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orienta.news 3/2020

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1 <strong>2020</strong><br />

2018<br />

3 | <strong>2020</strong><br />

<strong>orienta</strong>.<strong>news</strong><br />

<strong>orienta</strong>.<strong>news</strong>


2


Inhaltsverzeichnis<br />

4 Mutationen<br />

5 - 6 Präsidentensplitter<br />

7 - 10 Jahresbericht des Präsidenten<br />

11 Info aus der Vorstandssitzung<br />

13 - 21 Die Seite des TL<br />

22 futureCOACHES für thurg<strong>orienta</strong><br />

23 Rahel neu im NWK NOS<br />

25 Condes Bahnzeichen Software<br />

27 - 29 Interview mit Florian<br />

30 - 32 OL Ferien vom Feinsten<br />

33 - 43 Eure OL-Momente<br />

44 - 45 Im Kreuzverhör | Ruth Moser<br />

46 - 50 Interview mit Simona Aebersold<br />

51 ROLV OL-Tage<br />

52 - 53 thurg<strong>orienta</strong>-Waldtag<br />

54 - 55 Fixpostennetz<br />

56 NOSOL-Saison<br />

57 Impressum<br />

58 <strong>orienta</strong>.kalender<br />

________________________________________________________________________<br />

Nächster Redaktionsschluss:<br />

26. März 2021<br />

Bitte sende deinen Beitrag an:<br />

redaktion@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Herzlichen Dank.<br />

3


Mutationen<br />

Wohnortwechsel<br />

Person Adresse Ort<br />

Zürcher Martina Unterer Graben 3 8500 Frauenfeld<br />

Biber Olivia Länggassstrasse 106 3012 Bern<br />

Eintritte<br />

Person Adresse Ort<br />

Reverman Rebecca Waldeggstrasse 1a 8500 Frauenfeld<br />

Lieber Samichlaus und lieber Schmutzli<br />

Für euren Besuch bei uns im Dienstag‐Training möchten wir uns vielmals bedanken.<br />

Auch wenn wir plötzlich alle unsere Chlaussprüchli vergessen haben… wir haben<br />

uns sehr über euren Besuch und den feinen Grittibänz gefreut.<br />

4


Präsidentensplitter<br />

Liebe thurg<strong>orienta</strong>nerinnen, liebe thurg<strong>orienta</strong>ner<br />

Und immer noch hat uns das Virus im Griff!<br />

Als ich die letzten Splitter zusammentrug,<br />

hoffte ich immer noch auf eine stete Verbesserung<br />

der Situation, musste mich aber leider<br />

eines Besseren belehren lassen.<br />

Immerhin konnten wir unsere Trainings wieder<br />

aufnehmen und so treffen sich Mittwoch<br />

für Mittwoch viele Vereinsmitglieder in und um die Hubenturnhalle. Das Schutzkonzept<br />

wird eingehalten und alle sind mit viel Elan dabei. Das ist nur dank des Einsatzes vieler Einzelner<br />

möglich, die Woche für Woche und auch dazwischen ihr Bestes für unseren Club<br />

geben.<br />

An der letzten Vorstandsitzung haben wir beschlossen, die MV 2021 nicht im gewohnten<br />

Rahmen abzuhalten, sondern elektronisch durchzuführen. Was heisst das nun genau?<br />

Anfang Februar 2021 werdet ihr alle elektronische Post vom<br />

Vorstand erhalten. Diese wird eine Präsentation enthalten,<br />

in der wir euch die Traktanden und Erläuterungen dazu vorstellen.<br />

Ebenfalls wird sie ein Dokument enthalten, auf dem<br />

ihr eure Meinung kundtun könnt. Dieses Blatt könnt ihr<br />

ausdrucken und per Post an mich senden, es als PDF-<br />

Dokument abspeichern und mir mailen oder ein Foto davon<br />

an mich senden.<br />

Anträge könnt ihr wie bisher schriftlich mit Begründung an mich herantragen. Als letztes<br />

Datum gilt hier der 16. Januar 2021.<br />

Wenn ich nach Abgabeschluss (voraussichtlich der 20. Februar 2021) alle Dokumente gesichtet<br />

habe, werdet ihr die Ergebnisse wiederum elektronisch erhalten. Selbstverständlich<br />

werden alle Rückantworten aufbewahrt, damit eine Nachzählung jederzeit möglich sein<br />

wird.<br />

5


So geht also ein Kalenderjahr zu Ende, das, als Jubiläumsjahr vorgesehen, so gar nichts<br />

Jubiläumsmässiges mehr an sich hat.<br />

Ich hoffe nun, dass wenigstens das kommende Jahr eine Rückkehr zur Normalität beinhaltet,<br />

so dass wir unser Vereinsleben wieder ausweiten können. Es wäre doch schön, wenn<br />

wir uns wieder an Läufen treffen, an mehrtägigen Events zusammen diskutieren, an der<br />

Öpfel-Trophy zusammensitzen und am Helferbrunch gemeinsam Zmörgelen könnten.<br />

Liebe Clubmitglieder, in diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr<br />

und privat wie beruflich alles Gute!<br />

Bleibt gesund!<br />

Euer Präsi<br />

Markus<br />

6


Jahresbericht des Präsidenten der thurg<strong>orienta</strong> über das Jahr <strong>2020</strong><br />

Liebe thurg<strong>orienta</strong>nerinnen, liebe thurg<strong>orienta</strong>ner<br />

Nach der letzten MV in Weinfelden freute ich mich auf eine reich befrachtete Saison <strong>2020</strong>.<br />

Auch die Jubiläumsreise nach Schweden war auf gutem Weg, Flüge gebucht, Unterkunft<br />

reserviert, alles im grünen Bereich. Und dann kam alles so völlig anders.<br />

Dass wir am 8. März noch unseren Weinfelder‐OL durchführten, führte schon zu heftigen<br />

Diskussionen, erwies sich aber als richtig. Danach war dann wirklich Schluss und so musste<br />

auch der Osterhasen‐OL ausfallen. Erst nach dem Ende des Lockdowns im Juni konnten wir<br />

wieder dran denken, unseren Sport auszuüben. Meist ohne Garderoben, OL‐Beiz und geselligem<br />

Beisammensein. Auch National blieben viele Läufe und Meisterschaften auf der<br />

Strecke. Glücklicherweise fiel die Organisation der Sprint‐Staffel‐Meisterschaft in die spätsommerliche<br />

Zeit des Hoffens auf normale Verhältnisse. Peter Schoch und sein Team leisteten<br />

grossartige Arbeit und führten den Anlass bravourös durch. Hier gebührt mein Dank<br />

allen Helferinnen und Helfern. Super gemacht!<br />

Neben unseren Anlässen konnten auch weitere Meisterschaften durchgeführt werden, so<br />

dass ich euch trotz allem eine lange Liste mit erfolgreichen Athletinnen und Athleten präsentieren<br />

kann. Ihnen und allen anderen, die unsere Fahne jeweils hoch halten gratuliere<br />

ich ganz besonders herzlich.<br />

ROLV Meisterschaft<br />

Sarah Tinner 1. Rang D10<br />

Jannis Riediker 1. Rang H12<br />

Svea Sprecher 1. Rang D12<br />

Beat Tinner 1. Rang H40<br />

Martina Tinner 2. Rang D10<br />

Livio Müller 2. Rang H16<br />

Patrick Wägeli 2. Rang HA<br />

Andrea Good 2. Rang D40<br />

Hans Thomann 2. Rang H70<br />

Janik Good 3. Rang H10<br />

Linus Gysin 3. Rang H12<br />

Annalia Reubi 3. Rang D12<br />

Rahel Good 3. Rang D14<br />

Susanne Wenk 3. Rang D50<br />

7


SOLV‐Punkteliste<br />

Andrea Good 1. Rang D45<br />

Hanspeter Schenk 1. Rang H60<br />

Sarah Tinner 2. Rang D10<br />

Susanne Wenk 2. Rang D55<br />

Janik Good 3. Rang H10<br />

Janis Riediker 3. Rang H12<br />

Schweizermeisterschaften <strong>2020</strong><br />

SPM Hanspeter Schenk 1. Rang H60<br />

Corsin Spinatsch 3. Rang H40<br />

LOM Sarah Tinner 3. Rang D10<br />

Andrea Good 3. Rang D45<br />

Florian Freuler 3. Rang H18<br />

Hanspeter Schenk 2. Rang H60<br />

MOM Sarah Tinner 3. Rang D10<br />

SSM<br />

Monika Riediker, Corsin Spinatsch, René Müller, Andrea Good 3. Rang ‐ SS40<br />

Bike‐OL Stefan Pfister 1. Rang H50<br />

Simon Seger‐Bertschi 3. Rang H40<br />

Jugendcup (SOLV)<br />

Nina Hubmann, Melina Riediker, Eliane Deininger, Lisa Hubmann<br />

NWK NOS mit Melina Riediker und Florian Freuler<br />

1. Rang ‐ Staffel<br />

3. Rang ‐ Gesamt<br />

Daneben haben sich viele unserer jungen Mitglieder bewährt und tolle Leistungen gezeigt.<br />

So sind nun bereits vier Mitglieder im ROLV‐Nachwuchskader dabei:<br />

Rahel Good (D14, neu)<br />

Livio Matteo Müller (H16)<br />

Melina Riediker (D16)<br />

Florian Freuler (H18)<br />

Während Melina, Livio und Florian schon alte Hasen sind, wurde Rahel neu in die Reihen<br />

der Regionalcracks aufgenommen. Ihnen allen wünsche ich viele weitere Erfolge und gute<br />

Erlebnisse in unserem Sport.<br />

Nicht vergessen möchte ich, dass Florian Freuler weiterhin auch Mitglied des Nationalen<br />

Juniorenkaders ist. Gratulation!<br />

8


Alle diese hervorragenden Leistungen unserer Jungen wären nicht möglich, wenn nicht ein<br />

schlagkräftiges Team im Hintergrund ganz hervorragende Arbeit leisten würde. Was Martina<br />

Zürcher, unsere Jugendverantwortliche jeweils im Vorstand berichtet, ist dazu angetan,<br />

mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Im Dienstagtraining der Jungen wird effizient und<br />

zielgerichtet gearbeitet. Vor allem Andrea Good investiert viel Zeit und Herzblut in die Jugendarbeit.<br />

So ist sie die federführende Person bei der Organisation unserer Fixpostennetze,<br />

die uns den ganzen Winter hindurch herausfordern sollen. Zusammen mit unseren<br />

neuen Future‐Coaches hat sie das ganze Konzept durchgezogen und sogar die Posten mit<br />

viel Einsatz selbst hergestellt. Hier wächst also eine ganz tolle Nachwuchsgruppe nach, die<br />

super betreut wird. Allen in der Jugendförderung Tätigen und den stets einsatzfreudigen<br />

Jugendlichen selbst möchte ich an dieser Stelle den grossen Dank des ganzen Vorstandes<br />

ausdrücken. Dieses Engagement ist in keiner Weise selbstverständlich!<br />

Trotz der Krise war es erfreulich, wie viele Mitglieder jede sich bietende Möglichkeit nutzten,<br />

um unseren Sport auszuüben. Sei es im Engadin oder im Urserental, überall wurden<br />

unsere Vereinsfarben hochgehalten.<br />

Wie bereits angetönt, wurde unsere Jubiläumsreise nach Schweden leider ein Opfer der<br />

Corona Massnahmen. Trotzdem möchte ich es nicht unterlassen, den Organisator*innen<br />

zu danken. Hoffentlich können wir die geleistete Vorarbeit bald für uns nutzen.<br />

Ebenso fielen das Vorstandsessen, mit dem wir uns jeweils bei den besonders Engagierten<br />

bedanken und der Helferbrunch aus. So gab es kaum Gelegenheiten, sich als Verein zu treffen,<br />

zumal ja auch kein einziger Öpfel‐Trophy‐Lauf durchgeführt werden konnte. Doch<br />

auch bei diesem Format weiss ich, dass Heinz Stuber bereits alles aufgegleist hat, dass<br />

2021 ein weiteres tolles Trophy ‐Jahr wird.<br />

Um unsere Verbundenheit mit der Natur zu zeigen und gleichzeitig das Forstwesen zu unterstützen,<br />

trafen sich über 30 Mitglieder Ende November im Wald bei Pfyn, um Baumschütze<br />

zu entfernen und Zäune abzubrechen. Daneben war es auch eine der seltenen Gelegenheiten,<br />

sich zu treffen. Allerdings wäre der Anlass ohne Maskentragpflicht noch etwas<br />

persönlicher gewesen.<br />

9


Die Mitgliederversammlung im Februar ist ebenfalls nicht physisch durchzuführen, so dass<br />

die Normalität also noch weiter auf sich warten lässt. So möchte ich euch ans Herz legen,<br />

die immer tiptop organisierten Trainings zu besuchen, um euch so fit zu halten und eure<br />

technischen Fähigkeiten zu vergrössern. Die Trainingsleiter*innen freuen sich, wenn sie ihr<br />

Wissen und Können weitergeben können und gleichzeitig ist eine zahlreiche Teilnahme ja<br />

auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Organisator*innen.<br />

Nun hoffe ich, dass wir bald zu einer gewissen Normalität zurückkehren können.<br />

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins 2021.<br />

Zu wünschen gibt es momentan ja nur eines:<br />

Bleibt alle gesund!<br />

Euer Präsi<br />

Markus<br />

10


Informationen aus der 3. Vorstandssitzung vom 17. November <strong>2020</strong><br />

An der letzten Herbstsitzung haben wir uns vor allem mit dem Ausblick auf das nächste OL<br />

Jahr beschäftigt.<br />

Folgende Themen wurden behandelt:<br />

• Wir haben uns intensiv mit der Organisation der Mitgliederversammlung vom Januar<br />

2021 beschäftigt. Diese wird in elektronischer Form stattfinden. Es stehen ausserdem<br />

einige Wahlen an.<br />

• In diesem Zusammenhang haben wir uns die Köpfe zerbrochen und uns Gedanken<br />

über neue Vorstandsmitglieder gemacht. Falls wir dabei genau dich vergessen haben,<br />

melde dich bei uns!<br />

• Die Hallentrainings sind gut angelaufen. Neu gibt es auch ein Fixpostennetz im Wald.<br />

Das Bändeltraining kann individuell oder im Rahmen des Mittwochtrainings genutzt<br />

werden.<br />

• Die Entschädigung für Kartenaufnahme und -zeichnung wurden besprochen und es<br />

fand ein Ausblick auf die anstehenden Wettkämpfe der nächsten Jahre statt.<br />

• Die Jugend begeistert nach wie vor. Wir sind stolz, mit Rahel Good ein weiteres<br />

Mitglied im Nachwuchskader zu haben. Dank dem Einsatz unserer FutureCoaches<br />

können wir in diesem Winter von den Bändeltrainings profitieren.<br />

Somit wünschen wir euch eine gute Zeit.<br />

Für das Protokoll, Martina Zürcher<br />

11


12


Die Seite des TL<br />

Highlights und Anekdoten aus meiner 7-jährigen Amtszeit als Technischer Leiter<br />

Vorbemerkung: Natürlich habe ich als TL auch schwierigere Situationen erlebt und musste<br />

ab und zu unangenehme Aufgaben erledigen. Weil nun aber ein aggressives Virus schon seit<br />

Monaten für negative Schlagzeilen sorgt, beschränke ich mich bei diesem Rückblick ganz<br />

bewusst auf schöne und positive oder harmlose Dinge.<br />

Im Frühling vor meiner Amtsübernahme 2014<br />

reiste zu Beginn der Pfingsttage eine grosse Schar<br />

Thurg<strong>orienta</strong>ner*innen über Innsbruck hinauf ins<br />

Wipptal kurz vor den Brennerpass. Mein Amtsvorgänger<br />

Corsin Spinatsch hatte in Steinach das<br />

Hotel zur Rose gebucht und verschiedene Trainingskarten<br />

organisiert. Weil in dieser Region<br />

noch weitere gute Trainingsgebiete zur Verfügung<br />

stehen und es mir und vielen anderen im<br />

Wipptal derart gut gefallen hat, war Steinach<br />

auch über Pfingsten 2014 Ausgangspunkt unseres<br />

Pfingstweekends. Die Pfingsttage 2014 waren<br />

von ausserordentlich hohen Temperaturen geprägt.<br />

Am zweitletzten Tag wurden wir vom Hotelier gefragt, ob wir an einem Grillabend<br />

interessiert wären. Kurz darauf nahm die Belegschaft unsere Grillgutwünsche auf. Am<br />

Schlussabend trafen wir uns also auf der Sonnenseite des Hotels, wo in der Zwischenzeit ein<br />

Partyzelt mit Grill und einem grossen Buffet aufgebaut wurde. Wir genossen zusammen einen<br />

wunderbaren Grillabend. Die Spontaneität und die Gastfreundschaft der ganzen Belegschaft<br />

haben mich beeindruckt. Vielleicht findet wieder einmal ein Klubweekend in Steinach<br />

im Wipptal statt…<br />

Im Winter 14/15 machte mich unser Ehrenmitglied Vroni Akeret auf den Schwarzwälder 3<br />

Tage OL 2015 aufmerksam, der über das Wochenende vom 1. Mai in der Region Titisee/Hinterzarten<br />

stattfinden sollte. Anlass, Wälder und Region waren vielversprechend. Nach mehreren<br />

Anläufen fand ich das Hotel Neustätter Hof, das an diesem Weekend extra für uns die<br />

Pforten öffnete. Eines Abends vernahm ich wohlklingenden Gesang. Ich folgte der sonoren<br />

Männerstimme und entdeckte unseren Präsi in einem grossen, leeren Saal. Der ausgebildete<br />

Sänger Markus nutzte die spezielle Akustik des leeren Saals für ein kurzes Ständchen. Einige<br />

Jahre später profitierte ich noch viel direkter von Markus’ Stimmorgan und Können: Unser<br />

damaliges Vorstandsmitglied Martina Kyburz-Seiterle kündigte seine Hochzeit an. Was<br />

13


könnte der Vorstand zu diesem freudigen Ereignis beitragen? Wer die Idee geboren hat,<br />

weiss ich nicht mehr, aber unter den langjährigen Männerchormitgliedern Werner Jäckle<br />

und Thomi Wägeli sowie Sänger Markus war das bald klar: Mir singed eis! Ich bin zwar kein<br />

geübter Sänger, aber die Erlebnisse bei grossen Chorauftritten gehören zu den Highlights<br />

meiner Mittelschulzeit in Bülach. Ich kriegte also die Singnoten und bereitete mich auf die<br />

erste und einzige kurze Probe vor einer Vorstandssitzung vor. An Martinas Hochzeitfest in<br />

der Turnhalle Hüttwilen verzog sich unser Gesangsquartett zu einer kurzen Hauptprobe und<br />

kurze Zeit später folgte einer meiner seltenen Auftritte vor Publikum. Natürlich hatte ich<br />

beträchtliches Lampenfieber, aber ich konnte mich an den kräftigen Stimmen von Werner,<br />

Thomi und Markus anlehnen. Ich hab’s genossen!<br />

An einer Vorstandssitzung im Frühjahr 2016 stand das Thema Mitorganisation am ARGE ALP<br />

OL 2017 auf der Traktandenliste. Dieser 2-tägige Wettkampf unter den 10 Alpenregionen<br />

aus Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz wird im Turnus von einer Mitgliedsregion<br />

organisiert. Seit vielen Jahren darf der Thurgau als Gastregion an diesem internationalen<br />

Herbstanlass teilnehmen und hat als Gegenleistung die Vorarlberger schon 2007 bei der<br />

damaligen Austragung unterstützt. 10 Jahre später lag die Organisation also wieder an Vorarlberg<br />

und es lag auf der Hand, dass wir Thurg<strong>orienta</strong>ner*innen auch wieder einen Beitrag<br />

leisten sollten. Weil ein Vertreter unseres Vorstandes an der 1. Zusammenkunft der OL-Vereine<br />

Vorarlberg, Amriswil und thurg<strong>orienta</strong> dabei sein musste, reiste ich an einem Abend für<br />

einen ersten Informationsaustausch nach Rorschach. (Mir hätte eigentlich damals schon klar<br />

sein müssen, dass dies der Einstieg ins OK des Anlasses war…) In der Folge trafen sich 4 Senioren<br />

jeweils in einer kleinen Pizzeria am See: Richard Werner übernahm als Vorarlberger<br />

das Präsidium. Weil es neben Richard aber nur etwa 3 weitere aktive Vorarlberger OL-Läufer*innen<br />

gibt, war schnell klar, dass die Thurgauer die beiden Wettkämpfe organisieren<br />

mussten. Richard übernahm die Vorabklärungen der Laufgebiete, Wettkampfzentren und<br />

14


Infrastruktur. Es lief nicht alles rund… Der Einzellauf konnte wegen eines negativen Entscheids<br />

der Behörden nicht wie geplant auf der erprobten Karte Laterns stattfinden. Auch<br />

der Staffellauf musste in ein anderes neues Waldgebiet verschoben werden. Dafür wurde<br />

ein osteuropäischer Kartenzeichner engagiert. Dessen Arbeiten kamen leider nur schleppend<br />

voran. Als wir dann den ersten Zeichnungsausschnitt gesehen hatten, war klar, dass<br />

wir den Profi Beat Imhof für eine rechtzeitige Fertigstellung engagieren mussten. Dank der<br />

umsichtigen und hartnäckigen Begleitung der ganzen Vorbereitungen durch den Amriswiler<br />

Felix Engeler, gelang es irgendwie doch noch, die Grundvoraussetzungen für den zweitägigen<br />

Anlass zu schaffen. Fritz Streuli und ich organisierten die benötigten Helfer*innen aus<br />

den beiden Thurgauer Vereinen. Die Bahnlegung für «unseren» Einzellauf übernahmen<br />

Ursina Bächi-Stricker unterstützt von Vater Christian. Die Organisation im nahen Ausland<br />

und das leicht unterschiedliche österreichische Wettkampfreglement verkomplizierten die<br />

Vorbereitungen. Dank dem engagierten Mitarbeiten aller Helfer*innen und dem wunderschönen<br />

Herbstwetter bleibt mir der ARGE ALP OL 2017 trotz anspruchsvoller Organisation<br />

in bester Erinnerung.<br />

Der Aufruf zur klubinternen Anmeldung an die 5er-Staffel 2015 war ausserordentlich ergiebig:<br />

Mit einigem Nachfragen konnte ich schliesslich 7 Teams anmelden. Ausgerechnet in diesem<br />

Jahr wurde ein Spanferkelessen unter den 5 Vereinen mit den meisten gemeldeten<br />

Teams verlost. Weil ich nach einer Verletzung noch nicht richtig fit war, figurierte ich nur als<br />

Ersatzläufer auf meiner Liste. Ich musste dann doch einspringen und mangels Alternativen<br />

die lange Schlussstrecke absolvieren. Zusammen mit Simon Monai startete ich im Massenstart<br />

aller nicht abgelösten Läufer*innen. Als ich zum Überlauf kam, war die Rangverkündigung<br />

schon vorbei und ein grosser Teil der Teilnehmer*innen schon weg. Trotzdem war es<br />

15


lauter als erwartet: Schon<br />

recht abgekämpft rannte ich<br />

durch ein Spalier von schreienden<br />

und jubelnden Klubmitgliedern:<br />

«Mir hend d’Sau<br />

gunne!». So ein Zufall: Das<br />

erst Mal 7 thurg<strong>orienta</strong>-<br />

Teams, keine weiteren grossen<br />

Klubs und dazu noch Losglück.<br />

Das gewonnene Spanferkel<br />

musste natürlich an einem<br />

passenden Termin und<br />

an geeignetem Ort genossen werden… Die Suche danach ging also los. Nach einem Tipp der<br />

damaligen Präsidentin Tanja Geissbühler-Spinatsch und der grossen Flexibilität des Trainingsleiters<br />

Elias Gemperli, fand dann anfangs September ein Techniktraining im Hörnliwald<br />

mit Ziel beim Rebgut Jäger westlich von Hüttwilen mit anschliessendem Spanferkelessen<br />

vom «Säuli-Ueli» statt – ein wirklich einzigartiger Abend.<br />

Im Herbst 2017 fand ein orientierungstechnisch und touristisch sehr interessantes nationales<br />

Weekend auf der Rigi statt. Am Samstag traf sich die Schweizer OL-Welt auf Rigi-Staffel.<br />

Das Klubzelt diente an diesem schönen Herbsttag als Treffpunkt und Aufbewahrungsort für<br />

unser Gepäck. Nach dem Sprint in Rigi-Kaltbad reisten wir mit der Luftseilbahn nach Weggis,<br />

wo wir in einem Hotel am See übernachteten. Am Sonntagmorgen ging’s zuerst mit der Luftund<br />

anschliessend mit der Standseilbahn wieder hoch Richtung Rigi-Kulm. Oben war’s neblig<br />

und unangenehm windig. «Das Klubzelt wird also gute Dienste leisten», dachte ich mir. Doch<br />

auf dem Weg dorthin schnappte ich etwas ungläubig Wortfetzen auf und dann erblickte ich<br />

16


die unschöne Tatsache: Unser Zelt lag<br />

flach am Boden und hing nur noch an wenigen<br />

Häringen. Ein nächtlicher Sturm<br />

hatte unserem Klubzelt arg zugesetzt.<br />

Mittlerweile ist es längst repariert und<br />

leistet weiterhin wertvolle Dienste.<br />

Als TL war ich jeweils auch zuständig für<br />

die Teambildung und die Anmeldung an<br />

die 5er-Staffel. Bei der 5er-Staffel 2017<br />

im Stadlerberg durfte ich die Startstrecke<br />

in unserem Fanionteam laufen. Nach dem<br />

Startzeichen wurde ich sofort mit einem<br />

interessanten Routenwahlproblem konfrontiert.<br />

Mutig entschied ich mich für die<br />

Umlaufroute rechts und kämpfte mich auf<br />

die Strasse hoch. Die deutlich vor mir laufende<br />

Sime Niggli zeigte mir erstens, dass<br />

meine Routenwahl offenbar vernünftig<br />

war, aber zweitens auch deutlich meine<br />

Grenzen auf, ich hatte keine Chance.<br />

Nach ausgesprochen vielen interessanten<br />

Routenwahlen und turbulenten Positionswechseln<br />

konnte ich an 9. Stelle an<br />

Pädi Wägeli übergeben. Auch Pädi, Martina<br />

Kyburz und Peter Schoch lieferten<br />

tolle Läufe ab und so konnte Elias Gemperli<br />

als 9. auf die Schlussstrecke starten.<br />

Der erste Top Ten-Rang seit vielen Jahren<br />

lag in Reichweite! Gespannt warteten wir<br />

auf die Meldungen des Speakers vom<br />

zweiten Funkposten: Als Elias nicht unter<br />

den ersten 20 gemeldet wurde, machte<br />

sich Ernüchterung breit. Irgendetwas Spezielles<br />

musste passiert sein. Einige Minuten<br />

später erreichte unser Pechvogel Elias<br />

frustriert das Zielgelände: Beim Wegreissen<br />

seiner Laufkarte von der Kartenwand<br />

17


lieb ein schmaler Spickel in der Mitte der Laufkarte an der Wand zurück. Einige Stunden<br />

vorher passierte unserem jungen Startläufer Livio Müller beim Start zur Kids-Staffel ein ähnliches<br />

Schicksal: Beim Start hatte unser Newcomer plötzlich in jeder Hand nur eine Kartenhälfte.<br />

Nach kurzem Schock und aufmunternden Zurufen preschte Livio aber dann seinen<br />

Konkurrenten hinterher und erreichte auf der ungegabelten Kinderstrecke ohne Laufkarte<br />

doch noch einen tollen Rang. Aber nun zurück zu Elias: Leider befanden sich genau im ausgerissenen<br />

Spickel einige Gabelungsposten! Elias hatte in diesem Teil seiner Bahn trotz der<br />

Unterstützung anderer Schlussläufer keine Chance, die richtigen Gabelungsposten zu erwischen<br />

und so waren Zeitverlust und Nichtklassierung nicht zu vermeiden – der Top Ten-Rang<br />

konnte 2017 leider nicht gefeiert werden. Ein Jahr später war es dann vermeintlich soweit:<br />

Nachdem Martina Kyburz, Florian Freuler, Pädi Wägeli und Susanne Wenk gute Läufe gezeigt<br />

hatten, startete Elias als 12. auf die Schlussstrecke und erreichte nach tollem Lauf als 10. den<br />

letzten Posten und das Ziel! Endlich. Dumm nur, dass Elias’ Badge die Daten des letzten Postens<br />

offenbar nicht gespeichert hatte – wieder konnte unser Topteam leider nicht klassiert<br />

werden.<br />

Im Herbst 2018 war Curuna (kein<br />

Schreibfehler!) ein Thema: Moni Riediker<br />

hatte für das nationale Weekend<br />

im Unterengadin Zimmer im sehr schönen<br />

Hotel Curuna in Scuol reserviert.<br />

Nach dem 7. Nationalen im wunderschönen<br />

Gelände zwischen Scuol und<br />

Tarasp trafen sich knapp 40 Mitglieder<br />

in der Pizzaria Giovanni, um sich mit<br />

Speis und Trank und in guter Gesellschaft auf die anspruchsvolle LOM in Ftan vorzubereiten.<br />

Aus meiner Sicht steht dieses Klubweekend in der Hitliste der vergangenen Jahre ganz oben.<br />

Anlässlich eines gemeinsamen<br />

Trainings im Frühling 2018<br />

fragte mich mein damaliger Amriswiler<br />

Amtskollege Cyrill<br />

Meier, was wir denn an Pfingsten<br />

2019 vorhätten. Weil mein<br />

Kopf diesbezüglich völlig leer<br />

war, schickte mir Cyrill noch am<br />

selben Abend diverse OL-Karten<br />

von Imst im Tirol, sein ganzes<br />

18


Weekendprogramm, seine perfekte Evaluation der möglichen Hotels und die Reservation<br />

für seine Amriswiler im ideal gelegenen Hotel Linserhof. Sehr dankbar nahm ich Cyrills Einladung<br />

zu einem gemeinsamen Pfingstweekend an. Wir mussten uns nur noch die bereits<br />

vorgesehenen Trainings aufteilen. Rund 60 Thurgauer OL-Läufer*innen verbrachten dann<br />

das klubübergreifende Pfingstwochenende 2019 an idyllischer Lage im Tirol. Alle Trainings<br />

lagen in Gehdistanz und als Krönung befanden sich WKZ und Ziel eines regionalen Wertungslaufs<br />

sogar auf der Grünfläche des Hotels. Als nämlich die Tiroler OL-Verantwortlichen hörten,<br />

dass voraussichtlich 70 Thurgauer an Pfingsten im Tirol weilen würden, entschieden sie<br />

kurzerhand, dass dies Anlass für einen regionalen OL beim Linserhof sei (damit würde nämlich<br />

die Zahl der Startenden verdoppelt!). Hauptorganisator Cyrill hat mit seiner grossen Erfahrung<br />

dieses Weekend hervorragend geleitet. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm sehr<br />

geschätzt. Hoffentlich gibt es in naher Zukunft wieder einmal ein gemeinsames Weekend an<br />

diesem idealen Ort.<br />

Im Frühling 2019 teilte Thomi Wägeli mit, dass er auf Anfrage eines Lehrers der Schule Sulgen<br />

das Wäldchen Auholz überarbeitet habe und dass dieses Wäldchen evtl. für die von uns<br />

zu organisierende ROLV-Staffel 2019 dienen könnte. Es wurde Sommer und damit rückte<br />

der ROLV-Staffeltermin näher. Immer deutlicher spürte ich, dass die Organisation dieses Anlasses<br />

an mir hängen blieb. Die Analyse des Laufgeländes ergab, dass der Wald alleine für<br />

einen solchen Anlass eher zu klein ist. Dank eines Sonderefforts von Peter Schoch entstand<br />

dann eine kombinierte Dorf-/Waldkarte im für Schüler*innen geeigneten Massstab 1:6000.<br />

Andrin Jacomet übernahm kurzfristig und in verdankenswerter Weise die Bahnlegung. Und<br />

so stampften wir innert kürzester Zeit, mit kleinstem OK und einigen hilfsbereiten Händen<br />

auf dem Reitplatz in Sulgen eine würdige und lässige ROLV-Staffel aus dem Boden.<br />

19


Weil die Unterkunftsbedürfnisse unserer Mitglieder vor allem bei OL-Wochen sehr unterschiedlich<br />

sind, entschieden wir im Vorstand, für die SOW Gstaad 2019 keine gemeinsame<br />

Unterkunft zu reservieren. Als Treffpunkt für die teilnehmenden Mitglieder hatte sich aber<br />

bereits an der SOW im Engadin ein kurzfristig organisiertes gemeinsames Nachtessen sehr<br />

bewährt. Ein solches Nachtessen sollte also auch in Gstaad stattfinden. In der ersten Hälfte<br />

der OL-Woche legte ich in Absprache mit vielen Klubmitgliedern Datum und Uhrzeit fest,<br />

registrierte Interessierte und erkundigte mich nach geeigneten Restaurants. Am Ruhetag<br />

konnte ich dann das favorisierte Restaurant in Augenschein nehmen und für 36 Personen<br />

reservieren. Nun musste nur noch die Abrechnung mit dem vorgesehenen Klubbeitrag von<br />

30 Fr. pro Person vernünftig geregelt werden. Um den administrativen Aufwand für unseren<br />

Kassier so klein wie möglich zu halten, entschied ich mich, allen Teilnehmenden am selben<br />

Abend die vom Vorstand vereinbarten 30 Fr. bar in die Hand zu drücken. Die Idee war also<br />

da, aber die dazu notwendigen Banknoten noch nicht… An einem Postomaten und auf der<br />

Poststelle Gstaad konnte ich die nötigen Geldscheine organisieren. Mein wegen ca. 60 Banknoten<br />

deutlich angeschwollenes Portemonnaie hatte bei diesem gemütlichen Beisammensein<br />

im Gartenrestaurant des Hotels Arc-en-ciel wohl niemanden gestört.<br />

20<br />

Die Suche nach Trainingsleiter*innen<br />

für die Waldtrainings im Sommer<br />

2019 verlief wenig erfolgreich.<br />

So kam es, dass ich das Saisonschlusstraining<br />

2019 auf der Karte<br />

Salen-Reutenen organisierte. Die<br />

Wetterprognosen waren schon<br />

Tage vorher schlecht und blieben es<br />

leider hartnäckig. Beim Packen war<br />

klar, dass ich von allen Kleidern und<br />

Schuhen mehrere Garnituren einpacken<br />

musste und Handschuhe


und Mützen nicht vergessen durfte. Mit meinem Auto fuhr ich rechtzeitig nahe an die Riesengräben<br />

im Südteil der Karte und wartete gut eingepackt einige Minuten im warmen und<br />

vor allem trockenen Auto. Leider liess der heftige Regen nicht nach und so musste ich –<br />

diesen Moment werde ich nicht so schnell vergessen – im strömenden kalten Regen die ersten<br />

Posten setzen. Nachdem ich ein Buchendickicht durchquert hatte, war ich schon nach<br />

kürzester Zeit pflotschnass und ich wusste, dass ich diese mühsam erreichbaren Posten in<br />

gut 2 Stunden wieder würde einsammeln müssen… Am windexponierten Treffpunkt auf<br />

dem Hügel kam zum Regen noch ein giftiger Wind dazu. Ich war froh, dass ich mit Mütze<br />

und Handschuhen im geschützten Auto sitzen bleiben konnte, während sich die Teilnehmenden<br />

auf Postensuche machten. Weil die Kälte beim Warten langsam in meine Glieder kroch,<br />

drehte ich eine Joggingrunde, um nicht total zu unterkühlen. Es kostete mich dann einige<br />

Überwindung, vor dem Posteneinziehen in die nassen Schuhe zu schlüpfen und auch die<br />

weit entfernten Posten in den tiefen Gräben wieder zu holen. Nach einem wärmenden Bad<br />

übertrug ich die ausgefüllte Teilnehmerliste in die Anwesenheitskontrolle und stellte mit Erstaunen<br />

und grosser Zufriedenheit fest, dass trotz garstigsten Wetterbedingungen 26 (!)<br />

Mitglieder diese Trainingsmöglichkeit genutzt hatten. Das war eine grosse Genugtuung für<br />

mich und zeigt, dass Thurg<strong>orienta</strong>ner*innen nicht aus Pappe sind.<br />

In den vergangenen 7 Jahren konnte ich viele Facetten unserer Sportart kennenlernen und<br />

unser Vereinsleben massgeblich mitgestalten. Ich finde es beeindruckend, wie viele Mitglieder<br />

sich in unterschiedlichster Weise für unseren Klub und den OL-Sport engagieren. Aus<br />

meiner Sicht läuft es in unserem Verein ausgesprochen gut.<br />

Doch ab und zu vernehme ich undeutlich Kritik wie «der Verband sollte doch…» oder «der<br />

Klub oder der Vorstand müsste endlich…» Bitte denke daran, du bist «der Verband» resp. «der<br />

Klub». Unser Verein, der regionale und auch der schweizerische Verband leben vom Engagement<br />

seiner Mitglieder, also von dir! Ich habe mir Mühe gegeben, zusammen mit meinen Vorstandskollegen<br />

alle Mitglieder, die sich engagieren und etwas verbessern wollten, zu unterstützen<br />

und ihnen nicht im Weg zu stehen. Ich bin sicher, dass der Vorstand auch weiterhin<br />

deine Ideen und Verbesserungsvorschläge aufnehmen und wenn möglich umsetzen wird.<br />

Sportliche Grüsse<br />

Tino<br />

21


futureCOACH bei thurg<strong>orienta</strong><br />

Wir haben neu drei futureCOACHES unter unseren Jungen. Sie haben im September den<br />

Ausbildungskurs erfolgreich besucht und abgeschlossen.<br />

Wir gratulieren Melina, Livio und Thomas herzlich zu diesem Erfolg.<br />

Nun fragst du dich vielleicht, was ist überhaupt ein futureCOACH?<br />

Future – also Zukunft, steht für unsere zukünftige Hoffnung in die jungen Leiterinnen und<br />

Leiter. Abwechslungsweise werden die drei je eine Sequenz des Dienstagstrainings vorbereiten.<br />

Dabei werden sie in der Planung von einem Gotti/Götti betreut und ihre Umsetzung<br />

wird im Anschluss an das Training besprochen.<br />

Ziel ist es, dass unsere Jungen so ein langsames und behutsames Heranführen an die Leitertätigkeit<br />

erhalten. Hoffentlich bleiben sie uns so auch zukünftig als motivierte Leiterinnen<br />

und Leiter erhalten.<br />

Bereits im ersten Dienstagstraining nach den Herbstferien hat uns Melina gezeigt, dass sie<br />

als Hilfsleiterin brillieren kann. Sie hat uns ein halloweenmässiges Einwärmen vorbereitet.<br />

Und beim langen Spinnenfaden haben wir wieder einmal unsere aktive und vielzählige<br />

Jugend bestaunen können.<br />

Liebe futureCOACHES, wir vom Jugendteam freuen uns, zukünftig noch mehr mit euch zusammenzuarbeiten<br />

und sind gespannt auf eure Inputs und Ideen.<br />

Martina Zürcher<br />

22


Herzliche Gratulation Rahel zur Selektion ins Nachwuchskader<br />

Liebe Rahel, wir gratulieren dir herzlich zur Aufnahme ins Nachwuchskader!<br />

Deine Leidenschaft für den OL, Selbstdisziplin und Lernfreude werden nun belohnt. Das<br />

Kader wird dir viele einmalige Erfahrungen ermöglich und dein OL‐Wissen und ‐Können<br />

werden viel Lernfutter erhalten. So sind wir sicher, dass du in Zukunft deinen Gegnerinnen<br />

noch schneller und sicherer um die Ohren laufen wirst.<br />

Für deine künftigen Trainings, Wettkämpfe und auch für das Ausfüllen des<br />

Trainingsprotokolls wünschen wir dir viel Ausdauer und Freude und natürlich ganz viel<br />

Erfolg!<br />

Martina Zürcher<br />

23


StorenService ®<br />

von Griesser –<br />

automatisch gut.<br />

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Neue Club‐Lizenz für die<br />

Bahnzeichen‐Software «Condes 10»<br />

Thurg<strong>orienta</strong> hat eine Clublizenz für die neuste Version der Bahnzeichen‐Software «Condes»<br />

angeschafft.<br />

Neuerungen:<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Aktuelle OCAD‐Kartendateien können hinterlegt werden<br />

Postenkreise entsprechen der aktuellen Norm<br />

Posten können einfacher präzise platziert werden<br />

Verschiedene Arten von Sperrgebieten sind möglich<br />

Verständlicheres Deutsch bei Text‐Postenbeschreibungen<br />

Bahn‐Export in eine Sammeldatei<br />

Die Software läuft weiterhin nur unter Windows und kann unter condes.net heruntergeladen<br />

werden.<br />

Die aktualisierte Anleitung mit dem Lizenz‐Code ist bei mir erhältlich.<br />

Urs Wegmüller<br />

25


MEHR NEUGIERDE,<br />

MEHR VOM LEBEN.<br />

Mit offenen Augen durch die Welt gehen. Es fällt vieles leichter<br />

im Leben, wenn Sie auf Ihre Bank zählen können. Wir von der<br />

Thurgauer Kantonalbank kennen und verstehen Ihre Bedürfnisse<br />

genau. Weil wir wie Sie im Thurgau verwurzelt sind. Deshalb<br />

können Sie sich darauf verlassen, in jeder Lebensphase ehrlich,<br />

engagiert und kompetent beraten zu werden. Das macht uns<br />

zu der Bank für alle Thurgauerinnen und Thurgauer.<br />

26<br />

www.tkb.ch


Interview mit Florian Freuler<br />

«Der Winter ist die Basis um möglichst viel zu machen<br />

und meine Ausdauer zu verbessern»<br />

Eine spezielle OL‐Saison ging zu ende.<br />

Vieles kam anders als geplant. Die<br />

Corona‐Pandemie wurde zum Killer<br />

sämtlicher Frühjahres‐ und bald auch<br />

vieler Sommerwettkämpfe. Wichtige<br />

Wettkämpfe wurden erst in den<br />

Herbst verschoben und schlussendlich<br />

wurde vieles doch abgesagt.<br />

Dank seiner Top‐Resultate im 2019<br />

konnte sich Florian Freuler auf die Saison<br />

<strong>2020</strong> für das nationale Juniorenkader<br />

selektionieren. Das erste Jahr in<br />

den Farben Rot‐Weiss hat sich Florian<br />

vermutlich anders vorgestellt. Umso<br />

schöner, dass Florian auch wieder für<br />

das Juniorenkader 2021 selektioniert<br />

wurde. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Florian, du blickst auf einen speziellen Sommer zurück, was waren deine OL Highlights im<br />

<strong>2020</strong>?<br />

Ein Highlight in diesem Jahr war ganz klar das Trainingslager im Engadin mit dem Natikader.<br />

Das Engadin bietet super Trainingsmöglichkeiten, welche schon fast skandinavische Qualität<br />

aufweisen. Ein anderes war die Chasse‐Neutrass. Diese war der perfekte Wettkampf, um im<br />

Frühling seine Form zu testen und gegen Top Athleten zu laufen.<br />

Die vergangene Saison war für dich zugleich die erste Saison im Junioren Nationalkader. In<br />

welchem Bereich konntest du, dank der Mitgliedschaft im Kader am meisten profitieren?<br />

Am meisten steigern konnte ich mich im technischen bereit. Meine Trainer, die gute Trainingsqualität<br />

und auch die vergleiche mit anderen Junioren, welche Weltweit zu den besten<br />

gehören, verhilft dir, gerade in Trainings an dein Limit zu gehen und immer dein bestes zu<br />

geben. Dadurch werden viele Wettkampfsituationen simuliert und helfen dir, dein Niveau zu<br />

steigern.<br />

27


Was oder worin ist der grösste Unterschied im Vergleich zum Regionalen Nachwuchskader?<br />

Am auffälligsten ist sicher, dass sich die Unterkunft von Pfadiheim (Regiokader) in Jugendherberge<br />

oder Hotel (Natikader) gesteigert hat. Ein weiterer Unterschied ist das Coaching.<br />

Im Natikader ist die Auswertung und auch Zielsetzung ausführlicher und wird auch seriöser<br />

betrieben, da es in dem Interesse von jedem selber ist.<br />

Aufgrund der Corona‐Krise fanden viele Wettkämpfe nicht statt. Was war deine Motivation<br />

trotzdem weiter zu trainieren und den Trainingsplan einzuhalten? Wie konntest du<br />

dir die „Rennhärte“ ohne Wettkämpfe holen?<br />

Meine Motivation war fast gleich hoch, weil mein grosse Ziel, die JWOC in Portugal (ehemals<br />

2021, jetzt 2022) ist und ich für dieses Ziel fast alles investieren würde. Meine Rennhärte<br />

hatte ich bereits ende Februar, nach dem Spanien‐Trip mit Södertälje. Jedoch verlor ich diese<br />

wieder im laufe des Lockdowns, was ich dann im Herbst auch zu spüren bekam, da ich national<br />

nicht die Resultate erlief welche ich wollte, bzw. welche mein Ziel waren.<br />

28


Wie hoch ist dein Trainingspensum, wie viele Stunden trainierst du durchschnittlich in der<br />

Woche?<br />

Meine Wochen sind grundsätzlich unterschiedlich aufgebaut. Das Trainingspensum liegt ca.<br />

zwischen 7 und 10 Stunden. Klar kann es während eines Trainingslagers mal explodieren oder<br />

während einer Ruhewoche oder einer Verletzung nach unten sinken.<br />

Du bist in der Ausbildung zum Zeichner mit der Fachrichtung Ingenieurbau. Wie gut lässt<br />

sich die Ausbildung mit dem OL verbinden?<br />

Sehr gut. Ich bekomme vom Büro viel Unterstützung. Zum Beispiel kann ich über den Mittag<br />

trainieren gehen, dass ich nicht am Abend spät noch muss. Weiter habe ich einen Zusatzvertrag<br />

zum Lehrvertrag, dass ich alle meine Trainingslager und Wettkämpfe besuchen kann.<br />

Wie gestaltest du deine Wintersaison?<br />

Der Winter ist die Basis. Das heisst, dass ich möglichst viel (mit Mass) mache, um meine Basisausdauer<br />

zu verbessern. Mit einer guten Basis, kann ich mich danach im Frühling und in<br />

der Wettkampfsaison mit schnellen Einheiten auf mein gewünschtes Level bringen.<br />

Was sind deine Ziele für die kommende Saison?<br />

Kurz und knapp: Die zuoberst sind JWOC und JEC. Danach kommen die Schweizermeisterschaften.<br />

Dazu hoffe ich, dass ich am O‐Ringen nicht nur als Mitläufer dabei bin. ;‐)<br />

Florian vielen Dank für das Interview. Wir hoffen, dass die OL’s im nächsten Jahr ‐gemäss<br />

Jahresplanung‐ stattfinden werden. Viel Spass während den Trainings und wir drücken dir<br />

die Daumen, dass deine Ziele in Erfüllung gehen.<br />

29


OL‐Ferien vom Feinsten<br />

Anfangs Jahr hatte die OL‐Gruppe Allegra Pläne für einen Mehrtageorientierungslauf geschmiedet.<br />

Alles schien noch möglich und niemand dachte zu dieser Zeit an ein unsicheres<br />

Pandemie‐Jahr. Seit über 20 Jahren geniessen einige Mitglieder von thurg<strong>orienta</strong>, OL Amriswil<br />

und OLG St. Gallen Appenzell in wechselnder Besetzung OL‐Ferien im Sommer.<br />

Schon viele Länder konnten so gemeinsam erkundet und mancher Wettkampf ausgetragen<br />

werden. Dieses Jahr fiel die Entscheidung auf den OOcup im französischen Jura. Ein Ferienhaus<br />

wurde über Airbnb gebucht und es wurde zum Lauf angemeldet.<br />

Je näher der Reisetermin rückte, umso unsicherer wurde die Durchführung aufgrund der<br />

Corona‐Beschränkungen. Die Unsicherheit stieg, bis der Veranstalter den Wettkampf von<br />

Ende Juli auf Mitte August verschoben hatte. Uns passte der neue Termin nicht und das<br />

Ferienhaus liess sich nicht auf August verschieben. Mehrere andere Teilnehmer waren in<br />

der gleichen Situation und so organisierte der flexible Veranstalter am ursprünglichen<br />

Termin ein Trainingscamp mit 4 Läufen.<br />

Am 24. Juli war es soweit. Wir reisten über Genf, verliessen die Autobahn bei Bellegarde<br />

und erreichten das Plateau de Retord auf 1000m über eine enge Passstrasse. Uns erwartete<br />

ein einsames Ferienhaus auf einer 3km langen Wiese und umsäumt von Jurawäldern.<br />

Die nächste Bäckerei und der Käseladen waren erst in 14km Distanz zu erreichen. Das<br />

grosszügige Haus wurde vor wenigen Jahren neu gebaut im Stil des früher abgebrannten<br />

Bauernhauses.<br />

Das einsame Ferienhaus auf dem Plateau de Retord<br />

30


In den Tagen vor dem Trainingscamp boten uns die Jurahöhen Gelegenheiten zum Morgenjogging,<br />

Wandern, Erkunden der Landschaft und auch zu einem ersten Training auf einem<br />

Fix‐OL in der Umgebung von Hauteville. Dabei konnten wir uns erstmals an die Karten<br />

mit feinen Details und Massstab 1:7‘500 gewöhnen. Es blieb auch jeden Tag noch genügend<br />

Zeit zum Genuss von kulinarischen Höhepunkten nach gemeinsamem Kochen in der<br />

grosszügigen Bauernküche.<br />

Otmar und Lis Stillhard, Herta und Georg Leumann, Doris und Ruedi Wegmüller<br />

Am 29. Juli war der erste Trainingslauf angesagt. Ein kleines Team von slowenischen und<br />

französischen Organisatoren haben mit minimalstem Aufwand perfekte Orientierungsläufe<br />

durchgeführt. Die Karten konnten vom Mehrtagelauf von 2019 übernommen werden. In<br />

den anspruchsvollen Jurawäldern mit feinen Geländestrukturen wurden technisch herausfordernde<br />

Kurse ausgesteckt. Für jeden Lauf gab es Zeitmessung und eine Rangliste. Georg<br />

und ich wählten aus den verfügbaren 8 Kategorien die Open 3 Difficult Short. Herta, Doris,<br />

Lis und Ruedi die Kategorie Open 2 Medium. Die Jurawälder mit ihren trockenen Böden<br />

sind prädestiniert für den Orientierungslauf. Obwohl die einzelnen Strecken relativ kurz<br />

waren, haben uns alle 4 Läufe tüchtig herausgefordert. Die Posten waren im unübersichtli‐<br />

31


chen Gelände nur mit sehr präziser Orientierung zu finden. Meine Karte vom 2. Lauf ist<br />

abgebildet. Zweimal habe ich den Attack‐Point überlaufen und Zeit verloren. Lis war sehr<br />

sorgfältig unterwegs und konnte am Ende einen Erfolg buchen. Sie erreichte nach vier Läufen<br />

den ersten Rang in ihrer Kategorie mit 30 Teilnehmern, wovon nur 9 alle Posten stempeln<br />

konnten.<br />

Das Wetter hat sicher auch viel zum Gelingen beigetragen. In den Tälern herrschte grosse<br />

Sommerhitze und oben auf dem Plateau Retord genossen wir angenehme Temperaturen<br />

mit kühlenden Nächten. Wieder einmal konnten wir OL‐Ferien vom Feinsten zusammen<br />

mit lieben Freunden verbringen.<br />

Otmar Stillhard<br />

32


Das waren eure OL-Momente im <strong>2020</strong><br />

Der nationale Lauf in Eigenthal bleibt mir in<br />

besonderer Erinnerung. Es hat sehr stark<br />

geregnet. Ich war sofort nass. Auf dem Weg zum<br />

Start versuchte ich den Match zu meiden, was mir<br />

jedoch nicht gelang, so dass die Schuhe am Start<br />

schon nass und dreckig waren. Der Lauf an sich ist<br />

mir gut geglückt. Ich habe meine Konkurrentin<br />

das einzige Mal in dieser Saison geschlagen.<br />

Das Bündner Weekend, weil es einfach schön war,<br />

in den Bergen OL zu machen.<br />

Ich finde alle OL's cool und lustig. Wenn ich halt<br />

nicht gut bin, versuche ich es wieder.<br />

Viel Glück euch allen und liebe Grüsse<br />

Sarah Tinner<br />

Nachdem sich an der DV vom ROLV im Februar noch kein Nachfolger für meinen Job finden<br />

liess und auch in den nächsten Monaten nichts lief, war ich umso erstaunter und äusserst<br />

glücklich, als mich eines Abends Pirmin Schneider anrief und spontan zusagte, den Job als<br />

ROLV-Präsident ab 2021 zu übernehmen. Damit fiel mir ein Fels vom Herzen und ich darf<br />

nun nach 10-jährigem Wirken meiner OL-mässigen Pensionierung entgegensehen (natürlich<br />

abgesehen von der Öpfel-Trophy).<br />

Heinz Stuber<br />

33


Mini beschtä Erinnerigä as Johr <strong>2020</strong> blibäd diä 11 Tag in<br />

Portugal mit dä tollschtä OL Gruppä und mit dä Bahnä D80.<br />

Will i zfridä si, bruchts Muet für Veränderigä, diä altä Pfad<br />

verlo und neui Weg go.<br />

Gruess Vroni Gübeli<br />

Mein eindrücklichster OL-Moment <strong>2020</strong> hat buchstäblich im Wasser sattgefunden. Am 1.<br />

bzw. natürlich 8. Nationalen Lauf im Eigenthal hatte das Wetter vom warmen Spätsommer<br />

zum garstigen Herbst gewechselt. Es hat den ganzen Tag in Strömen geregnet und für die<br />

Jahreszeit war die Temperatur bereits echt kalt. Gut geschützt in einem Plastiksack<br />

eingepackt, ging es an den Start. Die Erkenntnis kam nach dem Start, denn die Koordination<br />

anhand der völlig verregneten Karte und den immer wieder volllaufenden Augen war im<br />

dunklen Wald gar nicht so einfach. Ganz überrascht war ich dann als plötzlich Elena Ross „auf<br />

meiner Bahn“ war. Von Übermut gepackt habe ich mich den nächsten Hang hinauf<br />

angehängt und bis zur Kuppe durchgehalten. Unser Weg hat sich dann getrennt und für mich<br />

galt, nach einer notwendigen Verschnaufpause, den steilen Abstieg in Richtung Bach in<br />

Angriff zu nehmen. Dort angekommen, fand ich nicht das erwartet Wald-Bächlein vor,<br />

sondern einen fast schon reissenden Gebirgsbach. Eine dort postierte Aufsichtsperson hat<br />

mir dann gezeigt, wo ich ungefähr im Bach hin stehen könne. Allen Mut zusammen<br />

genommen, habe ich mich in die Fluten gestürzt und überrascht festgestellt, dass das Wasser<br />

wesentlich wärmer war, als der Regen der ständig auf mich niederprasselte. Fast schon zum<br />

Verweilen. Aus den Fluten gestiegen und endlich am Ziel das Laufs angekommen, galt es, den<br />

Weg zurück ins WKZ zu packen. Völlig durchfroren, -und ich habe selten so kalt gehabt-, war<br />

ich glücklich alle Familienmitglieder wieder wohlbehalten anzutreffen. Auf dem<br />

Nachhausewege war bereits alles wieder in Ordnung. Was bleibt sind die eindrücklichen OL-<br />

Momente und ich glaube es genau diese sind es, die mich immer wieder motivieren mich in<br />

ein neues Abenteuer OL zu stürzen.<br />

Christian Gerlach<br />

34


Die OL-Tage im Oberengadin werden mir in sehr guter Erinnerung bleiben. Vor allem der<br />

Lauf auf dem Berninapass. Bei diesem Lauf hatte ich etwa 2/3 der Strecke mehr oder weniger<br />

gut absolviert und war daran den nächsten Posten zu suchen. Während ich so hilflos im<br />

Gelände stand kam eine ältere OL-Dame von OLG Stäfa auf mich zu und fragte mich, ob sie<br />

mir helfen soll. Mit Freude habe ich dieses Angebot angenommen und dabei haben wir<br />

festgestellt, dass wir die gleiche Bahn laufen. Sie hat mich dann gefragt, nachdem sie mir<br />

gezeigt hat, wo ich stand, ob ich „trämlen“ wolle und so sind wir die restlichen Posten<br />

gemeinsam angelaufen. Erica, so hiess die OL-Läuferin ist bereits 79 Jahre alt, aber immer<br />

noch voll drauf und sehr gut „zwäg“. Sie ist, mit mir im Schlepptau mit einer Zielstrebigkeit<br />

und Genauigkeit die Posten angelaufen, die mich sehr beeindruckt haben. Jeder noch<br />

fehlende Posten wurde punktgenau und ohne grosse Umwege auf dem einfachsten und<br />

effizientesten Weg angelaufen. Das Gelände war nicht ganz einfach und für mich<br />

herausfordernd Im Ziel habe ich mich bei Ihr bedankt. Einen Tag später sind wir uns im Wald<br />

von Chastlatsch bei Celerina wieder begegnet und sie hat mich erneut unter ihre Fittiche<br />

genommen und mir den Weg zu den letzten Posten gezeigt. Da waren wir ein kleines<br />

Grüppchen von etwa 4 Läufern die Erica gefolgt sind. Es war wirklich einmalig, wie Erica mit<br />

ihren 79 Jahren immer noch mit soviel Freude OL macht , wie in ihren jüngeren Jahren als<br />

sie damit anfing. Sie mache schon fast ihr ganzes Leben OL, hat sie mir dann noch erzählt.<br />

Dieses Erlebnis und diese Hilfsbereitschaft hat mich schwer beeindruckt.<br />

Markus Good<br />

35


Mein OL Moment war an den Swiss O Days in<br />

Andermatt. In der ersten Etappe als ich auf der<br />

Gütsch in Mitten von Bunkern und Windrädern<br />

unterwegs war, wurde ich plötzlich von einem<br />

heftigen Gewitter mit Regen, Blitz, Donner und sogar<br />

Hagel überrascht. Einige OL Läufer suchten für die<br />

Zeit des Gewitters Schutz im Gelände unter grossen<br />

Steinen oder brachen den Lauf ab. Im ersten<br />

Moment wusste ich gar nicht was ich machen soll.<br />

Und so bin ich einfach möglichst schnell die<br />

restlichen Posten angelaufen und war froh, als ich<br />

den letzten Posten stempeln konnte. Trotzt des<br />

heftigen Gewitters gelang mir ein sehr guter Lauf<br />

und ich belegte auf meiner Bahn hinter Hanspeter<br />

Schenk den zweiten Rang. Das war für mich ein sehr spezieller Moment. Und wenn ich im<br />

Gewitter so gut laufe, dann wünsche ich mir jetzt viele Gewitter.<br />

Ich wünsche euch viel Sonnenschein und viele spannende Momente im 2021.<br />

Jannis Riediker<br />

Erste Etappe oberhalb Andermatt auf der Gütsch auf rund 2300 m. ü. Meer<br />

36


Swiss-O-Days in Andermatt, Samstag, oberhalb<br />

Tiefenbach am Schafberg, dichter Nebel,<br />

so dass die nächste Steingruppe gerade schemenhaft<br />

noch erkennbar ist:<br />

Das Vortasten von Stein zu Stein und so von<br />

Posten zu Posten, ich war sehr gefordert,<br />

freute mich über jeden gefundenen Posten<br />

und staunte, wie es doch möglich war, vorwärts<br />

und bis ins Ziel zu kommen.<br />

Damals hätte ich nicht gedacht, auch jetzt im<br />

Spätherbst noch so unterwegs zu sein. Corona<br />

vieles verändert, wir wissen nicht, wie es wirklich<br />

weitergeht, wir können Tag für Tag planen,<br />

mehr ist reine Spekulation – wie OL im Nebel!<br />

So bin ich zuversichtlich, auch so vorwärts zu<br />

kommen, mich an kleinen Zielen zu freuen und<br />

erst recht, wenn der Nebel sich dann lichten<br />

wird!<br />

Andrea Good<br />

„Hallo, ist<br />

da jemand?“<br />

37


Swiss-O-Days Andermatt, mein erster Berg-OL<br />

Ich war gespannt, wie gut ich mich in den Bergen orientieren kann. Bereits im Zug<br />

konsultierten wir immer wieder den Wetterradar; es waren heftige Gewitter angesagt. Vor<br />

der Startzeit trafen wir in Gütsch ein. Die Organisatoren waren schon bereit und drängten<br />

uns zum Start. Erstes Donnergrollen war in der Ferne schon zu vernehmen. Gemeinsam mit<br />

Sarah fand ich alle Posten zügig. Beim Kleiderdepot angelangt, prasselten schon die ersten<br />

Regentropfen nieder. Möglichst schnell bestiegen wir die Gondel und fuhren talwärts. Direkt<br />

vor uns schlug ein Blitz in eine metallene Wasserrinne, so dass die Funken meterhoch flogen.<br />

Ein sehr eindrückliches Naturereignis im Hagelgewitter. Glücklicherweise sind auch alle<br />

anderen OL-Läufer heil ins Tal gelangt.<br />

Am nächsten Tag ging es spannend weiter. Auch nach drei Stunden spielen, reden und<br />

warten im Restaurant Tiefenbach lichtete sich der Nebel nicht. Während dem ganzen Lauf<br />

waren wir in weiss gehüllt, was mich orientierungstechnisch stark forderte. Der Kompass<br />

nützte auch nicht viel, da ich ja nur die Karte damit ausrichten kann. So waren Sarah und<br />

Martina nicht immer gleicher Meinung wie ich, in welcher Richtung sich nun der nächste<br />

Posten befindet. Ich war froh, als wir nach längerem Suchen heil im Ziel waren.<br />

Der nächste Tag entschädigte mit traumhaftem Bergwetter und der Erkenntnis, dass meine<br />

jüngste Tochter bereits schneller ist als ich.<br />

Ich hoffe, dass alle nächsten Berg-Ol’s gleich abwechslungsreich und spannend sind, wie<br />

dieses erste Wochenende.<br />

Doris Tinner<br />

38


Swiss O Days Andermatt 12.Juli <strong>2020</strong> Deieren, Furkapass Zielgelände auf 2643 müM<br />

Diese Momentaufnahme von Tino zeigt zwei alte OL-Hasen mit ihrer Vorfreude auf die 3.<br />

Etappe der Swiss-O-Days Andermatt. Dornen sollte es ja keine haben, hört man so, also<br />

kurze Hosen für mich! Mit dem grossen Bruder vor dem Start noch ein paar Leute vom Verein<br />

anquatschen ist doch immer ein besonderer OL Moment!<br />

Übrigens das Postkartenwetter hatten wir verdient nach dem „Blitz & Donner & Graupelhagel“<br />

am Freitag und dem „Nebelwandern -kein Stein sieht den andern- OL“ am Samstag.<br />

Urban Schoch<br />

Bekanntlich gehöre ich läuferisch nicht zu den<br />

Besten! Deshalb hat mich an einer Meisterschaft<br />

ein ganz Schneller gleich dreimal überholt. Und jedes<br />

Mal konnte ich dessen anschliessenden Fehler<br />

beobachten, diesen ausnützen und wieder in<br />

Front gehen.<br />

Fazit: Der Schnellste ist nicht immer der<br />

Schnellste!<br />

Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit.<br />

Heiri Greminger<br />

39


Am Zürcher Oberländer 3 Tage OL hatte es auf meiner Bahn nur zehn<br />

Posten. Das tolle an diesem OL war, dass ich einen Wildhasen gesehen<br />

habe. Den Hasen habe ich von Posten 3 zu Posten 4 gesehen. Und nach<br />

dem Wildhasen machte ich einen Fehler von Posten 4 zu Posten 5. Ich<br />

bin nämlich von Posten 4 zu Posten 5 sehr lange den Weg hinunter<br />

gerannt und weil der Posten 5 nicht kam, habe ich umgedreht und bin<br />

den Weg wieder hoch gerannt aber am Schluss war es doch richtig. Ich<br />

bin noch nicht so viele OL’s in der Kategorie D10 gesprungen. Es war<br />

sehr toll auch wenn ich nur fünfte von sechs Teilnehmerinnen wurde<br />

also war ich am Schluss zweitletzte.<br />

Martina Tinner<br />

OL über den Fliegern<br />

Die OLs, die ich in dieser Saison gelaufen bin kann man an einer Hand abzählen: vier Stück.<br />

Und bei so wenigen kann ich mich an jeden Lauf mit mindestens einem Merkmal erinnern.<br />

Ich wähle trotzdem den Zimmerberg Berg-OL vom 15. August als meinen besonderen<br />

Moment. Wer nach Mullern an diesen OL fahren will, der muss durch Mollis hindurch und<br />

dann rund 700 Höhenmeter hinauf zu den paar Häusern hochfahren, die den Weiler Mullern<br />

ausmachen.<br />

Von dort oben hat man eine tolle Aussicht auf<br />

die Linthebene mit Pfannenstil, Kaltbrunn und<br />

dem Übergang zum Riken. Eine Kamera habe<br />

ich nicht dabei gehabt, denn ich wollte einfach<br />

den Tag geniessen. Endlich wieder OL.<br />

Für Nadine und mich ist das der erste OL nach<br />

dem Lockdown gewesen. Für frühere Läufe<br />

haben wir schlicht und einfach das anmelden<br />

verpasst. Kunststück bei den arg limitierten<br />

Startplätzen sind die nach wenigen Minuten<br />

jeweils vergeben gewesen - neue Sitten halt in<br />

diesem Sport.<br />

Im Glarnerland, eben in Mollis, bin ich vor<br />

genau einem Jahr auch gewesen. Nicht an<br />

40


einem OL, aber am "Zigermeet 2019", der grössten Flugshow im letzten Jahr in der Schweiz.<br />

Und damals habe ich die Kamera dabei gehabt und auch benutzt. Eindrücklich wie die<br />

Flugzeuge über dem Flugplatz ihre Programme geflogen sind und in der Kulisse des Tals mit<br />

seinen Bergflanken im Osten und Westen ist die Akustik auch entsprechend ausgefallen. Mir<br />

hat's gefallen.<br />

Und jetzt im August <strong>2020</strong> stehe ich oben auf der Alp und schaue hinunter ins Tal und ich<br />

überlege mir, dass die Flieger ganz bestimmt tiefer geflogen sind als Mullern liegt (Mollis:<br />

447 müM, Mullern: 1180 müM), ich hätte sie also von oben sehen können, wenn ...<br />

Zurück zum OL; wir sind nicht an den OL gefahren, um am bedeutendsten Anlass im Jahr<br />

teilzunehmen, sondern einfach nur darum, wieder einmal unsern Sport auszuüben und um<br />

die administrativen Abläufe wieder in Erinnerung zu rufen, denn diese sind doch schon ein<br />

halbes Jahr und mehr am Ruhen gewesen. Das Gelände ist so gewesen, wie man es mir<br />

beschrieben hat: fast nur Steine, ein Felssturzgebiet, vergleichbar mit Atzmännig, da wirst<br />

du gar nicht rennen können. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht gewesen, klar voralpines<br />

Gelände ist meistens schwierig zu belaufen. Es sind aber andere Dinge gewesen, mit denen<br />

ich ab und "zu kämpfen" habe. Zum Beispiel der Massstab 1:7500 oder die Umsetzung der<br />

Kartennorm 2018. Aus meiner Sicht leidet das Kartenbild extrem darunter, vor allem im<br />

halboffenen Gelände.<br />

Mir hat es trotzdem gefallen; die Aussicht vom WKZ, die minimale Infrastruktur von der<br />

Anmeldung über die Garderobe bis zur Festbeiz, eine übersichtliche Teilnehmerzahl, aber -oder<br />

vielleicht gerade deswegen- eine herzliche Atmosphäre. Genauso hat sich ein anderer OL-<br />

Kollege geäussert, es sei wie in früheren Zeiten, klein aber fein. Dem stimme ich absolut zu.<br />

Ueli Hebeisen<br />

41


«Mir rocked nöd nur s’Sittertobel»<br />

Das war das Motto für unseren diesjährigen Jugendcup im Kanton Aargau. Passend zu<br />

unserem Motto waren wir mit Gummistiefel und Pelerinen ausgerüstet. Und die konnten wir<br />

auch sehr gut brauchen, da es bei unserer Ankunft in Büschikon heftig regnete. Ich durfte<br />

das erste Mal beim Jugendcup teilnehmen und war ziemlich nervös, da ich auch gleich im<br />

Team 1 starten durfte. Nina Hubmann war unsere Startläuferin und schon bald hörte man<br />

über den Speaker, dass Nina bei den vordersten Läuferinnen mit dabei ist. Was mich natürlich<br />

noch viel nervöser machte und die Übergabe stand schon bald an. Lisa Hubmann sprach mir<br />

gut zu und so langsam konnte ich mich etwas beruhigen und ich war bereit und freute mich<br />

auf meinen Start. Schnell meine Karte aus der Kartenwand nehmen und dann los zum ersten<br />

Posten und schon vergass ich meine Nervosität. Ich konnte einen guten Lauf absolvieren und<br />

war überglücklich, dass ich als vierte an Eliane Deiniger übergeben konnte. Eliane und unsere<br />

Schlussläuferin Lisa absolvierten einen starken Lauf, so dass wir nach einem packenden<br />

Finish die Jugendcup-Staffel gewinnen konnten. Das war für mich ein besonders schönes<br />

Erlebnis und ich freue mich schon heute auf den nächsten Jugendcup und bin gespannt für<br />

was für ein Motto wir uns entscheiden werden.<br />

Melina Riediker<br />

Mein OL Moment <strong>2020</strong> war klar die Staffel am Jugendcup<br />

42


SSM <strong>2020</strong> am 5. September in Frauenfeld, mein besonderer Moment im OL-Jahr <strong>2020</strong><br />

Die Vorbereitung und Durchführung der Sprintstaffel-Schweizermeisterschaft in diesem von<br />

vielen Ungewissheiten und Einschränkungen geprägten Corona-Jahr war für mich der<br />

spezielle Moment im OL-Jahr <strong>2020</strong>. Die Vorbereitungsarbeiten und der Anlass waren sehr<br />

aufwändig und zeitintensiv, viele Hindernisse und Herausforderungen haben uns begleitet.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Laufleiter Peter Schoch und dem Bahnleger Heiri Greminger<br />

war bemerkenswert. Ihre Erfahrungen, ihr unkompliziertes und effizientes Miteinander und<br />

ihr Herzblut für den OL halfen manche Klippe zu umschiffen und unser Ziel zu erreichen.<br />

Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich und der Lohn war ein durchwegs gelungener<br />

Anlass in Frauenfeld. Meinen herzlichen Dank für diesen besonderen Moment!<br />

Andrea Müller<br />

Herzlichen Dank für die vielen spannenden<br />

Beiträge. Eure OL-Momente zeigen die vielseitigen Facetten<br />

unseres tollen Sports. Ob im Ausland oder in der Schweiz, unterwegs in<br />

schönsten Umgebungen, bei Sonnenschein, im Nebel, bei starkem Regen oder gar<br />

während eines Gewitters, die OL-Läuferinnen und Läufer sind fast immer und fast überall<br />

unterwegs. Auch die Corona-Pandemie konnte uns nicht stoppen. Trotz vieler Absagen<br />

durften wir im <strong>2020</strong> viele besondere OL-Momente erleben.<br />

Ich wünsche euch ein erfülltes neues Jahr, viel Freude beim ausüben unseres Sports. Bleibt<br />

gesund und auf viele besondere Momente im 2021.<br />

Liebe Grüsse<br />

Monika Riediker<br />

43


Ruth Moser im Kreuzverhör<br />

Mein „gefühltes“ Alter: Morgens relativ jung, am Abend einiges über 50<br />

Zu Hause bin ich in:<br />

Mein Beruf:<br />

Meine Lieblingsspeise:<br />

Mein Lieblingsgetränk:<br />

Meine Lieblingsmusik:<br />

Mein Lieblingsfilm:<br />

Die beste App auf meinem Handy:<br />

Winterthur Seen. Gross geworden bin ich am Untersee<br />

in Steckbon. Zur Familie gehören drei Kinder, ein Mann<br />

und leider kein Hund (sagt die elfjährige Tochter).<br />

Primarlehrerin/SHP<br />

Salted Caramel Ice Cream<br />

Ingwertee mit Zitrone<br />

Garth Brooks<br />

Ich lese lieber, am meisten mag ich Krimis.<br />

SchweizMobil<br />

Was fasziniert dich am OL Sport am meisten?<br />

Dass ich an Orte im In- und Ausland komme, die ich sonst nie kennengelernt hätte.<br />

Wer läuft denn schon einfach so durch kopfhohe Farnfelder in Schottland?<br />

Dass jeder Anlass wieder etwas Neues ist, dass ich immer wieder neue Fehler machen<br />

kann, dass jeder OL spannend ist bis zum letzten Posten.<br />

Und ich mag Karten, am liebsten solche, mit vielen Höhenkurven in allen Formen.<br />

Die Gespräche vor- und nach dem OL – diese schätze ich auch sehr.<br />

44


Welche Sportart fasziniert dich neben dem OL am meisten?<br />

Velofahren und Biken zwischen Schauenberg und Schnebelhorn. Ich fahre aber lieber<br />

aufwärts als abwärts. Sehr gerne bin ich auch wandernd unterwegs. Weiter gefällt mir<br />

Eishockey, aber nur als Zuschauerin.<br />

Mit welcher Sportlerin, welchem Sportler würdest du gerne mal im Lift stecken bleiben?<br />

Ich nehme immer die Treppe. Wirklich.<br />

Was darf in deiner Sporttasche nie fehlen?<br />

Meine Brille.<br />

Was wird dein nächstes sportliches Projekt?<br />

Viel Physio, damit ich wieder einmal aufs Schnebelhorn rennen kann, ganz ohne<br />

Schmerzen.<br />

Welche Sportart beherrscht du gar nicht?<br />

Da gibt es einige. Nicht Ausprobieren möchte ich Sportarten in der Luft oder unter Wasser<br />

– ich habe lieber Boden unter den Füssen.<br />

Wenn du drei Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen?<br />

Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit – nicht nur für mich.<br />

Den Leserinnen und Lesern von <strong>orienta</strong>.<strong>news</strong> wünsche ich:<br />

Eine OL Saison 2021 mit vielen attraktiven Läufen und vor allem, dass wir uns wieder<br />

unbeschwert bewegen und begegnen können.<br />

Als nächste Kreuzverhör-Kandidatin nominiere ich Ursina Bächi – die aktuelle First Lady<br />

von der thurg<strong>orienta</strong>.<br />

45


«Ich habe schon als ich klein war<br />

die Elitenläufer im Schweizerdress bewundert»<br />

Simona Aebersold hat letztes Jahr den Sprung ins<br />

Nationalkader geschafft davor hat sie sechs Jahr im<br />

Juniorenkader verbracht. Wenn sie heute zurückblickt<br />

erstaunt es sie sehr das sie es gemeistert hat<br />

den langen Weg zu gehen bis an die Spitze der besten<br />

Orientierungsläuferinnen der Welt Sie hat heute<br />

schon mehrere Weltmeistertitel und ist mit 22 Jahren<br />

eine der jüngsten erfolgreichen Orientierungsläuferinnen.<br />

Interview: Melina Riediker<br />

Bilder: Instagram Simona Aebersold<br />

Seit wann machst du OL und wann bist du<br />

zum ersten Mal einen OL alleine gelaufen?<br />

Ich bin durch meine Eltern zum OL gekommen.<br />

Dadurch bin ich schon seit ich ein kleines<br />

Kind war immer wieder mal einen OL<br />

gelaufen, sei es in der Kategorie Familie<br />

oder einen Kinder‐OL. Zum ersten Mal<br />

alleine bin ich, soviel ich weiss 2007 am<br />

Thuner 3‐Tage‐OL gelaufen. Da war ich 9<br />

Jahre alt.<br />

Ab wann träumtest du von einer OL Karriere<br />

und wie fühlte es sich an, als du das<br />

erste Mal im Schweizerdress starten<br />

konntest?<br />

Ich habe schon als ich sehr klein war die Kaderläufer<br />

im Suisse‐Dress immer bewundert<br />

und wollte auch einmal ein solches besitzen.<br />

Später mit etwa 12 Jahren konnte<br />

ich es kaum erwarten ins regionale Nachwuchskader<br />

zu kommen und habe die<br />

Jahre gezählt, wie lange es noch geht, bis<br />

ich mich bewerben kann. Ab diesem Zeitpunkt<br />

war mein grosses Ziel an die EYOC zu<br />

können, was ich dann in meinem ersten<br />

Jahr bei den D16 auch schaffte. Dort im<br />

Schweizerdress starten zu können war für<br />

mich das Grösste und ich fühlte mich fast<br />

wie ein Star<br />

Als du D16 liefst, wie hoch war dein Trainingspensum<br />

und wie viele Stunden trainierst<br />

du heute durchschnittlich in der<br />

Woche?<br />

Mein Trainingspensum damals war nicht<br />

so gross. Ich rannte nur 3‐4x pro Woche<br />

und kam auf eine Stundenanzahl von vielleicht<br />

3‐4h pro Woche mit Laufen, OL, ergänzende<br />

Ausdauer und Krafttraining.<br />

Wie ich von Daniel Hubmann erfahren<br />

habe, hatte er schon einmal während eines<br />

OL‘s eine Leiche angetroffen und er<br />

hatte eine Begegnung mit einem Bären.<br />

Hattest du auch schon ein ähnliches Erlebnis?<br />

Nein, zum Glück nicht. Aber andere schöne<br />

Begegnungen mit Elchen oder Renntieren<br />

im Norden hatte ich schon.<br />

46


Little me - wie Simona auf Instagram<br />

kommentiert<br />

Was war bis jetzt dein schönstes OL‐<br />

Erlebnis und warum?<br />

Da gibt es viele verschiedene. Die schönsten<br />

Erlebnisse waren aber sicher im Norden, in<br />

schönem skandinavischem Gelände. Ich<br />

glaube, ich würde sogar die Junioren‐WM<br />

Lang‐ oder Mitteldistanz 2015 in Rauland<br />

(Norwegen) wählen, da ich kaum je in schönerem<br />

Gelände OL gemacht habe als dort.<br />

Die unendlichen Sümpfe und wunderschönen<br />

Wälder blieben mir in Erinnerung.<br />

Viele Sportler durchleben ein Tief durch<br />

eine Verletzung oder sonstige Dinge während<br />

ihrer Kariere. Hattest du auch schon<br />

mit einem Tief oder einer Verletzung zu<br />

kämpfen und was war deine Motivation<br />

wieder auf zu stehen und weiter zu machen?<br />

Eine solche Situation hatte ich gerade diesen<br />

Sommer, als ich nach einer langen intensiven<br />

und beanspruchenden Phase eine<br />

Überlastung in der Wade hatte und etwa<br />

einen Monat lang nicht rennen konnte.<br />

Dieses Jahr war dies zwar nicht so schlimm<br />

wie sonst, da keine wichtigen Wettkämpfe<br />

stattfanden. Trotzdem belastete es mich,<br />

da ich nicht so trainieren konnte, wie ich<br />

wollte. Ich wusste aber, dass ich gerade<br />

diese Verletzungsphase auch als Chance<br />

nehmen kann, um auf dem Spinning‐Velo<br />

qualitativ sehr gute Trainings zu machen<br />

(viele Spinning‐Intervalle). Ich wusste, dass<br />

ich durch diese auch schneller werden<br />

kann, da es schon verschiedene Beispiele<br />

von OL‐Läufern und Läuferinnen gab, die<br />

nach Verletzungen stärker zurückkamen,<br />

gerade weil sie während der Verletzung alternativ<br />

gut trainierten und sich die ermüdeten<br />

Strukturen dadurch wieder erholen<br />

konnten und der Körper durch andere<br />

Reize trainiert werden konnte.<br />

Als Spitzensportler muss man für einen<br />

allfälligen Dopingtest ständig greifbar<br />

sein und dadurch muss man immer melden<br />

wo man sich aufhält (Trainingslager,<br />

Ferien, etc.). Ist das eine Belastung für<br />

dich? Und hat dich die Dopingkomission<br />

auch schon zu Hause besucht?<br />

Wir OL‐Läufer wurden zum Glück ab der<br />

«Where‐abouts‐Liste» genommen, das<br />

heisst, wir müssen nicht (mehr) jederzeit<br />

angeben können, wo wir uns befinden.<br />

Durch den Verband weiss die Dopingkommission<br />

aber trotzdem ungefähr, wo wir<br />

uns gerade befinden. Ich wurde somit<br />

schon ein paar Mal entweder Zuhause<br />

oder in Trainingslagern besucht. Ich gebe<br />

aber persönlich, auch wenn es zum Teil etwas<br />

mühsam ist, gerne eine Dopingprobe<br />

ab, weil es mir die Sicherheit gibt, dass wir<br />

Athleten kontrolliert werden und man sich<br />

für einen sauberen Sport einsetzt.<br />

Simona an der WM in Norwegen mit der<br />

Goldmedaille über die Mitteldistanz<br />

47


An der WM 2019 in Norwegen warst du<br />

mit drei Medaillen sehr erfolgreich. Wie<br />

oft musstest du während der WM zu einem<br />

Dopingtest und wie lief dies ab?<br />

Während der WM musste ich, soweit ich<br />

mich erinnern kann, nie zum Dopingtest.<br />

Ich wurde aber danach am Weltcup in der<br />

Schweiz kontrolliert. Da bekommt man jeweils<br />

als Athlet einen sogenannten «Schatten»,<br />

das heisst eine Person, die dich nicht<br />

aus den Augen lassen darf vom Moment<br />

an, von dem du zum Dopingtest aufgeboten<br />

wirst bis zum Moment, wo du den Dopingtest<br />

abgeschlossen hast, zugewiesen.<br />

Man darf sich somit Zeit lassen, bis man<br />

sich in den Dopingtest‐Raum begibt und<br />

die Urinprobe abgibt (meistens muss man<br />

dafür nach einem Wettkampf ziemlich viel<br />

trinken, damit dann die Urinmenge<br />

stimmt). Wenn zusätzlich Blut getestet<br />

wird, wird noch Blut abgenommen. Der<br />

Athlet verpackt dann alles selbstständig im<br />

Karton und versiegelt es, damit niemand<br />

mehr unbemerkt etwas an der Probe verändern<br />

kann. Mit der Unterschrift bestätigt<br />

man am Schluss des Tests, dass alles<br />

normal abgelaufen ist und kann dann den<br />

Raum verlassen.<br />

Meine Mutter hatte früher Radrennen<br />

bestritten und sie hat mir erzählt, dass die<br />

Ernährung ein wichtiger Faktor war und<br />

dass zum Beispiel eine ehemalige Radkollegin<br />

von ihr jede Mahlzeit abgewogen<br />

hat und nur so viele Kalorien zu sich genommen<br />

hat, wie sie verbraucht hatte.<br />

Achtest du auch so extrem auf deine Ernährung<br />

oder ist das für dich nicht so<br />

wichtig?<br />

Nein, ich achte nicht wirklich auf meine Ernährung.<br />

Ich schaue höchstens darauf,<br />

dass ich mich ausgewogen und gesund ernähre,<br />

das heisst alle Nährstoffe zu mir<br />

nehme, die mein Körper braucht um das<br />

Optimale aus dem Training herauszuholen<br />

48<br />

Simona Aebersold<br />

geborene OL‐Läuferin<br />

Geboren 13.4.1998<br />

Wohnort<br />

Verein<br />

Beruf<br />

Kader<br />

Trainer<br />

Brügg BE<br />

ol.biel.seeland<br />

Studentin Sportwissenschaft<br />

und Biologie<br />

Kader OL Damen Elite A<br />

(seit 2019)<br />

Physisch: Roland Schütz<br />

Technisch: Christian Aebersold<br />

Sponsoren Sporthilfe Schweiz, Valiant<br />

Bank, Kentaur AG, OLplus, Str8,<br />

NviiSport<br />

«Für mich war die Saison 2019 gezeichnet von<br />

Überraschungen. Das Ziel der Teilnahme an<br />

der WM in Norwegen habe ich mit 3 Medaillen<br />

total übertroffen. An allen Weltcups konnte ich<br />

stabile Leistungen zeigen und damit am Weltcupfinal<br />

in China mit dem 2. Gesamtrang abschliessen.»<br />

und sich gut regenerieren zu können. Ich<br />

achte z.B. darauf, dass ich nach dem Training/Wettkampf<br />

gerade etwas zu mir<br />

nehme, um die Speicher wieder aufzufüllen<br />

und so die Regeneration zu beschleunigen.<br />

Wenn du ein OL Gelände wählen dürftest<br />

wo würdest du am liebsten an einem OL<br />

starten?<br />

Im norwegischen Fjell. Jedoch dort, wo es<br />

noch Wald hat, denn sobald es über der<br />

Baumgrenze ist, finde ich OL nicht mehr so<br />

spannend wie im Wald. Vielleicht also in<br />

Tynset, also irgendwo im Nirgendwo zwischen<br />

Trondheim und Oslo.


Im Regionalkader habe ich einen guten<br />

Kontakt zu den anderen Mitgliedern, wir<br />

helfen uns gegenseitig und geben einander<br />

Tipps. Geschieht dies auch im Elitenkader<br />

oder seht ihr euch eher als Konkurrenz?<br />

Ja, definitiv. Ich sehe dies als grosse Qualität<br />

unseres Kaders. Wir helfen einander<br />

besser zu werden, mögen dem anderen<br />

gute Resultate gönnen und können uns füreinander<br />

freuen. Wir teilen auch die eigenen<br />

Tipps und können so als Team besser<br />

werden. Unser Teamspirit ist sicher auch<br />

einer der sehr wichtigen Grundbausteine<br />

zu unserem Erfolg.<br />

Dein Bruder Fabian ist ebenfalls ein guter<br />

OL Läufer. Wie könnt ihr voneinander profitieren?<br />

Viel. Wir trainieren häufig zusammen,<br />

wenn wir beide zu Hause sind. Wenn einer<br />

von uns ein Intervall machen muss, kommt<br />

es manchmal auch vor, dass der andere<br />

mit dem Velo begleitet und die Zeiten vorgibt.<br />

Wir können viel voneinander lernen<br />

und profitieren, technisch, taktisch, mental<br />

aber auch in Vorbereitungen auf wichtige<br />

Wettkämpfe.<br />

Ich kann aber mittlerweile recht gut mit<br />

meiner Nervosität umgehen, indem ich z.B.<br />

Musik höre, Kartenspiele spiele oder meinen<br />

Rubiks Cube löse.<br />

Was sind deine speziellen Start Vorbereitungen?<br />

Ich mache mir jeweils einen genauen Plan<br />

des Tagesablaufs an den wichtigsten Wettkämpfen.<br />

So muss ich am Wettkampftag<br />

nicht mehr überlegen, was ich wann machen<br />

muss. Vor dem Start laufe ich immer<br />

etwa gleich lang ein und mache die gleichen<br />

Übungen. Direkt vor dem Start versuche<br />

ich mir noch einmal das Wichtigste<br />

über das Gelände und meine Ziele in Erinnerung<br />

zu rufen.<br />

Vor einem wichtigen Lauf bin ich sehr nervös.<br />

Wie sieht das bei dir aus, bis du auch<br />

noch nervös oder hast du bereits Routine?<br />

Vor einem wichtigen internationalen Wettkampf<br />

bin ich jeweils so nervös, dass man<br />

von mir sagt, ich sei am Tag des Wettkampfes<br />

eine andere Person und nicht<br />

wirklich ansprechbar. Ich weiss aber, dass<br />

ich diese Nervosität brauche, um meine<br />

Topleistung abrufen zu können und dies ist<br />

auch der Grund, wieso ich an weniger<br />

wichtigen Wettkämpfen nicht gleich ans<br />

Limit gehen kann, wie z.B. an einer WM.<br />

49


Eine spezielle Saison ging zu Ende. Wie<br />

stark hat die Corona‐Kries deine Saison<br />

beeinflusst?<br />

Wir hatten keinen einzigen internationalen<br />

Wettkampf. Das ist definitiv das, was am<br />

stärksten beeinflusst wurde. Ich konnte<br />

meine Leistung nicht mit Läuferinnen anderer<br />

Länder vergleichen und weiss nicht<br />

wirklich, wo ich stehe im Vergleich zu<br />

ihnen. In der Schweiz konnte ich jedoch gut<br />

trainieren und auch an meinen Schwächen<br />

arbeiten.<br />

Was war für dich ein besonderer Moment,<br />

den du „dank“ Corona erlebt hast?<br />

Oder hast du gar neue Talente von dir<br />

entdeckt?<br />

Ich habe im Juni im Höhentrainingslager<br />

mit dem Nationalkader im Engadin meine<br />

erste lange Rennvelotour über verschiedenste<br />

Pässe gemacht.<br />

Ein Highlight war sicher die 100km lange<br />

Rennvelotour mit Nationalkaderkolleginnen<br />

von St.Moritz über den Julierpass und<br />

dann zurück über den Albulapass mit rund<br />

2000 Höhenmeter. Da kam ich am Ende<br />

ziemlich an meine Grenzen aber es war definitiv<br />

ein schönes Erlebnis, was ich sonst<br />

um diese Zeit sicher nicht hätte machen<br />

können, weil es mitten in den Wettkämpfen<br />

gewesen wäre.<br />

gut trainieren zu können. Je nachdem, wie<br />

sich die Corona‐Situation entwickelt, wird<br />

aber dies vielleicht schwierig werden.<br />

Welche Ziele hast du dir für die<br />

kommende Saison gesetzt?<br />

Die WM in Tschechien steht zuoberst auf<br />

meiner Zieleliste. Dort möchte ich eine Medaille<br />

gewinnen. Daneben ist mir aber<br />

auch die Sprint‐EM in Neuchâtel sehr wichtig.<br />

Auch auf diese möchte ich mich optimal<br />

vorbereiten, gerade weil es eine Heim‐<br />

EM wird und fast bei mir zu Hause stattfindet<br />

und eine Medaille gewinnen. Über das<br />

ganze Jahr möchte ich an den Weltcupläufen<br />

konstante Leistungen zeigen und so<br />

den Gesamtweltcup auf dem Podest abschliessen.<br />

Aber zuerst hoffe ich, dass die<br />

Wettkämpfe wiegeplant stattfinden können.<br />

Wie gestaltest du deine Wintersaison?<br />

Ich werde versuchen eine gute Basis zu legen<br />

für die nächste Saison. Mit der Spitzensport‐RS,<br />

die ich bis im März in Magglingen<br />

absolviere, habe ich dazu die besten Voraussetzungen<br />

(Infrastruktur, Trainingsumfeld,<br />

Regeneration, Trainer usw.). Ich<br />

hoffe natürlich auf ein paar Trainingslager<br />

im Süden, um auch in der kalten Jahreszeit<br />

in speziellem Gelände und an der Wärme<br />

Simona auf dem Weg ins Ziel<br />

beim letzten Posten an der EM<br />

50


ROLV-Tage <strong>2020</strong><br />

Dienstag 13. Oktober | Die Teilnehmer trafen sich entweder in St. Gallen, Frauenfeld oder<br />

Wil. Wir freuten uns, dass wir uns wieder sahen. Wir fuhren nach Uznach und im Burgerwald<br />

hatten wir unser erstes Training. Es ging um Höhenkurven und Kompass anwenden. Es war<br />

sehr kalt, daher machten wir viele Aufwärmspiele. Am Nachmittag hatten wir im Schutt von<br />

Azmänig zwei OL‘s. Es war ziemlich steinig. Der Tag war rasch um und wir fuhren bald wieder<br />

nachhause.<br />

Lena Schweizer<br />

Mittwoch, 14. Oktober | Am Mittwochmorgen trafen wir uns in der Nähe von Gais auf<br />

einem Parkplatz. Von dort aus gingen wir zu Fuss in den Hirschberg. In einem schönen Wald,<br />

mit coolen Bahnen erfreuten wir uns am Laufen. Das Thema in diesem Wald war Attackpoint<br />

und Grob-Fein. Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Appenzell. Dort hatten wir einen<br />

Sprint in der Altstadt. Er galt für die Qualifikation des morgigen Sprints. Nach dem Lauf gingen<br />

wir Rodeln in den Kronberg.<br />

Joel Schweizer<br />

Donnerstag, 15. Oktober | Am letzten Morgen absolvierten wir auf der neuen Karte rund<br />

um Frauenfeld Auen einen Sprint. Um die Spannung um den Sieg zu erhöhen, mussten wir<br />

vor dem Start würfeln. Die gewürfelte Anzahl Posten galt es nun in einem Posten-Nest zu<br />

holen und blieb es bis zum Schluss spannend. Weiter ging es mit den Büssli in den Lommiserwald.<br />

Dort machten wir uns bereit für die Abschluss-Staffel. In 2er-Teams galt es je zweimal<br />

zu starten. Damit alle Teams bis zum Schluss um den Sieg mitreden konnten, durften die<br />

langsameren Teams je nach Rückstand weniger Posten anlaufen.<br />

51


Thurg<strong>orienta</strong>‐Mitglieder kämpften sich durch die Brombeeren<br />

Am Samstag, 21. November beteiligten<br />

sich über 30 Mitglieder unseres Vereins<br />

an einer grossen Aufräumaktion in den<br />

Wäldern des Thurtals.<br />

Bei zwar kaltem, aber sonnigem Herbstwetter<br />

erhielten wir vor einer Waldhütte<br />

nördlich von Pfyn detaillierte Anweisungen<br />

vom zuständigen Revierförster Urs<br />

Bühler. Danach kämpfte man sich in Sechsergruppen<br />

durch jene Waldflächen, die<br />

wir bei der Ausübung unseres Sports jeweils<br />

gerne meiden: Dickichte.<br />

Auf zumeist unwegsamen Parzellen zwischen<br />

Pfyn und Märstetten entfernten<br />

wir über 2000 Einzelschütze von Bäumen<br />

sowie einen Maschenzaun. Pausenlos<br />

wateten wir durch Brombeerstauden, um<br />

zu den gesuchten Objekten zu gelangen.<br />

Dann galt es, die über 12 ‐jährigen Einzelschütze<br />

aus Kunststoff mit dem Sackmesser<br />

zu entfernen. Ein Team mit starken<br />

Männern und eifrigen Girls machte derweil<br />

einem Maschenzaun den Garaus.<br />

Nach einer von der Bürgergemeinde Pfyn<br />

offerierten Mittagsverpflegung am Lagerfeuer<br />

gings am Nachmittag im gleichen<br />

Rhythmus weiter, bis dann alle bereitgestellten<br />

Anhänger mit den Kunststoff‐und<br />

Metallteilen voll beladen waren.<br />

Obschon viele Schweisstropfen vergossen<br />

wurden und zahlreiche Kratzspuren<br />

52


an Armen und Beinen an die Arbeit erinnerten, zeigten sich die Helfer am Schluss begeistert<br />

vom aussergewöhnlichen Einsatz. Viele Vereinsmitglieder meldeten mir bereits am Nachmittag<br />

ihr Interesse an, auch im kommenden Jahr bei einer solchen Aktion wieder mitzuwirken.<br />

Ich gehe darum fest davon aus, dass ich im November 2021 viele Helfer für solche Waldarbeiten<br />

finden werde.<br />

Ich möchte an dieser Stelle nochmals allen OL‐Kolleginnen und Kollegen herzlich danken für<br />

ihren tollen Einsatz; ich war wirklich stolz auf euch und nahm den Dank des Försters und der<br />

Waldbesitzer gerne entgegen.<br />

Heinz Stuber<br />

53


Fixpostennetz<br />

Mit der Teilnahme am futureCOACH-Kurs und der<br />

Übernahme von Sequenzen im Jugendtraining bringen<br />

Melina Riediker, Livio Müller und Thomas Keller<br />

ihr Engagement für thurgonienta zum Ausdruck. Die<br />

ganze Gruppe freut sich auf die tollen neuen Ideen,<br />

die das Training abwechslungsreich und spannend<br />

machen.<br />

Bei der Frage nach Trainingsmöglichkeiten in den<br />

Wintermonaten und allfälligen coronabedingten<br />

Trainingsbeschränkungen ist die Idee der Fixpostennetze<br />

entstanden. Die Möglichkeit im Wald zeitlich<br />

unabhängig zu trainieren, erlaubt jedem dann zu<br />

trainieren, wenn er kann und es hell ist, während zugleich<br />

die Abstandsregeln, resp. maximal erlaubten<br />

Personen problemlos eingehalten werden können.<br />

Melina, Livio und Thomas haben selber schon von<br />

vielen Trainings, die aufwändig von Trainingsleitern<br />

bereitgestellt wurden, profitieren können. Sie haben<br />

von vielen thurg<strong>orienta</strong>nerInnen Tipps und Tricks<br />

bekommen oder auf andere Art und Weise Unterstützung<br />

erfahren. Durch das Erarbeiten der Fixpostennetze<br />

möchten sie sich bedanken und im Rahmen<br />

ihrer Möglichkeiten Mitverantwortung für ein<br />

gelungenes Clubleben übernehmen.<br />

Es wird von November <strong>2020</strong> bis Februar 2021 jeweils<br />

pro Monat ein Fixpostennetz zu Verfügung stehen.<br />

Die genauen Informationen werden über die Webpage<br />

kommuniziert. Die Idee von Nacht-OL-Training<br />

als coronakonforme Alternative zum Hallentraining<br />

ist noch nachträglich hinzugekommen. So finden auf<br />

den bestehenden Fixpostennetzen jeweils an einem<br />

Mittwochabend Nacht-OL-Trainings anstelle des<br />

54


Hallentrainings statt. Zwecks Kartendruck und Vermeidung<br />

von zu vielen Personen vor Ort ist eine Anmeldung<br />

für einen Zeitblock und die gewünschte<br />

Bahn erforderlich. Dazu sind alle Angaben und Links<br />

auf unserer Webpage zu finden.<br />

Wir vom Jugendteam sind der Überzeugung, dass<br />

regelmässige Aktivitäten in der Natur nicht nur für<br />

unsere Jugendlichen, sondern auch für alle Erwachsenen die beste Art und Weise ist, unser<br />

Immunsystem fit zu erhalten und somit einen Beitrag leisten zu können der aktuellen Lage<br />

zu begegnen. Wir freuen uns, wenn viele thurg<strong>orienta</strong>nerInnen die Fixpostennetze nutzen,<br />

schöne Stunden im Wald erleben und uns vielleicht das eine oder andere Feedback dazu<br />

erreicht.<br />

Andrea Good<br />

Die Druckerei in<br />

Frauenfeld.<br />

Auch für diese<br />

Broschüre.<br />

30 JAHRE<br />

GENIUS MEDIA AG<br />

Zürcherstr. 180<br />

8500 Frauenfeld<br />

052 723 60 70<br />

www.geniusmedia.ch<br />

55


NOSOL – Trainings <strong>2020</strong>/21<br />

Liebe NOSOL-Teilnehmende<br />

Wenn uns der OL schon nicht auf Trab hält, dann wenigstens der Corona-Virus. So mussten<br />

auch wir von der ursprünglichen Idee, qualitativ hochwertige Trainings mit ausgedruckten<br />

Karten und Betreuung am Start zu organisieren, Abstand nehmen.<br />

Das heisst alle Trainings, wie sie geplant waren bis und mit 22.1.2021, sind abgesagt.<br />

Ein Grossteil der Trainings wird neu ein<br />

Wochenende lang mit Posten im Wald<br />

markiert. Die Karten werden dabei eine Woche<br />

lang Online zum selbständigen Download und<br />

Ausdruck zur Verfügung stehen.<br />

Auf der ROLV-NOS Website wirst du dabei immer die neuesten Infos und Links zu den<br />

nächsten Trainings finden.<br />

Eine Anmeldung via Doodle ist nicht notwendig – Bitte haltet euch an die Vorgaben des BAG.<br />

Viel Freude und Gesundheit!<br />

Julian Imhof<br />

56


Impressum - thurg<strong>orienta</strong><br />

Präsident<br />

Markus Bächi-Stricker, Himmenreich 2<br />

9562 Märwil, 052 722 13 50<br />

praesident@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Vizepräsident | TL<br />

(Trainings, Staffeln, Team-OL)<br />

Tino Flühmann, Obstgartenstrasse 6<br />

8500 Frauenfeld, 052 233 76 10<br />

tl@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Kassier | Mutationen<br />

Werner Jäckle, Rodelstrasse 39<br />

8266 Steckborn, 052 761 26 15<br />

kassier@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Aktuarin<br />

Esther Scherrer, Mühlegasse 2a<br />

8505 Pfyn, 052 765 35 33<br />

aktuarin@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Nachwuchs<br />

Martina Zürcher, Unterer Graben 3<br />

8500 Frauenfeld<br />

jugend@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

J+S Coach<br />

Ladina Wegmüller, Trüllikonerstrasse 10,<br />

8524 Buch, 052 740 40 54<br />

junds@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Kartenchef | Wettkämpfe<br />

Andrea Müller, Toos 4C<br />

8577 Schönholzerswilen, 071 630 07 62<br />

wettkaempfe@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

OL-Kartenbezug<br />

Urs Wegmüller, Hauptstrasse 26<br />

8524 Buch, 052 746 13 57<br />

karten@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Material<br />

Hans Thomann, Mettlenstrasse<br />

9562 Märwil, 071 655 12 24<br />

hansthomann@bluewin.ch<br />

Sportident<br />

Corsin Spinatsch, Trüttlikon 203<br />

8524 Buch bei Frauenfeld, 052 740 05 25<br />

postenset@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Internet<br />

Simon Monai, Hardackerweg 4<br />

8524 Uesslingen, 052 746 12 54<br />

webmasters@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Social Media | Fotos<br />

Manuel Jacomet, Äussere Stammerau 7<br />

8500 Frauenfeld, 052 721 89 55<br />

social@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Bekleidung<br />

Ursina Bächi-Stricker, Himmenreich 2<br />

9562 Märwil, 052 722 13 50<br />

bekleidung@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Redaktion <strong>orienta</strong>.<strong>news</strong><br />

Monika Riediker, Weiherstrasse 8<br />

8512 Thundorf, 052 366 32 75<br />

redaktion@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Druck<br />

Genius Media AG<br />

Zürcherstrasse 180<br />

8500 Frauenfeld<br />

sCOOL<br />

Peter Schoch, Schirmisrütistrasse 24<br />

8507 Hörhausen, 052 763 32 41<br />

scool@thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

Bankverbindung TKB<br />

CH66 0078 4102 0439 1360 3<br />

thurg<strong>orienta</strong>, Weinfelden<br />

Auflage<br />

170 Exemplare<br />

www.thurg<strong>orienta</strong>.ch<br />

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thurg<strong>orienta</strong> Jahresprogramm 2021 Stand 18.12.<strong>2020</strong><br />

Tag Datum Anlass Karte/ Ort Organisator<br />

Januar<br />

So 23 Verbandskurs ROLV ‐ abgesagt ‐ Frauenfeld ROLV NOS<br />

Februar<br />

Mo‐Fr 1‐5 Sportferien<br />

Sa 20 Mitgliederversammlung (elektronisch) thurg<strong>orienta</strong><br />

So 28 Stöff Memorial OL Bettwieserberg/Hartenau OL Regio Wil<br />

März<br />

So 7 Amriswiler OL Güttingerwald ost OL Amriswil<br />

So 14 1. Nat. OL, Ultra‐Langdistanz Langholz/Fätzholz OLK Wiggertal<br />

Sa 20 2. Nat. OL, Nacht‐OL Rietenberg OLK Argus<br />

Sa 28 3. Nat. OL, Langdistanz Rümlangerwald OLG Pfäffikon<br />

April<br />

Fr‐Fr 2‐16 Frühlingsferien<br />

Sa 3 Osterhasen OL Eugerswil bei Homburg thurg<strong>orienta</strong><br />

Mo‐Mi 12‐14 OL‐Kurs (3 Tage) Weinfelden thurg<strong>orienta</strong><br />

Mo 5 Engelburger OL Herisau Dorf OLG St.Gallen/Appenzell<br />

Sa 10 4. Nat. OL, Mitteldistanz Martinsflue OLG Biberist<br />

So 11 5. Nat. OL, Langdistanz Roggen OL Regio Olten<br />

Fr 23 Öpfel‐Trophy, 1. Lauf Weinfelden thurg. / OL Regio / OL A<br />

Sa 24 6. Nat. OL, Sprint Maggia, Mogheno, Aurigeno ASTI Ticino<br />

So 25 7. Nat. OL, Mitteldistanz Lodano, Aurigeno ASTI Ticino<br />

Mai<br />

Sa 1 Öpfel‐Trophy, 2. Lauf Ettenhausen (Aadorf) OL Regio Wil<br />

So 2 thurg<strong>orienta</strong> OL Diessenhofen thurg<strong>orienta</strong><br />

Fr 7 Öpfel‐Trophy, 3. Lauf Altnau OL Amriswil<br />

Sa 8 SSM Zwingen OLV Baselland<br />

So 9 SPM Laufen OLV Baselland<br />

Fr 28 Öpfel‐Trophy, 4. Lauf Wängi OL Regio Wil<br />

Mi 12 EGK Swiss Days E1 Puits Godet ANCO<br />

Do 13 8. Nat. OL, Langdistanz E2 Chaumont ANCO<br />

Fr 14 EGK Swiss Days E3 Trois Bornes ANCO<br />

Sa 15 EGK Swiss Days E4 Trembley‐Tête Plumée ANCO<br />

So 16 9. Nat. OL, Sprint E5 Neuchâtel ville ANCO<br />

Juni<br />

Fr 4 Öpfel‐Trophy, 5. Lauf Hörhausen (Homburg) thurg<strong>orienta</strong><br />

Fr 11 Öpfel‐Trophy, 6. Lauf Amriswil OL Amriswil<br />

Fr 18 Öpfel‐Trophy, 7. Lauf Stettfurt thurg<strong>orienta</strong><br />

Sa 26 10. Nat. OL, Mitteldistanz Klubweekend Bois de la Bandeire CA Rosé SKOG Fribourg<br />

So 27 SOM Klubweekend Grand Belmont CA Rosé SKOG Fribourg<br />

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