orienta.news 3/2020

Die OL-Tage im Oberengadin werden mir in sehr guter Erinnerung bleiben. Vor allem der
Lauf auf dem Berninapass. Bei diesem Lauf hatte ich etwa 2/3 der Strecke mehr oder weniger
gut absolviert und war daran den nächsten Posten zu suchen. Während ich so hilflos im
Gelände stand kam eine ältere OL-Dame von OLG Stäfa auf mich zu und fragte mich, ob sie
mir helfen soll. Mit Freude habe ich dieses Angebot angenommen und dabei haben wir
festgestellt, dass wir die gleiche Bahn laufen. Sie hat mich dann gefragt, nachdem sie mir
gezeigt hat, wo ich stand, ob ich „trämlen“ wolle und so sind wir die restlichen Posten
gemeinsam angelaufen. Erica, so hiess die OL-Läuferin ist bereits 79 Jahre alt, aber immer
noch voll drauf und sehr gut „zwäg“. Sie ist, mit mir im Schlepptau mit einer Zielstrebigkeit
und Genauigkeit die Posten angelaufen, die mich sehr beeindruckt haben. Jeder noch
fehlende Posten wurde punktgenau und ohne grosse Umwege auf dem einfachsten und
effizientesten Weg angelaufen. Das Gelände war nicht ganz einfach und für mich
herausfordernd Im Ziel habe ich mich bei Ihr bedankt. Einen Tag später sind wir uns im Wald
von Chastlatsch bei Celerina wieder begegnet und sie hat mich erneut unter ihre Fittiche
genommen und mir den Weg zu den letzten Posten gezeigt. Da waren wir ein kleines
Grüppchen von etwa 4 Läufern die Erica gefolgt sind. Es war wirklich einmalig, wie Erica mit
ihren 79 Jahren immer noch mit soviel Freude OL macht , wie in ihren jüngeren Jahren als
sie damit anfing. Sie mache schon fast ihr ganzes Leben OL, hat sie mir dann noch erzählt.
Dieses Erlebnis und diese Hilfsbereitschaft hat mich schwer beeindruckt.
Markus Good
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