.“ - S. 215: Fundamentale Kritik: eine Theorie über Zeit und Raum, die uns nur 4 Variable gibt, ist keine Interpretation dessen, was wir mit Raum und Zeit meinen. G. O. Mueller: SRT. 310 Textversion 1.2 - 2004
Kap. 3: Das Relativitätsmärchen 1929 H. Israel: Ad acta zu legen ISRAEL, HANS: Beweis, weshalb die Einsteinsche Relativitäts-Theorie ad acta zu legen ist. Leipzig: Hillmann 1929. 35 S. Diskutiert die Erklärungsversuche des MMV unter der Annahme des Negativ-Ergebnisses; den Unterschied zwischen Aberration und Laufzeitunterschieden bei der Interferenz, insbesondere die Tatsache, daß das Licht bei der Aberration Sternenlicht aus dem Weltenraum ist, während es im MMV durch ein Lämpchen auf der Erde erzeugt wird. - Albert Einstein berücksichtigt zur Erklärung des MMV durch die SRT nur die Bewegung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne, aber nicht die Rotation der Erde (S. 11): „Für die Rotation kann man aber keine kraftlose Ausführung für den Michelsonstrahl finden. Deshalb wird sie von Herrn Einstein einfach beiseite gelassen. Nun darf man aber nicht vergessen, daß es sich um eine ganz gehörige Rotation handelt, die der Lichtstrahl ohne bewegtes Potential gar nicht in der Lage ist, aus heiler Haut zu leisten. Und so kann ich mit ruhigem Gewissen aussprechen, daß diese Außerachtlassung der Rotation bei der Begründung und Berechnung des Relativitätsfaktors die völlige Bedeutungslosigkeit dieser Einstein-Methode beweist.“ 1929 L. Klages: Widersacher KLAGES, LUDWIG: Der Geist als Widersacher der Seele. Leipzig: Barth 1929-33. ca. 1480 S. Bd.1. 1929. - Bd. 2. 1929. - Bd. 3. 1932. - Gesamtverz. 1933. Behandelt die Relativitätstheorie kritisch; lt. Register: S. 315f., 321, 493f., 721, 725, 732ff., 736f., 791-797, 973, 1063f., 1419. Ferner Anmerkungen. 1929 R. Weinmann: Widersinn und Überflüssigkeit WEINMANN, RUDOLF: Der Widersinn und die Überflüssigkeit der speziellen Relativitätstheorie. In: Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik. 8. 1929, S. 46-57. 311 1928 S. 47: Zentrales Problem der SRT ist die behauptete absolute Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gegenüber beliebig bewegten Beobachtern. Nur um diese „phoronomische Unmöglichkeit zu retten“ werden Raum- und Zeitstrecken veränderlich gemacht. - S. 53: Die SRT soll für Inertialsysteme gelten, die eine gleichförmige Bewegung haben, also gleiche Strecken Fortschritt auf Fortschritt, mit dem gleichen Prinzip „In der Tat bewährt sich in dem Fortschritt von der speziellen zur allgemeinen Relativitätstheorie nur wieder das gleiche Prinzip der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung, durch welches auch der Fortschritt von der klassischen Mechanik zur speziellen Relativitätstheorie sich entschied.“ E. Cassirer: Zur Einstein‘schen Relativitätstheorie. Berlin: Bruno Cassirer 1921, S. 39. Füsyk-Blyte Nr. 54 Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.
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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
1929 H. Israel: Ad acta zu legen<br />
ISRAEL, HANS:<br />
Beweis, weshalb <strong>die</strong> Einsteinsche Relativitäts-Theorie ad acta zu legen ist.<br />
Leipzig: Hillmann 1929. 35 S.<br />
Diskutiert <strong>die</strong> Erklärungsversuche des MMV unter der Annahme des Negativ-Ergebnisses;<br />
den Unterschied zwischen Aberration <strong>und</strong> Laufzeitunterschieden bei der Interferenz,<br />
insbesondere <strong>die</strong> Tatsache, daß das Licht bei der Aberration Sternenlicht aus dem Weltenraum<br />
ist, während es im MMV durch ein Lämpchen auf der Erde erzeugt wird. - Albert Einstein<br />
berücksichtigt zur Erklärung des MMV durch <strong>die</strong> SRT nur <strong>die</strong> Bewegung der Erde auf ihrer<br />
Bahn um <strong>die</strong> Sonne, aber nicht <strong>die</strong> Rotation der Erde (S. 11): „Für <strong>die</strong> Rotation kann man<br />
aber keine kraftlose Ausführung für den Michelsonstrahl finden. Deshalb wird sie von Herrn<br />
Einstein einfach beiseite gelassen. Nun darf man aber nicht vergessen, daß es sich um eine<br />
ganz gehörige Rotation handelt, <strong>die</strong> der Lichtstrahl ohne bewegtes Potential gar nicht in der<br />
Lage ist, aus heiler Haut zu leisten. Und so kann ich mit ruhigem Gewissen aussprechen, daß<br />
<strong>die</strong>se Außerachtlassung der Rotation bei der Begründung <strong>und</strong> Berechnung des Relativitätsfaktors<br />
<strong>die</strong> völlige Bedeutungslosigkeit <strong>die</strong>ser Einstein-Methode beweist.“<br />
1929 L. Klages: Widersacher<br />
KLAGES, LUDWIG:<br />
Der Geist als Widersacher der Seele. Leipzig: Barth 1929-33. ca. 1480 S.<br />
Bd.1. 1929. - Bd. 2. 1929. - Bd. 3. 1932. - Gesamtverz. 1933.<br />
Behandelt <strong>die</strong> Relativitätstheorie kritisch; lt. Register: S. 315f., 321, 493f., 721, 725, 732ff.,<br />
736f., 791-797, 973, 1063f., 1419. Ferner Anmerkungen.<br />
1929 R. Weinmann: Widersinn <strong>und</strong> Überflüssigkeit<br />
WEINMANN, RUDOLF:<br />
Der Widersinn <strong>und</strong> <strong>die</strong> Überflüssigkeit der speziellen Relativitätstheorie.<br />
In: Annalen der Philosophie <strong>und</strong> philosophischen Kritik. 8. 1929, S. 46-57.<br />
311<br />
1928<br />
S. 47: Zentrales Problem der SRT ist <strong>die</strong> behauptete absolute Konstanz der Lichtgeschwindigkeit<br />
gegenüber beliebig bewegten Beobachtern. Nur um <strong>die</strong>se „phoronomische Unmöglichkeit<br />
zu retten“ werden Raum- <strong>und</strong> Zeitstrecken veränderlich gemacht. - S. 53: Die SRT<br />
soll für Inertialsysteme gelten, <strong>die</strong> eine gleichförmige Bewegung haben, also gleiche Strecken<br />
Fortschritt auf Fortschritt, mit dem gleichen Prinzip<br />
„In der Tat bewährt sich in dem Fortschritt von der speziellen zur allgemeinen<br />
Relativitätstheorie nur wieder das gleiche Prinzip der naturwissenschaftlichen<br />
Begriffsbildung, durch welches auch der Fortschritt von der klassischen Mechanik<br />
zur speziellen Relativitätstheorie sich entschied.“<br />
E. Cassirer: Zur Einstein‘schen Relativitätstheorie. Berlin: Bruno Cassirer 1921, S. 39.<br />
Füsyk-Blyte Nr. 54<br />
Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.