PDF , 3 - Bundeswehr
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aktuell<br />
46. Jahrgang Nr. 1 Montag, 11. Januar 2010<br />
EINSATZ<br />
Auf einen Blick<br />
Rund 6900 <strong>Bundeswehr</strong>soldaten<br />
befinden sich derzeit im Auslandseinsatz.<br />
In der Übersichtskarte<br />
sind alle Einsatzgebiete<br />
zusammengefasst. Seiten 8/9<br />
STREITKRÄFTE<br />
Neue Hindernisse<br />
Auf dem Truppenübungsplatz<br />
Baumholder wurde eine Hindernisbahn<br />
fertiggestellt, die an<br />
Soldaten ganz besondere Herausforderungen<br />
stellt. Seite 12<br />
STREITKRÄFTE<br />
Eingeflogen<br />
Nun hat auch das Jagdbombergeschwader<br />
31 „Boelcke“ Maschinen<br />
vom Typ „Eurofighter“<br />
(l.), die nun schrittweise den<br />
„Tornado“ (r.) ablösen. Seite 13<br />
Gehören mittlerweile nicht nur im Sanitätsdienst zum Alltag: Frauen bei der <strong>Bundeswehr</strong>.<br />
Allgemein anerkannt<br />
Seit zehn Jahren stehen Frauen in der <strong>Bundeswehr</strong> alle Laufbahnen offen.<br />
Luxemburg. Am 11. Januar 2000<br />
fällte der Europäische Gerichtshof<br />
in Luxemburg ein Urteil von<br />
enormer Tragweite für die <strong>Bundeswehr</strong>.<br />
Er entschied, dass auch<br />
Frauen in der <strong>Bundeswehr</strong> zum<br />
Dienst an der Waffe zuzulassen<br />
seien. In dem Urteil wurde festgestellt,<br />
dass Artikel 12a Absatz<br />
4 des Grundgesetzes, wonach<br />
Frauen grundsätzlich der Dienst<br />
mit der Waffe verboten ist, gegen<br />
die EU-Richtlinie zur beruflichen<br />
Gleichstellung von Mann und<br />
Frau verstößt.<br />
Geklagt hatte eine deutsche Elektronikerin<br />
aus Hannover, die sich<br />
1996 um eine Stellung bei der<br />
<strong>Bundeswehr</strong> als Waffenelektronikerin<br />
beworben hatte und mit<br />
dem Verweis auf Artikel 12a des<br />
Grundgesetzes abgelehnt wurde.<br />
Nach dem Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofs änderten der<br />
Bundesrat und der Bundestag am<br />
27. Oktober 2000 das Grundge-<br />
setz dahin gehend, dass Frauen<br />
in der <strong>Bundeswehr</strong> der freiwillige<br />
Dienst an der Waffe erlaubt wird.<br />
Gleichzeitig wurden das Soldatengesetz<br />
und die Soldatenlaufbahnverordnung<br />
angepasst. Damit<br />
waren alle rechtlichen Voraussetzungen<br />
geschaffen, um Frauen ab<br />
dem 2. Januar 2001 für die Laufbahngruppe<br />
der Unteroffiziere<br />
und Mannschaften und ab dem 2.<br />
Juli 2001 auch für die Laufbahn<br />
der Offiziere des Truppendienstes<br />
einzustellen. 244 Frauen traten<br />
daraufhin am 2. Januar 2001 ihren<br />
Dienst an.<br />
Weibliche Soldaten haben grundsätzlich<br />
gleiche Rechte und Pflichten<br />
wie ihre männlichen Kameraden<br />
und werden nach identischen<br />
Kriterien geprüft, ausgebildet,<br />
gefördert, befördert und besoldet.<br />
Bei gleicher Eignung, Befähigung<br />
und fachlicher Leistung haben sie<br />
die gleichen Chancen wie Männer.<br />
D 8512<br />
IMZ Bildarchiv<br />
Seit Januar 2001 hat sich die Gesamtzahl<br />
der in den Streitkräften<br />
Dienst leistenden Soldatinnen<br />
mehr als verdreifacht. Sie entspricht<br />
derzeit einem Anteil von<br />
fast neun Prozent aller Zeit- und<br />
Berufssoldaten. Seit September<br />
2004 ist die Anzahl der Frauen im<br />
Truppen- und Fachdienst sogar<br />
größer als im Sanitätsdienst.<br />
Viele <strong>Bundeswehr</strong>angehörige stan-<br />
den der Tatsache, dass Frauen<br />
nun auch außerhalb des Sanitätsdienstes<br />
dienen können, zunächst<br />
skeptisch gegenüber. Inzwischen<br />
gehören weibliche Soldaten aber<br />
zum militärischen Alltagsbild<br />
und sind allgemein anerkannt. Mit<br />
Stand vom 4. Januar 2010 gibt es<br />
mehr als 1000 weibliche Offiziere<br />
außerhalb des Sanitätsdienstes.<br />
Führungsverwendungen nehmen<br />
bereits sechs Soldatinnen als Kom-<br />
paniechefs, sechs weitere als Kom-<br />
paniefeldwebel wahr – und 55 sind<br />
als Zugführer eingesetzt. (eb)
2 aktuell INTERN<br />
ZITAT<br />
„Dann verdiene ich ja gar nichts mehr.“<br />
Fußball-Profi Daniel van Buyten am vergangenen Mittwoch in Dubai<br />
auf die Frage, ob er bei einer Vertragsverlängerung beim FC Bayern<br />
München auch die von Sportdirektor Christian Nerlinger angestrebte<br />
Gehaltskürzung in Kauf nehmen würde.<br />
KALENDERBLATT<br />
Vor 40 Jahren. Am 12. Januar 1970 startete der neue „Jumbo-Jet“ Boeing<br />
747 in New York zu seinem ersten Transatlantikflug. Das Ziel heißt London.<br />
Nur elf Monate zuvor, am 7. Februar 1969, war der Jungfernflug erfolgt.<br />
Das Programm zählt zu den größten Verkaufserfolgen von Boeing.<br />
Der „Jumbo-Jet“ wird zum Langstrecken-Flaggschiff bei den Airlines<br />
weltweit.<br />
Vor 230 Jahren. Am 12. Januar 1780 wurde erstmals die Zürcher Zeitung<br />
herausgegeben. Seit 1821 trägt sie den Namen Neue Zürcher Zeitung.<br />
Sie ist damit eine der ältesten heute noch erscheinenden deutschsprachigen<br />
Zeitungen.<br />
Vor 265 Jahren. Am 13. Januar 1745 ordnete Friedrich der Große den<br />
Bau eines „Lust-Hauses zu Potsdam“ an – das heutige Schloss Sanssouci.<br />
Er hatte konkrete Entwurfsskizzen gezeichnet, die er Georg Wenzeslaus<br />
von Knobelsdorff übergab. Sie zeigten ein einstöckiges, ebenerdiges Gebäude<br />
auf den Weinbergterrassen am Südhang der Bornstedter Höhen.<br />
Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde Schloss Sanssouci am 1. Mai 1747<br />
eingeweiht.<br />
BILD DER WOCHE<br />
EDITORIAL<br />
aktuell in neuem Gewand: Zu Beginn<br />
des neuen Jahrzehnts haben<br />
wir das Erscheinungsbild der Wochenzeitung<br />
„generalüberholt“.<br />
Fast neun Jahre hatte das alte Layout<br />
– abgesehen von einigen kleineren<br />
Korrekturen – nun Bestand.<br />
Es war unser Wunsch, Ihnen<br />
künftig eine Publikation anzubieten,<br />
die mehr den Charakter einer<br />
Tageszeitung und weniger den einer<br />
Illustrierten hat. Wir kommen<br />
damit auch Ihren Wünschen entgegen,<br />
denn ein Ergebnis unserer<br />
Leserbefragung im vergangenen<br />
Herbst war es, der Zeitung ein<br />
moderneres Gesicht zu geben.<br />
Mit der heutigen Zeitung haben<br />
Sie nun das Produkt monatelanger<br />
Planung in Händen. Bewusst haben<br />
wir bei der Neugestaltung des<br />
Layouts auf die kostenintensive<br />
Unterstützung einer externen Medienagentur<br />
verzichtet. Stattdessen<br />
wurde das neue Erscheinungsbild<br />
– neben der wöchentlichen<br />
Produktion der Zeitung – in einer<br />
In-House-Lösung erarbeitet.<br />
Hier zeigte sich, wie wichtig doch<br />
11. Januar 2010<br />
Reservisten für<br />
die <strong>Bundeswehr</strong><br />
sein können,<br />
wenn sie<br />
entsprechend<br />
ihrer Fähigkeiteneingesetzt<br />
werden.<br />
Mit Oberstleutnant d.R. Florian<br />
Althans hatten wir einen Medienprofi<br />
an unserer Seite, der<br />
im Verlaufe mehrerer Wehr-<br />
übungen im Presse- und Informationsstab<br />
des Verteidigungsministeriums<br />
– neben anderen Aufgaben<br />
– unsere Ideen mit seinem<br />
Knowhow verknüpft und in ein<br />
neues Konzept umgesetzt hat.<br />
Inhaltlich wollen wir keine Änderungen<br />
vornehmen – auch das<br />
zeigte uns die Befragung. „Weiter<br />
so!“ hieß es in der Mehrzahl<br />
der Rücksendungen. So wollen<br />
wir Ihnen auch weiterhin den gewohnten,<br />
abwechslungsreichen<br />
Themen-Mix anbieten.<br />
Jörg Briedigkeit<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
Wintertauglich: Diese Grauen Riesenkängurus aus dem Zoo Neuwied zeigen sich von den derzeitigen Temperaturen unbeeindruckt.<br />
dpa/pa
11. Januar 2010 HINTERGRUND<br />
aktuell 3<br />
Aufklärung wird unterstützt<br />
Verteidigungsausschuss konstituiert sich als Untersuchungsausschuss – nächste Sitzung Ende Januar.<br />
Berlin. Der Verteidigungsausschuss<br />
des Deutschen Bundestages<br />
hat sich am 16. Dezember<br />
2009 als Untersuchungsausschuss<br />
konstituiert und in seiner ersten<br />
Sitzung den konkreten Untersuchungsauftrag<br />
beschlossen. Einem<br />
gemeinsamen Antrag aller<br />
Fraktionen zufolge soll der Ausschuss<br />
den Luftangriff auf zwei<br />
Tanklastwagen am 4. September<br />
2009 in der Provinz Kunduz sowie<br />
die diesbezügliche Aufklärungs-<br />
und Informationspraxis<br />
der Bundesregierung untersuchen.<br />
Außerdem soll das Gremium prüfen,<br />
ob der Luftangriff mit den<br />
politischen Mandaten und den<br />
militärischen Einsatzregeln der<br />
ISAF im Einklang stand.<br />
Verteidigungsminister Karl-Theodor<br />
zu Guttenberg machte deutlich,<br />
dass die Aufklärungsarbeit<br />
des Ausschusses durch das Ministerium<br />
sowie die gesamte <strong>Bundeswehr</strong><br />
unterstützt und alle notwen-<br />
Paul-Löbe-Haus: Tagungsort des Verteidigungsausschusses.<br />
digen Unterlagen zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Der Verteidigungsausschuss ist<br />
der einzige Ausschuss des Bundestages,<br />
der sich gemäß Artikel<br />
45a, Absatz 2 des Grundgesetzes<br />
selbst als Untersuchungsausschuss<br />
Bienert<br />
einsetzen darf. Geleitet wird er<br />
von dessen Vorsitzenden Susanne<br />
Kastner. „Die Fraktionen haben<br />
sich auf sieben zentrale Fragestellungen<br />
verständigt“, erklärt Kastner.<br />
„Darüber hinaus liegen bereits<br />
rund 100 Beweisanträge mit<br />
etwa 40 Zeugenbefragungen vor.“<br />
Da der Verteidigungsausschuss ein<br />
nicht öffentlicher Ausschuss ist,<br />
wird auch der Untersuchungsausschuss<br />
zunächst nicht öffentlich ta-<br />
gen. „Nur bei der Einvernahme von<br />
Zeugen kann im Einzelfall hier-<br />
von abgewichen werden, wenn das<br />
öffentliche Interesse dies gebietet<br />
und der Beweisgegenstand es zulässt“,<br />
betont die Bundestagsabgeordnete.<br />
Diese Abweichung von<br />
der Regel habe der Ausschuss für<br />
die Befragung von Ministern und<br />
bestimmten hochrangigen Beamten<br />
und Soldaten beschlossen.<br />
Ein konkretes Ergebnis wird aber<br />
wohl einige Zeit auf sich warten<br />
lassen. „In Anbetracht der vielen<br />
Beweisanträge würde ich aus<br />
dem Bauch heraus sagen, dass<br />
wir mindestens ein Jahr einplanen<br />
sollten“, meint Kastner.<br />
Die nächste Sitzung des Untersuchungsausschusses<br />
ist für den<br />
21. Januar vorgesehen. (kab)<br />
Befehlshaber zur Zukunft von KFOR<br />
Pressestelle Pristina<br />
KFOR-Befehlshaber: Generalleutnant<br />
Markus Bentler.<br />
Pristina. Im September vergangenen<br />
Jahres übernahm Generalleutnant<br />
Markus Bentler das Kommando<br />
über die KFOR (Kosovo<br />
Force). Derzeit führt er mehr als<br />
12 000 Soldaten aus 32 Ländern,<br />
darunter acht Nicht-NATO-Staaten.<br />
Nach etwas mehr als 100 Ta-<br />
gen nach Amtsübernahme, sprach<br />
er über die Zukunft von KFOR.<br />
Erfüllten sich bislang Ihre Erwartungen<br />
als Befehlshaber?<br />
Ich wusste, dass es eine Zeit des<br />
Wandels, eine Zeit der Veränderun-<br />
gen werden wird. Die KFOR-Struk-<br />
tur muss angepasst werden und<br />
das wird viele Fragen aufwerfen,<br />
nicht nur bei den Soldaten, sondern<br />
auch in der Öffentlichkeit und<br />
bei der Bevölkerung des Kosovo.<br />
Ich wusste auch, dass der Wan-<br />
del mit viel Arbeit verbunden sein<br />
wird, also mit Planungen, mit vielen<br />
Gesprächen und mit vielen Erklärungen.<br />
Aber ich mag Herausforderungen<br />
und fühle mich nur<br />
wohl, wenn mein Terminkalender<br />
voll ist und ich gute Arbeit leiste.<br />
Welche Veränderungen erwartet<br />
KFOR in diesem Jahr?<br />
Der NATO-Rat hat beschlossen,<br />
dass KFOR zum 31. Januar 2010<br />
eine Truppenstärke von 10 000<br />
Soldaten haben soll. Das bedeutet,<br />
dass wir umgliedern und eine<br />
Battlegroup-Struktur einnehmen<br />
werden. Es kommt darauf an,<br />
auch mit weniger Kräften die Sicherheit<br />
im Kosovo zu gewährleisten.<br />
Ich setze auf schnelle und<br />
mobile Reservekräfte. Die Truppenanpassung<br />
darf aber nicht<br />
zu Abstrichen bei der Sicherheit<br />
führen. Eine weitere Reduzierung<br />
wird der NATO-Rat beschließen,<br />
wenn es die Sicherheitslage im<br />
Kosovo zulässt.<br />
Wie geht es mit der Kosovo Security<br />
Force (KSF) 2010 weiter?<br />
Wir haben die Geburt der KSF<br />
miterlebt, die ersten Schritte sind<br />
gemacht. Wir werden weiterhin<br />
den Aufbau der Kernkompetenzen<br />
Minenräumen, Suchen und<br />
Retten, sanitätsdienstliche Aufgaben,<br />
Feuerbekämpfung und den<br />
Umgang mit gefährlichen Gütern<br />
unterstützen. Außerdem werden<br />
wir die neue Rekrutierungsphase<br />
begleiten. Hier legen wir besonderes<br />
Augenmerk auf die multi-<br />
ethnische Zusammensetzung. Ich<br />
glaube, dass es eine Chance für<br />
junge Menschen ist, um ihre Fähigkeiten<br />
und ihre Ausbildung<br />
voranzutreiben und zusammenzuwachsen.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft?<br />
Ich hoffe, dass wir erfolgreich den<br />
Sicherheitsstandard ausbauen, zur<br />
Verständigung beitragen und den<br />
Weg der Region weiter unterstützen<br />
können. Dazu gehört die enge<br />
Zusammenarbeit mit EULEX<br />
(European Union Rule of Law<br />
Mission in Kosovo – Rechtsstaatlichkeitsmission)<br />
und den Institutionen<br />
im Kosovo.<br />
Die Fragen stellte David Bailey.<br />
Mehr auf www.bmvg.de.
4 aktuell MINISTERIUM<br />
Einberufen<br />
Berlin. 16 100 Wehrpflichtige haben<br />
zum 1. Januar ihren Grundwehrdienst<br />
angetreten. Rund<br />
1800 von ihnen entschieden sich<br />
für den anschließenden freiwilligen<br />
zusätzlichen Wehrdienst und<br />
sind zur Teilnahme an besonderen<br />
Auslandsverwendungen bereit.<br />
50 Prozent der Wehrpflichtigen<br />
leisten ihren Dienst beim Heer,<br />
14 Prozent bei der Luftwaffe,<br />
27 Prozent bei der Streitkräfte-<br />
basis und neun Prozent beim Zentralen<br />
Sanitätsdienst ab. Bei der<br />
Marine treten am 1. Februar voraussichtlich<br />
630 Wehrpflichtige<br />
ihren Dienst an. (eb)<br />
Besucht<br />
Berlin. Beginnend in dieser Woche<br />
wird Verteidigungsminister<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg seine<br />
Antrittsbesuche bei den einzelnen<br />
Teilstreitkräften und militärischen<br />
Organisationsbereichen durchfüh-<br />
ren. Für den heutigen Montag ist ein<br />
Besuch beim Jagdgeschwader 74 in<br />
Neuburg/Donau geplant, am Freitag<br />
im Gefechtsübungszentrum<br />
des Heeres in der Altmark. (eb)<br />
Befördert<br />
Rütters<br />
Berlin. In Vertretung von Verteidigungsminister<br />
Karl-Theodor zu<br />
Guttenberg ernannte Staatssekretär<br />
Rüdiger Wolf (l.) am 16. Dezember<br />
2009 Generalmajor Rainer<br />
Korff (r.) zum Generalleutnant<br />
und Oberst i.G. Werner Haumann<br />
zum Brigadegeneral. Außerdem<br />
wurde Brigadegeneral Henning<br />
Glawatz in den Ruhestand verabschiedet<br />
und Admiralstabsarzt<br />
Christoph Büttner zum 40-jährigen<br />
Dienstjubiläum geehrt.<br />
Wenige Tage später wurde Oberst<br />
i.G. Peter Braunstein zum Brigadegeneral<br />
und Ministerialrat Steffen<br />
Moritz zum Ministerialdirigent<br />
ernannt. (eb)<br />
11. Januar 2010<br />
Nachfolger ernannt<br />
Generalleutnant Volker Wieker wird 15. Generalinspekteur der <strong>Bundeswehr</strong>.<br />
Berlin. „Mit General Wieker wurde<br />
ein ausgesprochen erfahrener<br />
Offizier zum neuen Generalinspekteur<br />
ausgewählt, der sich in<br />
einer ganzen Reihe hervorgehobener<br />
Positionen bislang bewährt<br />
hat“, betonte Verteidigungsminister<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg<br />
bei der Ernennung von Generalleutnant<br />
Volker Wieker zum neuen<br />
Generalinspekteur der <strong>Bundeswehr</strong><br />
Ende Dezember. Er zeichne<br />
sich durch langjährige Erfahrung<br />
sowohl in der Truppe, wo er gerade<br />
im Einsatz eine besondere<br />
Wertschätzung erfahre, als auch<br />
auf ministerieller Ebene aus, begründete<br />
der Minister seine Entscheidung.<br />
Wieker wurde am 1. März 1954<br />
in Delmenhorst geboren. Er ist<br />
verheiratet und hat zwei Kinder.<br />
Im Juli 1974 trat er als Offizieranwärter<br />
in die <strong>Bundeswehr</strong> ein und<br />
wurde anschließend zum Offizier<br />
der Artillerietruppe ausgebildet.<br />
Nach seiner Beförderung zum<br />
Leutnant und dem Studium Vermessungswesen<br />
an der Universität<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> in München<br />
durchlief er alle für einen Artillerieoffizier<br />
grundlegenden Verwendungen<br />
wie Zugführeroffizier,<br />
Batterieoffizier und Batteriechef.<br />
Von Oktober 1987 bis September<br />
Generalleutnant Volker Wieker.<br />
1989 nahm er am 30. Generalstabs-/Admiralstabslehrgang<br />
an<br />
der Führungsakademie der <strong>Bundeswehr</strong><br />
in Hamburg teil, dem<br />
eine Verwendung als Referent in<br />
der Personalabteilung des Verteidigungsministeriums<br />
in Bonn<br />
folgte. Nachfolgend absolvierte<br />
er die Generalstabsausbildung der<br />
US Army in Fort Leavenworth,<br />
um danach als G3-Stabsoffizier<br />
der Panzerbrigade 21 in Augustdorf<br />
eingesetzt zu werden.<br />
Von 1997 bis 1999 war Wieker<br />
Adjutant des Verteidigungsministers<br />
in Bonn. Im Anschluss folg-<br />
ten mehrere Verwendungen im<br />
Führungsstab des Heeres.<br />
Wieker verfügt über weitreichende<br />
Einsatzerfahrung. So war er<br />
bei IFOR als Stabsoffizier für<br />
Einsatz und Ausbildung und Leiter<br />
der Operationszentrale eingesetzt.<br />
Von Mai bis Dezember 2001<br />
führte er das 3. Einsatzkontingent<br />
KFOR als Kommandeur Multinationale<br />
Brigade Süd.<br />
Seit Juli 2008 ist Wieker in Münster<br />
als Kommandierender General<br />
des I. Deutsch-Niederländischen<br />
Korps eingesetzt und befindet sich<br />
gegenwärtig als Chef des Stabes<br />
im ISAF-Hauptquartier in Kabul.<br />
„Ich bin überzeugt, dass General<br />
Wieker die weitere Einsatzorientierung<br />
der <strong>Bundeswehr</strong>, die<br />
geboten ist, konsequent und entschieden<br />
voranbringen wird und<br />
seine Rolle als oberster Soldat<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> und militärischer<br />
Berater der Bundesregierung auf<br />
beste Weise zum Wohl der Bürger<br />
unseres Landes ausführen und erfüllen<br />
wird“, sagte Guttenberg.<br />
Wieker wird Nachfolger von General<br />
Wolfgang Schneiderhan, der<br />
bis zum 25. November der 14. Generalinspekteur<br />
der <strong>Bundeswehr</strong><br />
war. (eb)<br />
Mehr auf www.bmvg.de.<br />
Personalveränderungen<br />
Berlin. Zum 1. Januar ergaben<br />
sich im Verteidigungsministerium<br />
(BMVg), bei der <strong>Bundeswehr</strong> und<br />
bei NATO-Dienststellen folgende<br />
personelle Veränderungen in militärischen<br />
Spitzenstellungen:<br />
Brigadegeneral Harald Fugger,<br />
Stellvertretender Kommandeur<br />
13. Panzergrenadierdivision in<br />
Leipzig, trat in den Ruhestand.<br />
Ihm folgte Brigadegeneral Klaus<br />
von Heimendahl nach, der zuvor<br />
in Vorbereitung auf seine neue<br />
Verwendung im Einsatzführungskommando<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> in<br />
Potsdam eingesetzt war.<br />
Ebenfalls in den Ruhestand trat<br />
Brigadegeneral Henning Glawatz,<br />
Dryka<br />
Stellvertretender Kommandeur<br />
Division Spezielle Operationen, in<br />
Regensburg. Sein Nachfolger wurde<br />
Brigadegeneral Volker Bescht,<br />
der bislang als Kommandeur die<br />
Luftlandebrigade 26 in Saarlouis<br />
führte. In dieser Funktion folgte<br />
ihm Oberst i.G. Eberhard Zorn<br />
nach, der davor als Referatsleiter<br />
Z im Führungsstab des Heeres im<br />
BMVg in Bonn eingesetzt war.<br />
Generalleutnant Rainer Korff<br />
wurde neuer Kommandierender<br />
General Multinationales Korps<br />
Nordost in Stettin, Polen. Generalmajor<br />
Hans-Erich Antoni, bislang<br />
Deputy Chief of Staff Support HQ<br />
International Security Assistance<br />
Force (ISAF) in Kabul, Afghanistan,<br />
wurde zur Vorbereitung<br />
auf seine neue Verwendung an die<br />
Führungsakademie der <strong>Bundeswehr</strong><br />
in Hamburg versetzt.<br />
Bereits zum 21. Dezember 2009<br />
wurde Ministerialrat Holger Zetzsche,<br />
zuvor Referatsleiter I 5 in<br />
der Abteilung Recht im BMVg in<br />
Bonn, neuer <strong>Bundeswehr</strong>disziplinaranwalt<br />
beim Bundesverwaltungsgericht<br />
in Leipzig. Zetzsche<br />
folgt <strong>Bundeswehr</strong>disziplinaranwalt<br />
Gerhard Gebken nach, der bereits<br />
zum 1. Juli 2009 die Leitung<br />
der <strong>Bundeswehr</strong>verwaltungsstelle<br />
USA/Canada in Reston, Virginia<br />
übernommen hat. (eb)
11. Januar 2010 POLITIK<br />
aktuell 5<br />
Drahtzieher des Terrors<br />
Al-Kaida soll vom Jemen aus operieren und von Somalia unterstützt werden.<br />
Sanaa. Der Jemen und Somalia<br />
stehen seit dem vereitelten Anschlag<br />
auf ein US-Passagierflugzeug<br />
an Weihnachten verstärkt im<br />
Fokus der Terror-Fahnder. Der Al-<br />
Kaida-Zweig in dem verarmten<br />
arabischen Land hatte sich zum<br />
Attentatsversuch bekannt und mit<br />
weiteren Anschlägen gedroht. Der<br />
Attentäter aus Nigeria soll den<br />
Ermittlern zufolge eingeräumt<br />
haben, Ausbildung und Sprengsatz<br />
von der Gruppe erhalten zu<br />
haben.<br />
Mehrere Länder kündigten ein<br />
stärkeres Vorgehen gegen die<br />
terroristische Bedrohung aus Jemen<br />
und Somalia an. Die USA,<br />
Großbritannien, Frankreich und<br />
Japan hatten vorübergehend ihre<br />
Botschaften in der jemenitischen<br />
Hauptstadt Sanaa geschlossen. Es<br />
sei jedoch nicht geplant, eine neue<br />
Anti-Terror-Front im Jemen zu<br />
eröffnen, sagte der Terrorismusexperte<br />
des US-Heimatschutzministeriums,<br />
John Brennan, dem<br />
Sender Fox News. Es gebe keine<br />
Pläne, amerikanische Soldaten in<br />
das arabische Land zu schicken.<br />
„Die jemenitische Regierung<br />
hat ihre Bereitschaft bekundet,<br />
Al-Kaida zu bekämpfen“, sagte<br />
Verarmtes Land Jemen: Ist hier die neue Basis von Al-Kaida?<br />
Brennan. Diese startete offenbar<br />
eine groß angelegte Offensive<br />
mit tausenden Sicherheitskräften<br />
gegen die Extremistengruppe Al-<br />
Kaida. Bei Hausdurchsuchungen<br />
seien bereits mehrere hochrangige<br />
Kämpfer festgenommen worden,<br />
verlautete es am vergangenen<br />
Dienstag aus Sicherheitskreisen.<br />
Nach Angaben einer britischen<br />
Regierungssprecherin wollen Großbritannien<br />
und die USA unter<br />
anderem eine Anti-Terror-Spezial-<br />
einheit der Polizei in dem arabischen<br />
Land finanzieren. Auch die<br />
jemenitische Küstenwache soll<br />
unterstützt werden, um zu verhindern,<br />
dass Kämpfer aus Somalia<br />
in den Jemen gelangen.<br />
Den Plänen zufolge soll auch die<br />
„Financial Action Task Force“<br />
das Land genauer unter die Lupe<br />
nehmen. Diese ist das wichtigste<br />
internationale Gremium zur Bekämpfung<br />
der Geldwäsche und<br />
der Terrorismusfinanzierung. (eb)<br />
Neues Kabinett abgelehnt<br />
Kabul. Das afghanische Parlament<br />
hat mehr als zwei Drittel der<br />
Minister des von Präsident Hamid<br />
Karsai vorgeschlagenen Kabinetts<br />
abgelehnt. Der Präsident muss<br />
deshalb nach neuen Spitzenposten<br />
suchen. Der UN-Sondergesandte<br />
für Afghanistan, Karl Eide, sprach<br />
von einem politischen Rückschlag<br />
für das Land. Es sei besorgniserregend,<br />
dass es in Afghanistan<br />
weiterhin keine funktionierende<br />
Regierung gebe. Bei der Formierung<br />
eines neuen Kabinetts werde<br />
viel Energie verzehrt werden.<br />
Der zehnstündige Abstimmungsmarathon<br />
am vorvergangenen<br />
Samstag begann mit einer Niederlage<br />
für den Warlord Ismail<br />
Chan, der nach dem Willen Kar-<br />
sais erneut Energieminister sein<br />
sollte. Chan ist umstritten, weil<br />
er während des Bürgerkriegs in<br />
Afghanistan eine gefürchtete Miliz<br />
in der Provinz Herat führte.<br />
Auch der einzigen Frau im bisherigen<br />
Kabinett wurde eine weitere<br />
Amtszeit verweigert.<br />
Einige Abgeordnete hatten schon<br />
vor der Abstimmung Widerstand<br />
angemeldet und einige der Nominierten<br />
als unfähig und korrupt<br />
bezeichnet. Bestätigt wurden die<br />
Leiter des für die Polizei zuständigen<br />
Innenministeriums sowie des<br />
Verteidigungs- und Finanzministeriums.<br />
„Der Präsident war überrascht,<br />
er ist selbstverständlich<br />
nicht glücklich“, sagte Karsais<br />
Sprecherin. Wenn nötig, werde<br />
dpa/pa<br />
er zur Afghanistan-Konferenz in<br />
London am 28. Januar mit einer<br />
Übergangsregierung reisen.<br />
Die Wahlkommission legte unterdessen<br />
die Abstimmung über<br />
ein neues Parlament auf den 22.<br />
Mai 2010 fest. Das Land brauche<br />
aber rund 50 Millionen Dollar, um<br />
die auf 120 Millionen Dollar geschätzten<br />
Kosten der Wahl begleichen<br />
zu können, betonte der Leiter<br />
des Gremiums, Ali Nadschafi.<br />
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon<br />
erklärte allerdings, die UN wolle<br />
künftige Wahlen in Afghanistan<br />
ohne vorherige Reformen nicht<br />
mehr unterstützen. Die Präsidentschaftswahlen<br />
2009 hätten ernsthafte<br />
Mängel und Schwächen ans<br />
Licht gebracht, so Ban. (eb)<br />
Übernommen<br />
Madrid. Mit dem Jahreswechsel<br />
hat Spanien den Ratsvorsitz der<br />
EU von Schweden übernommen.<br />
Es ist das erste Land, das den EU-<br />
Vorsitz nach dem Inkrafttreten des<br />
EU-Reformvertrags von Lissabon<br />
innehat. Ministerpräsident José<br />
Luis Zapatero erklärte, Spanien<br />
übernehme die Ratspräsidentschaft<br />
angesichts der Erholung<br />
von der Wirtschaftskrise zu einem<br />
entscheidenden Zeitpunkt. (kos)<br />
Festgenommen<br />
Zagreb. Ein 49-jähriger Mann<br />
hat in der kroatischen Hauptstadt<br />
Zagreb am vergangenen Dienstag<br />
damit gedroht, in der Nähe der<br />
deutschen Botschaft ein mit Benzinkanistern<br />
beladenes Auto in die<br />
Luft zu sprengen. Die Polizei reagierte<br />
schnell und holte den Mann<br />
aus dem Auto. „Wir kennen sein<br />
Motiv noch nicht und haben nicht<br />
erfahren, ob seine Tat irgendeinen<br />
Bezug zur Botschaft hat“, sagte<br />
eine Polizeisprecherin. (ck)<br />
Gefordert<br />
Abuja. Nigeria fordert die Streichung<br />
von einer Terrorliste, die<br />
Washington als Folge des vereitelten<br />
Anschlags auf eine US-Passagiermaschine<br />
am ersten Weihnachtstag<br />
aufgestellt hat. Neben<br />
Nigeria stehen auch Jemen, Iran<br />
und Syrien auf der Liste. Reisende<br />
aus diesen Ländern müssen in<br />
den USA schärfere Sicherheitskontrollen<br />
durchlaufen. (ck)<br />
Erwartet<br />
Den Haag. Der mit Spannung erwartete<br />
Bericht über die umstritte-<br />
ne Unterstützung der Niederlande<br />
für die US-Invasion im Irak soll<br />
am Dienstag veröffentlicht werden.<br />
Das kündigte die unabhängige<br />
Untersuchungskommission<br />
in Den Haag an. Auslöser war die<br />
Veröffentlichung eines geheimen<br />
Memos durch die Zeitung NRC<br />
Handelsblad, in dem Rechts-<br />
experten des Außenministeriums<br />
die Regierung gewarnt hatten, ei-<br />
ne Invasion könne ein Verstoß gegen<br />
das Völkerrecht sein. (mo)
6 aktuell HINTERGRUND<br />
11. Januar 2010<br />
Historischer Rückblick<br />
Die EFTA wollte sich als europäische Freihandelszone etablieren. Heute hat sie kaum noch Bedeutung.<br />
Brüssel. Am 4. Januar jährte sich<br />
die Gründung der Europäischen<br />
Freihandelszone EFTA (European<br />
Free Trade Association) zum<br />
50. Mal. Ihre Aufgabe war es, den<br />
Handel unter den Mitgliedstaaten<br />
zu fördern, indem sie für Industriegüter<br />
eine Freihandelszone<br />
einrichtete. Dadurch sollte das<br />
Wachstum und der Wohlstand<br />
gefördert und die wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
westeuropäischen Ländern wie<br />
auch der Welt insgesamt vertieft<br />
werden. Gleichzeitig sollte die<br />
EFTA ein Gegengewicht bilden zu<br />
den Europäischen Gemeinschaften:<br />
der 1951 gegründeten Europäischen<br />
Gemeinschaft für Kohle<br />
und Stahl (EGKS) sowie der 1957<br />
gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />
(EWG) und<br />
der Europäischen Atomgemeinschaft<br />
(Euratom).<br />
Mit der Schweiz unterzeichneten<br />
Dänemark, Großbritannien,<br />
Norwegen, Österreich, Portugal<br />
und Schweden 1960 die Konvention.<br />
Später kamen Island, Finnland<br />
und Liechtenstein dazu. Das<br />
„Stockholmer Abkommen“ trat<br />
am 3. Mai 1960 in Kraft.<br />
Mitgliedstaaten im Vergleich: EFTA (orange) und EU (blau).<br />
Zunächst herrschte zwischen beiden<br />
Organisationen ein starkes<br />
Konkurrenz- und Rivalitätsdenken.<br />
Die EFTA war darum be-<br />
müht, sich als Alternative zu etablieren<br />
und die eigene Handlungsfähigkeit<br />
zu beweisen – vor allem<br />
durch den Abbau der Binnenzölle.<br />
So hatte die EFTA bereits Ende<br />
1966 alle Einfuhrzölle und -kontingente<br />
zwischen den Partnerländern<br />
beseitigt. Des Weiteren wur-<br />
Fehler im System<br />
Washington. Nach dem Krisentreffen<br />
der Geheimdienstchefs<br />
der USA mit ihrem Präsidenten<br />
Barack Obama am vergangenen<br />
Dienstag, hat dieser die Sicherheitspannen<br />
vor dem gescheiterten<br />
Flugzeuganschlag bei Detroit<br />
scharf verurteilt. Es habe<br />
ausreichend Hinweise auf den<br />
Täter gegeben, „aber die Dienste<br />
haben dabei versagt, die Punkte<br />
zu verbinden“, kritisierte Obama.<br />
„Das ist nicht akzeptabel, und ich<br />
werde es nicht tolerieren.“ Über<br />
personelle Konsequenzen wurde<br />
nichts bekannt.<br />
Der US-Präsident betonte, die<br />
Fehler lägen im System: „Wenn<br />
ein Terrorverdächtiger am Weihnachtstag<br />
mit Sprengstoff in ein<br />
Flugzeug steigen kann, dann hat<br />
das System in potenziell katastrophaler<br />
Weise versagt.“ In den<br />
kommenden Wochen werde er<br />
weitere Schritte zur Verschärfung<br />
der Flugsicherheit vorlegen. Eine<br />
Zusammenfassung der von ihm<br />
angeforderten Untersuchungsberichte<br />
zu Sicherheitspannen im<br />
Vorfeld des Anschlagsversuchs<br />
werde demnächst veröffentlicht.<br />
Obama verlangte außerdem rasche<br />
Reformen, schon in den nächsten<br />
Tagen erwarte er konkrete Vorschläge.<br />
US-Geheimdienstchef Dennis<br />
Blair räumte nach dem rund zweistündigen<br />
Treffen im Weißen<br />
Haus Versäumnisse der Nachrichtendienste<br />
ein. Der versuchte<br />
Weihnachtsanschlag hätte erkannt<br />
werden müssen, so Blair. (eb)<br />
BWZ der BFV Münster<br />
den zusätzliche Abkommen zur<br />
Zusammenarbeit in Forschung<br />
und Entwicklung unterzeichnet.<br />
Das Ziel der EFTA, eine starke<br />
Verhandlungsposition gegenüber<br />
den drei Europäischen Gemeinschaften<br />
zu schaffen, wurde aber<br />
nicht erreicht. Immer mehr Länder<br />
traten nach und nach aus der<br />
EFTA aus und der Konkurrenz<br />
bei – das wirtschaftliche Wachstum<br />
vollzog sich in den EG-Staa-<br />
ten schneller als in der EFTA.<br />
Seit 1972 besteht eine enge Verbindung<br />
zwischen der EFTA und<br />
der EG. Auf Grund der damals abgeschlossenenFreihandelsabkommen<br />
konnte der Handel mit ge-<br />
werblichen Gütern zwischen den<br />
beteiligten Staaten im Laufe der<br />
70er Jahre weitgehend von Zöllen<br />
befreit werden. Mit der gemeinsamen<br />
„Erklärung von Luxemburg“<br />
wurde 1984 eine Phase noch intensiverer<br />
Zusammenarbeit einge-<br />
leitet, die schließlich in den Vertrag<br />
über den Europäischen Wirtschaftsraum<br />
(EWR) mündete.<br />
Heute gehören nur noch jene vier<br />
Länder der EFTA an, die nicht in<br />
der Europäischen Union sind: die<br />
Schweiz, Liechtenstein, Norwegen<br />
und Island. Die Schweiz nimmt<br />
allerdings nicht am EWR teil.<br />
Denn in einer Volksabstimmung<br />
wurde die Teilnahme abgelehnt.<br />
Die Minister der verbliebenen<br />
vier Länder beschlossen aber die<br />
EFTA als Zweckverband fortzuführen<br />
und als Pfeiler im EWR zu<br />
erhalten. Heute schließt die EFTA<br />
vor allem Freihandelsabkommen<br />
mit Drittländern, die nicht der EU<br />
angehören. (eb)<br />
Viele offene Punkte<br />
Nairobi/Khartum. Der 9. Januar<br />
2005 war für viele Menschen im<br />
Sudan mit großen Hoffnungen<br />
verbunden: Mit der Unterzeichnung<br />
des Friedensabkommens<br />
zwischen Nord und Süd wurde<br />
der Schlusspunkt unter einen der<br />
längsten Konflikte des Kontinents<br />
gesetzt.<br />
Fünf Jahre später steht das größte<br />
Land Afrikas am Scheideweg.<br />
Menschenrechtsorganisationen<br />
warnen vor einem neuen Krieg.<br />
„Die nächsten zwölf Monate sind<br />
entscheidend“, erklärten am vergangenen<br />
Donnerstag Hilfsorganisationen<br />
wie Oxfam und Caritas<br />
France. Das Land drohe in<br />
Gewalt, Armut und politischen<br />
Spannungen zu versinken. Allein<br />
bei Kämpfen im Süden sind nach<br />
UN-Angaben binnen einer Woche<br />
mindestens 140 Menschen getötet,<br />
90 weitere verletzt worden.<br />
Spannungen und Misstrauen bestimmen<br />
noch immer das Verhältnis<br />
zwischen Nord und Süd. Viele<br />
Fragen, etwa der genaue Grenzverlauf,<br />
sind noch immer strittig.<br />
Auch eine Lösung des Konflikts<br />
in der westlichen Region Darfur,<br />
in der in den vergangenen sieben<br />
Jahren rund 300 000 Menschen<br />
ums Leben kamen, steht aus.<br />
Und obwohl der Süden eine Teil-<br />
autonomie erhalten hat und die<br />
Volksbefreiungsbewegung des Sü-<br />
dens in Khartum an der Regierung<br />
beteiligt ist – viele Punkte<br />
des 2005 unterzeichneten Friedensabkommens<br />
sind noch immer<br />
nicht umgesetzt. (eb)
11. Januar 2010 GESCHICHTE<br />
aktuell 7<br />
Haifischflossensuppe für Mielke<br />
Vor 20 Jahren stürmten Bürger der DDR die Stasi-Zentrale und staunten über West-Shampoo.<br />
von Ulrike von Leszczynski<br />
Berlin. Es ist seltsam anzusehen,<br />
dass von Erich Mielke nur eine<br />
Toilette geblieben ist. Unweigerlich<br />
bleibt der Blick am Modell<br />
Clean Concept hängen, einem<br />
Westprodukt aus Gersthofen bei<br />
Augsburg mit selbstreinigender<br />
Brille. Zu Beginn der 80er Jahre<br />
muss das eine teure Hygiene-<br />
neuheit gewesen sein. Sonst zeugt<br />
keine Spur vom langjährigen Minister<br />
der DDR-Staatssicherheit in<br />
seinem geheimen Büro im Haus<br />
18, dem größten Gebäudeklotz auf<br />
dem ehemaligen Berliner Stasi -<br />
Gelände in der Normannenstraße.<br />
Vielleicht hätte sich niemand mehr<br />
für Mielkes Clean Concept interessiert,<br />
wenn Berliner Projektentwickler<br />
Haus 18 nicht als mögliche<br />
„Event-Location“ entdeckt<br />
hätten. Zusammen mit seiner Geschichte,<br />
die sich vor 20 Jahren<br />
zum Topthema in den deutschen<br />
Nachrichten entwickelte. Haus 18<br />
war jenes riesige Gebäude, in das<br />
wütende DDR-Bürger am 15.<br />
Januar 1990 zuerst stürmten, als<br />
sie die Berliner Stasi-Zentrale besetzten.<br />
Hier zerfledderten sie die<br />
ersten Akten, warfen Honecker-<br />
Bilder aus den Fenstern, traten<br />
Türen ein und sprühten „Tod dem<br />
Stasi-Pack“ an die Wände.<br />
Es waren Gefühle zwischen Wut<br />
und Staunen: Über den Kantinensaal<br />
mit Räucheraal und Krabben<br />
auf dem Speiseplan, über Vorrats-<br />
Völliges Chaos: Demonstranten stellten in der Berliner Stasi-Zentrale alles auf den Kopf.<br />
räume voller Dosen mit Haifischflossensuppe,<br />
über den eleganten<br />
Festsaal, das noble Konferenzzentrum<br />
oder den Frisiersalon mit<br />
Shampoo aus dem Westen. Für<br />
DDR-Verhältnisse war das ein<br />
Luxusbau.<br />
Historiker Walter Süß, der heute<br />
für die Birthler-Behörde arbeitet,<br />
war am 15. Januar 1990 Reporter<br />
für die taz und stand abends vor<br />
dem martialischen Rolltor zum<br />
Stasi-Gelände an der Ruschestraße.<br />
Er kam an, als ein Volkspolizist<br />
das Metalltor auf Anweisung eines<br />
Pfarrers schon geöffnet hatte. Im<br />
nahen Haus 18 entlud sich gerade<br />
Seltener Anblick: Volle Regale mit sämtlichen Delikatessen.<br />
die erste Wut der aufgebrachten<br />
Demonstranten. Die kontrollierte<br />
Welt der Staatssicherheit war auf<br />
den Kopf gestellt. Doch ihr Zerfallsprozess<br />
begann nicht erst an<br />
diesem Abend, sondern schon im<br />
Herbst 1989. Die SED-PDS ließ<br />
ihren Geheimdienst, seit 1952<br />
„Schild und Schwert“ der Partei,<br />
unter dem wachsenden Druck der<br />
Straße bis Mitte Januar 1990 fallen<br />
wie eine heiße Kartoffel um<br />
die DDR und damit die eigene<br />
Haut zu retten. Zu dieser Zeit demonstrierten<br />
sie in Leipzig schon<br />
für die Wiedervereinigung.<br />
Viele Erinnerungen an den 15. Januar<br />
1990 sind heute noch emotional.<br />
„Ein Stück Triumphgefühl<br />
war das damals“, erinnert sich<br />
Historiker Süß. In seinen Augen<br />
war der Sturm auf die Stasi-Zentrale<br />
ein Verdienst der Bürgerbewegung,<br />
die für etwas sorgte,<br />
das es nach dem Ende des Kalten<br />
Krieges in keinem anderen Ostblock-Staat<br />
so schnell gab: die<br />
Öffnung der Geheimdienst-Archive<br />
und Akteneinsicht.<br />
Was im Rückblick nicht blieb,<br />
war der ungeteilte Einfluss der<br />
Bürgerbewegung auf die Stasi-<br />
Auflösung. Die Macht darüber<br />
übernahm schon Anfang Februar<br />
1990 ein eigenes Komitee, dem<br />
auch hauptamtliche Stasi-Mitar-<br />
dpa/pa (2)<br />
beiter angehörten und im Frühjahr<br />
1990 ein Sonderausschuss der neu<br />
gewählten Volkskammer. Zwei<br />
deutsche Innenminister machten<br />
ihre Interessen geltend. Bis im<br />
August 1990 das Gesetz über die<br />
Akteneinsicht stand, verschwand<br />
so mache Stasi-Akte.<br />
Buchautor Christian Halbrock hat<br />
für die Birthler-Behörde ausgerechnet,<br />
dass auf 180 DDR-Bürger<br />
ein hauptamtlicher Stasi-Mitarbeiter<br />
kam. Zwischen 1952 und<br />
1988 sammelte die Staatssicherheit<br />
Informationen über mehr als<br />
eine Million Landsleute. In ihrem<br />
Visier waren alle, die von den<br />
Normen des SED-Staates abzuweichen<br />
schienen. Allein in Berlin<br />
sind 80 Regalkilometer Spitzel-<br />
Akten geblieben. Das Interesse<br />
daran ist ungebrochen. Rund 2,6<br />
Millionen Menschen haben bisher<br />
einen Antrag auf Akteneinsicht<br />
gestellt.<br />
Die Stasi wirft bis heute ihre langen<br />
Schatten, zuletzt auf die Vergangenheit<br />
von Linken-Abgeordneten<br />
im Brandenburger Landtag.<br />
Geblieben sind von ihr vor allem<br />
Zahlen aus dem Herbst 1989:<br />
91 000 hauptamtliche Mitarbeiter,<br />
109 000 Inoffizielle Mitarbeiter,<br />
124 593 Pistolen, 76 592 Maschinenpistolen<br />
und Gewehre sowie<br />
3735 Panzerbüchsen.
8 aktuell EINSATZ<br />
aktuell 9
10 aktuell EINSATZ 11. Januar 2010<br />
Weiterbau<br />
Mazar-e-Sharif. Über Baumaterial<br />
im Wert von mehr als 2000<br />
US-Dollar freuten sich jetzt die<br />
rund 70 Familien des im Norden<br />
Afghanistans gelegenen Dorfes<br />
Qali-N Bafan. Mit den 51 Holzstämmen,<br />
5000 Ziegelsteinen und<br />
80 Zementsäcken soll der Bau<br />
der Moschee, der seit drei Jahren<br />
brach liegt, nun vollendet werden.<br />
Möglich gemacht haben das die<br />
Stadt Zülpich und das 2. Bataillon<br />
des Objektschutzregimentes<br />
der Luftwaffe. Der Spendenbetrag<br />
kam bei der Verabschiedung von<br />
Kerpener Objektschützern nach<br />
Afghanistan zusammen. Kurz vor<br />
Weihnachten übergab der Bataillonskommandeur,<br />
Oberstleutnant<br />
Marcus Buß das Baumaterial an<br />
den Dorfältesten.<br />
PIZ MeS<br />
Den Kontakt nach Qali-N Bafan<br />
hatte Oberfeldwebel Peter F.<br />
hergestellt. Der 32-Jährige ist als<br />
Dorffeldwebel der Verbindungsmann<br />
zwischen dem Dorfältesten<br />
und der ISAF-Schutztruppe im<br />
Feldlager Camp Marmal. „Andere<br />
Projekte waren entweder nicht finanzierbar<br />
oder sind bereits langfristig<br />
angelegt“, so der Oberfeldwebel.<br />
Mit seinem Vorschlag, die Spende<br />
der Stadt Zülpich für den Weiterbau<br />
der Moschee einzusetzen,<br />
stieß Oberfeldwebel F. bei seinem<br />
Kommandeur auf offene Ohren.<br />
„Für die gläubigen Moslems hier<br />
in Afghanistan ist das ein wichtiges<br />
Anliegen“, so Buß, der den<br />
Geldbetrag persönlich an den Lieferanten<br />
der Baustoffe übergab.<br />
„Da konnte ich ganz gezielt etwas<br />
bewirken“, freute sich der Oberfeldwebel<br />
über das Projekt und<br />
der Kommandeur versprach, dass<br />
er auch Ende seines Einsatzes<br />
von Deutschland aus den Baufortschritt<br />
verfolgen werde. (ks)<br />
Sehnlich erwartet<br />
Deutsche CIMIC-Soldaten unterstützen die Hilfsorganisation Kinderberg.<br />
von Jürgen Mertins<br />
Kunduz. Es herrscht reges Treiben<br />
auf den Straßen im nordafghanischen<br />
Kunduz. Die Fahrer<br />
der zumeist weißen Kleinwagen<br />
aus japanischer Produktion schaffen<br />
es mühelos die zweispurige<br />
Ausfallstraße um weitere zwei<br />
bis drei Spuren zu erweitern. Für<br />
einen Betrachter aus dem Weltall<br />
müsste es vermutlich aussehen<br />
wie auf einem Ameisenpfad. Es<br />
scheint als seien fast alle der rund<br />
250 000 Einwohner der Stadt an<br />
diesem Wintermorgen auf den<br />
Beinen.<br />
Es ist Samstag: Also Wochenbeginn!<br />
Am muslimischen Freitag<br />
waren die Geschäfte geschlossen.<br />
Heute sind die Menschen betriebsam.<br />
Beladene Eselskarren, ein<br />
Gewimmel von Kindern, Greisen<br />
und Frauen, die sich unter den<br />
blauen Burkas den Blicken der<br />
Männer entziehen. Die Auslagen<br />
der kleinen Straßengeschäfte<br />
sind gut gefüllt. Allem Anschein<br />
nach werden heimisches Gemüse,<br />
Obst und allerlei Lebensmittel im<br />
Überfluss angeboten.<br />
Mitten im Getümmel: Zwei geschützte<br />
Geländewagen vom<br />
Provincial Reconstruction Team<br />
(PRT) Kunduz. Major Stephan<br />
K. ist mit seinen CIMIC-Soldaten<br />
(Civil-Military-Cooperation)<br />
auf dem Weg zu einer Schule im<br />
Norden der Stadt. Die Hilfsorganisation<br />
„Kinderberg International“<br />
verteilt dort Lebensmittel an<br />
Flüchtlinge und hat um Unterstützung<br />
gebeten.<br />
Eine große Menschentraube zeigt<br />
unschwer die Einfahrt zum Gelände<br />
an. Polizei und bewaffnete<br />
Wachleute bahnen den CIMIC-<br />
Fahrzeugen den Weg. Hinter den<br />
Mauern im weitläufigen Innenhof<br />
herrscht ein ganz anderes Bild:<br />
Hunderte von Menschen hocken<br />
– nach Geschlechtern getrennt –<br />
in der für afghanische Menschen<br />
typischen Sitzhaltung. Alle haben<br />
die Kinderberg-Registrierkarte bei<br />
sich. Ohne diese Registrierung<br />
würden sie nicht an die begehrten<br />
Rationsscheine kommen und dann<br />
leer ausgehen. Sehr diszipliniert<br />
Geduldiges Warten: Die Lebensmittel sichern das Überleben.<br />
und ruhig verfolgen die Flüchtlinge<br />
die Vorbereitungen der Offiziellen.<br />
Der CIMIC-Offizier wird von<br />
Abdul Rab, dem Medizinischen<br />
Direktor der Stuttgarter Hilfsorganisation<br />
freundlich begrüßt. Rab,<br />
1996 selbst vor den Taliban aus<br />
Kabul geflohen, unterstützt die<br />
Flüchtlinge aus Bakashirkt seit<br />
etwa drei Jahren. Für gewöhnlich<br />
sind seine Ärtzeteams mehrfach<br />
in der Woche im Flüchtlingslager<br />
etwa sechs Kilometer nordwestlich<br />
von Kunduz und behandeln<br />
die mittellosen Menschen. Zweimal<br />
im Jahr werden zusätzlich<br />
Nahrungsmittel verteilt. „In diesem<br />
Jahr verteilen wir die Hilfsgüter,<br />
die aus Mitteln des Auswärtigen<br />
Amtes beschafft wurden,<br />
das erste Mal in der Stadt. Die Sicherheitslage<br />
verbietet es uns, mit<br />
der riesigen Menge an Gütern ins<br />
Camp zu fahren“, erläutert Rab.<br />
Auch Major K. weiß um die tägliche<br />
Bedrohung: Sprengfallen und<br />
PIZ Kunduz (2)<br />
Hinterhalte von Aufständischen<br />
gehören zum Alltag. Dennoch ist<br />
der Stabsoffizier vom Wehrbereichskommando<br />
I aus Kiel zutiefst<br />
davon überzeugt: „Das, was<br />
wir hier machen, ist sinnvoll und<br />
hilft den Menschen.“<br />
Der 45-Jährige ist bereits zum<br />
fünften Mal in Afghanistan. „Ich<br />
liebe dieses Land und ich liebe<br />
diese Menschen“, sagt der CIMIC-<br />
Soldat aus Überzeugung. Verstehen<br />
kann man es: Schließlich drücken<br />
viele der rund 550 Familien<br />
ihre tiefe Dankbarkeit aus. „Wir<br />
würden sterben, wenn Ihr Deutschen<br />
uns nicht helfen würdet. Taschakor<br />
Aalmaani“, sagt ein alter<br />
Pashtune, der als Stammesältester<br />
für seine ganze Sippe spricht.<br />
Ebenso dankbar zeigen sich die<br />
ethnischen Gruppen der Tadschiken,<br />
Usbeken und Gudschar, die<br />
an diesem Tag ihre lebensnotwendige<br />
Winterration abholen.<br />
Mehr auf www.Kinderberg.org.<br />
Verteilen die Hilfsgüter: Major Stephan K. und Abdul Rab (v.r.).
11. Januar 2010 EINSATZ<br />
aktuell 11<br />
Unvergleichliches Kulturerbe<br />
KFOR-Soldat Benno S. ist von der Geschichte und der Architektur des Klosters in Gracania fasziniert.<br />
von Matthias Frank<br />
Pristina. Hauptfeldwebel Benno<br />
S. arbeitet hauptsächlich am<br />
Schreibtisch und erledigt als Abteilungsfeldwebel<br />
vorrangig organisatorische<br />
Aufgaben. Ein Ausflug<br />
an einem Sonntag gewährte<br />
ihm dennoch tiefe Einblicke in<br />
das Kosovo. Beim Besuch des<br />
Klosters in Gracanica erlebt der<br />
32-Jährige die tausendjährige Geschichte<br />
des Ortes und ist von dem<br />
Bauwerk, das 1311 fertiggestellt<br />
worden ist, beeindruckt.<br />
Eine halbe Stunde Autofahrt,<br />
dann ist Hauptfeldwebel S. an<br />
seinem heutigen Ziel. Nicht weit<br />
entfernt vom Hauptquartier der<br />
Kosovo Forces (KFOR) liegt die<br />
Ortschaft Gracanica mit seinem<br />
einzigartigen Kloster. Schon aus<br />
dem Auto kann Benno S. die Spitze<br />
des Bauwerks hinter den mit<br />
Stacheldraht versehenen Klostermauern<br />
sehen. Ein Tor lässt die<br />
Besucher durch diese Mauern treten.<br />
Hier bleibt der KFOR-Soldat<br />
erst einmal stehen und hält inne:<br />
„Beeindruckend, ich glaube, ich<br />
habe noch nie ein so faszinierendes<br />
Bauwerk gesehen.“<br />
Das Kloster zählt zu den bedeutendsten<br />
spätbyzantinischen Fünfkuppelkirchen.<br />
Es ist in seiner architektonischen<br />
Ausführung aber<br />
komplexer als die byzantinischen<br />
Originale und geprägt durch<br />
vertikale Bewegungen, die von<br />
Halbbögen und Spitzbögen über<br />
schmale, langgezogene Tamboure<br />
bis in die hohen, abgestuften Kuppeln<br />
reichen.<br />
Jetzt ist auch der irische Hauptmann<br />
vor Ort, der in die Geschichte<br />
dieses Klosters einweist.<br />
Als Angehöriger eines Liaison<br />
Monitoring Teams (LMT) ist er<br />
mit der Stadt, der örtlichen Verwaltung<br />
und dem Kloster vertraut.<br />
Da er geschichtsinteressiert ist,<br />
kennt er auch die Rahmendaten<br />
des Bauwerks. Die Kirche steht<br />
auf dem Platz einer im 13. Jahrhundert<br />
der Heiligen Jungfrau geweihten<br />
Kirche, die wiederum auf<br />
den Fundamenten einer aus dem<br />
6. Jahrhundert stammenden Basilika<br />
errichtet war.<br />
Muss von KFOR beschützt werden: das Kloster in Gracania.<br />
So sind im Fundament noch römische<br />
Schriftzeichen zu sehen,<br />
die sich der Hauptfeldwebel dann<br />
auch ganz genau ansieht. Der<br />
Ort hat stürmische Zeiten erlebt<br />
– durch die Jahrhunderte, aber<br />
auch in der neueren Zeit. Und seit<br />
ein paar Jahren sind KFOR-Soldaten<br />
unmittelbar vor Ort, die das<br />
Kulturerbe vor Übergriffen schützen.<br />
Nicht nur hier in Gracanica.<br />
Welche großartigen Schätze seine<br />
Soldaten schützen, das weiß auch<br />
der Befehlshaber KFOR, Generalleutnant<br />
Markus Bentler: „Alle<br />
Menschen hier sollten darauf stolz<br />
sein und erkennen, welch unvergleichliches<br />
Erbe sie besitzen.“<br />
„Der Schlüssel zur Überwindung der jüngeren Vergangenheit<br />
ist Aussöhnung.“<br />
In der Vergangenheit haben die<br />
ethnischen Konflikte keinen Halt<br />
vor den Kulturgütern gemacht.<br />
Doch mit der Entwicklung des<br />
Kosovo in den vergangenen Jahren<br />
besteht die Hoffnung, dass diese<br />
Phase überwunden ist. In den<br />
letzten Monaten sind signifikante<br />
Frank (2)<br />
Alte Inschrift: Hauptfeldwebel Benno S. ist vom Kloster begeistert.<br />
Verbesserungen in Bezug auf die<br />
Sicherheitslage zu verzeichnen.<br />
Die Institutionen in Kosovo, wie<br />
sie neutral heißen, machen Fortschritte,<br />
das Vertrauen in die<br />
Kosovo Polizei nimmt zu. „Wir<br />
werden den notwendigen Schutz<br />
weiterhin aufrecht erhalten. Aber<br />
es muss auch klar sein, dass der<br />
Tag kommen wird, an dem die<br />
Institutionen im Kosovo für die<br />
wertvollen kulturellen Güter verantwortlich<br />
sein werden“, sagt der<br />
Befehlshaber KFOR.<br />
Im Juli 2006 wurde das Kloster in<br />
die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes<br />
aufgenommen. Gleichzeitig<br />
wurde es wegen der rechtlich<br />
unklaren Situation und der<br />
schwierigen Sicherheitslage auf<br />
der Roten Liste des gefährdeten<br />
Welterbes eingetragen.<br />
Dass es zurecht auf der Liste des<br />
UNESCO-Weltkulturerbes steht,<br />
wird dem Hauptfeldwebel klar,<br />
als er das Innere des Klosters betritt.<br />
„So viele und gut erhaltene<br />
Fresken habe ich noch nie gesehen“,<br />
sagt der Mecklenburger. In<br />
der Kirche sind drei Malschichten<br />
vorhanden. Die ältesten stammen<br />
aus der Bauphase der Kirche. Die<br />
Fresken sind zwischen 1321 und<br />
1322 entstanden und zeigen Szenen<br />
aus dem Leben Jesu und den<br />
Kirchenkalender. „Es ist schon<br />
traurig, dass ein so außergewöhnliches<br />
Kloster, wie das hier,<br />
bewacht werden muss“, so der<br />
Hauptfeldwebel.<br />
Der Schlüssel zur Überwindung<br />
der jüngeren Vergangenheit ist<br />
Aussöhnung, meint der irische<br />
Hauptmann. „Das geht nur über<br />
die Jugend, die müssen wir mit<br />
unseren Botschaften erreichen.“<br />
Doch in der Umsetzung gilt es, die<br />
Sprachbarrieren zu überwinden.<br />
Kosovo-Albaner und Kosovo-Ser-<br />
ben können sich nur schwer miteinander<br />
verständigen. „Am besten<br />
lernen alle Englisch“, meint Benno<br />
S., „das klappt bei KFOR in einem<br />
internationalen Umfeld doch<br />
auch.“ Doch die Aussöhnung erfordert<br />
noch Zeit und Geduld. Vor<br />
diesem jahrhundertealten Bauwerk<br />
erscheint dies leichter, als<br />
sie in der Realität sein dürften.
12 aktuell STREITKRÄFTE<br />
Hohe Auszeichnung<br />
Ramstein. Der Dienstälteste<br />
Deutsche Offizier beim Alliierten<br />
Kommando der Luftstreitkräfte in<br />
Ramstein, Oberst Heinrich Schneider<br />
(r.), erhielt aus der Hand des<br />
Befehlshabers der Alliierten Luftstreitkräfte<br />
und Oberbefehlshaber<br />
der US-Luftstreitkräfte in Europa,<br />
dem US-General Roger A. Brady<br />
(l.), den amerikanischen Verdienstorden<br />
„Legion of Merit“. Mit dieser<br />
Auszeichnung wurden Schneiders<br />
besondere Verdienste als<br />
Kommandeur der 80th Operations<br />
Group auf der Sheppard Air Force<br />
Base in Texas gewürdigt. Von November<br />
2003 bis Juni 2006 war er<br />
dort verantwortlich für die Strahl-<br />
flugzeugführerausbildung des welt-<br />
weit einzigen multinationalen<br />
Ausbildungsgeschwaders, dem<br />
neben Deutschland weitere zwölf<br />
NATO-Nationen angehören. Unter<br />
seiner Führung wurden mehr<br />
als 150 000 Ausbildungsflüge mit<br />
knapp 200 000 Flugstunden absolviert.<br />
709 Piloten und 323 Fluglehrer<br />
erhielten ihre Lizenz. (eb)<br />
PIO Ramstein<br />
Hürde genommen<br />
Bonn. Das Projekt SASPF (Standard-Anwendungs-Software-<br />
Produkt-Familien) hat eine weitere<br />
Hürde auf dem Weg in die<br />
Einsatzgebiete der <strong>Bundeswehr</strong><br />
genommen. Nach dem Testrollout<br />
bei den Divisionstruppen der<br />
1. Panzerdivision in Hannover sowie<br />
dem Logistikregiment 47 in<br />
Dornstadt wurden SASPF-Funktionalitäten<br />
in der Panzerlehrbrigade<br />
9 und der Panzerbrigade 21<br />
eingeführt, die die Versorgung<br />
unterstützen. Nun erfolgt die Logistik<br />
der 1. Panzerdivision vollständig<br />
über SASPF. Ab 2011 soll<br />
damit auch die Versorgung der<br />
Verbände bei ihren landgestützten<br />
Einsätzen auf dem Balkan und in<br />
Afghanistan sichergestellt werden.<br />
(eb)<br />
11. Januar 2010<br />
Mut und Geschick<br />
Neue Hindernisbahn auf dem Truppenübungsplatz Baumholder errichtet.<br />
von Rudi Meiszies<br />
Baumholder. Nach sechsmonatiger<br />
Bauzeit wurde auf dem Truppenübungsplatz<br />
Baumholder die<br />
„Hindernisbahn mit besonderen<br />
Anforderungen“ kurz vor dem<br />
Jahreswechsel ihrer Bestimmung<br />
übergeben. „Das Offizieranwärter-Bataillon<br />
in Idar-Oberstein<br />
und die Saarland-Brigade haben<br />
bereits großes Interesse bekundet“,<br />
sagte Oberstleutnant Ingo<br />
Osbahr, Kommandant des Truppenübungsplatzes,<br />
bei der Übernahme<br />
der Hindernisbahn von<br />
den am Bau beteiligten Dienststellen<br />
der Wehrverwaltung.<br />
Bis allerdings die ersten Soldaten<br />
über die zehn Stationen der<br />
„Bahn der Selbstüberwindung“<br />
gehen können, muss zunächst<br />
das Sicherheitspersonal ausgebildet<br />
und die notwendige Sicherheitsausstattung<br />
geliefert werden.<br />
„Beides ist für eine sichere Nutzung<br />
unabdingbar“, so Osbahr,<br />
der mit der Inbetriebnahme Ende<br />
Januar rechnet. Beeindruckt<br />
zeigte sich auch Brigadegeneral<br />
Jürgen Knappe: „Hier kann man<br />
erlebnisorientiert ausbilden. Ich<br />
wünsche, dass die Hindernisbahn<br />
unfallfrei und häufig genutzt<br />
wird“, sagte der Stellvertreter des<br />
Befehlshabers im Wehrbereich II,<br />
der über den Wehrbereich hinaus<br />
Werbung für diese Ausbildungs-<br />
Stoltenberg<br />
Mutig: Am 90 Meter langen Schleusseil geht es rasant abwärts.<br />
einrichtung machen wolle – auch<br />
bei Reservisten.<br />
Wie viel Mut und Geschicklichkeit<br />
es braucht, um über die Hindernisse<br />
zu gehen, zeigten zehn<br />
Soldaten der Luftlandepionierkompanie<br />
260 aus Saarlouis. Am<br />
dritten Hindernis, dem so genannten<br />
Kombinationsturm, muss der<br />
Soldat zunächst die mit Trittsteinen<br />
versehene Außenwand eines<br />
zwölf Meter hohen Betonturms<br />
erklettern. Oben angekommen balanciert<br />
er über einen dreifachen<br />
Seilsteg zu einem fünfzehn Meter<br />
entfernten Turm aus Stahlgerüsten.<br />
Dort ist ein 90 Meter langes<br />
Schleusseil montiert, an dem die<br />
Soldaten mittels einer Laufkatze<br />
in rasendem Tempo zurück auf<br />
den Erdboden fahren. Zur Sicherung<br />
tragen die Soldaten stets<br />
Gurtzeug und ein Sicherungsseil<br />
mit Karabinerhaken, der an den<br />
entsprechenden Vorrichtungen<br />
eingeklinkt wird.<br />
Was die Soldaten erwartet, ist<br />
schon anhand der Bezeichnungen<br />
der Hindernisse zu erahnen. So<br />
müssen überwunden werden: die<br />
Hangelleiter, der Höhenschwebebalken,<br />
der Kombinationsturm,<br />
der Wassergraben mit Kletternetz,<br />
der schräge Schwebebalken<br />
mit Sprunggrube, die Hangelwand,<br />
der bewegliche Schwebebalken<br />
mit Holzkletterhindernis,<br />
der Doppelturm, das Kombinationshindernis<br />
zum Aufstieg und<br />
abschließend die Kanalröhre.<br />
Kontrolliertes Feuerinferno<br />
Nordholz. Dichter Qualm, extreme<br />
Hitze, Schreie und Hilferufe.<br />
Ein Spezialcontainer simuliert realistische<br />
Brandsituationen. Feuerwehrmänner<br />
üben unter extremen<br />
Bedingungen den Ernstfall. Kürzlich<br />
machte diese Ausbildungseinrichtung<br />
Station auf dem Fliegerhorst<br />
in Nordholz. Löschtrupp<br />
für Löschtrupp durchlief dabei die<br />
verschiedenen Brand-Stationen,<br />
Fachwissen wurde aufgefrischt<br />
und abschließend das Verhalten<br />
der <strong>Bundeswehr</strong>-Brandbekämpfer<br />
ausgewertet. (jon) Brandbekämpfer müssen auf alle Situationen richtig reagieren.<br />
Knoll
11. Januar 2010 STREITKRÄFTE<br />
aktuell 13<br />
Generationswechsel<br />
Erste „Eurofighter“ beim Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich.<br />
Nörvenich. Das Jagdbombergeschwader<br />
31 „Boelcke“ (JaboG 31<br />
„B“) in Nörvenich ist seit kurzem<br />
der dritte Luftwaffenverband, der<br />
mit „Eurofighter“ ausgestattet<br />
ist. Mit einem feierlichen Appell<br />
wurden Mitte Dezember die ersten<br />
Kampfflugzeuge der vierten<br />
Generation auf dem Fliegerhorst<br />
begrüßt. Nach Übernahme dieser<br />
vier „Eurofighter“ im Verband<br />
wird die Anzahl dieser Maschinen<br />
nun kontinuierlich aufwachsen.<br />
Das JaboG 31 „B“ ist der erste<br />
Verband der Luftwaffe, der den<br />
„Eurofighter“ künftig auch in der<br />
Luft-Boden-Rolle einsetzt. In seiner<br />
Rolle als Jagdbomber wird das<br />
Waffensystem neben seiner herkömmlichen<br />
Bewaffnung als Jagdflugzeug<br />
in einem ersten Schritt<br />
mit der allwetterfähigen Präzisionsbewaffnung<br />
kurzer Reichweite<br />
GBU-48 und einem elektrooptischen<br />
Zielbeleuchter (Laser Designator<br />
Pod) zur Markierung von<br />
Bodenzielen ausgerüstet. Diese<br />
Familientreffen: „Eurofighter“ (l.) und „Tornados“ aus Nörvenich.<br />
Luft-Boden-Ausrüstung wird ab<br />
dem Jahr 2012 integriert, so dass<br />
der Luftwaffe ab diesem Zeitpunkt<br />
dann ein mehrrollenfähiges<br />
Kampfflugzeug mit hochmoderner<br />
Bewaffnung für den Einsatz<br />
in der Luft-Luft- und Luft-Boden-Rolle<br />
zur Verfügung stehen<br />
wird. Für Bodenoperationen ist<br />
ferner geplant, den „Eurofighter“<br />
mit Luft-Boden-Flugkörpern vom<br />
Typ „Taurus“ auszustatten und<br />
den bislang genutzten Jagdbomber<br />
„Tornado“ schrittweise aus dem<br />
Truppendienst zurückzunehmen.<br />
Der Flugbetrieb mit dem Waffen-<br />
system „Tornado“ endet beim JaboG<br />
31 „B“ gemäß des Realisierungsplans<br />
der Luftwaffenstruktur<br />
6 zum 30. Juni dieses Jahres.<br />
Im Zuge der „Eurofighter“-Einführung<br />
sind am Standort Nörvenich<br />
Inverstionsmaßnahmen von<br />
rund 140 Millionen Euro für die<br />
Modernisierung der Infrastruktur<br />
vorgesehen. (eb)<br />
Fachwissen ausgetauscht<br />
Aachen. Hochrangige militärische<br />
Vertreter aus dem In- und<br />
Ausland sowie Repräsentanten<br />
von Wissenschaft und Industrie<br />
kamen kurz vor der Jahreswende<br />
an der Technischen Schule Landsysteme<br />
und Fachschule des Heeres<br />
für Technik zusammen, um<br />
Informationen und Fachwissen<br />
beim „Symposium – Heereslogistik<br />
der Zukunft“ auszutauschen.<br />
Hierbei betonte der Stellvertreter<br />
des Inspekteurs des Heeres, Generalleutnant<br />
Günter Weiler, den hohen<br />
Wert einer funktionierenden<br />
Einsatzlogistik und forderte die<br />
Teilnehmer auf, weiter vorrausschauend<br />
und innovativ zu denken<br />
und zu handeln, damit jede Form<br />
von positiver Weiterentwicklung<br />
auf diesem Gebiet auch den Streitkräften<br />
zu Gute kommt.<br />
Dass bereits heute viele innovative<br />
Entwicklungen in die Einsatzszenarien<br />
der Heereslogistiktruppen<br />
Einzug gehalten haben, stellten<br />
Schnell wieder einsatzbereit: Instandsetzung eines „Marders“.<br />
Instandsetzungssoldaten bei einer<br />
Lehrübung unter Beweis. Am<br />
Beispiel von drei dargestellten<br />
einsatzbedingten Ausfällen von<br />
Waffensystemen wurde den Zuschauern<br />
in Echtzeit vermittelt,<br />
mit welchen Möglichkeiten ein<br />
Systeminstandsetzungsfeldwebel<br />
Langner/TSL/FSHT Faller<br />
im Zusammenwirken mit dem<br />
Instandsetzungstrupp oder dem<br />
Gefechtsschadeninstandsetzungstrupp<br />
in der Lage ist, schnell, weit<br />
vorne und geschützt jederzeit die<br />
„Vitalfunktionen“ an einem Gefechtsfahrzeug<br />
wieder herzustellen.<br />
(fre)<br />
IMPRESSUM<br />
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aktuell
14 aktuell SPORT<br />
11. Januar 2010<br />
Favorit im Formtief<br />
Der beste deutsche Kombinierer, Ronny Ackermann, kämpft um die Olympianominierung.<br />
Oberhof. Für den viermaligen<br />
Weltmeister Hauptfeldwebel Ronny<br />
Ackermann wird es eng. Vier<br />
Weltcupstarts hat er noch, um<br />
zweimal unter die ersten Sechs<br />
zu laufen und damit seine vierte<br />
Olympia-Teilnahme zu sichern.<br />
Beim letzten Weltcup des vergangenen<br />
Jahres in Ramsau verfehlte<br />
der Thüringer die Vorgabe<br />
jedoch dreimal deutlich und reiste<br />
frustriert im Auto vorzeitig nach<br />
Hause. Und auch auf seiner Heimstrecke<br />
in Oberhof am vorvergangenen<br />
Wochenende reichte es für<br />
den besten deutschen Nordischen<br />
Kombinierer nicht zur Qualifikation.<br />
„Ich weiß nicht, weshalb ich<br />
die guten Trainingssprünge nicht<br />
in den Wettkampf bringe“, sagte<br />
Ackermann ziemlich ratlos. Und<br />
gab gleich darauf die Antwort:<br />
„Ich bin zu fest, will‘s wohl erzwingen.<br />
Und das geht nicht.“ Der<br />
Ackermanns Dilemma unaufgeregt<br />
beobachtende Bundestrainer<br />
Hermann Weinbuch stimmte der<br />
Analyse seines bisherigen Musterschülers<br />
zu, machte ihm aber<br />
Mut und nannte weitere Gründe.<br />
„Ronny ist nach dem verkorksten<br />
letzten Jahr wegen der langwierigen<br />
Viruserkrankung vom Grundvermögen<br />
viel näher an der Weltspitze<br />
dran, als es die Ergebnisse<br />
aussagen. Es sind nur Kleinigkeiten,<br />
die noch fehlen“, schätzte<br />
Weinbuch ein. „Um es banal zu<br />
sagen: Seine Akkus sind noch<br />
nicht wieder voll. Er muss seinen<br />
Ehrgeiz etwas bremsen, seinen<br />
Körper schonen. Er ist auch keine<br />
20 mehr“, erklärte Weinbuch.<br />
Doch nun muss sich Ackermann<br />
bei den Weltcups in Italien (nach<br />
Redaktionsschluss) und Mitte Januar<br />
in Schonach beweisen.<br />
Nachdem mit Stabsunteroffizier<br />
Tino Edelmann, Hauptgefreiter<br />
Eric Frenzel und Björn Kircheisen<br />
das Gerüst des deutschen<br />
Olympia-Aufgebots steht, hofft<br />
Hüfner siegt erneut<br />
Königssee. Sechs Wochen vor<br />
Olympia eilt die zweimalige Rodel-WeltmeisterinOberfeldwebel<br />
Tatjana Hüfner weiter von<br />
Sieg zu Sieg. Die 26-Jährige aus<br />
Oberwiesenthal war auch beim<br />
Heim-Weltcup am Königssee die<br />
Schnellste und machte mit ihrem<br />
vierten Saisonerfolg ihren<br />
bereits 20. Weltcup-Sieg perfekt.<br />
Hinter der Oberwiesenthalerin<br />
machten Europameisterin Natalie<br />
Geisenberger als Zweite,<br />
Stabsunteroffizier Steffi Sieger<br />
als Dritte sowie Hauptfeldwebel<br />
Anke Wischnewski als Vierte den<br />
erneuten Vierfacherfolg der deutschen<br />
Rodel-Frauen perfekt.<br />
Erste Zweifel: Nach Krankheit zeigt der Spitzenathlet noch nicht die gewohnte Leistung.<br />
Auch die deutschen Männer hatten<br />
Grund zum Jubeln: Im Doppel<br />
siegte das Team Stabsunteroffizier<br />
Tobias Wendl und Tobias Arlt vor<br />
den Weltcup-Führenden Hauptfeldwebel<br />
André Florschütz und<br />
Oberfeldwebel Torsten Wustlich.<br />
Patric Leitner und Hauptfeld-<br />
webel Alexander Resch verpassten<br />
erstmals in ihrer Laufbahn das<br />
Podest bei einem Rennen auf ihrer<br />
Hausbahn und erreichten Rang<br />
vier. Es die letzte Saison der beiden<br />
als aktive Athleten. Im Einzel<br />
fuhr David Möller überraschend<br />
auf Rang drei. Für Felix Loch,<br />
Dritter in der Gesamtwertung,<br />
reichte es nur für Platz neun. (eb)<br />
Weinbuch auf Ackermann für die<br />
Mannschaft. Das Quartett mit<br />
ihm wäre eine Medaillenbank<br />
in Vancouver. Seit 2002 hat das<br />
Team bei den Saisonhöhepunkten<br />
jeweils Silber gewonnen. In diesem<br />
Jahr soll es endlich wieder<br />
Gold werden. Das schafften deutsche<br />
Kombinierer zuletzt 1988 in<br />
Calgary.<br />
Dafür braucht Weinbuch einen<br />
fitten Ackermann. Knackpunkt<br />
sind die Sprünge. Noch hat der<br />
Sportsoldat keinen gleichwertigen<br />
Ersatz für seine Sprungski,<br />
die er bei einem Trainingssturz<br />
in Lillehammer zerbrochen hat.<br />
„Entscheidend wird aber sein,<br />
dass Ronny seine Sprünge einfach<br />
laufen lässt. Gelingt ihm das,<br />
wäre er schon in Ramsau die entscheidenden<br />
drei, vier Meter weiter<br />
gekommen, wäre beim Lauf<br />
in der Spitzengruppe mit dabei<br />
gewesen und hätte sich nicht bei<br />
Aufholjagden verausgaben müssen“,<br />
stellte der Bundestrainer.<br />
„Eines ist aber auch klar: Wenn<br />
Ronny nicht mindestens die Nummer<br />
fünf im Team ist, werde ich<br />
ihn nicht nominieren“, kündigte<br />
er an und ergänzte: „Dann würde<br />
Ronny auch nicht nach Vancouver<br />
wollen.“ (uj)<br />
Nystad steigt aus<br />
O b e r w i e -<br />
senthal. Das<br />
deutsche Dam<br />
e n -Te a m<br />
bei der Tour<br />
de Ski der<br />
La ngläufer<br />
s c h r u m p f t<br />
weiter. Auch<br />
Haupt feldwebel<br />
Claudia Nystad (Bild) wird,<br />
wie am vergangenen Montag bekannt<br />
wurde, nicht mehr starten.<br />
Das hat die Mannschaftsleitung<br />
entschieden. Die Sportsoldatin<br />
hat muskuläre Probleme und nach<br />
dem Prolog nicht mehr zur Normalform<br />
gefunden. „Inwieweit<br />
dpa/pa (2)<br />
sie vor Olympia noch Weltcups<br />
bestreiten wird, werden wir in den<br />
nächsten Tagen entscheiden“, sagte<br />
Bundestrainer Jochen Behle.<br />
Vor Nystad hatten die ebenfalls<br />
für Vancouver qualifizierten Miriam<br />
Gössner aus Garmisch und<br />
Oberfeldwebel Steffi Böhler aus<br />
Ibach die Tour verlassen.<br />
„Die Damen haben extreme Defizite.<br />
Aber woher soll es auch<br />
kommen“, fragte der Coach und<br />
verwies damit auf den Trainingsrückstand.<br />
Noch vor den Olympischen<br />
Spielen in wollen die<br />
deutschen Frauen in einem Trainingslager<br />
zurück zur Form finden.<br />
(eb)
11. Januar 2010 UNTERHALTUNG<br />
aktuell 15<br />
Australier in England: Russel Crow spielt „Robin Hood“:<br />
Auf ein Neues<br />
Das Kinojahr 2010 hat viel zu bieten.<br />
Es wird gesungen, gelacht und geweint,<br />
geliebt aber auch geschossen.<br />
Das neue Kinojahr bringt alte<br />
Bekannte zurück auf die Leinwand<br />
und präsentiert verstaubte<br />
TV-Helden im neuen Glanz.<br />
So kämpfen „Hangover“-Star<br />
Bradley Cooper, Liam Neeson<br />
und Jessica Biel ab Juli mit dem<br />
„A-Team“ stets für das Gute. Die<br />
Action-Helden der alten Garde<br />
hat Silvester Stallone wieder vereint.<br />
Bruce Willis, Jason Statham,<br />
Mickey Rourke und sogar der<br />
Gouverneur von Kalifornien, Arnold<br />
Schwarzenegger werden als<br />
20th Century Fox<br />
Das neue „A-Team“.<br />
Schockierender Thriller<br />
Universal<br />
„The Expendables“, also die Entbehrlichen,<br />
im Herbst als Söldner<br />
in Südamerika zu sehen sein. „Es<br />
ist großartig, die alten Kumpels<br />
mal wieder beisammen zu haben“,<br />
sagte Stallone während den Dreharbeiten.<br />
Der 63-Jährige ist dabei<br />
nicht nur Hauptdarsteller, sondern<br />
auch Regisseur und Drehbuch-<br />
autor.<br />
Viel Musik und großartige Bilder<br />
bietet „Nine“. Das Musical, das<br />
1982 erstmalig am Broadway aufgeführt<br />
wurde, brilliert ab Februar<br />
mit einer namenhaften Besetzung:<br />
die Oscargewinner Daniel Day-<br />
Senator<br />
Buch. Einmal mehr fesselt Karin Slaughter, die<br />
bereits 2002 in die Riege der wichtigsten Thrillerautoren<br />
der USA aufstieg, ihre Leser. Schon der<br />
Einstieg in ihren neuen Roman „Verstummt“ schockiert:<br />
Während der erfahrene Detektiv Michael<br />
Ormewood die blutüberströmte Leiche einer jungen<br />
Frau betrachtet, wird ihm eine Tüte zugeworfen.<br />
Der Inhalt: die Zunge des Opfers. Offenbar<br />
ein skrupelloser Serientäter, den Ormewood an der<br />
Seite von Special Agent Will Trent jagen muss. Doch zunächst muss<br />
er sich nicht nur mit dem Einbruch in sein Haus beschäftigen, sondern<br />
auch mit der Frage wie seine eigene Person mit den Ereignissen zusammenhängt.<br />
(ps)<br />
Lewis und Nicole Kidman spielen<br />
und singen an der Seite von Penélope<br />
Cruz und Sophia Loren.<br />
Regisseur Ridley Scott setzt mit<br />
„Robin Hood“ seine Zusammenarbeit<br />
mit Russel Crow fort. Der<br />
Australier wird den Gefolgsmann<br />
von Richard Löwenherz spielen,<br />
der zur Legende wurde. An seiner<br />
Seite die Ausnahmedarstellerin<br />
Kate Blanchett.<br />
2010 wird auch das Jahr der Fortsetzungen.<br />
Neben „Shrek 4“ werden<br />
auch die Spielzeughelden<br />
von „Toy Story“ wiederbelebt.<br />
Im dritten Teil landen Woody und<br />
Buzz nun in einem Kindergarten<br />
und planen kurz darauf die Flucht.<br />
Auch der ewige Zauberlehrling<br />
Harry Potter geht in die nächste<br />
Runde. Im November soll der<br />
erste Teil von „Harry Potter und<br />
die Heiligtümer des Todes“ in<br />
die Kinos kommen. Aufgrund<br />
der Finanzkrise schlüpft Michael<br />
Douglas noch einmal in seine<br />
Oscar-prämierte Rolle als Gordon<br />
Gekko – erneut unter der Regie<br />
von Olvier Stone. Nach 20 Jahren<br />
hinter Gittern versucht sich der<br />
ehemalige Finanzjongleur Gekko<br />
nicht als Betrüger, sondern greift<br />
einem jungen Bänker (Shia Le-<br />
Beouf) unter die Arme, der einen<br />
mörderischen Skandal aufzudecken<br />
versucht.<br />
Fazit: 2010 wird ein vielversprechendes<br />
Kinojahr. (sja)<br />
Das Musical „Nine“. Die Harry Potter-Cliuqe.<br />
Warner<br />
Auf Stimmenfang<br />
Monsteralbum<br />
CD. Zum<br />
A b s c h l u s s<br />
des erfolgreichenJahres<br />
2009 bescherte<br />
Lady<br />
Gaga ihren<br />
Fans noch einmal acht brandneue<br />
Songs. Zu hören sind diese allesamt<br />
auf ihrem aktuellen Album<br />
„The Fame Monster“, das als<br />
Special Edition ihres viermillionenfach<br />
verkauften Debütalbums<br />
„The Fame“ gilt. Mit den selbstgeschriebenen<br />
Songs will die<br />
Sängerin all das zum Ausdruck<br />
bringen, „worüber ich bei ‚The<br />
Fame‘ nicht geschrieben habe“,<br />
erklärt die First Lady der Popwelt,<br />
wie sie seit vergangenem Jahr<br />
aufgrund ihres Erfolges genannt<br />
wird. Hinter dem zusätzlichen<br />
Wort „Monster“ im Albumnamen<br />
verstecken sich ihre ganz besonderen<br />
Erfahrungen mit Monstern,<br />
die sie in den Songs kund tut. „Ich<br />
habe meine Angst vorm Todes-,<br />
Sex- und Liebesmonster sowie<br />
dem Alkoholmonster zum Ausdruck<br />
gebracht,“ erklärt die Amerikanerin.<br />
„Es gibt keine Songs<br />
über Geld oder Ruhm, sondern<br />
es geht um alles was dazwischen<br />
liegt“, sagt sie.<br />
Mit „The Fame Monster“ krönt<br />
Lady Gaga, die mit bürgerlichem<br />
Namen Stefani Joanne Angelina<br />
Germanotta heißt, somit ihr erfolgreiches<br />
Jahr, dessen Highlights<br />
ebenfalls auf dem Album vertreten<br />
sind. Die Hits „Poker Face“, „Just<br />
Dance“ oder „Paparazzi“ dürfen<br />
neben den neuen Songs auf der<br />
Special Edition nicht fehlen. (ps)<br />
DVD. Wahlkampf mal ganz anders – Horst<br />
Schlämmer hat ganz besondere Forderungen im<br />
vielversprechenden Wahlkampf zu bieten. Ob<br />
eine Gratis-Sonnenbank vom Staat, die Abschaffung<br />
der Verkehrssünderkartei in Flensburg,<br />
Schönheitsoperationen auf Kosten der Krankenkasse<br />
– die Horst-Schlämmer-Partei (HSP)<br />
steht für einen unterhaltsamen Wahlkampf. Zusammen<br />
mit seinem Praktikanten Ulle versucht<br />
er die Partei bundesweit publik zu machen und dreht dafür einen Werbespot.<br />
So tritt die HSP bei den Bundestagswahlen an und lässt Horst<br />
Schlämmer mit seinen Anhängern akribisch fiebern, ob er denn der neue<br />
Bundeskanzler wird. (ps)
16 aktuell VERMISCHTES<br />
Bei Anruf – Visa<br />
Bonn. Wenn der Verteidigungsminister<br />
einen Blitzbesuch in Afghanistan<br />
plant, ist Toni Hülsbeck<br />
einer der Ersten, der informiert<br />
wird. Der Leiter der Pass- und<br />
Ausweisstelle des Verteidigungsministeriums<br />
ist nicht nur für<br />
Dienst-, Truppen- und Hausausweise<br />
zuständig, sondern auch für<br />
Dienstpässe und Visa der gesamten<br />
<strong>Bundeswehr</strong>. Dass der 39-Jährige<br />
fließend Englisch, Spanisch<br />
und Französisch spricht, kommt<br />
da natürlich gelegen. Der gebürti-<br />
Rott<br />
ge Marburger ist auf der Bonner<br />
Hardthöhe das Bindeglied zwischen<br />
Ministerium und Botschaften<br />
und schwört auf seine Mitarbeiter.<br />
Bereits in seinen ersten<br />
Wochen wurde das Team auf eine<br />
harte Probe gestellt: Im Dezember<br />
2004 setzten sie alles in Bewegung,<br />
um nach dem Tsunami<br />
die Hilfskräfte der <strong>Bundeswehr</strong><br />
so schnell wie möglich nach Indonesien<br />
zu bringen. Trotz der Katastrophe<br />
bestand das Land nämlich<br />
auf der Visumspflicht. (sja)<br />
11. Januar 2010<br />
Welches Wort oder welche Redewendung gebrauchen Sie zu häufig?<br />
„Wir müssen Kurzfristigkeit mal wieder neu definieren.“<br />
Wie können Sie am besten entspannen?<br />
Mit einem guten Buch in einem Mobilfunkloch.<br />
Welche lebende Person bewundern Sie am meisten?<br />
Meinen Reisekostenabrechner.<br />
Was können Sie besonders gut kochen?<br />
Ich finde Wok-Gerichte großartig – selbst wenn es nicht gelungen ist,<br />
kann man behaupten es wäre „chinesisch“ so korrekt.<br />
Was wäre Ihre berufliche Alternative?<br />
Ich glaube Schauspielerei wäre noch eine mögliche berufliche Heimat.<br />
Was mögen Sie an sich selbst nicht?<br />
Ich bin ein notorischer Frühaufsteher – schade eigentlich, besonders im<br />
Urlaub.<br />
Wo möchten Sie am liebsten leben?<br />
In Südamerika – vorzugsweise in Argentinien.<br />
Was ist Ihre größte Errungenschaft?<br />
Mein fast 14-jähriger Sohn.<br />
Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen?<br />
Schokolade in allen Variationen.<br />
Was war Ihr größter Fehler in der Vergangenheit?<br />
Den selbtverschuldeten Verlust einer Freundschaft halte ich im Nachhinein<br />
für einen der größten Fehler.