RADAR Magazin Nr. 12: Was fördert die CMS 2021–2024?

Die CMS ist eine Förderstiftung, eine Immobilienfirma, eine Grundstücksentwicklerin, eine Verpächterin landwirtschaftlicher Betriebe, ist ein Museum, ein Verlag, ein botanischer Garten und eine Art KMU mit über 100 Mitarbeitenden. Sie ist in der Stadt Basel zwar nicht systemrelevant, aber mit Förderbeiträgen von jährlich gut CHF 12 Mio. ist sie eine wichtige Partnerin für sehr viele soziale, kulturelle und ökologische Institutionen sowie für die öffentliche Hand. Und schliesslich ist sie mit ihrer Vermögensbewirtschaftung auch für die Wirtschaft bedeutsam. Die CMS ist eine Förderstiftung, eine Immobilienfirma, eine Grundstücksentwicklerin, eine Verpächterin landwirtschaftlicher Betriebe, ist ein Museum, ein Verlag, ein botanischer Garten
und eine Art KMU mit über 100 Mitarbeitenden. Sie ist in der Stadt Basel zwar nicht systemrelevant,
aber mit Förderbeiträgen von jährlich gut CHF 12 Mio. ist sie eine wichtige Partnerin
für sehr viele soziale, kulturelle und ökologische Institutionen sowie für die öffentliche Hand. Und
schliesslich ist sie mit ihrer Vermögensbewirtschaftung auch für die Wirtschaft bedeutsam.

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Das Magazin der Christoph Merian Stiftung

Was fördert die CMS

2021–2024?

Nr. 12 2021


Editorial

Inhalt

Strategie

Die neue Stiftungs- und

Für eine glaubwürdige

und wirksame

Stiftungstätigkeit

Die CMS ist eine Förderstiftung, eine Immobilienfirma,

eine Grundstücksentwicklerin, eine Verpächterin

landwirtschaftlicher Betriebe, ist ein

Museum, ein Verlag, ein botanischer Garten

und eine Art KMU mit über 100 Mitarbeitenden.

Sie ist in der Stadt Basel zwar nicht systemrelevant,

aber mit Förderbeiträgen von jährlich

gut CHF 12 Mio. ist sie eine wichtige Partnerin

für sehr viele soziale, kulturelle und ökologische

Institutionen sowie für die öffentliche Hand. Und

schliesslich ist sie mit ihrer Vermögensbewirtschaftung

auch für die Wirtschaft bedeutsam.

Wenn die CMS ökonomisch erfolgreich sein

und mit ihrem Erlös resp. ihrer Förderung eine

grösstmögliche Wirkung erzielen will, muss

sie strategisch handeln. Basierend auf dem

Leitbild von 2015 wurden für die neue Förderperiode

2021–2024 die gesellschaftlichen, organisatorischen

und wirtschaftlichen Herausforderungen

definiert und daraus strategische

Ziele formuliert. Sie sind für die Stiftung in den

nächsten vier Jahren handlungsleitend. In dieser

Ausgabe des Magazins RADAR stellen wir

Ihnen unsere Förderbereiche, Förderschwerpunkte

und Förderziele im Einzelnen vor. Gleichzeitig

publizieren wir auf unserer Website die

unternehmerischen Ziele für die gesamte Stiftung.

Wir tun dies aus der Überzeugung heraus,

dass Transparenz und Selbstreflexion die unverzichtbare

Grundlage für eine glaubwürdige und

wirksame Stiftungstätigkeit sind.

Wir freuen uns auf die nächsten vier Jahre

und wir werden uns in diesen schwierigen Covid-

Zeiten mit allen uns zur Verfügung stehenden

Mitteln für unseren Stiftungszweck «Linderung

der Noth und des Unglückes» und «Förderung

des Wohles der Menschen» einsetzen.

Dr. Lukas Faesch

Präsident der Kommission der Christoph Merian Stiftung

Wer steckt hinter den Bildern

in diesem RADAR?

Es ist die Basler Fotografin Kathrin Schulthess,

die seit 20 Jahren für die CMS fotografiert und

mit ihrem präzisen Blick, ihrem Sinn fürs Detail,

ihrem Interesse an den Menschen und ihrem

feinen Humor bildlich festhält, was der CMS

wichtig ist und was sie fördert, entwickelt oder

baut. Die Fotografien in dieser Ausgabe, ein winziger

Ausschnitt ihres umfangreichen Schaffens

für die Stiftung, zeugen von Kathrin Schulthess’

Leidenschaft fürs Bild.

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Die neue Stiftungs- und

Förderstrategie der CMS

Förderbereich Soziales

Für Menschen in Not

Förderbereich Kultur

Inspirierende Bereicherung

des Lebens

Förderbereiche Natur und

Lebensraum Stadt

Mehr Biodiversität / Digitale

Transformation

Neue Gestaltung und

Gastronomie

Die Merian Gärten in

Vorder Brüglingen

Entwickeln und bauen

Interview mit Martin Weis,

Leiter Abteilung Liegenschaften

CMS

Spektakulär und visionär

Die Entwicklung

«Stiftungen müssen in all ihrem Tun selbstkritisch

sein und stets strategisch denken und handeln. Dies

ist umso notwendiger, als auch philanthropisches

Geld Macht darstellt.»

Dieser Satz findet sich in der neuen Strategie der

Christoph Merian Stiftung (CMS). Er zeigt, dass sich

die CMS ihrer Verantwortung als Förderstiftung

bewusst ist: Sie muss die Mittel, die ihr zur Verfügung

stehen, fokussiert und wirksam einsetzen. Und sie

muss wach bleiben, gesellschaftliche Entwicklungen

und Verwerfungen beobachten, sich verändernde

Realitäten und Bedarfslagen erkennen – doch ebenso

wach muss sie gegenüber der eigenen Arbeit bleiben.

Zu dieser gehört auch die Bewirtschaftung des

Vermögens. Nur wenn diese effizient ist und nach

marktüblichen Kriterien erfolgt, steht ein Ertrag zur

Verfügung, der es erlaubt, den Stiftungszweck so wirkungsvoll

wie möglich zu erfüllen. Was uns mitten in

einen Zielkonflikt führt, der zum Alltag der CMS

gehört. Sie muss nämlich auf der einen Seite konsequent

unternehmerische Ziele verfolgen und mit derselben

Konsequenz auf der anderen Seite philanthropische

Leistungen erbringen. Bei diesem Handeln

leitet uns unsere Strategie, sie gibt Antworten auf die

wesentlichen Fragen: Warum, wie, womit und mit

welchem Ziel, gleich ob es um die Transformation

Dreispitz, die Armutsbekämpfung, die Merian Gärten

oder die Immobilienbewirtschaftung geht.

Wie ist die neue Strategie der CMS für die

Jahre 2021–2024 entstanden? Alle Abteilungen und

Bereiche haben zunächst mit ihren Führungs- und

Fachkadern die vergangene Strategieperiode 2017–

2020 entlang folgender Fragen analysiert und ausgewertet:

Was war erfolgreich, was soll weitergeführt

werden, was muss angepasst, geschärft werden? Was

hat sich verändert? Was muss verändert werden? In

den Förderbereichen wurde sodann mithilfe von Interviews

mit Stakeholdern, Förderpartnern und kantonalen

Amtsstellen sowie in internen Workshops die

Bedarfslage untersucht: Was braucht das soziale

Basel, was die Kulturstadt, und welche ökologischen

Herausforderungen stellen sich im städtischen

Lebensraum? Wo braucht es die CMS? Wo braucht es

sie nicht? Wo besteht Handlungsbedarf, wo Dringlichkeit?

Nach der Analyse wurden die Förderschwerpunkte

und Handlungsfelder definiert und in einem

weiteren Schritt die Herausforderungen und Förderziele

bestimmt sowie die Förderbudgets erstellt. Und

schliesslich wurde die neue Strategie intern und mit der

Stiftungskommission diskutiert und von dieser verabschiedet.

Förderstrategie 2021 – 2024

Das neue Förderprogramm

Das Förderprogramm für die Jahre 2021–2024 setzt

in vielem auf Kontinuität. So sind die Förderbereiche

Soziales, Kultur, Natur und Lebensraum Stadt dieselben

geblieben. Auch die Förderschwerpunkte sind mehrheitlich

die gleichen geblieben, sei es, weil der Bedarf

nach wie vor gegeben ist, sei es, weil die Ziele geschärft

wurden oder gewisse Ziele nicht innerhalb der vergangenen

Förderperiode erreicht werden konnten.

Was ist neu in der Förderperiode 2021–2024?

• Es werden insgesamt mehr Fördermittel budgetiert

als bisher.

• Die CMS fokussiert sich auf drei operative Bereiche

resp. Institutionen: das Cartoonmuseum Basel,

den Christoph Merian Verlag und die Merian Gärten.

Ab 2021 wird der bisherige Förderbeitrag an die

Merian Gärten im Rahmen ihres Gesamtbudgets

von der Stiftung übernommen. Diese Summe

steht folglich ab dann als Fördermittel für Dritte

zur Verfügung.

• Im Förderbereich Natur wird ein neuer ökologischer

Förderschwerpunkt Stadtnatur geschaffen und

mit CHF 400'000 dotiert.

• Die Nachhaltigkeitsaspekte im Förderschwerpunkt

Lebensraum Stadt werden verstärkt und das

Budget wird aufgestockt.

• Es besteht ein zunehmendes Bedürfnis nach Siche-

rung und Inventarisierung sowie öffentlicher

Zugänglichmachung und Vermittlung von historischen

Kulturbeständen. Deshalb wird die Förderung

des kulturellen Erbes markant gestärkt.

Auf den folgenden Seiten finden Sie die Förderbereiche

und Handlungsfelder im Detail dargestellt und kommentiert,

sowie die entsprechenden Fördermittel,

welche die CMS einsetzen wird. Insgesamt sind es in

den nächsten vier Jahren rund CHF 48,5 Mio. Die Verteilung

nach Förderbereichen sieht dabei wie folgt aus:

Förderbereiche

Total Soziales

Total Kultur

Total Natur

Total Lebensraum Stadt

Total Förderbereiche

Die CMS ist überzeugt, dass der Stiftungszweck «Linderung

der Noth und des Unglückes» und «Förderung

des Wohles der Menschen» mit dem vorliegenden

Transparenz, Glaubwürdigkeit und

Nachhaltigkeit

Noch ein Wort zur Stiftungsstrategie. Die CMS bekennt

sich zu einer sehr weitreichenden Transparenz. Sie

legt in ihrem Jahresbericht Rechenschaft ab über

sämtliche Förderbeiträge und alle unterstützten Projekte

und Institutionen. Sie publiziert ihre Rechnung

nach dem Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP

FER 21 und sie veröffentlicht auch ihre Unternehmensstrategie

(https://www.cms-basel.ch/de/cms/stiftungspublikationen).

Darin finden sich auf der Basis

des Leitbildes auch Aussagen zum Selbstverständnis

der Stiftung sowie zu ihren Grundsätzen und Haltungen.

Ich möchte zwei Begriffe, die für die Stiftungs-

arbeit und für mich persönlich zentral sind, heraus-

greifen: Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit.

Zum Thema Glaubwürdigkeit steht in der Strategie:

«Es ist eine der zentralen Herausforderungen für

die Stiftung, einerseits marktkonforme Erträge zu

erwirtschaften, andererseits den hohen Anforderungen

ethischer Grundprinzipien, sozialer und ökologischer

Verantwortung zu genügen.

• Wir reflektieren regelmässig Zielkonflikte und

bemühen uns um eine konsistente und glaubwürdige

Haltung, die Philanthropie und Wirtschaftlichkeit

in Einklang bringt.

• Wir kommunizieren aktiv, offen und mit grösstmöglicher

Transparenz unsere Tätigkeiten

und Ziele.

• Wir setzen uns für soziale Standards, Diversität,

Teilhabe und berufliche Integration ein.

• Wir leben, was wir postulieren.»

Zur Nachhaltigkeit: «Stiftungen haben die Möglichkeit

und die Verpflichtung, langfristig zu denken und

zu handeln. Die CMS hat eine lange Geschichte, sie

will auch in Zukunft wirksam bleiben und ihre öko-

nomische, soziale und ökologische Verantwortung

wahrnehmen.

Förderbeiträge pro Jahr

CHF

CHF

5'876'000

4'487'700

CHF 550'000

CHF

1'236'000

CHF 12'149'700

Förderbeiträge 2021–2024

CHF 23'504'000

CHF 17'950'800

CHF

CHF

2'200'000

4'944'000

CHF 48'598'800

• Im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und

Wirkungsorientierung suchen wir grundsätzlich

sowohl bei der Förderung als auch bei der

Dreispitz Nord

Förderprogramm 2021–2024 bedarfsgerecht und zeit-

Vermögensbewirtschaftung sowie bei den eigenen

16

Architektur zum Blättern

Publikationen des CMV

gemäss umgesetzt werden kann.

Institutionen nachhaltige Lösungen.

2 3



Strategie

• Wir erarbeiten handlungsleitende interne

Instrumente (Mobilitätskonzept, Umwelt-,

Beschaffungs-und Energiekonzept, Code of

Conduct), um sicherzustellen, dass in allen

Bereichen und bei allen Entscheiden die verschiedenen

Nachhaltigkeitsaspekte Berücksichtigung

finden.

• Bei städtebaulich relevanten Projekten orientieren

wir uns am Nachhaltigkeitslabel Sméo.»

Unsere Strategie und das Förderprogramm wären

unvollständig, wenn wir nicht auch die Auswirkungen

der momentanen Pandemie-Situation mitbedenken

würden. Sie trifft uns als Vermieter und sie fordert uns

als Förderstiftung. Mit zwei Hilfspaketen von insgesamt

CHF 1,45 Mio. sowie mit weiteren grossen Beiträgen

aus dem Förderprogramm hat die CMS bereits 2020

soziale und kulturelle Institutionen rasch und unbürokratisch

unterstützt. Auch im nächsten Jahr wird es

die Unterstützung der CMS für die Folgen von Corona

brauchen. Hier zeigt sich der Wert der Dachstiftung

der CMS, die neben dem ordentlichen Förderbudget

zeitnah zusätzliche und flexibel einsetzbare Fördermittel

mobilisieren kann. Wir werden unseren Partnerinstitutionen

und Partnerprojekten weiterhin mit

Herzblut, aber auch mit Rat und Tat und finanziellen

Mitteln in dieser Krisensituation beistehen.

Dr. Beat von Wartburg

Direktor der Christoph Merian Stiftung

Förderbereiche

Soziales

Prävention und

Kinderfreundliche

Sozialer Zusammenhalt

Soziale Dringlichkeit

Bekämpfung von Armut

Lebensräume

Existenzsicherung

Aufwachsen

Quartierarbeit

Quartierentwicklung

Gesundheit

Prävention und Schutz vor Gewalt

Generationenbeziehungen

Befähigung

Wohnen

Partizipation

Altersarbeit

Gesellschaftliche Integration

Kultur

Partnerschaften

Entwicklung und Innovation

Kulturprojekte

Infrastruktur

Kulturelles Erbe

Programme

Natur

Stadtnatur

Waldungen:

Massnahmen Klimaschäden

Lebensraum

Stadt

Nachhaltige Entwicklung

Entwicklung Gleisbogen Dreispitz

Digitale Transformation

Umgang mit Ressourcen

4

Unterstützung für Menschen in

Armut, z.B. für eine warme Mahlzeit

in der Gassenküche Basel



Förderstrategie 2021–2024

«An meiner Arbeit ist mir wichtig, dass wir

«Ich setze mich in meiner Heimatstadt Basel

«Ich setze mich mit Leidenschaft dafür ein,

dringliche soziale Themen rechtzeitig aufgrei-

für die Linderung der Not und für das Wohl

dass Menschen, die am Rand stehen, in

Soziales

fen, Lücken bei Angeboten schliessen und

dass unsere Projekte diejenigen erreichen, die

es am nötigsten haben. Es ist mir wichtig,

der Menschen ein. Sozial engagiert. Fachlich

fundiert. Nachhaltig und motiviert.»

Sandra Engeler, Projektleiterin Abteilung Soziales

die Mitte unserer Aufmerksamkeit gerückt

werden. Alle sollen ihr Potenzial entfalten

können!»

Gewohnheiten und Bewährtes zu hinterfra-

Fleur Jaccard, Leiterin Abteilung Soziales

gen und insbesondere Neues zu wagen.»

Maya Natarajan, Projektleiterin Abteilung Soziales

Prävention und Bekämpfung von Armut

Kinderfreundliche Lebensräume

Sozialer Zusammenhalt

Soziale Dringlichkeit

Wohnen

Partizipation

Quartierarbeit

Quartierentwicklung

Dieser Förderschwerpunkt unterstützt Vorhaben zur

Das neue Handlungsfeld Wohnen möchte verschie-

Dieser Förderschwerpunkt zielt darauf ab, die Chan-

Das Wohnumfeld wird in der Regel von Erwachsenen

Soziodemografische Entwicklungen, ein erhöhter Nut-

Die Vernetzung und Koordination der verschiedenen

Sicherung der Grundbedürfnisse von Armutsbetrof-

dene Vorhaben unterstützen, die den Zugang zu

cengleichheit von Kindern und Jugendlichen zu ver-

geprägt, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder.

zungsdruck im öffentlichen Raum und Arealentwick-

Organisationen im Quartier ist teils unzureichend.

fenen und sozial isolierten Menschen.

bezahlbarem Wohnraum ermöglichen wollen. Sie

bessern. Nicht alle Kinder werden in ihrer psychoso-

Je nach Quartier gibt es aufgrund der Verkehrssitua-

lungen stellen in manchen Quartieren eine grosse

Mehrere Bevölkerungsgruppen werden mit den Ange-

Nicht alle armutsbetroffenen Menschen haben

basieren sämtlich auf den Empfehlungen des Natio-

zialen und körperlichen Entwicklung gefördert und

tion, des ungleichen Zugangs zu Freiräumen oder

Herausforderung dar. Einzelne Bevölkerungsgruppen

boten nicht erreicht. Unterstützt werden sollen:

Zugang zu den bestehenden Unterstützungsange-

nalen Programms zur Prävention und Bekämpfung von

haben Bezugspersonen, die sie unterstützen. Zahl-

wegen Nutzungskonflikten grosse und für die Kinder

verfügen über geringe soziale Kontakte und finden

boten. Neben der materiellen Existenzsicherung be-

Armut und der Studie «(K)ein Daheim». Die Leistungen

reiche Kinder erfahren überdies Gewalt in der Familie.

teils schwerwiegende Unterschiede. Hier herrscht

keinen Zugang zu Unterstützungsangeboten. In die-

• Vorhaben zur besseren Vernetzung und

nötigen sie kostenlose und günstige Angebote für

umfassen:

Sie können dadurch in ihrer psychischen und sozialen

Handlungsbedarf.

sem Handlungsfeld stehen im Vordergrund:

Koordination der Organisationen im Quartier

Verpflegung, Hygiene, Aufenthalt und Wohnen. Zudem

Entwicklung beeinträchtigt werden. Das gilt auch für

Kinder werden in juristischen und zivilrecht-

• aufsuchende Sozialarbeit

brauchen sie individuelle Begleitung bei der Bewälti-

• Beratung und Begleitung bei Wohnfragen

Kinder, welche einen erkrankten Elternteil oder pfle-

lichen Fragen immer noch unzureichend informiert,

• Förderung langfristiger Partner der Quartier-

• die Information und Beratung der Quartier-

gung des Alltags und im Umgang mit Behörden.

• Pilotprojekte im Bereich Notunterkünfte und

gebedürftige Angehörige unterstützen.

angehört und bei Entscheidungen, welche sie unmit-

arbeit – gemeinsam mit dem Kanton –

bevölkerung

Armutsbetroffene und sozial isolierte Men-

Notwohnungen

Weiter können nicht alle Kinder und Jugend-

telbar betreffen, einbezogen. Gefördert werden sollen:

und Definition der Schwerpunkte, um Doppel-

• Vorhaben zur Bekämpfung sozialer und gesell-

schen sind teils gesundheitlich beeinträchtigt und

• finanzielle Subjekthilfe (Wohnkostenzuschüsse,

lichen die ausserschulischen Freizeitangebote nutzen.

spurigkeiten zu vermeiden

schaftlicher Herausforderungen in Quartieren.

werden von der Gesundheitsversorgung und Präven-

finanzielle Garantien gegenüber Vermietenden,

Dabei variieren die sozialen Bedingungen je nach

• Vorhaben, welche die Beteiligung von Kindern

• Vorhaben zur sozialen Integration und Teilhabe

tion kaum erreicht. Auch kämpfen sie mit prekären,

Subventionierung von Wohnungen).

Wohnumfeld beträchtlich. Auch sollten Kinder in juris-

und Jugendlichen in den Lebensfeldern Familie,

auf den Ebenen Quartier und Stadtteil

Jährliches Budget: CHF 70'000

gesundheitsschädigenden Wohnsituationen.

tischen und zivilrechtlichen Fragen informiert, ange-

Schule, Freizeit und Wohnumfeld verbessern

• aufsuchende Quartierarbeit, um bisher nicht

Die CMS engagiert sich deshalb bei der Prä-

Jährliches Budget: CHF 280'000

hört und bei Entscheidungen, welche sie unmittelbar

• Projekte, die sich in benachteiligten und belas-

erreichbare Personengruppen einzubinden

Befähigung

vention und Bekämpfung von Armut in den folgenden

betreffen, einbezogen werden.

teten Quartieren für ein kindergerechtes

• Verstärkung der Aufwertungsprozesse in den

Armutsbetroffene Menschen benötigen individuelle

drei Handlungsfeldern: Existenzsicherung, Gesundheit

Die CMS engagiert sich deshalb im Bereich

Wohnumfeld einsetzen

Quartieren Kleinhüningen, Klybeck,

Beratung und Begleitung zur Bewältigung des Alltags

und Wohnen.

Kinderfreundliche Lebensräume in den drei Hand-

• Wissensvermittlung an Fachpersonen, um Kinder-

Matthäus und Rosental

und im Umgang mit Behörden. Viele Armutsbetroffene

lungsfeldern Aufwachsen, Prävention und Schutz vor

anliegen und -perspektiven besser zu be-

• Stärkung der vermittelnden Arbeit im öffent-

verfügen nicht über soziale Netzwerke und leben isoliert.

Existenzsicherung

Gewalt sowie Partizipation.

rücksichtigen, zum Beispiel in juristischen Fragen.

lichen Raum.

Gefördert werden:

In diesem Handlungsfeld sollen gemeinsam mit dem

Kanton die bisherigen langfristigen Partner mit ihren

Aufwachsen

Jährliches Budget: CHF 430'000

Jährliches Budget: CHF 830'000

• Beratung und Begleitung für Armutsbetroffene

Angeboten der Obdachlosen- und Soforthilfe für

Mit diesem Handlungsfeld möchten wir unser Engage-

• Begegnungsformen zur Verbesserung der

Menschen in Not unterstützt werden. Die Angebote

ment im Bereich der Frühen Hilfen verstärken und

Generationenbeziehungen

sozialen Integration.

umfassen:

Vorhaben zur Verbesserung der Früherkennung von

Familienstrukturen und Generationenbeziehungen

Risikofaktoren und dazugehörige Unterstützungsan-

befinden sich in Veränderung. Die junge wie auch die

Jährliches Budget: CHF 70'000

• Obdachlosenhilfe (Verpflegung, Aufenthalt

gebote fördern. Konkret wollen wir:

ältere Generation wollen heute möglichst selbst über

und Körperhygiene)

ihre Lebensform bestimmen. In diesem Handlungsfeld

Gesellschaftliche Integration

• niederschwellige Sozialberatung zur Alltags-

• Beratung und professionelle Begleitung von

steht im Fokus:

Menschen in prekären Lebenssituationen sind teil-

bewältigung

Familien in Krisensituationen unterstützen

weise aufgrund ihrer finanziellen Situation von Begeg-

• Subjekthilfen in existenziellen Notlagen

• gemeinsam mit dem Kanton die langfristigen

• Förderung des Kontakts und Austauschs zwi-

nungsangeboten (Freizeit etc.) ausgeschlossen und

• soziale Integration und Teilhabe.

Partner der offenen Kinder- und Jugend-

schen den jungen und älteren Menschen,

nicht Teil von sozialen Netzwerken. Und ganz spezifisch:

arbeit fördern

damit sie voneinander lernen und so Verständnis

Für Menschen mit geringen finanziellen Ressourcen

Jährliches Budget: CHF 2'030'000

• die Unterstützungsangebote für Kinder von

und Solidarität zwischen den Generationen

sind die Kosten für eine Einbürgerung zu hoch. Es sollen

erkrankten Eltern und mit pflegebedürftigen

entsteht.

bereitgestellt und alimentiert werden:

Gesundheit

Angehörigen verbessern.

Das Handlungsfeld Gesundheit ist neu. Hier soll vor

Jährliches Budget: CHF 228'000

• ein Fonds für Einzelhilfen zur Verbesserung

allem die aufsuchende Arbeit im unmittelbaren

Jährliches Budget: CHF 940'000

der gesellschaftlichen Integration

Lebensumfeld von sozial benachteiligten und verein-

Altersarbeit

• ein Fonds für die Übernahme von Einbürgerungs-

samten Menschen verstärkt werden. Im Fokus stehen

Prävention und Schutz vor Gewalt

Die Basler Bevölkerung wächst und wird immer älter,

gebühren.

Obdachlose, Menschen mit Migrationshintergrund

Wenn Kinder durch Eltern oder andere Familienmit-

die Zahl der älteren Menschen und Hochbetagten

sowie Menschen mit ungesichertem Aufenthalts-

glieder Gewalt erfahren, können sie in ihrer Entwick-

nimmt zu. Ihr selbstbestimmtes Leben und Wohnen

Jährliches Budget: CHF 60'000

status. Dabei geht es um:

lung beeinträchtigt werden. Auch kann Gewalt bei den

bedingt massgeschneiderte Unterstützungsangebote.

betroffenen Kindern zu psychischen und sozialen Auf-

Mit der steigenden Versorgung im eigenen Zuhause

• aufsuchende Arbeit zur Gesundheitsprävention

fälligkeiten führen. Bezugspersonen sind oft zu wenig

steigt die Gefahr der Vereinsamung. Unterstützung

und Versorgung im unmittelbaren Lebens-

sensibilisiert, die spezifischen Beratungs- und Schutz-

erhalten:

umfeld von sozial benachteiligten und verein-

angebote sind unzureichend. Wir möchten in diesem

samten Menschen

Handlungsfeld folgende Massnahmen unterstützen:

• Vorhaben, welche die sozialen Netze stärken

• mobile medizinische Erstversorgung von

• Angebote für ältere Menschen mit geringen

Obdachlosen und Menschen mit ungesichertem

• Information und Sensibilisierung von Fach-

finanziellen und sozialen Ressourcen

Aufenthaltsstatus

personen zur Früherkennung von häuslicher Gewalt

• Entlastungsangebote für pflegende Angehörige.

• Verbesserung der Triage und Stärkung der

• Beratungs- und Schutzangebote für alle

Therapieangebote für traumatisierte Flüchtlinge

Betroffenen

Jährliches Budget: CHF 228'000

• Ausbildung und Vermittlung von Über-

• Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den

setzungshilfen im medizinischen Bereich.

unterschiedlichen Akteuren.

Jährliches Budget: CHF 190'000

Jährliches Budget: CHF 520'000

6 7



Förderstrategie 2021–2024

Kultur

Partnerschaften

Entwicklung und Innovation

Kulturprojekte

Die CMS hat verschiedene kulturelle Institutionen

in Basel mitgegründet und unterstützt diese seit Bestehen

mit jährlichen Betriebsbeiträgen. Es sind dies das

Kunstmuseum Gegenwart, das Austauschprogramm

für Kunstschaffende Atelier Mondial, das Haus der

elektronischen Künste Basel (HeK), LiteraturBasel

mit dem Literaturhaus und dem Literaturfestival Buch-

Basel sowie die Basler Papiermühle. Weiter unterstützt

die CMS mit Offcut und der Verkehrsdrehscheibe

langfristig zwei kulturelle Institutionen, die sonst wenig

Unterstützung geniessen. Bei der Unterstützung all

dieser Institutionen geht es um eine signifikante Mitfinanzierung

als Beitrag zu einer vielfältigen Basler

Kulturlandschaft sowie um Betreuung, Beratung und

Weiterentwicklung der folgenden Partnerinstitutionen:

• Kunstmuseum Gegenwart

• Atelier Mondial

• HeK

• Papiermühle

• LiteraturBasel

• Offcut

• Verkehrsdrehscheibe

Jährliches Budget: CHF 1'670'300

Kulturprojekte und Institutionen erhalten von verschiedenen

Förderinstitutionen Mittel für ihre Kulturproduktion.

Jedoch fehlt oft Geld für notwendige

Entwicklungsprozesse oder für das Erproben von

neuen Formaten und Themen. Institutionen und Projekte

sollen unterstützt werden bei:

• Entwicklungsprozessen

• Weiterentwicklungsmassnahmen

• Standortbestimmungen und Machbarkeitsstudien

• neuen, unerprobten Formen und Themen mit

aktuellem und zukünftigem Handlungspotenzial.

Jährliches Budget: CHF 500'000

Infrastruktur

Kulturbudgets lassen meist wenig Spielraum für grössere,

unvorhergesehene Ausgaben, für Investitionen

und Rückstellungen oder für bessere Arbeitsbedingungen

für die Kunstschaffenden. Gefördert werden:

• Kulturinstitutionen bei Erhalt und Weiterentwicklung

ihrer Infrastruktur

• Verbesserung der Arbeitsbedingungen für

Kulturschaffende.

Jährliches Budget: CHF 450'000

Kulturelles Erbe

Das kulturelle Erbe der Stadt ist nicht statisch, sondern

dynamisch. Jede Generation hat einen neuen Blick auf

die Geschichte und ihre Zeugnisse und braucht diese

als Quelle für ihre Zukunftsentwürfe. Erhalt und Vermittlung

der kulturellen Wurzeln sind deshalb unverzichtbar.

Darum ist es umso wichtiger, Projekte zu

unterstützen, die sich mit der Geschichte der Stadt

auseinandersetzen, diese vermitteln und zur Identifikation

mit der Stadt beitragen. Unterstützung erhalten:

• Forschungen, Publikationen und Ausstellungsprojekte

zur Geschichte der Stadt Basel

• Erhalt und Erschliessung von relevanten Vorund

Nachlässen

• Betrieb des Basler Stadtbuchs als Beitrag

zur Erforschung der Basler Geschichte und mit

Chronik, Dossiers, Beiträgen und den

Social-Media-Aktivitäten als Service public.

Jährliches Budget: CHF 1'290'000

«Ob Kulturförderung wirklich einen positiven

und nachhaltigen Unterschied macht,

findet man nur heraus, wenn man mit Publikum,

Teilnehmer/innen und Akteur/innen

ins Gespräch kommt. Auf diese fruchtbaren

Dialoge freue ich mich ganz besonders.»

Christoph Meneghetti, Projektleiter Abteilung Kultur

Programme

Kulturprojekte und Institutionen wie zum Beispiel Offspaces

organisieren zahlreiche Veranstaltungen und

Ausstellungen innerhalb eines Jahres. Die Unterstützung

von Einzelveranstaltungen ist ressourcenintensiv

und deshalb nicht sinnvoll, zudem fehlt dabei der Blick

aufs Ganze, was Aussagen zur Wirkung erschwert.

Deshalb ist es wichtig, mit einem spezifischen Förderprogramm

die Jahresprogramme von Veranstalterinnen

und Veranstaltern und von Offspaces zu unterstützen.

Unterstützt werden:

• nachhaltige, kontinuierliche und professionell

umgesetzte Kulturprojekte, die ein vielfältiges

Kulturangebot für diverse Zielgruppen gewährleisten.

Jährliches Budget: CHF 577'400

«Kulturelles Erbe bedeutet Verantwortung.

Mich begeistern Ideen, die die Lust am Entdecken

wecken. Oft gelingt dies mit überraschenden

Blickwinkeln auf die Geschichte

und neuen Formen der Vermittlung. Entscheidend

ist, aus dem Wissen über die Vergangenheit

Strategien für die Zukunft zu

entwickeln.»

Tilo Richter, Projektleiter Abteilung Kultur

«Mir ist wichtig, dass wir experimentellen,

unerprobten Formaten immer wieder eine

Chance geben und diese ermöglichen, sozusagen

‹Risikokapital› einsetzen. Nur so kann

Neues entstehen, und nur so können wir uns

mit modernster Technologie und neuen

Denk- und Ausdrucksformen auseinandersetzen.»

Nathalie Unternährer, Leiterin Abteilung Kultur

8

Kultur unter freiem Himmel:

das jährliche Gässli Film Festival,

eine Plattform für das junge

Basler Filmschaffen



Förderung von Stadtnatur:

Biodiversität auf dem Sesselacker

Förderstrategie 2021–2024

Stadtnatur

Als im städtischen Raum agierende Stiftung fokussiert

sich die CMS darauf, im Handlungsfeld Stadtnatur die

Biodiversität im Siedlungsraum zu fördern. Es gilt, die

Möglichkeiten für die Förderung biodiverser Lebensräume

im Siedlungsraum zu erkennen, die Voraussetzungen

für deren Entwicklung zu schaffen sowie praktische

Aufwertungsmassnahmen umzusetzen – auf

dem stiftungseigenen Land wie auch bei Projekten von

Dritten. Förderziele sind:

• Sensibilisierung der entscheidenden Akteure

für das Thema Stadtnatur

• Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten und

Vermittlung von Qualitäten biodiverser

Lebensräume für Mensch und Natur

• Sicherung, Aufwertung und Neuschaffung

von naturnahen Lebensräumen in

der Stadt mit praktischen Massnahmen

• Stärkung des fachlichen Netzwerkes

im Themenbereich Stadtnatur und Biodiversität

und Stärkung der Schnittstelle von

Forschung und Praxis.

Natur

Waldungen: Massnahmen Klimaschäden

Der Hardwald in Muttenz leidet mehr noch als andere

Waldungen unter den klimabedingten Trockenperioden.

Die Bürgergemeinde der Stadt Basel als

Eigentümerin der stadtnahen Waldungen ist deshalb

auf Unterstützung bei der Bekämpfung der Klimaschäden

angewiesen.

• Mit Aufforstungsmassnahmen soll ein ökologisch

wichtiger Beitrag zugunsten eines

stadtnahen Erholungsraums geleistet werden.

Jährliches Budget: CHF 150'000

«Mithilfe des Förderschwerpunkts Stadtnatur

sollen möglichst viele Menschen

erkennen, dass die Biodiversität in der

Stadt unter Druck ist und wie man sie

fördern kann. Ich hoffe, dass uns zahlreiche

spannende Projekte erreichen

und die CMS einen sichtbaren Beitrag an

eine wirkungsvolle Förderung der Stadtnatur

leisten kann. Auch auf den eigenen

Liegenschaften.»

Lisa Eggenschwiler, Projektleiterin Natur

«Da, wo sich Fuchs und Dachs gute

Nacht sagen, ist schon lange nicht mehr

nur weit draussen im Wald. Auch mitten

in der Stadt teilen wir den Lebensraum

mit Wildpflanzen und Wildtieren. Dass

es diesen gut geht und dass sich auch

die Menschen an ihnen erfreuen können,

dafür setzt sich die CMS ein.»

Bettina Hamel, Leiterin Abteilung Natur

Jährliches Budget: CHF 400'000

Lebensraum Stadt

Nachhaltige Entwicklung

Im Förderbereich Lebensraum Stadt liegt der Förderschwerpunkt

bei der nachhaltigen Entwicklung.

Fokussiert wird auf die Handlungsfelder Entwicklung

Gleisbogen Dreispitz, Digitale Transformation und

Umgang mit Ressourcen.

«Der digitale Wandel verändert unseren

Alltag. Es ist mir ein Anliegen, dass zivilgesellschaftliche

Organisationen und

die Bevölkerung von Basel diesen Wandel

mitgestalten können. Dafür setze ich

mich ein.»

Nico Scholer, Projektleiter Lebensraum Stadt

Entwicklung Gleisbogen Dreispitz

Das Areal von stillgelegten Eisenbahngeleisen rund um

die Wien-Strasse im Dreispitz bietet wenig Aufenthaltsqualität,

ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt und

wird kaum genutzt.

• Wir öffnen zentrale Bereiche des Gleisbogens

für zukünftige öffentliche Nutzungen durch

die Bevölkerung und leisten einen Beitrag an

die Verbesserung der Frei- und Grünraumqualität

im Dreispitz.

• Wir schaffen unter Einbezug lokaler Akteurinnen

und Akteure einen neuartigen Entwicklungsraum,

erproben unterschiedliche Nutzungen

und begleiten die langfristige Transformation

des Dreispitz.

Digitale Transformation

Die Digitalisierung führt zu tiefgreifenden Veränderungen

in allen Lebensbereichen und verstärkt bestehende

Ungleichheiten. Die sozialen Auswirkungen sind nur

teilweise bekannt.

• Wir fördern den Dialog über Chancen und

Risiken der digitalen Transformation.

• Wir stärken die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen

in einer digitalisierten Welt.

Jährliches Budget: CHF 358'000

Umgang mit Ressourcen

Die Folgen des Klimawandels und die durch die gegenwärtigen

Konsum- und Produktionsmuster hervorgerufene

Überlastung der natürlichen Ressourcen gefährden

unsere Lebensgrundlage und diejenige

zukünftiger Generationen.

• Wir stärken Angebote und Netzwerke im

Bereich Suffizienz.

• Wir unterstützen Vorhaben, welche den

Zugang aller Bevölkerungsgruppen zu suffizienten

Angeboten fördern.

Jährliches Budget: CHF 358'000

Jährliches Budget: CHF 400'000

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Bereicherung im Lebensraum Stadt:

das jährliche Draisinenrennen auf dem

Gleisbogen Dreispitz




Entwickeln und Bauen

Neugestaltung der Merian Gärten

in Vorder Brüglingen

Die Merian Gärten sind ein besonderer Erholungsraum im städtischen

Umfeld. Der grosszügige botanische Garten ist kulturgeschichtlich

bedeutend, bietet einer vielfältigen Natur Platz und

bereichert mit einzigartigen Gartenerlebnissen das Leben der Menschen

im Grossraum Basel. Damit die Merian Gärten auch für künftige

Generationen erhalten bleiben, investiert die CMS in die Zukunft

der Anlage und gestaltet den Bereich Vorder Brüglingen neu.

aba. Der Gartenbereich Vorder Brüglingen geht zu einem grossen Teil auf die Planungen

und Umbauten für die Gartenbauausstellung «Grün 80» (1980) zurück.

Seither hat sich die Welt verändert, das Bewusstsein für Biodiversität, Sortenvielfalt,

ökologische Naturräume ist gewachsen. Und der Zahn der Zeit nagte an den Infrastrukturen,

Wasserleitungen und Glashäuser sind brüchig geworden. Kurz: Die Gartenanlage

in Vorder Brüglingen ist in botanischer wie auch in technischer Hinsicht

in die Jahre gekommen.

Damit dieser Ort der Erholung mit seiner einzigartigen Flora und Fauna

langfristig erhalten bleibt, braucht es eine umfassende Neugestaltung von Vorder

Brüglingen. Sammlungen und Stauden erhalten mehr Platz, ein neues, effizientes

Bewässerungssystem wird eingerichtet und die Naturschutzgebiete werden aufgewertet.

Es entstehen Wege, die auch mit Kinderwagen und Rollstuhl zugänglich

sind. Ein neuer Rundweg verbindet alle Sammlungen und führt zu botanischen

Sehenswürdigkeiten. In den Gewächshäusern wird die Arbeit der Gärtnerinnen und

Gärtner erlebbar. Und der beliebte Kinderspielplatz wird erneuert und erweitert.

Für die Neugestaltung von Vorder Brüglingen zeichnet das Team Fontana Landschaftsarchitektur

aus Basel verantwortlich; für den Umbau des Ökonomiegebäudes,

der in einem weiteren Schritt in Angriff genommen wird, wurde das Basler Büro

Miller & Maranta Architekten engagiert. Dort entstehen ein Restaurant und ein Ort

für Veranstaltungen, Bankette und Hochzeiten.

Seit dem Herbst 2020 wurden Pflanzen durch das Gärtnerteam gesichert,

umgepflanzt oder ganz gerodet; der Bauplatz wurde eingerichtet und erste Unternehmer

standen im Einsatz. Die Bauarbeiten werden aus Rücksicht auf die Vegetation

schrittweise vorgenommen und dauern bis Frühsommer 2022. Auch während

der Bauzeit bleiben die Merian Gärten zugänglich für alle – täglich von Sonnenaufgang

bis Sonnenuntergang.

Zentral bei der Neugestaltung: die hindernisfreien Wege

Die 18 Hektaren grossen Merian Gärten

gehören zum Stammland der CMS. Sie sind

Teil der 50 Hektaren Land, die Christoph

Merian 1824 anlässlich seiner Hochzeit mit

Margaretha Burckhardt von seinem Vater

zu Geschenk erhielt und die 1886 ins Vermögen

der CMS übergingen. Das Land in

Brüglingen wurde bis in die späten 1970er-

Jahre landwirtschaftlich genutzt. Nach der

Gründung des botanischen Gartens 1968

wandelte sich das Gebiet zu einer öffentlich

zugänglichen Gartenanlage mit botanischen

Sammlungen und grossem Erholungswert

für die Bevölkerung von Stadt und

Agglomeration.

Grundbesitzerin und Bauherrin –

auch das ist die CMS

Der Stiftungszweck der Christoph Merian Stiftung

(CMS) liegt in der Förderung: Kultur, Soziales,

Natur und Lebensraum Stadt. Dafür setzt

sie jährlich rund CHF 12 Mio. ein. Doch woher

kommt dieses Geld? Die CMS finanziert sich in

erster Linie, nämlich zu 80 Prozent, durch

Erträge aus ihrem Liegenschaften- und Immobilienbesitz.

Martin Weis, Leiter Abteilung Liegenschaften

bei der CMS, ist mit seinem Team

stets am Entwickeln, Planen und Bauen.

RADAR: Martin Weis, die CMS ist eine

Förderstiftung und quasi ein Immobilienunternehmen

zugleich – wie passt das

zusammen?

Martin Weis: Das passt sehr gut zusammen. Das

Liegenschaftenportfolio der CMS besteht aus

900 Hektaren Land, 340 Baurechtsgrundstücken

und über 3'000 Mietobjekten. Das ist viel, wenn

Sie zum Beispiel an den ganzen Dreispitz denken

oder den Sesselacker auf dem Bruderholz. Diese

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Entwickeln und Bauen

Im Dreispitz Nord entsteht ein neues, lebendiges Quartier

• ca. 800 Mietwohnungen, teilweise

preisgünstiger und gemeinnütziger

Wohnungsbau

• ca. 1'400 Bewohner/innen

• ca. 1'600 Beschäftigte

• 700 Schüler/innen und Lehrer/innen

der Sekundarschule

• Raum für Cafés, Ladenlokale,

Restaurants, Werkstätten etc.

• zwei Grün- und Freiräume: 83%

der Arealfläche sind öffentlich

zugänglich

• 4'000 Veloparkplätze

• 1'290 Parkplätze

• Höhe der drei Dreispitztürme:

124 m, 138 m und 151 m

(35,42 und 44 Geschosse)

Verdichtung ist ein zentraler Ansatz, wenn es um die städtebauliche

Entwicklung Basels geht. Neubauten mit einer Höhe von über

70 Metern prägen das Bild der modernen Stadt. Im Dreispitz Nord

planen die CMS, die Genossenschaft Migros Basel (GMBS) und der

Kanton Basel-Stadt ein nach neuen Massstäben verdichtetes Stadtquartier.

Durch Konzentration und Neuanordnung entstehen

zusätzliche Nutzungsflächen und zugleich neue öffentliche Grünund

Freiräume.

ttu.Das Projekt Dreispitz Nord, nur drei Haltestellen vom Bahnhof Basel SBB entfernt,

setzt neue Massstäbe in der urbanen Verdichtung von gewerblich genutzten Entwicklungsflächen.

Durch die Konzentration der bestehenden Nutzungen von MParc

und OBI auf zwei Geschossen und die Verlegung der bisherigen Migros-Parkplätze

in eine Einstellhalle im 3. Obergeschoss werden zusätzliche Flächen frei: für 800

neue Wohnungen, attraktive Büroflächen und zwei grosszügige Parkanlagen. Dafür

wird die bisherige Geschossfläche von 37'000m2 auf fast 191'000m2 verfünffacht.

Das Dach des erneuerten Einkaufszentrums ist neu als Grünfläche für alle zugänglich.

Erfreulich ist, dass sich der Kanton Basel-Stadt letzten Herbst entschieden hat,

hier eine Sekundarschule für 700 Schüler/innen zu bauen. Weitläufige, bepflanzte

Rampen mit Serpentinenwegen sorgen für die Anbindung an den öffentlichen Raum

– im Osten zum Entwicklungsgebiet Walkeweg, im Westen zum Gundeldinger-Quartier.

Die Stadthäuser im Norden sind für preisgünstigen Wohnraum vorgesehen

und stellen einen räumlichen und funktionellen Bezug zum Gundeldinger-Quartier

her. In einem der Stadthäuser, an der Schnittstelle Güterstrasse und Reinacherstrasse,

soll ausserdem ein Quartiertreff Einzug halten. In den drei Türmen entstehen

attraktive Wohnungen und Dienstleistungsflächen. In allen Erdgeschossen werden

publikumsorientierte Nutzungen den öffentlichen Raum beleben: Cafés, Restaurants

und kleine Läden sowie Verkaufs- und Gastronomieangebote. Das Areal ist

autofrei geplant. Die Verlängerung der Güterstrasse ist dem Fuss- und Veloverkehr

vorbehalten und verbindet künftig das Gundeli mit den Grünflachen von Dreispitz

Nord, Wolfgottesacker und den Arealen am Walkeweg.

Mit dem Projekt leisten die Entwicklungspartner einen wichtigen Beitrag

zur nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung. Die neu geschaffenen

Grünflächen und Freiräume wirken der Hitzeentwicklung in der Stadt entgegen.

Und die in der Stadt Basel knappe Ressource Land wird mit der Realisierung des

Projekts Dreispitz Nord effizient und vielfältig genutzt.

Hohe Verdichtung und viel Freiraum: der

visionäre Vorschlag von Herzog & de Meuron

für Dreispitz Nord

Immobilien bilden die wirtschaftliche Grundlage,

um die Förderaktivitäten heute und in Zukunft

finanzieren zu können.

Wie werden die Erträge erwirtschaftet?

Wir agieren wie klassische Marktteilnehmer und

generieren Erträge aus Miet-, Baurechts- und

Pachtzinsen. Einen Teil investieren wir in nachhaltige

Entwicklungs- respektive Bauprojekte

oder Einnahmen für die Verwaltung, den Unterhalt

und natürlich auch in die Renovation von

bestehenden Objekten.

Die CMS übernimmt sowohl die Aufgaben

einer Immobilien- und Liegenschaftsverwaltung

als auch einer Planerin und

Investorin?

Um den Mittelfluss zu sichern, müssen wir langfristig

denken, das Land nachhaltig und vielschichtig

entwickeln und sorgfältig pflegen. Und

wir müssen uns überlegen, welche Ertragsquellen

wir aktivieren können. Diese strategischen Inputs

zu erarbeiten, ist ein wesentlicher und enorm

spannender Teil unserer Arbeit im Bereich Arealund

Projektentwicklung.

Welche Rahmenbedingungen und Trends

prägen die Areal- und Projektentwicklung?

Wie werden diese umgesetzt?

Das stetige Wachstum der Bevölkerung, das revidierte

Raumplanungsgesetz gegen die Zersiedelung

und die zunehmende bauliche Verdichtung –

dies alles übt Druck aus auf das unbebaute wie

auch auf das bebaute Land. Dreispitz Nord ist

ein gutes Beispiel, wie wir darauf reagieren können.

Zusammen mit unseren Partnern, dem

Kanton Basel-Stadt und der Genossenschaft

Migros Basel, ist es uns gelungen, das Potenzial

vor allem der versiegelten Fläche mit einer zeitgemässen

raumplanerischen Haltung in der Verdichtung

und Schichtung zu entwickeln. Exemplarisch

dafür ist die Sekundarschule auf dem

Dach der künftigen Migros. Kurz gesagt: Wir

wollen nach innen baulich entwickeln und verdichten

bei gleichzeitigem Schaffen attraktiver

neuer Grün- und Freiräume.

Grünräume bieten in Basel die Merian

Gärten. Der Teil Vorder Brüglingen wird

seit letztem Herbst erneuert. Ein weiteres

Bauprojekt ...

Ja! Sie sehen, wie vielfältig unsere Arbeit ist.

Die Merian Gärten sind das grösste operative

Förderengagement der CMS und ein wunder-

barer Erholungsort. Wenn wir sie für künftige

Generationen erhalten wollen, braucht es jetzt

bauliche Massnahmen. Diese reichen von bruchsicheren

Verglasungen in den Gewächshäusern

bis zu einer umfassenden Aufwertung des Ökonomiegebäudes

in ein Tagesrestaurant.

Interview: Sabine Rempert

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Publikationen

Architektur im

Christoph Merian Verlag

Eine der drei eigenen Institutionen der Christoph Merian Stiftung

ist der Christoph Merian Verlag. Seit 45 Jahren gibt er Publikationen

in den Bereichen Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft

sowie Sachbücher mit regionalem Bezug zu Basel heraus. Jährlich

erscheinen rund 25 Werke. Aus dem vielfältigen Verlagsprogramm

hier drei aktuelle Publikationen der Sparte Architektur.

Das Haus zum Kirschgarten

Das prachtvolle Haus zum Kirschgarten – seit 70 Jahren eines der bedeutendsten

Wohnmuseen der Schweiz – wurde zwischen 1775 und 1780 als Wohn- und Geschäftshaus

des Basler Seidenbandfabrikanten Johann Rudolf Burckhardt erbaut. Das

Stadtpalais gehört zu den prominentesten Beispielen des Frühklassizismus in der

Schweiz. Der ehemalige Direktor des Historischen Museums Basel Burkard von Roda

zeigt, dass die architektonischen Eigentümlichkeiten des Gebäudes im Kontext der

Freimaurerei zu sehen sind, die damals in der Schweiz ihr aktives Zentrum in Basel

hatte. Zahlreiche Illustrationen geben Einblick in die faszinierende Welt der Freimaurer.

Das Haus zum Kirschgarten wird in diesem Buch als frühes und seltenes

Beispiel eines bürgerlichen Logenhauses gewürdigt.

Verein für das Historische

Museum Basel (Hg.)

Burkard von Roda

Das Haus zum Kirschgarten

228 Seiten, 135 meist farbige

Abbildungen, gebunden

CHF 36.–

ISBN 978-3-85616-924-4

Building the Baloise Park

Der Baloise Park gilt als das neue Tor zur Basler Innenstadt und setzt einen herausragenden

städtebaulichen Akzent. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof SBB entstand

bis 2020 ein Architektur-Cluster mit einem Hochhaus, zwei Bürogebäuden

und einem öffentlichen Platz. Den neuen Hauptsitz der Versicherungsgruppe Baloise

verantwortet das Architekturbüro Diener & Diener. Das kleinste der drei Gebäude

strahlt durch die hohen, über zwei Stockwerke reichenden Fensterscheiben eine

eigene Repräsentativität aus. Von Valerio Olgiati stammt ein weiteres Bürogebäude,

dem eine charakterstarke Fassade aus rotbraun eingefärbtem Beton eine besondere

Identität verleiht. Das markanteste Gebäude des Ensembles ist das Hochhaus des

Architektenduos Miller & Maranta. Die 264 Seiten umfassende Publikation beinhaltet

121 Abbildungen und Pläne sowie Interviews mit den Architekten.

Baloise Group (Hg.)

Building the Baloise Park

264 Seiten, 121 meist farbige

Abbildungen und Pläne,

gebunden, im Schuber

CHF 50.–

ISBN 978-3-85616-928-2

Zeitraum

Holzbau wird als Bauweise immer beliebter. Einer der Vorreiter in der Schweiz ist die

Firma schaerholzbau. Unter der Leitung von Walter Schär hat sich das Unternehmen

im luzernischen Altbüron in den letzten 30 Jahren zu einem der grössten einheimischen

Holzbaubetriebe entwickelt. Die Fotografin Karin Hofer besuchte rund 180

Bauwerke von schaerholzbau. Ihr Fotoessay lädt ein zu einer architektonischen

Reise durch drei Jahrzehnte Holzbau in der Schweiz. Hubertus Adam, Architekturkritiker

und viele Jahre Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums, beleuchtet

Aspekte wie Nachhaltigkeit, Holzbautechnik und Raumplanung und wagt einen

Blick in die Zukunft des Holzbaus. Zahlreiche Pläne und Visualisierungen vermitteln

spannende Einsichten in eine innovative Bautechnik.

Walter Schär (Hg.)

Zeitraum

352 Seiten, 284 meist farbige

Abbildungen und Pläne,

broschiert

CHF 49.–

ISBN 978-3-85616-918-3

Redaktion: Carlo Clivio, Elisabeth Pestalozzi, Matylda Walczak, Kommunikation CMS

Texte: Alexandra Baumeyer (aba), Sabine Rempert, Tibor Turek (ttu)

Gestaltung: BKVK, Basel — Beat Keusch, Sarah Wolfsberger

Korrektorat: Rosmarie Anzenberger, Basel

Druck und Bildbearbeitung: Gremper AG, Basel/Pratteln

Dieses RADAR wurde klimaneutral gedruckt: www.climate-label.com/53229-2012-1003

Auflage Januar 2021: 3'500 Exemplare; erscheint dreimal jährlich

Bildnachweis: Kathrin Schulthess (Titelbild, S. 5, 9, 10, 12, 13, 14/15)

St. Alban-Vorstadt 12

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CH-4002 Basel

T + 41 61 226 33 33

kommunikation@cms-basel.ch

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