23. August 2020
- In Gastgärten herrscht Gedränge, bei Konzerten gähnende Leere - Hochwasserschutz: Diese Grazer Bäche werden heuer noch sicherer - Angriffe auf marginale Gruppen häufen sich: Neue Dimension der Diskriminierung - Wasserbecken im Fischpark fehlt das Wasser - Ausbau der Vincke-Gründe gefährdet die Gämsen - Zwei neue Radweg-Teile für Graz - Brauhaus Graz-Eggenberg geschlossen - Stiwoll baut an der Nahwärmeversorgung - Andritzer Busbahnhof platzt aus allen Nähten
- In Gastgärten herrscht Gedränge, bei Konzerten gähnende Leere
- Hochwasserschutz: Diese Grazer Bäche werden heuer noch sicherer
- Angriffe auf marginale Gruppen häufen sich: Neue Dimension der Diskriminierung
- Wasserbecken im Fischpark fehlt das Wasser
- Ausbau der Vincke-Gründe gefährdet die Gämsen
- Zwei neue Radweg-Teile für Graz
- Brauhaus Graz-Eggenberg geschlossen
- Stiwoll baut an der Nahwärmeversorgung
- Andritzer Busbahnhof platzt aus allen Nähten
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<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong>, AUSGABE 34<br />
Plan für 2021<br />
Im Sportjahr 2021 stehen jeden Monat<br />
andere Sportarten im Mittelpunkt. Wir<br />
präsentieren die Schwerpunkte. 18/19<br />
Plan für <strong>2020</strong><br />
Maßnahmen gegen Unwetter: Noch in<br />
diesem Jahr werden fünf Hochwasserschutzprojekte<br />
in Graz umgesetzt. 6<br />
... bei Konzerten<br />
gähnende Leere<br />
In Gastgärten<br />
herrscht<br />
Gedränge ...<br />
Angst. Während die Gastgärten und Lokale gut gefüllt sind und die Stadt sogar Aktion scharf machen musste, damit Besucherbeschränkungen und Sperrstunden<br />
eingehalten werden, trauen sich die Grazer nicht so recht, Konzerttickets zu kaufen. Und das, obwohl die Auflagen bei Events viel strenger sind. SEITEN 4/5<br />
GRAZ TOURISMUS/LAMM, MCG/WIESNER, GETTY, CAGRAN
2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
E D I T O R I A L<br />
von<br />
Tobit<br />
Schweighofer<br />
✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />
So sind<br />
wir einfach<br />
nicht!<br />
S<br />
o etwas hat es in Graz<br />
seit vielen Jahren nicht<br />
gegeben: Innerhalb<br />
von nur 24 Stunden gab es<br />
gleich zwei Vandalenangriffe<br />
auf Minderheiten. Die<br />
Außenmauer der Synagoge<br />
wurde mit Parolen beschmiert,<br />
und die Scheiben<br />
des Vereinslokals der RosaLila<br />
PantherInnen wurden<br />
eingeschlagen. „Der Hass auf<br />
Minderheiten hat eine neue<br />
Dimension erreicht“, ist sich<br />
die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle<br />
Daniela<br />
Grabovac sicher (siehe auch<br />
Seiten 8/9). Doch woher<br />
kommt das? Hass ist die<br />
Rache des Feiglings dafür,<br />
dass er eingeschüchtert ist.<br />
Und wo ein Feigling den<br />
anderen trifft, ist Hass wie ein<br />
Strohfeuer – er breitet sich in<br />
Windeseile aus und verbrennt<br />
alle, die mit ihm in Berührung<br />
kommen. Der Hass gegen<br />
Menschen, die als Minderheit<br />
in einer dominanten Kultur<br />
leben, ist schon seit Jahrtausenden<br />
dokumentiert. Auch<br />
wenn sich unsere Gesellschaft<br />
natürlich weiterentwickelt<br />
hat, brauchen die größten<br />
Feiglinge unter uns scheinbar<br />
immer noch das Minderwertigkeits-Ventil<br />
des Hasses, um<br />
über die Runden zu kommen.<br />
Vielleicht haben sie die<br />
letzten Monate mit Pandemie<br />
und Klimakatastrophen noch<br />
feiger gemacht. Wir anderen<br />
sollten aber genau jetzt noch<br />
mutiger werden und in aller<br />
Deutlichkeit klarstellen: „So<br />
sind wir einfach nicht!“<br />
Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT...<br />
... Manfred „Cook“ Koch<br />
Die Konzertbranche<br />
ist<br />
monatelang<br />
stillgestanden –<br />
da rattert’s bei<br />
Egon7-Leader<br />
und Eventer<br />
Manfred Koch<br />
ununterbrochen.<br />
Während er neue<br />
Sicherheitskonzepte<br />
austüftelt,<br />
spielt er aber mit<br />
dem Corona-<br />
Kater und<br />
verdoppelt das<br />
Schrittpensum<br />
mit der Family.<br />
Der Musiker und Veranstalter hat während Corona zu kochen begonnen<br />
und eine Katze adoptiert. Kindern würde er gerne einen Schubser geben.<br />
Wir frühstücken in für die Konzertbranche<br />
unsicheren Zeiten. Braucht’s Kaffee, um wach<br />
zu bleiben, oder eher Tee zur Beruhigung?<br />
Tee trink ich nie, aber ich brauch auch keinen Kaffee<br />
zum Aufwachen. Ich steh grundsätzlich sehr<br />
früh auf. Und jetzt noch früher – ich bekomm zum<br />
ersten Mal in meinem Leben regelmäßigen Schlaf,<br />
weil ich immer vor Mitternacht ins Bett komm ...<br />
Und was gibt’s zum Frühstück?<br />
Seit Corona selbstgemachte Marmelade. Ich<br />
bin in der Zeit endlich meinem Namen gerecht<br />
geworden und hab angefangen zu kochen – mit<br />
dem Thermomix. Ich glaub, ich hab 40 Gläser<br />
Marmelade gemacht. Zum Frühstück gibt’s dazu<br />
dann frische Semmerl oder einen selbstgemachten<br />
Striezel. Aber mittlerweile mach ich auch Pizza<br />
und Brathendl selbst.<br />
Wie haben Sie Corona sonst erlebt?<br />
Die ersten zwei Monate waren ein Geschenk! Ich<br />
hab meine tägliche Schrittanzahl verdoppelt,<br />
weil wir so viel spazieren waren. Und wir haben<br />
uns auch ein Katzenbaby genommen. Mittlerweile<br />
meine männliche Unterstützung im Haushalt<br />
mit einer Frau, drei Töchtern und zwei Hündinnen.<br />
Ein Kater ist es aber auch erst seit dem<br />
ersten Tierarztbesuch (lacht).<br />
Aber beruflich ist alles stillgestanden ...<br />
Wir werden in diesem Jahr vielleicht auf 20 Konzerte<br />
kommen, sonst sind es 130! Nachdem sich<br />
im Mai noch immer nicht viel verändert hat, bin<br />
ich in Unruhe gefallen, hab die Live-is-Back-Tour<br />
mit Nena und Melissa Naschenweng auf die Beine<br />
gestellt. Das Wichtigste: Wir haben mit unserem<br />
Soloprojekt Glückskinder das erste Album<br />
fertig – dafür hätten wir unter normalen Umständen<br />
wahrscheinlich keine Zeit gehabt.<br />
Wenn Sie sich irgendeinen Musiker aussuchen<br />
könnten. Mit wem würden Sie gerne<br />
mal auf der Bühne stehen?<br />
Ich würde mit Sarah Connor, die ich ja auch veranstalten<br />
darf, gerne mal gemeinsam „Vincent“<br />
singen und „Bed of Roses“ mit Jon Bon Jovi – er<br />
ist mein absoluter Lieblingssänger.<br />
Gibt es heuer Urlaub?<br />
Heuer und wahrscheinlich die nächsten Jahre daheim.<br />
Wir haben genau am 1. März unseren Garten<br />
fertig gemacht. Wäre Corona ein Monat früher gekommen,<br />
hätten wir kein fertiges Haus gehabt. So<br />
genieße ich es jeden Tag – nur das Zahlen wird jetzt<br />
halt wahrscheinlich ein bisserl länger dauern.<br />
Wenn Sie im Lotto gewinnen würden, was<br />
würden Sie mit dem Geld machen?<br />
Ich hab eigentlich alles! Die coolste Frau, die gleichzeitig<br />
mein härtester Geschäftspartner ist, die wunderbarsten<br />
Kinder dieser Welt, mein Traumhaus.<br />
Und alles, was ich mir wünschen würde, kann man<br />
nicht kaufen: etwa Gesundheit – und Corona kann<br />
man mit Geld auch nicht besiegen. Ich würde Kindern<br />
helfen, die eine Chance brauchen! Ich glaube,<br />
jeder braucht im Leben manchmal jemanden, der<br />
dir einen Schubser gibt. Ich wäre gerne so jemand<br />
für viele Kinder!<br />
VERENA LEITOLD<br />
Manfred Koch wurde am 24. Februar 1976 in<br />
Deutschlandsberg geboren. Seit 1999 ist er Trompeter<br />
und Bandleader der Kultcoverband Egon7.<br />
Mit seiner Frau Renate Koch-Pertl singt er außerdem<br />
als „Glückskinder”. Darüber hinaus veranstaltet<br />
er selbst große Konzerte. Für September<br />
sind die ersten Live-Termine geplant.<br />
LUEF
graz<br />
4 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
4<br />
redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10<br />
Wir werden die Krisenfitness<br />
des Grazer Stadthaushalts<br />
unter Beweis stellen.“<br />
Finanzstadtrat Günter Riegler zeigt sich<br />
für das Budget 2021 optimistisch. KK<br />
Trotz strengerer Auflagen & Sicherheitskonzepte<br />
Volle Lokale, aber<br />
Die Seniorenwohnungen sind<br />
künftig besser zu erreichen.<br />
Verbesserung für<br />
Grazer Senioren<br />
■■<br />
Die Seniorenwohnungen in<br />
der Körblergasse waren aufgrund<br />
der langen, steilen Auffahrt für<br />
Menschen mit körperlichen Einschränkungen<br />
nur schwer zu<br />
erreichen. „Ich freue mich umso<br />
mehr, dass wir nun gemeinsam<br />
mit der Holding und dem GUSTmobil<br />
eine attraktive Lösung für<br />
die Senioren erreicht haben“, so<br />
Sozialstadtrat Kurt Hohensinner.<br />
Jedes Haus sowie auch die Bushaltestelle<br />
Richard-Wagner-Gasse<br />
und der Geidorfplatz werden ein<br />
Haltepunkt für das GUSTmobil.<br />
KK<br />
In den Gastgärten tummeln sich – natürlich mit Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Tischen – wieder viele Gäste.<br />
Bei Konzerten scheint es mehr Bedenken zu geben. Dabei sind die Auflagen für Veranstalter noch viel strenger. LUEF, KK (2)<br />
Christopher Drexler, Bryn Terfel,<br />
Günter Riegler, Bernhard RinnerKK<br />
Opernweltstars<br />
auf Kasematten<br />
■■<br />
Nach der begeisternden Premiere<br />
von Beethovens „Fidelio“<br />
in den Kasematten kam es zu einem<br />
Treffen von Opernweltstar<br />
Sir Bryn Terfel mit Landesrat<br />
Christopher Drexler, Stadtrat<br />
Günter Riegler und Spielstätten-<br />
Geschäftsführer Bernhard Rinner.<br />
Neben Sir Bryn Terfel rissen<br />
das Publikum auch noch Barbara<br />
Krieger, Peter Kellner, Narine<br />
Yeghiyan, Neven Crnic und<br />
der 80-jährige Wagner-Tenorstar<br />
Reiner Goldberg zu Begeisterungsstürmen<br />
hin!<br />
<br />
Maßnahmen: Das sind die Sicherheitsvorkehrungen bei den Konzerten<br />
■■Fixe Sitzplätze: Bei Nena (4. 9.) und der Gala des Musicals (11. 9.) gibt es wie in der Gastronomie fixe Sitzplätze<br />
sowie Liegestühle mit ausreichend Abstand. Beim abgesagten Konzert von Melissa Naschenweng und Egon7<br />
(5. 9.) hätte es Liegestühle oder Biertische für sechs zusammengehörende Personen gegeben.<br />
■■Abstandsmarkierungen sind am Messegelände angebracht, Desinfektion steht überall zur Verfügung,<br />
MNS-Masken sind vorhanden.<br />
■■Konzertbesucher werden namentlich registriert. So können sie informiert werden, sollte eine andere<br />
Person nach der Veranstaltung positiv auf das Coronavirus getestet werden.<br />
■■Die Türklinken am Messegelände werden in regelmäßigen Abständen desinfiziert.<br />
■■Bei Messeveranstaltungen sind immer Covid-19-Beauftragte vor Ort.<br />
■■Die Räume werden regelmäßig mit modernen Geräten gelüftet.<br />
■■Sämtliche Dienstleister wie Security, Putzkräfte, Caterer usw. sind in die Sicherheitsplanungen mit einbezogen<br />
und werden detailliert auf die Vorgaben hingewiesen.<br />
■■Sämtliche Sicherheitskonzepte werden der Bundesregierung vorgelegt, und erst, wenn sie positiv beurteilt<br />
werden, darf die Veranstaltung stattfinden.
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
➜<br />
TOP<br />
BF GRAZ, LPD STEIERMARK<br />
Passanten löschten Fahrzeug<br />
Ein Rettungsfahrzeug geriet in Brand.<br />
Ohne zu zögern, haben Passanten mit<br />
der Brandbekämpfung begonnen.<br />
Bewaffneter Banküberfall in Graz<br />
Alarmfahndung mit Hubschrauber: Zwei<br />
bislang Unbekannte raubten am Dienstag<br />
eine Bank in der Theodor-Körner-Straße aus.<br />
FLOP<br />
➜<br />
leere Konzert-Areale<br />
KOMISCH. Während die Stadt aufgrund zahlreicher Corona-Partys sogar Aktion<br />
scharf machen musste, haben die Grazer Angst, Konzerttickets zu kaufen. Dabei<br />
ist die Ansteckungsgefahr dank ausgeklügelter Sicherheitskonzepte geringer.<br />
Kurz gefragt …<br />
Von T. Schweighofer und V. Leitold<br />
redaktion@grazer.at<br />
Wenn man in den letzten<br />
Tagen durch Graz spaziert<br />
ist, bekam man<br />
nahezu den Eindruck, Corona<br />
gäbe es nicht mehr. Im Gastgarten<br />
begrüßt man sich mit Bussi-<br />
Bussi, die Lokale sind auch bis<br />
nach der offiziellen Sperrstunde<br />
um 1 Uhr gut gefüllt. So gut<br />
gefüllt, dass die Stadt Graz dieses<br />
Wochenende sogar Aktion<br />
scharf machte, um die Einhaltung<br />
der Auflagen zu kontrollieren<br />
(das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht vor).<br />
Gleichzeitig scheinen sich<br />
die Grazer aber vor Konzerten<br />
und größeren Veranstaltungen<br />
zu fürchten. Anfang September<br />
sind die ersten Open Airs geplant,<br />
der Kartenverkauf geht<br />
jedoch nur schleppend voran.<br />
Das Konzert von Melissa Naschenweng<br />
und Egon7 auf der<br />
Messe musste sogar abgesagt<br />
werden. Und das trotz genau<br />
überlegtem Sicherheitskonzept<br />
(siehe Infokasten links unten).<br />
„Die Menschen haben noch<br />
eine diffuse Angst, zu Veranstaltungen<br />
zu gehen, diese ist<br />
aber vollkommen unbegründet“,<br />
erklärt Messe-Vorstand<br />
Armin Egger. „Wir erstellen<br />
für jede einzelne Veranstaltung<br />
ganz genaue Präventionskonzepte<br />
in enger Absprache mit<br />
dem Gesundheitsamt und der<br />
Veranstaltungsbehörde.“ So<br />
werden beim Nena-Konzert<br />
999 Karten verkauft, obwohl die<br />
Freiluftarena B Platz für 8000<br />
Personen bietet. Zusätzlich ist<br />
das Areal bestuhlt, wodurch<br />
der Mindestabstand garantiert<br />
ist. „36 unserer Mitarbeiter, die<br />
in der Corona-Zeit Unfassbares<br />
leisten, haben die Covid-19-Beauftragtenausbildung<br />
gemacht,<br />
es sind also immer Experten<br />
vor Ort. Insgesamt kann man<br />
sagen, ein Konzertbesuch ist<br />
bestimmt sicherer, als zum Beispiel<br />
einkaufen zu gehen oder<br />
mit der Bim zu fahren.“<br />
Währenddessen fühlen sich die<br />
Veranstalter selbst von der Politik<br />
benachteiligt. „Es ist ein grauenhaftes<br />
Wort, aber wir Veranstalter<br />
sind nicht systemrelevant.<br />
Wir sind kein Grundbedürfnis“,<br />
sagt Veranstalter Manfred Koch,<br />
ohne zu beschönigen. „Die potenziellen<br />
Zuhörer waren zwar<br />
hellauf begeistert, doch über den<br />
Ticketkauf traute sich noch kaum<br />
jemand so recht drüber. Schlussendlich<br />
sorgte auch der Anstieg<br />
der Neuinfektionen für Skepsis;<br />
mit den neuen Reisewarnungen<br />
ging der Ticketverkauf auf ein<br />
Minimum zurück.“<br />
... Armin Egger<br />
1<br />
Wie sicher ist ein<br />
Konzertbesuch ?<br />
Egger: Man ist außerhalb<br />
der eigenen vier Wände<br />
kaum wo so sicher. Leider<br />
werden hier Ängste geschürt.<br />
2<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Egger: Während heute<br />
50.000 Menschen problemlos<br />
in ein Einkaufszentrum<br />
gehen, pocht man seitens<br />
der Politik darauf, dass Veranstaltungen<br />
gefährlich sind.<br />
3<br />
Wünschen Sie sich hier<br />
mehr Mut?<br />
Egger: Absolut. Es muss<br />
einfach wieder normal werden,<br />
etwas zu tun.<br />
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Hochwasserschutz<br />
Die FPÖ Gösting unterstützt<br />
Gastronomen aus dem Bezirk.<br />
Liquidität für<br />
Göstinger Wirten<br />
■■<br />
Zur Unterstützung der Gastronomie<br />
in der Corona-Krise<br />
hat die freiheitliche Bezirksratsfraktion<br />
Gösting rund um Alexis<br />
Pascuttini und Christian<br />
Finster Spenden bei den Wirtschaftstreibenden<br />
gesammelt.<br />
In Summe konnten so 350 Euro<br />
unbürokratisch an zehn Wirten<br />
ausbezahlt werden. Für die<br />
kommende Sitzung werden weitere<br />
Hilfspakete für Gastronomen,<br />
aber auch Kleinunternehmer<br />
(z. B. Friseure) vorbereitet.<br />
KK<br />
Diese Grazer Bäche<br />
werden noch<br />
heuer sicherer!<br />
Beim Schöcklbach in Graz-Andritz auf Höhe Geißlergasse war es beim letzten Starkregen sehr knapp. Der Bach<br />
war am Übergehen. Das Rückhaltebecken hat aber Schlimmstes verhindert, noch ist da viel zu tun. <br />
CAGRAN<br />
Regionalstellenobmann Paul Spitzer<br />
(l.) und Leiter Viktor Larissegger KK<br />
WK will Autos in<br />
der Innenstadt<br />
■■<br />
72 Prozent der Innenstadtkunden<br />
gaben in einer aktuellen Umfrage<br />
der Wirtschaftskammer an,<br />
sehr oft bzw. oft das Auto für den<br />
Einkauf in Graz zu nutzen. Aus<br />
diesem Grund müsse die Erreichbarkeit<br />
der City mit dem eigenen<br />
Pkw langfristig attraktiv bleiben,<br />
fordert Regionalstellenobmann<br />
Paul Spitzer. Geht es nach der<br />
WKO Graz, sollte außerdem die<br />
geplante Innenstadtentflechtung<br />
mit der Straßenbahnstrecke über<br />
die Neutorgasse noch einmal<br />
überdacht werden.<br />
GUT UNTERWEGS. Die Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
in Graz haben volle Fahrt aufgenommen.<br />
Fünf Projekte werden noch in diesem Jahr fertig.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Vom großen Hochwasser,<br />
als etwa halb Andritz unter<br />
Wasser stand, ist Graz<br />
bislang verschont geblieben.<br />
Starkregen wie in den letzten Tagen<br />
hat aber Straßen rund ums<br />
Schloss Eggenberg überflutet, und<br />
auch viele Bäche waren schon<br />
knapp am Übergehen. Das bedeutet,<br />
der Hochwasserschutz ist noch<br />
nicht fertig; es ist noch viel zu tun.<br />
Auch im hochwassergefährdeten<br />
Bezirk Andritz hat das Rückhaltebecken<br />
dafür gesorgt, dass der<br />
Schöckl bach nicht über seine Ufer<br />
trat. „Es war aber sehr knapp“, so ein<br />
Anrainer. Das Problem in Andritz ist,<br />
dass das Rückhaltebecken für HQ 30<br />
und nicht für HQ 100 (hundertjähri-<br />
ges Hochwasser) ausgebaut wurde .<br />
Bürgermeister Siegfried Nagl<br />
zum Ausbau: „Im Jahr 2005 sind bei<br />
einem der größten Starkregen-Ereignisse<br />
alle 52 Bäche in Graz übergegangen.<br />
Der damalige Schaden in<br />
Millionenhöhe für viele Hausbesitzer<br />
war Anlass für uns, über 50 Millionen<br />
Euro in den Hochwasserschutz<br />
zu investieren. In den nächsten Jahren<br />
werden die letzten Grazer Bäche<br />
hochwassersicher ausgebaut.“<br />
In diesem Jahr wird gerade am<br />
Rückhaltebecken Petersbach und<br />
am Linearausbau des Petersbaches<br />
im Mittellauf gearbeitet. Weiters<br />
wird das Rückhaltebecken des Zusertalgerinnes<br />
fertiggestellt, und<br />
beim Schöcklbach in Andritz ist die<br />
dritte Ausbaustufe im Gange. Beim<br />
Rückhaltebecken in Andritz sind<br />
noch Restarbeiten zu machen.<br />
Hochwasserschutz<br />
■■Projekte <strong>2020</strong>: Rückhaltebecken<br />
Petersbach (Kosten 2,9 Millionen<br />
Euro, Stadtanteil 385.450<br />
€); Schöcklbach 3. BA (250.000<br />
Euro, Stadtanteil 50.000 €);<br />
Andritzbach 1. BA (1,5 Millionen<br />
Euro, Stadtanteil 450.000 €)<br />
■■Projekte 2021–2023:<br />
Auswahl: Gabriachbach 3. BA<br />
(2,7 Millionen €, Stadt 810.000,<br />
fertig 2022); Leonhardbach<br />
(Schillerstraße bis Sonnenstraße,<br />
1,5 Mio. €, Stadt 250.000 €, fertig<br />
2021); Mariatrosterbach (Bereich<br />
Kirchberggasse; 1,5 Mio. €, Stadt<br />
450.000, fertig 2021); Schöcklbach<br />
4. BA (Rotmoosweg-Stadtgrenze,<br />
1,5 Mio. €, Stadt 450.000<br />
€, fertig 2022); Thalerbach-<br />
Rückhaltebecken (1,5 Mio., Stadt<br />
150.000, fertig 2023); Thalerbach-<br />
Entlastungsstollen zur Mur (6 Mio.<br />
€, Stadt 1,8 Mio., fertig 2023)<br />
<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich |<br />
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8 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Angriffe auf marginale Gruppen häufen sich<br />
Neue Dimension der<br />
ARG. Nach Vandalenangriffen auf die Synagoge und einen Homo-Verein ist<br />
man bei der Antidiskriminierungsstelle beunruhigt: „In dieser Dimension hat es<br />
Attacken auf Minderheiten in Graz noch nicht gegeben“, so Leiterin Grabovac.<br />
„Die grüne Insel“ nennt sich das<br />
neue Stück der Vitamins Of Society.KK<br />
Theater auf der<br />
Grazer Murinsel<br />
■■<br />
Die Grazer Murinsel wird<br />
zum Schauplatz der neuesten<br />
Uraufführung der Vitamins Of<br />
Society, die diesmal in die musikalische<br />
und visuelle Ästhetik<br />
der Hippie-Ära eintauchen. Mit<br />
Originalmusik des Salzburger<br />
Jazzpianisten Roli Wesp, Texten<br />
des steirischen Dramatikers<br />
J. Schrettle, einem Ensemble<br />
angeführt von Isabella Knöll<br />
und Harry Lampl, inszeniert<br />
von Vitamins-Gründer und<br />
Performer Jimi Lend. Noch zu<br />
sehen am 27. und 28. <strong>August</strong>.<br />
„Für uns ist das aber ein Zeichen dafür, dass unsere Arbeit noch längst nicht getan ist. Wir bleiben weiterhin sichtbar und<br />
stehen aktiv für Akzeptanz und Gleichberechtigung“, so Joe Niedermayer, Obmann der RosaLila PantherInnen. KK (3), FISCHER<br />
Wasserbecken fehlt das Wasser<br />
HEISS. Die Wasserbecken im Fischpark bieten gerade nicht viel Abkühlung. Seit mehr als einem Jahr<br />
sind sie trocken. Jetzt wurde ein Loch gefunden, noch dieses Jahr soll das Wasser zurückkommen.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Seit mehr als einem Jahr stehen<br />
die vier Wasserbecken<br />
im Fischpark beim Opern-<br />
ring leer. Wasser war in die darunterliegende<br />
Tiefgarage eingedrungen,<br />
die Becken konnten<br />
deshalb nicht befüllt werden.<br />
„Es ist bekannt, dass Wasserkörper<br />
ihre Temperatur nur gering<br />
ändern. Aus diesem Grund<br />
wirken sie tagsüber gegen städtische<br />
Wärmeinseln, da sie sich<br />
nicht so schnell erwärmen wie<br />
andere Oberflächen. Da sie dauerhaft<br />
mit Wasser befüllt sind,<br />
erbringen sie eine hohe Verdunstungsleistung,<br />
die sich positiv auf<br />
das Mikroklima der Umgebung<br />
auswirkt!“, so Grünen-Gemeinderätin<br />
Andrea Pavlovec-Meixner.<br />
Sanierung kann starten<br />
Bei der Holding gab’s diese Woche<br />
gute Nachrichten: „Wir glauben,<br />
wir haben das Loch am<br />
Donnerstag in der Seitenwand<br />
gefunden“, berichtet Konzern-<br />
sprecher Gerald Zaczek-Pichler.<br />
Nächste Woche soll noch<br />
noch einmal genauer gegraben<br />
werden. Bestätigt sich die Vermutung<br />
der Spezialfirma, kann<br />
das Becken noch dieses Jahr wieder<br />
mit Wasser gefüllt werden.<br />
„Trotzdem steht in den nächsten<br />
Jahren aber eine größere Sanierung<br />
an“, so Zaczek-Pichler.<br />
Noch sind die<br />
Wasserbecken<br />
im Fischpark<br />
trocken. Bald soll<br />
aber die Sanierung<br />
beginnen,<br />
damit das Wasser<br />
nach mehr als<br />
einem Jahr<br />
endlich wieder<br />
Abkühlung bringen<br />
kann.<br />
KK
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 9<br />
Diskriminierung<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
In der Nacht auf Mittwoch<br />
wurde die Außenmauer der<br />
Grazer Synagoge mit propalästinensischen<br />
Parolen beschmiert,<br />
eine Nacht darauf<br />
schlugen bisher Unbekannte die<br />
Scheiben des Vereinslokals der<br />
RosaLila PantherInnen ein. Damit<br />
gab es innerhalb von zirka 24<br />
Stunden Angriffe auf die jüdische<br />
Gesellschaft und die LGBTQ-<br />
Szene. „Wir stufen die Vandalenakte<br />
ganz klar als Hate-Crime<br />
ein. Dass es gleich zwei Gruppen<br />
gleichzeitig trifft, ist aber ungewöhnlich.<br />
Der Hass auf Minderheiten<br />
hat in Graz eine neue<br />
Dimension erreicht“, ist Daniela<br />
Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle<br />
des Landes<br />
Steiermark, beunruhigt.<br />
Während der Corona-Hochphase<br />
habe es ein bisschen Ruhe<br />
gegeben, der Hass habe sich vor<br />
allem auf Soziale Medien verlagert.<br />
Seit dem Sommer werden<br />
aber über die „Ban Hate“-App<br />
vermehrt Beschmierungen gemeldet.<br />
„Im Vergleich zum<br />
Vorjahr gab es eine<br />
Steigerung von<br />
Juni bis <strong>August</strong><br />
von sieben auf<br />
bisher zwölf Beschmierungen“,<br />
so<br />
Grabovac.<br />
„Wir haben seit<br />
vorigem Jahr Beschmierungen<br />
der<br />
antisemitischen BDS-<br />
Bewegung besonders<br />
im Raum St. Peter beobachtet.<br />
Nazisymbole wie Hakenkreuze<br />
und den Code 88 eher im Raum<br />
Puntigam, Liebenau und um den<br />
Hauptbahnhof.“<br />
Mehr Antisemitismus<br />
Daniela Grabovac<br />
Auffallend sei aktuell, dass keine<br />
besondere Gruppe im Fokus<br />
stehe. Ansonsten habe es immer<br />
Wellen gegen Muslime oder von<br />
Neonazis gegeben, nun treffe es<br />
verschiedene Minderheiten. „Ich<br />
kann mich nicht erinnern, dass<br />
es so etwas in dieser Geballtheit<br />
in Graz schon gegeben<br />
hätte. Dass die jüngsten<br />
Vorfälle in einer Nacht<br />
passiert sind, lässt vermuten,<br />
dass es einen<br />
Zusammenhang gibt.<br />
Ich bin gespannt, was<br />
die Auswertung der<br />
Überwachungskameras<br />
um die Synagoge bringt“,<br />
so Grabovac.<br />
Bei der Polizei versichert<br />
man, nach wie vor intensiv<br />
in alle Richtungen zu ermitteln.<br />
„Bei solchen Angriffen wird<br />
außerdem das Landesamt für<br />
Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung<br />
informiert“, erklärt<br />
Fritz Grundnig.<br />
Zeugen können sich außerdem<br />
anonym und unkompliziert<br />
über die Ban-Hate-App melden.<br />
Hans Roth (l.) und Wolfgang<br />
Stecher mit neuem Honig SCHERIAU<br />
Entsorger-Bienen:<br />
25 kg Blütenhonig<br />
■■<br />
Vor der Firmenzentrale am<br />
Ecoport bei Feldkirchen bei<br />
Graz hat der Abfallentsorger<br />
Saubermacher eine eigene Honigaufbereitungsanlage<br />
(Bienenstöcke<br />
in 1100-l-Abfall-Containern).<br />
Die sechs Bienenvölker<br />
haben jetzt über 25 Kilo feinsten<br />
Blütenhonig produziert, den<br />
Saubermacher-Imker Wolfgang<br />
Stecher an Firmengründer<br />
Hans Roth übergab. Für den<br />
schön gelben Naturhonig haben<br />
insgesamt 180.000 Saubermacher-Arbeitsbienen<br />
gesorgt.<br />
Bauerbe gerettet: Diese schöne Jugendstilvilla am Corneliusweg in Gösting<br />
konnte vor dem Abbruch bewahrt und wieder hergerichtet werden. KK<br />
Villa gerettet, Villa abgerissen<br />
■■<br />
Trotz Einwendungen gegen<br />
den Bebauungsplan wurde die<br />
Türmchenvilla am Lindweg 17 in<br />
Geidorf abgerissen. Eine Projekt-<br />
GmbH zur Errichtung von neuen<br />
Wohnungen wurde bereits<br />
gegründet. Altstadtschützer und<br />
Aktivbürger befürchten jetzt,<br />
dass auch am Lindweg 11 (dort<br />
steht ebenfalls eine Villa), 25 (ein<br />
villenartiges Landhaus) sowie 5<br />
und 23 (kleine Einfamilienhäuser)<br />
die Bagger mit Abrissbirnen<br />
auffahren werden.<br />
Positive Nachrichten gibt es<br />
dafür aus Gösting: Gerfried Zuser<br />
und seine Familie haben sich<br />
entschieden, eine 1913 erbaute<br />
kleine Jugendstilvilla mit schöner<br />
Veranda am Corneliusweg zu<br />
kaufen und herzurichten. „Dank<br />
der Besitzer konnte auch ein<br />
Bauträger ausgestochen werden.<br />
So bleiben sowohl das Gebäude<br />
als auch der wunderbare Garten<br />
erhalten. Es geht zum Glück<br />
nicht immer nur ums Geld“, freut<br />
sich „Grazer“-Leser Zuser. VENA
10 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
➠<br />
Seltenes Bild in Graz: Eine Gämse fühlt sich in den aufgelassenen Vincke-<br />
Steinbrüchen in Plabutschnähe sichtlich wohl.<br />
WINTER<br />
Vincke-Gründe-Ausbau<br />
gefährdet die Gämsen<br />
RÜCKZUGSGEBIET. Ein Naherholungsprojekt<br />
bei den Vincke-Steinbrüchen gefährdet Gämsen.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Erwartungen waren<br />
hoch, als es aus dem<br />
Grazer Rathaus hieß, die<br />
Stadt habe die beiden Vincke-<br />
Steinbrüche in Gösting und<br />
Wetzelsdorf gekauft und man<br />
wolle dort eine schöne Naherholungsmeile<br />
inszenieren.<br />
So ganz genau weiß man noch<br />
nicht, was wirklich auf den aufgelassenen<br />
Steinbrüchen passieren<br />
wird. Robert Wiener, Leiter<br />
der Abteilung Grünraum und<br />
Gewässer, will bis Ende des Jahres<br />
ein vollständiges Nutzungskonzept<br />
vorlegen. Ursprünglich<br />
wollte Bürgermeister Siegfried<br />
Nagl die vor einigen Jahren gekauften<br />
Vincke-Steinbrüche I<br />
und II schon 2017 für die Bevölkerung<br />
zugänglich machen.<br />
Allerdings wurden dann etliche<br />
andere Projekte vorgezogen.<br />
Jetzt kommt wieder Bewegung<br />
in die Vincke-Planungen.<br />
Angedacht ist eine sportliche<br />
Nutzung der ansehnlichen<br />
Grünflächen, auch eine Waldschule<br />
soll auf den Vincke-Gründen<br />
entstehen. Naturlehrpfade,<br />
Aussichtstürme, die Ideenvielfalt<br />
für diesen Bereich, der vor allem<br />
ökologisch genutzt werden soll,<br />
kennt keine Grenzen. Die stellvertretende<br />
Bezirksvorsteherin<br />
von Gösting, Andrea Hriberschek<br />
(SPÖ), kann sich sogar<br />
eine künstliche Kletterwand vorstellen.<br />
Allerdings ist vor allem<br />
der nördliche Steinbruch, was<br />
das Gestein angeht, sehr instabil<br />
und abrutschgefährdet.<br />
Gar keine Freude mit den<br />
neuen Plänen für die Vincke-<br />
Steinbrüche haben die Gämsen.<br />
Für sie, wie uns Anrainer berichteten,<br />
sind die aufgelassenen<br />
Steinbrüche ein Rückzugsgebiet.<br />
Im Bereich von Plabutsch/Buchkogel<br />
gibt es laut Zählung aus<br />
dem Jahr 2018 zwischen 50 und<br />
70 Gämsen. Diese schüchternen<br />
und in Graz eher selten gesehenen<br />
Tiere würden beim Ausbau<br />
der Steinbrüche ihr Rückzugsgebiet<br />
verlieren und würden dann<br />
nicht mehr zu sehen sein.<br />
Auch die Pläne, den Plabutsch<br />
generell zu einem Naherholungsgebiet<br />
auszubauen, würde<br />
die Tierwelt dezimieren. Angedacht<br />
sind neue Wanderwege<br />
und Mountainbike-Strecken.<br />
Auf der Strecke bleiben die wenigen<br />
Wildtiere.<br />
In der Alten Poststraße zwischen Laudongasse und Ostwaldgasse gibt es<br />
jetzt einen neuen und gesicherten Zweirichtungs-Radweg.<br />
KK<br />
Zwei neue Radweg-Teile<br />
für die Stadt Graz<br />
RADELN. In der Alten Poststraße und in der CvH<br />
gibt es neue Radwege. Diese sind sicherer.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Erst seit dieser Woche gibt es<br />
in der Alten Poststraße und in<br />
der Conrad-von-Hötzendorf-<br />
Straße (CvH) neue Radwege. Somit<br />
fügen sich weitere Teile in das relativ<br />
große Netz an Radwegen in der<br />
Stadt Graz ein. Gerade auch jetzt in<br />
der Corona-Zeit, in der sich viele<br />
wieder aufs Radel geschwungen<br />
haben, merkt man, wie wichtig die<br />
umfassende Radinfrastruktur der<br />
Stadt tatsächlich ist.<br />
„Der gesicherte Zweirichtungs-Radweg<br />
in der Alten Poststraße<br />
zwischen Laudongasse<br />
und Ostwaldgasse ist ein wichtiger<br />
Schritt zur Komplettierung<br />
der durchgängigen Radverbindung<br />
von der Wetzelsdorfer Straße<br />
bis zur Peter-Tunner-Gasse/<br />
Blümelstraße: Die letzte Lücke<br />
auf dieser Achse im Kreuzungsbereich<br />
Eggenberger Straße/<br />
Ostwaldgasse wird im Zuge des<br />
Baus der Reininghaus-Bim im<br />
Herbst 2021 geschlossen“, erklärt<br />
Wolfgang Wehap, Pressesprecher<br />
von Stadträtin Elke Kahr.<br />
Aufgrund der deutlichen Abgrenzung<br />
zur Straße ist der neue<br />
Radweg zudem auch sicherer für<br />
alle Verkehrsteilnehmer.<br />
In der CvH wurde der gemischte<br />
Geh- und Radweg<br />
zwischen Flurgasse und Jauerburggasse<br />
zu einem getrennten<br />
Geh- und Radweg ausgebaut.<br />
„Die Fortsetzung nach Süden bis<br />
zum Stadion erfolgt mit der hier<br />
geplanten Bebauung, nach Norden<br />
bis zur Fröhlichgasse wird<br />
die Verbesserung noch länger<br />
dauern“, so Wehap.<br />
Geh- und Radweg<br />
in der CvH sind<br />
mittlerweile gut<br />
sichtbar voneinander<br />
getrennt. KK
12 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Brauhaus Graz-Eggenberg<br />
NEWS. Das Brauhaus<br />
Eggenberg hat für<br />
immer zugemacht. Im<br />
Operncafé und Pink<br />
Elephant bereitet man<br />
sich dagegen aufs Aufsperren<br />
vor.<br />
Von Valentina Gartner & Verena Leitold<br />
redaktion@grazer.at<br />
Gastro<br />
Börse<br />
www.grazer.at<br />
Das Brauhaus Graz-Eggenberg ist Geschichte: Kommen soll stattdessen ein fünfstöckiges Wohnhaus.<br />
KK<br />
Das Brauhaus Graz-Eggenberg<br />
in der Laudongasse<br />
25 war jahrelang eine Institution<br />
im Bezirk. Es war immer<br />
was los: Unzählige Festln, Grillereien,<br />
Open Airs, Hochzeiten,<br />
Musikauftritte, Kabarett- und<br />
Theaterabende wurden gefeiert.<br />
Mit Anfang Juli hat das Kultlokal<br />
seine Pforten nun aber dauerhaft<br />
geschlossen. „Es ist Zeit zum<br />
Kunst in der Schloßbergbahn<br />
■■<br />
Im Rahmen des Kulturjahrs<br />
<strong>2020</strong> wurde diese Woche die Installation<br />
Space*Object*Inbetween<br />
des Grazer Künstlerduos studio<br />
ASYNCHROME in der Schloßbergbahn<br />
eröffnet. Das Grazer<br />
Wahrzeichen wird dabei zu einer<br />
Art mobilen Galerie, die sich<br />
mit dem Thema Transparenz<br />
beschäftigt. In Zeichnungen auf<br />
einer speziellen Folie werden vor<br />
allem die Schattenseiten dessen<br />
beleuchtet, was es bedeutet, dass<br />
unser Leben immer transparenter<br />
wird. „Die Schloßbergbahn mit<br />
ihrem einzigartigen Rundblick<br />
gleichermaßen als Aussichtspunkt<br />
und als mobile Galerie zu<br />
nutzen, war schon an sich eine<br />
hervorragende Idee. Die künstlerische<br />
Erzählung, nämlich mit<br />
dem Begriff der Transparenz zu<br />
spielen und zugleich die Fragen<br />
unserer Vernetzung in der digitalen<br />
Welt zu diskutieren, liegt genau<br />
im Kern der Grundidee des<br />
Calls für <strong>2020</strong>“, so Kulturstadtrat<br />
Günter Riegler.<br />
Alle Fotos auf<br />
www.grazer.at<br />
Kulturstadtrat Günter Riegler, Kurator Roman Grabner, Marleen Leitner<br />
(studio ASYNCHROME) und Holding-Vorstand Wolfgang Malik (v. l.) SCHERIAU
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 13<br />
geschlossen<br />
Dankesagen – danke an euch<br />
alle, die das Brauhaus zu dem<br />
gemacht haben, was es war“, mit<br />
den Worten verabschiedet sich<br />
Wirtin Maria Schmid, die jetzt<br />
mehr Zeit als Oma für ihr Enkelkind<br />
hat.<br />
Das gesamte Wirtshaus wurde<br />
an die Silver Living GmbH verkauft,<br />
somit weicht das Stammlokal<br />
der Eggenberger bald einem<br />
modernen Wohnhausprojekt.<br />
Das neue Gebäude wird sich<br />
in fünf oberirdische Geschosse<br />
und eine Tiefgarage gliedern.<br />
Das Erdgeschoss bietet Platz<br />
für Gastronomie, Nahversorger<br />
und Büroräumlichkeiten. Der<br />
großzügige Innenhof wird ein<br />
grüner Erholungsraum für alle<br />
Bewohner. „Seid’s nicht traurig,<br />
trinkt’s lieber ein Bier aufs Brauhaus,<br />
erinnert’s euch zurück mit<br />
einem Schmunzeln an die schönen<br />
Stunden, die wir verbracht<br />
haben“, so Schmid.<br />
Flieder im Operncafé<br />
Im Operncafé und MM, das ja<br />
zum Pink Elephant wird, bereitet<br />
man sich dagegen auf das<br />
Aufsperren unter der aiola-Family<br />
als neuen Betreibern vor.<br />
Und da gewährten Judith und<br />
Gerald Schwarz kürzlich erste<br />
Einblicke. Das Operncafé, das<br />
zur Brasserie mit französischem<br />
Flair wird, wird in die Farbe Flieder<br />
getaucht. Die Säulen zwischen<br />
verglastem Wintergarten<br />
und hinterem Gastraum wurden<br />
in dem zarten Ton gestrichen<br />
und mit eleganten Leisten verschönert.<br />
Samtene Sessel in der<br />
gleichen Farbe sollen das Bild<br />
abrunden.<br />
Die Eröffnung verzögert sich<br />
übrigens: Beide Lokale sperren<br />
erst Mitte September auf. Das<br />
MM hat in der derzeitigen Form<br />
bis Ende <strong>August</strong> geöffnet – dann<br />
wird ein bisschen umgebaut.
14 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Auch heuer ist im Ortskern von Stiwoll so einiges los. Die Baustelle für das<br />
neue Nahwärmeheizwerk ist bereits in vollem Gange.<br />
GEMEINDE STIWOLL<br />
Stiwoll baut an der<br />
Nahwärmeversorgung<br />
ZUKUNFT. Im Sommer wird im Stiwoller Ortskern<br />
an einem Nahwärmeheizwerk gebaut.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Eigentlich hätte vergangenen<br />
Samstag, am 15.<br />
<strong>August</strong>, eines der Veranstaltungshighlights<br />
des Jahres<br />
in Stiwoll stattfinden sollen<br />
– die bereits 30. Auflage des<br />
berühmten Stiwoller Dorffests.<br />
Das Jubiläum muss heuer<br />
leider aufgrund der allseits<br />
bekannten Corona-Pandemie<br />
ausfallen und bis 2021 warten.<br />
Im Ort wird die Zeit allerdings<br />
durchaus aktiv genutzt. Seit<br />
kurzem wird an einer hochmodernen<br />
Biomasse-Nahwärmeversorgung<br />
gearbeitet.<br />
Nachhaltiges Projekt<br />
Mit dem Bau des Nahwärmeheizwerks<br />
will die Gemeinde<br />
in die Zukunft investieren.<br />
„Die Ausgangslage war, dass<br />
die Ölheizung der Volksschule<br />
langsam in die Jahre gekommen<br />
ist und wir dringend<br />
eine Lösung finden mussten.<br />
Letztendlich hat sich nach<br />
allen Abwägungen ergeben,<br />
dass für den Ortskern von Stiwoll<br />
ein Nahwärmeheizwerk<br />
die Lösung mit der größten<br />
Zukunftsperspektive ist“, erzählt<br />
Bürgermeister Alfred<br />
Brettenthaler, der erst kürzlich<br />
in seinem Amt bestätigt<br />
wurde. Der 500-Kilowatt-<br />
Ofen im Nahwärmeheizwerk<br />
soll mit Waldhackgut betrieben<br />
werden, womit die<br />
Wertschöpfung in der Region<br />
bleibt und obendrein weite<br />
Transportwege entfallen.<br />
In der ersten Ausbaustufe<br />
werden das Gemeindehaus,<br />
die Feuerwehr, die Volksschule,<br />
das Gebäude des Sportvereins,<br />
zahlreiche private<br />
Haushalte und der öffentliche<br />
Wohnbau sowie die Kirche<br />
mit Pfarrhof an das Netzwerk<br />
angeschlossen.<br />
„Die Heizung ist so ausgelegt,<br />
dass sie auch zukünftigen<br />
Bedarf abdecken kann“, so<br />
Brettenthaler, der sich freut,<br />
dass sein Team das Projekt<br />
erfolgreich vorbereiten konnte.<br />
Der Beschluss im Gemeinderat<br />
erfolgte einstimmig.<br />
Rechtzeitig im Herbst soll der<br />
Bau fertiggestellt werden, um<br />
im Winter <strong>2020</strong>/21 den Ortskern<br />
von Stiwoll mit „sauberer“<br />
Wärme versorgen zu können.<br />
Wenn zwei Gelenkbusse am Andritzer Busbahnhof halten, kann ein dritter<br />
Gelenkbus nicht mehr einfahren und blockiert die Kreuzung.<br />
CAGRAN<br />
Andritzer Busbahnhof<br />
platzt aus allen Nähten<br />
KEIN PLATZ. Der Busbahnhof in Graz-Andritz ist<br />
für viele Busse zu klein. Ideen zur Lösung gibt es.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Der Andritzer Busbahnhof<br />
am Hauptplatz, direkt<br />
neben den Endhaltestellen<br />
der Bim-Linien 4 und 5,<br />
wird einfach zu klein. Drei Grazer<br />
Buslinien und die Buslinie<br />
240, die nach Kumberg fährt,<br />
sind einfach zu viel. Das Problem<br />
ist, wenn stadteinwärts zwei<br />
Busse an der Haltestelle stehen,<br />
kann ein dritter Gelenkbus nicht<br />
mehr einfahren. Aus Richtung<br />
Osten (Radegunder Straße)<br />
steht daher ein Gelenkbus teils<br />
mehrere Grünphasen und mitunter<br />
beide Fahrspuren blockierend<br />
an der Ampelkreuzung. Es<br />
kommt unweigerlich zu Staus.<br />
Von anderer Seite, der Andritzer<br />
Reichsstraße aus Richtung<br />
Norden (St. Veit/Stattegg) kommend,<br />
blockiert ein ankommender<br />
dritter Bus die gesamte<br />
Kreuzung Richtung Radegunder<br />
Straße. Manchmal auch mehrere<br />
Grünphasen lang.<br />
Verkehrsstadträtin Elke Kahr,<br />
die das Problem kennt, war auch<br />
schon bei einer Sitzung des Andritzer<br />
Bezirksrates und versicherte,<br />
„bis zum Sommer <strong>2020</strong>,<br />
spätestens bis Schulbeginn im<br />
September“ diese unhaltbare Situation<br />
behoben zu haben.<br />
Erich Cagran von der Bürgerinitiative<br />
Andritz (BIA) zeigt<br />
jetzt auf und gibt zu bedenken:<br />
„Viel Zeit ist bis zum Schulbeginn<br />
nimmer – von einer Problemlösung<br />
ist aber leider noch immer<br />
nichts zu sehen …“<br />
Bezirksvorsteher Johannes<br />
Obenaus (VP) hat zum Verkehrsproblem<br />
Andritz eine Vision.<br />
„Ich möchte hier eine Begegnungszone<br />
ähnlich wie am<br />
Sonnenfelsplatz. Im Zuge der<br />
Gesamtverkehrsplanung für Andritz<br />
sollte auch eine Tiefgarage<br />
gebaut werden, damit die Parkflächen<br />
frei sind und begrünt<br />
werden können. Wichtig für die<br />
Andritzer Wirtschaft ist natürlich,<br />
dass man mit dem Auto<br />
hinkommen kann und dabei das<br />
Auto in der Tiefgarage parkt. Das<br />
wäre dann mein Meisterstück als<br />
Bezirksvorsteher.“ Für die Busmisere<br />
ist jetzt auch angedacht, vor<br />
der Bibliothek eine Haltestelle<br />
zum Ein- und Aussteigen einzurichten,<br />
um den Busbahnhof<br />
dadurch ein wenig entlasten zu<br />
können. Diese Lösung könnte<br />
sofort umgesetzt werden.
16 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Ein dreifaches Hoch auf<br />
SCHÖN. Auch diese Woche<br />
haben uns zig Sommerfotos<br />
unserer Leser erreicht.<br />
Für das beste Bild des<br />
Jahres gibt’s zwei Nächte<br />
für zwei Personen im Quellenhotel<br />
Heiltherme Bad<br />
Waltersdorf im Wert von<br />
578 Euro zu gewinnen. Also<br />
Foto mit Vor- und Nachname<br />
sowie ein paar Zeilen<br />
zum Bild an redaktion@<br />
grazer.at schicken!<br />
Monika Krall wurde am wunderschönen Bohinjer See in<br />
Slowenien beim Fotografieren fotografiert.<br />
Alle Fotos auf<br />
www.grazer.at<br />
Sandra Paier hat mit ihrem Lebensgefährten diesen Sommer ausgenutzt<br />
und das ansonsten völlig überlaufene Hallstatt besichtigt.<br />
Bei uns ist man Kühe auf der Alm gewöhnt. Kathy Baumgartner wurde<br />
in den andalusischen Bergen vor Stieren gewarnt – typisch spanisch.<br />
Robert Vlacilik hat die Ausfahrt mit seinen Kindern sichtlich genossen.
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 17<br />
den heurigen Sommer<br />
Felix und Hanna genießen die Tiroler Bergluft am Stausee Kops mit Blick auf<br />
die Ballunspitze – Mama Renate Straßegger hat es bildlich festgehalten.<br />
Katharina Schwarz-Mrak und ihre Tochter Rosalie (acht Monate)<br />
haben gemeinsam erfolgreich den Hochstuhl erklommen.<br />
Kathrin Schober hat auf der Buchackeralm tatsächlich ein Selfie mit<br />
einer Kuh gemacht. Danke an Andrea Pratter für das tolle Foto!<br />
Weltweit größter Weber Store<br />
■■<br />
Der Bau des weltweit<br />
größten Weber Original<br />
Store in Seiersberg geht<br />
zügig voran. Jetzt wurde<br />
die Gleichenfeier begangen,<br />
im März soll eröffnet<br />
werden. „Wir können<br />
unseren Kunden mehr<br />
bieten und Arbeitsplätze<br />
schaffen. Darauf sind wir<br />
stolz“, erklären die Geschäftsführer<br />
Benedikt<br />
Mitterlehner und René<br />
Peuschler.<br />
Benedikt Mitterlehner (l.)<br />
und René Peuschler WEBER<br />
Schlingensiefs Schaffen<br />
■■<br />
Anlässlich des zehnten<br />
Todestages von<br />
Christoph Schlingensief<br />
widmet das Forum<br />
Stadtpark dem Künstler<br />
eine Ausstellung und<br />
ein dichtes Programm<br />
bis 30. <strong>August</strong>. Den Anfang<br />
machten Gerhild<br />
Steinbuch & Bernhard<br />
Fleischmann, gefolgt<br />
von einer Live-Aktion<br />
von „Die Vielen“ und<br />
DJ Ed Hauswirth.<br />
Bernhard Fleischmann<br />
und Gerhild Steinbuch<br />
KK
18 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Fast hundert Sportarten<br />
Gemma,<br />
Grazer<br />
www.grazer.at<br />
SPORTJAHR. Programmkoordinator<br />
Markus Pichler präsentiert<br />
den detaillierten<br />
Jahresplan des Grazer<br />
Sportjahres 2021.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Möglichst alle Grazer Sportvereine sollen sich 2021 beteiligen, um gemeinsam ein Fest des Sports zu feiern.<br />
GETTY<br />
Das Grazer Sportjahr 2021<br />
wirft schon jetzt seine<br />
Schatten voraus. „Das<br />
ganze Jahr hindurch sollen fast<br />
täglich Sportveranstaltungen in<br />
der Stadt stattfinden, an denen<br />
die Menschen auch selbst teilnehmen<br />
und Sportarten ausprobieren<br />
können“, berichtet<br />
Programmkoordinator Markus<br />
Pichler, der einen detaillierten<br />
Plan über das kommende Jahr<br />
vorlegt. Jedes Monat steht dabei<br />
Damen-Radteam startet durch<br />
AUF GEHT’S. Das erfolgreiche Grazer Damenradrennteam „Team Cookina“ – ASKÖ ARBÖ Graz steht<br />
vor großen Aufgaben wie etwa den österreichischen Meisterschaften und der Europameisterschaft.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Das Grazer Team Cookina<br />
ist gespickt mit Welt- und<br />
Europameisterinnen,<br />
Staatsmeisterinnen und Medaillengewinnerinnen.<br />
In den kommenden<br />
Wochen stehen den<br />
Grazerinnen – allen voran den<br />
Leistungsträgerinnen Angelika<br />
Tazreiter, Anna Kiesenhofer,<br />
Veronika Windisch, Sandrina Illes,<br />
Brigitte Stocker und Manuela<br />
Hartl – große Aufgaben bevor.<br />
Am heutigen Sonntag finden<br />
die österreichischen Meisterschaften<br />
im burgenländischen<br />
Mattersburg statt. „Die größten<br />
Titelchancen haben hier die starke<br />
Sprinterin Veronika Windisch<br />
und Angelika Tazreiter, wenn sie<br />
einen erfolgreichen Ausreißversuch<br />
unternehmen kann“, erklärt<br />
Teammanager Klaus Kabasser.<br />
Anna Kiesenhofer kann ihren<br />
Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen,<br />
da sie morgen, Montag,<br />
in Plouay (Frankreich) bei den<br />
Europameisterschaften im Einzelzeitfahren<br />
antritt. Ihr dürfen<br />
hier auch durchaus Medaillenchancen<br />
attestiert werden, fuhr<br />
sie doch bei der EM 2019 auf den<br />
starken fünften Platz. Am 27. <strong>August</strong><br />
tritt Angelika Tazreiter für<br />
das Nationalteam im Straßenrennen<br />
in die Pedale.<br />
Von 20. bis 27. September finden<br />
die Weltmeisterschaften<br />
statt, an denen Anna Kiesenhofer<br />
und Angelika Tanzreiter teilnehmen<br />
werden. Nachdem die<br />
WM nicht wie geplant in Aigle<br />
in der Schweiz stattfinden kann,<br />
sucht der Welt-Radsportverband<br />
UCI noch nach einem geeigneten<br />
Austragungsort.<br />
Veronika Windisch, Manuela Hartl, Anna Kiesenhofer, Brigitte Stocker, Sandrina<br />
Illes und Angelika Tazreiter (v. l.) fiebern den Aufgaben entgegen. KAISER
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 19<br />
in zwölf Monaten<br />
im Zeichen eines bestimmten<br />
Sportbereichs. Unter dem Motto<br />
„Let’s go! Graz“ werden insgesamt<br />
fast hundert Sportarten abgedeckt.<br />
„Wir bitten alle Grazer<br />
Vereine, die sich am Sportjahr<br />
beteiligen möchten, sich beim<br />
Sportamt zu melden. Nur gemeinsam<br />
können wir die Stadt<br />
ein ganzes Jahr lang in eine riesige<br />
Arena verwandeln.“ Hier ist<br />
der Überblick über das komplette<br />
Sportjahr 2021:<br />
Jänner: Wintersport<br />
Ski Alpin und Snowboard, Ski<br />
Nordisch und Biathlon, Skibob,<br />
Tourenski, Rodeln, Bob und Skeleton<br />
Februar: Indoor-Ballspiele<br />
Handball, Basketball, Volleyball,<br />
Hockey, Floorball, Futsal, Torball<br />
März: Indoor-Sport & Fitness<br />
Turnen & Gymnastik, Trampolin,<br />
Fitness/Aerobic, Tanzsport,<br />
Schach<br />
April: Rückschlagspiele & US<br />
American<br />
Tennis, Badminton, Tischtennis,<br />
Squash, American Football,<br />
Baseball, Cricket, Rugby, Lacrosse,<br />
Polo, Cheerleading<br />
Mai: Ausdauer Outdoor<br />
Laufen, Wandern, Radfahren,<br />
Rollsport/Inlineskating, Triathlon,<br />
Orientierungslauf, Klettern<br />
Juni: Outdoor-Ballspiele<br />
Fußball, Beachvolleyball, Footvolley,<br />
Faustball<br />
Juli: Wassersport<br />
Schwimmen, Wasserspringen,<br />
Tauchen, Schnorcheln, Wasserball,<br />
Rudern, Kanu, Rafting, Segeln,<br />
Surfen, Windsurfen, Kitesurfen,<br />
Wasserski & Wakeboard<br />
<strong>August</strong>: Sommersport<br />
Leichtathletik, Reitsport, Aero/<br />
Flug, Moderner Fünfkampf,<br />
Schützen/Sportschützen, Bogenschießen<br />
September: Geschicklichkeit<br />
und Koordination<br />
Golf, Bahnengolf, Frisbee, Discgolf,<br />
Parkour, Casting, Geschicklichkeit<br />
(Slackline usw.), Boccia<br />
Oktober: Kampfsport<br />
Judo, Ringen, Boxen, Kickboxen,<br />
Karate, Taekwando, Jiu-Jitsu, Capoeira<br />
November: Eissportarten<br />
Eishockey, Eisschnellauf, Eiskunstlauf,<br />
Curling, Eis- und<br />
Stocksport<br />
Dezember: Indoor<br />
Gewichtheben, Kraftdreikampf,<br />
Fechten, Kegeln, Dart, Billard,<br />
Tischfußball<br />
Am 5.<br />
September<br />
können<br />
Nachwuchstorhüter<br />
der<br />
Jahrgänge<br />
2008 bis<br />
2010 beim<br />
SK Sturm<br />
ihr Talent<br />
unter Beweis<br />
stellen. GETTY<br />
So sieht die Sonderbriefmarke<br />
vom Kunsthaus Graz aus.<br />
Kunsthaus jetzt<br />
als Briefmarke<br />
■■<br />
Am Donnerstag wurde ein<br />
besonderes Sammlerstück präsentiert:<br />
„Moderne Architektur<br />
in Österreich“ heißt die Serie, in<br />
der nun auch eine Sonderbriefmarke<br />
des Kunsthaus Graz erscheint.<br />
Die Marke wird in einer<br />
Auflage von 310.000 in Bögen<br />
zu je 50 Stück ausgegeben, der<br />
Nennwert beträgt 2,75 Euro.<br />
Christian Purrer (l.) und Martin Graf<br />
mit PSO-Obfrau Sabine Zach KK<br />
Estag unterstützt<br />
Sozial-Verein<br />
■■<br />
Der in der Urlaubsregion<br />
Schladming-Dachstein beheimatete<br />
Verein „Freizeit Para-<br />
Special Outdoorsports“, der<br />
Menschen mit körperlicher und<br />
geistiger Behinderung barrierefreien<br />
Urlaub ermöglicht, kann<br />
dank einer Unterstützung der<br />
Energie Steiermark sein Angebot<br />
in den nächsten zwei Monaten<br />
um ein E-Taxi erweitern.<br />
KK<br />
Sturm sucht Tormann-Talente<br />
■■<br />
Mit Tobias Schützenauer (Jg.<br />
1997), Fabian Ehmann (1998),<br />
Christopher Giuliani (1999),<br />
Florian Wiegele (2001) und<br />
Luka Maric (2002) haben es in<br />
den letzten Jahren fünf steirische<br />
Nachwuchs-Torleute bis in<br />
die Kampfmannschaft des SK<br />
Sturm und in diverse ÖFB-Nachwuchs-Nationalteams<br />
geschafft.<br />
Mit Matteo Bignetti (Jg. 2004)<br />
gelang heuer im Sommer sogar<br />
einem heimischen Tormann-<br />
Talent der Sprung von Sturm in<br />
die deutsche Bundesliga zu Eintracht<br />
Frankfurt! Jetzt werden die<br />
nächsten Tormann-Talente der<br />
Jahrgänge 2008 bis 2010 gesucht.<br />
Am Samstag, 5. September, haben<br />
junge Tormann-Talente die<br />
Chance, ihr Können unter der<br />
Leitung von SK-Sturm-Torwart-<br />
Ausbildungsleiter und UEFA-A-<br />
Diplom-Torwarttrainer Roland<br />
Goriupp im Trainingszentrum<br />
Messendorf unter Beweis zu stellen<br />
– und im Rahmen eines „Tormann-Talente-Tages“<br />
evaluieren<br />
zu lassen. Anmeldungen bitte an:<br />
office@tormannakademie.at. TS
20 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
In diesem Sommer nur<br />
noch dreimal Autokino<br />
TOLL. Das Grazer Diesel Autokino am<br />
Dach des Citypark geht nächste Woche<br />
ins Finale. Drei Blockbuster stehen an,<br />
bevor es heißt: „Bis nächstes Jahr!“<br />
Kaum zu glauben, aber dieser<br />
außergewöhnliche<br />
Sommer <strong>2020</strong> ist schon<br />
fast wieder vorbei. Nächste Woche<br />
geht das beliebte Autokino<br />
am Dach des Citypark ins Finale,<br />
bevor dann schon der September<br />
Einzug hält. Für Filmfans bedeutet<br />
das also: Es gibt noch genau<br />
drei Chancen, den besonderen<br />
Mix, gepaart aus Retro-Feeling<br />
und modernster Kinotechnik, zu<br />
erleben.<br />
Am Donnerstag, 27. <strong>August</strong>, gibt<br />
es den preisgekrönten Queen-<br />
Schlager „Bohemian Rhapsody“<br />
von Regisseur Bryan Singer<br />
noch einmal zu sehen. Der Streifen<br />
wurde 2019 mit vier Oscars<br />
prämiert – unter anderem konnte<br />
Freddie Mercury-Mime Rami<br />
Malek als bester Hauptdarsteller<br />
überzeugen.<br />
Eine geballte Ladung Action<br />
wird dann am Freitag, 28. <strong>August</strong>,<br />
mit „Bloodshot“ geliefert – übrigens<br />
der letzte Film, der vor dem<br />
Corona-Lockdown in die Kinos<br />
kam. Hollywood-Star Vin Diesel<br />
verkörpert darin die gleichnamige<br />
Comicfigur und sorgt für einige<br />
spannende Momente.<br />
Zum Abschluss am Samstag,<br />
29. <strong>August</strong>, gibt’s dann etwas zu<br />
lachen. Mit „Love Machine“ wird<br />
der publikumsstärkste österreichische<br />
Kinofilm des Jahres gezeigt:<br />
Für über 141.000 gelöste<br />
Eintrittskarten gab’s auch den<br />
Österreichischen Filmpreis. In<br />
der erfolgreichen Komödie beginnt<br />
Kabarettist Thomas Stipsits,<br />
als Callboy zu arbeiten – viel<br />
mehr muss man eigentlich gar<br />
nicht sagen.<br />
‘s Fachl<br />
CITYPARK Graz<br />
ALLE FOTOS: LUEF, KK, SCHERIAU<br />
www.grazer.at<br />
präsentiert
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 21<br />
Hundekot macht Kühe krank<br />
ARG. Hunde zertreten in Ries die Wiesen der Bauern, und die Besitzer räumen oft die<br />
Häufchen nicht weg – das führt zu Problemen. Bezirk appelliert jetzt an Hundehalter.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Die Bauern aus dem Bezirk<br />
Ries sind am Verzweifeln<br />
wegen eines immer grö<br />
ßer werdenden Problems und<br />
bitten Hundebesitzer jetzt darum,<br />
ihre Vierbeiner anzuleinen<br />
und vor allem deren Häufchen<br />
gewissenhaft zu entfernen und<br />
zu entsorgen.<br />
Bauern rufen Hundebesitzer<br />
jetzt dazu<br />
auf, ihre Vierbeiner an<br />
die Leine zu nehmen<br />
und den Kot wegzuräumen.<br />
GETTY (2)<br />
„Durch das Niedertreten der<br />
Wiese wird einerseits das Mähen<br />
sehr erschwert und andererseits<br />
– das ist vielen sicher nicht bewusst<br />
– kann es für Kühe sogar<br />
mit dem Tod enden, wenn sie<br />
den Hundekot mitfressen“, appelliert<br />
in Vertretung der Rieser<br />
Bauern Josef Schuster, Bezirksvorsteher<br />
von Ries. Verunreinigtes<br />
Futter wie Gras, Heu und Silage<br />
kann Kühe tatsächlich krank<br />
machen und in Folge dessen zu<br />
Totgeburten führen.<br />
In Graz herrscht, ausgenommen<br />
auf Hundewiesen, eine<br />
allgemeine Leinenpflicht. Die<br />
Bauern bitten eindringlichst,<br />
diese wahrzunehmen und die<br />
vorgesehenen Wege zu benutzen,<br />
um die Wiesen nicht plattzutreten.<br />
„Bitte nehmen Sie auch<br />
ein Sackerl mit, um die Hinter<br />
lassenschaften Ihres Lieblings<br />
richtig zu entsorgen. Wir haben<br />
dafür schon viele Hundesackerl-<br />
Spender aufgestellt und werden<br />
auch noch weitere montieren“,<br />
so Schuster.
22 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
S E R V I C E<br />
Leser<br />
Briefe<br />
redaktion@grazer.at<br />
Aus Angst auf Radweg<br />
Zum Bericht „Aus Angst mit dem<br />
Rad am Gehweg“: Ein Radfahrer<br />
fährt mit 20–22 km/h, somit ist er<br />
ca. 6–8 Min. lang unterwegs auf<br />
der Grabenstraße von der Hochsteingasse<br />
bis zur Andritzer Maut.<br />
Wenn er auf der Fahrbahn fährt,<br />
blockiert er in dieser Zeit eine der<br />
beiden Fahrbahnen und riskiert<br />
Hals und Kragen. Er fährt dabei<br />
neben einem Gehsteig, auf dem<br />
niemand unterwegs ist. Würde er<br />
auf dem Gehsteig fahren dürfen,<br />
die Autofahrer wären froh, wenn<br />
sie ungehindert beide Fahrbahnen<br />
benützen könnten, und er<br />
wäre nicht gefährdet. Sollte wider<br />
Erwarten doch einmal ein Fußgänger<br />
unterwegs sein, könnte er<br />
doch kurz absteigen und danach<br />
wieder weiterfahren. Es wäre doch<br />
sinnvoll.<br />
Csaba Horvath, Graz<br />
* * *<br />
Wo bleibt Nächstenliebe?<br />
Zum Bericht: „Kirchen: Millionen<br />
für Bautätigkeiten“: Ich habe soeben<br />
aus Ihrem Artikel entnommen,<br />
dass die Kirche Millionen<br />
für Sanierung und andere Objekte<br />
inwestiert!!! Und das in Zeiten wie<br />
diesen, mein Gott, haben sie nichts<br />
Wichtigeres zu tun? Die Wirtschaft<br />
geht bergab, Leute sind arbeitslos,<br />
ganze Familien leiden, sind noch<br />
mehr verschuldet, wissen nicht,<br />
wie sie durchkommen sollen. Und<br />
was macht die Kirche????? Sanieren???????<br />
Tzzzz, wo ist die Nächstenliebe,<br />
Hilfe wäre hier wohl eher<br />
angebracht, mit Geldspenden oder<br />
rückständigen Mietzahlungen<br />
und vielem mehr!!!!! Die Kirche<br />
ist reich, also bitte, ist es nicht an<br />
der Zeit zu teilen!!!????? Aber diesbezüglich<br />
hört man ja nie etwas,<br />
ganz egal ob die Welt hungert oder<br />
medizinische Versorgung braucht,<br />
Schulen, Spitäler ... In armen Ländern<br />
spendet immer nur das Volk!!!<br />
Karin Zehetner, Graz<br />
* * *<br />
Kein Augenarzttermin!<br />
Nach telefonischer Anfrage für<br />
einen Termin bei meinem Augenarzt<br />
und einer empfohlenen<br />
Wahlärztin in GU-Süd wurde mir<br />
empfohlen, die Augenklinik (Graz<br />
LKH) aufzusuchen. Dort wurde<br />
ich jedoch mit meinen Augenbeschwerden<br />
nicht aufgenommen,<br />
da ich keinen fixen Termin hatte.<br />
Statt einer Behandlung bekam ich<br />
eine Liste mit 50 Augenarzt-Adressen<br />
in Graz ausgehändigt, mit der<br />
Empfehlung, alle „durchzutelefonieren“,<br />
was ich dann auch tat.<br />
Wegen Urlaubsansagen, Aufnahmestopp<br />
bis zu telefonischer<br />
Unerreichbarkeit und falschen<br />
Telefonnummern konnte ich von<br />
50 Kassen- und Wahlärzten keine<br />
einzige Terminzusage erreichen.<br />
Gabriele Hellemann, Graz<br />
* * *<br />
Bravo zum Kommentar<br />
Zum Kommentar von Verena Leitold<br />
„Sind wir eigentlich noch bei<br />
Trost?“: Müsste auf der Titelseite<br />
stehen, um viele Menschen zu erreichen.<br />
Leider sind Empathie,<br />
Humanität und Anstandsdenken<br />
nicht mehr „up to date“. Haben<br />
solch denkende Menschen jedoch<br />
selbst negative Erfahrungen, erwarten<br />
sie von jedem anderen<br />
genau diese eigentlich selbstverständlichen<br />
Begriffe wie Verständnis,<br />
Mitgefühl und Hilfe.Sigmund<br />
Freud hätte wohl großes Gefallen<br />
an Erklärung. Anstandsregeln<br />
sind leider auch „out“ und anonyme<br />
Kundgaben „in“ !<br />
Traurig, Menschen geben über<br />
Menschen Kommentare ab, die ihnen<br />
persönlich gar nicht bekannt<br />
sind. Für mich kleine Mephistos<br />
aus der Ferne.<br />
D. Ebert, Graz<br />
* * *<br />
Der Hass hat nie Ruhe<br />
Zum selben Kommentar: Vielen<br />
Dank, Sie sprechen mir aus der<br />
Seele. Ich habe in letzter Zeit auch<br />
Hässliches erlebt. Die Menschen<br />
sind im Inneren immer gleich geblieben.<br />
Sie können es nur nicht<br />
mehr so ausleben. Eine Nachbarin<br />
sagte, wenn es hart auf hart geht,<br />
z. B. Hunger etc., bringen sie sich<br />
gegenseitig um. Natürlich hat es<br />
aber immer einige Gute gegeben,<br />
auch in den schrecklichsten Zeiten.<br />
Vielleicht können Sie einmal schreiben,<br />
dass wir uns nur selbst am<br />
meisten schaden, wenn wir böse<br />
sind und hassen, weil dann zerstören<br />
wir uns selbst komplett, und<br />
es bringt Unglück über uns. Was<br />
man sät, wird man ernten.
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 23<br />
Der Hass hat nie Ruhe, er wird immer<br />
ärger, siehe Hitler, und führt<br />
zu Verzweiflung und Selbstmord.<br />
Die Liebe gibt Glück, Ruhe und<br />
Seelenfrieden, auch wenn man<br />
dafür sterben müsste.<br />
Veronika Preihs, Graz<br />
* * *<br />
Negative Berichterstattung<br />
Zum Kommentar von Verena Leitold:<br />
Bravo, endlich jemand, der<br />
auch darüber schreibt, dass in<br />
„Zeiten wie diesen“ die Leute nicht<br />
zusammengewachsen sind und<br />
aufeinander aufpassen. Es gibt so<br />
viele „Gutmenschen“ wie noch nie,<br />
es wird jede Kleinigkeit dazu verwendet,<br />
andere in die Schranken<br />
zu weisen, und passiert es dann<br />
mal doch, wird darüber gelästert.<br />
Es ist aber nicht Corona allein<br />
dran schuld, dass Leute so negativ<br />
aus sich rausgehen, man hat gemerkt,<br />
wenn man auch noch so gehässig<br />
ist, es hat keine Folgen, und<br />
daran sind nicht Soziale Netzwerke<br />
schuld, es ist die Berichterstattung,<br />
egal von welchem Medium,<br />
es werden negative Meldungen,<br />
Nachrichten bevorzugt. Aufgrund<br />
dessen, so glaube ich, nimmt sich<br />
das Individuum auch kein Blatt<br />
mehr vor den Mund und verbreitet<br />
auch nur Negatives .<br />
Peter Fabian, Graz<br />
* * *<br />
Mur-Wasser überprüfen<br />
Zum Bericht: „Mur: Hochwasser<br />
verschlechtern Wasserqualität“:<br />
1) Behörde fragen, wann die Wasserqualität<br />
überprüft wurde bzw.<br />
wird.<br />
2) Wenn dies nicht kurzfristig passiert,<br />
ersuche ich den „Grazer“, eine<br />
Probe der Mur untersuchen zu lassen<br />
und zu veröffentlichen.<br />
Erich Jeindl, Graz<br />
* * *<br />
Autos sind viel zu schnell<br />
Zum Bericht: „Aus Angst mit dem<br />
Rad am Gehweg“: Geehrter Herr<br />
Radkovic, habe mit Interesse Ihren<br />
Kommentar zur Problematik<br />
„Radfahrer auf der Grabenstraße“<br />
zwischen Hochsteingasse und Einfahrt<br />
Tunnel Nord bzw. umgekehrt<br />
gelesen. Nicht erwähnt haben Sie,<br />
das in diesem Bereich Geschwindigkeitsübertretungen<br />
durch den<br />
motorisierten Verkehr nahezu zur<br />
Selbstverständlichkeit geworden<br />
sind, aber von den Behörden anscheinend<br />
nicht wahrgenommen<br />
werden.<br />
Viele Leserbriefe<br />
kamen<br />
zu unserer<br />
letzten Ausgabe<br />
vom 16.<br />
<strong>August</strong>.<br />
Wir bewohnen<br />
das<br />
Haus Grabenstraße<br />
85; bei der<br />
Gehwegpflege<br />
zischen<br />
die Radf<br />
a h r e r<br />
In der Luft<br />
2021 kommen die Staatsmeisterschaften im<br />
Flugsport nach Graz. Aero-Club-Präsident<br />
Wolfgang Malik verrät erste Details. 8/9<br />
Baustelle. Dom, Basilika Mariatrost, Pfarrhof St. Peter, Kalvarienberg, Leechkirche, Karlauerkirche, Pfarrkirche St. Josef und weitere werden demnächst<br />
baulich wieder auf Vordermann gebracht. Insgesamt steckt die Diözese Graz-Seckau mehr als 9,5 Mi lionen Euro in Sanierungsprojekte. SEITEN 4/5<br />
am Gehweg<br />
ohne Rücksicht an mir vorbei, bei<br />
einer Nutzung dieses Weges als<br />
Geh-/Radfahrweg würde ich mich<br />
weigern, weiterhin die laufende<br />
Pflege durchzuführen.<br />
Schon der seinerzeitige Bezirksvorsteher,<br />
Herr Schwarzl, hat versprochen,<br />
sich für häufige Geschwindigkeitskontrollen<br />
einzusetzen,<br />
nur bisher haben wir davon nichts<br />
bemerkt.<br />
Adolf Jauk, Graz<br />
* * *<br />
Wer denkt an Fußgänger!<br />
Zum selben Bericht: In der Bergmanngasse<br />
ist mir neulich innerhalb<br />
einer Woche an zwei Tagen<br />
jeweils ein Radfahrer am Gehsteig<br />
entgegengekommen. Da diese<br />
keinerlei Anstalten machten, ihre<br />
Geschwindigkeit zu reduzieren,<br />
geschweige denn anzuhalten u.<br />
abzusteigen, war ich gezwungen,<br />
auf die Fahrbahn der werktags um<br />
16 Uhr ja wohl kaum befahrenen<br />
zweispurigen Einbahnstraße auszuweichen.<br />
Kein Danke von den<br />
Radfahrern, nur herabwürdigende<br />
Blicke. Da ich seit Jahren nur<br />
noch zu Fuß (od. Öffis) unterwegs<br />
bin, bedanke ich mich bei den Kfz-<br />
Lenkern, welche auf Fußgänger<br />
wesentlich mehr Rücksicht nehmen.<br />
Vor Schutzwegen halten von<br />
100 Kfz-Lenkern 99 an, um mir<br />
das ungehinderte Überqueren der<br />
Fahrbahn zu ermöglichen, allerdings<br />
nur 1 von 100 Radfahrern<br />
weicht zumindest aus. Ein Spaziergang<br />
am Schwimmschulkai<br />
ist eine Konzentrationsübung für<br />
Fußgänger, da die Radfahrer (sicher<br />
90 % von ihnen) sich rücksichtslos<br />
fortbewegen. Man muss<br />
den entgegenkommenden Radlern<br />
ausweichen u. dabei gleichzeitig<br />
auf die von „hinten“ kommenden<br />
Radler achten. Darum ist mein<br />
nicht ganz ernst<br />
gemeinter Lösungsvorschlag:<br />
alle Gehsteige und<br />
-wege nur noch<br />
für Radfahrer und<br />
ein ganz kleiner<br />
„Fußwegstreifen“ für<br />
Fußgänger auf der<br />
Fahrbahn.<br />
Bernd Kraßnitzer,<br />
Graz<br />
* * *<br />
Mur als Fluss zum<br />
Baden?<br />
Zum Bericht: „Mur:<br />
Hochwasser verschlechtern<br />
Wasserqualität“:<br />
Badefantasien in der Mur waren<br />
eine von so vielen gerne verwendeten<br />
bewussten Täuschungen der<br />
Kraftwerks-Lobby, um dem seriösen<br />
und wohlbegründeten Widerstand<br />
mit PR zu begegnen. Abgesehen<br />
von der bewusst gewählten<br />
Bildsprache – Menschen in Sommerbekleidung,<br />
die mit Badetüchern<br />
nah am Wasser liegen oder<br />
im Wasser stehen, plantschende<br />
Hunde etc. – kann man das heute<br />
noch nachlesen. In der Präsentati-<br />
15. AUGUST <strong>2020</strong>, AUSGABE 33<br />
Dicke Luft<br />
Der Individualverkehr ist im Lockdown<br />
zurückgegangen, Lkw sind teils mehr gefahren.<br />
Experten fürchten Rückschritt. 14/15<br />
Diözese investiert<br />
Millionen in die<br />
Kirchen-Sanierung<br />
LUEF (5), GE TY<br />
on „Lebensraum Mur“ stehen die<br />
Begriffe BADEsteg, BADE bucht<br />
und BADEdeck. Nagl und Eustacchio<br />
haben das in einer Pressekonferenz<br />
im Juni 2018 stolz präsentiert.<br />
Die Energie Steiermark<br />
spricht in Werbefoldern wörtlich<br />
von „zahlreichen neuen Badeplätzen“.<br />
Dass man unter diesen Umständen<br />
auch noch Millionen für<br />
eine „Wassersportwelle“ verschleudert,<br />
kann man nur unter „Brot &<br />
Spiele“ einordnen.<br />
Peter Oberleitner, Graz
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 25<br />
Wellness pur: Hotels mit Spa<br />
ENTSPANNUNG. Ein Wellnesshotel eignet sich gut, um dem Alltag zu entfliehen und runterzukommen.<br />
Zudem gibt es einige Vorteile, wie etwa Massagen oder der schnelle Weg ins Zimmer.<br />
Urlaub zuhause ist was<br />
Schönes, vor allem wenn<br />
man sich dabei entspannen<br />
und dem Alltag entfliehen<br />
kann. Und wo geht das besser<br />
als in einem Hotel mit eigenem<br />
Spa- und Wellnessbereich? Zudem<br />
gibt es immer mehr Nachweise,<br />
dass das Quellwasser in<br />
Thermen, Spas und Co gut für<br />
die Gesundheit ist – da spielen<br />
viele Aspekte eine wichtige Rolle.<br />
Wellnesshotels haben schon<br />
so einige Vorteile, die man ausnutzen<br />
kann:<br />
☞ Entspannung für jedermann:<br />
Der Vorteile an solchen<br />
Hotels sind die diversen Angebote<br />
am Markt. Egal ob frischverliebtes<br />
Pärchen, Familie mit Kindern,<br />
beste Freunde oder ältere<br />
Personen – es gibt viele Hotels,<br />
die sich auf ein bestimmtes Kli-<br />
entel spezialisieren. Wer Kinder<br />
hat, kann in eigene Kinderhotels<br />
mit einem breiten Spaß-Angebot<br />
reisen. Wer es gerne ruhiger hat,<br />
fährt in ein Erwachsenenhotel.<br />
☞ Flexibilität: Wer sein Buch<br />
in seinem Zimmer vergessen hat<br />
oder doch einen anderen Badeanzug<br />
anziehen möchte, kommt<br />
auch nicht zu kurz. In einem Hotel<br />
mit Spa-Bereich kann man<br />
ruckzuck zurück auf sein Zimmer<br />
und hat auch keinen Stress,<br />
wenn es darum geht, sich fürs<br />
Essen fertig zu machen.<br />
☞ Zusatzangebote: Wenn<br />
man an Wellness denkt, kommt<br />
einem schnell die Entspannung<br />
in den Sinn. Neben warmem<br />
und wohltuendem Wasser gibt<br />
es oft Zusatzangebote wie beispielsweise<br />
Massagen. Aber<br />
auch ausgefallene Angebote<br />
wie ein Bierbad, ein heißes Bad<br />
mit Sekt und Fondue für zwei<br />
oder etliche verschiedene Gesichtsbehandlungen.<br />
Vor Ort<br />
kann man sich über das gesamte<br />
Wohlfühl-Programm seines Hotels<br />
mit Spa informieren.<br />
☞ Gesundheit: Wie eingangs<br />
erwähnt, ist das Thermalwasser<br />
vieler Thermenhotels gut<br />
für das Wohlbefinden. Es kann<br />
Muskelschmerzen lindern, den<br />
Kreislauf verbessern oder sogar<br />
Depressionen vorbeugen.<br />
Im hauseigenen Wellnessbereich seines ausgewählten Hotels kann man<br />
sich beispielsweise im warmen Thermalwasser entspannen. GETTY (2)
26 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Graz mit den Augen eines<br />
Touris entdecken<br />
Graz<br />
in<br />
Bewegung<br />
www.grazer.at<br />
In einer Eineinhalb-Stunden-Tour mit dem Cabriobus durch Graz erfährt man Wissenswertes und sieht viel Sehenswertes auf einmal.<br />
GRAZ TOURISMUS - WERNER KRUG<br />
ERKUNDEN. Heuer ist die Gelegenheit, seine eigene Stadt im Sommer einmal anders zu erleben. Wer ist<br />
schon in Graz mit dem Cabriobus gefahren, kennt den berühmten Türken oder Pflanzen aus aller Welt?<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Auch wenn der Sommer<br />
heuer etwas anders ausfällt,<br />
als vielleicht anfangs<br />
gedacht, kann man seine Reiselust<br />
dennoch in vollen Zügen<br />
auskosten. Wie wäre es beispielsweise<br />
einmal, sich Graz etwas<br />
genauer anzusehen? Auch wenn<br />
man meint, seine Heimatstadt<br />
in- und auswendig zu kennen,<br />
gibt es einige Orte und Dinge, die<br />
man oft noch nicht gemacht hat.<br />
Außerdem erfährt man zudem<br />
viel Neues und Spannendes über<br />
die Geschichte unserer Landeshauptstadt.<br />
Wir haben die Mustdos,<br />
um sich einmal in Graz wie<br />
ein echter Tourist fühlen zu können.<br />
Also Kamera auspacken,<br />
bequeme Schuhe anziehen, und<br />
los geht’s auch schon zum Graz-<br />
neu-Erkunden.<br />
☞ Cabriobusfahrt: Besser<br />
kann man sich einen Überblick<br />
über die Grazer Hotspots kaum<br />
verschaffen als mit einer Tour<br />
im Cabriobus. Während man die<br />
Atmosphäre genießt, wird einem<br />
zudem Wissenswertes über die<br />
Stadt Graz und ihre Sehenswürdigkeiten<br />
vermittelt. Aus dieser<br />
Perspektive tun sich gleich ganz<br />
andere Welten auf. Die Touren<br />
finden jeden Freitag, Samstag<br />
und Sonntag um 11 Uhr statt. Die<br />
Tickets sind beim Fahrer erhältlich<br />
(Tel. 0 316/887-4222) und in<br />
der Vorverkaufsstelle Graz-Tourismus-Information,<br />
Herrengasse<br />
16. Neben einer klassischen<br />
Cabriofahrt gibt es auch etwa<br />
eine Vollmondfahrt, eine Stadtrundfahrt<br />
mit dem Elektroshuttle<br />
oder auch Genuss mit dem<br />
Cabriobus.<br />
☞ Palais Saurau: Viele Grazer<br />
kennen ihn nicht: den Mann mit<br />
Bart, Turban und Dolch, der von<br />
oben bedrohlich auf die Menschen<br />
herabschaut. Die Figur des<br />
berühmten Türken unter dem<br />
Dach findet man am Palais Saurau<br />
in der Sporgasse 25. Mit dem<br />
reich verzierten barocken Kunstschmiedeportal,<br />
den Renaissance-Arkaden<br />
im Innenhof und<br />
den Prachträumen der Beletage<br />
lädt es ein, in die Geschichte der<br />
Familie Saurau einzutauchen.<br />
☞ Botanischer Garten: Wer<br />
etwas Tropenfeeling braucht, um<br />
in Urlaubsstimmung zu kommen,<br />
ist definitiv im Botanischen<br />
Garten in der Holteigasse 6 gut<br />
aufgehoben. Die Gewächshäuser<br />
des Botanischen Gartens liegen<br />
zwischen den Jugendstilvillen in<br />
einem der schönsten Viertel von<br />
Graz. Exotische Pflanzen aus vier<br />
verschiedenen Klimazonen – ein<br />
Ort der Wissenschaft, der zum<br />
Studieren, Staunen, Verweilen<br />
und Seele-baumeln-Lassen einlädt.<br />
☞ Kunsthaus: Um wirklich ein<br />
Tourist in Graz zu sein, muss man<br />
sich einmal den Friendly Alien<br />
genauer anschauen. Staunen,<br />
Begeisterung. Wie eine geheimnisvolle<br />
blaue Blase schwebt das<br />
Kunsthaus zwischen den Dächern<br />
der Altstadt – das Begriffspaar<br />
Graz und Kunsthaus zieht<br />
Besucher einfach magisch an.<br />
Auch jetzt gibt es wieder spannende<br />
zeitgenössische Kunstausstellungen<br />
zum Staunen. Und<br />
danach gibt’s einen Drink im dazugehörigen<br />
Kunsthauscafé.<br />
Graz ist wirklich eine facettenreiche<br />
Stadt, in der man selbst<br />
als Einheimischer immer wieder<br />
Neues sehen und lernen kann.
28 motor<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
Sinnesorgan für sicheres Fahren<br />
SPANNEND. Ein von Graz aus koordiniertes Forscherteam arbeitet gerade an kompakten Sensoren,<br />
die autonomen Fahrzeugen ein 3D-Umgebungsbild liefern und selbst lernen, Gefahren zu erkennen.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Auch wenn es sie bereits<br />
gibt, autonom fahrende<br />
Autos sind für die meisten<br />
noch immer Zukunftsmusik. Der<br />
Technik vertrauen wir momentan<br />
noch weniger als unseren Artgenossen,<br />
auch wenn 90 Prozent<br />
der Verkehrsunfälle auf menschliches<br />
Versagen zurückzuführen<br />
sind. Um dem fehlenden Vertrauen<br />
entgegenzuwirken, arbeitet<br />
ein Forscherteam, koordiniert<br />
vom Infineon-Entwicklungsstandort<br />
in Graz, jetzt an einem<br />
leistungsfähigen und kostengünstigen<br />
Laser-Sensorsystem<br />
mit einem „Deep Learning“-Datenmanagement.<br />
Dieses soll ein<br />
3D-Umgebungsbild liefern und<br />
selbstständig Gefahren im Stra-<br />
ßenverkehr erkennen. Das macht<br />
das Fahrzeug zu einem intelligenten<br />
und vorausschauenden Verkehrsteilnehmer.<br />
Wie 3D-sehendes Auge<br />
Damit automatisierte Fahrzeuge<br />
die Umgebung umfassend wahrnehmen<br />
können, verfolgt das Forscherteam<br />
den Ansatz des dreidimensional<br />
sehenden Auges.<br />
Neuartige und kompakte Lidar-<br />
Sensorsysteme sollen ein größeres<br />
Sichtfeld mit hoher Präzision<br />
bieten. Lidar steht für „Light Detection<br />
and Ranging“ und bedeutet<br />
so viel wie Lichterkennung<br />
und Reichweitenmessung. Dabei<br />
scannt ein Laserstrahl mithilfe<br />
von Mikrochip-Spiegeln das Umfeld<br />
millimetergenau, horizontal<br />
und vertikal ab. Gemessen wird<br />
nicht nur der Abstand, sondern<br />
auch die Form von Objekten. Das<br />
Ergebnis ist ein dreidimensionales<br />
Bild von sich bewegenden<br />
Fahrzeugen und Fußgängern,<br />
Verkehrszeichen, Hindernissen<br />
am Straßenrand oder auch von<br />
Fahrbahnmarkierungen.<br />
Big Data sowie künstliche Intelligenz<br />
machen das Fahrzeug<br />
der Zukunft quasi zur „Lernmaschine“,<br />
um sich kontinuierlich zu<br />
verbessern und zu optimieren.<br />
Das kompakte Sensorsystem<br />
wird im städtischen Straßenund<br />
Schienenverkehr sowie bei<br />
landwirtschaftlichen Einsätzen<br />
getestet, um die Integration als<br />
auch die praktische Leistungsfähigkeit<br />
zu demonstrieren.<br />
Projektpartner sind etwa auch<br />
die AVL List, die ams AG, die Silicon<br />
Austria Labs und die TU Graz.<br />
Wer an die<br />
Mobilität<br />
der Zukunft<br />
denkt, denkt<br />
sofort auch an<br />
autonom fahrende<br />
Autos.<br />
<br />
GETTY
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at wohnen<br />
29<br />
Rätsel-Lösung vom 15. 8. <strong>2020</strong><br />
R O A P<br />
P F E R D E B A H N O L E<br />
R I E U E I N E R L E I<br />
D O M P F A R R E R E N E<br />
E U T A B N D N D R<br />
H E B E L A E T W<br />
L O L E M S I G K E I T<br />
V I S I O N A E R E R R<br />
C K R M O R A L B I<br />
I H S I R A N E R L E S<br />
G E L E E E N T G E L T<br />
B A L A N C E<br />
S Z T H E S E Lösung:<br />
S T S T P I<br />
G E H A E S S I G<br />
Herrgott<br />
Lösung:<br />
A M I I N H auf der<br />
HERRGOTT<br />
A L T S T A D T AUF DER WIES<br />
Wies<br />
Sudoku-Lösung<br />
vom <strong>23.</strong> 8. <strong>2020</strong><br />
5 6 4 2 8 3 1 9 7<br />
3 7 2 5 9 1 6 8 4<br />
8 9 1 7 6 4 2 5 3<br />
2 8 7 9 3 6 5 4 1<br />
1 5 3 4 2 7 8 6 9<br />
6 4 9 8 1 5 3 7 2<br />
7 3 8 6 4 2 9 1 5<br />
4 1 6 3 5 9 7 2 8<br />
9 2 5 1 7 8 4 3 6
30 grazer sonntag<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
SO ISST GRAZ<br />
Die „Vinothek im Hof“ serviert<br />
Rübensalat ukrainisch<br />
Salat-Genuss von Tanja Moser. KK (2)<br />
Was das Reisen angeht, sind<br />
wir momentan ja Coronabedingt<br />
eingeschränkt und orientieren<br />
uns bald an Ampelfarben.<br />
Bei Rotlicht gilt dann die<br />
Weisung „Einreisewarnung!“.<br />
Zumin dest kulinarisch darf überall<br />
ge reist werden – auch wenn’s<br />
am Teller rot leuchtet. Wie beim<br />
ukrainischen<br />
Rote-Rüben-<br />
Salat der<br />
Vinothek<br />
„Im Hof“<br />
(Hans-<br />
Sachs-<br />
Gasse).<br />
Rüben gelten<br />
dort als Kraftspender<br />
für Erntehelfer, Bauern<br />
und Co. Hier gilt also nicht „Stop“<br />
– sondern: „Zugreifen!“ PHIL<br />
Zutaten für 4 Personen: 200 g<br />
Erdäpfel, 100 g Rote Rüben, 2 Gurkerl,<br />
1 Zwiebel, 2 EL Erbsen aus der<br />
Dose, 2 EL Pflanzenöl, Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung: Erdäpfel und Rote<br />
Rüben kochen, abkühlen lassen<br />
und schälen. Gekochtes Gemüse<br />
und Gurkerln fein würfeln. Zwiebel<br />
ganz klein schneiden. Alles<br />
in eine Schüssel geben, Erbsen,<br />
Pflanzenöl und Salz dazugeben<br />
und gut vermi schen. Salat abdecken<br />
und eine halbe Stunde<br />
kaltstellen.<br />
Statt Gurkerln kann man auch<br />
einge legte Pilze oder 100 g Sauerkraut<br />
nehmen. Köstlich schmeckt<br />
der Salat auch, wenn er mit Äpfeln<br />
oder mit Karotten zubereitet<br />
wird. Je nach Geschmack kann<br />
man auch 150 g gesalzenen Hering<br />
oder 150 g gekochtes Fleisch<br />
dazugeben.<br />
GRAZWORTRÄTSEL<br />
Grazer Treffpunkt<br />
von<br />
Grazer<br />
Literaturzeitschrift<br />
Künstlern u.<br />
Genießern<br />
Meeresbucht<br />
spanischer<br />
Artikel<br />
giftiges<br />
Halbmetall<br />
Almhirt<br />
ein<br />
Diener<br />
Gottes<br />
das<br />
Triebhafte<br />
Erdfarbe<br />
Erbauer der<br />
Basilika<br />
Mariatrost<br />
sich binden<br />
Zeichen für<br />
"molares<br />
Volumen"<br />
dunstig,<br />
trübe, grau<br />
Vorsilbe<br />
für "gleich"<br />
Zeitspanne<br />
eingeschaltet<br />
Grazer<br />
Bezirk mit<br />
Fußballstadion<br />
9<br />
den<br />
Mund<br />
betreffend<br />
11<br />
7<br />
3<br />
1<br />
4<br />
munter<br />
5<br />
bankrott<br />
sehr kurzes<br />
Röckchen<br />
8<br />
Grazer<br />
Stadtpalais<br />
beim Eisernen<br />
Tor<br />
Straße beim<br />
Stadtpark<br />
italien. Erdölkonzern<br />
frz. für<br />
"Esel"<br />
Abk. für<br />
"Selbstbedienung"<br />
Eastern<br />
European<br />
Time (Abk.)<br />
verneinen<br />
erzählende<br />
Dichtung<br />
in<br />
Versen<br />
ein Süßgras<br />
(alias<br />
Windhalm)<br />
Klosterschwester<br />
verseuchte<br />
Tiere töten<br />
Abk. f. "Königreich"<br />
Grazer Mime<br />
(Helmut)<br />
Abk. für<br />
"Luftlinie"<br />
ein Straßenbelag<br />
Karteikartenreiter<br />
Abk. für<br />
"Campingplatz"<br />
10<br />
engl.<br />
Begrüßungswort<br />
ein Rückscheinbrief<br />
Kreischberg<br />
& Co.<br />
12<br />
privater<br />
TV-Sender<br />
Domäne<br />
für Peru<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Spur des<br />
Wildes<br />
Haarschneiderin<br />
vital,<br />
lebhaft,<br />
Vorsilbe<br />
für<br />
"vier"<br />
6<br />
nicht sie<br />
Pass zw.<br />
Tirol und<br />
Vorarlberg<br />
dt. Name<br />
der Stadt<br />
Eger in<br />
Ungarn<br />
frühere<br />
italienische<br />
Währung<br />
Sonnengott<br />
der<br />
Inka<br />
Fluglinie<br />
beste<br />
Schulnote<br />
Kräuteraufguss<br />
US-Basketballliga<br />
Abk. f. "Gemeinderat"<br />
12<br />
Abk. für<br />
"Knoten"<br />
entfernt,<br />
weg, perdu<br />
modern,<br />
modisch<br />
in das<br />
Vorsilbe<br />
für<br />
"weg"<br />
2<br />
Grazer<br />
Badespaß<br />
japan.<br />
Form des<br />
Buddhismus<br />
plötzlich<br />
auftretend<br />
Vorsilbe für<br />
"zurück"<br />
Saatkorn<br />
Lösung der Vorwoche: Herrgott auf der Wies Rätsellösungen: S.29<br />
Aktuelles Lösungswort:<br />
8 1<br />
5 1<br />
7 6<br />
9 3 5 4<br />
SUDOKU<br />
1 6 9<br />
4 9 5 3<br />
7 3 4<br />
4 9 7 2<br />
9 1 8 61096<br />
Und so geht’s!<br />
Jede Ziffer darf in<br />
jeder Reihe in jedem<br />
Quadrat nur<br />
einmal vorkommen.<br />
Bleistift<br />
spitzen, los geht’s.<br />
Viel Spaß!<br />
10 11 12<br />
TIPP FÜR ELTERN<br />
Familienausflug!<br />
Jetzt gibt es wieder<br />
tolle Märkte und Festivals,<br />
die sich für einen<br />
gemütlichen Familienausflug<br />
eignen. Auf der<br />
rechten Seite gibt es<br />
Tipps, wohin es bereits<br />
heute gehen könnte.<br />
GETTY
<strong>23.</strong> AUGUST <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
grazer sonntag 31<br />
KINOPROGRAMM<br />
von 27. bis 29. <strong>August</strong><br />
Tickets: www.dieselkino.at<br />
AUTOKINO<br />
CITYPARK<br />
DO, 27. <strong>August</strong><br />
BOHEMIAN RHAP-<br />
SODY<br />
Freddie<br />
Mercury<br />
widersetzte<br />
sich Klischees<br />
und<br />
wurde so<br />
zu einem<br />
der<br />
beliebtesten<br />
Entertainer der Welt.<br />
Der Film erzählt vom Aufstieg<br />
der Band Queen. Sie hat beispiellosen<br />
Erfolg, bis Mercury,<br />
dessen Lebensstil außer Kontrolle<br />
gerät, sich unerwartet<br />
von Queen abwendet. Freddie<br />
gelingt es gerade noch<br />
rechtzeitig, die Band für das<br />
„Live Aid”-Konzert wieder zu<br />
vereinigen. Trotz seiner AIDS-<br />
Diagnose beflügelt er die<br />
Band zu einem der herausragendsten<br />
Konzerte in der<br />
Geschichte der Rockmusik.<br />
FR, 28. <strong>August</strong><br />
BLOODSHOT<br />
Der Soldat Ray Garrison stirbt<br />
bei einem Einsatz und wird<br />
als Bloodshot, ein Menschen<br />
mit übernatürlichen Fähigkeiten,<br />
von der RST Corporation<br />
wieder zum Leben erweckt.<br />
Mit jeder Menge injizierter<br />
Nanotechnologie ist er unaufhaltsam<br />
–<br />
stärker als<br />
je zuvor<br />
und in der<br />
Lage, sich<br />
bei Verletzungen<br />
sofort<br />
selbst zu<br />
heilen.<br />
Aber mit der Kontrolle seines<br />
Körpers herrscht die Corporation<br />
auch über sein Gehirn<br />
und seine Gedanken. Ray weiß<br />
nicht, was Realität ist und was<br />
nicht – aber er begibt sich auf<br />
eine Mission, es herauszufinden.<br />
SA, 29. <strong>August</strong><br />
LOVE MACHINE<br />
Die Geschichte vom mäßig erfolgreichen<br />
Musiker Georgy nimmt<br />
eine jähe<br />
Wendung,<br />
als sein<br />
depressiver<br />
Kollege Waldemar<br />
eines<br />
Abends tot<br />
auf der Bühne<br />
liegt. Der<br />
Exekutor<br />
schmeißt<br />
Georgy aus der Wohnung. Kein<br />
Geld, keine Bleibe, noch nicht einmal<br />
ein Führerschein. Der Plan: als<br />
Callboy endlich genug verdienen,<br />
um auf eigenen Beinen zu stehen.<br />
Hilfreich dabei ist seine Schwester<br />
Gitti, die in einem Beauty-Salon<br />
arbeitet und dort Damen ab Mitte<br />
40 anwirbt.<br />
„GRAZER“-TIPPS FÜR DEN SONNTAG<br />
Chiala Afrika Festival<br />
Das bereits zum 17. stattfindende<br />
Chiala Afrika Festival lässt<br />
sich von der Corona-Krise nicht<br />
aufhalten. Noch heute findet es im<br />
Oeverseepark statt. Aufgrund der<br />
Pandemie gibt es aber Einlassbeschränkungen<br />
– 1250 Personen<br />
sind erlaubt – und erstmals auch<br />
Eintritt (10 Euro inkl. gratis<br />
Getränk). Neben afrikanischem Essen,<br />
Workshops, Kinderprogramm<br />
und einem bunten Bazar gibt es<br />
natürlich auch wieder Live-Acts<br />
von internationalen Künstlern:<br />
etwa von Prince Zeka, der in<br />
Österreich zu den beliebtesten<br />
afrikanischstämmigen Musikern<br />
zählt. MoZuluArt verschmelzen<br />
traditionelle Zulu-Klänge mit<br />
klassischer Musik. Und auch Ismael<br />
Barrios und sein Sexteto Caribe<br />
geben sich die Ehre. Von 14 bis<br />
20 Uhr.<br />
Internationaler Töpfermarkt<br />
Noch heute lädt der Internationale<br />
Töpfermarkt Graz am Karmeliterplatz<br />
wieder dazu ein, Keramiken<br />
von Handwerkern und Künstlern<br />
aus zahlreichen Ländern zu<br />
bewundern und zu erstehen. Von<br />
Design über Kunst bis hin zu individuell<br />
gestalteter Gebrauchskeramik<br />
findet man am Internationalen<br />
Töpfermarkt Graz alles, was das<br />
Herz begehrt. Für musikalische<br />
Unterhaltung sorgt die Live-Musik<br />
von den „Bingo Boys“ und von<br />
„Cuvee Frizz“. Von 10 bis 18 Uhr.<br />
Food Festival Graz<br />
Durch die vom internationalen<br />
Gastronomiemagazin Rolling Pin<br />
kuratierten Veranstaltungen des<br />
Food Festival Graz <strong>2020</strong> haben<br />
Genussinteressierte nicht nur die<br />
Chance, einen Blick hinter die<br />
Kulissen der Partnerbetriebe der<br />
GenussHauptstadt zu werfen,<br />
sondern auch die fantastische<br />
Bandbreite der Gastronomie zu<br />
erleben. Der Herd glüht und das<br />
Feuer lodert. Und nicht nur das<br />
der Leidenschaft: Nationale und<br />
internationale Kochgrößen bringen<br />
die Landeshauptstadt zum<br />
Brennen: Mit dabei sind Spitzenköche<br />
wie Johann Lafer, Haya<br />
Molcho und viele andere mehr!<br />
Tickets und Infos zu allen Veranstaltungen<br />
findet man auf www.<br />
foodfestivalgraz. at. Auch heute<br />
gibt es noch einige freie Plätze.<br />
Mittelaltermarkt<br />
Am Taggerhof in Kainbach bei Graz<br />
kann man noch heute eine Zeitreise<br />
machen: Der Mittel altermarkt<br />
entführt nämlich in eine andere<br />
Welt. Händler bieten ihre Waren<br />
wie z. B. Gewandung, Schmuck,<br />
Felle, Lederwaren an. Mittelalterliche<br />
Gerichte und Getränke<br />
werden in der Garküche und der<br />
Taverne angeboten. Für Unterhaltung<br />
sorgen Gaukler und Künstler.<br />
Das Highlight ist ein spannender<br />
Ritterschaukampf. Kinder können<br />
sich vom Marktvogt zum Ritter<br />
schlagen lassen, wenn sie den Ritterparcours<br />
erfolgreich<br />
gemeistert haben.<br />
Die Besucher im<br />
Tal der<br />
Geschichte(n)<br />
tauchen von<br />
11 bis 16 Uhr<br />
in eine andere<br />
Welt ein.<br />
GETTY, BATALA-AUSTRIA<br />
‘s Fachl<br />
CITYPARK Graz