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TOPFIT Dezember 2020

Bescheid wissen - gesund bleiben Ihr Magazin für Gesundheit, Fitness und Wellness

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Gesund leben

27

Two leaves and a bud — die

zwei obersten Blätter und

die Blattknospe: Tees aus

den noch zusammenhängenden

Austrieben sind

hochwertig — und teuer.

Von »Drachenbrunnen« über

Matcha bis »Jadegrün«

Probieren Sie sich durch! Als »Einsteiger« sollten

Sie nicht gleich zur teuersten Teesorte greifen,

aber auch nicht zur billigsten. Qualität erkennt

man am intensiven Grün der Blätter. Tees mit

braunen Blättern sollten Sie links liegen lassen.

Unterschiedliche Blattgrößen (Blattgrade) sind

kein direktes Qualitätsmerkmal.

Tee kann auch Luxus sein

Alle Fotos: Deutscher Teeverband e. V.

▶ Hopfen und Baldrian wirken beruhigend.

Sie helfen u. a. bei Schlafstörungen.

▶ Wermut und Benediktenkraut wirken appetitanregend.

Die Bitterkräuter sind eine gute

Wahl bei Appetitlosigkeit und Magenproblemen.

▶ Johanniskraut wirkt antide pres siv. Hypericum

wird ge gen Stimmungstiefs eingesetzt.

Tee statt Kaffee

Unsere Kaffeegesellschaft ist im Wandel – das

In-Getränk heißt nicht mehr Latte, sondern Tee,

und zwar am besten grüner Tee. Die Einfuhrzahlen

von Grüntee sprechen für sich; sie haben

sich in den letzten Jahren nahezu verzehnfacht.

In der alten chinesischen und japanischen Literatur

ist die erstaunliche Wirkung von Tee – gemeint

ist immer grüner Tee – oft beschrieben

worden. Doch worin liegt diese Wirkung? Ein

Grund: Grüner Tee wird schonend hergestellt,

im Gegensatz zu Schwarz tee wird er nicht fermentiert.

Deshalb bleiben viele Inhaltsstoffe erhalten,

die sich beim Schwarztee verflüchtigen.

EGCG – ein Stoff für die

Forschung

Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben:

Grüner Tee enthält viele lebenswichtige Mineralien

und Spurenelemente, ebenso die Vitamine

A, C und E sowie verschiedene B-Vitamine.

Eine dritte Inhaltsgruppe sind die sekundären

Pflanzenwirkstoffe (darunter das Koffein, das

im Grüntee nicht erregend, sondern anregend

wirkt und zudem magenfreundlich ist), Bitterstoffe,

Gerbstoffe und Polyphenole, insbesondere

die Catechine mit hohem antioxidativen Potenzial.

Grüntee enthält mehr Gerbstoffe (Tannine)

als schwarzer Tee, er schmeckt deswegen

etwas herber, wobei die gedämpften japanischen

Grüntees ein grasig-frisches Aroma besitzen.

Von den Polyphenolen hat vor allem ein Stoff

von sich reden gemacht: das Epigallocatechin-

3-Gallat, kurz EGCG. Es besitzt ähnliche blutverdünnende

Eigenschaften wie etwa Aspirin

und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Es scheint – zumindest im Tierversuch – vorbeugend

gegen Tumorerkrankungen zu wirken.

EGCG kann Karies verhindern, indem es eine

bestimmte Bakterienart eliminiert. Es schützt

vor freien Radikalen und kann sogar erhöhte

Blutzuckerwerte senken. Noch längst sind nicht

alle Wirkstoffe des grünen Tees analysiert. Doch

Wissenschaftler sind schon jetzt begeistert über

das Wirkungsspektrum.

Gewusst wie – die richtige

Teezubereitung

Im ganzen asiatischen Raum gehört grüner Tee

zum Alltag. Egal, wann, wo und wie Sie ihn trinken

– wichtig ist die richtige Zubereitung. Das

Wasser für den Tee wird zunächst aufgekocht;

dann lässt man es auf etwa 70 bis 80 °C abkühlen

(Deckel des Wassertopfs öffnen und erst

nach etwa fünf Minuten Tee angießen). Zu heißes

Wasser macht den Tee bitter bis ungenießbar

– übrigens unabhängig von der Sorte. Bei zu kaltem

Wasser (unter 50 °C) lösen sich die Inhaltsstoffe

im Aufguss nicht. Chinesischer

Tee braucht ca. drei

bis vier Minuten zum Ziehen,

japanischer nur ein bis zwei

Minuten.

Je nach Qualität können Sie

den Tee bis zu viermal aufgießen.

Liebhaber gießen die Teeblätter

kurz an und schütten

dann den ers ten, noch relativ

bitteren Aufguss weg. Der

zweite Aufguss enthält weniger

bittere Stoffe und übrigens

auch weniger Koffein.

Teerosen — je nach Sorte

können sie zwei- bis dreimal

aufgegossen werden.

Purer Luxus: Teerosen. Sie bestehen aus bis

zu 100 Teeblattspitzen, die mit einem Faden

zu einer Rosette gebunden sind. Auch First

Flush ist etwas für Genießer: Der hochwertige

Tee enthält nur die zarten jungen Blätter der

Strauchspitzen und besitzt eine sanfte, liebliche

Geschmacksnote. First-Flush-Tees sind Premiumprodukte

und deshalb nicht ganz billig. Der

chinesische Oolong ist ein halbfermentierter Tee

mit einer Fermentationszeit zwischen grünem

und schwarzem Tee. Der »rote« Pu-Erh-Tee ist

ursprünglich ein Grüntee, der danach eine spezielle

Reifung durchläuft.

Es braucht etwas Gewöhnung – doch mit der

Zeit werden Sie die feinen Unterschiede zwischen

den einzelnen Sorten herausschmecken

und bestimmt Ihren Lieblingstee finden.

Qualität muss sein

Leider verbreiten sich immer mehr bedenkliche

Nachrichten über unsere Lebensmittel. Tee

macht hier keine Ausnahme. In vielen Teesorten

wurden Pestizid rück stände nachgewiesen.

Wenn Sie sichergehen wollen: Kaufen Sie ökologisch.

Für Heil kräutertees ist der Kauf in der

Apotheke die beste Empfehlung. Hier wird ein

gleich bleibender Wirkstoffgehalt garantiert.

TOPFIT 4 / 2020

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