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TOPFIT Dezember 2020

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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Thema aktuell 5

Foto: © Jarun Ontakrai / 123rf.com

werden. Wie hoch die Viruslast bei einem positiven

Befund ist oder seit wann die Infektion

besteht, lässt sich mit einem Antigen-Test nicht

ermitteln.

Welche Antigen-Tests zum Einsatz kommen

dürfen, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel

und Medizinprodukte (BfArM) unter www.

bfarm.de/antigentests gelistet.

• Wie sicher ist ein Antigen-Schnelltest?

Damit ein Antigen-Test ein positives Ergebnis

anzeigt, ist im Vergleich zum PCR-Test eine größere

Virusmenge notwendig. Dieser Umstand

ist einer der Gründe, weshalb ein negatives Antigen-Testergebnis

eine Infektion nicht immer

sicher ausschließt: Ist die Viruslast niedrig, etwa,

weil zu einem frühen Zeitpunkt der Infektion

oder aber ab der zweiten Woche nach Symptombeginn

getestet wird, kann es sein, dass »falsch

negativ« dabei herauskommt. Auch kommt es

häufiger als bei einer PCR-Testung vor, dass ein

positives Ergebnis angezeigt wird, obwohl die

Person gar nicht infiziert ist. Deshalb gibt das

RKI vor, dass ein positives Ergebnis im Antigen-

Test grundsätzlich durch einen PCR-Test bestätigt

werden muss.

• Gibt es Corona-Schnelltests für zu Hause?

Natürlich wäre es prima, wenn man sich z. B. vor

dem Besuch bei den Großeltern rasch selbst auf

eine SARS-CoV-2-Infektion testen könnte. Doch

anders als in den USA, wo die Arzneimittelbehörde

FDA gerade einen Corona-Schnelltest

für den Heimgebrauch zugelassen hat, verbietet

das Infektionsschutzgesetz hierzulande derzeit

(Stand: 1.12.2020) freiverkäufliche Antigen-

Schnelltests als Selbsttests für Nicht-Mediziner.

Das heißt: Apotheken dürfen die Tests nicht an

Privatpersonen verkaufen – und der für einen

Antigen-Test notwendige Abstrich im Rachen

oder tief in der Nasenhöhle darf nur durch ausgebildetes

medizinisches Personal vorgenommen

werden. Der wichtigste Grund: Der Aussagekraft

des Tests hängt wesentlich davon ab,

ob er fachgerecht durchgeführt wurde – und

medizinische Laien, so die einhellige Meinung

der Fachleute, sind kaum in der Lage, einen Rachenabstrich

durch die Nase korrekt durchzuführen.

Weltweit arbeiten die Forscher jedoch an

der Entwicklung von einfach zu handhabenden

Schnelltests, bei denen z. B. über einen Tropfen

Blut oder Speichel eine SARS-CoV-2-Infektion

nachgewiesen werden kann. Bis ein solcher

Schnelltest als Heimtest zum Einsatz kommt,

wird jedoch noch einige Zeit vergehen.

Übrigens: Die Corona-Testkits, die man im Internet

als »Schnelltest für zu Hause« bestellen

kann, sind Antikörper-Tests.

• Wann macht ein Antikörper-Test Sinn?

Anders als der PCR- oder der Antigen-Test erfassen

Antikörper-Tests nicht das Virus selbst.

Sie zeigen jedoch zuverlässig an, ob das Immunsystem

auf den Erreger reagiert hat. Ist dies der

Fall, hat das körpereigene Abwehrsystem im

Rahmen der Immunantwort nämlich spezifische

Immunglobuline – Antikörper – gebildet.

Und diese Antikörper lassen sich etwa zwei

Wochen nach Symptombeginn (in Einzelfällen

auch später) im Blut nachweisen. Da mit

dem Antikörpertest also nur ein indirekter,

zeitlich verzögerter Nachweis einer SARS-CoV-

2-Infektion möglich ist, eignet er sich nicht zur

Akutdiagnostik und bietet damit auch keine

Alternative zum PCR-Test. Gleichwohl lassen

sich immer mehr Menschen bei ihrem Arzt auf

Antikörper testen, um festzustellen, ob sie in

der Vergangenheit unbemerkt an COVID-19

erkrankt waren. Und auch das Robert Koch-

Institut oder die Abteilung für Infektions- und

Tropenmedizin des LMU Klinikums München

gehen im Rahmen von Studien mithilfe von

Antikörper-Tests der Frage nach, wie viele Personen

in Deutschland bereits unbemerkt eine

Corona-Infektion hatten.

Noch ist unklar, wie lange nach einer durchgemachten

SARS-CoV-2-Infektion messbare

Antikörpertiter vorliegen. Ebenso lässt sich die

häufig gestellte Frage, ob der Nachweis von Antikörpern

automatisch einen Schutz vor einer

(erneuten) Infektion bedeutet, derzeit nicht sicher

beantworten. Die Mehrzahl der Experten

geht jedoch davon aus, dass man im Fall eines

positiven Antikörper-Tests zumindest für eine

Weile immun gegen das Coronavirus ist.

Es gibt Antikörper-Tests in Form von Laboroder

Schnelltests. Von den Antikörper-Schnelltests

rät die Weltgesundheitsorganisation

(WHO) als Kriterium für eine Diagnosestellung

jedoch ab. Für die Studien werden Labortests

(z. B. mittels ELISA-Methode) herangezogen.

• Ich bin positiv getestet worden, habe aber

keine Symptome. Muss ich trotzdem in die

häusliche Isolation?

Auf jeden Fall. Denn auch wenn man keinerlei

Beschwerden verspürt, kann man andere anstecken.

Und diese Personen können dann durchaus

schwer an COVID-19 erkranken. Derzeit

gilt: Mit einem positiven Testergebnis muss

die betroffene Person sich für mindestens zehn

Tage in häusliche Isolation begeben. Wichtig ist

auch, sämtliche Kontaktpersonen der letzten 14

Tage zu informieren, denn auch sie müssen sich

umgehend in Quarantäne begeben.

• Ich habe leichte Atemwegssymptome, wurde

jedoch nicht getestet. Wie verhalte ich mich?

Auch wenn die Symptome erst einmal mild sind:

Bemerken Sie Anzeichen eines Atemwegsinfekts,

sollten Sie sich umgehend nach Hause begeben

und sich dort mindestens fünf Tage lang in

Isolation begeben. In einem Telefonat mit dem

Hausarzt lässt sich klären, ob auf das Coronavirus

getestet werden sollte oder nicht. Bleibt es

bei einem milden Verlauf, darf die Isolation erst

dann beendet werden, wenn man 48 Stunden

lang ohne Symptome war. Verschlechtert sich

das Krankheitsbild jedoch, sollten Sie sich telefonisch

an den Hausarzt wenden. Alternativ können

Sie auch die bundesweite Rufnummer des

Kassenärztlichen Notdienstes 116117 anrufen. In

Notfällen, z. B. bei ausgeprägter Kurzatmigkeit

bzw. Atemnot oder auch bei hohem Fieber, sollte

der Notruf 112 gewählt werden.

• Wann ist man Kontaktperson 1?

Nach den Kriterien des Robert Koch-Instituts

wird man zur Kontaktperson 1, wenn man mit

einer infizierten Person mindestens 15 Minuten

"face-to-face"-Kontakt hatte (bei weniger als 1,50

Metern Abstand) oder man sich mit einer positiv

getesteten Person länger in einem schlecht

gelüfteten Raum aufgehalten hat. Wer als Kontaktperson

der Kategorie I identifiziert wird,

muss sich umgehend in Quarantäne begeben

und das Gesundheitsamt informieren.

• Wie lange dauert die Quarantäne?

Neuerdings dauert die Quarantäne für Infektionsverdächtige

statt 14 nur noch zehn Tage –

vorausgesetzt, es wird am Ende dieser Zeit ein

Schnelltest durchgeführt, der negativ ausfällt. In

der Schule gilt: Wird ein Schüler positiv getestet,

muss seine Gruppe oder Klasse fünf Tage in

Quarantäne. Eltern und Geschwister der Mitschüler

jedoch nicht – solange sie symptomfrei

sind. Auch Lehrkräfte mit Kontakt zu infizierten

Schülern müssen fünf Tage in Quarantäne.

Danach entscheidet ein Schnelltest, ob sie wieder

unterrichten dürfen. Positiv getestete Schüler

sollen alle drei Tage Tests absolvieren, bis sie

negativ sind.

TOPFIT 4 / 2020

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