BussinessMonat Holz 2021

proHolzSteiermark
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14.01.2021 Aufrufe

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XII, NR. 6, 18. DEZEMBER 2020, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK DIE ZUKUNFT … ist auf Holz gebaut. Wie innovativer Holzbau die heimische Architektur prägt WERTSCHÖPFUNG Die Holzbranche trotzt mit Investitionen und Innovationen erfolgreich der Krise BEISPIELGEBEND Die Steiermark und ihre internationale Vorreiterrolle in der Holzwirtschaft HOLZ SPEZIAL

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XII, NR. 6, 18. DEZEMBER 2020, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK<br />

DIE ZUKUNFT<br />

… ist auf <strong>Holz</strong> gebaut. Wie innovativer<br />

<strong>Holz</strong>bau die heimische Architektur prägt<br />

WERTSCHÖPFUNG<br />

Die <strong>Holz</strong>branche trotzt mit Investitionen und<br />

Innovationen erfolgreich der Krise<br />

BEISPIELGEBEND<br />

Die Steiermark und ihre internationale<br />

Vorreiterrolle in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

HOLZ<br />

SPEZIAL


Von Haus aus<br />

natürlich.<br />

Scan mich<br />

Von den Wänden bis zum Dach – alles ist ausschließlich aus Naturholz.<br />

Dabei lassen wir nichts zurück, sondern verwenden alles vom Baum.<br />

Schließlich heißen wir nicht zufällig Reinholz. Auch künstliche Dämmstoffe<br />

oder Plastikfolien dürfen nicht ins Haus. Damit erzielen wir (so ganz nebenbei)<br />

Dämmwerte für allerhöchste Energie-Standards. In Sachen Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz machen Sie mit Reinholz also alles richtig!<br />

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• Wandelement aus<br />

100% Naturholz<br />

• patentiertes Reinholz-System<br />

• Dämmung durch Lufteinschlüsse<br />

• ohne Chemie, Folie und Leim<br />

• U-Wert: 0,24 W/m2k<br />

Tipp: Auf Seite 42 erfahren Sie<br />

mehr über das einzigartige<br />

Reinholz-System.<br />

Oder besuchen Sie uns unter<br />

www.reinholz.at.


EDITORIAL<br />

DIE ZUKUNFT BAUT AUF HOLZ<br />

© LUNGHAMMER<br />

Veränderung. Ein Wort, das<br />

wir wohl alle mit dem Jahr<br />

2020 verbinden. Ein Jahr, in<br />

dem eine weltweite Pandemie<br />

unseren Alltag auf den Kopf<br />

gestellt hat. Manches, was bisher<br />

unverrückbar erschien, beginnt<br />

sich zu verändern, da<br />

das Virus einem schonungslos<br />

die Schwächen unseres Systems<br />

offenbarte. Bei all den<br />

negativen Begleiterscheinungen<br />

hat Covid-19 aber zweifellos<br />

auch dazu geführt, dass sich<br />

die Menschen mehr mit ihrem<br />

persönlichen Umfeld und nicht<br />

zuletzt auch mit ihrer Umwelt<br />

auseinandergesetzt haben.<br />

Wälder haben als Erholungsraum<br />

einen neuen Stellenwert<br />

erhalten, gesundes Wohnen<br />

an Bedeutung gewonnen und<br />

Menschen haben vermehrt den<br />

Wunsch nach sicheren Arbeitsplätzen<br />

mit regionaler Verwurzelung.<br />

Die Themen Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz sind<br />

nicht mehr nur bloße Lippenbekenntnisse,<br />

sondern werden<br />

immer mehr gelebt.<br />

Nachhaltigkeit und Klimaschutz<br />

– Schlagwörter, die<br />

auch die heimische <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />

verinnerlicht<br />

hat. Als waldreichstes Bundesland<br />

beginnt der Klimaschutz<br />

in der Steiermark direkt vor<br />

der Haustür. Denn <strong>Holz</strong> sichert<br />

nicht nur zehntausende<br />

Arbeitsplätze in der Region,<br />

sondern trägt wie keine andere<br />

Ressource dazu bei, die Ziele<br />

der Dekarbonisierung zu unterstützen.<br />

So stellt sich die Branche<br />

erfolgreich den großen Herausforderungen<br />

der Krise und<br />

nutzt die noch größeren Chancen,<br />

die sie mit sich bringt,<br />

um mit Ideen und weiß-grünem<br />

Know-how wegweisende<br />

Leuchtturmprojekte zu verwirklichen.<br />

PAUL LANG<br />

Obmann pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Diesen Investitionen und<br />

Innovationen widmen wir uns<br />

in dieser bereits fünften Ausgabe<br />

des BUSINESS MONAT<br />

mit dem Schwerpunkt HOLZ.<br />

DORIS STIKSL<br />

GF pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Die Breite der Themen zeigt<br />

die Vielfalt der Chancen, die<br />

der Natur-Baustoff <strong>Holz</strong> bietet<br />

– denn die Zukunft ist auf<br />

<strong>Holz</strong> gebaut.<br />

HOLZ SCHAFFT …<br />

© FOTO FISCHER<br />

NICOLE NIEDERL<br />

GF BUSINESS MONAT<br />

… Arbeitsplätze, Wachstum,<br />

gutes Klima, Innovation, lebenswerten<br />

Wohnraum, sehenswertes<br />

Design. <strong>Holz</strong><br />

schafft aber auch spannende<br />

Storys, die sich wie ein roter<br />

Faden durch diese bereits fünfte<br />

Sonderausgabe des BUSI-<br />

NESS MONAT zum Thema<br />

<strong>Holz</strong> ziehen. In Kooperation<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark holen<br />

wir wieder Vordenker, Macher<br />

und Visionäre vor den Vorhang,<br />

die gerade in den aktuell<br />

unsicheren Zeiten beweisen,<br />

dass die steirische <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette<br />

beispielhaft<br />

mit ihrer Stärke und ihrem<br />

Tatendrang der Krise trotzt.<br />

Spannende Hintergrundartikel<br />

thematisieren, warum der Rohstoff<br />

von gestern der Rohstoff<br />

von morgen ist, welche Investitionen<br />

und Innovationen den<br />

Standort zusätzlich stärken und<br />

wie <strong>Holz</strong> unser Leben noch lebenswerter<br />

macht. Denn eines<br />

ist klar: <strong>Holz</strong> ist maßgeblich für<br />

die heimische Wirtschaft, ein<br />

gesundes Klima und einen lebenswerten<br />

Alltag.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

bei diesem Streifzug<br />

durch die Welt des <strong>Holz</strong>es und<br />

wir freuen uns, gemeinsam mit<br />

Ihnen in Zukunft noch mehr<br />

auf diese so wichtige steirische<br />

Ressource zu setzen!<br />

BUSINESS Monat<br />

3


22 12<br />

20<br />

INHALT<br />

6 DATEN & FAKTEN<br />

Spannende Zahlen, Daten und Fakten<br />

rund um die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

8 HOLZZEITALTER<br />

Zwei Krisen, eine Hoffnung:<br />

Zwischen Corona und Klima<br />

wächst das Bewusstsein für<br />

das Potenzial von <strong>Holz</strong>.<br />

12 STARKER WALD<br />

Wie die neue Initiative WALD:STARK<br />

den Wald schützen und klimafit<br />

machen will.<br />

16 AKTIVER KLIMASCHUTZ<br />

Dem heimischen Waldbestand geht<br />

es gut, aber der Klimawandel bringt<br />

Handlungsbedarf.<br />

18 PROFIS IM FORST<br />

Die Qualitäten der heimischen<br />

Forstunternehmen sind gefragt –<br />

auch im Ausland.<br />

48<br />

Die Zukunft baut auf <strong>Holz</strong>:<br />

Vom gesunden Wald über sichere<br />

Arbeitsplätze bis zum kreativen<br />

<strong>Holz</strong>bau beweist die steirische<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft auch in der Krise<br />

ihre Stärke (im Uhrzeigersinn).<br />

20 WERTE FÜR DIE REGIONEN<br />

Die Betriebe der steirischen<br />

<strong>Holz</strong>industrie gewährleisten<br />

krisensichere regionale Arbeitsplätze.<br />

22 DIGITALE VORREITER<br />

Der steirische <strong>Holz</strong>cluster begleitet<br />

Betriebe auf dem Weg in die digitale<br />

Zukunft.<br />

24 HOLZ-RENAISSANCE<br />

Warum in der steirischen Baubranche<br />

immer öfter auf <strong>Holz</strong> gesetzt wird.<br />

28 WEITERDENKEN<br />

Die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe investiert<br />

in die Zukunft. Vorstandsvorsitzender<br />

Richard Stralz im Gespräch.<br />

32 EINE IDEE ZIEHT KREISE<br />

Zufriedenes Resümee: CEO Stefan<br />

Stolitzka über den Bau des neuen<br />

legero united campus in Feldkirchen<br />

34<br />

18<br />

34 BAU DER ZUKUNFT<br />

Branchenvertreter sehen eine<br />

vielversprechende Zukunft – und<br />

geben eine Vorschau auf kommende<br />

Innovationen.<br />

38 TRENDWENDE<br />

Architekt Karlheinz Boiger setzt<br />

auf <strong>Holz</strong> als Baustoff der Gegenwart<br />

und Zukunft.<br />

42 BEST PRACTICE<br />

Kreativität und Innovation sind beim<br />

<strong>Holz</strong>bau kaum Grenzen gesetzt.<br />

48 WIRTSCHAFTSKRAFT<br />

Die steirischen Tischler trotzen der<br />

Krise. Welches Erfolgsrezept dahintersteckt,<br />

erklärt Landesinnungsmeister<br />

Rupert Christian Zach.<br />

50 WOHLFÜHLFAKTOR<br />

Die vielseitigen Vorteile von echten<br />

<strong>Holz</strong>böden gegenüber Laminat-Böden<br />

© ANDREAS KIRSCHEK, MARC LINS PHOTOGRAPHY , JORJ KONSTANTINOV, AK DIGIART, PHOTOART FRANZ REIFMÜLLER, PHOTOSEHLTER.COM, MARIJA KANIZAJ, ARICHTEKRURBÜRO HOHENSINN<br />

4<br />

BUSINESS Monat


52 VIELSEITIG EINSETZBAR<br />

<strong>Holz</strong> ist mehr als nur Rohstoff<br />

für Möbel, Papier und Energie.<br />

Das große Potenzial der Zellstoffund<br />

Papierindustrie.<br />

54 NEUER BLICKWINKEL<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch<br />

und ihr Roboter-Mitarbeiter Fräd<br />

58 AUF EINEN KAFFEE MIT …<br />

Architekt und Visionär<br />

Guido Strohecker<br />

62 LEUCHTTURM DES WISSENS<br />

Mit den „Naturwelten Steiermark“<br />

will die Steirische Jägerschaft eine<br />

Symbiose aus Bildungszentrum,<br />

Treffpunkt und Erlebnis schaffen.<br />

68 GOLDMEDAILLE<br />

Größen wie Zaha Hadid<br />

Architects zählen zu seinen<br />

Kunden – Christian Fuchs und<br />

seine ausgezeichneten Projekte.<br />

74 STIMMT’S?<br />

Mythen rund ums <strong>Holz</strong> im Check<br />

87 HEADS AND NEWS<br />

90 FRAUENPOWER<br />

Tischlermeisterin Martina Kahr<br />

im Gespräch<br />

IMPRESSUM:<br />

EIGENTÜMER UND VERLEGER:<br />

Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1,<br />

8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET:<br />

www.businessmonat.at. E-Mail: office@diesteirerin.at.<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl,<br />

Mag. Andreas Eisendle.<br />

CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier.<br />

REDAKTION: Sarah Kampitsch, Stefanie Weissacher,<br />

Yvonne Hölzl. REDAKTIONELLE MITARBEIT:<br />

Helmut Bast, Josef Puschitz.<br />

ANZEIGEN: Denise Schuschko-Linke, Mag. Irmgard Reiter,<br />

Hans-Jürgen Maier, Caroline Brogyanyi, Gudrun Pflanzl.<br />

ASSISTENTIN DER GESCHÄFTSLEITUNG: Veronika Probst.<br />

BACK-OFFICE: Julia Kahofer.<br />

ABO- & ADRESS MANAGEMENT: abo@diesteirerin.at.<br />

GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela Balazic MA,<br />

Max Kapfenberger; grafik@diesteirerin.at.<br />

Lektorat: www.redpen.at.<br />

HERSTELLER: Bauer Medien<br />

Produktions- & Handels-GmbH, Wien.<br />

Die Informationen zur Offen legung gemäß § 25 des<br />

Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at<br />

abgerufen werden.<br />

Vorgefertigte Konstruktionselemente<br />

aus massivem <strong>Holz</strong><br />

Seit über 20 Jahren produziert<br />

In mehr als 35 000 Projekten<br />

weltweit eingesetzt<br />

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technischen Standard<br />

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT<br />

erscheint am 19. Februar <strong>2021</strong><br />

KLH MASSIVHOLZ GMBH | 8842 Teufenbach-Katsch | Gewerbestraße 4<br />

Tel +43 (0)3588 8835 | office@klh.at | www.klh.at<br />

.at


Spannende Zahlen, Daten und Fakten<br />

rund um die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft Steiermark<br />

WUSSTEN SIE,<br />

DASS ...<br />

… die Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft einer der<br />

größten Arbeitgeber der Steiermark ist?<br />

Knapp 55.000 Arbeitnehmer*innen sind<br />

hier beschäftigt.<br />

… Möbel, Häuser und Spielzeuge<br />

aus <strong>Holz</strong> wie ein zweiter Wald<br />

wirken und für ein gutes<br />

Raumklima in den eigenen<br />

vier Wänden sorgen?<br />

… täglich mehr als<br />

360 Einfamilienhäuser<br />

in den steirischen<br />

Wäldern nachwachsen?<br />

QUELLE: PRO HOLZ STEIERMARK, GRAFIK: SHUTTERSTOCK<br />

6<br />

BUSINESS Monat


… <strong>Holz</strong>wände in Schulen und<br />

öffentlichen Gebäuden nachweislich<br />

weniger beschmiert oder beschädigt<br />

werden als verputzte Flächen?<br />

… durch die nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung<br />

mehr nachwächst als<br />

genutzt wird?<br />

… ein nachhaltig bewirtschafteter<br />

Wald eines der wirksamsten<br />

Instrumente gegen den Klimawandel<br />

ist? Er ist unter anderem dafür<br />

verantwortlich, dass der CO 2<br />

-Anteil<br />

in der Atmosphäre in Balance bleibt.<br />

… <strong>Holz</strong> ruhiger und konzentrationsfähiger<br />

macht? Eine Umgebung aus <strong>Holz</strong><br />

lässt das Herz messbar langsamer schlagen<br />

und sorgt für mehr Entspannung und<br />

Wohlbefinden.<br />

… ein Kubikmeter<br />

verbautes <strong>Holz</strong> eine<br />

Tonne CO 2<br />

verhindert?<br />

Das entspricht<br />

dem Gewicht eines<br />

Kleinwagens.<br />

BUSINESS Monat<br />

7


ANBRUCH FÜR DAS<br />

HOLZZEITALTER<br />

Zwei Krisen, eine Hoffnung: Zwischen Corona und Klima wächst das Bewusstsein, dass<br />

im Wald und im <strong>Holz</strong> immenses Potenzial für die Bewältigung akuter Herausforderungen<br />

schlummert. Die steirische <strong>Holz</strong>- und Forstwirtschaft ist dafür gerüstet.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: MARC LINS, OLIVER WOLF, FOTO FISCHER, FOTOLIA, TU GRAZ/LUNGHAMMER, PROHOLZ STEIERMARK, MAYR MELNHOF HOLDING<br />

Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara<br />

Eibinger-Miedl<br />

<strong>Holz</strong>bauexperte<br />

Tom Kaden<br />

TU-Graz-Rektor<br />

Harald Kainz<br />

Mit seinen 75 Quadratmetern<br />

Fläche zerschmettert<br />

der <strong>Holz</strong>panther<br />

zwar keine Rekorde im<br />

<strong>Holz</strong>bau. Der <strong>Holz</strong>spielplatz, der<br />

im Oktober am Grazer Schlossberg<br />

eröffnet wurde, schafft es<br />

aber auch ohne überdimensionales<br />

Größenmaß zur Leuchtturmwirkung:<br />

Die Lärchenholzkonstruktion<br />

kommt bei<br />

Kindern nämlich ziemlich gut<br />

an und zeigt ihnen – auch wenn<br />

es ihnen gar nicht bewusst ist<br />

– die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />

des Werkstoffes und<br />

die Kreativität, die er zulässt.<br />

Der <strong>Holz</strong>panther steht für eine<br />

zukünftige Generation, die möglicherweise<br />

sehr viel mehr von<br />

<strong>Holz</strong> umgeben sein wird, als wir<br />

es uns heute vorstellen können.<br />

Die Zeichen dafür stehen jedenfalls<br />

sehr gut.<br />

Sie lassen sich zunächst in den<br />

Zahlen ablesen. Von 1998 bis 2018<br />

hat sich der <strong>Holz</strong>bauanteil in Österreich<br />

von 14 Prozent auf 24<br />

Prozent erhöht. Die steirischen<br />

Betriebe investieren Milliarden<br />

in den Ausbau der <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette.<br />

Allen voran<br />

die großen Leitbetriebe setzten<br />

Impulse für das Wachstum der<br />

<strong>Holz</strong>branche: Die Sägeindustrie<br />

in der Ost- und Weststeiermark,<br />

Tischlereien, <strong>Holz</strong>bauunternehmen,<br />

die Papierindustrie – es<br />

wird ausgebaut, modernisiert,<br />

riesige neue Produktionshallen<br />

entstehen. Die Industrie rüstet<br />

sich für einen Run aufs <strong>Holz</strong>, der<br />

gleich mehreren Faktoren zu verdanken<br />

ist.<br />

HOLZ WÄCHST<br />

IN DEN HIMMEL<br />

Als wichtigster und dringlichster<br />

Treiber für Veränderung<br />

stellt die Klimaerhitzung<br />

das <strong>Holz</strong> in den Fokus. Kein anderer<br />

Baustoff kann die Ziele<br />

der Dekarbonisierung dermaßen<br />

gut unterstützen: <strong>Holz</strong> bindet<br />

CO 2<br />

aus der Atmosphäre<br />

und speichert es langfristig, und<br />

das in rauen Mengen. In Norwegen<br />

reichen <strong>Holz</strong>bauten bereits<br />

18 Stockwerke hoch in den Himmel,<br />

das <strong>Holz</strong>hochhaus „HoHo“<br />

mit einem <strong>Holz</strong>anteil von 75<br />

Prozent in Wien sogar 24. Eine<br />

Stunde und 17 Minuten hat es<br />

gebraucht, bis das für den Bau<br />

des „HoHo“ benötigte Fichtenholz<br />

in Österreichs Wäldern gewachsen<br />

ist. 2.800 Tonnen CO 2<br />

hat das Bauprojekt im Vergleich<br />

zur herkömmlichen Stahlbeton-<br />

Bauweise eingespart.<br />

8<br />

BUSINESS Monat


Vielseitig und kreativ: Der Run auf<br />

den Baustoff <strong>Holz</strong> ist ungebrochen.<br />

Bauen mit <strong>Holz</strong> spielt der Politik bei der<br />

Erreichung ihrer Klimaziele in die Hände.<br />

Das Land Steiermark fördert den <strong>Holz</strong>bau,<br />

die Stadt Graz verabschiedete eine Deklaration<br />

zum Umweltschutz im Bau. Zu verdanken<br />

ist dieses Umdenken nicht zuletzt<br />

einer lautstarken Bewegung, die vor allem<br />

2019 die Dringlichkeit des Handelns<br />

vor Augen geführt hat: die Fridays-for-Future-Proteste.<br />

Kinder und Jugendliche demonstrierten<br />

weltweit für Maßnahmen<br />

gegen die Klimaerhitzung – ein Aufbegehren<br />

der jungen Generation, das auch<br />

die Alten nicht kalt ließ. Das verstärkte<br />

Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den<br />

Jungen kam deutlich zum Vorschein, es<br />

wird aber auch auf der Bildungsebene aktiv<br />

gefördert. In neuen Lehrplänen kommt<br />

das Klima als übergreifendes Thema immer<br />

stärker zum Vorschein. Die Pädagogische<br />

Hochschule hat in Kooperation<br />

mit pro<strong>Holz</strong> sogar einen Lehrgang installiert,<br />

der sich speziell dem Themenbereich<br />

Wald, <strong>Holz</strong> und Klima widmet.<br />

BUSINESS Monat<br />

9


Immer öfter wird<br />

in der Steiermark auf <strong>Holz</strong> gebaut.<br />

Die Absicht dahinter: Kindern<br />

von klein auf zu vermitteln,<br />

wie wichtig der Wald und<br />

das <strong>Holz</strong> für uns alle ist.<br />

NEUER STANDARD<br />

Auch im Bereich der höheren<br />

Bildung erlebt das <strong>Holz</strong> eine<br />

Renaissance. Die Bedeutung<br />

des <strong>Holz</strong>baus in der Steiermark<br />

wird in der 2017 geschaffenen<br />

Professur für „Architektur und<br />

<strong>Holz</strong>bau“ deutlich. Sie konnte<br />

im Oktober 2020 zu einer unbefristeten<br />

Professur aufgewertet<br />

werden – dank des hohen<br />

Interesses bei den Studierenden.<br />

„Es ist unser oberster Auftrag,<br />

<strong>Holz</strong> sowohl konstruktiv<br />

als auch im Innenraum einzusetzen.<br />

Dies ist ein wertvoller<br />

Beitrag für die Wirtschaft, die<br />

Umwelt und die Menschen“,<br />

sagt TU-Rektor Harald Kainz.<br />

Der Berliner Planer und <strong>Holz</strong>bauexperte<br />

Tom Kaden, der die<br />

Professur von Beginn an innehat,<br />

stimmt dem bei: „<strong>Holz</strong> ist<br />

der Baustoff der Zukunft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, zukünftigen<br />

Architektinnen und Architekten<br />

den klima- und umweltfreundlichen<br />

Rohstoff näherzubringen.<br />

<strong>Holz</strong> muss verstärkt<br />

als Standard etabliert werden.“<br />

Die Zeit drängt. Um das EU-<br />

Klimaziel bis 2050 zu erreichen,<br />

muss die CO 2<br />

-Belastung in der<br />

Steiermark um zwei Drittel sinken.<br />

Immer noch ist der Gebäudebau<br />

in der Steiermark für<br />

14 Prozent der CO 2<br />

-Emissionen<br />

verantwortlich, da ist die Herstellung<br />

der Baustoffe noch gar<br />

nicht mit einberechnet. <strong>Holz</strong><br />

als Baustoff fällt da kaum ins<br />

Gewicht: Kein anderes Baumaterial<br />

braucht in seiner Produktion<br />

weniger Energie für Herstellung,<br />

Transport, Lagerung,<br />

Verkauf und Entsorgung als<br />

<strong>Holz</strong>. Gebäude aus <strong>Holz</strong> sind<br />

ausgesprochen energieeffizient,<br />

sowohl in der Herstellung<br />

als auch in der Nutzung und<br />

schließlich in der Entsorgung.<br />

Im Schnitt können 40 Tonnen<br />

CO 2<br />

mit der Errichtung eines<br />

<strong>Holz</strong>hauses vermieden werden.<br />

Und die klimaschonende Wirkung<br />

einer nachhaltigen Forstbewirtschaftung<br />

ist ohnehin<br />

unschätzbar – besonders in einem<br />

waldreichen Land wie der<br />

Steiermark.<br />

GESUNDES WOHNEN<br />

„Die <strong>Holz</strong>wirtschaft ist ein<br />

traditionelles Stärkefeld der<br />

Steiermark. Mit über 5.000 Unternehmen,<br />

die mehr als 55.000<br />

Arbeitsplätze sichern, hat die<br />

Branche eine große Bedeutung<br />

für die heimische Wirtschaft“,<br />

sagt Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl. „In den<br />

vergangenen Jahren sind zahlreiche<br />

Erfolge gelungen, etwa<br />

bei der Weiterentwicklung des<br />

Werkstoffs Brettsperrholz oder<br />

dem Einsatz von <strong>Holz</strong> im Fahrzeugbau.<br />

Ich denke aber, dass<br />

es im Hinblick auf Innovationen<br />

im <strong>Holz</strong>bereich noch Potenzial<br />

gibt. Dieses gilt es in<br />

den kommenden Jahren zu nutzen!“<br />

Ein nicht zu unterschätzender<br />

Innovationstreiber der letzten<br />

Monate war die Corona-<br />

Pandemie. Die Lockdowns im<br />

Jahr 2020 haben den Wert eines<br />

hochwertigen Wohnraums<br />

deutlicher gemacht denn je.<br />

Gesundes Wohnen hat an Priorität<br />

gewonnen – auch hier<br />

spielt <strong>Holz</strong> alle seine Stärken<br />

aus. Aus Studien weiß man,<br />

dass sich Menschen in einer<br />

„<strong>Holz</strong>umgebung“ schneller<br />

von körperlichen und mentalen<br />

Belastungssituationen erholen.<br />

Viele, die in Zeiten von<br />

Ausgangsbeschränkungen den<br />

Wald als Kraftquelle wiederentdeckt<br />

haben, können das<br />

wohl bestätigen. Von den vielen<br />

Umbrüchen, die das letzte<br />

Jahr mit sich gebracht hat, lassen<br />

sich viele davon als Chance<br />

sehen – so auch der Anbruch<br />

für das <strong>Holz</strong>zeitalter.<br />

Innovativ: Der neue <strong>Holz</strong>panther-<br />

Spielplatz (l.) in Graz<br />

10<br />

BUSINESS Monat


Lounge Chair & Ottoman<br />

Design: Charles & Ray Eames, 1956<br />

Das Original kommt von Vitra<br />

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Leder und erhalten Sie ihn zum Einführungspreis.*<br />

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STARKER<br />

WALD,<br />

STARKE<br />

ZUKUNFT<br />

Klimaschützer, Arbeitgeber, Wasserspeicher, Lebensraum, Erholungsraum … unser Wald ist einzigartig<br />

und gehört geschützt – da sind sich alle einig. Die neue Initiative WALD:STARK soll dies nun unterstützen.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: JORJ KONSTANTINOV, LISA SCHATZL, HELMUT LUNGHAMMER, SEVERIN WURNIG, STEIERMARK.AT/STREIBL<br />

Das bekannte Gastronomenpaar<br />

Herti Grossauer-Widakovich und<br />

Christof Widakovich ist sich ihrer<br />

Verantwortung als Waldbesitzer<br />

und -nutzer bewusst. Sie sor gen<br />

so bereits für die nächste<br />

Generation vor.<br />

12<br />

BUSINESS Monat


Rund 62 % der Steiermark sind bewaldet,<br />

55.000 Menschen arbeiten<br />

in der Steiermark entlang der<br />

Wertschöpfungskette <strong>Holz</strong>, ein<br />

Kubikmeter <strong>Holz</strong> bindet 1.000 Kilogramm<br />

CO 2<br />

… diese Zahlen zeigen eindeutig, dass<br />

der Wald uns allen etwas bringt: von der Luft<br />

zum Atmen über das Papier bis zum Möbelstück.<br />

Wir brauchen den Wald – ob zum Leben,<br />

Arbeiten oder Erholen.<br />

Wald heißt aber auch Verantwortung. Dessen<br />

ist sich das bekannte steirische Gastronomen-Paar<br />

Herti Grossauer-Widakovich<br />

und Christof Widakovich bewusst. Beim entspannten<br />

Spaziergang durch den Wald erklären<br />

die beiden Waldbesitzer ihre vielschichtige<br />

Beziehung zwischen ihnen und dem<br />

Naturraum. Die Leidenschaft für die Ressource<br />

<strong>Holz</strong> ist dabei förmlich greifbar. „Der Wald<br />

spielt in vielen unserer Lebensbereiche eine<br />

bedeutende Rolle. Wir nutzen ihn zum Spazierengehen<br />

mit den Kindern – und das zu<br />

jeder Jahreszeit. Er ist auch kulinarische Inspirationsquelle<br />

für uns. Mit Bärlauch, Frühlingskräutern<br />

und Co lassen sich Gerichte<br />

wunderbar verfeinern. Und verarbeitet hält<br />

<strong>Holz</strong> in vielen unserer Betriebe Einzug.“ Erst<br />

vor Kurzem wurde die neue Grossauer-Lagerhalle<br />

in Übelbach eröffnet, die in Vollholz<br />

gebaut wurde.<br />

Gerade in Zeiten von Covid-19 haben viele<br />

erst bemerkt, wie wertvoll ein gesunder Naturraum<br />

und intakter Wald ist. Aber was viele<br />

nicht wissen: Der Wald braucht auch uns!<br />

Als Waldbesitzer liegt der Familie Grossauer-Widakovich<br />

daher der Erhalt eines gesunden<br />

Waldes besonders am Herzen. „Wir sind<br />

uns unserer Rolle, den Wald richtig zu nutzen<br />

und zu pflegen, sehr bewusst. Den Wald einfach<br />

nur zu belassen, wie er ist, ist nicht der<br />

richtige Weg. Es ist unsere Aufgabe, den Wald<br />

langfristig gesund zu halten.“<br />

„Herausragend ist, dass in<br />

WALD:STARK die Waldbesitzer, die<br />

Waldnutzer und die Generationen<br />

von morgen eingebunden sind.<br />

Mit Bewusstseinsbildung und<br />

Wissensvermittlung wird der Wald<br />

– der grüne Schatz der Steiermark –<br />

stark für die Zukunft gemacht.“<br />

PAUL LANG<br />

pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann<br />

„Unser Wald ist Arbeitsplatz,<br />

Lebens- und Erholungsraum,<br />

Wasser- und CO 2<br />

-Speicher. Darüber<br />

hinaus sichert der steirische Wald<br />

55.000 Arbeitsplätze und sorgt<br />

für eine Wertschöpfung von über<br />

fünf Milliarden Euro bei unseren<br />

heimischen Unternehmen.“<br />

HANS SEITINGER<br />

Landesrat<br />

„Einen Schwerpunkt des<br />

Projektes stellt die richtige<br />

Waldpflege dar. Unsere Wälder<br />

müssen zukunftsfit bleiben. Sie<br />

sind eine wichtige Einkom mensquelle<br />

für unsere Waldbesitzer<br />

und leisten für die Gesellschaft<br />

Unverzichtbares.“<br />

FRANZ TITSCHENBACHER<br />

Landwirtschaftsk ammerpräsident<br />

BUSINESS Monat<br />

13


WIE MACHT WALD:STARK DEN WALD STARK?<br />

VIELFALT<br />

Die richtige Baumart<br />

am richtigen Standort<br />

und eine große Baumartenvielfalt<br />

wappnen<br />

den Wald für die<br />

Herausforderungen<br />

des Klimawandels.<br />

So richten Stürme,<br />

Trockenheit und<br />

Schädlinge weniger<br />

Schaden an. Im Zuge<br />

von WALD:STARK wird<br />

eine App entwickelt,<br />

die für jeden Standort<br />

die ideale Baumart<br />

empfiehlt.<br />

PFLEGE<br />

Mit nachhaltiger<br />

Pflege bleibt der<br />

Wald gesund<br />

und wird klimafit.<br />

Pflege bedeutet,<br />

das ökologische<br />

Gleichgewicht des<br />

Waldes in Balance<br />

zu halten, damit<br />

gesunde Bäume<br />

gedeihen können,<br />

Schädlinge keine<br />

Chance haben und<br />

das Ökosystem<br />

dem Klimawandel<br />

gewachsen ist.<br />

HOLZ -<br />

VER WENDUNG<br />

<strong>Holz</strong> zu verwenden<br />

schützt das Klima und<br />

fördert die Gesundheit.<br />

Wird <strong>Holz</strong> z. B. für<br />

Möbel oder Gebäude<br />

genutzt, gelangt das<br />

im <strong>Holz</strong> gebundene<br />

CO 2<br />

nicht mehr in die<br />

Atmosphäre. Zudem<br />

ist <strong>Holz</strong> ein ökologischer<br />

Werk- und<br />

Baustoff und ist am<br />

Ende des Lebenszyklus<br />

eine saubere<br />

Energiequelle.<br />

Eine Aufgabe, die – jetzt<br />

mitgedacht – vor allem auch für<br />

zukünftige Generationen von<br />

Vorteil sein wird.<br />

KLIMASCHUTZ KENNT<br />

KEINEN LOCKDOWN<br />

Um diesen Mehrwert des<br />

Waldes zu erhalten, braucht es<br />

vor allem hinsichtlich des Klimawandels<br />

einen gemeinsamen<br />

Schulterschluss. Alleine die Klimaerwärmung<br />

des letzten Jahrhunderts<br />

hat die Baumgrenze<br />

um 300 Höhenmeter nach oben<br />

verschoben. Wenn es so weitergeht,<br />

kann der Wald in seiner<br />

derzeitigen Zusammensetzung<br />

seine Funktionen nicht mehr erfüllen.<br />

Trockenheit, Stürme und<br />

Schädlingsbefall werden zunehmend<br />

zum Problem werden.<br />

Mit einem innovativen Projekt<br />

sollen nun alle Kräfte gebündelt<br />

werden, um so den steirischen<br />

Wald für die nächsten<br />

Generationen stark zu machen.<br />

WALD:STARK, eine Initiative<br />

des Lebensressorts des Landes<br />

Steiermark, der Landwirtschaftskammer<br />

sowie von pro-<br />

<strong>Holz</strong> Steiermark, richtet sich an<br />

Waldbesitzer, Waldnutzer sowie<br />

all jene, die sich für einen<br />

klimafitten Wald interessieren.<br />

Aktuell geht es dem steirischen<br />

Wald zwar gut. Dies ist vor allem<br />

den tausenden engagierten<br />

Waldbesitzer*innen zu verdanken,<br />

die sich täglich um ihn<br />

kümmern. Sie suchen die richtigen,<br />

also klimafitten Bäume<br />

für ihren Wald aus. Sie pflegen<br />

ihn, indem sie reife Bäume ernten<br />

und so Platz für die jüngeren<br />

schaffen, und sie pflanzen neue<br />

Bäume. Das geerntete <strong>Holz</strong><br />

kann vielfältig genutzt werden.<br />

NUTZEN UND SCHÜTZEN<br />

Zu den engagierten Waldbesitzer*innen<br />

zählt auch Landund<br />

Forstwirtin Andrea Pirker.<br />

Am Fuße des Zirbitzkogels widmet<br />

sie sich mit Liebe und Hingabe<br />

ihrem Wald. Wichtig ist ihr<br />

dabei das richtige Gespür. „So<br />

wie bei Menschen ist auch jeder<br />

Wald individuell zu betrachten.<br />

Was braucht er? Wie ist der Zustand?“<br />

Waldbesitzern steht die<br />

Steirerin gerne auch beratend<br />

zur Seite. „Es ist wichtig, dass<br />

sich Waldbesitzer, aber auch<br />

Waldnutzer ihrer Verantwortung<br />

bewusst sind – ihrer Verantwortung<br />

gegenüber dem Naturraum<br />

und dem Klimaschutz-Faktor,<br />

den der Wald mit sich bringt,<br />

aber auch gegenüber der wirtschaftlichen<br />

Komponente. Der<br />

Wald als Arbeitsplatz und Quelle<br />

einer nachwachsenden Ressource<br />

gehört geschützt.“<br />

Ein unverzichtbarer Schritt,<br />

damit der Wald auch in Zukunft<br />

seine vielfältigen Funktionen<br />

erfüllen kann und wir ihn<br />

als intakten Lebensraum, Arbeitsraum<br />

und Erholungsraum<br />

nutzen und erleben können.<br />

STARKE FAKTEN<br />

Allein in der Steiermark arbeiten<br />

rund 50.000 Menschen<br />

in zirka 5.300 Betrieben der<br />

Forst- und <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

(ohne 34.000 bäuerliche Waldbesitzer<br />

gerechnet).<br />

Ein nachhaltig bewirtschafteter<br />

Wald trägt wesentlich zum<br />

Klimaschutz bei und ist unter<br />

anderem dafür verantwortlich,<br />

dass der CO 2<br />

-Anteil in der Atmosphäre<br />

in Balance bleibt.<br />

Waldspaziergänge tragen zur<br />

Entspannung bei. Britische<br />

Forscher haben herausgefunden,<br />

dass Ausflüge in den<br />

Wald das Selbstwertgefühl<br />

steigern, die Stimmung heben<br />

und Stress abbauen.<br />

14<br />

BUSINESS Monat


Von der richtigen <strong>Holz</strong>ernte<br />

bis zur Einbindung der<br />

nächsten Generation – den<br />

Wald zu schützen und zu<br />

stärken bringt allen etwas.<br />

Das kann auch Land- und<br />

Forstwirtin Andrea Pirker<br />

(r. unten) bestätigen.<br />

WALD:STARK<br />

WALD:STARK ist eine Initiative des Lebensressorts<br />

des Landes Steiermark, der Landwirtschaftskammer<br />

sowie von pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

und richtet sich dabei insbesondere an Waldbesitzer,<br />

Waldnutzer sowie all jene, die sich für einen<br />

klimafitten Wald interessieren. Basierend auf<br />

den drei Säulen Vielfalt, Pflege und Verwendung<br />

wird unter anderem Wissen zur Baumartenvielfalt,<br />

Waldpflege und <strong>Holz</strong>verwendung vermittelt<br />

sowie das Bewusstsein der Waldbesitzer, der<br />

Waldnutzer und der Generationen von morgen<br />

für den Wald geschärft.<br />

Digitalisierung hilft<br />

Gerade in puncto Vielfalt ist ein Umdenken notwendig,<br />

da in den heimischen Wäldern der Fichtenanteil<br />

60 Prozent beträgt. Prinzipiell wäre das<br />

kein Problem, wenn nicht Fichten in vielen Regionen<br />

des Landes durch die Auswirkungen des<br />

Klimawandels unter Druck kommen würden.<br />

Daher muss in Zukunft auf resistentere Baumarten<br />

gesetzt werden. Auf Initiative von Landesrat<br />

Hans Seitinger wurde daher unter Federführung<br />

der Landesforstdirektion eine dynamische<br />

Waldtypisierung durchgeführt. Im Zuge von<br />

WALD:STARK wird daher eine App entwickelt,<br />

die für jeden Standort die ideale Baumart empfiehlt.<br />

Zu diesen Standortfaktoren zählen neben<br />

der Seehöhe auch die Bodenbeschaffenheit sowie<br />

die prognostizierte Temperaturzunahme in<br />

den nächsten Jahrzehnten.<br />

Vitalität steigern<br />

Einen weiteren Schwerpunkt des Projektes stellt<br />

die richtige Waldpflege dar. Eine fachgerechte<br />

Durchforstung steigert die Vitalität und Stabilität<br />

des Bestands und erhöht die Biodiversität<br />

in der bodennahen Flora und Fauna. Das notwendige<br />

Know-how für die Pflegemaßnahmen<br />

liefern die kompetenten Berater der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark.<br />

CO 2<br />

wird gebunden<br />

Auch die Verarbeitung ist von besonderer Bedeutung<br />

in der <strong>Holz</strong>-Wertschöpfungskette. Auch<br />

in diesem Bereich setzt WALD:STARK Akzente,<br />

denn das geerntete <strong>Holz</strong> kann vielfältig genutzt<br />

werden. So wird es beispielsweise in der Möbelindustrie<br />

verarbeitet oder im <strong>Holz</strong>bau verwendet.<br />

Letzterer ist eine besonders nachhaltige<br />

Verwendungsmöglichkeit, denn im Vergleich zu<br />

anderen Baustoffen wird bei der Produktion von<br />

<strong>Holz</strong> CO 2<br />

gebunden. Mehr <strong>Holz</strong>bauten bedeuten<br />

daher auch weniger CO 2<br />

in der Luft.<br />

Kontaktmöglichkeiten<br />

für interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger:<br />

Tel.: 0316/58 78 50-115<br />

kontakt@waldstark.at<br />

www.waldstark.at<br />

BUSINESS Monat<br />

15


WALDWIRTSCHAFT<br />

IST AKTIVER<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Stefan Zwettler leitet die Abteilung für Forst und Energie in der steirischen<br />

Landwirtschaftskammer. Sein Zeugnis für den Waldbestand und dessen<br />

wirtschaftliche und ökologische Bedeutung fällt gut aus, aber der<br />

Klimawandel bringt Handlungsbedarf.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

STEFAN ZWETTLER<br />

Leiter der Abteilung für<br />

Forst und Energie in<br />

der steirischen Landwirtschaftskammer<br />

Herr Zwettler, wie geht es<br />

dem steirischen Wald aktuell?<br />

Stefan Zwettler: Im Großen und Ganzen<br />

geht es ihm gut. Wir hatten das große Glück,<br />

keine nennenswerten Borkenkäferschäden<br />

verzeichnen zu müssen. Nieder- und Oberösterreich<br />

waren da wesentlich stärker betroffen.<br />

Ein gewisser eiserner Bestand an Borkenkäfern<br />

wird aber auch die Steiermark immer<br />

beschäftigen, ihm fallen aber zur Zeit weniger<br />

als 10 Prozent der <strong>Holz</strong>nutzung zum Opfer.<br />

Was läuft in der Steiermark bes ser<br />

als in anderen Regionen?<br />

Wir hatten im letzten Jahr eine bessere<br />

Niederschlagsverteilung als nördlich des Alpenhauptkammes.<br />

Wir sind aber auch in der<br />

Waldhygiene sehr gut unterwegs. Ein Großteil<br />

der Waldbesitzer handelt schnell, wenn<br />

durch Schneedruck oder Sommergewitter<br />

Bäume umfallen, und beseitigt das betroffene<br />

<strong>Holz</strong> umgehend. Je schneller das <strong>Holz</strong><br />

aus dem Wald kommt, desto besser. So halten<br />

wir die Massenvermehrung in Grenzen<br />

und stellen die nachhaltige Nutzung des<br />

Waldes sicher.<br />

Sie bezeichnen diese Nutzung als<br />

„Baumbusiness“ und vergleichen die<br />

Wertschöpfungskette des <strong>Holz</strong>es mit<br />

der Symbiose, die ein Baum im Wald mit<br />

Pilzen eingeht. Was meinen Sie damit?<br />

<strong>Holz</strong> ist einer unserer wichtigsten Rohstoffe<br />

und dient uns seit Menschengedenken<br />

als Baustoff und Energieträger. Er liefert uns<br />

eine unverzichtbare Grundlage für unsere<br />

Lebensbedingungen und ist gerade jetzt,<br />

wo wir angesichts des Klimawandels fossilen<br />

Brennstoffen den Rücken zukehren müssen,<br />

wichtiger denn je. So wie die Mykorrhiza-Pilze<br />

sich an den Wurzeln eines Baumes<br />

ansiedeln und mit ihnen eine Kooperation<br />

bei der Nährstoffversorgung eingehen, stehen<br />

wir als Gesellschaft in einer Symbiose<br />

mit dem Wald. Wirtschaftlich, ökologisch,<br />

klimatisch – es ist ein gegenseitiges Geben,<br />

Nehmen und Belassen, von dem beide Seiten<br />

profitieren.<br />

Wie sehr bedroht der Klimawandel<br />

dieses Zusammenwirken?<br />

Wir sind zum Handeln gezwungen. In einigen<br />

Gebieten der Südoststeiermark lassen<br />

sich schon Auswirkungen durch die<br />

zunehmend trockenen Sommer feststellen.<br />

Das bedeutet für die Baumartenzusammensetzung<br />

einen höheren Anteil an trockenheitstoleranteren<br />

Baumarten – etwa<br />

16<br />

BUSINESS Monat


Stiel- und Roteiche. Die sind besser an die<br />

zu erwartenden klimatischen Bedingungen<br />

angepasst.<br />

Wird es mehr Vielfalt in den<br />

steirischen Wäldern geben?<br />

Die muss es geben. Nicht nur verschiedenste<br />

Baumarten tragen dazu bei, einen gesunden<br />

Wald zu erhalten, sondern auch biologische<br />

Vielfalt hinsichtlich der Tier- und<br />

Pflanzenarten. Ist all das gegeben, können<br />

Störungen innerhalb des Ökosystems besser<br />

ausgeglichen werden. Der Wald ist dann<br />

auch resistenter gegen Naturkatastrophen.<br />

Nur ein gepflegter Wald kann außerdem seine<br />

Funktion als CO ²<br />

-Speicher erfüllen. Waldwirtschaft<br />

ist aktiver Umwelt- und Klimaschutz.<br />

Waldwirtschaft ist aber auch ein<br />

beträchtlicher Wirtschaftsfaktor:<br />

55.000 Arbeitsplätze entlang der<br />

Wertschöpfungskette Forst und <strong>Holz</strong>,<br />

fünf Milliarden Euro Umsatz in der<br />

Steiermark alleine. Geht da noch mehr?<br />

Wir hätten die Möglichkeit, rund 1,5 Millionen<br />

Festmeter <strong>Holz</strong> mehr zu nutzen, ohne<br />

dass die Nachhaltigkeit darunter leiden<br />

müsste. Denn so viel wächst jedes Jahr in<br />

den steirischen Wäldern zusätzlich zum genutzten<br />

<strong>Holz</strong> dazu. Wie viel <strong>Holz</strong> den Wäldern<br />

entnommen wird, ist aber immer eine<br />

Entscheidung des Grundeigentümers – die<br />

sich auch wirtschaftlich darstellen lassen<br />

muss. Momentan sind wir in einer schwierigen<br />

Phase, denn die Borkenkäferplage in<br />

Mitteleuropa drückt das allgemeine Preisniveau.<br />

Die Baumkrone als Kraftwerk<br />

des Baumes sagt viel über seinen<br />

Gesundheitszustand aus – je größer<br />

und höher, desto besser wurzelt<br />

auch der Baum im Boden. Sind wir<br />

als Gesellschaft wirtschaftlich<br />

noch gut im Wald verwurzelt?<br />

Unser Wohlstand hängt auch ganz besonders<br />

vom Zustand des Waldes ab. Jeder<br />

Baum im Wald und der daraus genutzte Rohstoff<br />

<strong>Holz</strong> sind wichtige Stabilisatoren für<br />

unseren Lebens- und Wirtschaftsraum. Das<br />

leistet unsere nachhaltige Familienforstwirtschaft.<br />

Die Verschmutzung unserer Welt ist<br />

zu viel geworden, deshalb brauchen wir einen<br />

Wandel vom verbrauchenden Wirtschaftsystem<br />

hin zu einer nachhaltigen regenerativen<br />

Kreislaufwirtschaft. Das ist daher<br />

das Gebot der Stunde.<br />

SERVICEANGEBOT<br />

Die Abteilung Forst und Energie<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark ist das Kompetenzzentrum<br />

für alle Fragen rund um<br />

den Wald und seine nachhaltige<br />

Nutzung. Sie stellt Informationen<br />

zur Befallserkennung<br />

und zu notwendigen<br />

Bekämpfungsmaßnahmen<br />

bei Borkenkäferkalamitäten<br />

zur Verfügung und berät<br />

zu Maßnahmen für sichere<br />

Waldarbeit.<br />

Auf www.stmk.lko.at/forst<br />

finden sich Beratungsvideos zum<br />

Thema Klimawandel oder waldbauliche<br />

Pflegemaßnahmen.<br />

BUSINESS Monat<br />

17


JUNGE<br />

PROFIS<br />

IM FORST<br />

Die Herausforderungen der heimischen Forstunternehmen sind<br />

vielfältig: Klimawandel, Borkenkäfer, die Preise und die Sicherheit<br />

bei der Arbeit. Nach Schadereignissen sind die Qualitäten der<br />

<strong>Holz</strong>dienstleister auch im Ausland sehr gefragt.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: WK STEIERMARK, BEIGESTELLT<br />

LEBENSRAUM<br />

WALD<br />

850 Millionen Bäume<br />

stehen in der Steiermark,<br />

auf jeden Steirer kommen<br />

700 Bäume<br />

500.000 Festmeter <strong>Holz</strong><br />

sind 2019 in der Steiermark<br />

den klimabedingten Schadereignissen<br />

zum Opfer gefallen<br />

71 % der steirischen<br />

Wälder sind Nadelhölzer,<br />

nur 8 % sind Laubwälder<br />

13 Milliarden Euro<br />

erwirtschaftet die <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

in Österreich, 5 Mrd.<br />

sind es in der Steiermark<br />

60 % des <strong>Holz</strong>es aus<br />

steirischen Wäldern<br />

werden für Hausbau und<br />

Möbelerzeugung verwendet<br />

Die österreichische<br />

Forstwirtschaft ist in<br />

puncto Wertschöpfung<br />

eine relevante Größe. Die ganze<br />

Wertschöpfungskette erwirtschaftet<br />

jährlich einen Umsatz<br />

von 13 Milliarden Euro. Peter<br />

Konrad, Bundesvorsitzender der<br />

österreichischen Forstunternehmer<br />

und Berufsgruppensprecher<br />

in der WKO Steiermark, sieht jedoch<br />

einige Herausforderungen<br />

auf die Branche zukommen – einerseits<br />

durch die grassierende<br />

Covid-19-Pandemie, andererseits<br />

durch den Klimawandel.<br />

„Als systemrelevanter Wirtschaftssektor<br />

hat die Forstwirtschaft<br />

in Österreich, aber auch<br />

in ganz Europa und weltweit<br />

unter der Klimaerwärmung<br />

zu leiden. Durch Borkenkäfer,<br />

Schneebruch, Sturmereignisse<br />

und Trockenheit wird der Wald<br />

in seiner gesamten Komplexität<br />

gefordert, diese sind für<br />

die heimischen Forstunternehmen,<br />

Forstleute und Waldbesitzer<br />

eine gewaltige Herausforderung.“,<br />

sagt Peter Konrad. Die<br />

Berufsgruppe der heimischen<br />

Forstunternehmer stemme sich<br />

dagegen, indem sie gegen die<br />

Klimaerwärmung mit einer verantwortungsvollen<br />

Nutzung<br />

der Wälder ankämpft und auch<br />

nachhaltige Forstwirtschaft für<br />

die Zukunft forciert. Es gehe darum,<br />

für die nächsten Generationen<br />

klimafitte Wälder zu erhalten.<br />

Es brauche im Wald eine<br />

gute Mischung, weniger Monokulturen,<br />

mehr Laubholz und<br />

hitzeresistentere Baumarten<br />

müssen integriert werden. Genauso<br />

wichtig ist es, Feuchträume<br />

und -biotope zu schützen<br />

und auszubauen.<br />

NAHER ROHSTOFF HOLZ<br />

„Die Covid-19-Pandemie zeigt<br />

auf, dass wir wieder auf die ureigensten<br />

Dinge zurückkommen<br />

müssen, nämlich auf die<br />

besondere Bedeutung des nahen<br />

Rohstoffes <strong>Holz</strong>“, meint Peter<br />

Konrad. 46,6 Prozent der Fläche<br />

Österreichs sind bewaldet,<br />

in der Steiermark sind es sogar<br />

62 Prozent. „Es ist wichtig, dass<br />

wir den wertvollen Rohstoff, der<br />

vor unserer Haustüre wächst<br />

und entscheidend zur wichtigen<br />

regionalen Wertschöpfung beiträgt,<br />

noch mehr schätzen. Denn<br />

die weiterverarbeitende <strong>Holz</strong>industrie<br />

ist in Österreich ein starkes<br />

Wirtschaftssegment“, bekräftigt<br />

Konrad.<br />

Was sind in diesen schwierigen<br />

Zeiten die besonderen Herausforderungen<br />

für die <strong>Holz</strong>dienstleister?<br />

„In erster Linie<br />

sind die ganzen Schadhölzer<br />

zeitnah und professionell aufzuarbeiten,<br />

moderne Erntesysteme<br />

einzubinden, wo das möglich<br />

ist, vom Harvester bis zum<br />

Seilkran. Und schließlich muss<br />

durch eine optimale Wertschöpfung<br />

auch für den Waldbesitzer,<br />

sprich Urproduzenten, ein bestmöglicher<br />

<strong>Holz</strong>erlös übrig bleiben“,<br />

so Konrad.<br />

18<br />

BUSINESS Monat


Mit dem neuen Beruf<br />

des Forsttechnikers<br />

wird die nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung<br />

zukunftsfit.<br />

WEITERE INFOS:<br />

www.wko.at/branchen/stmk/<br />

gewerbe-handwerk/gewerblichedienstleister/Forstunternehmer.html<br />

BESTENS GERÜSTET<br />

Der Markt gebe das derzeit allerdings<br />

kaum her. <strong>Holz</strong> sei durch<br />

die enormen Schadholzmengen<br />

in ganz Europa einem enormen<br />

Preisverfall ausgesetzt. Daher sei<br />

die große Herausforderung für<br />

alle Beteiligten, vom Waldbesitzer,<br />

den Forstinteressenvertretern<br />

bis zur Abnehmerseite, für<br />

die Zukunft einen klimafitten<br />

Wald zu gestalten.<br />

Und genau für solche Zukunftsthemen<br />

sieht Peter Konrad<br />

die österreichischen Forstdienstleister<br />

als verlässlichen Partner<br />

bestens gerüstet. „Wir setzen<br />

schon von der Jungbestandspflege<br />

bis zur Erstdurchforstung und<br />

weiteren Nutzung nachhaltige<br />

und bodenschonende <strong>Holz</strong>ernteverfahren<br />

ein“, betont Konrad.<br />

NEUER LEHRBERUF:<br />

FORSTTECHNIKER<br />

Um diese pflegliche und nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung<br />

auch in Zukunft professionell anbieten<br />

zu können, hat die Berufsgruppe<br />

2016 den neuen Lehrberuf<br />

Forsttechniker initiiert. Auf<br />

diesem Wege soll jungen interessierten<br />

Menschen – auch Frauen<br />

sind sehr erwünscht – eine fundierte<br />

Ausbildung ermöglicht<br />

werden, damit sie mit modernen<br />

Erntesystemen eine sichere,<br />

pflegliche und nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

betreiben können.<br />

„Wir sehen uns als steirische<br />

und österreichische Forstdienstleister<br />

in der Verantwortung, gerade<br />

in dieser schwierigen Covid-<br />

19-Zeit jungen Menschen eine<br />

Perspektive zu geben und im Bereich<br />

der Green Jobs nachhaltige<br />

Arbeitsleistungen zu erbringen.<br />

Mit dieser Berufsausbildung<br />

‚Forsttechniker‘ sind wir in Österreich<br />

Vorreiter im DACH-Raum,<br />

europaweit gibt es nur noch in<br />

Skandinavien diese Ausbildung“,<br />

ist Konrad stolz. In diesem Lehrberuf<br />

wird sehr viel Wert auf eine<br />

ökologische wie ökonomische<br />

Waldbewirtschaftung gelegt.<br />

VERSTÄRKTE SICHER-<br />

HEITSTRAININGS<br />

Wichtig sei ebenfalls, dass in<br />

Zeiten einer globalisierten und<br />

internationalisierten Welt die<br />

heimischen <strong>Holz</strong>unternehmen<br />

exportfit gemacht werden. Unternehmen,<br />

die länderübergreifend<br />

arbeiten, benötigen Rat und<br />

Tat in rechtlichen, sozialen und<br />

versicherungstechnischen Fragen.<br />

Die Österreichische Wirtschaftskammer<br />

mit ihren sehr<br />

gut organisierten Außenhandelsstellen<br />

leistet den österreichischen<br />

Forstdienstleistern in<br />

diesen komplexen Themen professionelle<br />

Hilfestellung. Großen<br />

Wert legt die Berufsgruppe<br />

auch auf das Thema Sicherheit.<br />

„Es ist extrem wichtig, dass wir<br />

bei diesen gefährlichen Tätigkeiten<br />

Fachkräfte und gut geschultes<br />

Personal einsetzen“, bekräftigt<br />

Peter Konrad. In der bestmöglichen<br />

Qualifikation sieht die Berufsgruppe<br />

daher auch die Verantwortung<br />

für die Mitarbeiter.<br />

„Die Forstwirtschaft<br />

ist<br />

systemrelevant<br />

und wir arbeiten<br />

am klimafitten<br />

Wald für die<br />

Zukunft.“<br />

PETER KONRAD<br />

Bundesvorsitzender<br />

der österreichischen<br />

Forstunternehmer<br />

BUSINESS Monat<br />

19


WERTE<br />

FÜR DIE REGIONEN<br />

Die Betriebe der steirischen <strong>Holz</strong>industrie gewährleisten krisensichere regionale Arbeitsplätze ohne langes<br />

Pendeln und erhalten die Wertschöpfung in den Standortgemeinden. Sogar in der derzeitigen Corona-Krise<br />

werden Fach- und Hilfskräfte laufend gesucht.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: PHOTOART FRANZ REIFMÜLLER, ERIKA MAYER PHOTOGRAPHY, MARIJA KANIZAJ, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

Die Bedeutung eines<br />

gesundes Innen- und<br />

Raumklimas wird in<br />

Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins<br />

immer wichtiger.<br />

<strong>Holz</strong> in Wohnräumen schafft<br />

nicht nur klimatische Behaglichkeit,<br />

sondern fördert auch<br />

das Wohlbefinden und die<br />

Gesundheit. Steiermarkweit<br />

kommt daher <strong>Holz</strong> nicht nur bei<br />

der Errichtung von Einfamilienhäusern,<br />

sondern immer mehr<br />

auch im Geschoßwohnbau zum<br />

Einsatz. Nur zwei Beispiele: In<br />

Graz Reininghaus wird derzeit<br />

ein innovativer <strong>Holz</strong>-Lehmbau<br />

errichtet, in Spielberg wurde<br />

erst im Oktober ein <strong>Holz</strong>wohnbau<br />

mit 24 Wohnungen eröffnet.<br />

Dass sich <strong>Holz</strong> längst als Baustoff<br />

der Zukunft etabliert hat,<br />

unterstreicht auch die Tatsache,<br />

dass Dank der großen Nachfrage<br />

die 2017 eingerichtete befristete<br />

Stiftungsprofessur für „Architektur<br />

und <strong>Holz</strong>bau“ an der<br />

TU Graz unter Professor Tom<br />

Kaden nun bereits nach drei Jahren<br />

in eine unbefristete Professur<br />

übergeführt wurde. So wird<br />

die Bedeutung des <strong>Holz</strong>baus in<br />

der Steiermark auch in der universitären<br />

Ausbildung künftiger<br />

Architektinnen und Architekten<br />

ins richtige Licht gerückt. Dafür<br />

bedarf es der steirischen Sägewerke!<br />

SICHERUNG<br />

REGIONALER<br />

ARBEITSPLÄTZE<br />

Schafft der <strong>Holz</strong>bau für Bewohner<br />

ein gesundes Klima, so<br />

sichert der geniale Baustoff <strong>Holz</strong><br />

zugleich regionale Arbeitsplätze<br />

entscheidend ab. Und in der<br />

Steiermark, Österreichs <strong>Holz</strong>land<br />

Nummer eins, leistet die<br />

heimische <strong>Holz</strong>industrie einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Regionalentwicklung,<br />

sodass Ingenieure,<br />

Fach- und Hilfskräfte<br />

auch in den entlegeneren Regionen<br />

des Landes Arbeitsplätze<br />

vorfinden und die Wertschöpfung<br />

in den Standortgemeinden<br />

verbleibt. Auch in Krisen wie<br />

jetzt bleibt die <strong>Holz</strong>indus trie<br />

ein Garant für Beschäftigung.<br />

Den Arbeitskräften in den Regionen<br />

bleibt das wertvolle Gut<br />

Zeit, wenn sie sich Pendlerwege<br />

in die Zentralräume ersparen<br />

können.<br />

Regional verankert agieren<br />

viele steirische <strong>Holz</strong>betriebe<br />

erfolgreich auf dem internationalen<br />

Markt. Erfolge, die aber<br />

nur mit ausgezeichnet qualifizierten<br />

und motivierten Mitarbeitern<br />

zu erreichen sind. „Fast<br />

alle Betriebe könnten noch<br />

fachkräftige Unterstützung<br />

brauchen, jedoch ist es nicht<br />

einfach, die geeigneten Mitarbeiter<br />

zu finden. Aus diesem<br />

20<br />

BUSINESS Monat


Auch im Geschoßwohnbau hält <strong>Holz</strong> immer mehr Einzug.<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie liefert die innovativen Vorarbeiten<br />

zu Möbel, Fenster, Böden und für Räume zum Wohlfühlen.<br />

„Betriebe der <strong>Holz</strong>industrie sichern<br />

regionale Arbeitsplätze und schaffen<br />

regionale Wertschöpfung.“<br />

Brigitte Marold (l.), GF <strong>Holz</strong>industrie WKO Steiermark, und<br />

Monika Zechner, Obfrau der <strong>Holz</strong>industrie in der WKO Steiermark<br />

Grund schafft die Fachgruppe<br />

neben einer Vielzahl von fachspezifischen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

Anreize, um junge<br />

Fachkräfte auszubilden. Jeder<br />

Betrieb, der derzeit einen neuen<br />

Lehrling einstellt, wird mit<br />

2.000 € Bonus vom Staat Österreich<br />

belohnt“, sagt Monika<br />

Zechner, Obfrau der Fachgruppe<br />

<strong>Holz</strong>industrie in der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark.<br />

NATUR UND TECHNIK<br />

Rund um den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

bieten die heimischen Unternehmen<br />

der <strong>Holz</strong>industrie sichere<br />

Arbeitsplätze im spannenden<br />

Themenfeld zwischen Natur und<br />

Technik – gepaart mit hervorragenden<br />

Karrieremöglichkeiten,<br />

die mit der Lehre – begleitend<br />

mit Matura – beginnen und bis<br />

hin zur Chefetage reichen.<br />

Zehn verschiedene Lehrberufe<br />

werden in der <strong>Holz</strong>industrie<br />

ausgebildet. Vom Bautechnischen<br />

Zeichner über den<br />

<strong>Holz</strong>techniker bis hin zum Zimmereitechniker<br />

ist alles dabei.<br />

Fachkräfte, aber auch Hilfskräfte<br />

ohne (<strong>Holz</strong>-)erfahrung werden<br />

laufend gesucht.<br />

Die steirische <strong>Holz</strong>industrie<br />

umfasst etwa 220 Betriebe, vom<br />

kleinen Sägewerk bis zu den großen<br />

Herstellern von Fertigteilhäusern,<br />

Möbeln, Parkett und<br />

Fenstern und beschäftigt etwa<br />

6.000 Menschen. Branchenbezogen<br />

ist damit die <strong>Holz</strong>industrie<br />

fünftwichtigster Arbeitgeber<br />

der Steiermark.<br />

HAND,<br />

HIRN &<br />

HERZ FÜRS<br />

HOLZ<br />

Ihr Job in der<br />

<strong>Holz</strong>industrie –<br />

vom Sägewerk<br />

zum Möbelbau<br />

Da gibt’s die<br />

Jobs & Lehrstellen<br />

KRISENRESISTENTE<br />

BRANCHE<br />

Kleine, meist familiengeführte<br />

Sägewerke sind Rundumanbieter<br />

und etablieren sich auch in Nischenbereichen.<br />

Sie sind Spezialisten<br />

für massives Bauholz, bieten<br />

unterschiedliche Sortimente<br />

für Zimmereien, aber auch Baukastensätze<br />

etwa für Hochbeete<br />

in Privathaushalten an. Die steirischen<br />

Großsägewerke sind Weltmarkführer<br />

im CLT-Bereich und<br />

als Lieferanten für <strong>Holz</strong>hochbauten<br />

europaweit und darüber hinaus<br />

sehr gefragt.<br />

Auch den wirtschaftlichen<br />

Zumutungen der Corona-Krise<br />

trotzt die Branche. Die <strong>Holz</strong>industrie<br />

hat im Vergleich zu anderen<br />

Branchen noch nicht so<br />

großen Schaden durch die Corona-Krise<br />

genommen.<br />

Trotz Krise investieren Unternehmen<br />

der Branche in ihre<br />

Standorte und technologische<br />

Entwicklungen. Auch dies ist<br />

ein kräftiges Statement für die<br />

Standortsicherung in der Steiermark.<br />

www.holzindustriesteiermark.at<br />

INFOS<br />

Fachgruppe der Steirischen<br />

<strong>Holz</strong>industrie:<br />

Rund 220 aktive Betriebe<br />

schaffen Arbeit für<br />

6.000 Menschen<br />

Unternehmen der<br />

steirischen <strong>Holz</strong>industrie:<br />

• Klassische Sägewerke, meist<br />

als Familienbetrieb geführt<br />

• Großsägewerke<br />

• Hersteller von<br />

Fertigteilhäusern, Möbeln,<br />

Parkett, Fenstern und<br />

anderen <strong>Holz</strong>produkten<br />

Was die <strong>Holz</strong>industrie<br />

auszeichnet:<br />

• Sicherer Arbeitgeber<br />

• Klima- und<br />

ressourcenschonend<br />

• Hohes Ausmaß an sozialer<br />

Verantwortung<br />

• Förderung der<br />

Berufsausbildung durch<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

und Unterstützung von<br />

Bildungseinrichtungen<br />

Obfrau: Monika Zechner<br />

Geschäftsführerin:<br />

Brigitte Marold<br />

www.wko.at/stmk/<br />

holzindustrie<br />

Weitere Informationen:<br />

www.<br />

holzindustriesteiermark.at<br />

BUSINESS Monat<br />

21


DIGITALISIERUNG<br />

IST MACHBAR<br />

Der steirische <strong>Holz</strong>cluster begleitet Betriebe auf dem Weg in die digitale Zukunft. Viele Unternehmen<br />

haben den Schritt bereits gewagt – und sind heute Vorreiter im Innovationswettrennen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: HOLZCLUSTER STEIERMARK, SHUTTERSTOCK, TAMARA FRISCH PHOTOGRAPHY,<br />

HOHENSINN ARCHITEKTUR, REINHOLZ, KULMER BAU, HANNES NIEDERKÖFLER<br />

CHRISTIAN TIPPELREITHER<br />

Geschäftsführer des<br />

steirischen <strong>Holz</strong>clusters<br />

Die Zeit ist reif. Digitale<br />

Technologien haben<br />

in den letzten Jahren<br />

atemberaubende Fortschritte<br />

gemacht – sie helfen uns, zeitliche<br />

und räumliche Grenzen<br />

zu überwinden, Ressourcen effizienter<br />

zu nutzen und Ideen<br />

umzusetzen, die vor Kurzem<br />

noch utopisch erschienen<br />

sind. Viele Branchen profitieren<br />

von der Digitalisierung,<br />

nicht zuletzt die <strong>Holz</strong>wirtschaft.<br />

„Digitale Innovationen<br />

bringen die Chance,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Sparte zu steigern.<br />

Unser Kernanspruch<br />

als Cluster ist, die <strong>Holz</strong>wertschöpfungskette<br />

für die<br />

Zukunft zu stärken und schlagkräftiger<br />

zu machen“, sagt<br />

Christian Tippelreither.<br />

Als Geschäftsführer des steirischen<br />

<strong>Holz</strong>clusters hat er ein<br />

ganz bestimmtes Bild davon,<br />

wie Digitalisierung in der <strong>Holz</strong>wirtschaft<br />

aussehen kann. Sein<br />

Verständnis geht über Homeoffice,<br />

Breitbandanschluss und<br />

IT-Infrastruktur hinaus: „Mit<br />

digitalen Technologien lässt<br />

sich das Auftreten am Markt<br />

verbessern, die Interaktion mit<br />

Kunden vorantreiben und innovative<br />

Prozesse im Unternehmen<br />

verankern, die sich wesentlich<br />

auf die Produktivität<br />

auswirken“, sagt Tippelreither.<br />

Spannend und gleichzeitig herausfordernd<br />

sind für ihn diese<br />

Entwicklungen – die sowohl<br />

im Kleinbetrieb als auch in<br />

großen Industrieunternehmen<br />

Einzug finden.<br />

„KÜNSTLICHE<br />

INTELLIGENZ“<br />

Robotik, Bildgebung, Blockchain<br />

– das sind alles hochtechnologische<br />

Themen, die man<br />

in der Industrie im Blick haben<br />

sollte. Es gibt aber auch einfache<br />

Systeme, die für den kleinen<br />

Tischlerbetrieb interessant<br />

sind. Digital heißt nicht automatisch<br />

kompliziert“, sagt Tippelreither.<br />

Der <strong>Holz</strong>cluster will<br />

Bewusstsein schaffen, dass Digitalisierung<br />

für jede Betriebsgröße<br />

machbar ist – und leistbar<br />

ist. Mit der Förderschiene<br />

„Spitzen!Leistung“ werden Betriebe<br />

bei Digitalisierungsprojekten<br />

mit Zuschüssen im fünfstelligen<br />

Bereich unterstützt.<br />

DAS ZIEL DAHINTER:<br />

Den <strong>Holz</strong>bau vom Nischendasein<br />

zum Standardprodukt weiterzuentwickeln.<br />

Auf bautechnischer<br />

Seite hat sich da schon<br />

einiges getan, man denke da an<br />

die Modulbauweise und die Weiterentwicklung<br />

verschiedenster<br />

Baufunktionen. „Es braucht aber<br />

noch weitere digitale Aspekte,<br />

um Anschluss zu finden“, sagt<br />

Tippelreither und bringt Beispiele,<br />

wie das vom Planungsprozess<br />

bis zur Gestaltung vom<br />

Interieur gelingen kann.<br />

22<br />

BUSINESS Monat


BEST-PRACTICE-<br />

BEISPIELE:<br />

ARCHITEKTURBÜRO HOHENSINN<br />

Das Grazer Büro konzeptioniert und führt den Bau von Hotelanlagen,<br />

Tourismusressorts oder Justizbauten aus. Mit ihrer Dienstleistungs- und<br />

Geschäftsmodellinnovation, dem „Building Information Modeling“, gehen<br />

sie neue Wege in der Planungsmethodik. Die digitalen Schnittstellen<br />

zwischen Planung und Ausführung zeigen ein Zukunftssystem für<br />

die steirische Bauwirtschaft vor.<br />

COMMOD HOUSE<br />

Das erste mitwachsende Modulhaus am Markt wird seit bald<br />

zehn Jahren stark nachgefragt. COMMOD House ist ökologisch,<br />

flexibel und wertbeständig. Vom innovativen Geschäftsmodell<br />

über die Kundeninteraktion bis hin zum Marktauftritt zeigt das<br />

junge Unternehmen völlig neue Ansätze vor.<br />

www.commod-house.com<br />

REINHOLZ<br />

Der <strong>Holz</strong>baumeister Reinhard Hansmann<br />

aus Oberwölz hat ein patentiertes<br />

<strong>Holz</strong>bausystem entwickelt, das völlig<br />

ohne künstliche Baustoffe auskommt<br />

und als Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit<br />

gilt. Die dafür neu gegründete<br />

Firma Reinholz wurde vom <strong>Holz</strong>cluster<br />

bei der Einbindung von digitalen Geschäftsprozessen<br />

unterstützt. Mehr Infos<br />

unter www.reinholz.at<br />

HUTTER ACUSTIX<br />

Geht es ums Bändigen von Lärm, um optimale Klangverhältnisse<br />

für Musik, Erholung oder produktives Arbeiten, setzt der<br />

steirische Familienbetrieb auf maximale digitale Interaktion<br />

mit seinen Kunden. Interessenten können bei Hutter Acustix<br />

ihre persönlichen Klangräume erleben, ehe sie überhaupt produziert<br />

werden. www.hutter.co.at<br />

KULMER BAU<br />

In der Region als einer der großen<br />

<strong>Holz</strong>bauer bekannt, setzt die Kulmer<br />

<strong>Holz</strong>- und Leimbau GmbH auf neue<br />

Kommunikationsmittel. Unterstützt<br />

vom <strong>Holz</strong>cluster stellte das Unternehmen<br />

auf digitale interne Geschäftsprozesse<br />

um. Vom digitalen Bauakt über<br />

die digitale Verknüpfung von Betriebsgelände<br />

hin zur Baustelle läuft bei Kulmer<br />

immer mehr ohne Papier ab.


RENAISSANCE EINER<br />

Natürlich, ökologisch, nachwachsend, klimafreundlich, flexibel … <strong>Holz</strong> hat viele Vorteile.<br />

Kein Wunder also, dass auch in der steirischen Baubranche immer öfter auf <strong>Holz</strong> gesetzt wird.<br />

Eine Entwicklung, die auch dem Ziel der Dekarbonisierung entgegenkommt.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: FOTO FISCHER, HELMUT LUNGHAMMER, GO-ART/GEORG OTT, OLIVER WOLF, NUSSMÜLLER ARCHITEKTEN/SIMON OBERHOFER<br />

Warum stehen<br />

alte Bauernhäuser<br />

oft<br />

nach 400<br />

Jahren nach wie vor robust<br />

da, während andere Bauten<br />

schon nach viel kürzerer Zeit<br />

ihre Lebensdauer überschritten<br />

haben? Die Antwort ist,<br />

dass Bauernhäuser mit dem<br />

Baustoff <strong>Holz</strong> gebaut wurden.<br />

Geriet der Baustoff <strong>Holz</strong> in<br />

den letzten Jahrzehnten etwas<br />

in Vergessenheit, erlebt er nun<br />

eine Renaissance. So hat sich<br />

der <strong>Holz</strong>bauanteil, also Bauwerke,<br />

bei denen mehr als 50<br />

Prozent der tragenden Konstruktion<br />

aus <strong>Holz</strong> oder <strong>Holz</strong>werkstoffen<br />

sind, in Österreich<br />

von 14 Prozent im Jahr 1998 auf<br />

24 Prozent im Jahr 2018 gesteigert.<br />

Und eine weitere Steigerung<br />

ist zu erwarten. Denn<br />

<strong>Holz</strong> erfüllt genau die Kriterien,<br />

die beim Gebäudebau<br />

entscheidend sind: Die Bauzeit<br />

soll möglichst kurz und die<br />

Planung flexibel und vielfältig<br />

sein.<br />

KLIMASCHÜTZER<br />

<strong>Holz</strong> als Baustoff ist aber<br />

nicht nur praktisch, sondern<br />

ist im Sinne der Dekarbonisierung<br />

auch dringend notwendig.<br />

Bis 2050 soll Europa der<br />

erste klimaneutrale Kontinent<br />

sein. Heimisches <strong>Holz</strong> bringt<br />

alle Voraussetzungen mit, um<br />

dieses Vorhaben zu unterstützen:<br />

Es fungiert als CO 2<br />

-Speicher,<br />

wächst, ohne dabei graue<br />

Energie zu erzeugen beziehungsweise<br />

kann ohne großen<br />

Energieaufwand entsorgt<br />

werden, erfordert nur kurze<br />

Transportwege und ist damit<br />

ökologisch anderen Materialien<br />

um Längen voraus.<br />

NEUE TECHNIKEN<br />

UND INNOVATIONEN<br />

<strong>Holz</strong> ist daher der ideale,<br />

ökologische Zukunftsbaustoff.<br />

Eine Entwicklung, die<br />

Doris Stiksl, Geschäftsführerin<br />

von pro<strong>Holz</strong> Steiermark,<br />

mehr als begrüßt. „Dank dem<br />

hohen technischen, ökonomischen<br />

und gestalterischen<br />

Potenzial hat <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

schon längst seinen Weg<br />

aus der Nische gefunden. Beispielgebende<br />

Projekte, wie das<br />

Wohnprojekt Q7 am Areal<br />

der Reininghaus-Gründe,<br />

zeigen<br />

auf,<br />

24<br />

BUSINESS Monat


„Graz ist ja Klima-<br />

Innovationsstadt und wir<br />

wollen zur Klimaschutz-<br />

Vorzeigestadt werden – daher<br />

forcieren wir Bauten mit <strong>Holz</strong>.“<br />

„Es gibt auch schon für die<br />

Zukunft eine lange Liste an<br />

<strong>Holz</strong>bau-Projekten, die wir im<br />

Sinne der Ressourcenschonung,<br />

der Ökologie und der Nachhaltigkeit<br />

umsetzen wollen.“<br />

GÜNTER RIEGLER<br />

Finanzstadtrat und GBG-<br />

Eigentümervertreter<br />

„Dank dem hohen technischen,<br />

ökonomischen und gestalterischen<br />

Potenzial hat <strong>Holz</strong> als<br />

Baustoff schon längst seinen<br />

Weg aus der Nische gefunden.“<br />

„Als GBG ist es uns wichtig, einen<br />

nachhaltigen Kreislauf in all<br />

unseren Bereichen umzusetzen.“<br />

GÜNTER HIRNER<br />

GBG Geschäftsführer<br />

SIEGFRIED NAGL<br />

Bürgermeister Graz<br />

DORIS STIKSL<br />

pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

Geschäftsführerin<br />

BUSINESS Monat<br />

25


Innovativer <strong>Holz</strong>bau<br />

tut Mensch<br />

und Natur gut.<br />

was alles möglich ist.“ Lange<br />

galt die Ressource <strong>Holz</strong> als<br />

sensibler Baustoff. Aber auch<br />

hier fand ein Umdenken statt.<br />

„Dank intensiver Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeit können<br />

wir immer höher und mit<br />

immer weiteren Spannweiten<br />

bauen“, ergänzt Stiksl.<br />

Diesem Umdenken im Bereich<br />

<strong>Holz</strong>bau wird auch im<br />

Hochschulbereich Rechnung<br />

getragen. So gibt es seit 2017<br />

die erste Professur für Architektur<br />

und <strong>Holz</strong>bau Österreichs<br />

an der TU Graz unter<br />

Leitung des renommierten Architekten<br />

Tom Kaden.<br />

HOLZBAU<br />

FINDET STADT<br />

Von Wohnhäusern bis zu<br />

Kommunalbauten wie Schulen,<br />

Kindergärten und Pflegeheimen<br />

findet <strong>Holz</strong> immer<br />

öfter Verwendung. Denn obwohl<br />

<strong>Holz</strong> zu den leichten<br />

Baustoffen gehört, kann es<br />

trotzdem eine hohe Traglast<br />

aufnehmen – ein Vorzug, der<br />

gerade im städtischen Wohnbau,<br />

wo der Platz begrenzt ist,<br />

zum Einsatz kommt. „Graz hat<br />

in der Stadtentwicklung bereits<br />

vor 20 Jahren den Weg<br />

der Nachverdichtung eingeschlagen.<br />

Das bedeutet, wir<br />

weisen kein neues Bauland<br />

aus, sondern entwickeln das<br />

Bestehende weiter und konsumieren<br />

Baulandreserven. Sanierungen<br />

und Aufstockungen<br />

sind Bereiche, in denen sich<br />

<strong>Holz</strong> als Baustoff, gerade im<br />

innerstädtischen Raum, hervorragend<br />

eignet. Aber auch<br />

im Neubau kann man <strong>Holz</strong> gut<br />

einsetzen“, weiß Graz-Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl. Nicht<br />

nur aufgrund der baulichen<br />

Vorteile ist er ein Fan des<br />

Rohstoffes. „Die Verwendung<br />

von <strong>Holz</strong> als Baustoff zählt<br />

für mich zum aktiven Klimaschutz!<br />

In Österreich wächst<br />

mehr <strong>Holz</strong> nach als wir ernten.<br />

Graz ist ja Klima-Innovationsstadt<br />

und wir wollen zur<br />

Klimaschutz-Vorzeigestadt<br />

werden – daher forcieren wir<br />

Bauten mit <strong>Holz</strong>.“<br />

Allein in Graz gibt es zahlreiche<br />

Beispiele gelungener<br />

und zukunftsweisender <strong>Holz</strong>bau-Architektur,<br />

denn das bereits<br />

erwähnte Wohnprojekt<br />

Q7, bei dem die balloon Architekten<br />

und Hohensinn Architektur<br />

206 Wohneinheiten auf<br />

sechs Geschoßen in <strong>Holz</strong>bau<br />

geplant haben, ist bei Weitem<br />

nicht das einzige Leuchtturmprojekt<br />

im Bereich <strong>Holz</strong>bau.Der<br />

<strong>Holz</strong>-Wohnbau Max-Mell-Allee<br />

der Wohnbaugruppe Ennstal<br />

in Graz, geplant von Nussmüller<br />

Architekten, wurde erst<br />

vor Kurzem beim diesjährigen<br />

BigSEE Award ausgezeichnet.<br />

Die Jugendzentren Echo und<br />

Grünanger wurden als eingeschoßiger<br />

<strong>Holz</strong>massivbau<br />

umgesetzt. Beim Raiffeisen<br />

Sportpark in der Hüttenbrennergasse<br />

wurde ein <strong>Holz</strong>dach<br />

mit gewaltigen Dimensionen<br />

verwirklicht. Und die Volksschule<br />

Schönbrunngasse in<br />

Mariatrost wurde etwa in <strong>Holz</strong>bauweise<br />

in Passivhausqualität<br />

verwirklicht. Hierfür gab es<br />

die Auszeichnung Klima:Aktiv<br />

Gold Standard.<br />

VON ANFANG AN<br />

Die Stadt Graz trägt aber<br />

nicht nur in puncto <strong>Holz</strong>bau zu<br />

einem gesunden Klima bei, sondern<br />

auch zum Schutz der Ressource<br />

<strong>Holz</strong> – durch einen nach-<br />

26<br />

BUSINESS Monat


Der <strong>Holz</strong>-Wohnbau Max-Mell-<br />

Allee wurde erst vor kurzem<br />

beim diesjährigen BigSEE<br />

Award ausgezeichnet.<br />

haltig bewirtschafteten Wald.<br />

Günter Hirner, Geschäftsführer<br />

der GBG Gebäude- und Baumanagement<br />

Graz, dazu: „Als GBG<br />

ist es uns wichtig, einen nachhaltigen<br />

Kreislauf in all unseren<br />

Bereichen umzusetzen. Dazu<br />

gehört auch die Bewirtschaftung<br />

der der Stadt zugehörigen<br />

Waldflächen.“ Und die können<br />

sich in Graz sehen lassen. Rund<br />

25 Prozent der Grazer Stadtfläche<br />

sind mit Wald bedeckt und<br />

machen die Murmetropole zu<br />

einer der grünsten Städte Österreichs.<br />

Um den Wald klimafit<br />

bewirtschaften zu können,<br />

müssen natürlich auch Bäume<br />

entnommen werden. Diese<br />

werden dann in den Werkstätten<br />

der GBG weiterverarbeitet.<br />

„Diese hochwertigen Möbelstücke<br />

sind gleichzeitig CO 2<br />

-<br />

Speicher und tragen so wiederum<br />

zum Klimaschutz bei,“ so<br />

Hirner.<br />

UNVERGLEICHBARES<br />

RAUMKLIMA<br />

<strong>Holz</strong> ist also ein bedeutender<br />

Klimaschützer. Aber auch innerhalb<br />

der vier Wände sorgt<br />

<strong>Holz</strong> für ein gutes Klima. Medizinische<br />

Studien bestätigen:<br />

Wer in und mit Massivholz<br />

wohnt, lebt gesünder und entspannter.<br />

<strong>Holz</strong> in Kindergärten<br />

und Schulen zum Beispiel<br />

macht Kinder ruhiger und konzentrationsfähiger.<br />

Außerdem<br />

sind sowohl Raumklima als<br />

auch die Luftqualität in „<strong>Holz</strong>räumen“<br />

wesentlich besser und<br />

gesünder, da <strong>Holz</strong> die Schadstoffe<br />

in der Luft verdünnt und<br />

die Luftfeuchtigkeit reguliert.<br />

„Das Feedback auf die bisher<br />

umgesetzten <strong>Holz</strong>bauten im<br />

kommunalen Bereich ist mehr<br />

als positiv“, freut sich Finanzstadtrat<br />

und GBG-Eigentümervertreter<br />

Günter Riegler. „Es<br />

gibt auch schon für die Zukunft<br />

eine lange Liste an <strong>Holz</strong>bau-Projekten,<br />

die wir im Sinne<br />

der Ressourcenschonung, der<br />

Ökologie und der Nachhaltigkeit<br />

umsetzen wollen.“ Denn<br />

bis ins Jahr 2022 benötigt allein<br />

die Stadt Graz rund 80 zusätzliche<br />

Volksschulklassen,<br />

um dem Bevölkerungswachstum<br />

der Stadt gerecht zu werden.<br />

Da sind Zukunftsvisionen,<br />

die auf <strong>Holz</strong> bauen, genau der<br />

richtige Weg.<br />

BUSINESS Monat<br />

27


DEN HOLZBAU<br />

WEITERDENKEN<br />

130 Millionen Euro investiert die Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Gruppe bis Ende 2022 in die Erweiterung des<br />

obersteirischen Standortes Leoben: Ein topmodernes Brettsperrholzwerk wird im Anschluss an das<br />

Sägewerk errichtet – eine Investition in die Zukunft, so Vorstandsvorsitzender DI Richard Stralz.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, MAYR-MELNHOF HOLZ, P. OTT. PIERER.AT, MORGENSTERN, HOHENSINN, BYGGEINDUSTRIEN VSINDRE SVERDRUP STRAND<br />

Richard Stralz, CEO der<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> Holding:<br />

„Wir müssen den <strong>Holz</strong>bau<br />

noch viel gesamthafter als<br />

bisher denken.“<br />

28<br />

BUSINESS Monat


Die Erweiterung des Sägewerkstandorts<br />

in Leoben mit einem Brettsperrholzwerk<br />

nach neuestem Stand der Technik, errichtet<br />

mit <strong>Holz</strong>bauprodukten aus dem eigenen<br />

Unternehmen, wird ab <strong>2021</strong> umgesetzt.<br />

„Es geht immer<br />

mehr darum,<br />

möglichst viel an<br />

Vorleistungen im<br />

Werk zu erbringen,<br />

um die Bauzeit vor<br />

Ort möglichst zu<br />

verkürzen.“<br />

RICHARD STRALZ<br />

CEO der Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> Holding AG<br />

Die Brettsperrholz-Technologie<br />

hat eine Art Baurevolution<br />

angestoßen. Mayr-Melnhof<br />

<strong>Holz</strong> errichtet ein neues Werk<br />

im Anschluss an das Sägewerk<br />

in Leoben. Was sind die<br />

Vorteile des Brettsperrholzes?<br />

Richard Stralz: Brettsperrholz<br />

wurde zwar erst um das Jahr<br />

2000 entwickelt, ist aber längst<br />

schon der Werkstoff der Zukunft.<br />

Damit ist systematisches Bauen<br />

möglich, es ist umweltfreundlich<br />

und wie alle Baustoffe aus<br />

<strong>Holz</strong> CO 2<br />

-neutral, vor allem dieses<br />

letzte Argument macht es<br />

zu DEM Baustoff für unsere Zukunft,<br />

denn wir müssen auch<br />

beim Bauen an unsere Umwelt<br />

und die nächsten Generationen<br />

denken. Der Klimawandel ist nur<br />

zu bekämpfen, wenn wir auch im<br />

Bauwesen das CO 2<br />

-Aufkommen<br />

drastisch reduzieren, und dazu<br />

muss der CO 2<br />

-Verbrauch des<br />

verwendeten Baumaterials über<br />

den gesamten Lebenszyklus –<br />

von der Herstellung bis zum Recyceln<br />

– berücksichtigt werden.<br />

<strong>Holz</strong> ist hier unschlagbar im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Baumaterialien.<br />

Auch bautechnisch<br />

bringt Brettsperrholz große Vorteile<br />

mit: <strong>Holz</strong>lamellen werden<br />

in drei bis neun Lagen kreuzweise<br />

miteinander verklebt, dieser<br />

Aufbau macht die Bauelemente<br />

sehr formstabil und luftdicht bei<br />

äußerst geringem Eigengewicht<br />

und damit vielseitig einsetzbar.<br />

Da der Brettsperrholzmarkt<br />

jährlich im zweistelligen Bereich<br />

wächst und unser bestehendes<br />

Brettsperrholzwerk am Standort<br />

in Gaishorn an seine Kapazitätsgrenze<br />

angelangt ist, haben wir<br />

uns entschlossen, eine Erweiterungsinvestition<br />

zu tätigen und<br />

ein neues Werk nach dem letzten<br />

Stand der Technik zu errichten.<br />

Wann ist die Fertigstellung<br />

geplant?<br />

Wir werden aufgrund der Corona-Pandemie<br />

etwas verzögert<br />

<strong>2021</strong> zu bauen beginnen und Mitte,<br />

Ende 2022 in den Probebetrieb<br />

gehen. Wir sind in der glücklichen<br />

Lage, dass wir das neue<br />

Werk unmittelbar im Anschluss<br />

an unser Sägewerk errichten<br />

können, das heißt, der Schnittholztransport<br />

zum Weiterverarbeitungswerk<br />

fällt weg – ein immenser<br />

zusätzlicher Pluspunkt<br />

bei der Umweltfreundlichkeit des<br />

in Leoben hergestellten Brettsperrholzes.<br />

Aber es gibt noch zusätzliche<br />

Investitionen …<br />

Zusätzlich investieren wir in<br />

eine moderne Schnittholznachsortierung,<br />

in ein Hochleistungshobelwerk<br />

und angeschlossen daran<br />

in ein Hochregallager für das<br />

Schnittholz – alles Investitionen,<br />

die zum Teil bereits zur Modernisierung<br />

des bestehenden Sägewerks<br />

gehören, mit der wir nach<br />

der Fertigstellung des neuen<br />

Werkes weitermachen werden.<br />

Durch die Nähe von Sägewerk<br />

und Brettsperrholzwerk können<br />

wir die notwendigen Transportfahrzeuge<br />

elektrisch betreiben.<br />

Also auch hier setzen wir alles<br />

daran, das neue Werk so ökologisch<br />

wie möglich auszurichten.<br />

Dazu werden wir die Halle mit einer<br />

Photovoltaikanlage ausrüsten,<br />

um auch bei der Stromproduktion<br />

unseren Beitrag zu leisten.<br />

Und selbstverständlich werden<br />

die neuen Hallen wo möglich<br />

und sinnvoll mit unseren eigenen<br />

PEFC-zertifizierten <strong>Holz</strong>bauprodukten<br />

für Wand-, Decken- und<br />

Dachkonstruktionen gebaut.<br />

BUSINESS Monat<br />

29


Brettsperrholz revolutioniert derzeit den <strong>Holz</strong>-Wohnbau: Standardisierte<br />

Planungsprozesse und fixfertige Raummodule inklusive<br />

integrierter Haustechnik sind die Themen in der Umsetzung.<br />

CEO Richard Stralz und CFO Michael Wolfram sind stolz<br />

auf die Auszeichnung „Austria’s Leading Companies 2020“.<br />

Wie hoch ist die Investition<br />

und wie schaut der Plan für<br />

die Zukunft aus?<br />

Die Investition ist Teil eines<br />

mehrstufigen Investitionsplans<br />

und beträgt 130<br />

Millionen Euro inklusive<br />

Nachsortier- und Hobelwerk.<br />

Mit dem Brettsperrholzwerk<br />

folgen wir unserer Strategie,<br />

den Added Value, also<br />

den Bearbeitungswert unserer<br />

Produkte, zu erhöhen. Das<br />

bedeutet, je mehr Bearbeitungsschritte<br />

am Bauelement<br />

direkt im Werk im Rahmen<br />

der Vorfertigung erfolgen können,<br />

umso höher ist die Wertschöpfung.<br />

In einem folgenden<br />

Ausbauschritt planen wir, den<br />

Vorfertigungsgrad noch weiter<br />

zu erhöhen, beispielsweise<br />

durch den Einbau von Fenstern<br />

oder das Aufbringen von Fassadenelementen.<br />

Was wir diesbezüglich<br />

schlussendlich dann<br />

umsetzen werden, entscheiden<br />

wir, wenn das Werk in der<br />

derzeit geplanten Ausbaustufe<br />

– Produktion der Brettsperrholzelemente<br />

und moderner<br />

CNC-Abbund – realisiert ist.<br />

Im <strong>Holz</strong>bau wird das<br />

Kom plett angebot immer<br />

wichtiger. Was ist darunter<br />

zu verstehen?<br />

Der Trend geht eindeutig<br />

dorthin, dass auf der Baustelle<br />

nur mehr zusammengebaut<br />

wird. Es ist die Aufgabe der Industrie,<br />

dieses Zusammenbauen<br />

so zu erleichtern, dass am<br />

Bau schneller gearbeitet werden<br />

kann, damit wird zugleich<br />

auch dem Fachkräftemangel,<br />

den es aktuell ja leider gibt,<br />

entgegengewirkt. Wenn wir es<br />

schaffen, Module für Gebäude<br />

effizient in der Fabrik vorzufertigen<br />

sowie sie so zu konstruieren,<br />

dass sie auf der Baustelle<br />

sehr einfach zu montieren sind,<br />

dann wird eine Facharbeiterin,<br />

ein Facharbeiter pro verfügbarer<br />

Zeiteinheit mehr schaffen,<br />

also mehr Quadratmeter verlegen<br />

und aufstellen können.<br />

Werden diese Komplettangebote<br />

schon umgesetzt?<br />

Ja, das gibt es aktuell bereits<br />

bei Raummodulen einiger großer<br />

Anbieter. Das Unternehmen<br />

Kaufmann-Bausysteme<br />

in Kalwang, bei dem Mayr-<br />

Melnhof <strong>Holz</strong> auch beteiligt<br />

ist, verfolgt die Philosophie,<br />

fixfertige Raumzellen inklusive<br />

Elektronik und Installationen<br />

im Werk herzustellen.<br />

Auf der Baustelle müssen diese<br />

dann nur mehr versetzt und<br />

zusammengeschlossen sowie<br />

die Fassadenarbeiten erledigt<br />

werden. Die Vorteile liegen auf<br />

der Hand: Weniger Koordinationsaufwand<br />

auf der Baustelle<br />

bei vorab gut kalkulierbaren<br />

Projektkosten und Bauzeiten.<br />

Die Herstellung der Module<br />

kann man sich wie eine Fließfertigung<br />

unter optimalen „Laborbedingungen“<br />

vorstellen:<br />

Die Gewerke arbeiten in der<br />

Halle bei definierten gleichbleibenden<br />

Bedingungen witterungsunabhängig.<br />

Neben der<br />

Möglichkeit der Auswahl von<br />

standardisierten Modulen werden<br />

Hersteller von <strong>Holz</strong>bauelementen<br />

und Komplettanbieter<br />

aber auch zukünftig Architektenwünschen<br />

entgegenkommen<br />

und individuell geplante<br />

Wände, Decken sowie fertige<br />

Raummodule herstellen müssen.<br />

Wie gestalten sich<br />

die Markt lage und die<br />

Nachfrage nach den<br />

Brettsperrholzsystemen?<br />

Wir sind mit Brettsperrholzprodukten<br />

hauptsächlich in<br />

den DACH-Märkten sowie in<br />

Italien und Skandinavien tätig.<br />

Diese Märkte sind alle sehr<br />

holzfreundlich. Nur ein Beispiel<br />

aus Deutschland: In Berlin<br />

wird am alten Flughafen<br />

Tegel ein neues Wohnquartier<br />

errichtet werden mit dem ganz<br />

klaren Wunsch der Politik,<br />

dass es klimaneutral und unter<br />

Verwendung nachwachsender<br />

Rohstoffe gebaut werden muss.<br />

30<br />

BUSINESS Monat


Auch das Headquarter<br />

von Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

in Leoben zeigt, was<br />

<strong>Holz</strong>bau heute kann,<br />

ebenso Bauprojekte wie<br />

Graz-Reininghaus, LKH<br />

Graz, der Josefhof in<br />

Graz oder die Sydskogen<br />

Schule in Bødalen in<br />

Norwegen.<br />

Eine Vorgabe, die eindeutig für<br />

eine <strong>Holz</strong>bauweise spricht.<br />

Wo sehen Sie im<br />

<strong>Holz</strong>bau den größten<br />

Entwicklungsbedarf?<br />

Wir müssen den <strong>Holz</strong>bau<br />

noch viel gesamthafter denken.<br />

Das heißt, wir müssen die<br />

gesamte Haustechnik, den gesamten<br />

Planungsprozess und<br />

das Thema Veränderung des<br />

Lebenszyklus der Menschen<br />

einbeziehen. Nehmen wir eine<br />

junge Familie mit Kindern.<br />

Bei einem Bauvorhaben muss<br />

bereits in der Planungsphase<br />

berücksichtigt werden, dass<br />

später, wenn die Kinder erwachsen<br />

sind und ausziehen,<br />

der frei gewordene Raum beispielsweise<br />

durch die Möglichkeit,<br />

Wände zu versetzen, flexibel<br />

umgestaltet werden kann.<br />

Ein weiteres Thema betrifft<br />

die Installationen. Sehr weit<br />

gediegen sind die Entwicklungen<br />

bereits bezogen auf die<br />

Elektroinstallationen, Handlungsbedarf<br />

besteht aber noch<br />

bei Installationen für Nassbereiche,<br />

denn hier geht es um<br />

den eigentlich einzigen Feind,<br />

den <strong>Holz</strong> hat: Wasser. Es wird<br />

Lösungen und Standardisierungen<br />

für Nasszellenmodule<br />

geben, die nicht nur im wahrsten<br />

Sinne des Wortes wasserdicht<br />

sind, sondern auch<br />

Sensoren enthalten, die Undichtheiten<br />

umgehend melden<br />

und bewusst mit Revisionsöffnungen<br />

versehen sind, damit<br />

eine Reparatur, wenn notwendig,<br />

nicht aufwendig ist. Smarttechnologie<br />

und Digitalisierung<br />

werden also im <strong>Holz</strong>bau<br />

zunehmend Einzug halten.<br />

GRÖSSTE INVESTITION DER UNTERNEHMENSGESCHICHTE<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> wurde 1850 gegründet. Der<br />

Traditionsbetrieb ist im Besitz der F. Mayr-Melnhof-Saurau<br />

Industrie Holding und in die Bereiche<br />

Schnittholz und Weiterverarbeitung gegliedert.<br />

Rund 3,2 Millionen Tonnen <strong>Holz</strong> aus ausschließlich<br />

nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in der<br />

Nähe der Sägewerkstandorte in Leoben (hier<br />

befindet sich auch der Hauptsitz der Unternehmensgruppe),<br />

Paskov (Tschechien) und Efimovskij<br />

(Rumänien) verarbeitet Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong><br />

jährlich. Die <strong>Holz</strong>weiterverarbeitung erfolgt an<br />

vier Standorten: in Gaishorn und Reuthe (beide<br />

Österreich) sowie in Wismar und Olsberg (beide<br />

in Deutschland).<br />

Das <strong>Holz</strong>bau-Produktionsprogramm von<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> umfasst Schnittholz, Brettschichtholz<br />

und Sonderbauteile, Brettschichtholzdecken,<br />

-dielen und -wandelemente,<br />

Brettsperrholz, <strong>Holz</strong>-Beton-Verbundelemente<br />

(hergestellt im Joint Venture mit der Kirchdorfer<br />

Fertigteilholding GmbH), Betonschalungstechnik<br />

sowie Pellets. Alle Produkte sind PEFC-zertifiziert.<br />

Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> erwirtschaftete 2019 einen<br />

konsolidierten Konzernumsatz von rund 669 Millionen<br />

Euro und beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Nach Inbetriebnahme des Brettsperrholzwerkes<br />

in Gaishorn 2008 konnte schon 2015 die Brettsperrholzkapazität<br />

verdoppelt werden, 2019 wurde<br />

die Kapazitätsgrenze erreicht. Bereits 2015/16<br />

investierte Mayr-Melnhof <strong>Holz</strong> 40 Millionen Euro<br />

in die Kernstandorte.<br />

Ab <strong>2021</strong> wird ein zweites Brettsperrholzwerk,<br />

angeschlossen an das Sägewerk in Leoben,<br />

errichtet, außerdem werden umfangreiche Investitionen<br />

in eine neue Nachsortierung, in ein<br />

Hochleistungshobelwerk und ein daran angeschlossenes<br />

Hochregallager für das Schnittholz<br />

getätigt: Das gesamte Investitionsvolumen beträgt<br />

130 Millionen Euro, die größte Investition in<br />

der langen Firmengeschichte. Der Probebetrieb<br />

soll ab Mitte 2022 starten.<br />

BUSINESS Monat<br />

31


EINE IDEE<br />

ZIEHT KREISE<br />

Der Wohlfühlfaktor stand beim Bau des neuen legero united<br />

campus in Feldkirchen im Vordergrund. Erreicht wurde<br />

das mit <strong>Holz</strong>, das sich durch den gesamten Bau zieht.<br />

Ein zufriedenes Resümee zieht auch CEO Stefan Stolitzka.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Herr Stolitzka, warum war es<br />

Ihnen so wichtig, so viel <strong>Holz</strong> wie<br />

möglich in den Bau des legero<br />

united campus zu integrieren?<br />

Stefan Stolitzka: Es gab vorab Überlegungen<br />

an die Anforderungen, die<br />

wir an den Campus, der aus zwei ringförmigen<br />

Gebäudekomplexen besteht,<br />

stellen. In erster Linie standen der<br />

Wohlfühlfaktor und eine ideale Umgebung<br />

für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Vordergrund, erst danach<br />

kam der Gedanke der Nachhaltigkeit.<br />

Und nachdem <strong>Holz</strong> beide Kriterien<br />

erfüllt, war die Wahl einfach.<br />

In welchen Bereichen lässt sich<br />

<strong>Holz</strong> im neuen Headquarter finden?<br />

<strong>Holz</strong> als Bauelement zieht sich<br />

durch das gesamte Gebäude – vom<br />

kompletten 1. Stock, der in <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

errichtet wurde, über die<br />

gläserne Fabrik bis zu den Wandverkleidungen<br />

der Meeting-Räume. Insgesamt<br />

wurden 500 Tonnen an heimischem<br />

<strong>Holz</strong> verbaut. Das heißt,<br />

das sind gleichzeitig 500 Tonnen<br />

CO 2<br />

, die dadurch gebunden werden.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach<br />

die Vorteile von <strong>Holz</strong> gegenüber<br />

anderen Materialien?<br />

CO 2<br />

-Speicherung, die lokale Verfügbarkeit,<br />

das unschlagbar angenehme<br />

Raumgefühl, akustische und<br />

klimatische Eigenschaften, Speicherkapazitäten<br />

… die Liste der Vorteile<br />

ist lang.<br />

Der Campus ist seit knapp einem<br />

Jahr fertiggestellt. Wie fällt das<br />

Feedback der Mitarbeiterinnen<br />

32<br />

BUSINESS Monat


und Mitarbeiter sowie<br />

von Ihnen persönlich aus?<br />

Sehr positiv. Das Ambiente ist noch<br />

viel besser, als man es sich hätte vorstellen<br />

können. Das neue Headquarter liegt<br />

an einem der größten Verkehrsknotenpunkte<br />

der Umgebung. Im Innenbereich<br />

merkt man davon aber nichts.<br />

Die GerambRose 2020, das Umwelt-<br />

Zertifikat der ÖGNI in Platin …<br />

der legero united campus ist trotz<br />

seines jungen Alters schon mehrfach<br />

ausgezeichnet. Wie wichtig sind solche<br />

Auszeichnungen für Sie?<br />

Solche Auszeichnungen freuen mich<br />

sehr und machen auch die „legero united“-<br />

Familie stolz. Man bekommt damit bestätigt,<br />

dass die Anforderungen, die man an<br />

sich selber gestellt hat, die richtigen waren.<br />

Auch im Bereich der Schuhproduktion<br />

legen Sie sehr viel Wert auf<br />

Nachhaltigkeit. Was kann man sich<br />

darunter vorstellen?<br />

Wir arbeiten sehr stark daran, unseren<br />

CO 2<br />

-Footprint zu senken. Das betrifft<br />

auch die Schuhproduktion. Mittlerweile<br />

sind alle unsere Marken – Legero,<br />

Superfit, Think! und Vios – mit dem Österreichischen<br />

Umweltzeichen ausgezeichnet.<br />

Sie sind ja auch Präsident der<br />

Industriellenvereinigung Steiermark.<br />

Welche Bedeutung hat <strong>Holz</strong> für den<br />

Wirtschaftsstandort Steiermark?<br />

Die Steiermark wird nicht umsonst<br />

grünes Herz Österreichs genannt. Der<br />

Wald und damit auch <strong>Holz</strong> spielt für die<br />

heimische Wirtschaft eine enorm große<br />

Rolle. Die <strong>Holz</strong>industrie gehört zu den<br />

fünf größten Branchen in der Steiermark<br />

und beschäftigt über zehntausend<br />

Menschen. Bemerkenswert ist dabei<br />

vor allem die Entwicklung der Steiermark<br />

vom reinen <strong>Holz</strong>lieferanten zu einer<br />

Riesenindustrie mit extrem hoher<br />

Wertschöpfung in alle möglichen Produktrichtungen.<br />

Ist <strong>Holz</strong> Ihrer Meinung nach<br />

der Baustoff der Zukunft?<br />

Ja, vor allem in Kombination mit Beton<br />

wird man damit in Zukunft neue Dimensionen<br />

erreichen.<br />

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BUSINESS Monat<br />

33


TURBO FÜR DEN<br />

BAU DER ZUKUNFT<br />

Der Boom des steirischen <strong>Holz</strong>baus wird vom wachsenden Wunsch nach dem nachhaltigen Eigenheim<br />

zusätzlich befeuert. Branchenvertreter sehen eine vielversprechende Zukunft – und geben eine Vorschau<br />

auf kommende Innovationen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PIERER.NET, PRONTOLUX<br />

Die eigenen vier Wände<br />

haben wir im Lockdown<br />

gut kennengelernt<br />

– manche von uns sogar<br />

zu gut. Der Wunsch nach mehr<br />

Wohnfläche oder einem eigenen<br />

Haus im Grünen habe in<br />

der Pandemie zugenommen,<br />

heißt es vonseiten der Wirtschaftskammer.<br />

Der Innungsgeschäftsführer<br />

des steirischen<br />

<strong>Holz</strong>baus, Bernd Haintz, bringt<br />

es auf den Punkt: „Wir merken,<br />

dass sich Menschen in Zeiten<br />

von Ausgangsbeschränkungen<br />

verstärkt mit dem Thema Wohnen<br />

beschäftigen. Sie schauen<br />

sich genau in ihrem Wohnbereich<br />

nach Verbesserungsmöglichkeiten<br />

um und entschließen<br />

sich zu Investitionen.“<br />

Diese Entwicklung habe der<br />

steirischen Bauwirtschaft ein<br />

gutes Jahr 2020 verschafft, besonders<br />

profitieren durfte dabei<br />

der <strong>Holz</strong>bau: Über alle Betriebsgrößen<br />

hinweg konnten<br />

die <strong>Holz</strong>baubetriebe Zuwächse<br />

verzeichnen. „Immer mehr<br />

Menschen denken in Richtung<br />

Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit<br />

und Regionalität. Durch<br />

die Entwicklungen der vergangenen<br />

Monate haben diese Einstellungen<br />

noch einen zusätzlichen<br />

Anschub erhalten“, sagt<br />

Haintz. Auch weil viele Konsumenten<br />

bewusst begonnen haben,<br />

der lokalen Wirtschaft den<br />

Vorzug zu geben, spricht er in<br />

diesem Zusammenhang von einem<br />

„Turbo“ für den <strong>Holz</strong>bau.<br />

EXTREMER ZUWACHS<br />

Ein Unternehmen, das diesen<br />

„Turbo“ unmittelbar zu<br />

spüren bekam, war Kulmer<br />

Bau im oststeirischen Pischelsdorf.<br />

Geschäftsführer Gernot<br />

Kulmer kann von einem „extremen<br />

Zuwachs“ im Segment<br />

Einfamilienhäuser in <strong>Holz</strong>bauweise<br />

berichten: „Wir haben<br />

in diesem Bereich heuer ein<br />

Plus von 100 Prozent erreicht,<br />

was nicht zuletzt auch am vermehrten<br />

Wunsch nach dem Eigenheim<br />

aufgrund des Lockdowns<br />

und der Pandemie zu<br />

liegen scheint.“ Dass der <strong>Holz</strong>bau<br />

boomt, hat für Kulmer aber<br />

auch technische Gründe. Er<br />

sieht weitreichende Fortschritte<br />

bei der Entwicklung der Bauweise<br />

erreicht, die Schnelligkeit,<br />

Genauigkeit und Ökologie<br />

des <strong>Holz</strong>baus enorm vorangetrieben<br />

haben.<br />

34<br />

BUSINESS Monat


Ein Beispiel für die Innovationsfähigkeit<br />

des Baustoffs <strong>Holz</strong><br />

hat Kulmer mit der Firma Kielsteg<br />

und der technischen Universität<br />

Graz geliefert: Die Kielsteg-Bauelemente<br />

erreichen<br />

Spannweiten von bis zu 30 Metern<br />

und wurden in 28 Ländern<br />

patentiert. Sie basieren auf einer<br />

Wabenstruktur und können<br />

als flächenbildendes sowie lasttragendes<br />

Deckensystem eingesetzt<br />

werden. Typische Anwendungsbereiche<br />

sind Dach- und<br />

Deckenkonstruktionen mit großen<br />

Spannweiten. Kulmer Bau<br />

produziert diese Elemente in<br />

einer 120 Meter langen vollautomatischen<br />

Anlage, die von<br />

zwei Mitarbeitern bedient wird.<br />

Kindergärten, Schulbauten, Industrieanlagen,<br />

Einkaufsmärkte<br />

und Bürogebäude sind damit<br />

schon verwirklicht worden.<br />

Oskar Beer, Landesinnungsmeister des steirischen <strong>Holz</strong>baus,<br />

Gernot Kulmer, Geschäftsführer Kulmer <strong>Holz</strong>bau, und Bernd<br />

Haintz, Innungsgeschäftsführer des steirischen <strong>Holz</strong>baus (v. l.)<br />

In 16 Monaten<br />

Bauzeit hat<br />

Kulmer Bau die<br />

Gesundheitseinrichtung<br />

Josefhof<br />

in <strong>Holz</strong>modulbauweise<br />

errichtet.<br />

Auf einer<br />

Gebäudelänge<br />

von 115 Meter<br />

wurden rund<br />

2.000 m³ <strong>Holz</strong><br />

verbaut.<br />

ZUKUNFTSTHEMEN<br />

Entwicklungen wie diese<br />

sind es, die dem <strong>Holz</strong>bau weiter<br />

Auftrieb verschaffen. „Wir<br />

erwarten, dass die Marktanteile<br />

des <strong>Holz</strong>baus weiter ansteigen<br />

werden, jedes Jahr um<br />

zehn Prozent. Die Zeiten, in denen<br />

man Bauherren vom <strong>Holz</strong><br />

noch hat überzeugen müssen,<br />

sind definitiv vorbei“, sagt Oskar<br />

Beer, Landesinnungsmeister<br />

des steirischen <strong>Holz</strong>baus.<br />

Heute sei es so, dass<br />

die Überlegung, einen nachwachsenden<br />

Rohstoff zu verwenden,<br />

die Leute aktiv zum<br />

<strong>Holz</strong>bau bringen würde.<br />

Die Möglichkeiten, auch anspruchsvolle<br />

Vorstellungen<br />

umzusetzen, werden immer<br />

mehr: „Wir sind mittlerweile<br />

in der Lage, mit Brettsperrholzelementen<br />

allen Vorgaben<br />

der Architekten entgegenzukommen.<br />

In Zukunft<br />

wird auch das Thema der<br />

Leitungsführung in <strong>Holz</strong>bauten<br />

verbessert werden können“,<br />

sagt Beer, der damit auf<br />

das heikle Thema <strong>Holz</strong> und<br />

Wasser zu sprechen kommt.<br />

Feuchtigkeit setzt dem Material<br />

<strong>Holz</strong> zu. Damit es durch<br />

undichte Rohrleitungen nicht<br />

zu Schäden kommt, sind<br />

Hirnschmalz und Ingenieurskunst<br />

gefordert – Beer sieht<br />

darin ein großes Zukunftsthema<br />

für den <strong>Holz</strong>bau.<br />

Ein weiteres Zukunftsthema<br />

– egal ob im Wohnungsbau<br />

oder im Gewerbebau –<br />

ist die Modulbauweise. „Wir<br />

entwickeln Module, die je<br />

nach Lebenslage mitgenommen<br />

und erweitert werden<br />

können. Ein Student in Graz<br />

kann als erste Wohnung ein<br />

einzelnes Modul aus <strong>Holz</strong><br />

haben, es nach dem Studium<br />

zum nächsten Wohnort mitnehmen<br />

und dort zu einem<br />

Einfamlienhaus erweitern“,<br />

skizziert Gernot Kulmer<br />

die Vision. „Mitnehmbares<br />

Wohnen“ lautet die Devise,<br />

die auf eine besonders zukunftsträchtige<br />

Eigenschaft<br />

des <strong>Holz</strong>baus setzt – seine<br />

Wiederverwendbarkeit.<br />

BUSINESS Monat<br />

35


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© WALTER LUTTENBERGER<br />

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Gegenseitiges Vertrauen<br />

und Zusammenhalt. Eine tief<br />

verwurzelte Zuneigung zur Natur<br />

und zum heimischen Werkstoff<br />

<strong>Holz</strong>. Die Überzeugung,<br />

dass es Sinn macht, zu 100 %<br />

in Österreich zu produzieren.<br />

Und – vielleicht am wichtigsten:<br />

die Liebe, mit der wir ans<br />

Werk gehen. Denn die sieht<br />

und spürt man in jedem Detail.<br />

Jetzt ist vielleicht der perfekte<br />

Zeitpunkt, um über Ihr Projekt<br />

zu sprechen.<br />

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arbeiten wir zudem<br />

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36<br />

BUSINESS Monat


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BUSINESS Monat<br />

37


VS St. Marein im Mürztal<br />

Reinighaus Q7, Graz<br />

Architekt Karlheinz Boiger von Hohensinn<br />

Architektur setzt auf <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

der Gegenwart und Zukunft – wie viele<br />

seiner Projekte beweisen.<br />

MITTEN IN DER<br />

TRENDWENDE<br />

Hohensinn Architektur plant seit 20 Jahren mit dem Baustoff <strong>Holz</strong>. Von der anfangs<br />

schwierigen Überzeugungsarbeit konnte man sich mittlerweile verabschieden – dank<br />

enormer Nachfrage und großem Potenzial für Bildungseinrichtungen.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: PIERER.NET, PIXACON, BEIGESTELLT<br />

Herr Boiger, hat man als Architekt im<br />

<strong>Holz</strong>bau einen Lieblingsbaum?<br />

Karlheinz Boiger: In der Steiermark sind<br />

wir als Bewohner eines starken <strong>Holz</strong>landes<br />

natürlich vorbelastet – die Fichte ist nach wie<br />

vor bei uns die vorherrschende Baumart, die<br />

auch am häufigsten eingesetzt wird. Sie ist<br />

ideal für die Herstellung von Plattenholz, das<br />

uns in der Planung sehr viele Möglichkeiten<br />

eröffnet. Für Fassaden bevorzuge ich aber die<br />

Lärche, weil sie die Umwelteinflüsse robuster<br />

besteht. Und in Innenräumen bringt die<br />

Weißtanne die besten Eigenschaften mit.<br />

Sie haben eine Reihe von Nadelhölzern<br />

aufgezählt, die sich mit dem Klimawandel<br />

nicht so leicht tun werden. Wird der<br />

<strong>Holz</strong>bau ein Problem bekommen, wenn<br />

in Zukunft die heimische Forstwirtschaft<br />

vermehrt auf hitzebeständigere<br />

Laubbäume setzen muss?<br />

Dank der intensiven Forschung in der Steiermark<br />

sind wir für die Zukunft gerüstet.<br />

Daher sehe ich keine Probleme auf uns zukommen,<br />

schon jetzt wird mit Laubhölzern<br />

experimentiert. Damit lassen sich gute Ergebnisse<br />

produzieren, Birken zum Beispiel haben<br />

hervorragende Eigenschaften. Mit Birken lassen<br />

sich bei geringeren Querschnitten größere<br />

Spannweiten erzielen. Auch Harthölzer<br />

wie die Buchen sind enorm im Kommen, sie<br />

erlauben höhere Tragfähigkeiten. Beide Bäume<br />

werden im <strong>Holz</strong>bau der Zukunft eine bedeutende<br />

Rolle spielen – es wird aber noch etwas<br />

dauern.<br />

Es scheint, als habe sich der <strong>Holz</strong>bau schon<br />

jetzt als konkurrenzfähige Alternative zum<br />

herkömmlichen Bau etabliert. Was hat<br />

diese Entwicklung gefördert?<br />

Wir erleben zurzeit eine regelrechte Trendwende,<br />

die vor allem von der vermehrten Aufmerksamkeit<br />

rund um die Klimathematik angestoßen<br />

wurde. Die Leute kommen drauf,<br />

dass es viel schlauer ist, bei Immobilien in<br />

nachhaltige Produkte zu investieren. Ein Beispiel:<br />

Auf den Grazer Reininghausgründen<br />

haben wir zusammen mit Balloon Architekten<br />

das Quartier 7 in völliger <strong>Holz</strong>bauweise<br />

geplant. Es war als einziges Quartier schon<br />

vollkommen ausverkauft, bevor es überhaupt<br />

fertiggestellt wurde. Man merkt, die Nachfrage<br />

ist enorm, die Menschen wollen in <strong>Holz</strong>bauten<br />

wohnen.<br />

Das war nicht immer so. Welche<br />

Widerstände musste der <strong>Holz</strong>bau in der<br />

Steiermark anfangs überwinden?<br />

Als wir vor 20 Jahren bei Hohensinn Architektur<br />

starteten, war es zunächst nicht<br />

leicht, ausführende Firmen mit dem nötigen<br />

Know-how zu finden. Aber die heimischen<br />

Zimmereibetriebe sind schnell mitgezogen<br />

und investierten auch in die notwendigen Innovationen,<br />

die sie heute zu starken Playern<br />

am Markt machen. Die große Herausforderung<br />

war aber vor allem, die Kunden zu überzeugen.<br />

Sie mussten die zentrale Entscheidung<br />

treffen, auf <strong>Holz</strong> zu bauen. Am Ende war<br />

38<br />

BUSINESS Monat


Falkensteiner Hotel, Schladming<br />

Reinighaus Q7, Graz<br />

Glanbogen,<br />

Salzburg<br />

die Kostenfrage immer der größte Hemmschuh,<br />

was sich heute allerdings bereits geändert<br />

hat. Auch, dass es zunächst nur wenig<br />

Leuchtturmprojekte gab, machte unsere<br />

Überzeugungsarbeit fordernder.<br />

Welche Argumente für den Baustoff <strong>Holz</strong><br />

ziehen dabei am besten?<br />

Zunächst spricht für <strong>Holz</strong>, dass es ein nachwachsender,<br />

ökologischer und klimafreundlicher<br />

Baustoff ist. Aus architektonischer<br />

Sicht ist aber besonders die hohe Präzision,<br />

die <strong>Holz</strong> erreicht, ein Vorteil. Der <strong>Holz</strong>bau arbeitet<br />

mit Toleranzgrenzen im Millimeterbereich<br />

– beim Betonbau ist man oft um ganze<br />

Zentimeter daneben. Außerdem lassen sich<br />

im <strong>Holz</strong>bau große Elemente in der Produktionshalle<br />

vorfertigen, die auf der Baustelle<br />

nur noch zusammengefügt werden müssen.<br />

Das spart Zeit, Aufwand und ist gut für die<br />

Umwelt.<br />

In welchem Bereich sehen Sie für den<br />

<strong>Holz</strong>bau besonderes Potenzial?<br />

Ein irrsinnig tolles Einsatzgebiet sind Bildungseinrichtungen.<br />

Ob Kindergärten, Schulen<br />

oder ganze Campusse, der Baustoff hat<br />

enorme Vorzüge. Beginnend bei der Raumakustik<br />

über den Geruch bis hin zur Haptik,<br />

<strong>Holz</strong> wirkt sich positiv auf Schüler und Lehrer<br />

aus. Studien belegen, dass Schüler in <strong>Holz</strong>klassen<br />

ein besseres Lernverhalten an den Tag<br />

legen. Ich bin überzeugt, dass <strong>Holz</strong> im Schulbau<br />

immer stärker eingesetzt wird.<br />

Fenster zum Wohnfühlen<br />

Von Natur aus gemütlich<br />

Mit <strong>Holz</strong>-Fenstern bringen<br />

Sie die Natur direkt ins Haus.<br />

Gaulhofer verwendet daher nur<br />

heimische Premium-Hölzer wie<br />

Fichte oder Lärche.<br />

www.gaulhofer.com


Next Level in der<br />

<strong>Holz</strong>bauproduktion<br />

Mit Technowood investiert Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau in eine weitere Automatisierung ihrer <strong>Holz</strong>bauproduktion.<br />

Gut geschulte und aktive Mitarbeiter sind bei dem steirischen Leitbetrieb daher immer gefragt.<br />

In der Strobl-Zentrale<br />

vor den Toren von<br />

Weiz wird bereits<br />

um- und neu<br />

gebaut.<br />

Das „Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau“-<br />

Geschäftsführertrio setzt auf<br />

<strong>Holz</strong>: Thomas Hanin, Harald<br />

Strobl und Johann Harrer (v. l.).<br />

Bauen ist ihre Leidenschaft.<br />

Bereits seit 1964 arbeitet<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau<br />

mit Sitz in Weiz erfolgreich an<br />

der Verwirklichung von Wohnund<br />

Arbeitsträumen. Mit viel<br />

Wissen, Technik und Erfahrung<br />

hat sich das Unternehmen zu<br />

einem der führenden Bau- und<br />

<strong>Holz</strong>baubetrieben in der Steiermark<br />

entwickelt.<br />

REGIONAL, AUS<br />

EIGENER HAND<br />

Ein großer Fokus in der Umsetzung<br />

von Bauten wird dabei<br />

auf <strong>Holz</strong> gelegt. Der nachwachsende<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> ist Basis für<br />

nachhaltige, tragfähige und witterungsbeständige<br />

Bauvorhaben. In<br />

den Produktionshalle werden die<br />

verschiedensten <strong>Holz</strong>elemente<br />

präzise vorgefertigt. So kann das<br />

Unternehmen Projekte in kürzester<br />

Bauzeit als Generalunternehmer,<br />

als Baumeister oder Zimmermeisterauftrag<br />

abwickeln.<br />

INVESTIEREN ALS<br />

ERFOLGSFAKTOR<br />

Höchste technische Kompetenz<br />

und eine handwerklich bestens<br />

ausgebildete Belegschaft sichert<br />

den Erfolg. Das war auch der<br />

Grund, wieso sich die Geschäftsführung<br />

dazu entschlossen hat –<br />

trotz Corona und der herausfordernden<br />

globalen Situation – in<br />

eine neue Produktionsstraße für<br />

<strong>Holz</strong>fertigteile zu investieren.<br />

Mit der Technowood-Mill E, einer<br />

Maschine aus der Schweiz,<br />

können unterschiedlichste <strong>Holz</strong>elemente<br />

bearbeitet werden. Die<br />

Maschine kann Werkzeuge aufnehmen,<br />

mit denen gesägt, gebohrt,<br />

gefräst, geklammert, genagelt<br />

und geschraubt werden<br />

kann. <strong>Holz</strong>fertigteile, Wände, Decken<br />

und Dachelemente werden<br />

effizient produziert. Eine weitere<br />

Entscheidungsgrundlage für<br />

diese Maschine war deren große<br />

Flexibilität. Es können gleichzeitig<br />

mehrere unterschiedliche<br />

<strong>Holz</strong>-Aufbauten bearbeitet werden.<br />

Dies bedingt einen enormen<br />

Zeitgewinn.<br />

STARK FÜR<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Durch diese Investition ist<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau für die Zukunft<br />

technisch gut gerüstet und<br />

kann somit langfristig den Standort<br />

in Weiz absichern. Für diese<br />

Erneuerung und Erweiterung ist<br />

menschliches Know-how mehr<br />

als gefragt. Gut geschulte und<br />

aktive Mitarbeiter sind bei dem<br />

steirischen Leitbetrieb daher immer<br />

willkommen.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © FOTOSTUDIO ALEXANDRA, PHOTOSHELTER.COM, PIERER.NET, STROBL<br />

40<br />

BUSINESS Monat


GENERAL SANIERUNG<br />

BILDUNGS ZENTRUM IN LEOBEN<br />

Bauherr: Stadtgemeinde Leoben<br />

Architekt: stingl – enge architekten zt gmbh<br />

Die zu sanierenden Objekte bestehen aus einem dreigeschoßigen<br />

Altbestand und einem westseitigen zweigeschoßigen Zubau.<br />

Das Objekt ist voll unterkellert und weist zusätzlich drei<br />

oberirdische Geschoße auf.<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau war bei dieser Baustelle für sämtliche<br />

Baumeister-, Zimmermeister- und Dachdeckerarbeiten zuständig.<br />

HELMUT-ZILK-PARK IN WIEN<br />

Bauherr: AT Home/Neue Heimat<br />

Architekt: einszueins architekten<br />

Seit einigen Jahren errichtet Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau auch<br />

in Wien Projekte in Massiv- und <strong>Holz</strong>bauweise.<br />

Bei der Umsetzung des Projektes „Helmut-Zilk-Park“<br />

war Strobl als Generalunternehmer für die Errichtung<br />

von 35 Wohneinheiten in <strong>Holz</strong>-Beton-Hybrid-Bauweise<br />

und zwei Gewerbeeinheiten verantwortlich.<br />

Q7 GRAZ –<br />

REININGHAUS<br />

Bauherr: ENW Gemeinnützige<br />

Wohnungsges.m.b.h<br />

Architekt: Ballon Architekten ZT OG/<br />

Hohensinn Architektur<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau war bei dem Projekt,<br />

das 207 Wohnungen, Kindergarten und<br />

Gewerbeflächen in <strong>Holz</strong>- und Massivbauweise<br />

umfasst, für sämtliche Baumeisterund<br />

Zimmermeisterarbeiten sowie die<br />

Außenanlagen zuständig.<br />

Strobl Bau – <strong>Holz</strong>bau GmbH<br />

Bundesstraße 85, 8160 Weiz<br />

T. 03172/27 55, F. DW 938<br />

<br />

BUSINESS Monat<br />

41


AUF INNOVATION<br />

GEBAUT<br />

Gebäude aus <strong>Holz</strong> sind gefragt. Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich zeigen, dass dabei Kreativität<br />

und Innovation kaum Grenzen gesetzt sind. Ein Einblick in Ideen, die Weitblick beweisen.<br />

REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTOS: HOLZBAU HANSMANN, GREENLINE ARCHITECTS, VIERECK ARCHITEKTEN<br />

Nichts als <strong>Holz</strong><br />

REINHOLZ<br />

Das Pilotprojekt „<strong>Holz</strong>architekten“ von Reinholz<br />

verbindet auf gekonnte Weise Wohnen und Arbeiten<br />

unter einem Dach.<br />

Nomen ist hier omen.<br />

Von den Wänden bis<br />

zum Dach – beim innovativen<br />

Reinholz-Haus ist<br />

alles ausschließlich aus Naturholz.<br />

Auch künstliche Dämmstoffe<br />

oder Plastikfolien dürfen<br />

hier nicht ins Haus. Die Idee<br />

und das dazu passende Wand-<br />

System dahinter stammen<br />

vom Oberwölzer Unternehmer<br />

Reinhard Hansmann, der,<br />

um fortschrittlich bauen zu<br />

können, auf alte Traditionen<br />

zurückgriff. „Wir wollten nach<br />

dem Motto ,Mehr <strong>Holz</strong> in die<br />

Wand‘ die früher üblichen <strong>Holz</strong>-<br />

<strong>Holz</strong>-Verbindungen wieder aufgreifen.“<br />

So ist im Betrieb das<br />

Reinholz-System entstanden.<br />

„Mittels schwalbenschwanzförmiger<br />

Presspassungen werden<br />

dabei Ver bundelemente hergestellt,<br />

die für Wand-, Dachund<br />

Deckenelemente geeignet<br />

sind.“ Leimfreie <strong>Holz</strong>häuser<br />

sind so leicht umsetzbar. „Die<br />

Stabilität ist hoch und die Luftdurchlässigkeit<br />

so gering, dass<br />

die Elemente eine ökologische<br />

Dampfbremse darstellen“, erklärt<br />

Hansmann das von der<br />

TU Graz geprüfte und patentierte<br />

System. Durch die Verwendung<br />

von heimischem<br />

<strong>Holz</strong> wird dabei nicht nur das<br />

Klima geschont, sondern auch<br />

Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />

innerhalb der Region<br />

gehalten.<br />

42<br />

BUSINESS Monat


<strong>Holz</strong>bau-Meister Reinhard<br />

Hansmann, Reinholz<br />

www.reinholz.at<br />

Ein Blick in die Fertigungshallen von Reinholz<br />

HOMEOFFICE<br />

NEU DEFINIERT<br />

Das Pilotprojekt „<strong>Holz</strong>architekten“<br />

von Reinholz verbindet<br />

auf gekonnte Weise Wohnen<br />

und Arbeiten unter einem<br />

Dach. Die gesamte Nutzfläche<br />

von rund 170 Quadratmetern<br />

teilt sich dabei zu fast<br />

zwei gleich großen Hälften<br />

in Wohnen und Büro auf. Die<br />

Bauzeit betrug dabei nur acht<br />

Wochen. Eine der größten Herausforderungen<br />

bestand dabei<br />

in der idealen Trennung<br />

zwischen dem Wohnbereich<br />

im Erdgeschoß und dem offenen<br />

Loftbüro im Dachgeschoß.<br />

Gelöst wurde dies unter<br />

anderem durch die L-Form<br />

des Erdgeschoßes, wodurch<br />

alle Wohnräume zum Garten<br />

hin orientiert sind. Die Sichtachsen<br />

des offenen Büros im<br />

Dachgeschoß sind so angelegt,<br />

dass sie nicht in den Garten,<br />

sondern zum Vorplatz und<br />

zum Wald gerichtet sind. Mit<br />

den getrennten Eingängen für<br />

Büro und Wohnung entstehen<br />

ein „Zur-Arbeit-Gehen“<br />

und ein „Nachhausekommen“.<br />

Ebenfalls auf alte Traditionen<br />

setzte man bei der Gestaltung<br />

der Lärchenschalung, die sich<br />

nach Behandlung mit einer japanischen<br />

Brenntechnik nun<br />

unauffällig in die Naturlandschaft<br />

einfügt. Unbehandelte<br />

Lärche in den überdeckten Bereichen<br />

sorgt dabei für spannende<br />

optische Akzente.<br />

BUSINESS Monat<br />

43


Wohnen am Teich<br />

GREENLINE ARCHITECTS<br />

Weil ökologische<br />

Architektur die<br />

Zukunft ist, setzen<br />

die Architekten von Greenline<br />

Architects, Gregor Schmidtauer<br />

und Johannes Gomille, mit<br />

ihren Büros in Graz sowie<br />

Innsbruck auf umweltbewusste<br />

Materialien wie <strong>Holz</strong>, Hanf und<br />

Lehm. Die Lebensqualität soll<br />

so über Generationen hinweg<br />

erhalten bleiben.<br />

Mit ihrem Projekt „Wohnen<br />

am Teich“ zeigen Greenline Architects,<br />

wie aus einem bestehenden,<br />

schlecht gedämmten<br />

<strong>Holz</strong>riegelbau aus den 1960er-<br />

Jahren unter Verwendung natürlicher<br />

Materialien in Konstruktion,<br />

Dämmung und<br />

Innenoberfläche ein zeitgemäßer<br />

Neubau errichtet werden<br />

kann. Überwiegend wurden für<br />

den <strong>Holz</strong>riegelbau mit Zellulosedämmung<br />

Baustoffe aus <strong>Holz</strong><br />

oder Weiterverarbeitungen<br />

davon eingesetzt. Außenseitig<br />

wurde die Konstruktion in<br />

überdachten Bereichen mit ei-<br />

ner Lärchenschalung als Sichtfassade<br />

und an exponierten<br />

Stellen mit Stahlblechschindeln<br />

verkleidet. Innen dienen<br />

Weichfaserplatten auf einer darunterliegenden<br />

aussteifenden<br />

Rauschalung als Installationsebene.<br />

Abschließend wurden<br />

die Platten mit einem Kalkputz<br />

versehen.<br />

In Innenraum stechen vor<br />

allem die raumhohen Fenster,<br />

die einen fließenden Übergang<br />

vom Wohnbereich zur Terrasse<br />

schaffen, optisch ins Auge.<br />

Ostseitige Dachflächenfenster<br />

bringen schon die Morgensonne<br />

an den Frühstückstisch.<br />

Im Außenbereich sorgen südseitig<br />

Raffstores für Beschattung,<br />

westseitig übernehmen<br />

verschiebbare <strong>Holz</strong>lamellen-<br />

Aus Alt mach Neu: Wie das mit Einsatz von <strong>Holz</strong> funktioniert,<br />

zeigen Greenline Architects mit ihrem Projekt „Wohnen am Teich“.<br />

Elemente vor der überdachten<br />

Terrasse die Funktion des<br />

Sicht- und Sonnenschutzes. Beheizt<br />

wird das Haus nur durch<br />

einen zentralen Kachelofen mit<br />

kombiniertem Tischherd. Das<br />

<strong>Holz</strong> stammt dabei vom eigenen<br />

Wald der Bauherren.<br />

Architekt Gregor Schmidtauer,<br />

Greenline Architects Graz<br />

www.greenline-architects.at<br />

44<br />

BUSINESS Monat


Aus einer Hand<br />

Vom traditionellen <strong>Holz</strong>bau bis zum modernen <strong>Holz</strong>haus<br />

bietet HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach alle Leistungen aus einer Hand.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © BEIGESTELLT<br />

HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach<br />

verbindet regionales<br />

Handwerk und<br />

moderne <strong>Holz</strong>bau-Techniken<br />

zu individuellen Lösungen<br />

für Bauherren, Planer und<br />

Architekten. Durch das Zusammenspiel<br />

der vier Gewerke<br />

<strong>Holz</strong>bau, Dachdeckerei,<br />

Spenglerei und Bauwerksabdichtung<br />

schafft das steirische<br />

Unternehmen ein Rundum-<br />

Programm für ein angenehmes<br />

Wohngefühl – egal ob für<br />

Terrasse, Carport oder ganze<br />

Häuser in CLT-Massivholzbauweise.<br />

Wichtig ist dem<br />

HSP-Team dabei besonders,<br />

alle Wünsche der Kunden zu<br />

berücksichtigen und für jeden<br />

einen Raum zum Wohlfühlen<br />

mit architektonischen Details<br />

zu erbauen. Dies freut auch die<br />

zufriedenen Kunden, durch die<br />

der Betrieb die Auszeichnung<br />

zum „Empfohlenen Meisterbetrieb“<br />

jährlich verliehen bekommt.<br />

ÖKOLOGIE & EXPERTISE<br />

Mit ökologischen Baustoffen<br />

aus heimischer Produktion legt<br />

HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach den Grundstock<br />

für qualitative Arbeit. Doch<br />

nicht nur das Material, sondern<br />

gerade die Verarbeitung und das<br />

Handwerk liegt den <strong>Holz</strong>experten<br />

hierbei besonders am Herzen.<br />

Moderne Werkzeuge und<br />

Maschinen helfen den Mitarbeitern<br />

dabei, ihr erlerntes Fachwissen<br />

durch Ausbildungen, Kurse<br />

und Schulungen in die Praxis<br />

umzusetzen. Ein besonderer<br />

Dank gilt dabei den jahrelang angestellten<br />

Facharbeitern, die von<br />

Beginn an das Unternehmen unterstützt<br />

haben und ihr erlerntes<br />

Wissen täglich an Lehrlinge und<br />

neue Mitarbeiter weitergeben.<br />

„Wir sind stolz auf<br />

die fundierte Ausbildung<br />

unserer<br />

Lehrlinge. In unserem<br />

Unternehmen<br />

ist jeder vierte<br />

Mitarbeiter ein<br />

Lehrling“, so die<br />

Firmengründer<br />

Silvia und Helmut<br />

Platzer.<br />

MITARBEITER<br />

GESUCHT!<br />

Da der Betrieb<br />

ständig wächst, werden laufend<br />

motivierte Mitarbeiter aufgenommen,<br />

die bereit sind, täglich<br />

Neues zu lernen und ihr Wissen<br />

auch praktisch umzusetzen. Das<br />

Unternehmen freut sich besonders,<br />

auch in Zukunft moderne<br />

<strong>Holz</strong>bauten aus ökologisch<br />

nachwachsendem Material zu<br />

fertigen.<br />

WORLD<br />

USABILTY<br />

CONGRESS<br />

HSP <strong>Holz</strong>bau-Dach GmbH<br />

Kirchbach 232<br />

8082 Kirchbach<br />

www.hsp-holzbau.at<br />

BUSINESS Monat<br />

45


Licht und Natur<br />

VIERECK ARCHITEKTEN<br />

Fügt sich perfekt in die Umgebung<br />

ein: „The Eagle“, das Kreischberg-<br />

Gipfelrestaurant<br />

© TOM LAMM<br />

© TOM LAMM<br />

Am Millstättersee<br />

beeindruckt das<br />

Lakeside Chalet mit<br />

seiner <strong>Holz</strong>architektur.<br />

© TINA REITER<br />

Gemeinsam mit ihrem<br />

Team setzen die Geschwister<br />

Bernhard und<br />

Marleen Viereck an ihren Bürostandorten<br />

Graz und Kindberg<br />

Ideen für modernes Bauen, innovative<br />

Architektur und zeitgemäßes<br />

Wohnen um. Dabei<br />

immer im Fokus: der sensible<br />

Umgang mit Licht und Natur.<br />

Baustoffe verwenden die beiden<br />

Bauexperten je nachdem,<br />

was für welches Projekt als sinnvoll<br />

erachtet wird. <strong>Holz</strong> kristallisierte<br />

sich aber im Laufe der<br />

Zeit als ein bevorzugter Baustoff<br />

heraus. Die Vorteile reichen von<br />

der Ökologie und dem Nachhaltigkeitsaspekt,<br />

der CO 2<br />

-Bilanz,<br />

bis zur haptischen Qualität, dem<br />

guten Raumklima und dem hohen<br />

Vorfertigungsgrad.<br />

AUF HOLZ GESETZT<br />

Wie kreativ <strong>Holz</strong> als Baustoff<br />

einsetzbar ist, zeigt zum Beispiel<br />

„The Eagle“, das Kreischberg-Gipfelrestaurant.<br />

Die Form<br />

des Gebäudes leitet sich direkt<br />

aus der Nutzung sowie aus der<br />

© VIERECK ARCHITEKTEN<br />

Interaktion mit der umgebenden<br />

Natur ab. So wurde an der<br />

nordwestlichen Gebäudeseite<br />

die Fassade bis auf sechs Meter<br />

Raumhöhe aufgemacht, um<br />

das fantastische Panorama einzufangen.<br />

Der gesamte Hochbau<br />

des Erdgeschoßes bzw. des<br />

Gastraums wurde komplett in<br />

Brettschichtholz bzw. Kreuzlagenholz<br />

auf Millimeter genau<br />

vorgefertigt auf die Baustelle geliefert<br />

und errichtet.<br />

Das Lakeside Chalet am Millstättersee<br />

ist ein freischwe-<br />

Marleen und Bernhard Viereck,<br />

Viereck Architekten<br />

www.viereck.at<br />

bendes Chalet in <strong>Holz</strong>riegelbauweise<br />

mit großzügigen<br />

Glaselementen. Der Innenraum<br />

wurde komplett in Weißtanne<br />

ausgekleidet, um einen Kontrast<br />

akzent mit der verspachtelten<br />

Betonoberfläche am Boden<br />

zu bilden. Die Fassade wurde<br />

komplett mit vorvergrauten<br />

Lärchenbrettern in 3 verschiedenen<br />

Stärken und Breiten ausgebildet.<br />

46<br />

BUSINESS Monat


125 Jahre – Tradition<br />

und Innovation<br />

Vom Rohstoff bis zum Endprodukt dreht sich beim steirischen Verpackungsspezialisten <strong>Holz</strong>industrie Schafler<br />

alles um <strong>Holz</strong> – und das seit bereits 125 Jahren. Geschäftsführer Bernd Christoph Schafler im Interview.<br />

Geschäftsführer Bernd Christoph Schafler<br />

Herr Schafler, Sie leiten das<br />

Unternehmen bereits in vierter<br />

Generation. Wie waren die Anfänge?<br />

Bernd Christoph Schafler: Mein Urgroßvater<br />

legte 1895 mit einem Venezianergatter<br />

und einer Mühle an der Feistritz den<br />

Grundstein für das Unternehmen.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT<br />

125 Jahre später beschäftigen Sie<br />

80 Mitarbeiter und sind der größte<br />

Arbeitgeber der Gemeinde Feistritztal.<br />

Wie hat sich das Produktportfolio<br />

gewandelt?<br />

Wir fertigen aus Rundholz Schnittholz,<br />

Paletten und Verpackungen. Dazu gehören<br />

unter anderem Europaletten in allen<br />

Qualitäten, sämtliche Ein- und Mehrwegpaletten,<br />

Aufsetzrahmen und Kisten, Verpackungshölzer<br />

und Überseeverpackung<br />

inklusive Verpackungsdienstleistung.<br />

Namhafte Betriebe aus den Branchen<br />

Pharma, Lebensmittel, Chemie,<br />

Automobil, Metall, Bau sowie die ÖBB<br />

zählen zu Ihren Kunden. Was macht den<br />

Erfolg Ihres Unternehmens aus?<br />

Zu den wesentlichen Bausteinen unseres<br />

Erfolges zählen Kundenorientierung<br />

und Flexibilität, das Konzept „Alles aus einer<br />

Hand“, die Nutzung der Synergien und<br />

der Nähe zu den Ballungszentren, innovative<br />

Produkte, Märkte sowie Anlagen und<br />

dies komplettiert mit dem Handeln eines<br />

kompetenten Teams mit Erfahrung und<br />

Motivation.<br />

„Tradition trifft Innovation“ lautet dabei<br />

das Motto der <strong>Holz</strong>industrie Schafler.<br />

Unternehmerischer Mut und Weitsicht<br />

liegen in der Familie. Wir haben uns nie<br />

auf Erreichtem ausgeruht, sondern immer<br />

in unsere Ideen und in das Unternehmen<br />

investiert.<br />

Das zeigt sich auch in Zeiten von<br />

Corona, wo Sie starke Zeichen setzen.<br />

Wo investieren Sie?<br />

Insgesamt investiert die <strong>Holz</strong>industrie<br />

Schafler eine siebenstellige Summe für<br />

eine neue Lagerhalle mit Fotovoltaikanlage,<br />

eine Schnittholzpaketieranlage und Erweiterungen<br />

am Rundholzplatz.<br />

Sie investieren aber nicht nur in<br />

Gebäude, sondern auch in Personal.<br />

Ja, damit wollen wir eine zunehmende<br />

Präsenz am Markt beziehungsweise bei<br />

den Kunden vor Ort mit Außendienstmitarbeitern<br />

in Ballungszentren erreichen.<br />

HOLZINDUSTRIE SCHAFLER<br />

GMBH & CO KG<br />

Hirnsdorf 1, 8221 Hirnsdorf<br />

Tel.: 03113/2282-0<br />

info@schafler-holz.at<br />

www.schafler-holz.at<br />

BUSINESS Monat<br />

47


STEIRISCHE<br />

WIRTSCHAFTSKRAFT<br />

Die steirischen Tischler trotzen der Krise. Welches Erfolgsrezept dahintersteckt, erklärt der<br />

neue Landesinnungsmeister der Steirischen Tischler, Rupert Christian Zach, im Gespräch.<br />

FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Rupert Christian Zach aus Straden<br />

ist der neue Landesinnungsmeister<br />

der Steirischen<br />

Tischler. Martina Kahr, Harald<br />

Almer und der Landeslehrlingswart Klaus<br />

Fruhmann stehen ihm zur Seite.<br />

Zach sieht die größte Herausforderung<br />

der kommenden Jahre in der Sichtbarkeit<br />

der Tischler als Wirtschaftskraft der Steiermark.<br />

Auch die Nachhaltigkeit der steirischen<br />

Tischler liegt ihm sehr am Herzen.<br />

Ein besonderes Anliegen ist ihm außerdem<br />

der Nachwuchs. Der neue Innungsmeister<br />

will die Zusammenarbeit mit den Schulen<br />

vertiefen und die Karriere mit Lehre in die<br />

Auslage stellen.<br />

Warum soll der Steirer beim steirischen<br />

Tischler kaufen?<br />

Rupert Christian Zach: Weil die Entscheidung<br />

für ein neues Schlafzimmer,<br />

ein Wohnzimmer, eine auf die individuellen<br />

Bedürfnisse abgestimmte Küche<br />

oder das Bad eine wirtschaftspolitische<br />

Entscheidung für die Steiermark und für<br />

einen der wichtigsten Arbeitgeber dort<br />

ist, wo die Arbeit die größte Bedeutung<br />

hat, nämlich in den Regionen der Steiermark.<br />

Die steirischen Tischler trotzen<br />

der Krise. Aber für die langfristige<br />

Absicherung braucht es das<br />

Bewusstsein der Konsumenten.<br />

Die steirischen Tischler stehen gemeinsam<br />

für 5.000 steirische Arbeitsplätze, 400<br />

Lehrstellen und sage und schreibe eine<br />

Million Quadratmeter Produktionsfläche.<br />

Damit spielen die Tischler des Landes in<br />

der Liga der Top-Konzerne – mit einem<br />

wesentlichen Unterschied: Familiengeführte<br />

Betriebe sind widerstandsfähiger.<br />

Wenn andere zusperren, abwandern oder<br />

die Betriebsgröße massiv einschränken,<br />

stehen die steirischen Tischler für Kontinuität<br />

und Sicherheit.<br />

Warum ist der steirische Tischler<br />

nachhaltiger als die Industrie?<br />

Die Fertigung beim Tischler ist in fast allen<br />

Bereichen ökologisch besser. Der große<br />

Vorteil der Dezentralität wird erkennbar.<br />

Kostenschonende, aber umweltintensive<br />

Bereiche der Industrie werden gegen umweltschonende,<br />

aber investitionsintensive<br />

beim Tischler getauscht. Zudem ein weiterer<br />

Gedanke: Die lange Nutzungsdauer bedeutet<br />

eine lange CO 2<br />

-Speicherung im <strong>Holz</strong>.<br />

Warum zahlt sich die Entscheidung für<br />

den Tischler aus?<br />

Sie tut der Umwelt gut und der höhere<br />

Anschaffungspreis amortisiert sich über<br />

die Nutzungsdauer und die Möglichkeit der


„Eine Lehre beim<br />

Tischler bedeutet<br />

im wahrsten<br />

Sinne des Wortes<br />

,die Bretter, die die<br />

Welt bedeuten‘.“<br />

RUPERT CHRISTIAN ZACH<br />

Landesinnungsmeister<br />

Rupert Christian Zach<br />

aus Straden, der neue<br />

Landesinnungsmeister<br />

der Steirischen Tischler<br />

Restauration der Tischler-Einrichtung. Ein<br />

Möbel aus folierten Platten wird es vermutlich<br />

nicht zur Antiquität von morgen schaffen,<br />

sondern sorgt gerade in Lockdowns für<br />

ein erhebliches Sperrmüllaufkommen in<br />

den Gemeinden. So ist die Entscheidung<br />

für den Tischler in letzter Konsequenz eine<br />

Entscheidung für eine spätere Antiquität.<br />

Und da kann der Marktwert den Anschaffungswert<br />

schon mal gehörig übersteigen.<br />

Warum raten Sie jungen Menschen,<br />

die Tischlerlehre anzustreben?<br />

Weil es wenige andere Berufe gibt, wo<br />

die exzellente duale Ausbildung dafür<br />

sorgt, dass der Weg vom Lehrling zum<br />

Weltmeister ein durchaus realistischer ist.<br />

Erst vergangenes Jahr haben wir den steirischen<br />

Jungtischler und zigfachen Staatsmeister<br />

Julian Fink zur WM nach Russland<br />

begleitet und er ist als drittbester Tischler<br />

der Welt heimgeflogen.<br />

Eine Lehre beim Tischler bedeutet im<br />

wahrsten Sinne des Wortes „die Bretter,<br />

die die Welt bedeuten“. Manfred Zink holte<br />

2015 in Sao Paulo den Weltmeistertitel.<br />

Karriere mit Lehre ist bei den Tischlern<br />

weit mehr als ein hohles Wortspiel. Das<br />

duale System wird mit viel Inspiration gefüttert.<br />

Das spiegelt sich in der Qualität der<br />

Facharbeiter wider, aber auch in den finanziellen<br />

Möglichkeiten.<br />

BUSINESS Monat<br />

49


BEDRUCKTES PAPIER ODER<br />

ECHTES HOLZBODEN-<br />

GEFÜHL?<br />

Fast 40 % der Menschen denken, dass Laminat ein <strong>Holz</strong>boden ist. Das fand eine steirische<br />

Imageanalyse heraus. Ein großer Irrtum. Doch warum kann man <strong>Holz</strong>optik nicht mit <strong>Holz</strong><br />

gleichsetzen? Wo liegt der Unterschied? Und warum können Kunststoffböden ungesund sein?<br />

FOTOS: WEITZER PARKETT, MARTIN STEINTHALER, RUDY DELLINGER/ULREICH<br />

Raum für alle<br />

Gestaltungsmöglichkeiten:<br />

Scheucher Parkett<br />

Zwischen einem Laminat-Bodenbelag<br />

und einem echten<br />

<strong>Holz</strong>boden bestehen<br />

riesige Unterschiede. Während<br />

der eine aus dem Wald kommt,<br />

stammt der andere teilweise<br />

aus einer Raffinerie. <strong>Holz</strong><br />

strahlt Natürlichkeit aus und<br />

bringt Natur in den Wohnbereich.<br />

Der Werkstoff macht einen<br />

Raum warm, gemütlich und<br />

angenehm. Das ist der Grund,<br />

warum auch viele Bodenbeläge<br />

aus Kunststoff so aussehen, als<br />

wären sie aus <strong>Holz</strong>. Beim Laminat-Boden<br />

wird diese <strong>Holz</strong>optik<br />

etwa durch bedrucktes<br />

Papier erzeugt. Ein <strong>Holz</strong>boden<br />

mit seinen wesentlichen Eigenschaften<br />

kann damit kaum mit<br />

einem Plastikboden verglichen<br />

werden. Doch worin liegen eigentlich<br />

die konkreten Unterschiede?<br />

ECHTER HOLZBODEN:<br />

NACHHALTIG,<br />

LANGLEBIG, LEISE<br />

Kunststoffböden wie Laminat<br />

lassen kein Abschleifen zu.<br />

Zeigt ein echter <strong>Holz</strong>boden<br />

hingegen nach vielen Jahren<br />

Gebrauchsspuren, können diese<br />

durch Abschleifen gut beseitigt<br />

werden. Deshalb ist die<br />

Lebensdauer bei einem echten<br />

<strong>Holz</strong>boden wesentlich höher –<br />

Ein großer Pluspunkt in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. Doch auch für<br />

die Ohren macht der Bodenbelag<br />

einen Unterschied: Denn<br />

bei einer schlechten Dämmung<br />

ist der Trittschalleffekt bei Laminat<br />

sehr hoch, während echte<br />

<strong>Holz</strong>böden gut zur zusätzlichen<br />

Dämmung geeignet sind.<br />

GEFÄHRLICHE<br />

WEICHMACHER IM<br />

KUNSTSTOFFBODEN<br />

Neben Laminat ist im Bereich<br />

der Kunststoffbodenbeläge<br />

vielfach auch der<br />

Vinyl-Bodenbelag (PVC-Bodenbelag)<br />

im Einsatz. Dieser<br />

weist jedoch gerade im<br />

Vergleich zum Naturprodukt<br />

<strong>Holz</strong> eine sehr schlechte Ökobilanz<br />

auf. Was viele Menschen<br />

zusätzlich abschreckt,<br />

ist die Tatsache, dass Bodenbeläge<br />

aus Kunststoff Giftstoffe<br />

wie etwa schädliche<br />

Weichmacher enthalten können,<br />

welche als höchst gesundheitsgefährdend<br />

gelten.<br />

Da diese chemisch nicht<br />

an den Kunststoff gebunden<br />

sind, können sie leicht entweichen.<br />

So gelangen sie in die<br />

Raumluft und in den Hausstaub.<br />

Mit der Atemluft aufgenommene<br />

Phtalate wirken<br />

sich negativ auf den Hormonhaushalt<br />

aus, besonders auf<br />

jenen von Kindern.<br />

HOLZ SORGT FÜR<br />

GUTES RAUMKLIMA<br />

Wer auf <strong>Holz</strong>böden und Einrichtungen<br />

aus <strong>Holz</strong> setzt, unterstützt<br />

außerdem sein Raumklima<br />

auf natürliche Weise.<br />

50<br />

BUSINESS Monat


Warum? Weil der Bodenbelag<br />

<strong>Holz</strong> Wärme und Luftfeuchtigkeit<br />

nach Bedarf aufnimmt und<br />

nach und nach wieder abgibt –<br />

wenn etwa die Luft aufgrund<br />

der Heizsaison zu trocken ist.<br />

Nicht zuletzt ist das Naturprodukt<br />

<strong>Holz</strong> wärmedämmend<br />

und ein <strong>Holz</strong>boden sorgt so<br />

auch für warme Füße.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bei Echtholzböden sind<br />

vielfältig und die große Auswahl<br />

ermöglicht eine Anpassung<br />

an den individuellen<br />

Wohnstil. Vom rustikalen<br />

Landhausstil bis zur modernen,<br />

zurückhaltenden Einrichtung<br />

ist für jede und jeden etwas<br />

dabei und kein Boden<br />

Natürlich sind echte <strong>Holz</strong>böden<br />

zum Wohlfühlen: Weitzer Parkett<br />

Platz für Spaß – Parkett sorgt für<br />

gutes Raumklima und gesunde<br />

Oberflächen: Bauwerk Parkett<br />

gleicht dem anderen – Ein<br />

wahres Unikat also in den eigenen<br />

vier Wänden.<br />

Sie wollen mehr darüber<br />

wissen? Dann holen Sie<br />

sich hier weitere Infos:<br />

www.deinechterholzboden.at<br />

9 GRÜNDE FÜR<br />

DEN ECHTEN<br />

HOLZBODEN<br />

1. Raumklima: <strong>Holz</strong> sorgt für<br />

ein gesundes Raumklima, da<br />

es Wasserdampf – wie er beim<br />

Atmen oder Duschen entsteht<br />

– aufnehmen und bei zu<br />

trockener Luft wieder abgeben<br />

kann.<br />

2. Hygiene: <strong>Holz</strong>böden sind<br />

leicht zu reinigen. Außerdem<br />

haben Keime, Milben und Co.<br />

hier keine Chance.<br />

3. Bauqualität: <strong>Holz</strong>fuß böden<br />

bieten bei entsprechender<br />

Verlegung eine hervorragende<br />

Dämmung.<br />

4. Umwelt: <strong>Holz</strong> ist ein<br />

ökologischer und nachhaltiger<br />

Baustoff – und umweltfreundlicher<br />

als die meisten anderen<br />

Baumaterialien. Pro Quadratmeter<br />

verlegtem Parkett spart<br />

man 6 bis 8 kg CO 2<br />

gegenüber<br />

anderen Bodenbelägen.<br />

5. Langlebigkeit: Selbst<br />

nach jahrelanger Nutzung und<br />

harter Beanspruchung können<br />

<strong>Holz</strong>fußböden leicht renoviert<br />

werden und sehen dann wieder<br />

wie neu aus.<br />

6. Optik: Bei <strong>Holz</strong>böden stehen<br />

unzählige unterschiedliche<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und<br />

Verlegemuster zur Wahl.<br />

7. Natürlichkeit: Es ist ein<br />

großer Unterschied, ob man<br />

über eine geölte <strong>Holz</strong>oberfläche<br />

oder über einen Kunststoffboden<br />

geht. Nur <strong>Holz</strong><br />

kann echte Behaglichkeit und<br />

Wärme erzeugen.<br />

8. Leistbarkeit: Es gibt<br />

<strong>Holz</strong>böden für jedes<br />

Budget, auch kostengünstige<br />

Lösungen sind möglich.<br />

9. Pflege: Ein Parkettboden ist<br />

durchaus pflegeleicht. In aller<br />

Regel genügt eine Trockenreinigung<br />

mit Besen, Staubsauger<br />

und ab und zu ein nebelfeuchter<br />

Lappen.<br />

BUSINESS Monat<br />

51


HOLZ – ROHSTOFF<br />

MIT VIEL POTENZIAL<br />

<strong>Holz</strong> ist mehr als nur Rohstoff für Möbel, Papier und Energie. In der Zellstoff- und Papierindustrie fallen bei<br />

der Produktion von Zellstoff, Karton und Papier auch <strong>Holz</strong>bestandteile wie Lignin oder Hemizellulose an.<br />

Ihnen schreibt die Forschung eine große Zukunft in der Nachhaltigkeitswirtschaft zu.<br />

TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MICHAEL SCHAFFER-WARGA, LENZING, SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT<br />

VORREITER DER<br />

BIOÖKONOMIE<br />

Die Lenzing AG verwertet schon<br />

seit Jahrzehnten neben Zellstoff alle<br />

wertvollen Bestandteile und nutzt<br />

diese so optimal wie mög lich. Essigsäure<br />

findet z. B. in der Nahrungsmittel-,<br />

der Pharma- und Kosmetikindustrie<br />

Anwendung. Furfural dient als<br />

Lösungsmittel für Schmieröle oder<br />

Harze. Magnesium-Lignosulfonat<br />

wird in der Tiernahrungsindustrie,<br />

Kerami kindustrie oder für die Herstellung<br />

feuerfester Ziegel verwendet.<br />

Soda, Natriumsulfat und der Süßstoff<br />

Xy lose sind weitere wichtige Neben-<br />

Produkte der Zellstoffproduktion.<br />

Die Mondi AG sorgt mit Tiefziehschalen<br />

aus Papier für Käse für weniger<br />

Plastikmüll und Austrocel<br />

sHallein deckt mit einer neu errichteten<br />

Bioethanol-Anlage künftig<br />

rund ein Prozent des bundes weiten<br />

Benzinverbrauchs mit umweltfreundlichem<br />

Treibstoff.<br />

<strong>Holz</strong> spielt in der Eindämmung<br />

der Klimaerwärmung<br />

eine<br />

entscheidende Rolle. Es ist<br />

nicht nur wertvoller Rohstoff<br />

für Möbel und Textilien, für<br />

die Papier- und Verpackungsherstellung,<br />

es ist auch im<br />

ökologischen Wohnbau und<br />

als erneuerbarer Energieträger<br />

bedeutend. Als nachwachsender<br />

Rohstoff ist <strong>Holz</strong> zudem ein<br />

maßgeblicher Player, um in naher<br />

Zukunft Produkte aus fossilen<br />

Ressourcen zu ersetzen.<br />

Denn die Gesellschaft muss<br />

sich von der exzessiven Nutzung<br />

fossiler Rohstoffe verabschieden.<br />

Das Ziel ist eine naturorientierte<br />

Wirtschaftsform<br />

– die zirkuläre Bioökonomie.<br />

Und auf dieses Ziel hin arbeitet<br />

die Zellstoff- und Papierindustrie<br />

heute schon die<br />

umfassenden Potenziale des<br />

Rohstoffes <strong>Holz</strong> heraus. Das<br />

für Papierprodukte verwendete<br />

<strong>Holz</strong> ist zur Hälfte Durchforstungsholz<br />

und zur anderen<br />

Hälfte kommt es aus der Sägeindustrie,<br />

wo es beim Zuschnitt<br />

der Stämme zu Brettern als Sägerestholz<br />

anfällt.<br />

ZELLULOSE UND LIGNIN<br />

In der Zellstofffabrik wird<br />

das <strong>Holz</strong> in seine Bestandteile<br />

aufgespalten. Hier erhält man<br />

Zellulose, Hemizellulose und<br />

Lignin. Aus der Zellulose wird<br />

der Zellstoff für die Papierherstellung<br />

produziert. Das Lignin,<br />

das ist der Stoff, der die Verholzung<br />

der pflanzlichen Zelle bewirkt,<br />

fällt in Form der Biolauge<br />

an.<br />

Diese wird derzeit in hocheffizienten<br />

Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen<br />

verbrannt und<br />

daraus erneuerbarer Strom und<br />

Wärme erzeugt. Zellstofffabriken<br />

erzeugen so mehr Energie,<br />

als sie selbst für die Produktion<br />

benötigen. Die überschüssige<br />

ins Netz gelieferte Energie der<br />

österreichischen Papierindustrie<br />

entspricht dem Energieverbrauch<br />

von über 100.000 Haushalten.<br />

Derzeit wird intensiv an weiteren<br />

Verwertungsmöglichkeiten<br />

der <strong>Holz</strong>bestandteile<br />

Lignin und HemiZellulose geforscht.<br />

Heute schon werden<br />

Nebenprodukte wie der Kaugummizucker<br />

Xylit, der Geschmacksstoff<br />

Vanillin oder<br />

Bioessigsäure gewonnen (siehe<br />

Kasten). In Zukunft können sie<br />

„Wir sollten noch viel mehr aus <strong>Holz</strong> machen. <strong>Holz</strong> und seine<br />

Bestandteile haben viele Qualitäten, die unterschiedlich<br />

genutzt werden sollten.“<br />

WOLFGANG BAUER<br />

Forscher und Universitätsprofessor vom Institut für Biobasierte Produkte und Papiertechnik der TU Graz<br />

52<br />

BUSINESS Monat


mineralölbasierte Bestandteile<br />

in vielen Produkten der chemischen,<br />

der Lebensmittel- und<br />

der Pharmaindustrie ersetzen.<br />

Oberstes Ziel der Papierindustrie<br />

ist es, möglichst das volle<br />

Potenzial des Rohstoffes <strong>Holz</strong><br />

zu nutzen. Denn auch <strong>Holz</strong><br />

wächst nur langsam nach.<br />

VANILLIN ALS<br />

ELEKTROLYT IN<br />

FLOW-BATTERIEN<br />

Um dieses wertvolle Potenzial<br />

zu heben, gibt es bereits<br />

zahlreiche Forschungsprojekte<br />

rund um die Verwertung der<br />

<strong>Holz</strong>bestandteile, etwa am Institut<br />

für Biobasierte Produkte<br />

und Papiertechnik (BPTI) der<br />

TU Graz, das Universitätsprofessor<br />

Wolfgang Bauer leitet.<br />

Hier spielt Lignin eine wichtige<br />

Rolle.<br />

„Einerseits kann das Lignin<br />

in der Papierindustrie selbst<br />

als Binder Anwendung finden,<br />

etwa um Verpackungspapiere<br />

fester zu machen. Ein vielversprechendes<br />

Projekt bei uns am<br />

Institut ist, Vanillin als Material<br />

für die Energiespeicherung<br />

zu verwenden. Der Aromastoff<br />

Vanillin wird aus dem Lignin<br />

gewonnen und in Flüssigbatterien<br />

als modifiziertes redoxaktives<br />

Elektrolyt verwendet“,<br />

sagt Wolfgang Bauer. Bisher<br />

bestehen die flüssigen Elektrolyte<br />

in diesen Flow-Batterien<br />

aus ökologisch bedenklichen<br />

Schwermetallen oder seltenen<br />

Erden. Aus Lignin mithilfe milder<br />

und grüner Chemie gewonnenes<br />

Vanillin kann diese in naher<br />

Zukunft ersetzen.<br />

Die Redox-Flow-Technologie<br />

ist für den Ausbau von erneuerbaren<br />

Energien wie Wind- und<br />

Solarkraft ein wichtiger Puzzlestein:<br />

Redox-Flow-Batterien<br />

speichern große Energiemengen<br />

und federn Spannungsspitzen<br />

im Stromnetz ab. Zudem<br />

eignen sich die Batterien<br />

als Back-up-Speicher für stationäre<br />

Anwendungen wie Kraftwerke,<br />

Krankenhäuser, Mobilfunkanlagen<br />

oder E-Tankstellen.<br />

BIOPOLYMERE ALS<br />

BARRIEREN FÜR<br />

VERPACKUNGEN<br />

Der Plastikflut in Verpackungen<br />

Einhalt gebieten könnte<br />

ein weiteres Projekt am BPTI.<br />

Bisher sind Lebensmittelverpackungen<br />

mit fossilbasierten<br />

Kunststoffen beschichtet oder<br />

mit Aluminium kaschiert, um<br />

etwa Gerüche, Wasserdampf,<br />

Fett etc. abzuhalten. „Neue Biopolymer-Barrieren<br />

bestehen<br />

z. B. aus Nanozellulosen, Stärke,<br />

Alginaten oder Milchsäure-<br />

Dispersionen, die auf das Verpackungspapier<br />

aufgetragen<br />

werden und ähnliche Barriereeigenschaften<br />

wie Kunststoffe<br />

haben“, so Bauer.<br />

Vielversprechend, so der Experte,<br />

sei hier auch die Produktion<br />

von mikro- oder nanofibrillierter<br />

Zellulose. Das sind<br />

die kleinen Grundbestandteile<br />

der Zellstoffmaterialien, die<br />

als biopolymere Barriere dienen<br />

oder auch in Solarzellen<br />

Anwendung finden können. In<br />

einem EU-finanzierten Projekt<br />

wird Hemizellulose, ein weiteres<br />

Produkt der Papierindustrie,<br />

als Schaumstoff in der Autoindustrie<br />

erforscht.<br />

„Wir sollten noch viel mehr<br />

aus <strong>Holz</strong> machen. Wir können<br />

mit unseren heutigen wissenschaftlichen<br />

Methoden noch<br />

gezieltere Anwendungsbereiche<br />

aufzeigen. Besinnt sich unsere<br />

Gesellschaft wirklich auf<br />

eine Kreislaufwirtschaft, gewinnt<br />

vor allem die stoffliche<br />

Nutzung nachwachsender Materialien<br />

eine umso wichtigere<br />

Bedeutung. Und hier hat <strong>Holz</strong><br />

ein enormes Potenzial“, weiß<br />

Wolfgang Bauer.<br />

<strong>Holz</strong> ist ein talentierter Alleskönner. Die Papierindustrie verwertet<br />

schon seit Langem alle Bestandteile des wertvollen Rohstoffs.<br />

Sie finden neben Papier und Karton Verwendung in Pharma- und<br />

Drogerie produkten, aber auch in Lebensmitteln wie Vanillekipferl<br />

und Essig gur ken, Textilien …<br />

BUSINESS Monat<br />

53


EIN BESONDERER<br />

MECHANISCHER<br />

MITARBEITER<br />

Weiterentwicklung bedarf neuer Blickwinkel.<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch und ihr Team wissen das und<br />

haben den Schritt gewagt – mit Roboter-Mitarbeiter Fräd.<br />

TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: MARIJA KANIZAJ<br />

Tischlermeisterin Birgit Kumpusch<br />

mit Projektpartner und Techniker<br />

Niko Bretterklieber<br />

Im Jahr 2019 startete das<br />

sechsköpfige Tischlerei-<br />

Team in Gleinstätten mit<br />

der Aufnahme des liebevoll<br />

„Fräd“ getauften Industrieroboters<br />

von Kuka Robotics in<br />

ihre Werkstatt in Richtung<br />

Zukunft. In einem Gespräch<br />

gibt Tischlermeisterin und<br />

Geschäftsführerin Birgit<br />

Kumpusch einen Einblick in<br />

den neuen Arbeitsalltag.<br />

Wie kam es zu<br />

einer solchen Idee?<br />

Birgit Kumpusch: Oft haben<br />

kleine Dinge große Auswirkungen.<br />

Ein inzwischen sehr<br />

guter Freund hat uns mit dem<br />

Thema in Verbindung gebracht.<br />

Von der ersten Minute an waren<br />

wir von den neuen Möglichkeiten<br />

der Freiformbearbeitung<br />

begeistert. Von diesem Moment<br />

bis hin zur ersten Bewegung<br />

des Roboters hat es ein Jahr gedauert<br />

– dann noch ein weiteres<br />

Jahr, um sich mit dem Thema<br />

Bedienung beziehungsweise<br />

Programmierung auseinanderzusetzen.<br />

Als Motivator diente<br />

uns mitunter der Wunsch, den<br />

Tischlerberuf für junge Leute<br />

attraktiver zu gestalten – nach<br />

dem Motto: „Weg vom Hobel<br />

hin zu neuem Denken“. Ein längerfristiges<br />

Ziel wäre es, die<br />

Robotertechnik in Zukunft in<br />

die Ausbildung der Lehrlinge<br />

miteinfließen zu lassen.<br />

Was macht FRÄD<br />

so besonders?<br />

Herkömmliche Bearbeitungsmaschinen<br />

sind meist<br />

auf festen Einrichtungen montiert<br />

und bewegen sich oft nur<br />

linear in eine Richtung. Bildlich<br />

gesprochen konnten wir<br />

bis jetzt nur links und rechts<br />

schauen. Fräd gibt uns nun die<br />

Möglichkeit, auch nach oben<br />

und unten zu sehen. Diese Art<br />

der Bewegung lässt komplett<br />

neue Blickwinkel zu. Fräd ist<br />

frei und genau dies ermöglich<br />

uns auch freies Denken in der<br />

Formgebung.<br />

54<br />

BUSINESS Monat


FRAGEN SIE<br />

DR. MARIETTA BABOS<br />

FINANZ-PROFI<br />

Dr. Marietta Babos<br />

berät mit ihrem<br />

Team der unabhängigen<br />

Initiative<br />

DAMENSACHE<br />

Frauen in allen<br />

Finanzfragen.<br />

Wie funktioniert die Bedienung?<br />

Alles beginnt mit einer Idee, die wir<br />

mithilfe von einer 3D-CAD-Software<br />

in einen digitalen Vorentwurf bringen.<br />

Diese erste 3D-Ansicht hilft uns im weiteren<br />

Entwurfsverlauf dabei, das Produkt<br />

immer weiter zu verfeinern. Ähnlich<br />

verläuft es bei der Bearbeitung vom<br />

Groben ins Detail. Beginnend mit einem<br />

Rohteil planen wir alle nötigen Bearbeitungsverfahren<br />

wie Schneiden, Fräsen<br />

oder Bohren. Dieser Schritt benötigt<br />

einiges an Erfahrung, um die Bearbeitungszeiten<br />

und den Verschleiß von Maschine<br />

und Werkzeug so gering wie<br />

möglich zu halten. Am Ende gibt uns<br />

der Roboter die Möglichkeit, Freiformen<br />

mit einer Genauigkeit von 0,1 mm zu erschaffen.<br />

Übernimmt er, wo gekonnte Tischler-<br />

Hände an ihre Grenzen stoßen?<br />

Der Roboter war nie als Ersatz für einen<br />

unserer Mitarbeiter gedacht. Vielmehr ist<br />

er ihr „verlängerter Arm“ – das trifft es,<br />

glaube ich, ganz gut. Fast ausschließlich<br />

handelt es sich um Projekte beziehungsweise<br />

Bearbeitungen, die wir mit unseren<br />

herkömmlichen Maschinen nicht durchführen<br />

können. Und eines darf man nicht<br />

vergessen: Er kann seine Arbeit noch so<br />

exakt erledigen – der letzte Arbeitsschritt<br />

wird immer von Hand und von einem geschulten<br />

Auge durchgeführt. Somit ergibt<br />

sich eine perfekte Symbiose, die unseren<br />

Kundenkreis stark wachsen lässt und somit<br />

Arbeitsplätze sichert.<br />

www.kumpusch.at<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © ROLAND KISS<br />

FINANZEN<br />

FÜR FRAUEN<br />

Finanzielle Unabhängigkeit für<br />

Frauen, so lautet das erklärte<br />

Ziel von Finanzexpertin Dr. Marietta<br />

Babos, Gründerin des unabhängigen<br />

Finanzberatungsunternehmens<br />

DAMENSACHE. „Wir<br />

beraten kostenlos alle Frauen, die<br />

ihre Finanzen selbst in die Hand<br />

nehmen und ein finanziell selbstbestimmtes<br />

Leben führen möchten“,<br />

erklärt Babos.<br />

Ein Herzensprojekt. Sie selbst hat<br />

an der Universität in St. Gallen in<br />

„Banking & Finance“ promoviert und<br />

sich dem Thema Frauen & Finanzen<br />

verschrieben, als ihrer Mutter nur<br />

eine Pension nahe der Armutsgrenze<br />

zugesprochen wurde. „Da habe<br />

ich erkannt, dass es vielen Frauen so<br />

geht, wenn sie nicht rechtzeitig vorsorgen.<br />

Mit der unabhängigen Initiative<br />

DAMENSACHE halte ich seither<br />

Vorträge auf Einladung von Unternehmen,<br />

aber auch kostenlose Webinare,<br />

die auf www.damensache.at angeboten<br />

werden, um Frauen auf dem<br />

Weg in die finanzielle Unabhängigkeit<br />

zu begleiten“, sagt Dr. Babos.<br />

Investieren mit gutem Gewissen<br />

ist für viele Frauen besonders wichtig<br />

und sie sind auf der Suche nach<br />

„grünen“ Anlagemöglichkeiten. Daher<br />

hat das gesamte, österreichweit<br />

aktive Team der DAMENSACHE eine<br />

Prüfung im Bereich der nachhaltigen<br />

Investitionen abgelegt, um das fachkundige<br />

Know-how sicherzustellen.<br />

Wollen Sie finanziell unabhängig<br />

werden? Vereinbaren Sie am besten<br />

gleich einen kostenlosen Beratungstermin<br />

auf www.damensache.at –<br />

jetzt auch per Video-Call!<br />

BUSINESS Monat<br />

55


Im Werk von Rubner<br />

<strong>Holz</strong>industrie in Rohrbach<br />

an der Lafnitz arbeiten<br />

117 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit <strong>Holz</strong> aus<br />

der Region.<br />

Verwertet bis zum letzten Sägespan<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie (rhi) geht sorgsam mit dem wertvollen Rohstoff um – und verarbeitet pro Jahr rund 330.000 Festmeter<br />

Fichtenrundholz. Die fertigen <strong>Holz</strong>produkte gehen als Material für anspruchvolle Bauprojekte rund um die Welt.<br />

Man hat schon vieles<br />

gesehen und staunt<br />

doch immer wieder:<br />

Was nicht alles geht mit<br />

<strong>Holz</strong>. Zum Staunen auch, wie<br />

weit steirisches <strong>Holz</strong> in die<br />

Welt hinauswachsen kann.<br />

Bestes Beispiel dafür ist das<br />

Terminal 2 des Mactan Cebu<br />

International Airport auf den<br />

Philippinen. Es war das erste<br />

Flughafengebäude in Asien,<br />

dessen Tragwerk und Dachstruktur<br />

komplett aus <strong>Holz</strong><br />

gefertigt wurden. 4.500 m³<br />

Brettschichtholz wurden zu<br />

Trägern mit einer Spannweite<br />

von bis zu 30 Metern gefertigt<br />

und in die Philippinen<br />

verschifft. Das Rundholz für<br />

die Konstruktion stammt aus<br />

der Region um Rohrbach an<br />

der Lafnitz. Dort wurde es<br />

im Werk von Rubner <strong>Holz</strong>industrie<br />

(rhi) zu Brettschichtholzlamellen<br />

verarbeitet. Das<br />

Schwesterunternehmen Rubner<br />

<strong>Holz</strong>bau in Niederösterreich<br />

stellte daraus Leimbinder<br />

her.<br />

FÜHRENDER SPEZIALIST<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie wurde<br />

1978 als Sägewerk gegründet<br />

und stieg mittlerweile zu<br />

Europas führendem Spezialisten<br />

für konstruktives Rahmenholz<br />

auf. Bei allem internationalen<br />

Erfolg wird<br />

aber nicht auf die steirischen<br />

Wurzeln vergessen: „Der ressourcenschonende<br />

Umgang<br />

mit dem Naturprodukt <strong>Holz</strong><br />

ist uns im Hinblick auf eine<br />

nachhaltige Verwendung<br />

sehr wichtig. Unser Rundholz<br />

stammt aus Wäldern der Region<br />

und wird restlos verwertet“,<br />

sagt rhi-Geschäftsführer<br />

Albert Weissensteiner.<br />

Wenn er „restlos“ sagt, dann<br />

meint er es auch so. Das produzierte<br />

Schnittholz kommt<br />

beinahe zu 100 Prozent in Gebäuden<br />

zum Einsatz. Was<br />

nicht als Baumaterial verwendet<br />

werden kann, geht als Zellstoff<br />

in die Papierherstellung<br />

oder kommt als Rohmaterial<br />

für <strong>Holz</strong>pellets zum Einsatz.<br />

Und der verbleibende Rest<br />

des Rundholzes befeuert das<br />

betriebseigene Biomasseheizwerk<br />

– wo mit der anfallenden<br />

Wärmeenergie Schnittholz getrocknet<br />

wird.<br />

WELTWEIT GEFRAGT<br />

330.000 Festmeter <strong>Holz</strong> pro<br />

Jahr werden so bis zum letzten<br />

Sägespan bei rhi aufbereitet.<br />

117 Mitarbeiterinnen und Mit-<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © RUBNER HOLZINDUSTRIE, CHRISTOPHER COLINARES<br />

56<br />

BUSINESS Monat


2018 hat Rubner <strong>Holz</strong>industrie den Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

für den Bau des Terminals 2 am Mactan Cebu<br />

International Airport auf den Philippinen geliefert.<br />

arbeiter sorgen für die Verarbeitung<br />

des <strong>Holz</strong>es, das ihnen<br />

rund 1.000 Lieferanten aus der<br />

Region zur Verfügung stellen.<br />

„Die Liefermengen variieren<br />

dabei von nur einem Festmeter<br />

bis tausende Festmeter.<br />

Mir ist wichtig, zu betonen,<br />

dass uns jede Lieferung gleich<br />

wichtig ist – da gibt es für uns<br />

kein ,zu klein‘ oder ,zu groß‘“,<br />

sagt Weissensteiner. 50 bis 60<br />

Lkw fahren jeden Tag beim<br />

Werk in Rohrbach vor.<br />

Das <strong>Holz</strong>, das sie liefern,<br />

wird zu Leimbinderlamellen<br />

und Konstruktionsrahmenholz<br />

verarbeitet. Die fertigen<br />

Produkte werden für Bauprojekte<br />

in der ganzen Welt benötigt.<br />

Auch in Australien<br />

kommt <strong>Holz</strong> aus dem rhi-Werk<br />

zum Einsatz: im „Chadstone<br />

Link“, dem mit 233.243 m² Verkaufsfläche<br />

größten Einkaufszentrum<br />

der südlichen Erdhalbkugel.<br />

LÜCKENLOSE WERT-<br />

SCHÖPFUNGSKETTE<br />

Rubner <strong>Holz</strong>industrie hat<br />

noch weitere Schwesterunternehmen.<br />

Als Teil der familiengeführten<br />

Rubner Gruppe kooperiert<br />

rhi mit den Bereichen<br />

Ingenieurholzbau, Objektbau,<br />

<strong>Holz</strong>hausbau, <strong>Holz</strong>türen und<br />

<strong>Holz</strong>fenster. So decken die Aktivitäten<br />

der Rubner Gruppe vom<br />

Rohmaterial bis zum fertigen<br />

Objekt alle Prozesse und Arbeitsschritte<br />

rund um den nachwachsenden<br />

Rohstoff ab. Diese<br />

lückenlose Wertschöpfungskette<br />

ist in Europa einzigartig – wie<br />

auch der Zugang zum <strong>Holz</strong>, den<br />

Albert Weissensteiner vertritt:<br />

„<strong>Holz</strong> ist ein Lebensstoff, ein<br />

Lebensmaterial, das von seiner<br />

Natürlichkeit her nicht zu überbieten<br />

ist. Wenn das <strong>Holz</strong> richtig<br />

verarbeitet wird, bleibt die<br />

Natürlichkeit im fertig errichteten<br />

Gebäude spürbar.“<br />

www.rubner.com/rhi<br />

Albert Weissensteiner ist Geschäftsführer<br />

der Rubner <strong>Holz</strong>industrie (rhi).<br />

BUSINESS Monat<br />

57


AUS GRAU<br />

WIRD GRÜN<br />

Auf einen<br />

Kaffee mit …<br />

... Architekt<br />

Guido R. Strohecker<br />

Der Bausektor ist in hohem<br />

Maße für die CO 2<br />

-Produktion<br />

verantwortlich. Für ein Umdenken<br />

setzt sich Architekt Guido R.<br />

Strohecker mit seiner neuen<br />

Plattform „architects4climate“ ein.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: MARIJA KANIZAJ<br />

Wer hätte sich das gedacht? Am<br />

gesamten Spektrum des Bauvolumens<br />

gemessen – vom<br />

Städtebau über landwirtschaftlichen Bau<br />

bis zu Straßenbau und Tiefbau –, produziert<br />

die Baubranche mehr CO 2<br />

als die<br />

Autoindustrie. Der Grazer Architekt Guido<br />

R. Strohecker, unter anderem bekannt<br />

für sein innovatives <strong>Holz</strong>bau-Projekt „VillaVoon“,<br />

das zu 100 Prozent kunststoffund<br />

metallfrei aufgebaut wird, will das<br />

ändern. Wie? Das verrät er im Gespräch<br />

mit dem BUSINESS MONAT.<br />

Der Begriff „graue Energie“ bekommt<br />

immer mehr Bedeutung in der<br />

Baubranche. Was versteht man<br />

darunter genau?<br />

Der Begriff „graue Energie“ beschreibt<br />

die komplette umfassende Betrachtung<br />

beim Bau eines Gebäudes – von der Herstellung<br />

der Baustoffe bis hin zum letzten<br />

Entsorgungsbereich.<br />

Architekt Guido R. Strohecker blickt mit seiner<br />

neuen Plattform „architects4climate“ Richtung<br />

Zukunft.<br />

Den Energieausweis für Gebäude<br />

finden Sie in seinem Ansatz gut. Wobei<br />

gibt es aber noch Verbesserungsbedarf?<br />

Der Energieausweis behandelt nur die<br />

Energiethematik. Das heiß tman schaut<br />

sich an, wie ein Gebäude gedämmt ist<br />

und welche thermischen Eigenschaf-<br />

58<br />

BUSINESS Monat


WWW.FOKUS-ZUKUNFT.COM<br />

ten es hat. Das Thema „graue Energie“<br />

wird meist ausgespart. Ob als Dämmstoff<br />

zum Beispiel Styropor, ein Erdölprodukt,<br />

verwendet wurde, wird nicht<br />

hinterfragt. Da sind wir von nachhaltig<br />

weit entfernt.<br />

Welche Fehler werden Ihrer Meinung<br />

nach in der heutigen Architektur<br />

besonders häufig gemacht?<br />

Die westliche Architektur ist geprägt<br />

von Theorie und Hochtechnisierung<br />

–eine komplett falsche Entwicklung,<br />

wenn man bedenkt, dass es aufgrund<br />

des Klimawandels immer wärmer wird.<br />

Häuser mit riesigen Glasflächen ohne<br />

Beschattung müssen unter hohem Energieaufwand<br />

gekühlt werden. Dabei würden<br />

zum Beispiel schon tiefe Balkone<br />

reichen, um die Beschattung in Innenräumen<br />

zu erhöhen und den Einsatz von<br />

Klimageräten zu reduzieren.<br />

Mit Ihrer neuen Plattform<br />

„architects4climate“, die Sie<br />

gemeinsam mit Architekt Ernst Rainer<br />

ins Leben gerufen haben, wollen Sie<br />

nun gegensteuern. Welche Idee steckt<br />

dahinter?<br />

Bei „architects4climate“ geht es um wesentlich<br />

mehr, als das Gebäude als solches.<br />

Wichtig ist, es schon bei der Planung anzusetzen.<br />

Mitglieder in unserem Verein verpflichten<br />

sich dazu, ihre Projekte in den<br />

Punkten Baumaterial, Bauform, Vegetation,<br />

Feuchtigkeit, Temperatur, Wind und Sonne<br />

so nachhaltig wie möglich zu planen. Eine<br />

erste Stufe wird die Implementierung einer<br />

Art Label sein, das die Expertise von<br />

Architekten und Planern hinsichtlich zukunftsfähigen<br />

Bauens bestätigt.<br />

Sie sehen sich aber nicht nur als<br />

Plattform für Planer, sondern auch<br />

als Consumer-Verein. Inwiefern<br />

profitieren Konsumenten von<br />

„architects4climate“?<br />

Zu unseren schon erwähnten sieben<br />

Hauptpunkten wird es konsumentengerechte<br />

Unterlagen geben. Es gibt viel zu<br />

viele hochwissenschaftliche Texte, mit<br />

denen Konsumenten nichts anfangen können.<br />

Punkto Baumaterial – welche<br />

Bedeutung hat <strong>Holz</strong> für Sie?<br />

Ich bin ein großer Fan dieses Rohstoffes.<br />

Er ist nicht nur CO 2<br />

-Binder, sondern<br />

wächst in Österreich über den benötigten<br />

Verbrauch hinaus nach. Darüber hi naus<br />

können schon alleine durch die kürzeren<br />

Transportwege Unmengen an CO 2<br />

gespart<br />

werden. Meiner Meinung nach wird<br />

<strong>Holz</strong> oftmals noch immer viel zu stiefmütterlich<br />

behandelt.<br />

Welchen Wunsch hätten Sie an Land<br />

und Bund?<br />

Mein Wunsch wäre ein Ende der „Verregelungen“<br />

– die bestehenden Baunormen<br />

gehören dringendst überarbeitet.<br />

instagram.com/architects4climate<br />

Neu ab Jänner:<br />

www.architects4climate.com<br />

SIHGA ®<br />

Außergewöhnliche Herausforderungen verlangen außergewöhnliche Partner!<br />

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Wir vereinen den Anspruch auf Perfektion mit Bodenständigkeit und Professionalität –<br />

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KLIMANEUTRALES UNTERNEHMEN<br />

2020<br />

AUSTRIA‘S<br />

BESTE<br />

Innovations-Award<br />

Preisträger<br />

2020/21<br />

Sihga


Mit dem Lieb Fertighaus im <strong>Holz</strong>riegelbau<br />

werden individuelle Wohnträume wahr.<br />

<strong>Holz</strong> ist uns LIEB<br />

<strong>Holz</strong>bau ist in der Lieb Bau Unternehmensgruppe seit jeher stark verwurzelt. Innovation, individuelle Lösungen<br />

und Design stehen dabei an erster Stelle.<br />

Der Baustoff <strong>Holz</strong> ist<br />

als nachwachsender<br />

Baustoff nicht<br />

nur nachhaltig,<br />

sondern auch in seinen Eigenschaften<br />

besonders, ermöglicht<br />

er doch viele neue Lösungen,<br />

in denen Funktionalität,<br />

Sicherheit und Ästhetik ineinander<br />

fließen.<br />

„<strong>Holz</strong> wurde bis vor etwa 20<br />

Jahren in der breiten Masse nur<br />

mit niedriger Veredlungsstufe<br />

verarbeitet. Seit der Entwicklung<br />

von Ingenieurholzbau-Produkten<br />

können auch vermehrt<br />

anspruchsvolle Lösungen umgesetzt<br />

werden“, erklärt Dominikus<br />

Jantscher, Leiter des<br />

Bereichs <strong>Holz</strong>bau bei Lieb<br />

Bau. Das mehrfach mit dem<br />

<strong>Holz</strong>baupreis ausgezeichnete<br />

Team von Bauleitern, Technikern<br />

und Zimmerern lässt die<br />

kreativen Wünsche der Kunden<br />

gerne Realität werden.<br />

Heute durchdringt der<br />

<strong>Holz</strong>bau beim Weizer Familienunternehmen<br />

unterschiedliche<br />

Bereiche. So findet sich<br />

der Baustoff in vielen Bereichen<br />

wieder und wird sowohl<br />

für große gewerbliche Projekte<br />

wie beim neuen legero united<br />

campus in Feldkirchen bei<br />

Graz als auch beim eindrucksvollen<br />

Projekt bei der Boku in<br />

Wien eingesetzt. Neben vielen<br />

herausfordernden Großprojekten<br />

wird aber auch im Bereich<br />

der Privatkunden ein breites<br />

Angebot geliefert – vom Carport<br />

über die Stiege bis hin<br />

zum Fertig- oder Modulhaus.<br />

„Im Ingenieur-Leimholzbau<br />

werden von uns beispielsweise<br />

ganze Einkaufszentren in<br />

<strong>Holz</strong> errichtet“, so Jantscher.<br />

Anfang dieses Jahres startete<br />

Lieb Bau mit der Sparte Modulbau,<br />

ein modulares Fertighaus,<br />

das sich an die Wohnsituation<br />

seiner Bewohner<br />

anpassen kann. „Die Module<br />

sind sofort bezugsfertig und<br />

werden nachhaltig in unserem<br />

Werk produziert.“ Weitere<br />

Einsatzbereiche dieser Module<br />

bzw. Raumzellen sind<br />

Hotels und Wohnheime. Zudem<br />

fertigt das Unternehmen<br />

am Standort St. Ruprecht auch<br />

Stiegen mit modernster CNC-<br />

Technik.<br />

WOHNTRÄUME<br />

WERDEN WAHR<br />

Das Lieb Fertighaus ist das<br />

Haus im <strong>Holz</strong>riegelbau der<br />

Lieb Bau Weiz. Jedes Haus<br />

wird durch die hausinterne Planungsabteilung<br />

oder vom Architekten<br />

individuell geplant<br />

und kann in vier verschiedenen<br />

Ausbaustufen zum Fixpreis sowie<br />

Fixtermin übergeben werden.<br />

Durch die Vorfertigung ist<br />

eine Errichtung in wenigen Tagen<br />

möglich. Das ökologische<br />

HERADOMO-Wandsystem aus<br />

<strong>Holz</strong> sorgt für eine unvergleichliche<br />

Wohlfühlatmosphäre.<br />

Dem Motto „Individualität<br />

statt Haus von der Stange“<br />

wird hier mit vier verschiedenen<br />

Dachformen, individueller<br />

Raumaufteilung und frei wählbarem<br />

Stil ganz nach persönlichem<br />

Geschmack Rechnung<br />

getragen.<br />

Infos unter liebfertighaus.at<br />

60<br />

BUSINESS Monat


Echter Hingucker – dank der hauseigenen<br />

Stiegenbauabteilung der Lieb Bau Weiz werden<br />

Stiegen zum Herzstück des Hauses.<br />

© BRUNO KLOMFAR<br />

Auch bei Großprojekten wie dem neuen legero united campus in Feldkirchen bei Graz<br />

waren die Profis von Lieb Bau Weiz im Einsatz.<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MICHAELA BEGSTEIEGER, BRUNO KLOMFAR, LIEBBAU/<br />

HERZSTÜCKE,<br />

DIE VERBINDEN<br />

Unter dem Slogan „Herzstücke,<br />

die verbinden“ zeigen<br />

die Profis von Lieb Stiege,<br />

dass eine Stiege weitaus<br />

mehr als nur seine funktionellen<br />

Eigenschaften hat, es<br />

ist ein Stilobjekt. Eine Stiege<br />

kann mit richtiger Planung<br />

und Integrierung ins Wohnbild<br />

zum Schmuckstück werden.<br />

Vom Stiegentyp über Materialauswahl<br />

und Grundriss<br />

bis zu den Befestigungstypen<br />

ist für jeden Geschmack etwas<br />

dabei. Die Profis von Lieb unterstützen<br />

gerne von der Planung<br />

bis zur Montage und zeigen<br />

alle Möglichkeiten auf. Mit<br />

den verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten<br />

bleibt so<br />

nahezu kein Wunsch unerfüllt.<br />

Tipp: Nach der Planung<br />

kann dank modernster Technologie<br />

Ihre Traumstiege virtuell<br />

zum Leben erweckt werden,<br />

damit man sich ein Bild<br />

machen kann.<br />

Infos unter liebstiege.at<br />

Mit den variablen<br />

Modulhäusern der Lieb Bau<br />

Weiz flexibel bleiben.<br />

NEU: DER LIEB<br />

MODULBAU<br />

Völlig neu im Portfolio der<br />

Unternehmensgruppe ist<br />

das Lieb Modulbauhaus, das<br />

flexibel erweiterbar ist und<br />

sich an die unterschiedlichen<br />

Bedürf nisse der Bewohner<br />

ideal an passen kann. Lebenssituation<br />

können sich verändern<br />

– das Modulhaus ist<br />

mobil und kann auch einen<br />

Ortswechsel problemlos mitmachen.<br />

Aber auch für Büros,<br />

Ateliers, pri vate Praxen,<br />

Gästezimmer, Poolhäuser<br />

oder vieles mehr können die<br />

Module verwen det werden.<br />

Diese massiven <strong>Holz</strong>häuser<br />

werden in Arn dorf bei Weiz<br />

produziert. Tipp: Speziell die<br />

Business-Varianten sind – sowohl<br />

fi nanziell als auch in<br />

ihrer Flexibilität – eine sehr<br />

inter essante Lösung.<br />

Infos unter liebmodulbau.at<br />

BUSINESS Monat<br />

61


LEUCHTTURM DES<br />

NATUR-WISSENS<br />

Mit dem österreichweit einzigartigen Projekt „Naturwelten Steiermark“ will die steirische Jägerschaft eine<br />

Symbiose aus Bildungszentrum, Treffpunkt und Erlebnis schaffen. Trotz Corona liegt der Bau im Zeitplan.<br />

Ein Lokalaugenschein.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: THOMAS LUEF, NUSSMÜLLER ARCHITEKTEN/MATHY, PROHOLZ<br />

Es lässt sich schon erahnen,<br />

wie der fertige Bau<br />

einmal aussehen wird.<br />

In Mixnitz, dem Tor zum Almenland,<br />

im Bezirk Bruck-<br />

Mürzzuschlag entstehen<br />

aktuell die „Naturwelten Steiermark“<br />

– ein einzigartiges<br />

Leuchtturmprojekt der steirischen<br />

Jägerschaft, mit dem<br />

ein starkes und österreichweit<br />

einzigartiges Zeichen gesetzt<br />

wird. Ein mutiger Schritt.<br />

Aber auch ein Schritt, der<br />

dringend notwendig ist. „Das<br />

zu bewahren, was wir alle lieben,<br />

die Natur, ist unser Ziel“,<br />

erklärt Landesjägermeister<br />

Franz Mayr-Melnhof-Saurau.<br />

Das neue Lern- und Erlebnisareal<br />

soll dabei helfen und<br />

wird nach Fertigstellung ein<br />

attraktiver Treffpunkt für die<br />

gesamte Bevölkerung – Jung<br />

und Alt, einheimisch oder<br />

Tourist und auch für Jägerinnen<br />

und Jäger – sein.<br />

AUF HOLZ GEBAUT<br />

Der Projektstart erfolgte im<br />

Sommer 2018. Nachdem sämtliche<br />

Projektunterlagen von<br />

externen Experten überprüft<br />

waren, konnte es losgehen –<br />

der Spatenstich erfolgte trotz<br />

der Covid-19-Pandemie nach<br />

Plan Ende Mai 2020 durch<br />

Landeshauptmann Hermann<br />

Schützenhöfer. Seitdem wird<br />

ohne Pause an der Umsetzung<br />

des sehenswerten <strong>Holz</strong>baus<br />

gearbeitet. Der geplante<br />

Fertigstellungstermin im April<br />

<strong>2021</strong> kann somit eingehalten<br />

werden. Die Eröffnung des<br />

dazugehörigen Erlebnisareals<br />

soll im Sommer <strong>2021</strong> stattfinden.<br />

Der Leitspruch „Natur verpflichtet“<br />

unterstreicht dabei,<br />

dass die Jägerinnen und Jäger<br />

bereit sind, eine Schlüsselrolle<br />

zu übernehmen, wenn es darum<br />

geht, den natürlichen Lebensraum<br />

zu beschützen und<br />

zu bewahren. So war es auch<br />

von Anfang an klar, dass beim<br />

Bau der Naturwelten auf natürliche<br />

Materialien gesetzt<br />

wird. Heimisches <strong>Holz</strong> steht<br />

dabei im Mittelpunkt.<br />

Die bauliche Umsetzung des<br />

neuen Kompetenzzentrums<br />

wird Traditionelles und Modernes<br />

verbinden. Im revitalisierten<br />

Hauptgebäude entsteht<br />

der Seminar- und Veranstaltungsbereich<br />

mit zeitgemäßer<br />

Ausstattung. Der Trakt der Jägerschaft,<br />

die Waldwerkstatt<br />

sowie auch das touristische<br />

Gebäude werden neu errichtet.<br />

Ein wesentlicher Teil des<br />

Indoor-Pädagogikbereiches<br />

ist eine „Lernwerkstatt“ mit<br />

rund 35 Stationen-Boxen zum<br />

Thema Wald, <strong>Holz</strong> und Klimaschutz,<br />

die in Zusammenarbeit<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark<br />

und der Pädagogischen Hochschule<br />

Steiermark entsteht. Im<br />

Tourismusgebäude befinden<br />

sich der Gastronomie- und<br />

Ausstellungsbereich sowie im<br />

Anbau eine Kletter- und Boulderhalle,<br />

die in Kooperation<br />

mit dem Alpenverein gebaut<br />

wird. Alle Gebäude sind multifunktionell<br />

und barrierefrei<br />

geplant.<br />

ERLEBBAR UND<br />

GREIFBAR<br />

Ziel der „Naturwelten Steiermark“<br />

ist die Verständnisvermittlung<br />

des Themas Natur,<br />

Wald und Jagd auch für<br />

die nicht jagende Bevölkerung<br />

sowie die Sensibilisierung<br />

für einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit unserer<br />

Umwelt. „Mit Unterstützung<br />

namhafter Sponsoren schaffen<br />

wir neben dem zeitgemäßen<br />

Bildungszentrum und<br />

dem Treffpunkt für die Jägerschaft<br />

eine wald- und holzpädagogische<br />

Anlaufstelle<br />

für Schulen und eine Naturerlebnis-Einrichtung<br />

für die<br />

Bevölkerung, die den Zusammenhang<br />

zwischen Leben,<br />

Natur und Jagd verständlich<br />

und sympathisch vermitteln<br />

kann“, so Franz Mayr-Melnhof-Saurau.<br />

Bei insgesamt<br />

30 Freiluft-Erlebnisstationen<br />

werden die Themen Jagd und<br />

Jägersein, Biodiversität und<br />

Kulturlandschaft, Wildtiere,<br />

Wildacker sowie Wald und<br />

Wiese erklärt. So lernen Interessierte<br />

Wissenswertes<br />

unter anderem über Jagdausrüstung,<br />

den alpinen Lebensraum,<br />

Tierstimmen, Baumarten<br />

oder <strong>Holz</strong>verwendung.<br />

Jedem Besucher werden dabei<br />

auch Möglichkeiten aufgezeigt,<br />

wie er zum Erhalt unserer<br />

Natur etwas Positives<br />

beitragen kann.<br />

62<br />

BUSINESS Monat


In Mixnitz,<br />

dem Tor zum<br />

Almenland,<br />

entsteht<br />

aktuell das<br />

österreichweit<br />

einzigartige<br />

Lern- und<br />

Erlebnisareal<br />

„Naturwelten<br />

Steiermark“<br />

der steirischen<br />

Jägerschaft.<br />

„Mit den Naturwelten<br />

Steiermark beschreiten<br />

wir einen neuen Weg der<br />

Naturvermittlung. Vom<br />

Kind bis zum naturbegeisterten<br />

Erwachsenen werden<br />

unsere Naturwelten<br />

etwas Spannendes zum<br />

Thema Natur bereithalten<br />

und neue Einblicke in den<br />

Wald und in die Lebenswelt<br />

unserer Wildtiere<br />

bieten. Aber auch aktuelle<br />

Herausforderungen wie<br />

die Erhaltung und Förderung<br />

der Biodiversität,<br />

der Klimawandel und das<br />

lösungsorientierte Herangehen<br />

an die Vereinbarkeit<br />

von unterschiedlichen<br />

Nutzungsinteressen werden<br />

Thema sein. Insgesamt<br />

wird unser Leuchtturmprojekt<br />

für jeden Besucher<br />

eine Möglichkeit aufzeigen,<br />

zum Erhalt unserer Natur<br />

etwas Positives beizutragen.“<br />

FRANZ MAYR-MELNHOF-SAURAU<br />

Landesjägermeister Steiermark<br />

Der Baufortschritt der „Naturwelten Steiermark“ kann über die Webseite www.jagd-stmk.at via Live-Webcam verfolgt werden.<br />

BUSINESS Monat<br />

63


(T)RÄUME<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Wissen rund um Wald, <strong>Holz</strong> und <strong>Holz</strong>bau macht Schule – und das von den neugierigen Kleinen bis hin zu<br />

international erfolgreichen Studierenden. Wegweisende steirische Projekte und visionäre Ausbildungswege<br />

zeigen vor, wie es geht.<br />

FOTOS: PROHOLZ STEIERMARK/LUNGHAMMER, PROHOLZ STEIERMARK/MELBINGER, TAMARA MEDNITZER/BALLGUIDE, PROHOLZ AUSTRIA REDTENBACHER, HARZL, LAZARUS<br />

Mit Spaß bei der Sache: Beim Projekt<br />

„Let’s GRAZe“ stand Wissensvermittlung<br />

mit dem gewissen Fun-Faktor im<br />

Mittelpunkt.<br />

KINDER ALS KLIMASCHÜTZER<br />

Wald, Natur, nachhaltige<br />

Stadtentwicklung,<br />

die Ernährung<br />

mit selbst angebauten Produkten,<br />

nachwachsende Rohstoffe und<br />

Klimaschutz … diese Themen<br />

Kindern und Jugendlichen näherzubringen<br />

stand im Mittelpunkt<br />

von „Let’s GRAZe“, einem groß<br />

angelegten Projekt im Rahmen<br />

des Grazer Kulturjahrs 2020.<br />

Dafür wurde an Schulen in allen<br />

Grazer Bezirken generationenübergreifend<br />

in Workshops gearbeitet,<br />

um die Bedeutung von<br />

Wald und <strong>Holz</strong> für die Nachhaltigkeit<br />

zu verdeutlichen. Initiator<br />

des Projektes war pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark, als Kooperationspartner<br />

lieferte die Pädagogische<br />

Hochschule Steiermark das<br />

Fachwissen um die richtige pädagogische<br />

Vermittlung teils komplexer<br />

Themen, während Jürgen<br />

Herler von HerBios als weiterer<br />

Kooperationspartner mit seinen<br />

Vertikalgarten-Systemen praktisches<br />

Wissen über regionale Ernährung<br />

und Urban Gardening<br />

vermittelte.<br />

UMDENKEN<br />

„Wir sind froh, dass wir dieses<br />

Projekt gemeinsam mit pro<strong>Holz</strong><br />

Steiermark und der Pädagogischen<br />

Hochschule durchführen<br />

konnten. Denn dieses hinterlässt<br />

nachhaltige Spuren und<br />

zielt direkt auf den Titel des<br />

Kulturjahrs 2020 ,Wie wir leben<br />

wollen‘ ab“, erfreute sich Stadtrat<br />

Günter Riegler über das große<br />

Interesse am Projekt. Ein<br />

bedeutender Fokus wurde bei<br />

„Let’s GRAZe“ auch auf nachhaltige<br />

Stadtentwicklung unter<br />

Verwendung von steirischen<br />

Ressourcen gelegt – Im Mittelpunkt<br />

dabei <strong>Holz</strong> als Baustoff.<br />

So fertigten die teilnehmenden<br />

Schülerinnen und Schüler jeweils<br />

vor und nach dem Projekt<br />

eine Zeichnung an, die zeigen<br />

soll, wie sie ihre Stadt sehen.<br />

Der Vorher-Nachher-Vergleich<br />

ist beschreibend und der beste<br />

Beweis, dass das Projekt ein<br />

wichtiger Schritt war, um die<br />

nächste Generation schrittweise<br />

an die klimafitte Grazer Lebenskultur<br />

heranzuführen.<br />

64<br />

BUSINESS Monat


Nachher<br />

Umdenken: Kinder zeichneten ihre<br />

Vorstellung der Stadt vor und nach<br />

dem Projekt „Let’s GRAZe“.<br />

Vorher<br />

Vorher<br />

Kulturjahr-<br />

Programm-Manager<br />

Christian Mayer<br />

im Einsatz.<br />

<strong>Holz</strong>bauprofessor Tom Kaden (i.) und<br />

pro<strong>Holz</strong>-Steiermark-Obmann Paul Lang<br />

PROFESSUR MIT ERFOLG<br />

„Wir sind froh, dass wir dieses Projekt gemeinsam<br />

mit pro<strong>Holz</strong> Steiermark und der Pädagogischen<br />

Hochschule durchführen konnten. Denn dieses<br />

hinterlässt nachhaltige Spuren und zielt direkt auf<br />

den Titel des Kulturjahrs 2020 ,Wie wir leben wollen‘ ab.“<br />

GÜNTER RIEGLER<br />

Stadtrat<br />

Jürgen Herler (HerBios),<br />

Kulturstadtrat Günter Riegler und<br />

Doris Stiksl (pro<strong>Holz</strong> Steiermark)<br />

Um die Wichtigkeit des <strong>Holz</strong>baus auch in der<br />

universitären Ausbildung künftiger Architektinnen<br />

und Architekten zu vertiefen, wurde<br />

2017 erstmals eine Professur für „Architektur und <strong>Holz</strong>bau“<br />

an der TU Graz eingerichtet. Besetzt wurde diese<br />

Professur mit dem renommierten Berliner <strong>Holz</strong>bauexperten<br />

Tom Kaden, der die interdisziplinäre Jury überzeugen<br />

und sich so gegen rund 30 internationale Bewerber<br />

behaupten konnte. Nach nur drei Jahren haben<br />

die hohe Nachfrage und die positiven Rückmeldungen<br />

nun den Weg geebnet, die befristete Stiftungsprofessur<br />

bereits nach drei Jahren in eine unbefristete Professur<br />

überzuführen – Ein wichtiger Schritt für das Klima und<br />

für die Weiterentwicklung des <strong>Holz</strong>baus, insbesondere<br />

in der Steiermark.<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Die Arbeit Kadens erhält aber auch international große<br />

Anerkennung, denn Deutschlands renommiertester<br />

Architekturpreis für nachhaltige Gebäude geht in diesem<br />

Jahr an das <strong>Holz</strong>hochhaus SKAIO in Heilbronn. Das<br />

vom Architekturbüro Kaden + Lager geplante SKAIO<br />

der Stadtsiedlung Heilbronn war mit zehn Geschoßen<br />

und einer Höhe von 34 Metern zum Zeitpunkt seiner<br />

Fertigstellung das erste und ist bis heute das höchste<br />

<strong>Holz</strong>hochhaus in Deutschland.<br />

BUSINESS Monat<br />

65


Das Gewinnerteam Viktoria<br />

Harzl und Fabian Lazarus<br />

(vorne) mit Richard Stralz<br />

(Obmann pro<strong>Holz</strong> Austria),<br />

Andreas Meinhold (Stadt<br />

Wien) und Maximilian R. Luger<br />

(Juryvorsitzender, Architekten<br />

Luger & Maul, v. l.)<br />

STEIRISCHES SIEGERTEAM<br />

Bei der „pro<strong>Holz</strong> Student<br />

Trophy“, die 2020 erstmals<br />

international ausgeschrieben<br />

wurde, konnte ein<br />

steirisches Projekt der FH Joanneum<br />

überzeugen. Prämiert<br />

wurden die besten Ideen für<br />

ARCHITEKTUR<br />

AUS<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Aufstockungen aus <strong>Holz</strong> auf<br />

bestehende Wiener Gemeindebauten<br />

der Nachkriegszeit.<br />

Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums<br />

benötigt<br />

Wien dringend zusätzlichen<br />

Wohnraum. Aufstockungen<br />

bestehender Wohnbauten<br />

bieten die Chance, Wien in<br />

die Höhe wachsen zu lassen<br />

und neuen Wohnraum ohne<br />

neuen Verbrauch von Bodenflächen<br />

zu schaffen. Von den<br />

Studierenden, die ihre Projekte<br />

in Teams einreichten, waren<br />

nachhaltige Lösungen mit<br />

dem Baustoff <strong>Holz</strong> gefordert.<br />

127 Wettbewerbsbeiträge aus<br />

sieben Nationen wurden zum<br />

Wettbewerb eingereicht.<br />

ZUM DRITTEN MAL<br />

IN FOLGE<br />

Bereits zum dritten Mal in<br />

Folge überzeugten steirische<br />

Studierende der FH Joanneum<br />

und konnten sich den Sieg sichern.<br />

„Ich bin sehr stolz auf<br />

mein Team und bedanke mich<br />

für die Zusammenarbeit“, sagt<br />

Tim Wakonig-Lücking, FH-<br />

Dozent und Betreuer des steirischen<br />

Teams. „Die Zusammenarbeit<br />

von Architekt*innen<br />

und Bauingenieur*innen treibt<br />

nachhaltiges Bauen voran und<br />

sichert dem <strong>Holz</strong>bau eine große<br />

Zukunft. Studentenwettbewerbe<br />

wie diese helfen dabei,<br />

Wissen rund um nachhaltiges<br />

Bauen zu vertiefen und zu verstärken.“<br />

Bei dem Gewinner-<br />

Projekt „Wohncollage – Aufstockung<br />

der Raummodule“<br />

werden die Raumzellen zweigeschoßig<br />

auf dem Bestand<br />

gestapelt und vor den Bestand<br />

ein flexibel nutzbares <strong>Holz</strong>regal<br />

gestellt. Die neue Gebäudeschicht<br />

verbindet Alt und<br />

Neu.<br />

WWW.VIERECK.AT


GOLDMEDAILLE<br />

FÜRS LEISESEIN<br />

Größen wie Zaha Hadid Architects zählen zu seinen Kunden. Lange Zeit<br />

war Kunststoff dabei das Material der Wahl im Werk von Christian Fuchs<br />

Organic Form Production. Doch auch mit <strong>Holz</strong> lassen sich kreative Formen<br />

realisieren – was er mit seinen Schallabsorbern unter Beweis stellt.<br />

TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: WWW.FOTO-AUGENBLICK.AT, HIDEAWAYS-HOTELS.COM<br />

Was, wenn<br />

Erdöl plötzlich<br />

zu teuer<br />

wäre? Fünf<br />

Jahre ist es her, dass Christian<br />

Fuchs dieser Gedanke durch<br />

den Kopf ging. So ein Szenario<br />

hätte für den Unternehmer<br />

weitreichende Konsequenzen,<br />

sind doch Erdölnebenprodukte<br />

wie Kunststoff sein wichtigstes<br />

Material. Christian Fuchs Organic<br />

Form Production mit Sitz<br />

in Stainz stellt dreidimensionale<br />

Körper aus Polyurethanblöcken<br />

her – Auftragswerke<br />

für Künstler, Designer, Architekten,<br />

Galeristen und Museen<br />

weltweit. „Wenn ich diese<br />

Kunden nicht mehr beliefern<br />

könnte, weil der Werkstoff zu<br />

teuer wäre, welche Alternativen<br />

hätte ich? Und so kam ich<br />

aufs <strong>Holz</strong>“, sagt Fuchs.<br />

Ein Spaziergang durch seine<br />

Werkstatt hat ihn auf die<br />

Idee gebracht. Er stolperte über<br />

eine simple Kartonschachtel<br />

aus Wellpappe und machte<br />

sich Gedanken über die stabile<br />

Wabenstruktur. „Ich habe mehrere<br />

Schichten der Pappe zusammengeklebt<br />

und darin eine<br />

Mulde fräsen lassen. Überraschenderweise<br />

ergab das eine<br />

unglaublich tolle Oberfläche,<br />

ein schönes Fräsbild und eine<br />

starke Steifigkeit. Jetzt musste<br />

ich nur noch etwas mit diesem<br />

Produkt machen“, sagt der gelernte<br />

Malermeister, der immer<br />

wieder auf der Suche nach neuen<br />

Herausforderungen ist.<br />

MATERIAL MIT<br />

EIGENLEBEN<br />

<strong>Holz</strong> stellte für ihn eine besonders<br />

große Herausforderung<br />

dar. Anders als die<br />

Kunststoffe, die Fuchs mit<br />

CNC-Fräsmaschinen in beliebige<br />

3D-Objekte verwandelt, hat<br />

<strong>Holz</strong> ein Eigenleben. Der organische<br />

Stoff lebt, bildet Risse,<br />

dehnt sich aus. „Gerade im 3D-<br />

Sektor ist so ein Werkstoff sehr<br />

aufwendig zu verarbeiten, aber<br />

genau das reizt mich am <strong>Holz</strong>.<br />

Das <strong>Holz</strong>projekt von<br />

Christian Fuchs kann<br />

sich sehen lassen: die größte<br />

Zirbensauna Österreichs im Hotel<br />

„Jungbrunn“ in Tannheim in Tirol.<br />

Man muss viel Energie einsetzen,<br />

um dem Kunden höchste<br />

Qualität liefern zu können“,<br />

sagt Fuchs. Fünf Jahre ist es her,<br />

dass er diese Energie gebündelt<br />

hat: zu einem Produkt namens<br />

Soundcomb. Das sind optisch<br />

ansprechende Schallabsorber,<br />

die vollständig auf dem<br />

Rohstoff <strong>Holz</strong> basieren. Zum<br />

Einsatz kommen dabei Biofaserplatten,<br />

wiederverwertete<br />

Zellulose, Vlies und Karton. Zu<br />

finden sind die in unterschiedlichsten<br />

Farben und Formen<br />

verfügbaren Absorber derzeit<br />

vor allem in Großraumbüros.<br />

„Dort ist die Lärmbelastung<br />

mittlerweile ein großes Problem,<br />

verursacht durch die moderne<br />

Architektur mit ihren<br />

schallharten, glatten Oberflächen.<br />

Die verursachen einen<br />

unglaublichen Nachhall, wenn<br />

viele Menschen gleichzeitig reden.<br />

Das kostet viel an Konzen-<br />

68<br />

BUSINESS Monat


tration, wenn man in Ruhe arbeiten<br />

will, und verursacht in<br />

Folge Ermüdung und Energieverlust“,<br />

sagt Fuchs. Seine Absorber<br />

senken den Schallpegel<br />

und verringern den Nachhall –<br />

so effizient, dass bei einer<br />

Überprüfung der Produkte<br />

der TU Graz die höchste Kategorie<br />

in der Schallabsorbtion<br />

bescheinigt werden konnte,<br />

quasi die Goldmedaille im<br />

Schallschutz.<br />

NEW YORK BIS VENEDIG<br />

Der Erfolg von Soundcomb<br />

hat Fuchs auf den Geschmack<br />

gebracht: Neue Freiform-Projekte<br />

mit <strong>Holz</strong> als Basis sollen<br />

künftig sein Portfolio erweitern.<br />

Schon bisher hat er mit<br />

namhaften Partnern zusammengearbeitet<br />

– darunter der<br />

Künstler Erwin Wurm oder die<br />

Star-Architektin Zaha Hadid,<br />

für die er Skulpturen und Objekte<br />

anfertigte, die es in die<br />

Top-Museen dieser Welt geschafft<br />

haben. So waren Objekte<br />

aus dem Stammwerk in<br />

Stainz bereits im Guggenheim-<br />

Museum in New York oder bei<br />

der Biennale in Venedig zu bestaunen.<br />

„Auch in dieser Kategorie<br />

wird den Gestaltern die<br />

Verwendung von ökologischen<br />

Materialien immer wichtiger,<br />

die Tendenz geht eindeutig in<br />

Richtung Nachhaltigkeit“, sagt<br />

Fuchs.<br />

CHRISTIAN FUCHS<br />

Organic Form Production<br />

BUSINESS Monat<br />

69


Sparringpartner<br />

mit frischen Ideen<br />

Das INNOLAB an der FH CAMPUS 02, powered by WKO Steiermark, unterstützt kleine Betriebe auf der Suche nach<br />

neuen Produkten oder Geschäftsfeldern. Gerade die <strong>Holz</strong>branche beweist, wie empfänglich sie für Innovationen ist.<br />

In fünf Tagen kann ganz schön was<br />

weitergehen. Genau so viel Zeit<br />

braucht das Team des INNOLABs,<br />

um mit Unternehmen einen Restart<br />

durchzuführen: eine Analyse des Geschäftsmodells,<br />

ein Entwickeln von neuen<br />

Produkten, Märkten oder Services. „Unser<br />

Fokus liegt darauf, Unternehmen neu<br />

zu denken. Wir kommen als Sparringpartner<br />

mit einem neutralen Blick von außen<br />

und unterstützen die Weiterentwicklung“,<br />

sagt Nadja Schönherr, die Leiterin des IN-<br />

NOLABs. Ihr interdisziplinäres Team besteht<br />

aus sieben Mitarbeitern, die neben<br />

Innovationsmanagement auch Bereiche<br />

wie Industriedesign, Markenentwicklung<br />

und Technologie abdecken. Um die 120 bis<br />

150 kleine und mittlere Betriebe berät das<br />

INNOLAB jedes Jahr, dieses Service ist<br />

kostenlos und wird von der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark finanziert.<br />

Die „Kunden“ des INNOLABs sind quer<br />

durch den Gemüsegarten verteilt. „Wir<br />

arbeiten mit Betrieben aus allen Branchen<br />

und sind in der gesamten Steiermark tätig.<br />

Wenn Unternehmen offen sind für Veränderungen<br />

und innovative Ansätze, dann<br />

gelingt uns so einiges“, sagt Schönherr. In<br />

der <strong>Holz</strong>branche bestehe große Offenheit<br />

für Neues, die Branche habe sich in der<br />

Vergangenheit enorm weiterentwickelt,<br />

befindet die INNOLAB-Leiterin. Ihr Blick<br />

geht aber schon in Richtung Zukunft – ein<br />

Anspruch des INNOLABs ist es, für die<br />

Betriebe vorauszudenken und kommende<br />

Trends, Entwicklungen und Herausforderungen<br />

zu antizipieren. In der <strong>Holz</strong>branche<br />

betrifft das die Themen Robotics, Big<br />

Data und branchenübergreifendes Denken,<br />

berichtet Schönherr. „Neben der Restart-up-Beratung<br />

versuchen wir auch,<br />

den Betrieben schon einen Schritt voraus<br />

zu sein – in den Themenstellungen, die<br />

auf sie zukommen werden.“<br />

SCHALL-MÖBEL<br />

Wirtschaftskammer-Steiermark-Präsident<br />

Josef Herk teilt ihre Einschätzung:<br />

„Innovation, Digitalisierung und Robotik-<br />

Technologien sind zentrale Themen der<br />

<strong>Holz</strong>wirtschaft. In den kommenden Jahren<br />

ist es daher wesentlich, dass die Unternehmen<br />

Zukunftsprojekte vorantreiben. Mit<br />

Restart-up bieten wir Unternehmen eine<br />

passende Unterstützung.“ Ein Betrieb, der<br />

bereits die fünftägige Beratungsleistung in<br />

Anspruch genommen hat, ist die Tischlerei<br />

Feldbaumer in Graz. Die Tischlerei mit<br />

Spezialisierung auf Innenarchitektur besteht<br />

seit 1958, hat sich aber unlängst mit<br />

dem INNOLAB an eine umfassende Produktinnovation<br />

gewagt. „Wir haben uns<br />

dabei die Frage gestellt, welche anderen<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © INNOLAB/OLIVER WOLF, HELDENTHEATER, FOTO FISCHER, TISCHLEREI FELDBAUMER<br />

70<br />

BUSINESS Monat


Die Tischlerei Feldbaumer<br />

entwickelte gemeinsam mit<br />

dem INNOLAB die Idee zu<br />

einer neuen Produktlinie<br />

namens „Acoustic Furniture“.<br />

INNOLAB begleitete<br />

bei Baumeister<br />

Gerhard Feldgrill den<br />

Prozess bis hin zum<br />

fertigen Prototypen,<br />

der „<strong>Holz</strong>-Oase“ – ein<br />

flexibel einsetzbarer<br />

Modul-Raum aus<br />

Vollholzbauteilen.<br />

Werkstoffe zum althergebrachten <strong>Holz</strong> infrage<br />

kommen und wie sie zu einem neuen<br />

Produkt kombiniert werden können“, sagt<br />

Christian Gumpold, der stellvertretende<br />

Leiter des INNOLABs. Der Industriedesigner<br />

fand bei der Tischlerei große Kompetenz<br />

im Bereich Architektur vor und ermunterte<br />

den Betrieb, sich stärker in diese<br />

Richtung zu bewegen. Herausgekommen<br />

ist eine neue Produktlinie namens „Acoustic<br />

Furniture“ – Einrichtungsgegenstände,<br />

die durch spezielle Eigenschaften die<br />

Raumakustik optimieren. „Verschiedenste<br />

Möbel lassen sich mit Schallabsorbern<br />

anfertigen, zum Beispiel auch Betthäupter.<br />

Damit erzielt man eine höhere Schlafqualität<br />

und ein besseres Raumgefühl“, sagt<br />

Gumpold.<br />

HOLZ-OASE<br />

Das INNOLAB gibt sich nicht nur mit<br />

der Entwicklung neuer Produkte zufrieden,<br />

sondern gibt den Unternehmen auch<br />

gleich eine Roadmap mit auf den Weg, die<br />

die Umsetzung skizziert. Der Baumeister<br />

Gerhard Feldgrill hat so einen Plan aus der<br />

Zusammenarbeit mit dem INNOLAB mitgenommen.<br />

Er betreibt ein Bauunternehmen<br />

inklusive Zimmerei in der Gemeinde<br />

Passail und beschäftigt dort 25 Mitarbeiter.<br />

„Schon lange hat er den Wunsch gehabt,<br />

ein eigenes Produkt auf den Markt zu<br />

bringen. Wir haben uns mit ihm gemeinsam<br />

angeschaut, wie die Umsetzung davon<br />

funktionieren kann, welche Ressourcen<br />

für den Bau eines Prototypen bereit<br />

stehen und welche Services dazu entwickelt<br />

werden können“, sagt Nadja Schönherr.<br />

Sie begleitete den Prozess bis hin<br />

zum fertigen Prototypen, der „<strong>Holz</strong>-Oase“.<br />

Das ist ein flexibel einsetzbarer Modul-<br />

Raum aus Vollholzbauteilen, der als externes<br />

Büro, Schlafraum oder Erholungsort<br />

genutzt werden kann. Die Besonderheit<br />

am Produkt ist der Verzicht auf künstliche<br />

Bestandteile, verwendet wird nur der natürlich<br />

nachwachsende Rohstoff <strong>Holz</strong> – ein<br />

vollökologisches Restart-up quasi.<br />

UMFANGREICHES SERVICE<br />

Zusätzlich zu den kostenlosen Beratungen<br />

hat das INNOLAB auch Workshops im<br />

Angebot, die derzeit wie auch alle anderen<br />

Leistungen online durchgeführt werden.<br />

Ein weiteres Highlight ist die jährliche Restart-up-Night,<br />

bei der Best-Practice-Unternehmen<br />

zusammengebracht werden,<br />

um sich auszutauschen.<br />

Alle Infos zum Angebot<br />

finden Sie unter:<br />

www.innolab.at<br />

„Innovation,<br />

Digitalisierung und<br />

Robotik-Technologien<br />

sind zentrale Themen<br />

der <strong>Holz</strong>wirtschaft.<br />

In den kommenden<br />

Jahren ist es daher<br />

wesentlich, dass<br />

die Unternehmen<br />

Zukunftsprojekte<br />

vorantreiben. Mit<br />

Restart-up bieten<br />

wir Unternehmen<br />

eine passende<br />

Unterstützung.“<br />

JOSEF HERK<br />

Unternehmer und Präsident der<br />

Wirtschaftskammer Steiermark<br />

BUSINESS Monat<br />

71


MIT RESPEKT<br />

UND VERTRAUEN<br />

Best Practice: Wie Generationenmanagement erfolgreich funktionieren kann, erklären die <strong>Holz</strong>experten<br />

Vinzenz und Philipp Harrer im Gespräch mit FUEGO Austria und dem BUSINESS MONAT.<br />

TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: FOTO FISCHER<br />

Philipp (l.) und Vinzenz Harrer<br />

Das steirische Traditionsunternehmen<br />

Vinzenz<br />

Harrer Gmbh ist Spezialist<br />

für Lösungen im <strong>Holz</strong>bau<br />

und vereint unter dem Dach der<br />

VH Holding Beteiligungen an<br />

Firmen wie Ecowall, Datenkreise,<br />

Zarnhofer <strong>Holz</strong>bau, Straka<br />

Dämmtechnik und Sherpa Connection<br />

Systems. Um eine Nachfolge<br />

braucht sich Firmengründer<br />

Vinzenz Harrer keine Sorgen<br />

machen, ist Sohn Philipp ja schon<br />

tatkräftig in den Unternehmen<br />

aktiv. Wie erfolgreiches Generationenmanagement<br />

funktioniert<br />

und wo Herausforderungen liegen,<br />

verraten sie im Interview<br />

mit dem BUSINESS MONAT und<br />

FUEGO Austria, dem Netzwerk<br />

für InhaberInnen renommierter<br />

Arbeitgeberbetriebe in allen Bereichen<br />

der Wirtschaft, der Landwirtschaft<br />

und der freien Berufe.<br />

Wie groß war Ihr Wunsch,<br />

dass eines Ihrer Kinder ins<br />

Unternehmen nachfolgt?<br />

Vinzenz Harrer: Ich habe immer<br />

gesagt, die Firma hat es vor<br />

mir nicht gegeben und wenn es<br />

die Firma nach mir nicht mehr<br />

geben sollte, wäre es nicht die<br />

große Tragik für mich. Aber natürlich<br />

freut es mich sehr, wenn<br />

es familiäres Interesse und einen<br />

Nachfolger gibt. Vor allem<br />

wenn es so gut funktioniert wie<br />

bei uns.<br />

Wie war die Zusammenarbeit<br />

von Anfang an?<br />

Philipp Harrer: Es hat von Beginn<br />

an kaum Unstimmigkeiten<br />

gegeben – das ist bis heute so. Da<br />

ich mich auf die Firmen Zarnhofer<br />

<strong>Holz</strong>bau und die Ecowall<br />

GmbH konzentriere, sind unsere<br />

Arbeitsbereiche weitgehend<br />

getrennt. Mein Vater hat jedoch<br />

eine unterstützende Rolle für<br />

mich, die ich sehr schätze.<br />

Ihr Sohn lernt sicher viel<br />

von Ihrer jahrzehntelangen<br />

Expertise. Was lernen Sie<br />

von Ihrem Sohn?<br />

Vinzenz Harrer: Es ist einfach<br />

toll zu sehen, dass er mit seinen<br />

Unternehmensbereichen einen<br />

so erfolgreichen Weg geht. Wir<br />

versuchen, die Unternehmen<br />

nicht alleine von meiner Seite<br />

auf die nächste Generation vorzubereiten,<br />

sondern wir machen<br />

das gemeinsam.<br />

Gibt es unterschiedliche<br />

Sicht weisen und wie geht<br />

man damit um?<br />

Philipp Harrer: Wir sind komplett<br />

andere Typen. Ich bin eher<br />

wie meine Mutter, die auch im<br />

Unternehmen tätig ist und sehr<br />

erfolgreich das Personal managt.<br />

Wir denken viel über Sicherheiten,<br />

Stabilität und Ordnung nach.<br />

Mein Vater ist da im Vergleich<br />

eher der Draufgänger.<br />

Vinzenz Harrer: Für mich ist<br />

ein wesentlicher Teil des Erfolges,<br />

dass wir uns ständig wandeln.<br />

Ich arbeite dabei gerne in<br />

Projekten und kann da sehr zielstrebig<br />

und hartnäckig sein.<br />

Dass Sie eines Tages eine<br />

leitende Funktion innerhalb<br />

des Unternehmens übernehmen<br />

würden, war ja<br />

nicht von Anfang an so klar.<br />

Philipp Harrer: Ich habe mit<br />

Begeisterung eine Lehre als<br />

Koch begonnen, musste diese<br />

aber aufgrund gesundheitlicher<br />

Herausforderungen im zweiten<br />

Lehrjahr beenden. Der Wechsel<br />

72<br />

BUSINESS Monat


auf eine Landwirtschaftsschule<br />

mit Handelsschwerpunkt erwies<br />

sich dann als gute Wahl. Ein<br />

Praktikum war dann mein erster<br />

Schritt ins Unternehmen.<br />

Auch wenn es wahrscheinlich<br />

möglich gewesen wäre, haben<br />

Sie nicht gleich in einer<br />

Führungsposition begonnen.<br />

Welche Vorteile sehen Sie<br />

darin?<br />

Philipp Harrer: So konnte ich<br />

das Unternehmen von der Pike<br />

auf kennenlernen. Wäre ich direkt<br />

als Juniorchef eingestiegen,<br />

wäre es sicher schwieriger<br />

gewesen. Wenn man sich aber<br />

erst einmal beweisen muss und<br />

die Mitarbeiter sehen, was man<br />

kann und wie man agiert, ist die<br />

Akzeptanz eine andere. Ich durfte<br />

Respekt und Wertschätzung in<br />

beide Richtungen erfahren.<br />

Beruf und Privat – wie<br />

funktioniert die Trennung?<br />

Philipp Harrer: Ich bin der<br />

Meinung, dass eine absolute<br />

Trennung in einem Familienunternehmen<br />

nicht möglich ist.<br />

Ich persönlich sehe das aber<br />

auch nicht als Belastung. Wir<br />

reden zum Beispiel am Sonntag<br />

beim Familienessen auch über<br />

Berufliches – aber das ist angenehm<br />

und ohne Druck.<br />

Sie haben auch eine Tochter.<br />

Wird sie ebenfalls eines<br />

Tages in das Unternehmen<br />

nachfolgen?<br />

Vinzenz Harrer: Das ist ganz<br />

alleine ihre Entscheidung. Sie<br />

ist aktuell sehr erfolgreich<br />

und glücklich in ihrem Beruf<br />

als Großhandelskauffrau. Wir<br />

werden sehen, was die Zeit<br />

bringt.<br />

Werden Sie eines Tages<br />

leicht loslassen können?<br />

Vinzenz Harrer: Es gibt einen<br />

großen Unterschied zwischen<br />

Loslassen und Zurücklassen.<br />

Wenn es so weit ist, dass Philipp<br />

oder unsere beiden Kinder sagen,<br />

sie wollen das Unternehmen eigenständig<br />

führen, kann ich diesen<br />

Teil meines Lebens mit gutem<br />

Gewissen loslassen.<br />

Wie sehen Sie die Bedeutung<br />

von <strong>Holz</strong>?<br />

Vinzenz Harrer: Ich bin der<br />

Meinung, dass wir unsere Erde<br />

nicht von unseren Vorfahren geerbt,<br />

sondern von unseren Kindern<br />

geliehen haben. Daher<br />

müssen wir besonders darauf<br />

aufpassen. Es gibt nur wenige<br />

Materialien, Rohstoffe und Systeme,<br />

die dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

näher kommen – vor<br />

allem im Baubereich – als <strong>Holz</strong>.<br />

FUEGO Austria durfte Sie<br />

ein Stück des Weges begleiten.<br />

Inwiefern fanden Sie<br />

Unterstützung?<br />

Philipp Harrer: In vielerlei<br />

Hinsicht. Initiator Paul Slamanig<br />

hat mir unter anderem sehr geholfen,<br />

als es darum ging, in der<br />

Zarnhofer <strong>Holz</strong>bau GmbH neue<br />

Strukturen zu entwickeln, indem<br />

er mich in meiner Führungsrolle<br />

bestärkt hat. Der Blick von außen<br />

war sehr wichtig, um Dinge auch<br />

einmal anders sehen zu können.<br />

Vinzenz Harrer: Paul hat eine<br />

absolut hochqualifizierte Mentoren-Rolle<br />

eingenommen, vor allem<br />

in der Zeit, in der Philipp sich<br />

vom Mitarbeiter zur anerkannten<br />

Führungskraft entwickelt hat.<br />

www.harrer.at<br />

www.fuegoaustria.at


WAHR ODER<br />

FALSCH? – MYTHEN<br />

RUND UMS HOLZ<br />

<strong>Holz</strong>bauten sind aufwendig, <strong>Holz</strong> sorgt für ein besseres Raumklima, der Wald wird weniger … rund<br />

um das Thema <strong>Holz</strong> ranken sich viel Mythen. Welche wahr sind und welche nicht, verraten wir hier.<br />

QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK, FOTOS: SHUTTERSTOCK<br />

HOLZBAUTEN SIND<br />

VIEL AUFWENDIGER.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> kann leicht bearbeitet werden,<br />

etwa durch Fräsen, Schneiden und Bohren. Das gilt<br />

im Herstellerwerk, aber auch vor Ort auf der Baustelle,<br />

wenn man zum Beispiel an schon bestehenden<br />

Bauteilen Veränderungen vornehmen muss. Andere<br />

Baustoffe müssen dagegen relativ exakt vorbereitet<br />

sein, eine Nachbearbeitung vor Ort ist mit hohem<br />

Aufwand verbunden oder gar nicht mehr möglich.<br />

HOLZ IST GESUND.<br />

Stimmt. Verschiedene Studien ergeben, dass sich<br />

Personen in einer „<strong>Holz</strong>umgebung“ schneller von<br />

körperlichen und mentalen Belastungssituationen<br />

erholen. Dies äußert sich unter anderem in einer<br />

niedrigen Herzschlagrate sowie in einem beschleunigten<br />

Erholungsprozess. Langzeitversuche zeigen,<br />

dass sich <strong>Holz</strong> aufgrund seiner Farbe, Struktur und<br />

warmen Ausstrahlung positiv auf das Wohlbefinden<br />

des Menschen auswirkt.<br />

74<br />

BUSINESS Monat


HOLZBAUTEN SIND<br />

BRANDGEFÄHRDETER.<br />

Stimmt nicht. Der moderne <strong>Holz</strong>bau erfüllt beim Brandschutz<br />

ebenso wie alle anderen Baustoffe die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften.<br />

Im Vergleich zu anderen Baustoffen ist<br />

das Brandverhalten von <strong>Holz</strong> sogar genauer im Voraus berechenbar<br />

und daher auch kontrollierbarer. <strong>Holz</strong> brennt gleichmäßig<br />

und langsam ab. Im Gegensatz zu anderen Baustoffen<br />

brechen Decken aus <strong>Holz</strong> nicht plötzlich ein, massive <strong>Holz</strong>decken<br />

und -träger überstehen sogar die meisten Brände.<br />

EIN HOLZBAU IST VIEL<br />

TEURER ALS EIN MASSIVBAU.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> hat eine hohe Festigkeit und Tragkraft,<br />

ist gleichzeitig sehr leicht und dämmt besser als alle anderen<br />

Baustoffe. Und das spart Bauherren bares Geld: Fundamente<br />

können kleiner gebaut werden, die Transportkosten sind gering<br />

und Probleme auf schwierigen Baugründen sind leichter<br />

zu lösen. Und mit dem niedrigsten Wärmeleitwert aller gängigen<br />

tragenden Baumaterialien spart <strong>Holz</strong> Kosten für Heiz- und<br />

Dämmmaterial.


DER BAUSTOFF HOLZ VERBRAUCHT<br />

IN DER HERSTELLUNG WENIG ENERGIE.<br />

Stimmt. <strong>Holz</strong> ist ein Baustoff, der für seine Erzeugung keine<br />

fremde Energie benötigt; für die Verarbeitung zu Werkstoffen<br />

muss vergleichsweise wenig Energie aufgewendet werden.<br />

Damit ist <strong>Holz</strong> anderen, energieintensiven Baustoffen wie<br />

Beton, Stahl und Ziegel deutlich überlegen. <strong>Holz</strong>produkte<br />

sind Plus-Energie-Produkte: Sie enthalten mehr gespeicherte<br />

(Sonnen-)Energie, als zu ihrer Herstellung und Entsorgung<br />

nötig ist.<br />

HOLZ SORGT FÜR EIN<br />

BESSERES RAUMKLIMA.<br />

Stimmt. <strong>Holz</strong> kann Feuchtigkeit aufnehmen und sie<br />

bei trockener Luft wieder abgeben. Dadurch haben<br />

<strong>Holz</strong>bauten das ganze Jahr über ein gleichmäßiges<br />

Raumklima.<br />

DER WALD<br />

WIRD WENIGER.<br />

Stimmt nicht. Im Gegenteil, durch die nachhaltige<br />

Waldbewirtschaftung wächst sogar mehr <strong>Holz</strong> nach,<br />

als genutzt wird. Allein in der Steiermark wachsen 800<br />

Fußballfelder jährlich dazu.<br />

EIN HOLZBAU<br />

VERURSACHT MEHR<br />

HEIZKOSTEN.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong>bauten haben aufgrund der<br />

Dämmfähigkeit des Baustoffes <strong>Holz</strong> und der heute<br />

üblichen Standards einen sehr niedrigen Heizenergie-<br />

Verbrauch. <strong>Holz</strong> besitzt hohe wärmedämmende Fähigkeiten<br />

und bietet einfache konstruktive Möglichkeiten<br />

zusätzlicher Wärmedämmung. Deshalb sind auch sehr<br />

viele <strong>Holz</strong>bauten sogenannte Niedrigenergiehäuser.<br />

HOLZFASSADEN MUSS<br />

MAN IMMER STREICHEN.<br />

Stimmt nicht. <strong>Holz</strong> braucht keinen chemischen<br />

Schutz, es ist gegen Witterungseinflüsse resistent. Die<br />

Entscheidung für einen Anstrich fällt ausschließlich<br />

aus optischen Gründen. Wichtig ist der konstruktive<br />

<strong>Holz</strong>schutz – das heißt der Schutz des <strong>Holz</strong>es durch<br />

richtiges Planen und Konstruieren. Zu beachten ist dabei,<br />

dass die eingebauten Hölzer luftumspült sind und<br />

eventuell eingedrungene Feuchtigkeit rasch abtrocknen<br />

kann.<br />

76<br />

BUSINESS Monat


Admonter ist nicht nur am Boden Zuhause, sondern weiß auch,<br />

wie man gesamten Räumen ein Antlitz verleiht, das die Handschrift<br />

des Designers und der Natur gleichermaßen trägt. Böden, Wände,<br />

Treppen, Türen und Akustiklösungen gehen Hand in Hand und<br />

sind dazu da, um Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Hergestellt zu 100% in Österreich.<br />

admonter.com<br />

Naturholzböden Naturholzplatten Naturholztüren Naturholzstiegen<br />

Naturholz-Akustikplatten


KEIN SPAREN<br />

BEI NACHHALTIGKEIT<br />

Richtungsweisend! Ein neuer Spar-Markt hat seine Tore in Weinitzen geöffnet und punktet dabei mit der<br />

nachhaltigen Wahl von großteils heimischem <strong>Holz</strong> als Baumaterial.<br />

TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTOS: FOTO KRUG<br />

Der entscheidende und<br />

wegweisende Schritt<br />

in Richtung Nachhaltigkeit<br />

sichert nicht nur langfristig<br />

ab – obwohl dies der<br />

hervorzuhebende Faktor sein<br />

mag –, sondern kann auch gut<br />

aussehen. Im Falle der neuen<br />

Spar-Supermarkt-Filiale in<br />

Weinitzen können Kunden seit<br />

Kurzem sowohl nachhaltige<br />

Praxis als auch Optik genießen.<br />

Denn wie Geschäftsführer<br />

von Spar Steiermark und<br />

Südburgenland Christoph <strong>Holz</strong>er<br />

passend formuliert: „Das<br />

Auge isst mit.“<br />

Dies mag mit dem imposanten,<br />

großzügigen und modernen<br />

Design der neuen Filiale<br />

ein Leichtes sein. Eine Fassade<br />

mit Sichtholzelementen bildet<br />

in Kombination mit dem darauf<br />

thronenden Gründach ein wahres<br />

optisches Highlight. Nun<br />

ist Aussehen zwar schön und<br />

gut, aber nicht alles – es handelt<br />

sich um ein Projekt, das<br />

mit Bedacht sorgfältig geplant<br />

und ausgeführt wurde, die<br />

Nachhaltigkeit stets im Hinterkopf.<br />

Die Wahl von <strong>Holz</strong> als<br />

Baumaterial ist dabei also eine<br />

kalkulierte: Schließlich handelt<br />

es sich um einen der wichtigsten<br />

nachwachsenden Rohstoffe,<br />

der (nachgewachsen) in Baum-<br />

Form Sauerstoff produziert und<br />

CO 2<br />

bindet. Wer nun aber in die<br />

großen Fußstapfen des Wortes<br />

Nachhaltigkeit treten möchte,<br />

hat die zweite entscheidende<br />

Voraussetzung für einen nachhaltigen<br />

<strong>Holz</strong>bau zu erfüllen,<br />

nämlich den der Regionalität.<br />

Dementsprechend wurde auch<br />

beim Bau dieser Filiale für die<br />

Verwendung von Materialien<br />

aus großteils heimischen Wäldern<br />

gesorgt.<br />

NACHHALTIGES<br />

INNENLEBEN<br />

Der Umstieg auf umweltfreundlicheres<br />

Handeln ist einer<br />

mit Vorbildwirkung. Dementsprechende<br />

Umsetzungen<br />

sowohl im technischen als auch<br />

im logistischen Wesen von Spar<br />

lassen sich hier erkennen: Von<br />

78<br />

BUSINESS Monat


modernen CO 2<br />

-Kühlanlagen<br />

mit Wärmerückgewinnung, die<br />

ressourcenschonendes Heizen<br />

ermöglichen sollen, über die<br />

Anbringung von LED-Beleuchtung<br />

am gesamten Gebäude bis<br />

zum Einsatz von regionalen Lieferanten,<br />

wodurch Transportwege<br />

verkürzt, Emissionen verringert<br />

und frischere Produkte<br />

in den Regalen garantiert werden<br />

können.<br />

EIN ENTSPANNTER<br />

EINKAUF IST EIN<br />

GUTER EINKAUF<br />

Dass die regelmäßige Lebensmittelbesorgung<br />

nicht für jeden<br />

Durchschnittsverbraucher zu<br />

den Top-3-Momenten der Tiefenentspannung<br />

zählt, ist kein<br />

Geheimnis. Es ist aber durchaus<br />

möglich, in Sachen Marktdesign<br />

Abhilfe zu schaffen und das<br />

Einkaufserlebnis als Ganzes etwas<br />

zu entschleunigen, ohne tatsächlich<br />

Zeit zu kosten. Planung<br />

und Design der rund 670 Quadratmeter<br />

stehen daher ganz im<br />

Sinne eines raschen, angenehmen<br />

Einkaufs, dem auch beim<br />

Miteinbeziehen medizinischer<br />

Vorschriften nichts im Wege<br />

steht: „Wir wollen unseren Kundinnen<br />

und Kunden das Einhalten<br />

der Abstandsregeln einfacher<br />

machen. Einkaufen soll Spaß machen<br />

und entspannen“, so Geschäftsführer<br />

Christoph <strong>Holz</strong>er.<br />

www.spar.at<br />

NACHHALTIGER BAU – NACHHALTIGER EINKAUF<br />

DER NEUE SPAR-MARKT IN WEINITZEN<br />

Nachhaltiger <strong>Holz</strong>bau:<br />

• Das zum Bau verwendete <strong>Holz</strong> stammt aus heimischen Wäldern und bildet<br />

somit einen der nachhaltigsten nachwachsenden Rohstoffe. Das bedeutet:<br />

• Nachwachsende Bäume, die Sauerstoff<br />

produzieren und CO 2<br />

binden.<br />

• Kurze Transportwege für das Material.<br />

Moderne nachhaltige Technik und Logistik:<br />

• Moderne CO 2<br />

-Kühlanlagen schonen dank<br />

Wärmerückgewinnung Ressourcen und sparen Energie.<br />

• LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude statt Glühbirnen.<br />

• Regionale Lieferanten ermöglichen kürzere Transportwege<br />

und somit frischere Produkte und weniger Emissionen.<br />

BUSINESS Monat<br />

79


Nachfolger mit Herz<br />

Erstmalig hat sich beim diesjährigen „Follow me Award“ der WKO Steiermark ein familienexterner Nachfolger<br />

den Titel geholt. Emanuel Reindl von Elektro Ertl Feldbach hat das Public Voting für sich entschieden.<br />

Die 12 nominierten Betriebe des<br />

diesjährigen Follow me Award<br />

standen heuer vor ganz neuen<br />

Herausforderungen und bewiesen, „wie<br />

die regionale Verankerung dabei helfen<br />

kann, Krisen zu bewältigen“, zeigt sich<br />

die Vizepräsidentin der WKO Steiermark,<br />

Gabriele Lechner, beeindruckt. Den Gesamtsieg<br />

beim Public Voting holt sich mit<br />

über 3.100 Stimmen das Elektrogeschäft<br />

Ertl aus Feldbach für seinen neuen Firmeneigentümer<br />

Emanuel Reindl. Mitten<br />

im ersten Lockdown übernahm er den<br />

Betrieb.<br />

LEIDENSCHAFT<br />

1998 beginnt Emanuel Reindl seine Lehre<br />

bei Elektro Ertl in Feldbach – eigentlich<br />

wollte er Konditor werden. Bei einem<br />

Praktikum entdeckt er die Liebe zur Elektronik,<br />

die ihn bis heute prägt. Selbst eine<br />

Weltreise 2009, ein geplanter Neustart,<br />

hat ihn am Ende unerwartet doch wieder<br />

zu Elektro Ertl zurückgeführt: „Auf einer<br />

Weltreise ist man minimalistisch unterwegs,<br />

zurück zu Hause findet man doch<br />

wieder zur Elektronik.“ Vor ein paar Jahren<br />

ergab es sich schließlich, dass der Eigentümer<br />

seine Pension ankündigte und<br />

Reindl die Nachfolgerschaft anbot. Dass<br />

die Übergabe letztendlich mitten im ersten<br />

Corona-Lockdown im Frühjahr stattfinden<br />

würde, war so nicht geplant: „Es<br />

war ein Sprung ins kalte Wasser, weil keiner<br />

wusste, wie es weitergehen würde.<br />

Den Vertrag schlossen wir nur wenige<br />

Tage vor dem Lockdown ab.“ Viele hatten<br />

ihm davon abgeraten, doch Reindls Devise<br />

in der Krise blieb: Wenn nicht jetzt,<br />

wann dann? „Wir haben das Beste daraus<br />

gemacht.“<br />

UMDENKEN UND WEITERGEHEN<br />

Obwohl die Geschäfte 2020 über Wochen<br />

geschlossen blieben, mangelte es der<br />

Kundschaft nicht an Loyalität: Das Motto<br />

#supportyourlocals hatte sich in den Köpfen<br />

der Feldbacher definitiv eingeprägt.<br />

Anstatt ins Geschäft zu kommen, riefen<br />

Kunden an und teilten mit, was sie brauchten,<br />

anstatt bequem via Amazon zu bestellen.<br />

„Im Lockdown waren wir immer erreichbar,<br />

machten viel im Onlineshop und<br />

waren sehr flexibel mit Zustellungen – teilweise<br />

konnten wir bereits innerhalb weniger<br />

Stunden liefern.“ Auch rund ums Jahr<br />

werden Kundenwünsche mit viel Herz bearbeitet;<br />

was nicht lagernd ist, wird organisiert.<br />

„Da schauen wir mit den Kunden<br />

gemeinsam durch, was sie sich vorstellen,<br />

und bestellen mit ihnen.“<br />

KUNDENBINDUNG<br />

Dass ein Elektrogeschäft auch während<br />

der Krise so gut läuft, ist einem hohen<br />

Maß an Vertrauen und Wertschätzung<br />

zu schulden. Elektro Ertl legt viel Wert<br />

auf persönliche Beratung, man widmet<br />

sich mit viel Zeit und Hingabe Kaufwünschen.<br />

Wer zur Tür reinkommt, wird mit<br />

Kaffee empfangen, mit Lockerheit und<br />

Witz bedient. Positive Mundpropaganda<br />

ist Reindls beste Werbung: Alle empfehlen<br />

weiter. Das ist auch das Erfolgsrezept<br />

von Elektro Ertl mit seinem neuen Inhaber<br />

Emanuel Reindl, das selbst durch das<br />

schwierige Jahr 2020 brachte.<br />

ZUKUNFTSMUSIK<br />

Für die Zukunft wünscht sich der Jungunternehmer,<br />

dass der Betrieb gesund<br />

bleibt, die Mitarbeiter gehalten und sogar<br />

aufgestockt werden können. In seine neue<br />

Rolle wächst er noch rein. „Es sind jetzt<br />

erst 8 Monate, davon waren wir schon 5<br />

Wochen geschlossen. Es gab viele Dinge,<br />

mit denen ich zum Start nicht gerechnet<br />

hätte. Aber dadurch wird man flexibel<br />

und lernt.“ Der Gewinn des Follow me<br />

Award war eine Überraschung, mit dieser<br />

Ehre hätte Reindl nicht gerechnet. Sich als<br />

erster familienexterner Nachfolger den<br />

Sieg zu holen, war emotional – und ja, er<br />

ist stolz.<br />

Angehenden Jungunternehmern in einer<br />

ähnlichen Situation kann er nur sagen:<br />

Probieren. Mutig sein. „Auch wenn der<br />

Moment nicht optimal ist, so eine Möglichkeit<br />

muss man nutzen.“<br />

80<br />

BUSINESS Monat


FOLLOW ME<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen. Jährlich richtet die WKO Steiermark den Follow<br />

me Award aus, der stellvertretend für rund 900 Betriebe, die in der Steiermark<br />

jährlich an die nächste Generation übergeben werden, sechs Betriebe<br />

auszeichnet. Von den diesjährigen 12 nominierten Betrieben wurden fünf<br />

innerhalb der Familie übergeben, sieben wurden familienextern übernommen.<br />

Im kombinierten Online- und Offline-Voting im Oktober konnten insgesamt<br />

fast 20.000 Stimmen gesammelt werden, der überwiegende Teil davon<br />

als persönliche Unterschriften in den Betrieben. Nachfolger des Jahres<br />

ist der Gesamtsieger mit den meisten Stimmen.<br />

Noch nie waren die familienexternen Nachfolger so stark im Voting<br />

wie in diesem Jahr. Trotz zusätzlich erschwerter Bedingungen haben sie sich<br />

an die Betriebsnachfolge gewagt und mit dem Rekord-Ergebnis bewiesen,<br />

wie breit ihre Wirkung ist und wie tief die Wurzeln ihrer Betriebe reichen.<br />

Der diesjährige Gesamtsieger Emanuel Reindl von Elektro Ertl<br />

in seinem Shop in Feldbach (o.)<br />

Der Sieger unter den familieninternen Nachfolgern,<br />

Jungchef Franz Danklmaier vom Dorfgasthof Grafenwirt<br />

Emanuel Reindl von Elektro Ertl ist der erste familienexterne Nachfolger,<br />

der den Gesamtsieg für sich entschied. Nur 29 Stimmen hinter ihm holte<br />

sich Franz Danklmaier vom Dorfgasthof Grafenwirt in Aich im Ennstal den<br />

2. Platz des Gesamtvotings und den 1. Platz in der Kategorie „familien interne<br />

Übergabe“. Der junge Chef ist seit fünf Jahren zurück im elterlichen Betrieb<br />

und hat mit kulinarischem Spürsinn den Betrieb übernommen. „Ich habe<br />

von meinen Eltern gelernt, wie man mit Respekt ein gutes Miteinander<br />

schafft. Von meinen Wanderjahren habe ich einen vollen Fundus für das<br />

Handwerk als Koch und die Vielfalt der Küche mit nach Hause gebracht.“ In<br />

Zeiten der Krise, in der besonders in der Gastronomie einiges an Umdenken<br />

an den Tag gebracht werden musste, hat Danklmaier innovativ agiert: Seine<br />

Gerichte lieferte er als „kulinarischer Baukasten“ halbfertig nach Hause, unter<br />

beigelegter Kochanleitung konnten seine Gäste sie selbst fertig zaubern.<br />

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Der zweite Platz der familieninternen Nachfolge ging an Barbara<br />

Reiner vom Gasthaus Platzwirt in Köflach, der dritte Platz an Georg &<br />

Franz-Josef Kollar von Kollar Göbl Hotel-Restaurant-Fleischmanufaktur in<br />

Deutschlandsberg. Die zweitplatzierte familienexterne Nachfolgerin wurde<br />

Yvonne Friesenbichler vom Kosmetikstudio Hautnah in Weiz, den dritten<br />

Platz holte sich Christopher Petsch vom Café-Restaurant Macherei in Bruck-<br />

Mürzzuschlag.<br />

Follow me ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, des Wirtschaftsressorts des Landes Steiermark und der Stadt<br />

Graz. Begleitet wird die Initiative durch namhafte Partner: Steiermärkische<br />

Sparkasse, Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Fachgruppe<br />

der Ingenieurbüros, Notariatskammer für Steiermark.<br />

BUSINESS Monat<br />

81


Auf gutem Grund gebaut<br />

Seit Anfang 2019 leiten die Brüder Hannes und Peter Schreiner das Immobilienimperium Technopark Raaba<br />

Holding, dessen Grundstein 1999 Vater Johann Schreiner legte. Heute bietet der Standort Raum für rund<br />

2.500 Arbeitnehmer – gepaart mit einer umfassenden Infrastruktur, die fast alle Lebensbereiche abdeckt.<br />

In zwei Jahrzehnten hat<br />

sich einiges getan. Die<br />

Stadt Graz ist gewachsen,<br />

auch ihr südliches Umland<br />

hat sich zu einer potenten<br />

Wirtschaftszone mit großer Anziehungskraft<br />

für Unternehmen<br />

und Konzerne aus allen Bereichen<br />

entwickelt. Raaba selbst<br />

war bis in die 1980er nur bekannt<br />

für seine Mühlenindustrie und<br />

das damals neu errichtete Raiffeisen<br />

Rechenzentrum.<br />

SOLIDE FUNDAMENTE<br />

Johann Schreiner erkannte<br />

die Zeichen der Zeit: Mit seinen<br />

zahlreichen beruflichen Erfahrungen<br />

im Baugewerbe beschloss<br />

er mit rund 60 Jahren,<br />

sein Immobilien-Portfolio zu<br />

erweitern. Überzeugt vom Potenzial<br />

des Standortes erwarb<br />

er 1999 ein über 20.000 m 2 großes<br />

Grundstück, zwei Jahre<br />

später war ein neues Gebäude<br />

mit 10.000 m 2 Büroflächen und<br />

Tiefgaragen errichtet, als dessen<br />

Hauptmieter, die Mercedes<br />

Benz AG und Magna, einzogen.<br />

Ein Bürogebäude für die Sozialversicherung<br />

der Bauern folgte;<br />

der frühere Standort dieser<br />

in der Rembrandtgasse in Graz-<br />

Leonhard wurde von Schreiner<br />

saniert und in eine Wohnanlage<br />

mit 100 Wohneinheiten verwandelt.<br />

Im Lauf der Jahre folgte eine<br />

Reihe interessanter Gewerbeimmobilien,<br />

zunächst in Graz, dann<br />

in Leoben, Wien und an einigen<br />

weiteren Standorten.<br />

Trotz der Expansion ist das<br />

Team mit rund 18 Mitarbeitern<br />

schlank geblieben. Die beiden<br />

Söhne Peter und Hannes wurden<br />

schon früh in das Unternehmen<br />

eingebunden und haben zu<br />

Beginn des letzten Jahres die Geschäftsführung<br />

übernommen,<br />

Ehefrau Gertrud managt bis heute<br />

die Hausverwaltung.<br />

ANHALTENDES<br />

WACHSTUM<br />

Im Verlauf ihrer rund 20 Jahre<br />

ist die Technopark Raaba Holding<br />

mit ihren Tochtergesellschaften<br />

zum größten Player der<br />

Steiermark bei der Entwicklung<br />

und Betreuung gewerblicher Immobilien<br />

herangewachsen. Welche<br />

Berechtigung gigantische<br />

Bürostandorte in Zeiten einer<br />

Pandemie und damit verbunden<br />

der Bedeutung von Home Office<br />

haben? „Von Stagnation oder gar<br />

einem Rückgang der Nachfrage<br />

ist besonders im Raum Graz keine<br />

Rede“, erklärt Peter Schreiner.<br />

Die Zuwachsraten liegen jährlich<br />

bei rund zehn Prozent. Das gerade<br />

entstehende neue Bürogebäude<br />

soll die rasch wachsende<br />

Nachfrage an Büroflächen im<br />

Grazer Umfeld stillen. Besonders<br />

zu Corona-Zeiten haben Sicherheit<br />

und Gesundheit hohe<br />

Priorität: Belüftungssysteme<br />

mit Hilfe moderner Fensterkonstruktionen<br />

sorgen für eine intensive<br />

Luftumwälzung und<br />

damit neben den zahlreichen<br />

Hygienestationen zur Vermeidung<br />

von Ansteckungsquellen.<br />

VISIONEN VON<br />

ARBEITSWELTEN<br />

Als Mitglied der Vereinigung<br />

österreichischer Projektentwickler<br />

sehen sich die Geschäftsführer<br />

der Technopark Raaba Holding<br />

mit innovativen Ideen am<br />

Puls der Zeit. Ein Element dabei<br />

ist das Konzept einer „Stadt<br />

in der Stadt“: Ergänzend zu Gewerbeflächen<br />

widmet man sich<br />

dem Ausbau von Wohnraum<br />

und Infrastruktur in der näheren<br />

Umgebung. Mit dem Wohnpark<br />

Raaba wurden letztes Jahr<br />

49 Wohnungen errichtet. Mit<br />

dem jüngst erfolgten Spatenstich<br />

wurde der zweite Abschnitt mit<br />

118 weiteren Wohneinheiten in<br />

BEZAHLTE ANZEIGE © MARIO GIMPEL<br />

82<br />

BUSINESS Monat


Angriff genommen. Mit öffentlichen<br />

Einrichtungen, Geschäften<br />

und umfangreichen Erholungsflächen<br />

wird das Konzept<br />

einer quasi autonomen Trabantenstadt<br />

konsequent umgesetzt.<br />

Die tolle Verkehrsanbindung<br />

umfasst S-Bahn, Busse und die<br />

unmittelbare Nähe zur Autobahn.<br />

Dennoch: Der Ausbau eines<br />

übergreifenden öffentlichen<br />

Verkehrskonzeptes lässt zu Gemeindeseiten<br />

noch auf sich warten.<br />

Der überwiegende Teil der<br />

Arbeitenden reist bisher ohnehin<br />

via Pkw an.<br />

EIN GRÜNER TREND<br />

Entscheidende Veränderungen<br />

beginnen sich auch hier<br />

abzuzeichnen, betont Hannes<br />

Schreiner, „Elektromobilität<br />

spielt eine immer wichtigere<br />

Rolle und wenn die Zahlen<br />

sich auch vorerst noch relativ<br />

bescheiden ausnehmen, so richten<br />

wir uns dennoch auf einen<br />

anhaltenden Megatrend ein.“<br />

In Kooperation mit der Energie<br />

Steiermark entsteht eine Reihe<br />

von E-Ladestationen und in der<br />

geplanten Tiefgarage am derzeitigen<br />

Hauptparkplatz ist für<br />

alle Plätze die Ausstattung mit<br />

Steckdosen vorgesehen. Auch<br />

das Pendeln per Fahrrad soll besser<br />

gefördert werden: Es gibt<br />

Duschen für Radfahrer und das<br />

Angebot von überdachten E-Ladeboxen<br />

soll zukünftig die E-<br />

Mobilität auch auf diesem Gebiet<br />

fördern. Der ökologische<br />

Aspekt soll zu einem bestimmenden<br />

Markenzeichen des<br />

Technopark Raaba werden. „In<br />

Verbindung mit den bestehenden<br />

Photovoltaikanlagen auf den<br />

neueren Gebäuden setzen wir<br />

hier Schritte in Richtung grüner<br />

Energiesysteme. Das wollen wir<br />

in Zukunft weiter verstärken und<br />

auch die neuen Gebäude mit Solarenergie-Anlagen<br />

ausstatten“,<br />

ergänzt Peter Schreiner. Das Rechenzentrum<br />

von Mercedes in<br />

Raaba soll demnächst als erstes<br />

des Konzerns weltweit vollständig<br />

auf erneuerbare Energiequellen<br />

umgestellt werden.<br />

GEPLANTE ZUKUNFT<br />

Abseits von langfristigen Visionen<br />

sind sich die Brüder in den<br />

anstehenden Plänen der kommenden<br />

Jahre einig: „Das Wachstum<br />

ist noch lange nicht vorbei,<br />

der Bedarf an hochqualitativen<br />

Gewerbeflächen in den Toplagen<br />

steigt in gewaltigem Ausmaß,<br />

ebenso wie die Preise. Unser<br />

Vater hatte noch das Glück,<br />

in Raaba sehr günstig einzusteigen;<br />

heute betragen die Quadratmeterpreise<br />

rund das Zehnfache<br />

wie vor zwanzig Jahren.“ Zudem<br />

verfügt das Unternehmen in unmittelbarem<br />

Anschluss an das<br />

jetzt bebaute Gelände über rund<br />

100.000 m 2 an freien Flächen, die<br />

langsam, aber konsequent weiterentwickelt<br />

werden. „Unser<br />

nächstes Großprojekt ist der Garagenbau<br />

mit 13 oberirdischen<br />

Leveln und zwei Tiefgeschoßen“,<br />

ergänzt Peter Schreiner.<br />

„Mit der Fertigstellung des neuen<br />

Gebäudes im kommenden<br />

Jahr können wir neben anderen<br />

Umstrukturierungen das Lokal<br />

‚Raabarrista‘ umsiedeln und die<br />

Kantine auf das erforderliche Volumen<br />

erweitern.“ Es gibt immer<br />

was zu tun im höchst lebendigen<br />

Familienunternehmen.<br />

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Dr.-Auner-Straße 22/3<br />

8074 Raaba-Grambach<br />

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#GEGENSTEIRERN<br />

Steiermark, bleib stark! Unter diesem Motto rufen die steirischen Sozialpartner zu Mut und Zuversicht in<br />

Zeiten von Corona auf.<br />

© MARIJA KANIZAJ<br />

Was haben eine Unternehmerin,<br />

ein Pfarrer, eine Obstbäuerin,<br />

ein Fußballer und eine Mama<br />

gemeinsam? Genau, sie alle rufen gemeinsam<br />

mit fünf anderen Steirern und Steirerinnen<br />

dazu auf, stark zu bleiben, sich an die<br />

Regeln zu halten und nach vorne zu blicken.<br />

Die zehn Landsleute, die stellvertretend für<br />

alle Menschen stehen, die in der Steiermark<br />

leben, sind die Testimonials für die neue Initiative<br />

„Wir Steirerinnen und Steirer gegen<br />

Corona“.<br />

SCHULTERSCHLUSS<br />

Unter dem Motto „Steiermark, bleib<br />

stark“ starteten die steirischen Sozialpartner<br />

Anfang Dezember diese österreichweit<br />

einzigartige Kampagne, die in dieser besonderen<br />

Zeit Mut und Zuversicht gibt. Mit<br />

diesem Schulterschluss appellieren die Sozialpartner-Präsidenten<br />

Josef Herk (WKO),<br />

Josef Pesserl (AK), Horst Schachner (ÖGB),<br />

Stefan Stolitzka (IV) und Franz Titschenbacher<br />

(LK) an das Durchhaltevermögen aller<br />

und rufen zur Eigenverantwortung auf.<br />

Das Ziel: Eine neuerliche Verschärfung der<br />

Maßnahmen bis hin zum dritten Lockdown<br />

und damit schwerwiegende Folgen für Unternehmen,<br />

Arbeitsplätze, aber auch Ausbildungen<br />

durch einen gemeinsamen Appell<br />

an Eigenverantwortung, Mut und Solidarität<br />

abzuwenden.<br />

SCHON GESEHEN?<br />

Vielleicht haben Sie ja eines der zehn Gesichter<br />

der Kampagne schon entdeckt. Zu<br />

sehen und zu hören sind sie in TV, Print,<br />

Hörfunk und natürlich auch online. Zusätzlich<br />

gibt es für die Jüngeren eine eigene Online-Challenge<br />

mit einem kleinen Gewinnspiel.<br />

Die Initiative kann unter<br />

www.gegensteirern.at sowie<br />

#gegensteirern mitverfolgt werden.<br />

Mit der Initiative für die Steiermark setzen<br />

die steirischen Sozialpartner mit den<br />

Medien ein einzigartiges und vor allem<br />

gemeinschaftliches Zeichen.<br />

STEFAN STOLITZKA<br />

Präsident Industriellenvereinigung Steiermark<br />

Ja, Abstand halten ist derzeit eines der<br />

obersten Gebote, doch darüber hinaus sollten<br />

wir das Zusammenhalten nicht vergessen.<br />

JOSEF PESSERL<br />

Präsident Arbeiterkammer Steiermark<br />

Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die<br />

Coronakrise zu überwinden und rasch zu<br />

unserem gewohnten Leben zurückzukehren.<br />

FRANZ TITSCHENBACHER<br />

Präsident Landwirtschaftskammer Steiermark<br />

Wir Arbeitnehmerinnen und Arbeit nehmer in<br />

der Steiermark setzen all unser Können, unsere<br />

Erfahrung und unsere Kraft ein, damit wir eine<br />

gute Zukunft gestalten.<br />

HORST SCHACHNER<br />

Vorsitzender ÖGB Steiermark<br />

Jeder kann etwas dazu beitragen – durch<br />

das eigene Verhalten, was die Einhaltung<br />

der Regeln angeht, genauso wie durch die<br />

Entscheidung, regional einzukaufen.<br />

JOSEF HERK<br />

Präsident Wirtschaftskammer Steiermark<br />

BUSINESS Monat<br />

85


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Neues aus der steirischen Wirtschaft.<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

© THOMAS LUEF, TLC, ROBERT POLSTER, PH. HARTBERGER, DESIGN BÜRO+STAUBACH BERLIN, BEIGESTELLT<br />

1 Geschichte schreiben<br />

Bereits zum vierten Mal wurde mit dem<br />

BUSINESS HISTORY MONAT Unternehmensgeschichte<br />

geschrieben. In Ko operation<br />

mit dem Institut für Wirtschafts-, Sozialund<br />

Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität<br />

Graz werden darin die Historien<br />

heimischer Leitbetriebe präsentiert.<br />

2020 steht dabei das 25-Jahr-Jubiläum des<br />

ACstyria Mobilitätsclusters im Fokus. Foto:<br />

BUSINESS-MONAT-GF Nicole Niederl mit<br />

Thomas Krautzer und Walter Iber (v. l.) vom<br />

Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte<br />

2 Transaktion<br />

Neovia Logistics, ein globaler Anbieter von<br />

Logistikdienstleistungen, gab bekannt, dass<br />

das Unternehmen eine Vereinbarung zur<br />

Übernahme der Temmel Logistik (TLC),<br />

einem in der Steiermark ansässigen Anbieter<br />

von Inbound-Logistik, Dienstleistungen<br />

für die Automobilbranche, geschlossen hat.<br />

Es wird erwartet, dass die Transaktion –<br />

vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung<br />

– bis Anfang <strong>2021</strong> abgeschlossen sein<br />

wird.<br />

3 Studienergebnis<br />

Die Volksbank UnternehmerInnen-Studie<br />

in Kooperation mit dem Gallup-Institut gibt<br />

auch heuer wieder spannende Einblicke in<br />

die persönliche Lebenswelt von Selbstständigen<br />

in Österreich. Thema dieser Ausgabe<br />

sind die Unternehmergenerationen. Die Studie<br />

zeigt unter anderem: Drei von vier UnternehmerInnen<br />

streben nach Anerkennung.<br />

Acht von zehn der Befragten sind zumindest<br />

hin und wieder Kompromisse eingegangen,<br />

um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. 57 %<br />

der Befragten geben an, nach wie vor eher<br />

wenig bis kaum Freizeit zu haben. „Die<br />

UnternehmerInnen-Studie hilft uns dabei,<br />

Selbstständige besser zu verstehen“, erklärt<br />

Gerald Fleischmann (Foto), Generaldirektor<br />

der Volksbank Wien AG.<br />

4 Kaufhaus Österreich<br />

Mit Ende November startete etwas vollkommen<br />

Neues in Österreich: Unter kaufhausoesterreich.at<br />

erhalten rot-weiß-rote Onlinehändler<br />

eine neue Meta-Plattform, die<br />

gemeinsam vom Wirtschaftsministerium<br />

und der Wirtschaftskammer Österreich geschaffen<br />

wurde. Ziel ist es, den heimischen<br />

Onlinehandel zu stärken und Regionalität<br />

mit dem Digitalen zu verbinden. Foto: Bundesministerin<br />

Margarete Schramböck und<br />

WKÖ-Präsident Harald Mahrer<br />

5 Großauftrag<br />

Die Düsseldorfer Rheinbahn AG und die<br />

Duis burger Verkehrsgesellschaft AG haben<br />

bei Siemens Mobility gemeinsam 109<br />

Hochflur-Stadtbahnen vom Typ Avenio HF<br />

bestellt, inklusive einer Option für 48 weitere<br />

Fahrzeuge. Das Auftragsvolumen beträgt<br />

fast 400 Millionen Euro. Die 327 Drehgestelle<br />

dieser Gelenktriebzüge werden im Weltkompetenzzentrum<br />

Graz ab 2022 bis Ende 2026<br />

gefertigt.<br />

BUSINESS Monat<br />

87


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1 2 3<br />

4<br />

5<br />

© STYRIA/MARIJA KANIZAJ, SES, HOMOLKA.CC, TECHNOPARK RAABA, ARNOLD POESCHL, BEIGESTELLT<br />

1 Markus Mair<br />

ausgezeichnet<br />

Das Branchenmagazin „Der österreichische<br />

Journalist“ zeichnete<br />

den Vorstandsvorsitzenden<br />

der Styria Media Group und<br />

Präsidenten des VÖZ, Markus<br />

Mair, als „Medienmanager des<br />

Jahres“ aus. „Guter Journalismus<br />

braucht zwingend gutes<br />

Management. Das wollen wir<br />

mit dieser Auszeichnung gerade<br />

im Corona-Jahr deutlich machen<br />

und zugleich die Arbeit eines<br />

außergewöhnlichen Medienmanagers<br />

wertschätzen“, erklärt<br />

„Journalist“-Herausgeber Georg<br />

Taitl.<br />

2 Yip präsentiert<br />

Ende November präsentierte<br />

SES Spar European Shopping<br />

Centers die neue Kunden- und<br />

Händler-Plattform „yip.at“<br />

(your information point). yip.<br />

at vernetzt ab sofort kostenlos<br />

alle interessierten Handels-,<br />

Gastronomie-, Dienstleitungssowie<br />

Handwerksbetriebe<br />

aus ganz Österreich, um ihre<br />

Standorte, Sortimente und<br />

Leistungen in der Suchplattform<br />

für Kunden sichtbar zu<br />

machen. Die registrierten Unternehmen<br />

erhalten zudem<br />

kostenlos digitales Know-how<br />

mittels regelmäßiger Webinare.<br />

Gleichzeitig vergibt yip.at-Betreiber<br />

SES zweimal jährlich<br />

eine 10.000-Euro-Förderung für<br />

innovative Betriebe.<br />

Foto: Marcus Wild, SES-CEO<br />

und designierter SPAR-Vorstand<br />

3 Innovativ<br />

Wenigen ist wirklich bewusst,<br />

welchen Einfluss eine Schraube<br />

in einem Bauprojekt hat. Der<br />

Grazer Erfinder und Gründer<br />

des Unternehmens Tenz, Gerhard<br />

Hubmann (Foto), nahm<br />

sich dieses Themas an und<br />

entwickelte eine vollkommen<br />

neue Gewindeform – sie scheint<br />

einfach, doch vereint sehr viele<br />

Vorteile in sich. Die neue <strong>Holz</strong>bauschraube<br />

spart Energie und<br />

erleichtert die Arbeit.<br />

4 Spatenstich<br />

Kürzlich wurde im kleinen Rahmen<br />

der Spatenstich vom Wohnpark-Raaba-Bauabschnitt-2<br />

zelebriert. Der neue Wohnpark<br />

entsteht mitten im Zentrum des<br />

Ortsteils Raaba der Marktgemeinde<br />

Raaba-Grambach. Im<br />

nördlich angrenzenden 2. Bauabschnitt<br />

entstehen 118 Wohnungen.<br />

5 Neues<br />

Vorstandsmitglied<br />

In einer Sitzung hat der Aufsichtsrat<br />

der BKS Bank beschlossen,<br />

dass der Leiter der Direktion<br />

Steiermark, Nikolaus Juhász,<br />

ab Juli <strong>2021</strong> in den Vorstand der<br />

BKS Bank berufen wird.<br />

Wir lieben <strong>Holz</strong>.<br />

www.hohensinn-architektur.at


FRAUENPOWER<br />

TEXT: STEFANIE WEISSACHER, FOTO: FOTO FISCHER GRAZ<br />

DIE (HOLZ-)BRÜCKE ZWISCHEN<br />

TRADITION & ZUKUNFT<br />

Unternehmerin, Tischlermeisterin, Mutter und noch mehr:<br />

Martina Kahr im Gespräch rund um Leidenschaft und Verantwortung.<br />

Wie fühlen Sie sich als Frau in<br />

einem Bereich, der lange Zeit von<br />

Männern dominiert wurde?<br />

Seit zehn Jahren ist unsere steirische<br />

Traditions-Tischlerei Kahr<br />

fest in weiblicher Hand. Das von<br />

unserem Vater vor 44 Jahren gegründete<br />

Familienunternehmen,<br />

die Tischlerwerkstätte Peter Kahr<br />

GmbH in Semriach, wird mittlerweile<br />

von uns Schwestern, Martina<br />

und Katrin, mit viel Leidenschaft<br />

und Engagement geführt. In einer<br />

eher männerdominierten Branche<br />

versuchen wir beide, mit einem gut<br />

ausgebildeten Team unseren Kunden<br />

ganzheitliche Einrichtungskonzepte<br />

mit hoher Handwerkskunst<br />

anzubieten.<br />

Uns ist es wichtig, die Tradition<br />

unserer Familie weiterzuführen,<br />

aber wir versuchen, diese in<br />

eine neue zeitgemäße Formensprache<br />

zu übersetzen und vor allem<br />

mit weiblicher Intuition zu bereichern.<br />

Ich als Tischlermeisterin<br />

bin verantwortlich für Beratung,<br />

Planung sowie Produktion und unser<br />

Organisationstalent Katrin für<br />

die Bereiche Einkauf, Marketing<br />

und Rechnungswesen. Um Personal<br />

und Verkauf kümmern wir uns<br />

gemeinsam.<br />

Woher nehmen Sie Inspiration<br />

und Begeisterung?<br />

Als Landesinnungsmeister-<br />

Stellvertreterin der Tischler und<br />

<strong>Holz</strong>gestalter lege ich das Hauptaugenmerk<br />

auf die Qualitätssicherung<br />

der Ausbildungsprogramme.<br />

In über vierzig Jahren wurden bei<br />

uns im Haus 25 Lehrlinge ausgebildet.<br />

Diese Nachwuchspflege wird<br />

auch von uns beiden fortgesetzt,<br />

mittlerweile mit einer vierjährigen<br />

Lehrausbildung mit Schwerpunkt<br />

Tischlereitechnik. Mir ist es als<br />

zweifache Mutter ein ganz besonderes<br />

Anliegen, unserer Jugend Zukunftsperspektiven<br />

aufzugzeigen<br />

und sie für das Tischlerhandwerk<br />

zu begeistern, daher ist es mir besonders<br />

wichtig, mich auch in der<br />

Landesinnung der Tischler und<br />

<strong>Holz</strong>gestalter zu engagieren.<br />

Ich bin auch froh, bereits früh<br />

Werte wie Wertschätzung und Leistung<br />

vorgelebt bekommen zu haben.<br />

FrauenPower hat es in unserem<br />

Familienbetrieb immer<br />

schon gegeben. Unsere Mutter<br />

Margit Kahr hat unseren Vater von<br />

Anbeginn der unternehmerischen<br />

Tätigkeit tatkräftig unterstützt.<br />

Wir sind sehr stolz auf sie. Sie hat<br />

es perfekt geschafft, die Zeit zwischen<br />

Betrieb und Familie zu balancieren,<br />

sodass wir als Kinder nie<br />

zu kurz gekommen sind, aber sehr<br />

viel positive Tugenden mitgenommen<br />

haben.<br />

Ein Zukunftsausblick?<br />

Der Nachwuchs und der Werkstoff<br />

<strong>Holz</strong> sind unsere Zukunft. Als beratendes<br />

Vorstandsmitglied von pro-<br />

<strong>Holz</strong> und Vertreterin der Landesinnung<br />

der Tischler und <strong>Holz</strong>gestalter<br />

in der Wirtschaftskammer Steiermark<br />

sehe ich es als meine Aufgabe,<br />

den Werkstoff <strong>Holz</strong> auch hier mit<br />

weiblicher Intuition als Brücke für<br />

die Zukunft verstärkt aufzubauen.<br />

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