Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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G. O. Mueller: SRT. Kap. 3: Das Relativitätsmärchen 1925 D. Gawronsky: Physikalischer Gehalt GAWRONSKY, DIMITRY: Der physikalische Gehalt der speziellen Relativitätstheorie. Stuttgart: Engelhorn 1925. 64 S. 1925 G. Joly: Les erreurs philosophiques JOLY, GABRIEL: La relativité générale dans les milieux et dans les systèmes mobiles: l’espace, le temps, la gravitation; théorie des axes mobiles. Paris: Editions Spes 1925. 64 S. 1925 O. Kraus: Offene Briefe KRAUS, OSKAR: Offene Briefe an Albert Einstein u. Max v. Laue über die gedanklichen Grundlagen der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie. Wien (usw.): Braumüller 1925. 104 S. Das Deutsche Bücherverzeichnis 1921-25 gibt als Erscheinungsjahr: 1924. Zitate abgedr. in: Hundert Autoren gegen Einstein. 1931, S. 88-89. Inhalt: „Offener Brief an Professor Albert Einstein“ (S. 1-74). „Offener Brief an Herrn Professor Max von Laue“ (S. 75-98). „Beilage: ‘Die rotierende Kreisscheibe’“ (S.99-104). (1) Brief an Albert Einstein Will Einwendungen gegen die gedanklichen Grundlagen vortragen, weil nur eine Antwort von Einstein authentischen Wert hat. Andere Vertreter der Theorie (z.B. v. Laue) veröffentlichen selbst Darstellungen ohne Verwendung eines mathematischen Apparats und behaupten, eine erschöpfende Darstellung gegeben zu haben, weisen jedoch seine (Kraus’) Kritik mit dem Argument zurück, er sei mathematisch nicht kompetent. Leider sei Einstein der Einladung Vaihingers zum Philosophen-Kongreß in Halle 1920 nicht gefolgt, so daß er Kraus’ Vortrag nicht hören konnte. Die „Zeitschrift für Physik“ hat durch v. Laue die Aufnahme eines kritischen Beitrags von Kraus abgelehnt. Die Zeitschrift „Logos“ hat 1922 eine Verteidigung der Theorie von Reichenbach gebracht, aber eine Erwiderung von Kraus nicht angenommen; ebenso hat sie es Gehrcke verwehrt. Zum kürzlichen Naturforscherkongreß in Innsbruck hatte Kraus einen Vortrag angemeldet, woraufhin man ihm den Beschluß der Kongreßleitung mitteilte, die Relativitätstheorie werde diesmal vom Programm ausgeschlossen - nachdem im Vorjahr ein feierlicher Vortrag von Schlick zur Propagierung der Theorie gehalten worden war. Inzwischen werden auf Kongressen auch Professoren der naturwissenschaftlichen Fächer nicht zugelassen, wenn sie Gegner der Theorie sind (S. 4-5). Bezieht sich zur SRT auf Einsteins eigene „gemeinverständliche“ Darstellung, die Einstein als „möglichst deutlich und einfach“ bezeichnet hat (S. 8) - Fragt zur Interpretation des MMV und Lorentz’ Erklärung durch die Kontraktions-Hypothese (LK) nach Einsteins Auffassung und einer Klarstellung, da Einstein selbst im Prager öffentlichen Vortrag auf eine Kausalerklärung für die Theorie verzichtet hat, während andere Vertreter der Theorie von kausalen Erklärungen sprechen (S. 12-13). Bittet um eine Klarstellung des Widerspruchs, daß Lorentz die Kontraktion als physikalisch-real darstellt, bei Einstein selbst aber nur vom nichtmitbewegten Beobachter wahrgenommen wird, was Ph. Frank ausdrücklich bestätigt, während 296 Textversion 1.2 - 2004

Kap. 3: Das Relativitätsmärchen 297 1925 viele Popularisierungen die Kontraktion als physikalisch-real hinstellen (S. 13-14). - Fragt nach dem Widerspruch zwischen der behaupteten Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter und den verschiedenen Relativgeschwindigkeiten dieser Beobachter. (S. 21- 31). Die behauptete C-Konstanz (Kraus nennt es „Invarianzprinzip“) ist das Zentrum der Theorie; die C-Konstanz ist eine „Deduktion aus unmöglichen Prämissen, eine mathematische Begriffsdichtung“ (S. 31-32). - Hält der behaupteten Relativität der Gleichzeitigkeit die Unveränderlichkeit der Maßeinheiten entgegen: die Relativität entsteht nur durch Änderung der Maßeinheiten; deshalb können die von Einstein behaupteten Messungen nie stattgefunden haben (S. 33). Zu Einsteins Behauptung des verschiedenen Uhrengangs in der Rotation (Uhr im Zentrum, Uhr an der Peripherie) und in einem daneben befindlichen „ruhenden“ Inertialsystem: nach Einstein soll, vom Inertialsystem aus beobachtet, die Peripherie-Uhr langsamer gehen als die Zentrums-Uhr, aufgrund der SRT; dann behauptet Einstein, auch ein Beobachter an der Zentrums-Uhr sehe die Peripherie-Uhr langsamer gehen, weil der im Zentrum der Rotationsscheibe befindliche Beobachter und seine Uhr nicht mitbewegt werden. Diese Darstellung Einsteins steht erstens im Gegensatz zu seiner eigenen ausdrücklichen Aussage, die SRT gelte nur für Inertialsysteme (Galilei-Systeme), zweitens nimmt auch die Zentrums-Uhr unweigerlich an der Rotation teil und kann nicht, wie von Einstein behauptet, für ruhend erklärt werden (S. 58-61). In der Physik kann es nur um körperliche Uhren und körperhafte Rotationen gehen, nicht um mathematische Abstraktionen. Ein Punkt (Mittelpunkt) ist eine Grenze, kein physikalischer Körper. - Fragt, ob Einstein zugibt, daß sich alle Punkte der rotierenden Scheibe zueinander in Ruhe befinden? Davon hängt es ab, ob sich Zentrums-Uhr und Peripherie-Uhr relativ zueinander bewegen: wenn sie relativ zueinander unbewegt bleiben, kann zwischen ihnen kein Gangunterschied beobachtet werden (S. 64-65). Frage an Einstein: „Wie also kommen Sie zu der Behauptung, daß der Zentrumsphysiker die Peripherieuhr gegenüber der seinen retardiert sieht?“ (S. 65). (2) Brief an Max v. Laue Druckt vorab 3 andere Briefe ab (S. 75-86): (1) Ablehnung des Ms. seines offenen Briefes an Einstein durch die „Zeitschrift für Physik“, die ihre Ablehnung mit einem Votum von v. Laue begründet; (2) seine Stellungnahme zur Ablehnung; (3) ein Schreiben von v. Laue an die Zeitschrift, als Antwort auf Kraus’ Stellungnahme, das von der Zeitschrift an Kraus zur Kenntnis gesandt wird; anschließend erst folgt der offene Brief an v. Laue (S. 86-98). Widerlegt Behauptungen v. Laues zur Methodik: er, Kraus, hat nicht die mathematische Seite kritisiert, braucht also keine besondere math. Kompetenz nachzuweisen, zumal selbst Einstein für das Verständnis der SRT nur „Gymnasialmatura“ für erforderlich hält; er, Kraus, hat nur Antwort auf drei Sachfragen verlangt, die leicht hätten beantwortet werden können, und Accuracy and excellence of Relativity Theory „Contributors should note that the starting point of the conference programme is the acceptance of the accuracy and excellence of Relativity Theory, so that the questions raised are directed towards examining the philosophical, historical, and methodological aspects of the formal structure (mathematical theory), and the implications which these several interpretations have for the physical theories listed under the specialist sections. Therefore polemical „anti-Einstein“ and „anti- Relativity“ papers will not be accepted for inclusion in the programme.“ C. W. Kilmister in der Einladung zur 1. Internationalen Konferenz über die physika-lischen Interpretationen der Relativitätstheorie, London 1990. Zitiert nach G. Galeczki / P. Marquardt: Requiem für die Spezielle Relativität. 1997, S. 19. Füsyk-Blyte Nr. 47 Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

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1925<br />

viele Popularisierungen <strong>die</strong> Kontraktion als physikalisch-real hinstellen (S. 13-14). - Fragt<br />

nach dem Widerspruch zwischen der behaupteten Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für<br />

alle Beobachter <strong>und</strong> den verschiedenen Relativgeschwindigkeiten <strong>die</strong>ser Beobachter. (S. 21-<br />

31). Die behauptete C-Konstanz (Kraus nennt es „Invarianzprinzip“) ist das Zentrum der<br />

Theorie; <strong>die</strong> C-Konstanz ist eine „Deduktion aus unmöglichen Prämissen, eine mathematische<br />

Begriffsdichtung“ (S. 31-32). - Hält der behaupteten Relativität der Gleichzeitigkeit <strong>die</strong><br />

Unveränderlichkeit der Maßeinheiten entgegen: <strong>die</strong> Relativität entsteht nur durch Änderung<br />

der Maßeinheiten; deshalb können <strong>die</strong> von Einstein behaupteten Messungen nie stattgef<strong>und</strong>en<br />

haben (S. 33).<br />

Zu Einsteins Behauptung des verschiedenen Uhrengangs in der Rotation (Uhr im Zentrum,<br />

Uhr an der Peripherie) <strong>und</strong> in einem daneben befindlichen „ruhenden“ Inertialsystem: nach<br />

Einstein soll, vom Inertialsystem aus beobachtet, <strong>die</strong> Peripherie-Uhr langsamer gehen als <strong>die</strong><br />

Zentrums-Uhr, aufgr<strong>und</strong> der SRT; dann behauptet Einstein, auch ein Beobachter an der<br />

Zentrums-Uhr sehe <strong>die</strong> Peripherie-Uhr langsamer gehen, weil der im Zentrum der Rotationsscheibe<br />

befindliche Beobachter <strong>und</strong> seine Uhr nicht mitbewegt werden. Diese Darstellung<br />

Einsteins steht erstens im Gegensatz zu seiner eigenen ausdrücklichen Aussage, <strong>die</strong> SRT<br />

gelte nur für Inertialsysteme (Galilei-Systeme), zweitens nimmt auch <strong>die</strong> Zentrums-Uhr<br />

unweigerlich an der Rotation teil <strong>und</strong> kann nicht, wie von Einstein behauptet, für ruhend<br />

erklärt werden (S. 58-61). In der Physik kann es nur um körperliche Uhren <strong>und</strong> körperhafte<br />

Rotationen gehen, nicht um mathematische Abstraktionen. Ein Punkt (Mittelpunkt) ist eine<br />

Grenze, kein physikalischer Körper. - Fragt, ob Einstein zugibt, daß sich alle Punkte der<br />

rotierenden Scheibe zueinander in Ruhe befinden? Davon hängt es ab, ob sich Zentrums-Uhr<br />

<strong>und</strong> Peripherie-Uhr relativ zueinander bewegen: wenn sie relativ zueinander unbewegt bleiben,<br />

kann zwischen ihnen kein Gangunterschied beobachtet werden (S. 64-65). Frage an Einstein:<br />

„Wie also kommen Sie zu der Behauptung, daß der Zentrumsphysiker <strong>die</strong> Peripherieuhr<br />

gegenüber der seinen retar<strong>die</strong>rt sieht?“ (S. 65).<br />

(2) Brief an Max v. Laue<br />

Druckt vorab 3 andere Briefe ab (S. 75-86): (1) Ablehnung des Ms. seines offenen Briefes an<br />

Einstein durch <strong>die</strong> „Zeitschrift für Physik“, <strong>die</strong> ihre Ablehnung mit einem Votum von v. Laue<br />

begründet; (2) seine Stellungnahme zur Ablehnung; (3) ein Schreiben von v. Laue an <strong>die</strong><br />

Zeitschrift, als Antwort auf Kraus’ Stellungnahme, das von der Zeitschrift an Kraus zur<br />

Kenntnis gesandt wird; anschließend erst folgt der offene Brief an v. Laue (S. 86-98).<br />

Widerlegt Behauptungen v. Laues zur Methodik: er, Kraus, hat nicht <strong>die</strong> mathematische Seite<br />

kritisiert, braucht also keine besondere math. Kompetenz nachzuweisen, zumal selbst Einstein<br />

für das Verständnis der SRT nur „Gymnasialmatura“ für erforderlich hält; er, Kraus, hat nur<br />

Antwort auf drei Sachfragen verlangt, <strong>die</strong> leicht hätten beantwortet werden können, <strong>und</strong><br />

Accuracy and excellence of Relativity Theory<br />

„Contributors should note that the starting point of the conference programme is<br />

the acceptance of the accuracy and excellence of Relativity Theory, so that the<br />

questions raised are directed towards examining the philosophical, historical,<br />

and methodological aspects of the formal structure (mathematical theory), and<br />

the implications which these several interpretations have for the physical theories<br />

listed <strong>und</strong>er the specialist sections. Therefore polemical „anti-Einstein“ and „anti-<br />

Relativity“ papers will not be accepted for inclusion in the programme.“<br />

C. W. Kilmister in der Einladung zur 1. Internationalen Konferenz über <strong>die</strong> physika-lischen<br />

Interpretationen der Relativitätstheorie, London 1990. Zitiert nach G. Galeczki / P. Marquardt:<br />

Requiem für <strong>die</strong> Spezielle Relativität. 1997, S. 19.<br />

Füsyk-Blyte Nr. 47<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

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