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MAGNIFICAT Februar 2021

Thema des Monats Februar: „Aufbruch durch Versöhnung“ Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier): · Das Bild im Blick Ein Licht zur Erleuchtung · Thema des Monats Aufbruch durch Versöhnung · Unter die Lupe genommen Streiten u. Versöhnen als menschl. Entwicklungsaufgaben Beichte in der katholischen Tradition Beichte in der evangelischen Kirche · Singt dem Herrn ein neues Lied Erheb dein Herz, tu auf dein Ohren · Engagiertes Christsein Versöhner und Vermittler: Jean-Marie Lustiger · Die Mitte erschließen Das Messbuch · Themen und Termine Gebetsanliegen des Papstes Heiliger des Monats: Benedikt von Aniane Welttag der Kranken Vor 400 Jahren starb Michael Praetorius Umdenken: Kirchliche Aktionen für die Fastenzeit Handeln für die Schöpfung Christsein und Coronakrise Gottesdienste im ZDF DOMRADIO · Gebete und Gesänge Confiteor Erbarme dich, Herr, unser Gott Marianische Antiphon „Salve Regina“ Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“ · Namenstagskalender

Thema des Monats Februar: „Aufbruch durch Versöhnung“

Inhalt (neben Morgen- und Abendgebet sowie Texten der Eucharistiefeier):

· Das Bild im Blick
Ein Licht zur Erleuchtung

· Thema des Monats
Aufbruch durch Versöhnung

· Unter die Lupe genommen
Streiten u. Versöhnen als menschl. Entwicklungsaufgaben
Beichte in der katholischen Tradition
Beichte in der evangelischen Kirche

· Singt dem Herrn ein neues Lied
Erheb dein Herz, tu auf dein Ohren

· Engagiertes Christsein
Versöhner und Vermittler: Jean-Marie Lustiger

· Die Mitte erschließen
Das Messbuch

· Themen und Termine
Gebetsanliegen des Papstes
Heiliger des Monats: Benedikt von Aniane
Welttag der Kranken
Vor 400 Jahren starb Michael Praetorius
Umdenken: Kirchliche Aktionen für die Fastenzeit
Handeln für die Schöpfung
Christsein und Coronakrise
Gottesdienste im ZDF
DOMRADIO

· Gebete und Gesänge
Confiteor
Erbarme dich, Herr, unser Gott
Marianische Antiphon „Salve Regina“
Marianische Antiphon „Ave Regina caelorum“

· Namenstagskalender

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FEBRUAR <strong>2021</strong>


Zum Titelbild<br />

Darbringung Jesu im Tempel<br />

Andrea Mantegna, um 1453,<br />

Eitempera auf Leinwand,<br />

Berlin, Gemäldegalerie,<br />

© bpk / Gemäldegalerie, SMB / Christoph Schmidt<br />

Andrea Mantegna war einer der wichtigsten Maler der italienischen Frührenaissance.<br />

Er wurde 1431 in der Provinz Padua geboren und starb 1506 in Mantua,<br />

wo er als Hofmaler für Markgraf Luigi III. Gonzaga arbeitete. Er drückte<br />

aber nicht nur der Stadt Mantua seinen künstlerischen Stempel auf, sondern<br />

arbeitete auch in Padua (wo in der Malerschule von Francesco Squarcione sein<br />

Zeichentalent entdeckt und an antiken Vorbildern gebildet wurde und er seine<br />

ersten Werke schuf), Ferrara, Florenz, Pisa, Verona und Rom.<br />

Der italienischen Frührenaissance, die sich vor allem von Florenz aus über<br />

Italien verbreitete (ein paralleles Phänomen zeigte sich in der altniederländischen<br />

Malerei), gelang vor allem mit den Mitteln der Zentralperspektive eine<br />

neue Wirklichkeitsnähe, die auch durch die Nachahmung der Natur und das<br />

Studium antiker Vorbilder erreicht wurde. Mantegnas Malweise zeichnete sich<br />

durch monumentale, strenge Figuren aus, die in klarer Körperlichkeit gezeigt<br />

sind. Man hat treffend von einer „statuarischen Gelassenheit der Figuren“ gesprochen.<br />

1453 heiratete Mantegna Nicolosia Bellini, die Schwester seines jüngeren venezianischen<br />

Malerkollegen Giovanni Bellini. Das Ehepaar bekam drei Söhne,<br />

die alle ebenfalls Maler wurden.<br />

Dies ist für unser Titelbild insofern bedeutend, als Mantegna sich wahrscheinlich<br />

im Hintergrund mit seiner Frau Nicolosia darstellte; Anlass dafür<br />

könnte die Geburt des ersten Sohnes gewesen sein. Im Vordergrund hat Mantegna<br />

aber den Jesusknaben gemalt, den Maria gerade dem greisen Simeon<br />

übergibt.<br />

Heinz Detlef Stäps


ein Kind<br />

gehört niemals<br />

Mutter und Vater<br />

es ist<br />

Geschenk Gottes<br />

und bleibt<br />

Gottes Kind<br />

und wenn das Leben<br />

es ergreift<br />

legt all eure Liebe<br />

in sein Herz<br />

aber haltet es nicht fest<br />

Heinz Detlef Stäps<br />

Darbringung Jesu im Tempel<br />

Andrea Mantegna, um 1453,<br />

Eitempera auf Leinwand,<br />

Berlin, Gemäldegalerie,<br />

© bpk / Gemäldegalerie, SMB / Christoph Schmidt<br />

Karte aus: <strong>MAGNIFICAT</strong>. Das Stundenbuch, Ausgabe: <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

© Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.magnificat.de


Benedictus<br />

epriesen sei der Herr, der Gott Israels! *<br />

Denn er hat sein Volk besucht und ihm<br />

Erlösung geschaffen;<br />

er hat uns einen starken Retter erweckt *<br />

im Hause seines Knechtes David.<br />

So hat er verheißen von alters her *<br />

durch den Mund seiner heiligen Propheten.<br />

Er hat uns errettet vor unsern Feinden *<br />

und aus der Hand aller, die uns hassen;<br />

er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /<br />

und an seinen heiligen Bund gedacht, *<br />

an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;<br />

er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /<br />

ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *<br />

vor seinem Angesicht all unsre Tage.<br />

Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /<br />

denn du wirst dem Herrn vorangehn *<br />

und ihm den Weg bereiten.<br />

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *<br />

in der Vergebung der Sünden.<br />

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *<br />

wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,<br />

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen<br />

und im Schatten des Todes, *<br />

und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *<br />

und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *<br />

und in Ewigkeit. Amen.<br />

Lk 1, 68–79 – VIII. Ton, vgl. GL 1975 681 · KG 267,<br />

alternative Melodie im V. Ton: vgl. GL 617, 2


Magnificat<br />

eine Seele preist die Größe des Herrn, *<br />

und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.<br />

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd<br />

hat er geschaut. *<br />

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.<br />

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *<br />

und sein Name ist heilig.<br />

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *<br />

über alle, die ihn fürchten.<br />

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *<br />

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;<br />

er stürzt die Mächtigen vom Thron *<br />

und erhöht die Niedrigen.<br />

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *<br />

und lässt die Reichen leer ausgehn.<br />

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *<br />

und denkt an sein Erbarmen,<br />

das er unsern Vätern verheißen hat, *<br />

Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 1, 46–55 – IX. Ton, vgl. GL 631, 4 · GL 1975 689 · KG 274<br />

Nunc dimittis<br />

un lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />

wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.<br />

Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *<br />

und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lk 2, 29–32 – III. Ton, vgl. GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290


<strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Versöhnung und Aufbruch<br />

Aufbruch durch Versöhnung<br />

Geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder,<br />

dann komm und opfere deine Gabe!<br />

Evangelium nach Matthäus – Kapitel 5, Vers 24<br />

Verlag Butzon & Bercker Kevelaer


Jahresthema 2<br />

Versöhnung und Aufbruch<br />

Dezember 2020<br />

Januar <strong>2021</strong><br />

<strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

März <strong>2021</strong><br />

Die Heilige Woche <strong>2021</strong><br />

April <strong>2021</strong><br />

Mai <strong>2021</strong><br />

Juni <strong>2021</strong><br />

Juli <strong>2021</strong><br />

August <strong>2021</strong><br />

September <strong>2021</strong><br />

Oktober <strong>2021</strong><br />

November <strong>2021</strong><br />

Aufbruch Gottes<br />

Aufbruch der Völker<br />

Aufbruch durch Versöhnung<br />

Aufbruch aus Schuld und Sünde<br />

Aufbruch durch Erlösung<br />

Aufbruch in die Freiheit<br />

Aufbruch in versöhnte Verschiedenheit<br />

Aufbruch zu mir selbst<br />

Auf-brechen<br />

Kompromiss als Aufbruch<br />

Konziliarer Aufbruch<br />

Aufbruch Schöpfung<br />

Aufbrechen – Ankommen<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> in Corona-Zeiten<br />

Aktuelle Informationen und Hinweise finden Sie<br />

im Internet unter https://www.magnificat-das-stundenbuch.de/de/corona.html


3<br />

Inhalt<br />

Editorial 5<br />

Das Bild im Blick<br />

Ein Licht zur Erleuchtung 6<br />

Morgengebet, Texte zur Eucharistiefeier, Abendgebet 10<br />

Thema des Monats<br />

Aufbruch durch Versöhnung 315<br />

Unter die Lupe genommen<br />

Streiten u. Versöhnen als menschl. Entwicklungsaufgaben 317<br />

Beichte in der katholischen Tradition 319<br />

Beichte in der evangelischen Kirche 321<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Erheb dein Herz, tu auf dein Ohren 323<br />

Engagiertes Christsein<br />

Versöhner und Vermittler: Jean-Marie Lustiger 327<br />

Die Mitte erschließen<br />

Das Messbuch 331<br />

Themen und Termine<br />

Gebetsanliegen des Papstes 53<br />

Heiliger des Monats: Benedikt von Aniane 334<br />

Welttag der Kranken 337<br />

Vor 400 Jahren starb Michael Praetorius 337<br />

Umdenken: Kirchliche Aktionen für die Fastenzeit 338<br />

Handeln für die Schöpfung 341


Inhalt 4<br />

Christsein und Coronakrise 343<br />

Gottesdienste im ZDF 344<br />

DOMRADIO 344<br />

Gebete und Gesänge<br />

Confiteor 17<br />

Erbarme dich, Herr, unser Gott 30<br />

Eröffnung von Morgen- und Abendgebet 345<br />

Marianische Antiphon Salve Regina 346<br />

Marianische Antiphon Ave Regina caelorum 347<br />

Namenstagskalender 348<br />

Impressum 350<br />

Leserservice 351<br />

Quellennachweis 352<br />

Abkürzungen:<br />

GL: Gotteslob 2013<br />

GL 1975: Gotteslob 1975<br />

KG: Kath. Gebet- und Gesangbuch der deutschsprachigen Schweiz<br />

EG: Evangelisches Gesangbuch<br />

<strong>MAGNIFICAT</strong> wird aus reinem Dünndruckpapier hergestellt und verbraucht<br />

daher 50 % weniger Nutzholz und Energie als herkömmliches<br />

Papier. Dünndruckpapier ist ein idealer Recycling-Rohstoff und leistet<br />

somit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt.<br />

Wenn Sie den quartalsweise erscheinenden Newsletter von MAGNI-<br />

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5Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Welchen Aufbruch Versöhnung bewirken kann, lässt sich<br />

– Gott sei Dank! – im Blick auf die jüngste Geschichte<br />

erkennen. Nicht allein die Begründung der Freundschaft zwischen<br />

Franzosen und Deutschen, die mir als Erstes einfällt, gibt<br />

da ein lebendiges Beispiel. Auch der Friedensprozess in Nordirland,<br />

der seit zwei Jahrzehnten die Geschicke der Grünen<br />

Insel zum Positiven verändert hat. Ich persönlich habe besonders<br />

die Entwicklung in Südafrika vor Augen, wo ich Mitte der<br />

1980er-Jahre die Apartheid noch auf ihrem Höhepunkt erlebt<br />

hatte. Damals wurde der Name Nelson Mandela unter meinen<br />

Freunden, die der Mittelschicht der Coloureds angehörten, mit<br />

erheblichem Respekt genannt. Der Madiba war damals noch in<br />

Haft; seine Anhänger forderten immer lauter seine Freilassung.<br />

Als er am 11. <strong>Februar</strong> 1990 endlich freikam, entfaltete sich eine<br />

Dynamik, die mich heute noch bewegt: Schon in seinen ersten<br />

beiden Reden leitete Mandela den Process of Reconciliation<br />

ein, der zum Ende der Rassentrennung führte. Ein wesentliches<br />

Instrument bestand in der Wahrheits- und Versöhnungskommission,<br />

deren Aufgabe es war, zu erheben, was vor allem<br />

nichtweiße Menschen während der Apartheid an Unrecht erfahren<br />

hatten. So schmerzhaft es ist, Südafrika heute von Korruption<br />

und Kriminalität gebeutelt zu sehen: die Einsicht, dass<br />

Versöhnung nicht ohne Wahrhaftigkeit auskommen kann, war<br />

unabdingbar.<br />

Und im Privaten? Auch da ist es aus meiner Sicht nötig, sich<br />

auszusprechen, einander zuzuhören. Doch wie groß die Gefahr,<br />

von Emotionen überwältigt, in neuem Streit verletzt zu<br />

werden! Ja, es bräuchte für die großen Fälle auch eine Versöhnungskommission.<br />

„Ne bouge pas“ (s. S. 316) ist allenfalls eine<br />

Option, aber keine Lösung. Nur: Wer sollte moderieren, ohne<br />

doch irgendwie Partei zu werden?<br />

Ihr Johannes Bernhard Uphus


Das Bild im Blick 6<br />

Ein Licht zur Erleuchtung<br />

Lk 2, 22–40<br />

Das Fest der Darstellung des Herrn am 2. <strong>Februar</strong> (früher<br />

Mariä Lichtmess genannt) erinnert uns an die Darbringung<br />

des Jesuskindes im Tempel von Jerusalem und an die Begegnung<br />

mit den prophetischen Gestalten Simeon und Hanna, wie es<br />

uns das Lukasevangelium schildert.<br />

Ein Blick auf ein Familienfest<br />

Die künstlerische Tradition, diese Szene den Gläubigen vor Augen<br />

zu stellen, ist sehr lang. Eine erste Darstellung findet sich<br />

auf dem Triumphbogenmosaik von Santa Maria Maggiore in<br />

Rom aus dem 5. Jahrhundert; spätere Beispiele sind verloren<br />

gegangen, aber literarisch bezeugt. Weitere Beispiele gibt es<br />

dann in der Buchmalerei des 10. Jahrhunderts, zum Beispiel<br />

im Egbert-Codex in Trier. Andrea Mantegna wählt aber einen<br />

vollkommen neuen Zugang hierfür: Er lässt den Betrachter<br />

durch einen gemalten Marmorrahmen schauen, und in diesem<br />

erblickt er vor einem tiefschwarzen Hintergrund die biblischen<br />

Gestalten als Halbfiguren (s. Innenkarte). Es ist, als wenn wir<br />

durch das Fenster eines Hauses in ein Familienfest hineinschauen<br />

würden. Nichts ist zu sehen vom Tempel in Jerusalem, wo<br />

die Szene nach Lk 2, 27 angesiedelt ist. Dabei überschneiden<br />

die Figuren den gemalten Rahmen teilweise, Maria stützt sich<br />

sogar mit dem rechten Ellenbogen darauf ab, und sie werfen<br />

ihre Schatten auf den Steinrahmen. Dies sind typische Merkmale<br />

der Kunst der Frührenaissance, wo die Kunst paradoxerweise<br />

Mittel der Augentäuschung verwandte, um das Gezeigte möglichst<br />

wirklichkeitsnah erscheinen zu lassen.<br />

Dabei wirken die gezeigten Personen vor dem dunklen Hintergrund,<br />

der ihnen kaum Tiefe lässt, seltsam isoliert, sie neh-


7<br />

Das Bild im Blick<br />

men kaum Kontakt miteinander auf. Besonders eindrucksvoll<br />

werden die verschiedenen Stoffe, insbesondere bei den beiden<br />

vorderen Personen, so detailreich und realistisch geschildert,<br />

dass man sie anfassen zu können meint.<br />

Maria, Jesus und Simeon<br />

In der vorderen Ebene sind Maria und der greise Simeon gezeigt;<br />

Letzterer mit einem langen, weißen Bart, einer dunklen<br />

Kappe auf dem Kopf und einem wertvollen Mantel über den<br />

Schultern. Maria hält den Jesusknaben aufrecht stehend auf einem<br />

Kissen, das wiederum auf der Marmorbrüstung liegt. Das<br />

Kind ist ganz in Windeln eingewickelt, nur das linke Händchen<br />

schaut heraus. Das in Windeln gewickelte Kind war zuvor das<br />

Zeichen für die Hirten, das ihnen zeigte, dass die Botschaft der<br />

Engel sie nicht getrogen hatte (vgl. Lk 2, 12). Auf dem Kopf trägt<br />

es eine rote Taufkappe mit goldener Borte. Das Kind schaut<br />

nach oben und scheint die Verbindung zu seinem himmlischen<br />

Vater herzustellen. Maria schmiegt ihr Gesicht an ihren Sohn,<br />

während sie mit der rechten Hand seine Beine stützt und die<br />

Linke dem Gesäß Halt gibt. Sie schaut zwar in die Richtung Simeons,<br />

aber wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass<br />

ihr Blick in sich gekehrt ist; sie scheint nachzudenken, vielleicht<br />

über das, was Simeon über ihr Kind sagt: „Denn meine Augen<br />

haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast,<br />

ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein<br />

Volk Israel“ (Lk 2, 30–32). Dass Maria und Josef über diese<br />

Worte staunen, wird im Text eigens erwähnt (vgl. Lk 2, 33).<br />

Simeon ist mit seinem Mantel, der an einen Chormantel erinnert,<br />

und mit einem weißen Untergewand, das an den Ärmeln<br />

mit goldenen Borten verziert ist, wie ein Priester dargestellt.<br />

Oft wurde ihm in der Kunst die priesterliche Rolle, das Opfer<br />

der Eltern Jesu entgegenzunehmen, zugedacht, auch wenn der<br />

Bibeltext ihn als gerechten und frommen Mann schildert, aber


Das Bild im Blick 8<br />

nicht als Priester. Er schaut Maria direkt in die Augen, zugleich<br />

greift er mit beiden Händen nach den Füßen des Kindes; der<br />

Bibeltext schildert, dass er es in seine Arme genommen hat (vgl.<br />

Lk 2, 28). Von den Opfergaben der Eltern ist nichts zu sehen.<br />

Josef und zwei Unbekannte<br />

Dahinter sind nochmals drei Personen zu sehen, deren Gesichter<br />

sich aus dem Dunkel schälen. In der Mitte ist Josef klar zu<br />

erkennen, er trägt wie auch Maria, Jesus und Simeon einen<br />

dünnen goldenen Reif als Nimbus um den Kopf. Nur bei Jesus<br />

ist dieser durch kleine, goldene Strahlen zum Kreuznimbus erweitert.<br />

Josef schaut Simeon an, ist ansonsten aber ganz auf<br />

den Betrachter ausgerichtet und wird zu dessen Gegenüber. An<br />

den Seiten sind zwei weitere Personen angedeutet, eine junge<br />

Frau und ein junger Mann (s. Innenkarte). Das Gesicht der Frau<br />

zeigt, dass es sich nicht um die greise Prophetin Hanna handeln<br />

kann. Sie tragen im Gegensatz zu den anderen keinen Heiligenschein<br />

und setzen sich so von den biblischen Personen ab.<br />

Beide sind im Dreiviertelprofil gezeigt und beide schauen nach<br />

links. Diese beiden Personen werden heute übereinstimmend<br />

mit Mantegna selbst und seiner Ehefrau Nicolosia identifiziert.<br />

Die Eheschließung zwischen dem jungen, aufstrebenden Maler<br />

und der Tochter des anerkannten venezianischen Malers Jacopo<br />

Bellini fand wohl 1453 statt. Man kann aus dem Bild wohl auch<br />

die Dankbarkeit der Eltern für die Geburt ihres ersten Sohnes<br />

herauslesen. Rätselhaft bleibt aber, warum sie sich nicht beide<br />

dem Kind und damit einander zuwenden.<br />

Für die Qualität dieses Bildes spricht, dass Giovanni Bellini,<br />

der Schwager Mantegnas, ungefähr zehn Jahre später dasselbe<br />

Motiv aufnimmt und dieselbe Figurengruppe in sehr ähnlicher<br />

Weise darstellt, allerdings links und rechts um nochmals zwei<br />

Personen erweitert (heute in Venedig, Fondazione Querini<br />

Stampalia). Auch reduziert er den gemalten Rahmen auf eine


9<br />

Das Bild im Blick<br />

Brüstung im unteren Bildteil. Während Mantegna mit Eitempera<br />

auf Leinwand malte, nutzte sein Schwager bereits die aus<br />

dem Norden übernommene Öltechnik. 2019 hatte man in der<br />

Gemäldegalerie in Berlin bei einer viel beachteten Ausstellung<br />

die Gelegenheit, beide Bilder direkt miteinander zu vergleichen.<br />

Heinz Detlef Stäps


Montag, 1. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Brigida von Kildare (Brigitte, Nonne, Klostergründerin,<br />

Patronin Irlands, † 523) · hl. Sigibert (König von Austrasien,<br />

Mitgründer von Stablo-Malmedy, † 656) · sel. Reginald von Orléans<br />

(Dominikaner, Kirchenrechtler, Klostergründer, † 1220) · Winand von<br />

Maastricht (Dominikaner, † nach 1233)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.<br />

Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.<br />

Amen. Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Geist der Zuversicht,<br />

Quelle des Trostes,<br />

komm und stärke uns,<br />

Geist der Heiligkeit,<br />

Quelle der Freiheit,<br />

Tröster Geist,<br />

Schöpfer Geist.<br />

Verfasser unbekannt; Melodie: Gesang aus Taizé<br />

GL 350<br />

Psalm 73 Verse 13–18<br />

Umsonst hielt ich mein Herz rein *<br />

und wusch meine Hände in Unschuld.<br />

Und doch war ich alle Tage geplagt *<br />

und wurde jeden Morgen gezüchtigt.


11<br />

Montag, 1. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Mein Herz war verbittert, *<br />

mir bohrte der Schmerz in den Nieren;<br />

ich war töricht und ohne Verstand, *<br />

war wie ein Stück Vieh vor dir.<br />

Hätte ich gesagt: „Ich will reden wie sie“, *<br />

dann hätte ich an deinen Kindern Verrat geübt.<br />

Da sann ich nach, um das zu begreifen; *<br />

es war eine Qual für mich,<br />

bis ich dann eintrat ins Heiligtum Gottes *<br />

und begriff, wie sie enden.<br />

Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund, *<br />

du stürzt sie in Täuschung und Trug.<br />

Sie werden plötzlich zunichte, *<br />

werden dahingerafft und nehmen ein schreckliches Ende,<br />

wie ein Traum, der beim Erwachen verblasst, *<br />

dessen Bild man vergisst, wenn man aufsteht.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hochmut und Bosheit sind mächtig in der Welt. Wer sich müht,<br />

aufrecht durchs Leben zu gehen, läuft angesichts dessen Gefahr<br />

zu verbittern. Unbestechlicher Gott, hilf uns auf, dass wir den<br />

Mut nicht sinken lassen. Gib uns Kraft, den geraden Weg zu<br />

gehen.<br />

Lesung Jdt 8, 25–27<br />

Lasst uns dem Herrn, unserem Gott, danken, dass er uns<br />

ebenso prüft wie schon unsere Väter. Denkt daran, was<br />

er mit Abraham machte, wie er Isaak prüfte und was Jakob<br />

im syrischen Mesopotamien erlebte, als er die Schafe Labans,<br />

des Bruders seiner Mutter, hütete. Denn wie er diese Männer<br />

im Feuer geläutert hat, um ihr Herz zu prüfen, so hat er auch<br />

mit uns kein Strafgericht vor, sondern der Herr züchtigt seine<br />

Freunde, um sie zur Einsicht zu führen.


Morgen · Montag, 1. <strong>Februar</strong> 12<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Benedictus, Magnificat und Nunc dimittis finden Sie auf einem heraustrennbaren<br />

Gebetsblatt am Anfang des Heftes. Die dazugehörigen Antiphonen werden<br />

jeweils vor und nach diesen Gesängen aus dem Evangelium gebetet.<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Er hat uns besucht und<br />

befreit.<br />

Bitten<br />

Jesus, in der Kraft deines Vaters vertreibst du die Geister des<br />

Unheils. Wir bitten dich:<br />

A: Lass dein Reich unter uns wachsen.<br />

Wehre Resignation und Verzagtheit von uns ab,<br />

– und stärke in uns Hoffnung und Mut.<br />

Vertreibe Misstrauen und Menschenfurcht,<br />

– und hilf uns, die um sich greifende Vereinzelung zu überwinden.<br />

Entlarve die Sinnleere von Genusssucht und Gier nach Gewinn,<br />

– und lass uns den Reichtum freigebigen Miteinanders entdecken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du hast deinen eingeborenen Sohn<br />

mit dem Heiligen Geiste gesalbt und ihn zum Herrn und<br />

Christus gemacht. Uns aber hast du Anteil an seiner Würde<br />

geschenkt. Hilf uns, in der Welt Zeugen der Erlösung zu sein.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren<br />

Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir<br />

lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Bei d e n Orationen, die mit „Darum bitten wir durch Jesus Christus“ enden,<br />

soll die oben angegebene abschließende Formel gebetet werden.


13<br />

Montag, 1. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Gott, du hast der Welt das Evangelium geschenkt, damit es sie<br />

wie ein Sauerteig durchdringe. Sei allen Christen nahe, die du<br />

berufen hast, ein Leben mitten in der Welt zu führen. Schenke<br />

ihnen den wahren christlichen Geist, damit sie durch die rechte<br />

Erfüllung ihrer weltlichen Aufgaben am Aufbau deines Reiches<br />

mitarbeiten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 11, 32–40<br />

Schwestern und Brüder! Was soll ich noch aufzählen? Die<br />

Zeit würde mir nicht reichen, wollte ich von Gideon reden,<br />

von Barak, Simson, Jiftach, David und von Samuel und den Propheten;<br />

sie haben aufgrund des Glaubens Königreiche besiegt,<br />

Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen<br />

gestopft, Feuersglut gelöscht; sie sind scharfen Schwertern entgangen;<br />

sie sind stark geworden, als sie schwach waren; sie sind<br />

im Krieg zu Helden geworden und haben feindliche Heere in<br />

die Flucht geschlagen.<br />

Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung zurückerhalten.<br />

Einige nahmen die Freilassung nicht an und ließen sich foltern,<br />

um eine bessere Auferstehung zu erlangen.<br />

Andere haben Spott und Schläge erduldet, ja sogar Ketten<br />

und Kerker. Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem<br />

Schwert umgebracht; sie zogen in Schafspelzen und Ziegenfellen<br />

umher, notleidend, bedrängt, misshandelt. Sie, deren die<br />

Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in<br />

den Höhlen und Schluchten des Landes.


Eucharistie · Montag, 1. <strong>Februar</strong> 14<br />

Doch sie alle, die aufgrund des Glaubens von Gott besonders<br />

anerkannt wurden, haben das Verheißene nicht erlangt, weil<br />

Gott erst für uns etwas Besseres vorgesehen hatte; denn sie sollten<br />

nicht ohne uns vollendet werden.<br />

Impuls zur Lesung<br />

So viele überzeugende Vorbilder, so viele Helden des Glaubens.<br />

Oder sind es Verlierer? Gar nicht so einfach, die Treue<br />

zu dem einen Gott. Gar nicht so leicht, der biblische Glaube.<br />

Doch Gott ist bei den treuen Zeugen. Der so oft verborgene,<br />

verhaltene, nicht der Durchregierer- und Basta-Gott. In Jesus,<br />

seinem Christus, hat Gott letztgültig gesprochen. „Es gilt das<br />

gesprochene Wort.“ Werden, und bleiben, wir: Hörer des Wortes.<br />

Dieses Wort gilt.<br />

Antwortpsalm Ps 31, 20–24<br />

Kehrvers:<br />

Euer Herz sei stark und unverzagt, ihr alle, die ihr wartet auf<br />

den Herrn.<br />

Wie groß ist deine Güte, Herr, *<br />

die du bereithältst für alle, die dich fürchten und ehren;<br />

du erweist sie allen, *<br />

die sich vor den Menschen zu dir flüchten. – Kehrvers<br />

Du beschirmst sie im Schutz deines Angesichts *<br />

vor dem Toben der Menschen.<br />

Wie unter einem Dach bewahrst du sie *<br />

vor dem Gezänk der Zungen. – Kehrvers<br />

Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt *<br />

und mir seine Güte erwiesen hat zur Zeit der Bedrängnis.<br />

Ich aber dachte in meiner Angst: *<br />

Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. – Kehrvers<br />

Doch du hast mein lautes Flehen gehört, *<br />

als ich zu dir um Hilfe rief.


15<br />

Montag, 1. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Liebt den Herrn, all seine Frommen! /<br />

Seine Getreuen behütet der Herr, *<br />

doch den Hochmütigen vergilt er<br />

ihr Tun mit vollem Maß. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 25, ferner GL 64, 1 (II. Ton) oder GL 1975 745, 1 (I. Ton)<br />

oder KG 560 (I. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 7, 16<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Ein großer Prophet trat unter uns auf: Gott nahm sich seines<br />

Volkes an.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 5, 1–20<br />

In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger an das andere Ufer<br />

des Sees, in das Gebiet von Gerasa. Als er aus dem Boot stieg,<br />

lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen<br />

war. Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man<br />

konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln. Schon oft<br />

hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die<br />

Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn<br />

bezwingen. Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den<br />

Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen.<br />

Als er Jesus von Weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor<br />

ihm nieder und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus,<br />

Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle<br />

mich nicht! Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen<br />

Mann, du unreiner Geist! Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er<br />

antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele. Und er<br />

flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen.<br />

Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große<br />

Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in<br />

die Schweine hineinfahren! Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen<br />

die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die


Abend · Montag, 1. <strong>Februar</strong> 16<br />

Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den<br />

See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken.<br />

Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den<br />

Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen<br />

war. Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann,<br />

der von der Legion Dämonen besessen gewesen war. Er saß<br />

ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten<br />

sie sich. Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen,<br />

was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen<br />

war. Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.<br />

Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den<br />

Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus<br />

erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte<br />

deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie<br />

er Erbarmen mit dir gehabt hat. Da ging der Mann weg und<br />

verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan<br />

hatte, und alle staunten.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Die vollständige Fassung der Eröffnungen von Morgen- und Abendgebet finden<br />

Sie mit Noten auf Seite 345.<br />

Innehalten am Abend<br />

Der Mensch ist der Spiegel des Menschen.<br />

Aus der Türkei<br />

• Wen spiegele ich wider?<br />

• Wer spiegelt sich in mir?


17<br />

Montag, 1. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Confiteor – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und<br />

Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe –<br />

ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken – durch<br />

meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld.<br />

Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen<br />

und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei<br />

Gott, unserem Herrn.<br />

Hymnus<br />

Ein reines Herz, Herr, schaff in mir,<br />

schließ zu der Sünde Tor und Tür;<br />

vertreibe sie und lass nicht zu,<br />

dass sie in meinem Herzen ruh.<br />

Dir öffn ich, Jesu, meine Tür,<br />

ach komm und wohne du bei mir;<br />

treib all Unreinigkeit hinaus<br />

aus deinem Tempel, deinem Haus.<br />

Lass deines guten Geistes Licht<br />

und dein hell glänzend Angesicht<br />

erleuchten mein Herz und Gemüt,<br />

o Brunnen unerschöpfter Güt,<br />

und mache dann mein Herz zugleich<br />

an Himmelsglut und Segen reich;<br />

gib Weisheit, Stärke, Rat, Verstand<br />

aus deiner milden Gnadenhand.<br />

So will ich deines Namens Ruhm<br />

ausbreiten als dein Eigentum<br />

und dieses achten für Gewinn,<br />

wenn ich nur dir ergeben bin.<br />

Heinrich Georg Neuß 1703<br />

EG 389 – Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512


Abend · Montag, 1. <strong>Februar</strong> 18<br />

Psalm 120<br />

Ich rief zum Herrn in meiner Not, *<br />

und er hat mich erhört.<br />

Herr, rette mein Leben vor Lügnern, *<br />

rette es vor falschen Zungen!<br />

Was soll er dir tun, was alles dir antun, *<br />

du falsche Zunge?<br />

Scharfe Pfeile von Kriegerhand *<br />

und glühende Ginsterkohlen dazu.<br />

Weh mir, dass ich als Fremder in Meschech bin *<br />

und bei den Zelten von Kedar wohnen muss!<br />

Ich muss schon allzu lange wohnen *<br />

bei Leuten, die den Frieden hassen.<br />

Ich verhalte mich friedlich; *<br />

doch ich brauche nur zu reden,<br />

dann suchen sie Hader und Streit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Von Spannungen ist unsere Welt gezeichnet, Unruhe herrscht<br />

in unserem Herzen. Höre uns, Gott des Lebens, gib uns deinen<br />

Frieden.<br />

Lesung 1 Thess 3, 12–13<br />

Der Herr lasse euch wachsen und reich werden in der Liebe<br />

zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben, damit<br />

euer Herz gefestigt wird und ihr ohne Tadel seid, geheiligt vor<br />

Gott, unserem Vater, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen<br />

Heiligen kommt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Meine Seele preise dich allezeit, Gott, du mein Retter.


19<br />

Montag, 1. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten<br />

Jesus schaut genau hin. Er sieht den einzelnen Menschen – und<br />

er hilft. Vertrauensvoll rufen wir zu ihm, der uns hilfreich nahe<br />

sein will:<br />

V: Jesus, unser Bruder, A: höre uns.<br />

– Für die Kirche, dass sie sich auch für die interessiert und denen<br />

nachgeht, die sich von ihr zunehmend distanzieren.<br />

– Für alle Menschen, die sich in sozialen Berufen engagieren<br />

und sich nicht scheuen, an die Ränder zu gehen.<br />

– Für alle, die Gesundheit als Geschenk erfahren und sie bewusst<br />

und dankbar annehmen.<br />

– Für alle, die in ihren eigenen Familien die belasteten und<br />

schwachen Glieder in den Blick nehmen und sie stärken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Bleibe bei uns, Herr Jesus, denn es wird Abend. Begleite uns<br />

auf dem Weg, mache unser Herz brennen und wecke unsere<br />

Hoffnung. Gib, dass wir in der Gemeinschaft der Schwestern<br />

und Brüder, in den Heiligen Schriften und beim Brechen des<br />

Brotes dich erkennen. Der du mit Gott, dem Vater, in der Einheit<br />

des Heiligen Geistes lebst und herrschest in alle Ewigkeit.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


arstellung des Herrn<br />

Dienstag<br />

2. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Das Fest der Darstellung des Herrn gehört zu den älteren Marienfesten.<br />

Im Lukasevangelium (2, 22–40) wird davon berichtet,<br />

dass die Eltern Jesu das Kind in den Tempel brachten, wo sie<br />

auch das gebotene Reinigungsopfer für die Mutter darbrachten.<br />

Hier begegnen sie Simeon und Hanna, die in Jesus den Messias erkennen<br />

und über das Kind und seine Mutter weissagen. Der Osten<br />

begeht dieses Fest als „Fest der Begegnung des Herrn“, während<br />

im Westen die „Reinigung Marias“ betont wurde. Zwei historische<br />

Feste liegen dem heutigen zugrunde: ein älteres in Jerusalem und<br />

ein jüngeres in Rom. Die Pilgerin Egeria sprach von einem Fest, das<br />

in Jerusalem 40 Tage nach Epiphanie mit einer Eucharistiefeier und<br />

einer feierlichen Prozession gefeiert wurde. Seit dem fünften Jahrhundert<br />

feierte man es in Jerusalem, seit dem siebten Jahrhundert<br />

in Rom als „Fest der Begegnung“ mit einer Lichterprozession. Mit<br />

der Bezeichnung „Darstellung des Herrn“ erhielt das heutige Fest<br />

nach der Liturgiereform seinen Charakter als Herrenfest zurück.<br />

Maria und Josef stellten Jesus im Tempel dar, weihten ihn Gott<br />

und brachten das Opfer dar, wie das Gesetz es vorschrieb. Im deutschen<br />

Sprachraum führte der Brauch der Kerzensegnung und der<br />

Lichterprozession zu der Bezeichnung „Mariä Lichtmess“. Simeon<br />

nennt Jesus „ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit<br />

für dein Volk Israel“.<br />

Namenstag: hl. Hadelog von Kitzingen (Benediktinerin, Klostergründerin,<br />

† um 750) · hl. Burkhard von Würzburg (Bischof, † 753) · hl.<br />

Bodo (Märtyrer, † 880) · hl. Dietrich (Bischof von Minden, Märtyrer,<br />

† 880) · hl. Markward (Bischof von Hildesheim, Märtyrer, † 880) · sel.<br />

Stephan Bellesini (Augustiner, † 1840) · hl. Maria Katharina Kasper<br />

(Gründerin der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, † 1898) · Alfred<br />

Delp (Jesuit, Gegner der Nationalsozialisten, Märtyrer, Mitglied im<br />

Kreisauer Kreis, † 1945)


21<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Heute wird unter dem Leitwort „Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen<br />

wird“ (Lk 2, 34) der Tag des gottgeweihten Lebens begangen.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Über deine Huld, o Gott, denken wir nach<br />

in deinem heiligen Tempel.<br />

Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm<br />

bis an die Enden der Erde.<br />

Ps 48, 10–11a<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Auf, Zion, schmücke dein Gemach,<br />

der Herr ist da, den du ersehnt.<br />

Steh auf und mache dich bereit,<br />

empfange Bräutigam und Braut.<br />

Zu seinem Tempel kommt der Herr:<br />

Die Eltern bringen Christus dar.<br />

Der ohne alle Sünde ist,<br />

macht dem Gesetz sich untertan.<br />

Tritt, königliche Jungfrau, ein,<br />

bring mit dem Opfer dar dein Kind,<br />

des ew’gen Vaters wahren Sohn,<br />

der uns zum Heil erschienen ist.<br />

Was dir verheißen, Simeon,<br />

das ist in diesem Kind erfüllt.<br />

Nun mache allen Völkern kund<br />

das Licht, das ihnen leuchten soll.


Morgen · Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> 22<br />

Herr, dir sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der sich den Heiden offenbart,<br />

mit dir dem Vater und dem Geist<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Adorna, Sion, thalamum; Petrus Abälard, † 1142<br />

Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />

Psalm 19 Verse 2–7<br />

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, *<br />

vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.<br />

Ein Tag sagt es dem andern, *<br />

eine Nacht tut es der andern kund,<br />

ohne Worte und ohne Reden, *<br />

unhörbar bleibt ihre Stimme.<br />

Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, *<br />

ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.<br />

Dort hat er der Sonne ein Zelt gebaut. *<br />

Sie tritt aus ihrem Gemach hervor wie ein Bräutigam;<br />

sie frohlockt wie ein Held *<br />

und läuft ihre Bahn.<br />

Am einen Ende des Himmels geht sie auf /<br />

und läuft bis ans andere Ende; *<br />

nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Von deiner Herrlichkeit lass uns künden, ewiger Gott. Gib uns<br />

deinen Geist, dass er uns zum Licht macht für alle, denen wir<br />

begegnen.<br />

Lesung Mal 3, 1<br />

Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen.<br />

Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den


23<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht.<br />

Seht, er kommt!, spricht der Herr der Heere.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Als die Eltern Jesus in den Tempel brachten, nahm Simeon das<br />

Kind auf seine Arme und lobte Gott.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der für uns Kind geworden ist. Zu ihm lasst<br />

uns beten:<br />

V: Jesus, Sohn des Vaters, A: hilf uns, die Kinder zu schützen.<br />

– Vor körperlicher und seelischer Gewalt.<br />

– Vor Reizüberflutung und Überforderung.<br />

– Vor unseren Plänen und unerfüllten Wünschen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere<br />

menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag<br />

im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit<br />

wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Gott sei uns gnädig und segne uns!<br />

Er lasse über uns sein Angesicht leuchten,<br />

damit auf Erden sein Weg erkannt wird<br />

und unter allen Völkern sein Heil.<br />

Ps 67, 2 f.


Eucharistie · Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> 24<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 216, 256, 3 + 4, 372, 374, 500, 657, 6 · KG 148,<br />

192, 333, 3 + 4, 498<br />

Kerzenweihe und Prozession<br />

Antiphon beim Anzünden der Kerzen<br />

Seht, Christus, der Herr, kommt in Macht und Herrlichkeit, er<br />

wird die Augen seiner Diener erleuchten. Halleluja.<br />

Segnung der Kerzen<br />

Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes, du hast am heutigen<br />

Tag dem greisen Simeon Christus geoffenbart als das Licht zur<br />

Erleuchtung der Heiden. Segne † die Kerzen, die wir in unseren<br />

Händen tragen und zu deinem Lob entzünden. Führe uns<br />

auf dem Weg des Glaubens und der Liebe zu jenem Licht, das<br />

nie erlöschen wird. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

oder:<br />

Gott, du bist das wahre Licht, das die Welt mit seinem Glanz<br />

hell macht. Erleuchte auch unsere Herzen, damit alle, die heute<br />

mit brennenden Kerzen in deinem heiligen Haus vor dich<br />

hintreten, einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Gesang zur Prozession Lk 2, 29–32<br />

Kehrvers:<br />

Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein<br />

Volk Israel.


25<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, *<br />

wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. – Kehrvers<br />

Meine Augen haben das Heil gesehen, *<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast. – Kehrvers<br />

Nunc dimittis (Lobgesang des Simeon),<br />

GL 665, 3 · GL 1975 700, 3 · KG 290 (III. Ton)<br />

Messfeier<br />

Gloria<br />

Wir haben dein Heil empfangen, o Gott,<br />

inmitten deines Tempels.<br />

Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm<br />

bis an die Enden der Erde;<br />

deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.<br />

Vgl. Ps 48, 10–11<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Maleachi Mal 3, 1–4<br />

So spricht Gott der HERR: Seht, ich sende meinen Boten; er<br />

soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem<br />

Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes,<br />

den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!, spricht der HERR der<br />

Heerscharen.<br />

Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann<br />

bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des<br />

Schmelzers und wie die Lauge der Walker. Er setzt sich, um das<br />

Silber zu schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis,<br />

er läutert sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN<br />

die richtigen Opfer darbringen. Und dem HERRN wird das Op-


Eucharistie · Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> 26<br />

fer Judas und Jerusalems angenehm sein wie in den Tagen der<br />

Vorzeit, wie in längst vergangenen Jahren.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Es ist Nacht, bittere Winternacht. Doch diese Nacht haben<br />

Menschen gemacht. Der Prophet Maleachi („mein Bote“) verkündet,<br />

dass der Herr das Leid, das Menschen Menschen zufügen,<br />

nicht mehr ertragen will, dass er sich auf den Weg macht<br />

zu seinem Volk, dass er schon unterwegs ist – zum Gericht.<br />

Ein Glück für die Unterdrückten, ein Unglück für die Unterdrücker.<br />

Doch der allerletzte Vers der hebräischen Bibel, unseres<br />

„Alten Testamentes“, verkündet den Gerichtstag zugleich als<br />

Tag der Rettung für ganz Israel. Einer wird kommen, der Frieden<br />

nicht nur predigt, sondern bringt: „Er wird das Herz der<br />

Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne<br />

ihren Vätern.“ Ein Wort des Trostes und der Verheißung. Ein<br />

Wort, hell wie der Tag. Wir dürfen glauben, dass uns dieser Tag<br />

in Jesus von Nazaret aufgestrahlt ist, „ein Licht, das die Heiden<br />

erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2, 32).<br />

oder:<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 2, 11–12.13c–18<br />

Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle<br />

aus Einem; darum schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen<br />

und zu sagen: Ich will deinen Namen meinen Brüdern<br />

verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen; und ferner:<br />

Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.<br />

Da nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er in<br />

gleicher Weise daran Anteil genommen, um durch den Tod den<br />

zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den<br />

Teufel, und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem<br />

Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren. Denn er<br />

nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen<br />

Abrahams nimmt er sich an.


27<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um<br />

ein barmherziger und treuer Hohepriester vor Gott zu sein und<br />

die Sünden des Volkes zu sühnen. Denn da er gelitten hat und<br />

selbst in Versuchung geführt wurde, kann er denen helfen, die<br />

in Versuchung geführt werden.<br />

Antwortpsalm Ps 24, 7–10<br />

Kehrvers:<br />

Der HERR der Heere, er ist der König der Herrlichkeit.<br />

Ihr Tore, hebt eure Häupter, /<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten, *<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit!<br />

Wer ist dieser König der Herrlichkeit? *<br />

Der HERR, stark und gewaltig, der HERR,<br />

im Kampf gewaltig. – Kehrvers<br />

Ihr Tore, hebt eure Häupter, /<br />

hebt euch, ihr uralten Pforten, *<br />

denn es kommt der König der Herrlichkeit!<br />

Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? *<br />

Der HERR der Heerscharen:<br />

Er ist der König der Herrlichkeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 10b, ferner GL 1975 122, 1 · KG 319 · alternativ: GL 52, 1 ·<br />

GL 1975 738, 1 · KG 622 (VIII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Lk 2, 32<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für das<br />

Volk Israel.<br />

Halleluja.


Eucharistie · Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> 28<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 2, 22–40<br />

Kurzfassung: Lk 2, 22–32<br />

Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose<br />

vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das<br />

Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen,<br />

wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt<br />

soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie<br />

ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt:<br />

ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.<br />

Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser<br />

Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost<br />

Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist<br />

war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen,<br />

ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.<br />

Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern<br />

das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach<br />

dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme<br />

und pries Gott mit den Worten:<br />

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in<br />

Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen,<br />

das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden<br />

erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.<br />

Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die<br />

über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu<br />

Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in<br />

Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er<br />

wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine<br />

Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken<br />

vieler Herzen offenbar werden.<br />

Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter<br />

Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als<br />

junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem<br />

Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig<br />

Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag<br />

und Nacht mit Fasten und Beten.


29<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über<br />

das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.<br />

Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn<br />

vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.<br />

Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit<br />

und Gottes Gnade ruhte auf ihm.<br />

Gabengebet<br />

Allmächtiger Gott, nach deinem Ratschluss hat dein eigener<br />

Sohn sich als makelloses Lamm für das Leben der Welt geopfert.<br />

Nimm die Gabe an, die deine Kirche in festlicher Freude<br />

darbringt. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater,<br />

allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn<br />

heute hat die jungfräuliche Mutter deinen ewigen Sohn zum<br />

Tempel getragen; Simeon, vom Geist erleuchtet, preist ihn als<br />

Ruhm deines Volkes Israel, als Licht zur Erleuchtung der Heiden.<br />

Darum gehen auch wir dem Erlöser freudig entgegen und<br />

singen mit den Engeln und Heiligen das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Lk 2, 30–31<br />

Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern<br />

bereitet hast.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, stärke unsere Hoffnung durch das Sakrament,<br />

das wir empfangen haben, und vollende in uns das Werk<br />

deiner Gnade. Du hast die Erwartung Simeons erfüllt und ihn<br />

Christus schauen lassen. Erfülle auch unser Verlangen: Lass uns<br />

Christus entgegengehen und in ihm das ewige Leben finden,<br />

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


Abend · Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> 30<br />

Schlusssegen<br />

Der Herr segne euch und behüte euch; der Herr lasse sein Angesicht<br />

über euch leuchten und sei euch gnädig; er wende euch<br />

sein Antlitz zu und schenke euch seinen Frieden.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Das Licht, das für sich selbst leuchtet, ist Finsternis.<br />

Aus China<br />

• Wer oder was leuchtet spürbar auch für mich?<br />

• Mit wem teile ich das Licht, das mir geschenkt ist?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder:<br />

V: Erbarme dich, Herr, unser Gott, erbarme dich.<br />

A: Denn wir haben vor dir gesündigt.<br />

V: Erweise, Herr, uns deine Huld.<br />

A: Und schenke uns dein Heil.<br />

Hymnus<br />

Sieh, dein Licht will kommen,<br />

stehe auf, du Stadt des Herrn;<br />

über dir erstrahlt der Stern,<br />

ist der Tag erglommen.<br />

Werde licht, Jerusalem,<br />

Christus ist erschienen.


31<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Christus ist gekommen,<br />

er, der Herrscher, er, der Herr,<br />

der das Reich, die Macht und Ehr’<br />

in die Hand genommen.<br />

Freue dich, Jerusalem,<br />

Christus ist erschienen.<br />

Christus ist erschienen.<br />

Seht, die Zeit des Heils begann;<br />

alle Völker beten an,<br />

alles wird ihm dienen.<br />

Bete an, Jerusalem,<br />

Christus ist erschienen.<br />

Zeitgenössisch<br />

Melodie: GL 1975 147<br />

Psalm 138<br />

Ich will dir danken aus ganzem Herzen, *<br />

dir vor den Engeln singen und spielen;<br />

ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin *<br />

und deinem Namen danken für deine Huld und Treue.<br />

Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, *<br />

deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.<br />

Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; *<br />

du gabst meiner Seele große Kraft.<br />

Dich sollen preisen, Herr, alle Könige der Welt, *<br />

wenn sie die Worte deines Mundes vernehmen.<br />

Sie sollen singen von den Wegen des Herrn; *<br />

denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn.<br />

Ja, der Herr ist erhaben; /<br />

doch er schaut auf die Niedrigen, *<br />

und die Stolzen erkennt er von fern.<br />

Gehe ich auch mitten durch große Not: *<br />

du erhältst mich am Leben.


Abend · Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> 32<br />

Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde, *<br />

und deine Rechte hilft mir.<br />

Der Herr nimmt sich meiner an. /<br />

Herr, deine Huld währt ewig. *<br />

Lass nicht ab vom Werk deiner Hände!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir danken dir für deine Treue, Gott unserer Väter. Du hast<br />

deiner Verheißung gedacht und uns deinen Sohn gesandt. Auf<br />

ewig verlässt er uns nicht.<br />

Lesung Jes 8, 14<br />

Der Herr der Heere wird das Heiligtum sein für die beiden<br />

Reiche Israels: der Stein, an dem man anstößt, der Felsen,<br />

an dem man zu Fall kommt. Eine Schlinge und Falle wird er<br />

sein für alle, die in Jerusalem wohnen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Die Jungfrau Maria weiht heute im Tempel Gott, dem Herrn,<br />

ihr Kind. Erfüllt vom Heiligen Geist, nimmt es Simeon auf seine<br />

Arme und lobt den Herrn.<br />

Fürbitten<br />

Verborgener Gott, in das Herz jedes Menschen hast du den<br />

Keim der Sehnsucht nach dir gesät. Wir bitten dich:<br />

V: Du Quelle des Lebens, A: offenbare dich allen Menschen.<br />

Noch immer sind wir Christen untereinander uneins;<br />

– schenke uns deine Liebe, damit die Welt uns als deine Kinder<br />

erkennt.<br />

Lass die Religionen einander im Geheimnis anerkennen;<br />

– gib, dass Juden, Christen und Muslime als Kinder Abrahams<br />

gemeinsam von deiner Güte Zeugnis geben.


33<br />

Dienstag, 2. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Viele Menschen sind durch Fanatismus und Intoleranz verstört;<br />

– verleihe allen Glaubenden sicheren Halt und lass sie ihren<br />

Mitmenschen offen und herzlich begegnen.<br />

Viele sind gestorben, ohne dich zu kennen, und manche, indem<br />

sie dich ablehnten;<br />

– du weißt andere Wege als wir: Lass niemand von ihnen verloren<br />

sein.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, dein eingeborener Sohn hat unsere<br />

menschliche Natur angenommen und wurde am heutigen Tag<br />

im Tempel dargestellt. Läutere unser Leben und Denken, damit<br />

wir mit reinem Herzen vor dein Antlitz treten. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Deinen Frieden, Herr, gib uns vom Himmel,<br />

und dein Friede bleibe in unseren Herzen.<br />

Lass uns schlafen in Frieden und wachen in dir,<br />

auf dass wir vor keinem Grauen der Nacht uns fürchten.<br />

Alkuin<br />

Salve Regina (Seite 346)


Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Ansgar<br />

Heiliger Blasius<br />

Ansgar (801–865) gilt als Wegbereiter des Christentums in Dänemark<br />

und Schweden und wird deshalb „Apostel des Nordens“<br />

genannt. Er stammte aus Corbie in Frankreich, wurde in der<br />

Abtei Corbie erzogen und trat dort in den Benediktinerorden ein.<br />

823 wurde er Lehrer an der Klosterschule des neu gegründeten<br />

Klosters Corvey an der Weser. Ab 826 unternahm er entbehrungsreiche<br />

Missionsreisen nach Skandinavien, die kaum Erfolg hatten.<br />

831 wurde er erster Bischof von Hamburg und päpstlicher Legat<br />

für die Mission im Norden. Nach der Plünderung seines Missionsstützpunktes<br />

Hamburg durch die Wikinger musste er die Skandinavienmission<br />

aufgeben und wurde Bischof von Bremen. Versuche,<br />

den Bischofssitz wieder nach Hamburg zu verlegen, scheiterten an<br />

erneuten Plünderungen. Deshalb wurde 864 die Diözese Hamburg-<br />

Bremen errichtet. Ansgar errichtete Spitäler, kaufte Gefangene frei<br />

und setzte sich für die Abschaffung des Sklavenhandels ein. Nach<br />

wie vor betrieb er seine weiterhin äußerst mühsame Missionstätigkeit.<br />

In den letzten Jahren seines Lebens widmete er sich verstärkt<br />

der kirchlichen Aufbauarbeit in seinem Bistum.<br />

Schrifttexte: Lesung: Jes 52, 7–10; Evangelium: Mk 1, 14–20<br />

Blasius gilt als Schutzpatron gegen Halsleiden und wird zu den<br />

Vierzehn Nothelfern gezählt. Er lebte um die Wende des 3./4.<br />

Jahrhunderts. Als standhafter Bekenner seines Glaubens erlitt er<br />

um 316 unter Kaiser Licinius (oder bereits unter Diokletian) nach<br />

schrecklichen Qualen den Märtyrertod. Von seinem Leben wissen<br />

wir nur aus Legenden. Bevor er Bischof von Sebaste (in Armenien)<br />

wurde, soll er Arzt gewesen und wegen seiner Hilfsbereitschaft<br />

und Nächstenliebe besonders geschätzt worden sein. Eine Legende<br />

berichtet, er habe im Kerker einen Knaben, der sich an einer Fischgräte<br />

verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod


35<br />

Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

gerettet. Darauf geht der im 16. Jahrhundert entstandene Brauch<br />

des Blasiussegens zurück, in dem Blasius um Fürsprache bei Halskrankheiten<br />

gebeten wird.<br />

Schrifttexte: Lesung: Röm 5, 1–5; Evangelium: Mk 16, 15–20<br />

Namenstag: Simeon und Hannah (biblische Gestalten) · hl. Werburg<br />

von Hanbury (Äbtissin, † um 700) · hl. Nithard von Corbie (Glaubensbote<br />

in Schweden, Märtyrer, † um 845) · Michael Brenner (Seelsorger,<br />

† 1868) · sel. Maria Stollenwerk (Mitgründerin der Steyler Missionsschwestern,<br />

† 1900) · sel. Alojs Andritzki (sorb. Priester des Bistums<br />

Meißen, Märtyrer, † 1943)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Behüte, Herr, die ich dir anbefehle,<br />

die mir verbunden sind und mir verwandt.<br />

Erhalte sie gesund an Leib und Seele<br />

und führe sie mit deiner guten Hand.<br />

Sie alle, die mir ihr Vertrauen schenken<br />

und die mir so viel Gutes schon getan,<br />

in Liebe will ich dankbar an sie denken,<br />

o Herr, nimm dich in Güte ihrer an.<br />

Um manchen Menschen mache ich mir Sorgen<br />

und möcht’ ihm helfen, doch ich kann es nicht.<br />

Ich wünschte nur, er wär bei dir geborgen<br />

und fände aus dem Dunkel in dein Licht.<br />

Du ließest mir so viele schon begegnen,<br />

so lang ich lebe, seit ich denken kann.


Morgen · Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> 36<br />

Ich bitte dich, du wollest alle segnen,<br />

sei mir und ihnen immer zugetan.<br />

Text: Lothar Zenetti<br />

Textrechte: Strube Verlag, München<br />

Psalm 103 Verse 1–7<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und alles in mir seinen heiligen Namen!<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:<br />

der dir all deine Schuld vergibt *<br />

und all deine Gebrechen heilt,<br />

der dein Leben vor dem Untergang rettet *<br />

und dich mit Huld und Erbarmen krönt,<br />

der dich dein Leben lang mit seinen Gaben sättigt; *<br />

wie dem Adler wird dir die Jugend erneuert.<br />

Der Herr vollbringt Taten des Heiles, *<br />

Recht verschafft er allen Bedrängten.<br />

Er hat Mose seine Wege kundgetan, *<br />

den Kindern Israels seine Werke.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du heilst uns, treuer Gott, du rettest uns vor dem Untergang.<br />

Lass uns stets bedenken, was du uns Gutes tust.<br />

Lesung Mal 3, 20<br />

Für euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der<br />

Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung.<br />

Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen wie Jungstiere,<br />

die aus dem Stall kommen – Spruch Gottes, des Herrn.


37<br />

Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Dienet dem Herrn in Heiligkeit, denn er befreit uns aus der<br />

Hand unserer Feinde.<br />

Bitten<br />

In Jesus nimmt Gott uns als seine Kinder an. Darum lasst uns<br />

beten:<br />

A: Vater, schenk uns dein Heil.<br />

– Dass wir mit den Bedürftigen teilen.<br />

– Dass wir den Kranken und Verzweifelten Hoffnung geben.<br />

– Dass wir Zerstrittene zueinanderführen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, erhöre dein Volk, das am Tag des heiligen<br />

Bischofs und Märtyrers Blasius zu dir ruft. Bewahre uns vor<br />

Krankheit und Schaden in diesem zeitlichen Leben und hilf uns<br />

in aller Not, damit wir das ewige Heil erlangen. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott unserer Hoffnung segne uns und bewahre uns,<br />

er lasse uns seine Barmherzigkeit schauen<br />

und schenke uns seinen Frieden.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Herr, du hast deinen Sohn als das wahre Licht in die Welt gesandt.<br />

Offenbare den Menschen deine Wahrheit durch den Hei-


Eucharistie · Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> 38<br />

ligen Geist, den er verheißen hat, und öffne ihre Herzen für den<br />

Glauben. Gib, dass alle in der Taufe das neue Leben empfangen<br />

und Glieder deines Volkes werden. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 12, 4–7.11–15<br />

Schwestern und Brüder! Ihr habt im Kampf gegen die Sünde<br />

noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet und ihr habt die<br />

Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet:<br />

Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage<br />

nicht, wenn er dich zurechtweist. Denn wen der Herr liebt, den<br />

züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat.<br />

Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch<br />

wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?<br />

Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude<br />

zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen,<br />

die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden<br />

und die Gerechtigkeit.<br />

Darum macht die erschlafften Hände wieder stark und die<br />

wankenden Knie wieder fest und ebnet die Wege für eure Füße,<br />

damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt<br />

werden.<br />

Strebt voll Eifer nach Frieden mit allen und nach der Heiligung,<br />

ohne die keiner den Herrn sehen wird. Seht zu, dass niemand<br />

die Gnade Gottes verscherzt, dass keine bittere Wurzel<br />

wächst und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet.“ Dass es unter den<br />

Bedingungen unserer so oft grausamen Welt de facto kein<br />

Erwachsenwerden, kein Reifen gibt ohne Schmerzen, ohne<br />

Leiden; wer wollte, nein, präziser, wer könnte es bezweifeln.<br />

Immerhin ist das Zufügen körperlichen und seelischen Leides<br />

als Mittel der Kindererziehung heute weithin geächtet und un-


39<br />

Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

ter Strafe gestellt. Im Blick auf „all mankind“, auf alle Menschenkinder,<br />

aber unendlich wahr im Blick auf unsere Kinder:<br />

Schmerz und jegliches Schmerz-Zufügen kleinreden, rechtfertigen,<br />

gar verherrlichen – das ist die bedrohliche Wurzel, das<br />

alles, alles vergiftende Gift.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 103, 1–2.13–14.17–18a<br />

Kehrvers:<br />

Die Huld des Herrn währt immer und ewig.<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und alles in mir seinen heiligen Namen!<br />

Lobe den Herrn, meine Seele, *<br />

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. – Kehrvers<br />

Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, *<br />

so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.<br />

Denn er weiß, was wir für Gebilde sind; *<br />

er denkt daran: Wir sind nur Staub. – Kehrvers<br />

Doch die Huld des Herrn währt immer und ewig *<br />

für alle, die ihn fürchten und ehren;<br />

sein Heil erfahren noch Kinder und Enkel; *<br />

alle, die seinen Bund bewahren. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 17a, ferner GL 401 · GL 1975 496 · KG 85, 7 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 27<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich<br />

kenne sie, und sie folgen mir.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 1b–6<br />

In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger<br />

begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und


Abend · Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> 40<br />

die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten:<br />

Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm<br />

gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!<br />

Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria<br />

und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben<br />

nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß<br />

an ihm und lehnten ihn ab.<br />

Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig<br />

Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in<br />

seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen<br />

Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er<br />

wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten<br />

Dörfer und lehrte.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Neugeschaffner Rang vergisst die Namen.<br />

William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564–1616)<br />

• Wo habe ich es schon erlebt, dass jemand mit neu erworbenen<br />

Ämtern und Würden Freunde und Bekannte auf Abstand<br />

hält?<br />

• Wie ist mein eigener Umgang mit den Bekannten und Freunden,<br />

die weniger Erfolg und Glück im Leben hatten?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)


41<br />

Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

Führ, mildes Licht, im Dunkel rings um mich,<br />

führ mich voran!<br />

Dunkel die Nacht. Fern von daheim bin ich.<br />

Führ mich voran!<br />

Bewahr du meinen Fuß. Ich will nicht sehn<br />

die Ferne mehr, nur einen Schritt jetzt gehn.<br />

Nicht immer dacht’ ich so, bat nicht, dass du<br />

mich führst voran.<br />

Gern wählte selbst ich meinen Pfad, doch nun:<br />

Führ mich voran!<br />

Ich liebte grellen Tag. Trotz Furchtsamkeit<br />

regierte Stolz mein Herz. Vergiss vergangne Zeit!<br />

So lang gab Segen deine Hand. Gewiss<br />

führt sie voran:<br />

Durch Moor und Sumpf, längs Fels und Sturzbach, bis<br />

die Nacht verrann,<br />

bis morgens licht mich grüßt der Engel Chor,<br />

die längst ich liebt’, doch eine Weil’ verlor.<br />

John Henry Newman (1801–1890)<br />

Psalm 139 Verse 13–18.23–24<br />

Herr, du hast mein Inneres geschaffen, *<br />

mich gewoben im Schoß meiner Mutter.<br />

Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. *<br />

Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke.<br />

Als ich geformt wurde im Dunkeln, /<br />

kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, *<br />

waren meine Glieder dir nicht verborgen.<br />

Deine Augen sahen, wie ich entstand, *<br />

in deinem Buch war schon alles verzeichnet;


Abend · Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> 42<br />

meine Tage waren schon gebildet, *<br />

als noch keiner von ihnen da war.<br />

Wie schwierig sind für mich, o Gott, deine Gedanken, *<br />

wie gewaltig ist ihre Zahl!<br />

Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand. *<br />

Käme ich bis zum Ende, wäre ich noch immer bei dir.<br />

Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, *<br />

prüfe mich und erkenne mein Denken!<br />

Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, *<br />

und leite mich auf dem altbewährten Weg!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du hast jeder und jedem von uns etwas geschenkt, das nur sie,<br />

nur er den Schwestern und Brüdern geben kann. Lass uns klarer<br />

erkennen, Vater, was du mit uns vorhast.<br />

Lesung Röm 8, 15–16<br />

Ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven<br />

macht, sodass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern<br />

ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht,<br />

den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! So bezeugt der Geist<br />

selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.<br />

Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />

Antiphon zum Nunc dimittis:<br />

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />

wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen<br />

in seinem Frieden.<br />

Fürbitten<br />

„Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der<br />

Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine<br />

Schwestern hier unter uns?“ – Vorurteile prägten das Leben der


43<br />

Mittwoch, 3. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Menschen damals, und sie prägen es heute. Wir bitten Gott um<br />

geistige Weite:<br />

V: Du, Gott des Lebens, A: komm uns zu Hilfe.<br />

Für die Verantwortlichen und Amtsträger in der Kirche;<br />

– dass sie Bewegung und Erneuerung nicht im Keim ersticken,<br />

sondern vertrauensvoll prüfen.<br />

Für alle im Raum der Kirche, die andere Gläubige abwerten;<br />

– dass sich ihr Blick und ihre Perspektive weitet.<br />

Für alle, die prophetischen Stimmen Raum geben;<br />

– dass sie stets neuen Mut fassen.<br />

Für alle, die Gottes Wort suchen;<br />

– dass sie es in ihrem Herzen aufnehmen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr Jesus Christus, du bist gütig und von Herzen demütig. Das<br />

Joch, das du denen auflegst, die dir nachfolgen, ist nicht drückend,<br />

und deine Last ist leicht. Nimm gnädig an, was wir uns<br />

heute vorgenommen und was wir vollbracht haben. Erneuere<br />

uns durch die Ruhe der Nacht und mache uns morgen eifriger<br />

in deinem Dienst. Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Rabanus Maurus<br />

Rabanus (780–856) war ein hochgebildeter Mann, der es sich<br />

zur Aufgabe machte, das klassische Wissen an seine Gegenwart<br />

weiterzugeben. Er erhielt deshalb den Ehrennamen „Lehrer Germaniens“<br />

(Praeceptor Germaniae). Rabanus wurde mit 15 Jahren<br />

Mönch des Benediktinerklosters Fulda. Später kam er zur weiteren<br />

Ausbildung nach Tours zu Abt Alkuin, der ihm in Erinnerung an<br />

den großen Schüler des hl. Benedikt den Beinamen Maurus gab.<br />

Nach Fulda zurückgekehrt, wurde Rabanus Lehrer, später Leiter<br />

der Klosterschule. 814 empfing er die Priesterweihe. 822 übernahm<br />

er als Abt die Leitung des Klosters. 847 wurde er zum Erzbischof<br />

von Mainz ernannt. Trotz seiner vielfältigen Aufgaben nahm<br />

er sich weiterhin Zeit für seine schriftstellerische und lehrende Tätigkeit.<br />

Unter anderem verfasste er eine 22-bändige Enzyklopädie<br />

des gesamten Wissens seiner Zeit. Neben anderen soll auch der<br />

berühmte Pfingsthymnus „Veni creator spiritus“ von ihm stammen.<br />

Schrifttexte:<br />

Lesung: Weish 9, 1–6.9–10.12a; Evangelium: Mt 5, 13–16<br />

Namenstag: hl. Veronika († 70) · hl. Gilbert von Sempringham (Kloster-<br />

und Ordensgründer, † 1189) · sel. Christian von Himmerod (Zisterzienser,<br />

† um 1222) · hl. Johanna von Valois (frz. Königstochter,<br />

Ordensgründerin, † 1505)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


45<br />

Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Hymnus<br />

Du hast vereint in allen Zonen<br />

uns, die du liebtest je und je;<br />

wir bitten, Herr, lass bei uns wohnen<br />

den Geist der Gnade aus der Höh.<br />

Sieh an, es beugen voll Vertrauen<br />

all deine Kinder ihre Knie,<br />

du wollest ihre Hoffnung schauen,<br />

tritt, Vater, heute unter sie.<br />

Und der Verheißungen gedenke,<br />

vereinige uns durch den Geist<br />

und schaffe, dass er Frieden schenke,<br />

und lehr, wie man dich Vater heißt.<br />

Mach unsre blinden Augen sehen,<br />

mach unsre toten Herzen neu,<br />

gib Stimmen du zu Lob und Flehen<br />

und ein Bekenntnis, wahr und treu.<br />

Verbreite deine frohe Kunde<br />

vom Anfang bis zum Niedergang,<br />

mach alle uns zu einem Munde,<br />

aus tausenden ein Lobgesang!<br />

Dein starker Arm zusammenbringe<br />

die Völkerwelt von nah und fern,<br />

dass sie am Kreuz ihr Loblied singe<br />

dir, Jesus Christus, ihrem Herrn!<br />

J.-M. de Carbon-Ferrière 1823, Rév. 1977;<br />

deutsch von Johann Christoph Hampe 1950<br />

© Rechtsnachfolge J. C. Hampe<br />

EG Rheinland/Westfalen/Lippe 60<br />

Psalm 147 Verse 1–11<br />

Gut ist es, unserem Gott zu singen; *<br />

schön ist es, ihn zu loben.


Morgen · Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> 46<br />

Der Herr baut Jerusalem wieder auf, *<br />

er sammelt die Versprengten Israels.<br />

Er heilt die gebrochenen Herzen *<br />

und verbindet ihre schmerzenden Wunden.<br />

Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />

und ruft sie alle mit Namen.<br />

Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />

unermesslich ist seine Weisheit.<br />

Der Herr hilft den Gebeugten auf *<br />

und erniedrigt die Frevler.<br />

Stimmt dem Herrn ein Danklied an, *<br />

spielt unserem Gott auf der Harfe!<br />

Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /<br />

spendet der Erde Regen *<br />

und lässt Gras auf den Bergen sprießen.<br />

Er gibt dem Vieh seine Nahrung, *<br />

gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.<br />

Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, *<br />

kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.<br />

Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, *<br />

die voll Vertrauen warten auf seine Huld.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Treuer Gott, du hilfst den Gebeugten auf und tröstest die, deren<br />

Herz gebrochen ist. Gib uns Anteil an deiner Kraft und Weisheit,<br />

damit wir unseren Geschwistern deine Güte erweisen.<br />

Lesung Röm 8, 18–21<br />

Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuten nichts im Vergleich<br />

zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.<br />

Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden<br />

der Söhne Gottes. Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit<br />

unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch


47<br />

Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung:<br />

auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit<br />

werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Lass uns, Herr, dein Heil erfahren und vergib uns unsere Sünden.<br />

Bitten<br />

Heute vor 150 Jahren wurde in Heidelberg Friedrich Ebert geboren,<br />

erster deutscher Reichspräsident in der Weimarer Republik.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg musste seine Regierung mit<br />

massiven Verwerfungen zurechtkommen. Als Glaubende sind<br />

wir überzeugt: In der Solidarität mit Menschen, die uns brauchen,<br />

kann uns Christus lebendig begegnen. Darum rufen wir:<br />

A: Christus, zeig uns dein Angesicht.<br />

– Mach uns sensibel für das, was anderen nottut.<br />

– Öffne unsere Hände für unsere Mitmenschen, dass wir einander<br />

helfen.<br />

– Mach uns bereit zu vergeben und füge Zerbrochenes neu zusammen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, lass uns heute und immerdar bedenken, dass wir erlöst<br />

und aus Feindeshand befreit sind. Gib, dass wir dir furchtlos<br />

dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage unseres Lebens.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> 48<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Allmächtiger Gott, du sorgst für dein Volk durch die Hirten, die<br />

du ihm gibst. Erwecke in der Kirche den Geist des Glaubens und<br />

der Bereitschaft und berufe auch in unseren Tagen Menschen,<br />

die dem Altar dienen und die Frohe Botschaft mit Festigkeit und<br />

Güte verkünden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 12, 18–19.21–24<br />

Schwestern und Brüder! Ihr seid nicht zu einem sichtbaren,<br />

lodernden Feuer hingetreten, zu dunklen Wolken, zu Finsternis<br />

und Sturmwind, zum Klang der Posaunen und zum Schall<br />

der Worte, bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht<br />

weiter zu ihnen reden. Ja, so furchtbar war die Erscheinung,<br />

dass Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken.<br />

Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des<br />

lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden<br />

von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft<br />

der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind; zu<br />

Gott, dem Richter aller, zu den Geistern der schon vollendeten<br />

Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum<br />

Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels.<br />

Antwortpsalm Ps 48, 2–4.9–11<br />

Kehrvers:<br />

Deiner Huld, o Gott, gedenken wir in deinem heiligen Tempel.<br />

Groß ist der Herr und hoch zu preisen *<br />

in der Stadt unseres Gottes.<br />

Sein heiliger Berg ragt herrlich empor; *<br />

er ist die Freude der ganzen Welt. – Kehrvers<br />

Der Berg Zion liegt weit im Norden; *<br />

er ist die Stadt des großen Königs.


49<br />

Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Gott ist in ihren Häusern bekannt *<br />

als ein sicherer Schutz. – Kehrvers<br />

Wie wir’s gehört hatten, so erlebten wir’s jetzt *<br />

in der Stadt des Herrn der Heere,<br />

in der Stadt unseres Gottes; *<br />

Gott lässt sie ewig bestehen. – Kehrvers<br />

Über deine Huld, o Gott, denken wir nach *<br />

in deinem heiligen Tempel.<br />

Wie dein Name, Gott, so reicht dein Ruhm<br />

bis an die Enden der Erde; *<br />

deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 10, ferner GL 1975 647, 2 (III. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Mk 1, 15<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 7–13<br />

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus,<br />

jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen<br />

Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem<br />

Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine<br />

Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an<br />

den Füßen nur Sandalen.<br />

Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt,<br />

bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber<br />

in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann<br />

geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum<br />

Zeugnis gegen sie.


Abend · Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> 50<br />

Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen<br />

zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten<br />

viele Kranke mit Öl und heilten sie.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Unglaube in Nazaret (Mk 6, 1–6a)! Jesus macht weiter. Wie<br />

gehe ich mit Erfahrungen von Entwertung, von Verleugnung<br />

und Verleumdung um? „Einfach jar nich injorieren“, hätte<br />

mein Vater vielleicht, ironisch, deeskalierend, geraten. Das<br />

war so seine Erste Hilfe. Jesu Hilfe: Ablehnung ist kein Argument.<br />

Neuanfang ermöglichen, Unheilsmächte entmachten,<br />

aufhelfen und heilen. In der Liebe bleiben. Es ist Gottes Liebe.<br />

Sich nicht aufhalten und nicht festhalten und nicht abhalten<br />

lassen. Sich alle Zeit der Welt nehmen; für die Not der Welt.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf. Es kommt nur auf<br />

die Entfernung an.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830–1916)<br />

• Wo liegen möglicherweise meine Blindheiten, meine Einengungen<br />

des Seefeldes?<br />

• Bei wem bewundere ich den weiten Blick, die Fähigkeit zur<br />

Rundumsicht?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)


51<br />

Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Hymnus<br />

O Gott, in deiner großen Macht<br />

hast du, was aus den Wassern kam,<br />

teils in die Flut zurückgesandt,<br />

teils hoch erhoben in die Luft.<br />

Die Fische tauchtest du ins Meer,<br />

die Vögel warfst du hoch ins Blau,<br />

und was dem gleichen Schoß entsprang,<br />

ist nun getrennt nach Art und Ort.<br />

O Herr, wir sind in Jesu Tod<br />

wie in die Flut hineingetaucht:<br />

Steh gnädig deinen Dienern bei,<br />

die Wasser tauft und Blut entsühnt.<br />

Gib, dass uns Kleinmut nicht erdrückt,<br />

nicht Hochmut überheblich macht.<br />

Zerbrich nicht das gebeugte Herz,<br />

das stolze schütze vor dem Sturz.<br />

Dies schenk uns, Vater voller Macht,<br />

und du, sein Sohn und Ebenbild,<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />

Nach: Magnae Deus potentiae; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 144 · GL 1975 474 · KG 40 · EG 288<br />

Psalm 144 Verse 9–15<br />

Ein neues Lied will ich, o Gott, dir singen, *<br />

auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,<br />

der du den Königen den Sieg verleihst *<br />

und David, deinen Knecht, errettest.<br />

Vor dem bösen Schwert errette mich, *<br />

entreiß mich der Hand der Fremden!


Abend · Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> 52<br />

Alles, was ihr Mund sagt, ist Lüge, *<br />

Meineide schwört ihre Rechte.<br />

Unsre Söhne seien wie junge Bäume, *<br />

hochgewachsen in ihrer Jugend,<br />

unsre Töchter wie schlanke Säulen, *<br />

die geschnitzt sind für den Tempel.<br />

Unsre Speicher seien gefüllt, *<br />

überquellend von vielerlei Vorrat;<br />

unsre Herden mögen sich tausendfach mehren, *<br />

vieltausendfach auf unsren Fluren.<br />

Unsre Kühe mögen tragen,<br />

ohne zu verwerfen und ohne Unfall; *<br />

kein Wehgeschrei werde laut auf unsern Straßen.<br />

Wohl dem Volk, dem es so ergeht, *<br />

glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Rettender Gott, du befreist, die die Wahrheit sagen, und verleihst<br />

den Sieg denen, die zur Vergebung bereit sind. Lass<br />

Feindschaft und Hass von deiner Erde verschwinden.<br />

Lesung Kol 1, 23<br />

Ihr müsst unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten<br />

und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen,<br />

die euch das Evangelium schenkt. In der ganzen Schöpfung<br />

unter dem Himmel wurde das Evangelium verkündigt; und ihr<br />

habt es gehört.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Selig, die hungern nach der Gerechtigkeit; der Herr wird sie<br />

sättigen und mit seinen Gaben beschenken.


53<br />

Donnerstag, 4. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten (Gebetsanliegen des Papstes)<br />

– Beten wir für die Frauen, die Opfer von Gewalt sind, um<br />

Schutz durch die Gesellschaft und dass ihre Leiden wahrgenommen<br />

und beachtet werden.<br />

Näheres zu diesem Gebetsanliegen erfahren Sie auf www.magnificat.<br />

de/aktuelles.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, höre auf unser Abendgebet. Gib, dass wir dem Beispiel<br />

deines Sohnes folgen und in Geduld einander jene Liebe erweisen,<br />

die er den Seinen am Abend vor seinem Leiden erwiesen<br />

hat. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Freitag, 5. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heilige Agatha<br />

Herz-Jesu-Freitag<br />

Agatha lebte im dritten Jahrhundert. Der Überlieferung nach<br />

stammte sie aus Catania (Sizilien) und erlitt – wahrscheinlich<br />

unter Kaiser Decius – den Märtyrertod. Die Legende berichtet, sie<br />

habe sich geweigert, den heidnischen Präfekten Quintianus zu heiraten.<br />

Um ihren Glauben zu erschüttern, habe dieser sie daraufhin<br />

verhaften und in ein Bordell verschleppen lassen. Da er damit<br />

nichts ausrichten konnte, habe er sie grausam martern lassen, bis<br />

sie schließlich im Kerker den Tod fand. Ihre Verehrung verbreitete<br />

sich schon früh über Sizilien hinaus.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 1, 26–31; Evangelium: Lk 9, 23–26<br />

Namenstag: hl. Ingenuin († um 605) und hl. Albuin († 1005/06, Bischöfe<br />

von Säben) · sel. Domitian, Herzog von Kärnten († um 800) ·<br />

hl. Adelheid von Vilich (Äbtissin, Wohltäterin, † 1008/21)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Einer ist’s, an dem wir hangen,<br />

der für uns in den Tod gegangen<br />

und uns erkauft mit seinem Blut.<br />

Unsre Leiber, unsre Herzen<br />

gehören dir, o Mann der Schmerzen;<br />

in deiner Liebe ruht sich’s gut.<br />

Nimm uns zum Eigentum,


55<br />

Freitag, 5. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

bereite dir zum Ruhm<br />

deine Kinder.<br />

Verbirg uns nicht<br />

das Gnadenlicht<br />

von deinem heilgen Angesicht.<br />

Heiland, deine größten Dinge<br />

beginnest du still und geringe.<br />

Was sind wir Armen, Herr, vor dir?<br />

Aber du wirst für uns streiten<br />

und uns mit deinen Augen leiten;<br />

auf deine Kraft vertrauen wir.<br />

Dein Senfkorn, arm und klein,<br />

wächst ohne großen Schein<br />

doch zum Baume,<br />

weil du, Herr Christ,<br />

sein Hüter bist,<br />

dem es von Gott vertrauet ist.<br />

Albert Knapp (1822) 1824<br />

EG 256, Strophen 1 und 5 · Melodie: GL 554 · GL 1975 110 · KG 210<br />

Psalm 55 Verse 2–9<br />

Vernimm, o Gott, mein Beten; *<br />

verbirg dich nicht vor meinem Flehen!<br />

Achte auf mich und erhöre mich! *<br />

Unstet schweife ich umher und klage.<br />

Das Geschrei der Feinde macht mich verstört; *<br />

mir ist angst, weil mich die Frevler bedrängen.<br />

Sie überhäufen mich mit Unheil *<br />

und befehden mich voller Grimm.<br />

Mir bebt das Herz in der Brust; *<br />

mich überfielen die Schrecken des Todes.<br />

Furcht und Zittern erfassten mich; *<br />

ich schauderte vor Entsetzen.


Morgen · Freitag, 5. <strong>Februar</strong> 56<br />

Da dachte ich: „Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, *<br />

dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.“<br />

Weit fort möchte ich fliehen, *<br />

die Nacht verbringen in der Wüste.<br />

An einen sicheren Ort möchte ich eilen *<br />

vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wenn uns Unheil bedrängt, der tobende Sturm uns ängstigt,<br />

lass uns zur Ruhe kommen bei dir. In der Einsamkeit lass uns<br />

spüren, dass du uns beschützt.<br />

Lesung Röm 8, 16–17<br />

Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes<br />

sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben<br />

Gottes und Miterben Christi sind wir aber, wenn wir mit ihm<br />

leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Vor Freude strahlend ging Agatha in den Kerker, als ginge sie<br />

zu einem Gastmahl, und betend empfahl sie dem Herrn ihren<br />

Kampf.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der unseren Mund zu seinem Lob öffnet.<br />

Lasst uns zu ihm rufen:<br />

A: Hosanna in der Höhe.<br />

– Nimm uns die Scheu, deine Größe vor den Menschen zu bezeugen.<br />

– Bewahre uns davor, nur leere Formeln daherzureden, statt<br />

unser Tun und Verhalten sprechen zu lassen.


57<br />

Freitag, 5. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

– Halte die Sehnsucht nach deinem Angesicht in uns wach, damit<br />

wir spüren, wenn du uns anschaust.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast die heilige Agatha zur Jungfräulichkeit<br />

um Christi willen berufen und ihr die Gnade des Martyriums<br />

geschenkt. Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller<br />

Bedrängnis auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr behüte uns vor allem Bösen, er behüte unser Leben.<br />

Der Herr behüte unseren Ausgang und Eingang,<br />

von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Vgl. Ps 121, 7–8<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 13, 1–8<br />

Schwestern und Brüder! Die Bruderliebe soll bleiben. Vergesst<br />

die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige,<br />

ohne es zu ahnen, Engel beherbergt. Denkt an die Gefangenen,<br />

als wäret ihr mitgefangen; denkt an die Misshandelten,<br />

denn auch ihr lebt noch in eurem irdischen Leib.<br />

Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das<br />

Ehebett bleibe unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher<br />

wird Gott richten.<br />

Euer Leben sei frei von Habgier; seid zufrieden mit dem, was<br />

ihr habt; denn Gott hat versprochen: Ich lasse dich nicht fallen<br />

und verlasse dich nicht. Darum dürfen wir zuversichtlich sagen:


Eucharistie · Freitag, 5. <strong>Februar</strong> 58<br />

Der Herr ist mein Helfer, ich fürchte mich nicht. Was können<br />

Menschen mir antun?<br />

Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet<br />

haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren<br />

Glauben nach!<br />

Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Gastfreundschaft. In der antiken Welt ist sie von größter Bedeutung.<br />

Eine Frage von Sein oder Nichtsein. Vergesst sie<br />

nicht, mahnt der frühchristliche Lehrer die Gemeinde. Als<br />

Kenner der Heiligen Schrift fügt er hinzu: „Durch sie haben<br />

einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“ Der Autor des<br />

Hebräerbriefs denkt hier an Abraham und Sarah, wohl auch<br />

an Lot. Hunger und Durst, Erschöpfung nach einem unabsehbar<br />

langen, unwägbaren Weg, Hitze und Kälte, Gefahr für<br />

Leib und Leben, hier hilft, hier rettet Gastfreundschaft. Sie<br />

könnte einem Engel, einem Boten Gottes gelten. Aber stellen<br />

wir uns die Engel nicht körperlos vor, reine Geister? Brauchen<br />

die Gastfreundschaft? Ja, und zudem geht es darum,<br />

Engel zu beherbergen, „ohne es zu ahnen“. Und nun fährt<br />

der Hebräerbrief fort: „Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr<br />

mitgefangen; denkt an die Misshandelten, denn auch ihr lebt<br />

noch in eurem irdischen Leib.“ Wir leben in unserem Leib.<br />

In unserem Leib sind wir berührbar, also auch verwundbar.<br />

Und wir wissen nicht, wie wir auf körperliche Brutalität und<br />

Erniedrigung reagieren würden. Was mit uns geschähe, wenn<br />

wir in Gefangenschaft gerieten oder zum verhöhnten Opfer<br />

der Boulevardpresse oder einer inszenierten Schmutzkampagne<br />

im Internet würden. Erkenne in den Erniedrigten, an den<br />

Pranger Gestellten, den Bruder und die Schwester, bittet der<br />

Hebräerbrief. Lebe teilnehmend, handle solidarisch; dem Hilflosen<br />

hilf. Denn du kannst es. „Der Herr ist mein Helfer, ich<br />

fürchte mich nicht.“


59<br />

Freitag, 5. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm Ps 27, 1.3.5.7–8<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr ist mein Licht und mein Heil.<br />

Der Herr ist mein Licht und mein Heil: *<br />

Vor wem sollte ich mich fürchten?<br />

Der Herr ist die Kraft meines Lebens: *<br />

Vor wem sollte mir bangen? – Kehrvers<br />

Mag ein Heer mich belagern: *<br />

Mein Herz wird nicht verzagen.<br />

Mag Krieg gegen mich toben: *<br />

Ich bleibe dennoch voll Zuversicht. – Kehrvers<br />

Denn er birgt mich in seinem Haus *<br />

am Tage des Unheils;<br />

er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes, *<br />

er hebt mich auf einen Felsen empor. – Kehrvers<br />

Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; *<br />

sei mir gnädig, und erhöre mich!<br />

Mein Herz denkt an dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“ *<br />

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1a, ferner GL 38, 1 · GL 1975 487 · KG 320 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 8, 15<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Selig, die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören und Frucht<br />

bringen in Geduld.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 14–29<br />

In jener Zeit hörte der König Herodes von Jesus; denn sein<br />

Name war bekannt geworden, und man sagte: Johannes der<br />

Täufer ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche<br />

Kräfte in ihm. Andere sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er


Eucharistie · Freitag, 5. <strong>Februar</strong> 60<br />

ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten. Als aber<br />

Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten<br />

ließ, ist auferstanden.<br />

Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis<br />

werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines<br />

Bruders Philippus, die er geheiratet hatte. Denn Johannes hatte<br />

zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines<br />

Bruders zur Frau zu nehmen. Herodias verzieh ihm das nicht<br />

und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht<br />

durchsetzen, denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er<br />

wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum<br />

schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig<br />

und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.<br />

Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit.<br />

An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und<br />

Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa<br />

zu einem Festmahl ein. Da kam die Tochter der Herodias<br />

und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so<br />

sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich<br />

werde es dir geben. Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir<br />

verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines<br />

Reiches wäre. Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll<br />

ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers<br />

Johannes.<br />

Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will,<br />

dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes<br />

bringen lässt. Da wurde der König sehr traurig, aber weil er<br />

vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren<br />

Wunsch nicht ablehnen. Deshalb befahl er einem Scharfrichter,<br />

sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen.<br />

Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.<br />

Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen,<br />

und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.<br />

Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten<br />

seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.


61<br />

Freitag, 5. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, / der andere packt<br />

sie kräftig an und handelt.<br />

Dante Alighieri (italienischer Dichter, 1265–1321)<br />

• Neige ich eher dem Abwarten oder dem Anpacken zu?<br />

• Bei wem schätze ich die Fähigkeit, anzupacken und etwas<br />

zu bewirken?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Ein Danklied sei dem Herrn<br />

für alle seine Gnade,<br />

er waltet nah und fern,<br />

kennt alle unsre Pfade,<br />

ganz ohne Maß ist seine Huld<br />

und allbarmherzige Geduld.<br />

O sei zu seinem Lob<br />

nicht träge, meine Seele,<br />

und wie er dich erhob,<br />

zu seinem Lob erzähle;<br />

drum sei am Tage wie zur Nacht<br />

sein Name von dir groß gemacht.<br />

Gib dich in seine Hand<br />

mit innigem Vertrauen,


Abend · Freitag, 5. <strong>Februar</strong> 62<br />

sollst nicht auf eitel Sand,<br />

auf echten Felsen bauen,<br />

dich geben ganz in Gottes Hut,<br />

und sei gewiss, er meint es gut!<br />

Guido Maria Dreves 1886 – GL 382 · GL 1975 (Anhänge mit<br />

verschiedenen Fassungen), Strophen 1, 2 und 5<br />

Psalm 119 <br />

Verse 161–168 Schin<br />

Fürsten verfolgen mich ohne Grund, *<br />

doch mein Herz fürchtet nur dein Wort.<br />

Ich freue mich über deine Verheißung *<br />

wie einer, der reiche Beute gemacht hat.<br />

Ich hasse die Lüge, sie ist mir ein Greuel, *<br />

doch deine Weisung habe ich lieb.<br />

Siebenmal am Tag singe ich dein Lob *<br />

wegen deiner gerechten Entscheide.<br />

Alle, die deine Weisung lieben, empfangen Heil in Fülle; *<br />

es trifft sie kein Unheil.<br />

Herr, ich hoffe auf deine Hilfe *<br />

und befolge deine Gebote.<br />

Meine Seele beachtet, was du gebietest, *<br />

und liebt es von Herzen.<br />

Ich folge deinen Vorschriften und Befehlen; *<br />

denn alle meine Wege liegen offen vor dir.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wenn sich auch Mächtige gegen uns wenden, lass uns furchtlos<br />

deine Wege gehen. Treuer Gott, hilf uns auf durch dein Wort.<br />

Lesung Weish 3, 1–2a.3b<br />

Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine<br />

Qual kann sie berühren. In den Augen der Toren sind sie<br />

gestorben; sie aber sind in Frieden.


63<br />

Freitag, 5. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Herr Jesus Christus, guter Meister, ich sage dir Dank. Du gabst<br />

mir Kraft, die Folter zu bestehen. Nun nimm mich auf in deine<br />

Herrlichkeit, die niemals enden wird.<br />

Fürbitten<br />

Jesus, du hast dich zuerst den Frauen als Auferstandener offenbart.<br />

Wir bitten dich:<br />

A: Erweise ihnen deine Nähe.<br />

Für die Mädchen und Jugendlichen, denen Bildung vorenthalten<br />

wird;<br />

– dass sie Wege finden, ihre Talente zu entfalten, und auf eigenen<br />

Füßen stehen können.<br />

Für alle Mütter, die wegen Krieg, Hunger oder Krankheit um<br />

ihre Kinder bangen;<br />

– zeige uns Wege, wie wir ihnen helfen können.<br />

Für alle Frauen, die in Beziehungen unterdrückt oder misshandelt<br />

werden;<br />

– schütze sie vor Gewalt und eröffne ihnen Möglichkeiten, sich<br />

zu entfalten.<br />

Für die vielen Frauen, die bei uns und weltweit wegen allgegenwärtiger<br />

Gewalt um ihr Leben bangen;<br />

– lass sie Schutz und Sicherheit finden.<br />

Für die Frauen, die im Einsatz für Güte und Gerechtigkeit ihr<br />

Leben gelassen haben;<br />

– schenke ihnen die Erfüllung ihrer Sehnsucht und nimm sie in<br />

deine Freude auf.<br />

Vaterunser


Abend · Freitag, 5. <strong>Februar</strong> 64<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du hast die heilige Agatha zur Jungfräulichkeit<br />

um Christi willen berufen und ihr die Gnade des Martyriums<br />

geschenkt. Höre auf ihre Fürsprache und hilf uns, in aller<br />

Bedrängnis auszuharren und dir in Lauterkeit und Treue zu dienen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Samstag, 6. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Paul Miki und Gefährten<br />

Paul Miki (um 1565–1597) bemühte sich im Anschluss an die<br />

Mission Franz Xavers erfolgreich um die Verbreitung des christlichen<br />

Glaubens in Japan. Er stammte aus einer vornehmen japanischen<br />

Familie. Seit seinem 11. Lebensjahr wurde er von Jesuiten<br />

erzogen und trat mit 22 Jahren in den Jesuitenorden ein, wo er als<br />

Einheimischer auf die Glaubensverkündung in Japan vorbereitet<br />

wurde. Dort setzte nach anfänglicher Duldung des Christentums<br />

ab 1587 aus religiösen und politischen Motiven eine Wende ein, in<br />

der der christliche Glaube verboten und schließlich verfolgt wurde.<br />

Vor allem die Missionare wurden gefangen genommen und grausam<br />

gefoltert, um sie zum Glaubensabfall zu bewegen. Unter ihnen<br />

war Paul Miki mit 25 Gefährten, den Märtyrern von Nagasaki. Da<br />

sie standhaft blieben, wurden sie zum Tode durch Kreuzigung verurteilt.<br />

Noch am Kreuz bekannten sie singend und predigend ihren<br />

Glauben. 1862 wurden diese Märtyrer heiliggesprochen.<br />

Schrifttexte: Lesung: Gal 2, 19–20; Evangelium: Mt 28, 16–20<br />

Namenstag: hl. Dorothea von Caesarea in Kappadokien (Märtyrerin,<br />

† um 304) · hl. Vedast (Gaston, Bischof von Arras, † 540) · hl. Amandus<br />

von Maastricht (Bischof, Glaubensbote, † 679/84) · hl. Reinhild<br />

von Aldeneyk (Äbtissin, † um 780) · sel. Hildegund von Meer (Klostergründerin,<br />

Prämonstratenserin, † 1183) · sel. Diego (Didacus) von<br />

Acevedo (Bischof, † 1207)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Morgen · Samstag, 6. <strong>Februar</strong> 66<br />

Hymnus<br />

Liebe, du ans Kreuz für uns erhöhte,<br />

Liebe, die für ihre Mörder flehte,<br />

durch deine Flammen<br />

schmelz in Liebe Herz und Herz zusammen.<br />

Du Versöhner, mach auch uns versöhnlich.<br />

Dulder, mach uns dir im Dulden ähnlich,<br />

dass Wort und Taten<br />

wahren Dank für deine Huld verraten.<br />

Du Erbarmer, lehr auch uns Erbarmen.<br />

Lehr uns milde sein, du Freund der Armen.<br />

O lehr uns eilen,<br />

liebevoll der Nächsten Not zu teilen.<br />

Lehr uns auch der Feinde Bestes suchen;<br />

lehr uns segnen, die uns schmähn und fluchen,<br />

mit deiner Milde.<br />

O gestalt uns dir zum Ebenbilde.<br />

Bernhard Garve 1825 – EG 415<br />

Psalm 92 Verse 6–16<br />

Wie groß sind deine Werke, o Herr, *<br />

wie tief deine Gedanken!<br />

Ein Mensch ohne Einsicht erkennt das nicht, *<br />

ein Tor kann es nicht verstehen.<br />

Wenn auch die Frevler gedeihen /<br />

und alle, die Unrecht tun, wachsen, *<br />

so nur, damit du sie für immer vernichtest.<br />

Herr, du bist der Höchste, *<br />

du bleibst auf ewig.<br />

Doch deine Feinde, Herr, wahrhaftig,<br />

deine Feinde vergehen; *<br />

auseinandergetrieben werden alle, die Unrecht tun.


67<br />

Samstag, 6. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Du machtest mich stark wie einen Stier, *<br />

du salbtest mich mit frischem Öl.<br />

Mein Auge blickt herab auf meine Verfolger, /<br />

auf alle, die sich gegen mich erheben; *<br />

mein Ohr hört vom Geschick der Bösen.<br />

Der Gerechte gedeiht wie die Palme, *<br />

er wächst wie die Zedern des Libanon.<br />

Gepflanzt im Hause des Herrn, *<br />

gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.<br />

Sie tragen Frucht noch im Alter *<br />

und bleiben voll Saft und Frische;<br />

sie verkünden: Gerecht ist der Herr; *<br />

mein Fels ist er, an ihm ist kein Unrecht.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Deine Güte, Gott Israels, erhält uns am Leben. Hilf uns erkennen,<br />

was du an uns tust, und gib, dass wir diesen Tag froh beginnen.<br />

Lesung Gal 2, 19b–20<br />

Ich bin mit Christus gekreuzigt worden; nicht mehr ich lebe,<br />

sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in<br />

dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der<br />

mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Selig, die Verfolgung leiden für die Gerechtigkeit; denn ihrer ist<br />

das Himmelreich.<br />

Bitten<br />

Du, Gott Israels, bist die Hoffnung und Stärke deiner Getreuen.<br />

Wir rufen zu dir:


Eucharistie · Samstag, 6. <strong>Februar</strong> 68<br />

A: Herr, erbarme dich unser.<br />

– Wenn wir angesichts des Bösen in unserer Welt den Mut verlieren<br />

möchten.<br />

– Wenn uns zweitrangige Dinge wichtiger geworden sind als<br />

unsere Beziehung zu dir.<br />

– Wenn andere Menschen uns wegen unserer Überzeugungen<br />

das Leben schwer machen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Starker Gott, du bist die Kraft der Heiligen, du hast den heiligen<br />

Paul Miki und seine Gefährten durch das Martyrium am Kreuz<br />

zur ewigen Herrlichkeit geführt. Hilf uns auf die Fürbitte dieser<br />

Heiligen, Christus, dem Gekreuzigten, nachzufolgen und ihn<br />

bis zum Tode gläubig zu bekennen, der in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Der Gott Israels bewahre uns in der Treue zu seinem Bund<br />

und beschütze uns vor allem Unheil.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Hebräerbrief Hebr 13, 15–17.20–21<br />

Schwestern und Brüder! Durch Jesus also lasst uns Gott allezeit<br />

das Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht<br />

der Lippen, die seinen Namen preisen. Vergesst nicht, Gutes<br />

zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat<br />

Gott Gefallen.<br />

Gehorcht euren Vorstehern, und ordnet euch ihnen unter,<br />

denn sie wachen über euch und müssen Rechenschaft darüber


69<br />

Samstag, 6. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

ablegen; sie sollen das mit Freude tun können, nicht mit Seufzen,<br />

denn das wäre zu eurem Schaden.<br />

Der Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, den<br />

erhabenen Hirten seiner Schafe, von den Toten heraufgeführt<br />

hat durch das Blut eines ewigen Bundes, er mache euch tüchtig<br />

in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in uns,<br />

was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle<br />

Ewigkeit. Amen.<br />

Antwortpsalm Ps 23<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.<br />

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. /<br />

Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />

Er stillt mein Verlangen; *<br />

er leitet mich auf rechten Pfaden,<br />

treu seinem Namen. – Kehrvers<br />

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, *<br />

ich fürchte kein Unheil;<br />

denn du bist bei mir, *<br />

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. – Kehrvers<br />

Du deckst mir den Tisch *<br />

vor den Augen meiner Feinde.<br />

Du salbst mein Haupt mit Öl, *<br />

du füllst mir reichlich den Becher. – Kehrvers<br />

Lauter Güte und Huld *<br />

werden mir folgen mein Leben lang,<br />

und im Haus des Herrn *<br />

darf ich wohnen für lange Zeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 37, 1 · GL 1975 535, 6 · KG 611 (VI. Ton)


Eucharistie · Samstag, 6. <strong>Februar</strong> 70<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 10, 27<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich<br />

kenne sie, und sie folgen mir.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 30–34<br />

In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt<br />

hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was<br />

sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit<br />

an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig<br />

aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich<br />

waren die Leute, die kamen und gingen.<br />

Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um<br />

allein zu sein. Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren<br />

davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen<br />

noch vor ihnen an.<br />

Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid<br />

mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.<br />

Und er lehrte sie lange.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Das ist heute ein besonderer Tag, nämlich der Namenstag meiner<br />

Schwester. Immer hatte der 6. <strong>Februar</strong> eine besondere,<br />

freudige Bedeutung für mich. Auch wenn wir uns nicht sehen<br />

und nicht miteinander sein konnten. Unsere Geschwisterlichkeit<br />

ist tiefe Verbundenheit, ist Freundschaft und auch gemeinsames<br />

Engagement. Im heutigen Evangelium finde ich alles<br />

wieder. Und es hilft mir aus der einen oder anderen Sackgasse.<br />

Jesus ist nicht betriebsblind. Er lebt nicht getrieben, nach der<br />

Devise: Augen zu und durch! Er sieht, dass auch die Freunde<br />

Schonung und Aufmerksamkeit brauchen. Er setzt sich für sie<br />

ein. Damals wie heute: die Gemeinschaft um Jesus kann Gottes<br />

Liebe zu allen Menschen nur dann glaubhaft verkündigen,


71<br />

Samstag, 6. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

wenn sie diese Liebe auch im kleinen Kreis glaubwürdig lebt.<br />

Dass Jesus am Ende den Kreis des Erbarmens doch wieder allen<br />

öffnet, steht dazu nicht im Widerspruch: Eine Kirche, die<br />

nicht dient, dient zu nichts.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Du lässt den Tag, o Gott, nun enden<br />

und breitest Dunkel übers Land.<br />

Wir waren heut in deinen Händen,<br />

nimm uns auch jetzt in deine Hand.<br />

Die Erde kreist dem Licht entgegen,<br />

indes die Kirche Tag und Nacht<br />

dir dankt für deinen Schutz und Segen<br />

mit jedem, der da betend wacht.<br />

Wenn uns der Schein der Sonne schwindet<br />

und Licht den fernen Ländern bringt,<br />

wird dein Erbarmen dort verkündet,<br />

viel tausendfach dein Lob erklingt.<br />

Denn wie der Morgen ohne Halten<br />

als Leuchten um die Erde geht,<br />

scheint auf in wechselnden Gestalten<br />

ein unaufhörliches Gebet.<br />

Dein Reich, o Gott, ist ohne Grenzen.<br />

Auch da, wo Menschenmacht regiert,


Abend · Samstag, 6. <strong>Februar</strong> 72<br />

wird neu der große Tag erglänzen,<br />

zu dem du alle Menschen führst.<br />

Wir wissen weder Tag noch Stunde,<br />

wann du uns heimführst in dein Licht,<br />

vertrauen deinem Neuen Bunde,<br />

der uns verheißt dein Angesicht.<br />

Am Abend unsrer Lebenswende<br />

geleite uns aus Raum und Zeit,<br />

geborgen fest in deine Hände,<br />

ins Morgenlicht der Ewigkeit.<br />

Text: Raymund Weber 1989/2009, nach „The day thou gavest,<br />

Lord, is ended“ von John Ellerton 1870, © beim Autor<br />

GL 96<br />

Psalm 142 Verse 2–8<br />

Mit lauter Stimme schreie ich zum Herrn, *<br />

laut flehe ich zum Herrn um Gnade.<br />

Ich schütte vor ihm meine Klagen aus, *<br />

eröffne ihm meine Not.<br />

Wenn auch mein Geist in mir verzagt, *<br />

du kennst meinen Pfad.<br />

Auf dem Weg, den ich gehe, *<br />

legten sie mir Schlingen.<br />

Ich blicke nach rechts und schaue aus, *<br />

doch niemand ist da, der mich beachtet.<br />

Mir ist jede Zuflucht genommen, *<br />

niemand fragt nach meinem Leben.<br />

Herr, ich schreie zu dir, /<br />

ich sage: Meine Zuflucht bist du, *<br />

mein Anteil im Land der Lebenden.<br />

Vernimm doch mein Flehen; *<br />

denn ich bin arm und elend.


73<br />

Samstag, 6. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Meinen Verfolgern entreiß mich; *<br />

sie sind viel stärker als ich.<br />

Führe mich heraus aus dem Kerker, *<br />

damit ich deinen Namen preise.<br />

Die Gerechten scharen sich um mich, *<br />

weil du mir Gutes tust.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Jesus, du selbst bist unser Weg. Führe uns heraus aus dem Verlies<br />

unserer Ängste, und lass uns mit dir den Vater preisen!<br />

Lesung <br />

Weish 1, 13–14a.c.15<br />

Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am<br />

Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles erschaffen.<br />

Das Reich des Todes hat keine Macht auf der Erde; denn die<br />

Gerechtigkeit ist unsterblich.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wie das Schiffchen des Webers eilen meine Tage dahin. Gedenke,<br />

Herr, mein Leben ist nur ein Hauch.<br />

Fürbitten<br />

Treuer Gott, dir ist es leid um jeden Menschen, der sich verloren<br />

fühlt. Wir bitten dich:<br />

A: Hilf uns umkehren – zu dir und zueinander.<br />

In der veräußerlichten Welt der Industrieländer greift die innere<br />

Leere unter den Menschen um sich;<br />

– hilf uns, Lebensüberdruss und Sinnlosigkeit zu überwinden.<br />

In unserer Konsumgesellschaft wird der Einzelne zum „Verbraucher“<br />

herabgewürdigt;<br />

– lehre uns neue Achtsamkeit gegenüber deinen Gaben.


Abend · Samstag, 6. <strong>Februar</strong> 74<br />

Die Spannungen zwischen den Kulturen gründen auch in unserem<br />

Missverhältnis von äußerem Reichtum und innerer Armut;<br />

– lass uns den Wert der Gemeinschaft wiederentdecken und zu<br />

einer schlichteren Lebensweise zurückkehren.<br />

A: Hilf uns umkehren – zu dir und zueinander.<br />

Wir haben Sterben und Tod in unseren westlichen Gesellschaften<br />

weitgehend an den Rand gedrängt;<br />

– führe uns unsere Endlichkeit neu vor Augen und lass uns wieder<br />

zu dankenden Menschen werden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere<br />

Hoffnung allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not<br />

und Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der auferstandene Herr erfülle uns mit österlicher Freude<br />

und sei unser Licht in der Dunkelheit.<br />

Salve Regina (Seite 346)


75<br />

Samstag, 6. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Er ist das Wort, das heilt<br />

(zu Mk 1, 29–39)<br />

Jesus – sein Name bedeutet: „Gott ist Rettung“:<br />

Rettung für die Schwiegermutter des Petrus,<br />

Rettung für die vielen, die Hilfe und Heilung erhoffen,<br />

Rettung für die von Schmerz und Krankheit Getroffenen,<br />

Rettung für die von innerer Verwundung Betroffenen.<br />

Zu ihm drängen sie alle,<br />

die beladen sind und gezeichnet.<br />

Sie wollen endlich heil sein;<br />

sie hoffen, rein und mit sich eins zu werden.<br />

„Zieh den Kreis nicht zu klein“ – so lebt Jesus.<br />

Jesus hört den Schrei der Verstummten.<br />

Er gibt Antwort.<br />

Weil er aus Gottes heilsamer Nähe lebt,<br />

spricht er die Sprache der Heilung.<br />

Er ist das WORT, das heilt.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


7. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

5. Sonntag im Jahreskreis<br />

Namenstag: hl. Richard von Wessex (Vater Willibalds, Wunibalds und<br />

Walburgas, Pilger, † 720) · Ava (Reklusin, älteste österr. Dichterin,<br />

† 1127) · sel. Eugénie Smet (frz. Ordensgründerin, † 1871)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Kommt, lasst uns niederfallen,<br />

uns verneigen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!<br />

Denn er ist unser Gott.<br />

Ps 95, 6–7<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Er weckt mich alle Morgen;<br />

er weckt mir selbst das Ohr.<br />

Gott hält sich nicht verborgen,<br />

führt mir den Tag empor,<br />

dass ich mit seinem Worte<br />

begrüß das neue Licht.<br />

Schon an der Dämmerung Pforte<br />

ist er mir nah und spricht.


77<br />

Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Er spricht wie an dem Tage,<br />

da er die Welt erschuf.<br />

Da schweigen Angst und Klage;<br />

nichts gilt mehr als sein Ruf!<br />

Das Wort der ewigen Treue,<br />

die Gott uns Menschen schwört,<br />

erfahre ich aufs Neue,<br />

so wie ein Jünger hört.<br />

Er will, dass ich mich füge.<br />

Ich gehe nicht zurück.<br />

Hab nur in ihm Genüge,<br />

in seinem Wort mein Glück.<br />

Ich werde nicht zuschanden,<br />

wenn ich nur ihn vernehm:<br />

Gott löst mich aus den Banden!<br />

Gott macht mich ihm genehm!<br />

Er ist mir täglich nahe<br />

und spricht mich selbst gerecht.<br />

Was ich von ihm empfahe,<br />

gibt sonst kein Herr dem Knecht.<br />

Wie wohl hat’s hier der Sklave –<br />

der Herr hält sich bereit,<br />

dass er ihn aus dem Schlafe<br />

zu seinem Dienst geleit!<br />

Er will mich früh umhüllen<br />

mit seinem Wort und Licht,<br />

verheißen und erfüllen,<br />

damit mir nichts gebricht;<br />

will vollen Lohn mir zahlen,<br />

fragt nicht, ob ich versag.<br />

Sein Wort will helle strahlen,<br />

wie dunkel auch der Tag!<br />

Jochen Klepper (1903–1942), Morgenlied<br />

EG 452


Morgen · Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> 78<br />

Psalm 63 Verse 2–9<br />

Gott, du mein Gott, dich suche ich, *<br />

meine Seele dürstet nach dir.<br />

Nach dir schmachtet mein Leib *<br />

wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.<br />

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, *<br />

um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.<br />

Denn deine Huld ist besser als das Leben; *<br />

darum preisen dich meine Lippen.<br />

Ich will dich rühmen mein Leben lang, *<br />

in deinem Namen die Hände erheben.<br />

Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, *<br />

mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.<br />

Ich denke an dich auf nächtlichem Lager *<br />

und sinne über dich nach, wenn ich wache.<br />

Ja, du wurdest meine Hilfe; *<br />

jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.<br />

Meine Seele hängt an dir, *<br />

deine rechte Hand hält mich fest.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wir suchen dich Tag und Nacht, Gott unserer Sehnsucht. Halt<br />

uns an deiner Hand und führe uns in dein Haus. Lass uns in<br />

deinem Heiligtum leben.<br />

Lesung Am 9, 6<br />

Er erbaut seine Hallen im Himmel und gründet sein Gewölbe<br />

auf die Erde; er ruft das Wasser des Meeres und gießt es aus<br />

über die Erde – Jahwe ist sein Name.


79<br />

Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

In der Frühe, als es noch dunkel war, stand Jesus auf und ging<br />

an einen einsamen Ort, um zu beten.<br />

Bitten<br />

In der Frühe des Herrentages rufen wir zum lebendigen Christus:<br />

A: Du Auferstandener, geleite uns.<br />

Du berufst uns zu deinen Boten;<br />

– lass uns dich in unseren Nächsten entdecken.<br />

Du willst deinen Frieden durch uns ausbreiten;<br />

– lass uns heute am Frieden bauen.<br />

Du sendest deine Jünger niemals allein;<br />

– lass uns treue Weggefährten füreinander sein.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere<br />

Hoffnung allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not<br />

und Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt,<br />

bewahre unsere Herzen und unsere Gedanken<br />

in Christus Jesus, unserem Herrn.<br />

Vgl. Phil 4, 7


Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> 80<br />

Gloria<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 216, 362, 383, 422, 456, 464 · KG 181,<br />

549, 574, 601<br />

Kommt, lasst uns niederfallen,<br />

uns verneigen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!<br />

Denn er ist unser Gott.<br />

Ps 95, 6–7<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ijob Ijob 7, 1–4.6–7<br />

Ijob ergriff das Wort und sprach: Ist nicht Kriegsdienst des<br />

Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die<br />

eines Tagelöhners? Wie ein Knecht ist er, der nach Schatten<br />

lechzt, wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn wartet.<br />

So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe und Nächte<br />

voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich:<br />

Wann darf ich aufstehn? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit<br />

Unrast, bis es dämmert. Schneller als das Weberschiffchen eilen<br />

meine Tage, sie gehen zu Ende, ohne Hoffnung. Denk daran,<br />

dass mein Leben nur ein Hauch ist! Nie mehr schaut mein Auge<br />

Glück.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Kriegsdienst, Frondienst, Sklavendienst, das tägliche Brot, vielmehr<br />

die tägliche Not der Tagelöhner – das ist von Ijobs Leben<br />

geblieben, das ist sein täglich Brot. Das blieb von einem Leben,<br />

das nicht nur reich war an materiellen Gütern, reich an Beziehungen<br />

und Nähe, reich an Freude und Freunden, reich an<br />

Gesundheit, sondern vor allem reich durch die Freundschaft<br />

mit Gott. Ijobs Leben hat all dies verloren, außer dem Leben


81<br />

Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

selbst. Das Schlimmste: dieses Leben ist hoffnungslos. Was<br />

bleibt, wenn alles verloren ging? Wer bleibt? Der Gott, den Ijob<br />

doch als satanischen Feind erlebt? Muss Ijob nun an Satan,<br />

den Ankläger, glauben? Muss Ijob gar „daran glauben“? Nein,<br />

denn er wird daran bleiben, in Klage und Hader, in Nacht und<br />

Not: an seines Lebens einem und einzigem, unteilbarem Gott.<br />

Antwortpsalm Ps 147, 1–6<br />

Kehrvers: Halleluja – oder:<br />

Lobet den Herrn; er heilt die gebrochenen Herzen.<br />

Ja, gut ist es, unserem Gott zu singen und zu spielen, *<br />

ja, schön und geziemend ist Lobgesang.<br />

Der HERR baut Jerusalem auf, *<br />

er sammelt die Versprengten Israels. – Kehrvers<br />

Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, *<br />

er verbindet ihre Wunden.<br />

Er bestimmt die Zahl der Sterne *<br />

und ruft sie alle mit Namen. – Kehrvers<br />

Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, *<br />

seine Einsicht ist ohne Grenzen.<br />

Der HERR hilft auf den Gebeugten, *<br />

er drückt die Frevler zu Boden. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 3a, ferner GL 78, 1 (V. Ton)<br />

oder GL 1975 528, 2 · KG 385, 7 (IV. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Korintherbrief<br />

1 Kor 9, 16–19.22–23<br />

Schwestern und Brüder! Wenn ich das Evangelium verkünde,<br />

gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf<br />

mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!<br />

Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es<br />

mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst, der mir anvertraut<br />

wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltlich verkün-


Eucharistie · Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> 82<br />

de und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von<br />

meinem Anrecht aus dem Evangelium mache.<br />

Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich<br />

für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen.<br />

Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die<br />

Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf<br />

jeden Fall einige zu retten.<br />

Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner<br />

Verheißung teilzuhaben.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 8, 17<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Christus hat unsere Leiden auf sich genommen, unsere Krankheiten<br />

hat er getragen.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 29–39<br />

In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes<br />

in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des<br />

Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus<br />

über sie und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete<br />

sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen.<br />

Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man<br />

alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor<br />

der Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen<br />

Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er<br />

verbot den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war.<br />

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging<br />

an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter<br />

eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle<br />

suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in<br />

die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn<br />

dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete<br />

in ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.


83<br />

Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, du hast Brot und Wein geschaffen, um uns<br />

Menschen in diesem vergänglichen Leben Nahrung und Freude<br />

zu schenken. Mache diese Gaben zum Sakrament, das uns<br />

ewiges Leben bringt. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu<br />

danken und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben. Denn<br />

du hast die Welt mit all ihren Kräften ins Dasein gerufen und<br />

sie dem Wechsel der Zeit unterworfen. Den Menschen aber<br />

hast du auf dein Bild hin geschaffen und ihm das Werk deiner<br />

Allmacht übergeben. Du hast ihn bestimmt, über die Erde zu<br />

herrschen, dir, seinem Herrn und Schöpfer zu dienen und das<br />

Lob deiner großen Taten zu verkünden durch unseren Herrn<br />

Jesus Christus. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln,<br />

den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des<br />

himmlischen Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 107, 8–9<br />

Wir wollen dem Herrn danken für seine Huld, für sein wunderbares<br />

Tun an den Menschen, weil er die hungernde Seele mit<br />

seinen Gaben erfüllt hat.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, du hast uns teilhaben lassen an dem einen<br />

Brot und dem einen Kelch. Lass uns eins werden in Christus<br />

und Diener der Freude sein für die Welt. Darum bitten wir<br />

durch Christus, unseren Herrn.


Auslegung · Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> 84<br />

Schlusssegen<br />

Gott, der allmächtige Vater, segne euch; er bewahre euch vor<br />

Unheil und Schaden.<br />

Er öffne eure Herzen für sein göttliches Wort und bereite sie<br />

für die unvergänglichen Freuden.<br />

Er lasse euch erkennen, was zum Heile dient, und führe euch<br />

auf dem Weg seiner Gebote zur Gemeinschaft der Heiligen.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Peter Köster<br />

Am selben Abend, als der Sabbat vorüber ist, bringen die<br />

Leute alles zu Jesus, was unter ihnen krank und von Dämonen<br />

besessen ist. Die ganze Stadt, das Kranke und Gesunde, das<br />

Heile und das In-sich-Gespaltene ist bei ihm versammelt. Unter<br />

Dämonen können wir auch die Stimmen des Widerspruchs und<br />

der Verneinung in uns verstehen, jene Stimmen, die sich als<br />

Einwände und Widerreden in uns melden, wenn wir der Wahrheit<br />

unseres Lebens näherkommen wollen. Viele dieser Geister<br />

des ständigen „Ja, aber ...“ vertreibt Jesus und lässt sie nicht<br />

mehr zu Wort kommen. Er wehrt sich dagegen, dass Gott durch<br />

Angst und Menschenfurcht, durch falsche und fremde Erwartungen<br />

nicht Raum finden kann im Herzen der Menschen.<br />

Peter Köster SJ (Theologe, geistlicher Lehrer, * 1936),<br />

aus: Ders., Lebensorientierung am Markus-Evangelium.<br />

Eine geistliche Auslegung auf fachexegetischer Grundlage,<br />

© EOS Verlag, St. Ottilien 2010, 47


85<br />

Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Des Lichtes guter Schöpfer du,<br />

der uns den Glanz des Lichtes schenkt,<br />

der mit dem ersten Strahl des Lichts<br />

der Welterschaffung Werk beginnt.<br />

Du rufst den Morgen aus der Nacht<br />

und führst den ersten Tag herauf;<br />

das düstre Chaos sinkt dahin –<br />

durch deines Wortes Macht gebannt.<br />

Gib, dass der Mensch durch eigne Schuld<br />

das Gut des Lebens nicht verliert,<br />

wenn er des Ew’gen nicht gedenkt<br />

und in das Böse sich verstrickt.<br />

Er poche an des Himmels Tor,<br />

erringe sich des Lebens Preis.<br />

Fern bleibe, was uns Schaden bringt,<br />

und rein von Schuld sei unser Herz.<br />

Dies schenk uns, Vater, voller Macht,<br />

und du, sein Sohn und Ebenbild,<br />

die ihr in Einheit mit dem Geist<br />

die Schöpfung zur Vollendung führt. Amen.<br />

Nach: Lucis creator optime; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469


Abend · Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> 86<br />

Psalm 118 Verse 1–9<br />

Danket dem Herrn, denn er ist gütig, *<br />

denn seine Huld währt ewig!<br />

So soll Israel sagen: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

So soll das Haus Aaron sagen: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

So sollen alle sagen, die den Herrn fürchten und ehren: *<br />

Denn seine Huld währt ewig.<br />

In der Bedrängnis rief ich zum Herrn; *<br />

der Herr hat mich erhört und mich frei gemacht.<br />

Der Herr ist bei mir, ich fürchte mich nicht. *<br />

Was können Menschen mir antun?<br />

Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; *<br />

ich aber schaue auf meine Hasser herab.<br />

Besser, sich zu bergen beim Herrn, *<br />

als auf Menschen zu bauen.<br />

Besser, sich zu bergen beim Herrn, *<br />

als auf Fürsten zu bauen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Bist du bei uns, treuer Gott, was kann uns schaden? Bist du uns<br />

nah, vor wem sollten wir uns fürchten? Wir danken dir, Ewiger,<br />

für deine Huld.<br />

Lesung 2 Kor 1, 3–4<br />

Gepriesen sei der Gott und Vater Jesu Christi, unseres Herrn,<br />

der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes. Er tröstet<br />

uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle<br />

zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir<br />

von Gott getröstet werden.


87<br />

Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Am Abend brachte man die Kranken zu Jesus. Und er heilte viele.<br />

Fürbitten<br />

Jesus lässt sich bewegen von den Nöten und Sorgen der Menschen<br />

in seiner Umgebung. Er handelt, er hilft, er heilt. Auch<br />

wir kommen zu ihm mit unseren Nöten:<br />

V: Jesus, du unser Heiland, A: leite uns.<br />

– Wir bitten für die Kirche, dass sie sensibel und offen ist für die<br />

realen Sorgen und Nöte der Menschen.<br />

– Wir beten für alle, die in Pflegeberufen tätig sind, dass es<br />

ihnen immer wieder gelingt, sich dem ganzen Menschen zuzuwenden.<br />

– Wir beten für die, die von einer schweren Krankheit, von<br />

einer beunruhigenden Diagnose betroffen sind.<br />

– Wir beten für alle, die sich ehrenamtlich im Hospizdienst<br />

engagieren und für alle, die achtsam Not und Einsamkeit in<br />

ihrer Umgebung wahrnehmen und helfen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater, wir sind dein Eigentum und setzen unsere<br />

Hoffnung allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not<br />

und Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der ewige Gott,<br />

der ist, der war und der kommen wird,<br />

bewahre uns diese und alle Nächte in seiner Hand,<br />

bis wir auf immer seinen Frieden genießen.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Montag, 8. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Hieronymus Ämiliani<br />

Heilige Josefine Bakhita<br />

Hieronymus (1486–1537) stammte aus einer vornehmen venezianischen<br />

Familie. Schon früh wandte er sich dem Waffendienst<br />

zu und führte während dieser Zeit ein ausschweifendes<br />

Leben. 1508 geriet er in Gefangenschaft. Hier vollzog sich bei ihm<br />

ein innerer Wandel. Nach seiner unerwarteten Befreiung stellte er<br />

sein Leben in den Dienst der Nächstenliebe. Er setzte sich besonders<br />

für Waisenkinder und Pestkranke ein. In mehreren Städten<br />

errichtete er Waisenhäuser. Gleichgesinnte schlossen sich ihm an.<br />

Daraus entstand 1528 eine Genossenschaft von Regularklerikern,<br />

die Gemeinschaft der „Somasker“ (genannt nach der Gründungsstadt<br />

Somasca). Hieronymus starb an der Pest, die er sich bei der<br />

Pflege Pestkranker zugezogen hatte.<br />

Schrifttexte: Lesung: Tob 12, 6–13; Evangelium: Mk 10, 17–30<br />

(oder Mk 10, 17–27)<br />

Josefine (1869–1947) war die erste Ordensfrau mit schwarzer<br />

Hautfarbe. Josefine wurde im Sudan geboren und als Kind von<br />

Sklavenhändlern geraubt. Zynisch gab man ihr den Namen „Bakhita“<br />

– „Du hast Glück gehabt“. Bis 1885 wurde sie fünfmal verkauft<br />

und denkbar schlecht behandelt. Schließlich kam sie zum<br />

italienischen Konsul Callisto Legnani, wo sie erstmals gut behandelt<br />

wurde. Er nahm sie mit nach Italien und übergab sie einer<br />

befreundeten Familie als Kindermädchen. Während einer vorübergehenden<br />

Unterbringung bei den Canossianerinnen lernte das<br />

junge Mädchen den Glauben kennen. Nach einigen Monaten des<br />

Katechumenats wurde sie in die Kirche aufgenommen und erhielt<br />

den Namen Josefina. Mithilfe der Oberin setzte sie durch, dort im<br />

Kloster bleiben zu dürfen. Obwohl erst 1920 offiziell die ersten<br />

schwarzen Schwestern in einem katholischen Orden zugelassen<br />

wurden, durfte Josefine auf Fürsprache des Patriarchen von Vene-


89<br />

Montag, 8. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

dig, Giuseppe Sarto, des späteren Papstes Pius X., schon 1891 in<br />

den Orden eintreten. Papst Johannes Paul II. hat sie am 17. Mai<br />

1992 selig- und am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen. Er nahm<br />

ihre Heiligsprechung zum Anlass, die Gesellschaft zu mahnen,<br />

Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu ächten und ihre Unterdrückung<br />

nicht länger zu dulden.<br />

Schrifttexte: Lesung: 1 Kor 7, 25–35; Evangelium: Mt 25, 1–13<br />

Namenstag: Sacharja (biblische Gestalt) · Philipp Jeningen (Jesuit,<br />

Seelsorger, Mystiker, † 1704)<br />

Heute ist internationaler Tag des Gebets und der Reflexion gegen<br />

Menschenhandel.<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Nun danket all und bringet Ehr,<br />

ihr Menschen in der Welt,<br />

dem, dessen Lob der Engel Heer<br />

im Himmel stets vermeldt.<br />

Ermuntert euch und singt mit Schall<br />

Gott, unserm höchsten Gut,<br />

der seine Wunder überall<br />

und große Dinge tut.<br />

Er gebe uns ein fröhlich Herz,<br />

erfrische Geist und Sinn<br />

und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz<br />

in Meerestiefen hin.


Morgen · Montag, 8. <strong>Februar</strong> 90<br />

Er lasse seinen Frieden ruhn<br />

auf unserm Volk und Land;<br />

er gebe Glück zu unserm Tun<br />

und Heil zu allem Stand.<br />

Paul Gerhardt 1647<br />

GL 403 · GL 1975 267 · KG 518 · EG 322<br />

Strophen 1–4<br />

Canticum Sir 39, 13–16a<br />

Antiphon:<br />

Die Antiphon wird zu Beginn und am Ende eines Canticums gebetet.<br />

Erhebt die Stimme und singt im Chor, preist den Herrn für all<br />

seine Werke!<br />

Hört mich, ihr frommen Söhne, *<br />

und ihr werdet gedeihen wie die Zeder,<br />

die am Wasserlauf wächst.<br />

Ihr werdet Duft verströmen wie der Weihrauch, *<br />

ihr werdet Blüten treiben wie die Lilie.<br />

Erhebt die Stimme und singt im Chor, *<br />

preist den Herrn für all seine Werke!<br />

Verherrlicht seinen Namen, /<br />

feiert ihn mit Lobgesang, *<br />

mit Liedern zu Harfe und Saitenspiel!<br />

Sprecht unter lautem Jubel: *<br />

Alle Werke Gottes sind gut.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Weish 15, 1.3<br />

Du, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll<br />

Erbarmen durchwaltest du das All. Es ist vollendete Gerechtigkeit,<br />

dich zu verstehen; und deine Stärke zu kennen ist<br />

die Wurzel der Unsterblichkeit.


91<br />

Montag, 8. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Gepriesen sei der Herr, unser Gott.<br />

Bitten<br />

Gott, du Schöpfer der Sonne,<br />

A: dich preist unser jubelndes Lied.<br />

Du lässt die Sonnenstrahlen zur Erde dringen;<br />

– erleuchte uns, dass wir den Nebel vertreiben.<br />

Du lässt die Pflanzen gedeihen;<br />

– wärme uns, dass wir dir entgegenwachsen.<br />

Du lässt die Vögel den Tag begrüßen;<br />

– erfreue uns, dass wir Freude schenken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge, sieh gnädig auf uns.<br />

Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen und die Macht<br />

deiner Liebe an uns erfahren. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der ewige Gott,<br />

der ist, der war und der kommen wird,<br />

sei bei uns heute und alle Tage,<br />

bis wir auf immer sein Angesicht schauen.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Gütiger Gott, du bist das Leben der Gläubigen, die Freude der<br />

Auserwählten. Wir sehnen uns nach deinen Verheißungen.


Eucharistie · Montag, 8. <strong>Februar</strong> 92<br />

Stärke unsere Hoffnung und schenke uns überreiche Erfüllung.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Einführung zur Bahnlesung aus dem Buch Genesis<br />

Mit dem heutigen Tag beginnt die Bahnlesung aus dem Buch Genesis. Im<br />

Anschluss an die griechische Bibelübersetzung, die Septuaginta, wird das erste<br />

Buch der Bibel und des Pentateuch (griechisch: das fünfbändige Buch) Genesis<br />

genannt. Das griechische Wort Genesis bedeutet Entstehung, Ursprung. Das<br />

Buch Genesis erzählt in den Kapiteln 1–9 vom Ursprung der Welt und des<br />

Lebens. Dem Ursprung des Volkes Israel inmitten der Völker des Alten Orients<br />

sind die Kapitel 10–36 (Die Erzeltern) und 37–50 (Jakob und seine Söhne –<br />

Josef und seine Brüder) auf der Spur. Für beide Teile der Genesis gilt, dass sie<br />

zwar der literarischen Form nach von Vergangenem erzählen, aber im Grunde<br />

darauf abzielen, das erzählte Vergangene als gegenwärtig zu erweisen. Genesis<br />

1–9 ist keine naturgeschichtliche Theorie der Weltentstehung, sondern legt<br />

dar, dass die Welt von Anfang an, und bleibend, von Gott gewollt, belebt und<br />

geliebt ist. Ebenso wenig geht es in den Kapiteln 10–50 um historiografische<br />

Rekonstruktion, sondern darum, die spannungsreichen Ursprünge Israels vor<br />

dem Hintergrund der in den Kapiteln 1–9 aufgebauten kosmischen Bühne<br />

zu vergegenwärtigen. Sie laden dazu ein, am Erzählten teilzuhaben und das<br />

eigene Leben in den Horizont dieser Gottes-Geschichten zu stellen, die nicht<br />

nur vom Volk Israel erzählen, sondern von dem Segens-Amt, das es für die<br />

Völker der Welt hat.<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 1, 1–19<br />

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war<br />

wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist<br />

schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es<br />

wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das<br />

Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und<br />

die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde<br />

Morgen: erster Tag.<br />

Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser<br />

und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe<br />

und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser<br />

oberhalb des Gewölbes. So geschah es, und Gott nannte das<br />

Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen:<br />

zweiter Tag.


93<br />

Montag, 8. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle<br />

sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So<br />

geschah es. Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte<br />

Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. Dann<br />

sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten<br />

von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der<br />

Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.<br />

Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen,<br />

die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen<br />

mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war. Es wurde<br />

Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag.<br />

Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein,<br />

um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur<br />

Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; sie<br />

sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin<br />

leuchten. So geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter,<br />

das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das<br />

über die Nacht herrscht, auch die Sterne. Gott setzte die Lichter<br />

an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,<br />

über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis<br />

scheiden. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend, und es<br />

wurde Morgen: vierter Tag.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Genesis 1 ist vielleicht der bekannteste, aber nicht der einzige<br />

Schöpfungstext der Bibel. Psalmen, Weisheit und Propheten<br />

setzen eigene Akzente. Doch alles biblische Sprechen von<br />

Schöpfung eint die Überzeugung, dass es Gottes gute Ordnung<br />

ist, die die Welt im Innersten zusammenhält. Während des<br />

Exils und in der als chaotisch erlebten Zeit des Neuanfangs in<br />

der fremden Heimat wird Israel das Thema Schöpfung wichtig:<br />

Die Macht des Tohuwabohu, des lebensfeindlichen Chaos,<br />

ist von allem Anfang an gebannt! Gottes Lebensfreundlichkeit<br />

war am Werk, lange bevor menschliche Ordnungsmächte auf<br />

den Plan traten. – Mit unserer Umwelt sind wir jedoch umge-


Eucharistie · Montag, 8. <strong>Februar</strong> 94<br />

sprungen, als sei sie bedeutungslos oder eine feindliche Chaosmacht.<br />

Die Folgen sind mit Händen zu greifen: vergiftete Gewässer,<br />

Artensterben, Klimawandel. Mit verheerenden Folgen.<br />

Doch noch immer hemmt kurzsichtiger Egoismus den Mut zur<br />

Umkehr. Alles, was ist, ist von seinem Anfang her gut geordnet:<br />

Ob die biblische Weisheit auch uns zu einem Neubeginn<br />

ermutigt – auf dem versehrten Erdplaneten?<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 104, 1–2a.5–6.10.12.24.35abc<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr freut sich an seinen Werken.<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! *<br />

Herr, mein Gott, wie groß bist du!<br />

Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet. *<br />

Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid. – Kehrvers<br />

Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; *<br />

in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.<br />

Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, *<br />

die Wasser standen über den Bergen. – Kehrvers<br />

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, *<br />

sie eilen zwischen den Bergen dahin.<br />

An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, *<br />

aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. – Kehrvers<br />

Herr, wie zahlreich sind deine Werke! /<br />

Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, *<br />

die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.<br />

Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden, /<br />

und es sollen keine Frevler mehr da sein. *<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 31b, ferner GL 33, 1 · GL 1975 710, 1 · KG 793 (VII. Ton)


95<br />

Montag, 8. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Mt 4, 23b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Jesus verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk<br />

alle Krankheiten und Leiden.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 6, 53–56<br />

In jener Zeit fuhren Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu,<br />

kamen nach Gennesaret und legten dort an.<br />

Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sofort. Die<br />

Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die<br />

Kranken auf Tragbahren zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.<br />

Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem<br />

Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus<br />

und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes<br />

berühren lassen.<br />

Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Armut des Geistes Gott erfreut / – Armut und nicht Armseligkeit.<br />

Matthias Claudius (deutscher Dichter, 1740–1815)<br />

• Bei wem erkenne ich Bescheidenheit und Weite des Geistes?<br />

• Wo nehme ich zunehmend Verengungen, Enge, ja Kleinlichkeit<br />

wahr?


Abend · Montag, 8. <strong>Februar</strong> 96<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Höre doch, was sie sagt,<br />

die Stimme des Fremden in dir.<br />

Er weiß um dich, kennt deine Not<br />

und geht mit dir den Weg.<br />

Fühle doch, was sie lebt,<br />

die Freude des Fremden in dir.<br />

Singe mit ihm ein neues Lied,<br />

lade ihn ein zum Tanz.<br />

Glaube doch, dass sie wächst,<br />

die Sehnsucht des Fremden in dir.<br />

Wohnen will er in deinem Haus,<br />

bitte ihn, dass er bleibt.<br />

Spüre doch, wie es brennt,<br />

das Feuer des Fremden in dir.<br />

Mache dich weit und öffne dich,<br />

wenn er dein Herz berührt.<br />

Helmut Schlegel, © 2015 Dehm Verlag, Limburg<br />

Psalm 11<br />

Beim Herrn finde ich Zuflucht. *<br />

Wie könnt ihr mir sagen: „In die Berge flieh wie ein Vogel“?<br />

Schon spannen die Frevler den Bogen, *<br />

sie legen den Pfeil auf die Sehne,<br />

um aus dem Dunkel zu treffen *<br />

die Menschen mit redlichem Herzen.<br />

Gerät alles ins Wanken, *<br />

was kann da der Gerechte noch tun?<br />

Der Herr weilt in seinem heiligen Tempel, *<br />

der Thron des Herrn ist im Himmel.


97<br />

Montag, 8. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Seine Augen schauen herab, *<br />

seine Blicke prüfen die Menschen.<br />

Der Herr prüft Gerechte und Frevler; *<br />

wer Gewalttat liebt, den hasst er aus tiefster Seele.<br />

Auf die Frevler lasse er Feuer und Schwefel regnen; *<br />

sengender Wind sei ihr Anteil.<br />

Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten; *<br />

wer rechtschaffen ist, darf sein Angesicht schauen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du siehst uns, Gott, du weißt, was uns fehlt, was uns umtreibt.<br />

Hilf uns auf den rechten Weg, dass wir Gerechtigkeit üben. Lass<br />

uns dein Angesicht leuchten.<br />

Lesung 1 Kor 13, 4–7<br />

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich<br />

nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt<br />

nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum<br />

Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über<br />

das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt<br />

alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.<br />

Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />

Antiphon zum Nunc dimittis:<br />

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />

wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen<br />

in seinem Frieden.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten für die Menschen, die noch heute wie Sklaven<br />

gehandelt werden:<br />

V: Kyrie, eleison. A: Christe, eleison.<br />

– Für die Kinder, die entführt und als Kindersoldaten missbraucht<br />

werden.


Abend · Montag, 8. <strong>Februar</strong> 98<br />

– Für die Frauen, die verkauft oder zur Prostitution gezwungen<br />

werden.<br />

V: Kyrie, eleison. A: Christe, eleison.<br />

– Für alle, die ihre Heimat verlassen, um in reichen Ländern für<br />

Hungerlöhne Schwerstarbeit zu leisten.<br />

– Für alle, die in Lateinamerika als landlose Taglöhner ihr Leben<br />

fristen müssen.<br />

– Für alle, die in Fabriken Asiens für uns Konsumgüter produzieren,<br />

ohne davon leben zu können.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, schenke uns eine ruhige Nacht und erholsamen Schlaf.<br />

Was wir heute durch Wort und Werk an Gutem ausgesät haben,<br />

das lass Wurzel schlagen und wachsen und heranreifen für die<br />

ewige Ernte. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Apollonia von Alexandria (Märtyrerin, † 244/49) ·<br />

hl. Ansbert von Rouen (Bischof, † um 695) · hl. Alto von Altomünster<br />

(Einsiedler im Raum Dachau, Klostergründer, 8. Jh.) · sel. Lambert<br />

von Neuwerk (Augustiner, † 1144) · Gottschalk von Selau (Prämonstratenser,<br />

† 1184) · Julian von Speyer (Franziskaner, Musiker, † um<br />

1250) · sel. Anna Katharina Emmerick (Mystikerin, † 1824)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

All Morgen ist ganz frisch und neu<br />

des Herren Gnad und große Treu;<br />

sie hat kein End den langen Tag,<br />

drauf jeder sich verlassen mag.<br />

O Gott, du schöner Morgenstern,<br />

gib uns, was wir von dir begehrn:<br />

Zünd deine Lichter in uns an,<br />

lass uns an Gnad kein Mangel han.<br />

Treib aus, o Licht, all Finsternis;<br />

behüt uns, Herr, vor Ärgernis,<br />

vor Blindheit und vor aller Schand,<br />

und reich uns Tag und Nacht dein Hand,<br />

zu wandeln als am lichten Tag,<br />

damit, was immer sich zutrag,


Morgen · Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> 100<br />

wir stehn im Glauben bis ans End<br />

und bleiben von dir ungetrennt.<br />

Johannes Zwick, um 1541<br />

GL 710 (Anhang München-Freising) · GL 1975 666 · KG 670 · EG 440<br />

Canticum <br />

Tob 13, 2–5b.7c–9<br />

Antiphon:<br />

Preist den Herrn der Gerechtigkeit, rühmt den ewigen König.<br />

Gepriesen sei Gott, der in Ewigkeit lebt, *<br />

sein Königtum sei gepriesen!<br />

Er züchtigt und hat auch wieder Erbarmen, /<br />

er führt hinab in die Unterwelt<br />

und führt auch wieder zum Leben. *<br />

Niemand kann seiner Macht entfliehen.<br />

Bekennt euch zu ihm vor allen Völkern, ihr Kinder Israels, *<br />

denn er selbst hat uns unter die Völker zerstreut.<br />

Verkündet dort seine erhabene Größe, *<br />

preist ihn laut vor allem, was lebt.<br />

Denn er ist unser Herr und Gott, *<br />

er ist unser Vater in alle Ewigkeit.<br />

Er züchtigt uns wegen unsrer Sünden, *<br />

doch hat er auch wieder Erbarmen.<br />

Preist den Herrn der Gerechtigkeit, *<br />

rühmt den ewigen König!<br />

Ich bekenne mich zum Herrn im Land der Verbannung, *<br />

ich bezeuge den Sündern seine Macht und erhabene Größe.<br />

Kehrt um, ihr Sünder; /<br />

tut, was recht ist in seinen Augen! *<br />

Vielleicht ist er gnädig und hat mit euch Erbarmen.<br />

Ich will meinen Gott rühmen, den König des Himmels, *<br />

meine Seele freut sich über die erhabene Größe meines Gottes.<br />

Ehre sei dem Vater ...


101<br />

Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Lesung 1 Kor 3, 16.17<br />

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist<br />

Gottes in euch wohnt? Wer den Tempel Gottes verdirbt,<br />

den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig, und<br />

der seid ihr.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Einen starken Retter hat der Herr uns erweckt, wie er verheißen<br />

hat durch den Mund seiner Propheten.<br />

Bitten<br />

Gott hat jede, jeden von uns unverwechselbar erschaffen, mit<br />

vielfältigen Gaben, mit unvergleichlicher Würde. Ihn bitten wir:<br />

V: Du unser Vater, A: erweise uns deine Liebe.<br />

– Dass wir uns selbst als dein Kind sehen lernen und die Möglichkeiten<br />

entfalten, die du in uns angelegt hast.<br />

– Dass wir uns annehmen mit unseren Fehlern und Schwächen<br />

und gut zu uns sind.<br />

– Dass wir heil werden und anderen guttun, weil wir mit dir<br />

und uns im Reinen sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, neige dein Ohr und vernimm das Morgengebet deiner<br />

Gläubigen. Erhelle und heile, was in der Tiefe unseres Herzens<br />

krank ist, damit kein Begehren uns in seinem Bann gefangen<br />

hält, die wir erleuchtet wurden durch das Licht der himmlischen<br />

Gnade. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> 102<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, im Neuen Bund<br />

berufst du Menschen aus allen Völkern und führst sie im Heiligen<br />

Geist zur Einheit zusammen. Gib, dass deine Kirche ihrer<br />

Sendung treu bleibt, dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,<br />

die du in Christus erneuern und zu einer Familie umgestalten<br />

willst. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 1, 20 – 2, 4a<br />

Und Gott sprach: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen,<br />

und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe<br />

dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und<br />

anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle<br />

Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war. Gott<br />

segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und<br />

bevölkert das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich auf<br />

dem Land vermehren. Es wurde Abend, und es wurde Morgen:<br />

fünfter Tag.<br />

Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen<br />

Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des<br />

Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des<br />

Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf<br />

dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.<br />

Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser<br />

Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des<br />

Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die<br />

ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf<br />

also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er<br />

ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.<br />

Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar,<br />

und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch,<br />

und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des


103<br />

Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.<br />

Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf<br />

der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen<br />

Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen<br />

Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was<br />

sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle<br />

grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.<br />

Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es<br />

wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.<br />

So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.<br />

Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen<br />

hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes<br />

Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und<br />

erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das<br />

ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.<br />

Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als<br />

sie erschaffen wurden.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Der Anfang der Bibel erzählt vom Ursprung des Seins. Die Strophen<br />

des Liedes wiederholen: „Gott sprach: Es werde … und<br />

es wurde … Gott sah, dass es gut war; und Gott nannte …“.<br />

Alles, was ist, liegt in Gottes Willen begründet. In seinem guten<br />

Willen. Die Welt existiert nicht unabhängig neben Gott her, der<br />

sich ab und zu willkürlich dazu entschlösse, sich in Einzelaktionen<br />

um sie zu kümmern. Das Lied von der Erde, das hier<br />

gesungen wird, betont: Gott ist von Anfang an und auf Dauer<br />

an der Welt interessiert, weil sie sein Werk ist. Deshalb dürfen<br />

die Menschen sich in guten und in schlechten Tagen darauf<br />

verlassen, dass der Schöpfer die Schöpfung liebt.<br />

Antwortpsalm Ps 8, 4–9<br />

Kehrvers:<br />

Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen<br />

Erde!


Eucharistie · Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> 104<br />

Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, *<br />

Mond und Sterne, die du befestigt:<br />

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, *<br />

des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?<br />

Kehrvers:<br />

Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen<br />

Erde!<br />

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, *<br />

hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.<br />

Du hast ihn als Herrscher eingesetzt<br />

über das Werk deiner Hände, *<br />

hast ihm alles zu Füßen gelegt. – Kehrvers<br />

All die Schafe, Ziegen und Rinder *<br />

und auch die wilden Tiere,<br />

die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, *<br />

alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 2ab, ferner GL 33, 1 · GL 1975 710, 1 · KG 793 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Ps 119, 36a.29b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Deinen Vorschriften neige mein Herz zu, Herr, begnade mich<br />

mit deiner Weisung!<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 1–13<br />

In jener Zeit hielten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte,<br />

die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus auf. Sie<br />

sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt<br />

mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich<br />

wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll<br />

Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung<br />

der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, es-


105<br />

Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

sen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere<br />

überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von<br />

Bechern, Krügen und Kesseln.<br />

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum<br />

halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der<br />

Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete<br />

ihnen: Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über<br />

euch Heuchler sagte:<br />

Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit<br />

weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren,<br />

sind Satzungen von Menschen.<br />

Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung<br />

der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt<br />

setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene<br />

Überlieferung.<br />

Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine<br />

Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem<br />

Tod bestraft werden.<br />

Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, dass einer zu seinem Vater oder<br />

seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt:<br />

eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für<br />

Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung<br />

Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in<br />

vielen Fällen.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Abend · Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> 106<br />

Innehalten am Abend<br />

Wenn wir immer ein offenes Herz hätten, das Gute zu genießen,<br />

das uns Gott für jeden Tag bereitet, wir würden alsdann<br />

auch Kraft genug haben, das Übel zu tragen, wenn es kommt.<br />

Johann Wolfgang von Goethe (deutscher Dichter, 1749–1832)<br />

• Wie stehe ich zum Genießen, zur Freude?<br />

• Was hilft mir, auch ohne ausdrückliche „innere Erlaubnis“,<br />

jederzeit das Gute anzunehmen, es zu genießen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Sieh, das Firmament spannt seinen Bogen<br />

unermesslich um den Erdkreis aus,<br />

und das Weltmeer rollet seine Wogen<br />

endlos ins Unendliche hinaus:<br />

Sieh, und doch reicht’s an die Menschenseele<br />

nicht an Größe, nicht an Herrlichkeit;<br />

denn der Gottheit heiligste Kapelle<br />

ist ein Herz, von keiner Schuld entweiht.<br />

Drum sei stolz auf deine Menschenwürde,<br />

hüte deiner Seele goldne Ruh,<br />

wehre der befleckenden Begierde,<br />

und an Gottes Engel reichest du.<br />

Adalbert Stifter (1805–1868)<br />

Psalm 20 Verse 2–10<br />

Der Herr erhöre dich am Tage der Not, *<br />

der Name von Jakobs Gott möge dich schützen.<br />

Er sende dir Hilfe vom Heiligtum *<br />

und stehe dir bei vom Zion her.<br />

An all deine Speiseopfer denke er, *<br />

nehme dein Brandopfer gnädig an.


107<br />

Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Er schenke dir, was dein Herz begehrt, *<br />

und lasse all deine Pläne gelingen.<br />

Dann wollen wir jubeln über deinen Sieg, /<br />

im Namen unsres Gottes das Banner erheben. *<br />

All deine Bitten erfülle der Herr.<br />

Nun bin ich gewiss: *<br />

der Herr schenkt seinem Gesalbten den Sieg;<br />

er erhört ihn von seinem heiligen Himmel her *<br />

und hilft ihm mit der Macht seiner Rechten.<br />

Die einen sind stark durch Wagen, die andern durch Rosse, *<br />

wir aber sind stark im Namen des Herrn, unsres Gottes.<br />

Sie sind gestürzt und gefallen; *<br />

wir bleiben aufrecht und stehen.<br />

Herr, verleihe dem König den Sieg! *<br />

Erhör uns am Tag, da wir rufen!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

In deinem Namen allein sind wir stark, Gott, unser Heil. Steh<br />

uns bei und gib uns Mut, dass wir tun, was du mit uns vorhast.<br />

Lesung 1 Joh 3, 1a.2<br />

Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat:<br />

Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Liebe Brüder,<br />

jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch<br />

nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein<br />

werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen,<br />

wie er ist.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Mein Geist jubelt über Gott, meinen Herrn und meinen Retter.


Abend · Dienstag, 9. <strong>Februar</strong> 108<br />

Fürbitten<br />

„Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen<br />

von Menschen.“ Jesus ruft uns zur Freiheit und zum<br />

genauen Blick. Wir bitten ihn:<br />

V/A: Höre und erhöre uns.<br />

– Stärke alle, die die Vielschichtigkeit des Lebens annehmen,<br />

die nicht wegschauen und den Mut haben zu helfen, wie und<br />

wo es nottut.<br />

– Wir bitten um wachsendes Vertrauen auf Gottes Geist für alle,<br />

die sich an den Buchstaben des Gesetzes klammern.<br />

– Wir bitten für alle, die dein Wort verkünden und die Weite<br />

der Frohen Botschaft auch heute erfahrbar machen.<br />

– Wir bitten für alle, die eingeschüchtert und bedrängt werden,<br />

weil sie die Freiheit des genauen Blicks nicht aufgeben wollen<br />

und die Freiheit des Wortes ihnen wertvoll ist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Wir danken dir, allmächtiger Vater, für diesen Abend. Voll Vertrauen<br />

heben wir unsere Hände zu dir empor; nimm unser Beten<br />

an als ein Opfer, das dir gefällt. Darum bitten wir durch<br />

Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heilige Scholastika<br />

Scholastika (um 480 – um 547) war die Schwester des hl. Benedikt<br />

von Nursia. Einzige biografische Quelle ist ein legendarischer<br />

Bericht von Papst Gregor dem Großen. Schon als Kind<br />

wurde sie Gott geweiht und in klösterliche Erziehung gegeben. Als<br />

Ordensfrau lebte sie zunächst in einem Kloster bei Subiaco, später<br />

in der Nähe von Montecassino. Ihrem Bruder Benedikt war sie<br />

ein Leben lang in tiefer Geschwisterliebe verbunden. Beide trafen<br />

sich einmal im Jahr zu einem geistlichen Gespräch. Beim letzten<br />

Gespräch soll ihn auf ihr Gebet hin ein Unwetter daran gehindert<br />

haben zu gehen, sodass ihr Gespräch bis weit in die Nacht dauerte.<br />

Drei Tage später starb sie. Benedikt soll gesehen haben, wie ihre<br />

Seele als weiße Taube in den Himmel flog.<br />

Schrifttexte: Lesung: Hld 8, 6–7; Evangelium: Lk 10, 38–42<br />

Namenstag: hl. Wilhelm von Malavalle (Pilger, Einsiedler, † 1157)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Christoph Oetinger (schwäb.<br />

Theologe, 1702–1782)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Seht, golden steigt das Licht empor –<br />

da schwindet hin die dunkle Nacht,<br />

die unsren richtungslosen Schritt<br />

hart an des Abgrunds Rand gebracht.


Morgen · Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> 110<br />

Des neuen Tages heit’res Licht<br />

dringt tief in unsre Seele ein<br />

und macht, von Arglist ungetrübt,<br />

des Herzens Streben klar und rein.<br />

Von Aug’ und Zunge, Mund und Hand<br />

bleib jede böse Regung fern;<br />

so führe uns der neue Tag<br />

aus Finsternis zum Licht des Herrn.<br />

Ein Auge schaut auf uns herab,<br />

das über unsrem Leben wacht:<br />

Es sieht voll Güte unser Tun<br />

vom frühen Morgen bis zur Nacht.<br />

Und jener letzte Morgen einst,<br />

den wir erflehn voll Zuversicht,<br />

er finde wachend uns beim Lob<br />

und überströme uns mit Licht.<br />

Gott Vater, dir und deinem Sohn<br />

sei Lob und Dank und Herrlichkeit,<br />

und auch dem Geist, der bei uns ist,<br />

jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: Lux ecce surgit aurea (Sol ecce surgit igneus); Prudentius, † nach 405<br />

5. Strophe: Aurora iam spargit polum; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 18 Verse 21–30<br />

Der Herr hat gut an mir gehandelt und mir vergolten, *<br />

weil ich gerecht bin und meine Hände rein sind.<br />

Denn ich hielt mich an die Wege des Herrn *<br />

und fiel nicht ruchlos ab von meinem Gott.<br />

Ja, ich habe alle seine Gebote vor Augen, *<br />

weise seine Gesetze niemals ab.<br />

Ich war vor ihm ohne Makel, *<br />

ich nahm mich in Acht vor der Sünde.


111<br />

Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Darum hat der Herr mir vergolten, weil ich gerecht bin *<br />

und meine Hände rein sind vor seinen Augen.<br />

Gegen den Treuen zeigst du dich treu, *<br />

an dem Aufrichtigen handelst du recht.<br />

Gegen den Reinen zeigst du dich rein, *<br />

doch falsch gegen den Falschen.<br />

Dem bedrückten Volk bringst du Heil, *<br />

doch die Blicke der Stolzen zwingst du nieder.<br />

Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, *<br />

mein Gott macht meine Finsternis hell.<br />

Mit dir erstürme ich Wälle, *<br />

mit meinem Gott überspringe ich Mauern.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

In deiner Treue, guter Vater, trägst du uns Tag für Tag. Gib, dass<br />

wir einander aufrichtig gegenübertreten, damit wir in Eintracht<br />

miteinander leben können.<br />

Lesung Eph 4, 29–32<br />

Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein<br />

gutes, das den, der es braucht, stärkt und dem, der es hört,<br />

Nutzen bringt. Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen<br />

Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung! Jede Art von Bitterkeit,<br />

Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus<br />

eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt<br />

einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat!<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Die kluge Jungfrau ging Christus entgegen. Wie die Sonne<br />

strahlt sie im Chor der Heiligen.


Eucharistie · Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> 112<br />

Bitten<br />

Gott, unser Schöpfer, du willst, dass wir leben. Wir rufen zu dir:<br />

A: In deiner Güte lass uns wachsen.<br />

– Dass wir hinter uns lassen, was uns lähmt und niederdrückt.<br />

– Dass wir Wurzeln schlagen in dir, der uns Leben schenkt.<br />

– Dass unsere Lebenskraft ausstrahlt auf die Menschen um uns<br />

her.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Erhabener Gott, wir begehen das Gedächtnis der heiligen Jungfrau<br />

Scholastika. Lass uns nach ihrem Beispiel dir stets in aufrichtiger<br />

Liebe dienen und gewähre uns in deiner Güte einst<br />

einen seligen Heimgang zu dir. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Gott wird uns durch Jesus Christus alles, was wir nötig haben,<br />

aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.<br />

Unserem Gott und Vater sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.<br />

Vgl. Phil 4, 19–20<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 2, 4b–9.15–17<br />

Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte, gab es<br />

auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch<br />

keine Feldpflanzen; denn Gott, der Herr, hatte es auf die Erde<br />

noch nicht regnen lassen, und es gab noch keinen Menschen,<br />

der den Ackerboden bestellte; aber Feuchtigkeit stieg aus der<br />

Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Ackerbodens.


113<br />

Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden<br />

und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der<br />

Mensch zu einem lebendigen Wesen.<br />

Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten<br />

an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte.<br />

Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen,<br />

verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der<br />

Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum<br />

der Erkenntnis von Gut und Böse.<br />

Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in<br />

den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Dann<br />

gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des<br />

Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von<br />

Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst,<br />

wirst du sterben.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 104, 1–2.27–28.29b–30<br />

Kehrvers:<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, wie groß bist du!<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! /<br />

Herr, mein Gott, wie groß bist du! *<br />

Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.<br />

Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, *<br />

du spannst den Himmel aus wie ein Zelt. – Kehrvers<br />

Alle warten auf dich, *<br />

dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.<br />

Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; *<br />

öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem. – Kehrvers<br />

Nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin *<br />

und kehren zurück zum Staub der Erde.<br />

Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, *<br />

und du erneuerst das Antlitz der Erde. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1ab, ferner GL 175, 4 · GL 1975 531, 4<br />

oder GL 33, 1 · GL 1975 710, 1 · KG 793 (VII. Ton)


Eucharistie · Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> 114<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Joh 17, 17b.a<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Dein Wort, o Herr, ist Wahrheit; heilige uns in der Wahrheit!<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 14–23<br />

In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir<br />

alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in<br />

den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern<br />

was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.<br />

Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn<br />

seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete<br />

ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass<br />

das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht<br />

unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz,<br />

sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit<br />

erklärte Jesus alle Speisen für rein.<br />

Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das<br />

macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,<br />

kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl,<br />

Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung,<br />

Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse<br />

kommt von innen und macht den Menschen unrein.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Eine Abordnung Jerusalemer Schriftgelehrter will Jesus abermals<br />

auf den Zahn fühlen. Diesmal geht es um Rituale im<br />

Alltag, die nicht in der Tora aufgeschrieben sind, sondern<br />

mündlich tradiert wurden. Händewaschen vor dem Essen, das<br />

bringen wir unseren Kindern bei. Das macht man so. Hoffentlich.<br />

Der Vorstoß der Pharisäer und der sie unterstützenden Jerusalemer<br />

Schriftgelehrten betrachtet das Händewaschen aber<br />

nicht als eine allseits anerkannte hygienische Notwendigkeit,


115<br />

Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

sondern als überlieferten frommen Brauch, durch den sich das<br />

Leben der eigenen Gemeinschaft markant von heidnischem<br />

Leben unterscheidet. Doch Jesu Antwort verändert diese innerjüdische<br />

Debatte, indem er an ihren biblischen Knotenpunkt<br />

erinnert: das menschliche Herz. Das Herz fasst Jesus<br />

als den Ort auf, an dem sich die Frage von Reinheit oder Unreinheit<br />

entscheidet. Die Nahrung, die der Mensch aufnimmt,<br />

geht durch den Magen, nicht durchs Herz, auch wenn das<br />

bekannte Sprichwort umgekehrt behauptet, Liebe gehe durch<br />

den Magen. Aber auch dieses Wort denkt vom Menschen zu<br />

klein. Rein ist nicht, sagt Jesus mit dem Propheten Jesaja (vgl.<br />

Mk 7, 6 f.), wer die Hände rituell vor dem Essen wäscht, sondern<br />

wer in seinem Herzen bösen Gedanken Grenzen zieht.<br />

Unrein ist nicht, wer ein bestimmtes Reinheitsgebot übertritt,<br />

sondern wer den schädigenden Gedanken des Herzens freien<br />

Lauf lässt. Nicht die Grenzziehung gegenüber den Fremden ist<br />

wichtig, sondern die Orientierung am Gott des Erbarmens. Sie<br />

führt uns zur Reinheit von Herz und Hand.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Denn je größer der Mensch, je versöhnlicher ist er im Zorne, /<br />

und ein edles Gemüt fühlt sich zur Güte geneigt.<br />

Ovid (Publius Ovidius Naso, antiker römischer Dichter, 43 v. Chr.–17 n. Chr.)<br />

• Wie sieht es mit meiner Versöhnlichkeit aus?<br />

• In welchen aufgeregten Situationen fällt mir Großzügigkeit<br />

besonders schwer?


Abend · Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> 116<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Christus lebt durch alle Zeiten<br />

in den Heilgen unter uns.<br />

Seine Liebe, sein Verstehen<br />

wird in ihnen offenbar.<br />

Menschen, die von ihm erfüllt sind,<br />

leben ganz aus seinem Geist;<br />

bringen Frieden, wo man streitet,<br />

trösten den, der mutlos ist.<br />

Arm sind sie vor Gott geworden,<br />

doch sie machen viele reich;<br />

leiden Hunger, tragen Nöte<br />

und sind doch in Christus froh.<br />

Christus ist ihr ganzes Leben,<br />

ihm gilt alles, was sie tun.<br />

Seine Botschaft zu verkünden,<br />

treibt sie rastlos Gottes Geist.<br />

Lasst uns Gott den Vater preisen,<br />

der uns seinen Sohn geschenkt.<br />

Er wird uns im Geist vereinen<br />

in dem Reich, das ewig währt. Amen.<br />

© Bernardin Schellenberger<br />

Psalm 17 Verse 1–7<br />

Höre, Herr, die gerechte Sache, /<br />

achte auf mein Flehen, *<br />

vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!<br />

Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil; *<br />

denn deine Augen sehen, was recht ist.


117<br />

Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Prüfst du mein Herz, /<br />

suchst du mich heim in der Nacht und erprobst mich, *<br />

dann findest du an mir kein Unrecht.<br />

Mein Mund verging sich nicht, /<br />

trotz allem, was die Menschen auch treiben; *<br />

ich halte mich an das Wort deiner Lippen.<br />

Auf dem Weg deiner Gebote gehn meine Schritte, *<br />

meine Füße wanken nicht auf deinen Pfaden.<br />

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. *<br />

Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!<br />

Wunderbar erweise deine Huld! *<br />

Du rettest alle, die sich an deiner Rechten<br />

vor den Feinden bergen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Heiliger Gott, du willst uns deine Güte erweisen. Erschaffe uns<br />

ein reines Herz. Mach uns bereit, dich zu empfangen.<br />

Lesung Dtn 30, 11.14<br />

Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht<br />

über deine Kraft und ist nicht fern von dir. Nein, das Wort<br />

ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen,<br />

du kannst es halten.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Braut Christi, komm und empfange die Krone, die der Herr für<br />

dich bereithält.<br />

Fürbitten<br />

Bitten wir am Tag der heiligen Scholastika besonders für die<br />

Ordensfrauen:


Abend · Mittwoch, 10. <strong>Februar</strong> 118<br />

V: Christus Jesus, du unsere Sehnsucht,<br />

A: bleib ihnen nah.<br />

– Dass sie ihre Berufung froh und selbstbewusst leben.<br />

– Dass ihr zumeist stiller Dienst in der Kirche und darüber hinaus<br />

wertgeschätzt wird.<br />

– Dass sie in deinem Geist die Herausforderungen meistern, die<br />

sich ihnen in unserer Welt entgegenstellen.<br />

– Dass sie Wege finden, den geistlichen Schatz ihrer Orden<br />

auch in kleineren Gemeinschaften weiterzutragen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Erhabener Gott, wir begehen das Gedächtnis der heiligen Jungfrau<br />

Scholastika. Lass uns nach ihrem Beispiel dir stets in aufrichtiger<br />

Liebe dienen und gewähre uns in deiner Güte einst<br />

einen seligen Heimgang zu dir. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Unsere Liebe Frau in Lourdes<br />

Am 11. <strong>Februar</strong> 1858 erschien der vierzehnjährigen Bernadette<br />

Soubirous in der Felsengrotte Massabielle bei Lourdes (Südfrankreich)<br />

eine schöne Frau, von der sie später, auf wiederholte<br />

Nachfrage hin, erfuhr, sie sei die „Unbefleckte Empfängnis“. In der<br />

Zeit bis zum 16. Juli erschien Maria dem in einfachsten Verhältnissen,<br />

ohne Schulbildung aufgewachsenen Mädchen noch weitere<br />

17-mal. Maria forderte zu Gebet und Buße auf für die Bekehrung<br />

der Sünder und zur Wallfahrt an diesen Ort. Als bei der Erscheinung<br />

vom 25.2.1858 Bernadette aufgefordert wurde, aus einer<br />

Quelle zu trinken und sich darin zu waschen, musste sie selbst erst<br />

mit ihren Händen diese Quelle freilegen. Trotz aller Infragestellungen<br />

verteidigte sie die Echtheit der Erscheinungen. Eine vom<br />

Bischof einberufene Untersuchungskommission stellte schließlich<br />

1862 heraus, dass die Erscheinungen alle Kennzeichen der Wahrheit<br />

aufwiesen.<br />

Die päpstliche Zustimmung durch Leo XIII. für die regionale Verehrung<br />

erfolgte 1891, Papst Pius X. dehnte 1907 das Fest auf die<br />

ganze Kirche aus. Bernadette Soubirous trat 1866 bei den Schwestern<br />

de la Charité in Nevers ein, wo sie am 16.4.1879 im Alter von<br />

35 Jahren starb. Am 8. Dezember 1933 sprach Papst Pius XI. sie<br />

heilig.<br />

Schrifttexte: Lesung: Jes 66, 10–14c; Evangelium: Joh 2, 1–11<br />

Namenstag: hl. Gregor II. (Papst, entsandte Bonifatius 719 zur Mission<br />

in Germanien, † 731) · Theodora II. (byz. Kaiserin, Förderin der<br />

Ikonenverehrung, † 867) · Anselm von Rot an der Rot (Abt, † 1162) ·<br />

Theodor Babilon (Mitarbeiter des Kolpingwerks, † 1945)<br />

Heute ist Welttag der Kranken.


Morgen · Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> 120<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Du starker Lenker, treuer Gott,<br />

aus dir strömt alles Leben.<br />

Du gibst dem Morgen hellen Glanz,<br />

dem Mittag Glut in Fülle.<br />

Bewahre uns vor Übermut.<br />

Hilf uns, wenn wir erschlaffen.<br />

Mach uns gesund an Geist und Leib<br />

und schenk uns deinen Frieden.<br />

Lob sei dem Vater und dem Sohn,<br />

Lob sei dem Heil’gen Geiste,<br />

wie es von allem Anfang war,<br />

jetzt und für alle Zeiten. Amen.<br />

Nach: Rector potens, verax Deus; Ambrosius (?), † 397<br />

Psalm 57 Verse 2–12<br />

Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig; *<br />

denn ich flüchte mich zu dir.<br />

Im Schatten deiner Flügel finde ich Zuflucht, *<br />

bis das Unheil vorübergeht.<br />

Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, *<br />

zu Gott, der mir beisteht.<br />

Er sende mir Hilfe vom Himmel; /<br />

meine Feinde schmähen mich. *<br />

Gott sende seine Huld und Treue.


121<br />

Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Ich muss mich mitten unter Löwen lagern, *<br />

die gierig auf Menschen sind.<br />

Ihre Zähne sind Spieße und Pfeile, *<br />

ein scharfes Schwert ihre Zunge.<br />

Sie haben meinen Schritten ein Netz gelegt *<br />

und meine Seele gebeugt.<br />

Sie haben mir eine Grube gegraben; *<br />

doch fielen sie selbst hinein.<br />

Erheb dich über die Himmel, o Gott! *<br />

Deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.<br />

Mein Herz ist bereit, o Gott, /<br />

mein Herz ist bereit, *<br />

ich will dir singen und spielen.<br />

Wach auf, meine Seele! /<br />

Wacht auf, Harfe und Saitenspiel! *<br />

Ich will das Morgenrot wecken.<br />

Ich will dich vor den Völkern preisen, Herr, *<br />

dir vor den Nationen lobsingen.<br />

Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, *<br />

deine Treue, so weit die Wolken ziehn.<br />

Erheb dich über die Himmel, o Gott; *<br />

deine Herrlichkeit erscheine über der ganzen Erde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Bei dir finden wir Zuflucht, du unser Gott. Birg uns unter deinen<br />

Flügeln, wenn uns Unheil bedrängt.<br />

Lesung Jes 66, 1–2<br />

So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde<br />

der Schemel für meine Füße. Was wäre das für ein Haus, das<br />

ihr mir bauen könntet, was wäre das für ein Ort, an dem ich<br />

ausruhen könnte? Denn all das hat meine Hand gemacht, es ge-


Morgen · Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> 122<br />

hört mir ja schon – Spruch des Herrn. Ich blicke auf den Armen<br />

und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Dienet dem Herrn in Heiligkeit, denn er befreit uns aus der<br />

Hand unserer Feinde.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der immer wieder Menschen für<br />

sich begeistert. Zu ihm lasst uns rufen:<br />

A: Mach uns zu Zeugen deiner Güte.<br />

– Gib uns Schlichtheit des Herzens, dass wir jedem Menschen<br />

geschwisterlich begegnen.<br />

– Verankere das Vertrauen zum Vater in uns, dass wir den Suchenden<br />

Halt werden können.<br />

– Richte dein Kreuz in uns auf, dass wir den Kranken und Leidenden<br />

beistehen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott Israels, in deinem Sohn Jesus Christus hast du dich uns<br />

zugewendet und uns dein Erbarmen erwiesen. Heile, was an<br />

uns krank ist, und belebe, was erlahmt ist, damit unsere Freude<br />

an deiner Güte hineinwirkt in unsere Welt. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Redaktion Magnificat<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


123<br />

Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Allmächtiger, ewiger Gott, du erleuchtest alle, die an dich glauben.<br />

Offenbare dich den Völkern der Erde, damit alle Menschen<br />

das Licht deiner Herrlichkeit schauen. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 2, 18–25<br />

Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein<br />

bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.<br />

Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes<br />

und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen<br />

zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der<br />

Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.<br />

Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels<br />

und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen<br />

entsprach, fand er nicht.<br />

Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen<br />

fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss<br />

ihre Stelle mit Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der<br />

Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und<br />

führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach:<br />

Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem<br />

Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen.<br />

Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich<br />

an seine Frau, und sie werden ein Fleisch. Beide, Adam und seine<br />

Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Gegen alle Klischees, die sich in unseren Köpfen festgesetzt<br />

haben mögen: Gottes Schöpfungsordnung legt nicht der Über–


Eucharistie · Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> 124<br />

oder Unterordnung, sondern der Ebenbürtigkeit von Mann und<br />

Frau Grund. Nicht genug, dass der Herr dem von ihm geschaffenen<br />

Erdling – diese Bedeutung klingt im hebräischen Wort<br />

adam, Mensch, an – fürsorglich einen Garten anlegt, den dieser<br />

bestellen und der ihn ernähren soll. Der Schöpfer erkennt,<br />

dass dem Erdwesen Mensch Entscheidendes fehlt, dass sein<br />

Leben glücke. Es fehlt ihm Lebens- und Liebesgemeinschaft.<br />

Obwohl die Tiere wie der adam aus adama, Erde, gebildet wurden,<br />

sind sie diese Entsprechung nicht. Die Bibel betont die<br />

tiefe Zusammengehörigkeit von Mann und Frau: Die beiden<br />

sind ja aus dem gleichen Holz geschnitzt! Nun kann „adam“,<br />

der von Gott aus Staub geformte und beatmete Mensch, das<br />

geschenkte Gegenüber freudig als Seinesgleichen begrüßen.<br />

Antwortpsalm Ps 128, 1–5<br />

Kehrvers:<br />

Selig die Menschen, die Gottes Wege gehen.<br />

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt *<br />

und der auf seinen Wegen geht!<br />

Was deine Hände erwarben, kannst du genießen; *<br />

wohl dir, es wird dir gut ergehn. – Kehrvers<br />

Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deine Frau *<br />

drinnen in deinem Haus.<br />

Wie junge Ölbäume sind deine Kinder *<br />

rings um deinen Tisch. – Kehrvers<br />

So wird der Mann gesegnet, *<br />

der den Herrn fürchtet und ehrt.<br />

Es segne dich der Herr vom Zion her. *<br />

Du sollst dein Leben lang<br />

das Glück Jerusalems schauen. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 1, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton) oder GL 1975 708, 1 (IV. Ton)<br />

oder KG 606 (VII. Ton)


125<br />

Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Jak 1, 21bc<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Nehmt euch das Wort zu Herzen, das in euch eingepflanzt worden<br />

ist und das die Macht hat, euch zu retten.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 24–30<br />

In jener Zeit brach Jesus auf und zog in das Gebiet von Tyrus.<br />

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr;<br />

doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter<br />

von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie<br />

kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt<br />

Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer<br />

Tochter den Dämon auszutreiben.<br />

Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn<br />

es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den<br />

Hunden vorzuwerfen.<br />

Sie erwiderte ihm: Ja, du hast recht, Herr! Aber auch für die<br />

Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die<br />

Kinder essen.<br />

Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh<br />

nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. Und als sie<br />

nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah,<br />

dass der Dämon es verlassen hatte.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


Abend · Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> 126<br />

Innehalten am Abend<br />

Krankheit lässt den Wert der Gesundheit erkennen.<br />

Heraklit von Ephesos (ca. 520 v. Chr–460 v. Chr.)<br />

• Wie bewusst erlebe ich die gesunden und stabilen Lebensphasen?<br />

• Was könnte ich noch tun, um meine Gesundheit zu erhalten?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Der Tag neigt sich dem Abend zu,<br />

wir wenden uns an Gott, den Herrn,<br />

der als der Ew’gen Liebe Bild<br />

in drei Personen Einer ist.<br />

Er ist die Quelle unsrer Kraft,<br />

wie Petrus uns vor Augen führt,<br />

da er des Lahmen Hand erfasst<br />

und ihn auf seine Füße stellt.<br />

Als Jünger Christi rufen wir<br />

die Macht des Namens Jesu an,<br />

dass wir den guten Kampf bestehn<br />

und aufrecht Gottes Wege gehn.<br />

Den ew’gen Vater preisen wir<br />

und Jesus Christus, seinen Sohn,<br />

den Beistand auch, den Heil’gen Geist,<br />

der uns erleuchtet, stärkt und führt. Amen.<br />

Nach: Ternis horarum terminis; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 663 · GL 1975 696 · KG 284 – andere Melodie: EG 469<br />

Psalm 41 Verse 2–14<br />

Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt; *<br />

zur Zeit des Unheils wird der Herr ihn retten.


127<br />

Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ihn wird der Herr behüten *<br />

und am Leben erhalten.<br />

Man preist ihn glücklich im Land. *<br />

Gib ihn nicht seinen gierigen Feinden preis!<br />

Auf dem Krankenbett wird der Herr ihn stärken; *<br />

seine Krankheit verwandelst du in Kraft.<br />

Ich sagte: „Herr, sei mir gnädig, *<br />

heile mich; denn ich habe gegen dich gesündigt.“<br />

Meine Feinde reden böse über mich: *<br />

„Wann stirbt er endlich und wann vergeht sein Name?“<br />

Besucht mich jemand, *<br />

so kommen seine Worte aus falschem Herzen.<br />

Er häuft in sich Bosheit an, *<br />

dann geht er hinaus und redet.<br />

Im Hass gegen mich sind sich alle einig; *<br />

sie tuscheln über mich und sinnen auf Unheil:<br />

„Verderben hat sich über ihn ergossen; *<br />

wer einmal daliegt, steht nicht mehr auf.“<br />

Auch mein Freund, dem ich vertraute, *<br />

der mein Brot aß, hat gegen mich geprahlt.<br />

Du aber, Herr, sei mir gnädig; *<br />

richte mich auf, damit ich ihnen vergelten kann.<br />

Daran erkenne ich, dass du an mir Gefallen hast: *<br />

wenn mein Feind nicht über mich triumphieren darf.<br />

Weil ich aufrichtig bin, hältst du mich fest *<br />

und stellst mich vor dein Antlitz für immer.<br />

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, *<br />

von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen, ja amen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> 128<br />

Heile uns, Gott, wenn Schuld uns belastet; in Krankheit mache<br />

uns stark; beschütze uns in Bedrängnis. Vor deinem Antlitz wollen<br />

wir leben und dich in Ewigkeit preisen.<br />

Lesung 1 Petr 1, 6–9<br />

Ihr seid voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter<br />

mancherlei Prüfungen leiden müsst. Dadurch soll sich euer<br />

Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller<br />

ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich<br />

ist. So wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil<br />

bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn habt ihr nicht gesehen,<br />

und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber<br />

ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer<br />

Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens erreichen<br />

werdet: euer Heil.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Gott stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.<br />

Fürbitten<br />

Am Welttag der Kranken bitten wir Gott um seine aufhelfende<br />

Gegenwart.<br />

V: Heilender Gott, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

– Wir beten für die Menschen, die auf der Flucht krank geworden<br />

sind.<br />

– Wir beten für die Menschen in überfüllten Lagern, die vielerlei<br />

Krankheiten ausgeliefert sind.<br />

– Wir beten für die vielen, die an COVID-19 erkrankt sind und<br />

die Qual der Atemnot erleiden müssen.<br />

– Wir beten für die alten Menschen, bei denen zur Erfahrung<br />

von Krankheit auch die von Verlassenheit und Einsamkeit<br />

hinzukommt.


129<br />

Donnerstag, 11. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

– Wir beten für alle, die kranken Menschen zur Seite stehen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger und barmherziger Gott, wir sind dein Eigentum,<br />

du hast uns in deine Hand geschrieben. Halte von uns fern,<br />

was uns gefährdet, und nimm weg, was uns an Seele und Leib<br />

bedrückt, damit wir freien Herzens deinen Willen tun. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Freitag, 12. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Benedikt von Aniane (Abt, Berater Kaiser Ludwigs des<br />

Frommen, † 821; siehe auch Seite 334–336) · Helmward von Minden<br />

(Bischof, † 958) · hl. Ludan von Hipsheim (schott. Pilger, † 1202) · sel.<br />

Antonius (sächs. Franziskaner, Märtyrer in Bulgarien, † 1369)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher<br />

(prot. Theologe, Philosoph und Pädagoge, 1768–1834)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Du Licht des Himmels, großer Gott,<br />

der ausgespannt das Sternenzelt<br />

und der es hält mit starker Hand,<br />

du sendest Licht in unsre Welt.<br />

Die Morgenröte zieht herauf<br />

und überstrahlt das Sternenheer,<br />

der graue Nebel löst sich auf,<br />

Tau netzt die Erde segensschwer.<br />

Das Reich der Schatten weicht zurück,<br />

das Tageslicht nimmt seinen Lauf;<br />

und strahlend, gleich dem Morgenstern,<br />

weckt Christus uns vom Schlafe auf.<br />

Du, Christus, bist der helle Tag,<br />

das Licht, dem unser Licht entspringt,<br />

Gott, der mit seiner Allmacht Kraft<br />

die tote Welt zum Leben bringt.


131<br />

Freitag, 12. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Erlöser, der ins Licht uns führt<br />

und aller Finsternis entreißt,<br />

dich preisen wir im Morgenlied<br />

mit Gott, dem Vater, und dem Geist. Amen.<br />

Nach: Deus, qui caeli lumen es; 5.–6. Jahrhundert<br />

GL 615 · GL 1979 229 · KG 473 – andere Melodie: EG 437<br />

Psalm 100 Verse 1b–5<br />

Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde! /<br />

Dient dem Herrn mit Freude! *<br />

Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!<br />

Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /<br />

Er hat uns geschaffen, wir sind sein Eigentum, *<br />

sein Volk und die Herde seiner Weide.<br />

Tretet mit Dank durch seine Tore ein! /<br />

Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe seines Tempels! *<br />

Dankt ihm, preist seinen Namen!<br />

Denn der Herr ist gütig, /<br />

ewig währt seine Huld, *<br />

von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Loben wollen wir dich, unser Gott, und dir mit Freude dienen;<br />

denn du bist gütig, ewig währt dein Erbarmen.<br />

Lesung Dtn 30, 2–3a<br />

Wenn du zum Herrn, deinem Gott, zurückkehrst und auf<br />

seine Stimme hörst in allem, wozu ich dich heute verpflichte,<br />

du und deine Kinder, mit ganzem Herzen und mit ganzer<br />

Seele: dann wird der Herr, dein Gott, dein Schicksal wenden,<br />

er wird sich deiner erbarmen, sich dir zukehren und dich<br />

aus allen Völkern zusammenführen, unter die der Herr, dein<br />

Gott, dich verstreut hat.


Eucharistie · Freitag, 12. <strong>Februar</strong> 132<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Der Herr hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.<br />

Bitten<br />

Jesus, Gesalbter, Sohn deines Vaters, du lehrst uns, dass Glaube<br />

und Gehorsam zwei Seiten der einen Gottesbeziehung sind.<br />

Wir bitten dich:<br />

A: Begleite uns auf unserem Weg.<br />

– Berühre uns, wenn wir die Orientierung verlieren.<br />

– Lass uns spüren, wie gut es tut, den Willen des Vaters zu<br />

leben.<br />

– Hilf uns, deiner Güte zu trauen und deinem Wort zu folgen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, durch das Licht deines Wortes vertreibst du das Dunkel<br />

der Unwissenheit. Mehre in unserem Herzen die Kraft des<br />

Glaubens, damit das Feuer, das deine Gnade in uns entfacht<br />

hat, durch keine Anfechtung ausgelöscht wird. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Herr. Du kennst unser Elend: Wir reden miteinander und verstehen<br />

uns nicht. Wir schließen Verträge und vertragen uns<br />

nicht. Wir sprechen vom Frieden und rüsten zum Krieg. Zeig


133<br />

Freitag, 12. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

uns einen Ausweg. Sende deinen Geist, damit er den Kreis des<br />

Bösen durchbricht und das Angesicht der Erde erneuert. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 3, 1–8<br />

Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott,<br />

der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott<br />

wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?<br />

Die Frau entgegnete der Schlange: Von den Früchten der Bäume<br />

im Garten dürfen wir essen; nur von den Früchten des Baumes,<br />

der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft<br />

ihr nicht essen, und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet<br />

ihr sterben.<br />

Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht<br />

sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch<br />

die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.<br />

Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu<br />

essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte,<br />

klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab<br />

auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.<br />

Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie<br />

nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten<br />

sich einen Schurz. Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen<br />

den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam<br />

und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des<br />

Gartens.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Vom Schöpfer überreich mit Nahrung bedacht, greifen Mann<br />

und Frau ausgerechnet nach der Frucht jenes Baumes, der die<br />

vom Menschen her unverrückbare Grenze zu Gott bewusst<br />

halten soll. Warum müssen es gerade diese Früchte sein? Was<br />

macht sie so begehrenswert? Was steckt dahinter? Misstrauen<br />

gegenüber dem Schöpfer und seinem Wohlwollen, seiner unbedingten<br />

Fürsorge, gesät von der schlauen Schlange? Ist das


Eucharistie · Freitag, 12. <strong>Februar</strong> 134<br />

die Ursünde? Misstrauen? Neid? Von Sünde spricht die Bibel<br />

aber gar nicht, sondern von gottgleichem Wissen (Gen 3, 22).<br />

Doch der neue Zustand hat seinen Preis. Ihre Nacktheit, zuvor<br />

Ausdruck des paradiesischen Lebens, wird den Menschen<br />

nun zur Peinlichkeit und zur Pein. Doch der Schöpfer schafft<br />

Abhilfe, der Geber-Gott zieht sich auch jetzt nicht schmallippig<br />

zurück, sondern mischt sich tröstlich-praktisch ein (Gen 3, 21).<br />

Ihm dürfen wir trauen.<br />

Antwortpsalm Ps 32, 1–2.5–7<br />

Kehrvers:<br />

Wohl dem, dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist.<br />

Wohl dem, dessen Frevel vergeben *<br />

und dessen Sünde bedeckt ist.<br />

Wohl dem Menschen,<br />

dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt *<br />

und dessen Herz keine Falschheit kennt. – Kehrvers<br />

Ich bekannte dir meine Sünde *<br />

und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.<br />

Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. *<br />

Und du hast mir die Schuld vergeben. – Kehrvers<br />

Darum soll jeder Fromme in der Not zu dir beten; *<br />

fluten hohe Wasser heran, ihn werden sie nicht erreichen.<br />

Du bist mein Schutz, bewahrst mich vor Not; *<br />

du rettest mich und hüllst mich in Jubel. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Apg 16, 14b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Herr, öffne uns das Herz, dass wir auf die Worte deines Sohnes<br />

hören.<br />

Halleluja.


135<br />

Freitag, 12. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 7, 31–37<br />

In jener Zeit verließ Jesus das Gebiet von Tyrus und kam über<br />

Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.<br />

Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er<br />

möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg,<br />

legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge<br />

des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf,<br />

seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne<br />

dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde<br />

von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden.<br />

Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr<br />

er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer<br />

sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht,<br />

dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Man liebt sich nicht nur in anderen, sondern hasst sich auch<br />

in ihnen.<br />

Georg Christoph Lichtenberg (deutscher Physiker und Aphoristiker;<br />

1742–1799)<br />

• Wen oder was meine ich besonders bekämpfen zu müssen?<br />

• Auf wen reagiere ich besonders allergisch?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)


Abend · Freitag, 12. <strong>Februar</strong> 136<br />

Hymnus<br />

O Jesu Christe, wahres Licht,<br />

erleuchte, die dich kennen nicht,<br />

und bringe sie zu deiner Herd,<br />

dass ihre Seel auch selig werd.<br />

Lass alle, die im Finstern gehn,<br />

die Sonne deiner Gnade sehn;<br />

und wer den Weg verloren hat,<br />

den suche du mit deiner Gnad.<br />

Den Tauben öffne das Gehör,<br />

die Stummen richtig reden lehr,<br />

dass sie bekennen mögen frei,<br />

was ihres Herzens Glaube sei.<br />

Erleuchte, die da sind verblendt,<br />

bring heim, die sich von dir getrennt,<br />

versammle, die zerstreuet gehn,<br />

mach feste, die im Zweifel stehn.<br />

So werden alle wir zugleich<br />

auf Erden und im Himmelreich<br />

hier zeitlich und dort ewiglich<br />

für solche Gnade preisen dich.<br />

Johann Heermann 1630/AÖL 1971<br />

GL 485 · GL 1975 643 · EG 72<br />

Psalm 119 <br />

Verse 25–32 Dalet<br />

Meine Seele klebt am Boden. *<br />

Durch dein Wort belebe mich!<br />

Ich habe dir mein Geschick erzählt, und du erhörtest mich. *<br />

Lehre mich deine Gesetze!<br />

Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen, *<br />

dann will ich nachsinnen über deine Wunder.


137<br />

Freitag, 12. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Meine Seele zerfließt vor Kummer. *<br />

Richte mich auf durch dein Wort!<br />

Halte mich fern vom Weg der Lüge; *<br />

begnade mich mit deiner Weisung!<br />

Ich wählte den Weg der Wahrheit; *<br />

nach deinen Urteilen hab ich Verlangen.<br />

Ich halte an deinen Vorschriften fest. *<br />

Herr, lass mich niemals scheitern!<br />

Ich eile voran auf dem Weg deiner Gebote, *<br />

denn mein Herz machst du weit.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Belebe uns, Gott, durch dein Wort. Halte die Lüge von uns fern,<br />

dass wir auf dem Weg deiner Wahrheit bleiben. Du machst unsere<br />

Herzen weit.<br />

Lesung Röm 15, 1–3<br />

Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die<br />

schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder<br />

von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes<br />

zu tun und die Gemeinde aufzubauen. Denn auch Christus hat<br />

nicht für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: Die<br />

Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Der Herr nimmt sich seiner Kinder an und denkt an sein Erbarmen.<br />

Fürbitten<br />

Christus Jesus, du öffnest Tauben die Ohren und Stummen den<br />

Mund. Wir bitten dich:


Abend · Freitag, 12. <strong>Februar</strong> 138<br />

A: Hilf uns dein Evangelium verkünden.<br />

Gib allen, die deinen Namen tragen, einen wachen Sinn für den<br />

Willen des Vaters,<br />

– damit wir Glaubenden einander im Einsatz für deine Sache<br />

bestärken.<br />

Hilf allen, die in deiner Kirche ein Amt innehaben, die Anliegen<br />

der heutigen Menschen wahrzunehmen,<br />

– damit sie ihnen deine Botschaft glaubwürdig zusagen können.<br />

Lass uns Glaubenden aufgehen, wie sehr unsere Kirchen schon<br />

jetzt lebendig verbunden sind,<br />

– damit wir unser Mögliches für die volle Gemeinschaft aller<br />

Glaubenden beitragen.<br />

Gedenke aller, die im Einsatz für Andersgläubige ihr Leben gelassen<br />

haben,<br />

– damit ihr Handeln uns Mut macht, unsere eigenen Grenzen<br />

zu überwinden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott. In Jesus von Nazaret hast du der Welt den neuen Menschen<br />

gegeben. Wir danken dir, dass wir ihn kennen dürfen;<br />

dass sein Wort und Beispiel in dieser Stunde unter uns lebendig<br />

wird. Öffne uns für seine Gegenwart. Rühre uns an mit seinem<br />

Geist. Mach durch ihn auch uns zu neuen Menschen. Darum<br />

bitten wir durch ihn, Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Samstag, 13. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Kastor von Karden (Einsiedler, † um 400) · Ermenhild<br />

von Kent (Irmhild, Äbtissin in Ely, † um 700) · hl. Gosbert von Osnabrück<br />

(Bischof, Glaubensbote in Schweden, † 874) · sel. Ekkehard von<br />

Oldenburg in Holstein (Bischof von Schleswig, † 1026) · sel. Jordan<br />

von Sachsen (zweiter Ordensmeister der Dominikaner, † 1237) · Gisela<br />

von Veltheim († 1277)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Die Nacht ist vergangen,<br />

wir schauen erwartend den steigenden Tag<br />

und grüßen dich, Christus.<br />

Schon lockt uns die Taube,<br />

wir horchen, verlangend zu folgen dem Ruf<br />

unsres Herrn und Christus.<br />

Die Nebel entweichen<br />

im Glanze der strahlenden Klarheit und Kraft<br />

des kommenden Christus.<br />

Wir loben den Vater<br />

und preisen im Geiste die Sonne des Heils:<br />

den herrlichen Christus.<br />

Zeitgenössisch (Urheberin: Silja Walter)<br />

Melodie: GL 83


Morgen · Samstag, 13. <strong>Februar</strong> 140<br />

Psalm 132 Verse 1–10<br />

O Herr, denk an David, *<br />

denk an all seine Mühen,<br />

wie er dem Herrn geschworen, *<br />

dem starken Gott Jakobs gelobt hat:<br />

„Nicht will ich mein Zelt betreten *<br />

noch mich zur Ruhe betten,<br />

nicht Schlaf den Augen gönnen *<br />

noch Schlummer den Lidern,<br />

bis ich eine Stätte finde für den Herrn, *<br />

eine Wohnung für den starken Gott Jakobs.“<br />

Wir hörten von seiner Lade in Efrata, *<br />

fanden sie im Gefilde von Jáar.<br />

„Lasst uns hingehen zu seiner Wohnung *<br />

und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße!“<br />

„Erheb dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe, *<br />

du und deine machtvolle Lade!“<br />

Deine Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit, *<br />

und deine Frommen sollen jubeln.<br />

„Weil David dein Knecht ist, *<br />

weise deinen Gesalbten nicht ab!“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Groß sind die Mühen deiner Berufenen, Gott Israels. Komm zu<br />

uns, bleib bei uns. Gib uns Mut und Kraft, dass wir dir unermüdlich<br />

dienen.<br />

Lesung Jes 10, 20–21<br />

An jenem Tag wird Israels Rest und wer vom Haus Jakob<br />

entkommen ist, sich nicht mehr auf den stützen, der ihn<br />

schlägt, sondern er stützt sich in beständiger Treue auf den<br />

Herrn, auf den Heiligen Israels. Ein Rest kehrt um zum starken<br />

Gott, ein Rest von Jakob.


141<br />

Samstag, 13. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Licht aus der Höhe, leuchte allen, die in Finsternis sind und im<br />

Schatten des Todes.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zum Gott der Verheißung:<br />

A: Höre unsere Bitten.<br />

– Um Treue zu deinem Gebot.<br />

– Um Mut zur Verkündigung deiner Gnade.<br />

– Um Kraft, deine Wahrheit zu leben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Heiliger Gott, mache unser Herz hell durch den Glanz der Auferstehung<br />

deines Sohnes, damit das Dunkel des Todes uns nicht<br />

befalle und wir zum ewigen Licht gelangen. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Ewiger Gott. Du selber hast uns hier zusammengeführt, um mit<br />

uns zu reden und mit uns Mahl zu halten. Stärke in uns die<br />

Zuversicht, dass diese Feier sich bei dir vollenden wird – in dem<br />

Leben, das du uns heute versprichst und dessen Speise du uns<br />

heute gibst. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Eucharistie · Samstag, 13. <strong>Februar</strong> 142<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 3, 9–24<br />

Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du? Er antwortete:<br />

Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet<br />

ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.<br />

Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast<br />

du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten<br />

habe? Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast,<br />

sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen.<br />

Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die<br />

Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt, und so habe<br />

ich gegessen.<br />

Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan<br />

hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des<br />

Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle<br />

Tage deines Lebens. Feindschaft setze ich zwischen dich und<br />

die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs.<br />

Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.<br />

Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du<br />

schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast<br />

Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.<br />

Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von<br />

dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten<br />

hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal<br />

wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und<br />

Disteln lässt er dir wachsen, und die Pflanzen des Feldes musst<br />

du essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot<br />

essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja<br />

genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.<br />

Adam nannte seine Frau Eva – Leben –, denn sie wurde die<br />

Mutter aller Lebendigen. Gott, der Herr, machte Adam und<br />

seiner Frau Röcke aus Fellen und bekleidete sie damit. Dann<br />

sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir;<br />

er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt,<br />

auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!


143<br />

Samstag, 13. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg,<br />

damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war.<br />

Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von<br />

Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit<br />

sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Der Erdling ist dazu geschaffen, den Erdboden zu bebauen –<br />

doch warum muss das unter so vielen Opfern und Entbehrungen<br />

geschehen? Die Menschen sind von Gott gewollt als Mann<br />

und Frau, im Menschsein gleich, verschieden genug, um einander<br />

Hilfe und beglückende Bereicherung zu sein – warum<br />

gelingt es so selten? Warum bestimmt der Mann, dies die Erfahrung<br />

der biblischen Lebenswelt, über die Frau? Die Frau<br />

bringt Leben hervor – warum so mühsam und sogar unter Lebensgefahr?<br />

Die Menschen sind vom Schöpfer geliebt und mit<br />

allem ausgestattet, was sie brauchen – warum verletzen sie die<br />

Grenze zwischen Gott und Mensch? Auf diese uralten Fragen<br />

gibt das dritte Kapitel des Buches Genesis Antwort. Die Antwort<br />

will den kläglichen Zustand von Welt und Mensch nicht<br />

festschreiben. Sie hält vielmehr die Erinnerung daran wach,<br />

wie Gott die Welt will: als Ort der Freundschaft zwischen Gott<br />

und Mensch und von Mensch zu Mensch.<br />

Antwortpsalm Ps 90, 1–6.12–13<br />

Kehrvers:<br />

Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Herr, du warst unsere Zuflucht *<br />

von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Ehe die Berge geboren wurden, /<br />

die Erde entstand und das Weltall, *<br />

bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. – Kehrvers<br />

Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub *<br />

und sprichst: „Kommt wieder, ihr Menschen!“


Eucharistie · Samstag, 13. <strong>Februar</strong> 144<br />

Denn tausend Jahre sind für dich /<br />

wie der Tag, der gestern vergangen ist, *<br />

wie eine Wache in der Nacht.<br />

Kehrvers:<br />

Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus; *<br />

sie gleichen dem sprossenden Gras.<br />

Am Morgen grünt es und blüht, *<br />

am Abend wird es geschnitten und welkt. – Kehrvers<br />

Unsere Tage zu zählen, lehre uns! *<br />

Dann gewinnen wir ein weises Herz.<br />

Herr, wende dich uns doch endlich zu! *<br />

Hab Mitleid mit deinen Knechten! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 1, ferner GL 50, 1 oder KG 85, 4 (I. Ton)<br />

oder GL 1975 630, 1 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 1–10<br />

In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus<br />

versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger<br />

zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie<br />

sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen.<br />

Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie unterwegs<br />

zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weither<br />

gekommen.<br />

Seine Jünger antworteten ihm: Woher soll man in dieser unbewohnten<br />

Gegend Brot bekommen, um sie alle satt zu machen?


145<br />

Samstag, 13. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben.<br />

Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.<br />

Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach<br />

die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die<br />

Jünger teilten sie an die Leute aus. Sie hatten auch noch ein<br />

paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen.<br />

Die Leute aßen und wurden satt. Dann sammelte man die<br />

übriggebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. Es waren<br />

etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie<br />

nach Hause.<br />

Gleich darauf stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und fuhr in<br />

das Gebiet von Dalmanuta.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

O Gott, dein Wille schuf die Welt<br />

und ordnet der Gestirne Bahn,<br />

umgibt den Tag mit hellem Licht,<br />

gewährt zur Ruhe uns die Nacht.<br />

Als Dank für den vollbrachten Tag,<br />

den deine Güte uns geschenkt,<br />

nimm an des Wortes heil’gen Dienst,<br />

den Lobgesang zu deinem Ruhm.<br />

Dir schließt sich unsre Seele auf,<br />

voll Freude preist dich unser Mund,


Abend · Samstag, 13. <strong>Februar</strong> 146<br />

in Ehrfurcht dient dir unser Geist,<br />

in Liebe sucht dich unser Herz.<br />

Wenn uns die Sonne untergeht<br />

und Finsternis den Tag beschließt,<br />

kennt unser Glaube keine Nacht:<br />

Im Dunkel strahlt sein Licht uns auf.<br />

Den Sohn und Vater bitten wir<br />

und auch den Geist, der beide eint:<br />

Du starker Gott, Dreifaltigkeit,<br />

behüte, die auf dich vertraun. Amen.<br />

Nach: Deus creator omnium; Ambrosius, † 397<br />

GL 628 – andere Melodie: GL 90 · GL 1975 704 · KG 679 · EG 469<br />

Psalm 104 Verse 13–23<br />

Du, Herr, tränkst die Berge aus deinen Kammern, *<br />

aus deinen Wolken wird die Erde satt.<br />

Du lässt Gras wachsen für das Vieh, *<br />

auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,<br />

damit er Brot gewinnt von der Erde *<br />

und Wein, der das Herz des Menschen erfreut,<br />

damit sein Gesicht von Öl erglänzt *<br />

und Brot das Menschenherz stärkt.<br />

Die Bäume des Herrn trinken sich satt, *<br />

die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.<br />

In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, *<br />

auf den Zypressen nistet der Storch.<br />

Die hohen Berge gehören dem Steinbock, *<br />

dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.<br />

Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, *<br />

die Sonne weiß, wann sie untergeht.<br />

Du sendest Finsternis, und es wird Nacht, *<br />

dann regen sich alle Tiere des Waldes.


147<br />

Samstag, 13. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Die jungen Löwen brüllen nach Beute, *<br />

sie verlangen von Gott ihre Nahrung.<br />

Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim *<br />

und lagern sich in ihren Verstecken.<br />

Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, *<br />

an seine Arbeit bis zum Abend.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gepriesen bist du, ewiger Gott, du sättigst die Erde mit deinen<br />

Gaben. Gib, dass wir in Ehrfurcht und Liebe miteinander teilen,<br />

was du allen zugedacht hast.<br />

Lesung Kol 1, 2b–6<br />

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater. Wir<br />

danken Gott, dem Vater Jesu Christi, unseres Herrn, jedes<br />

Mal, wenn wir für euch beten. Denn wir haben von eurem<br />

Glauben an Christus Jesus gehört und von der Liebe, die ihr zu<br />

allen Heiligen habt, weil im Himmel die Erfüllung eurer Hoffnung<br />

für euch bereitliegt. Schon früher habt ihr davon gehört<br />

durch das wahre Wort des Evangeliums, das zu euch gelangt ist.<br />

Wie in der ganzen Welt, so trägt es auch bei euch Frucht und<br />

wächst seit dem Tag, an dem ihr den Ruf der göttlichen Gnade<br />

vernommen und in Wahrheit erkannt habt.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr tut: Tut alles zur<br />

Verherrlichung Gottes!<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der unsere Welt verwandeln<br />

will:<br />

A: Entzünde in uns deine Liebe.


Abend · Samstag, 13. <strong>Februar</strong> 148<br />

– Dass wir Menschen lernen, miteinander zu teilen.<br />

A: Entzünde in uns deine Liebe.<br />

– Dass wir aufeinander zugehen und einander in unserer Verschiedenheit<br />

wertschätzen.<br />

– Dass wir die Erde für unsere Kinder und Enkel lebenswert<br />

erhalten.<br />

– Dass wir trauern um jeden Menschen, der mit Hass oder<br />

Groll im Herzen gestorben ist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />

den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,<br />

das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Der barmherzige Gott wende sich uns zu,<br />

er schenke uns Ruhe und Vertrauen<br />

und erweise uns seine Gnade.<br />

Salve Regina (Seite 346)


149<br />

Samstag, 13. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Quarantäne auf Lebenszeit?<br />

(zu Mk 1, 40–45)<br />

Aussatz – Quarantäne auf Lebenszeit.<br />

Aussatz – Hinauswurf ohne Verabschiedung.<br />

Aussatz – Abschied vom Leben.<br />

Aussatz – nie mehr in Gemeinschaft, nie mehr unbeschwert!<br />

Jesus durchbricht die unsichtbare Schranke<br />

und berührt den Aussätzigen!<br />

Doch Berührung, alle wissen es,<br />

bedeutet Ansteckung mit Unreinheit.<br />

Der Geheilte posaunt es hinaus:<br />

Jesus hat sich an mir unrein gemacht,<br />

um mich zu reinigen,<br />

um mir Leben zu ermöglichen!<br />

Jesus riskiert das Äußerste,<br />

das Ende.<br />

So fängt das Leben,<br />

das Leben für alle, an.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


14. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

6. Sonntag im Jahreskreis<br />

Das Fest des hl. Cyrill (Konstantin) und des hl. Methodius entfällt in<br />

diesem Jahr.<br />

Namenstag: hl. Valentin von Terni (Bischof, Märtyrer, † 268/69) · hl.<br />

Cyrill (Mönch, † 869) und hl. Methodius (Bischof, † 885), Brüderpaar<br />

aus Thessalonike, Glaubensboten bei den Slawen, Patrone Europas<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Du bist mein Schutz, o Herr,<br />

du rettest mich und hüllst mich in Jubel.<br />

Ps 32, 7<br />

Hymnus<br />

Dich Gott Vater,<br />

ohne Ursprung und End,<br />

Dich Sohn,<br />

der liebend den Vater erkennt,<br />

Dich Heiligen Geist,<br />

der aus beiden entbrennt,<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


151<br />

Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Dich Eine hohe Dreifaltigkeit:<br />

preisen die Engel voll Seligkeit,<br />

feiert auf Erden die Christenheit<br />

jetzt und allezeit. Amen.<br />

Dich Gott Vater,<br />

allgewaltig an Macht,<br />

Dich Sohn,<br />

der ewiges Heil uns gebracht,<br />

Dich Heiligen Geist,<br />

der die Herzen entfacht,<br />

Dich Eine hohe Dreifaltigkeit:<br />

preisen die Engel voll Seligkeit,<br />

feiert auf Erden die Christenheit<br />

jetzt und allezeit. Amen.<br />

Nach: A Patre Unigenite; spätestens 10. Jahrhundert<br />

Canticum Dan 3, 52–57<br />

Antiphon:<br />

Lasst uns ein Loblied singen dem Herrn, unserm Gott. Halleluja.<br />

Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter, *<br />

gelobt und gerühmt in Ewigkeit.<br />

Gepriesen ist dein heiliger, herrlicher Name, *<br />

hoch gelobt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit, *<br />

hoch gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut<br />

und auf Kerubim thront, *<br />

gelobt und gerühmt in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft, *<br />

hoch gerühmt und gefeiert in Ewigkeit.<br />

Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels, *<br />

gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.


Morgen · Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> 152<br />

Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn; *<br />

lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Lasst uns ein Loblied singen dem Herrn, unserm Gott. Halleluja.<br />

Lesung Ez 36, 25–27<br />

Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein.<br />

Ich reinige euch von aller Unreinheit, von all euren Götzen.<br />

Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in<br />

euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe<br />

euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und<br />

bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote<br />

achtet und sie erfüllt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus streckte die Hand aus und berührte den Kranken. Und der<br />

Aussatz wich von ihm.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der gekommen ist, um für die<br />

Menschen da zu sein. Zu ihm lasst uns rufen:<br />

A: Lass uns deinem Beispiel folgen.<br />

Hungernde hast du gesättigt;<br />

– mach uns bereit zu teilen.<br />

Trauernde hast du getröstet;<br />

– lass uns die Sorgen unserer Mitmenschen spüren.<br />

Kranke hast du geheilt;<br />

– gib, dass wir niemand mit seinen Leiden allein lassen.<br />

Vaterunser


153<br />

Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Oration<br />

Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />

den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,<br />

das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.<br />

Gott lasse unsere Liebe immer noch reicher werden<br />

an Einsicht und jedem Verständnis,<br />

damit wir beurteilen können, worauf es ankommt,<br />

und rein und ohne Tadel sind für den Tag Christi.<br />

Vgl. Phil 1, 9.10<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 378, 384, 395, 414, 427, 439 · KG 520, 542,<br />

544, 596, 599<br />

Sei mir ein schützender Fels, eine feste Burg, die mich rettet.<br />

Denn du bist mein Fels und meine Burg;<br />

um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.<br />

Ps 31, 3–4<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Levitikus<br />

Lev 13, 1–2.43ac.44ab.45–46<br />

Der HERR sprach zu Mose und Aaron: Wenn sich auf der<br />

Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder<br />

ein heller Fleck bildet und auf der Haut zu einem Anzeichen<br />

von Aussatz wird, soll man ihn zum Priester Aaron oder zu<br />

einem seiner Söhne, den Priestern, führen.


Eucharistie · Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> 154<br />

Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er eine hellrote Aussatzschwellung<br />

fest, die wie Hautaussatz aussieht, so ist der<br />

Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein<br />

erklären.<br />

Der Aussätzige mit dem Anzeichen soll eingerissene Kleider<br />

tragen und das Kopfhaar ungekämmt lassen; er soll den Bart<br />

verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein!<br />

Solange das Anzeichen an ihm besteht, bleibt er unrein; er ist<br />

unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll<br />

er sich aufhalten.<br />

Antwortpsalm Ps 32, 1–2.5.10–11<br />

Kehrvers:<br />

Du bist mein Schutz, o Herr, du rettest mich und hüllst mich<br />

in Jubel.<br />

Selig der, dessen Frevel vergeben *<br />

und dessen Sünde bedeckt ist.<br />

Selig der Mensch,<br />

dem der HERR die Schuld nicht zur Last legt *<br />

und in dessen Geist keine Falschheit ist. – Kehrvers<br />

Da bekannte ich dir meine Sünde *<br />

und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.<br />

Ich sagte: Meine Frevel will ich dem HERRN bekennen. *<br />

Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben. – Kehrvers<br />

Der Frevler leidet viele Schmerzen, *<br />

doch wer dem HERRN vertraut,<br />

den wird er mit seiner Huld umgeben.<br />

Freut euch am HERRN und jauchzt, ihr Gerechten, *<br />

jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 7, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)


155<br />

Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Lesung aus dem ersten Korintherbrief 1 Kor 10, 31 – 11, 1<br />

Schwestern und Brüder! Ob ihr esst oder trinkt oder etwas<br />

anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!<br />

Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes<br />

Anlass zu einem Vorwurf! Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen;<br />

ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den<br />

Nutzen aller, damit sie gerettet werden.<br />

Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme!<br />

Impuls zur Lesung<br />

Christliche Freiheit. Alles ist rein. Doch wenn es die religiösen<br />

Gefühle des anderen verletzt, sei er Jude, Heide oder Bruder<br />

und Schwester in der christlichen Gemeinde, dann gilt es, „allen<br />

in allem entgegenzukommen“, anstatt eisern und eisig die<br />

eigene Überlegenheit zu feiern. Den eigenen Durchblick. Für<br />

diese Haltung der liebenden Rücksicht gibt es ein Vorbild, den<br />

Apostel Paulus, und sein Vorbild ist Jesus Christus. So wächst<br />

der wahre Durchblick.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Lk 7, 16<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

Ein großer Prophet wurde unter uns erweckt: Gott hat sein<br />

Volk heimgesucht.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 40–45<br />

In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um<br />

Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst,<br />

kannst du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er<br />

streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will – werde<br />

rein! Sogleich verschwand der Aussatz und der Mann war rein.<br />

Jesus schickte ihn weg, wies ihn streng an und sagte zu ihm:<br />

Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh, zeig dich


Eucharistie · Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> 156<br />

dem Priester und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt<br />

hat – ihnen zum Zeugnis.<br />

Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit,<br />

was geschehen war; er verbreitete die Geschichte, sodass<br />

sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur<br />

noch an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von<br />

überallher zu ihm.<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Barmherziger Gott, das heilige Opfer reinige uns von Sünden<br />

und mache uns zu neuen Menschen. Es helfe uns, nach deinem<br />

Willen zu leben, damit wir den verheißenen Lohn erlangen.<br />

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />

danken und dich mit der ganzen Schöpfung zu loben. Denn<br />

in dir leben wir, in dir bewegen wir uns und sind wir. Jeden<br />

Tag erfahren wir aufs Neue das Wirken deiner Güte. Schon in<br />

diesem Leben besitzen wir den Heiligen Geist, das Unterpfand<br />

ewiger Herrlichkeit. Durch ihn hast du Jesus auferweckt von<br />

den Toten und uns die sichere Hoffnung gegeben, dass sich an<br />

uns das österliche Geheimnis vollendet. Darum preisen wir dich<br />

mit allen Chören der Engel und singen vereint mit ihnen das<br />

Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Joh 3, 16<br />

Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,<br />

damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern<br />

das ewige Leben hat.


157<br />

Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> · Auslegung<br />

Schlussgebet<br />

Gott, du Spender alles Guten, du hast uns das Brot des Himmels<br />

geschenkt. Erhalte in uns das Verlangen nach dieser Speise, die<br />

unser wahres Leben ist. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Gott, unser Vater, segne euch mit allem Segen des Himmels,<br />

damit ihr rein und heilig lebt vor seinem Angesicht.<br />

Er lehre euch durch das Wort der Wahrheit; er bilde euer<br />

Herz nach dem Evangelium Christi und gebe euch Anteil an<br />

seiner Herrlichkeit.<br />

Er schenke euch jene brüderliche Liebe, an der die Welt die<br />

Jünger Christi erkennen soll.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Thomas Küttler<br />

Dieses Zwischenstück vor dem nächsten größeren Erzählzusammenhang<br />

setzt die Linie fort, die bereits in dem bisher<br />

Erzählten sichtbar wurde: die Menschen nehmen an Jesus in<br />

erster Linie seine Heilkräfte wahr. Gegen seinen Willen verschafft<br />

ihm das eine Popularität, der er sich vergeblich zu entziehen<br />

sucht.<br />

Doch das ist es nicht allein. Auch das Motiv des „Messiasgeheimnisses“<br />

findet eine Steigerung. Die Heilung von Aussätzigen<br />

gehörte zu den Werken, die man in besonderer Weise von dem<br />

Messias erwartete; mehr noch als Dämonenaustreibung und<br />

andere Krankenheilungen, die man auch anderen zuschreiben<br />

konnte. Das hängt mit der religiös-kultischen Seite zusammen,


Abend · Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> 158<br />

die der Aussatz, die Lepra, damals hatte: sie machte kultisch<br />

unrein, schloss den Betroffenen weitgehend vom Sozialleben<br />

aus. Sie war ein Makel, der die Heiligkeit, zu der das Gottesvolk<br />

berufen war, beeinträchtigte.<br />

Es scheint, als habe sich dieser Aussätzige auch mit solchen<br />

messianisch geprägten Erwartungen an Jesus gewandt. Er kniet<br />

vor ihm nieder und sagt: „Wenn du willst, kannst du mich reinigen.“<br />

Das kann als ein unausgesprochenes (und freilich ungenügendes)<br />

Messiasbekenntnis angesehen werden.<br />

Thomas Küttler (dt. luth. Theologe, als Superintendent in Plauen 1989<br />

Wegbereiter der friedlichen Revolution in der DDR, 1937–2019),<br />

aus: Ders., Das Evangelium nach Markus. Bibelauslegung für die Gemeinde,<br />

© Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1990, 31<br />

Hymnus<br />

Mein Hirt ist Gott, der Herr,<br />

er will mich immer weiden.<br />

Darum ich nimmermehr<br />

mag Not und Mangel leiden.<br />

Er wird mit treuem Mut<br />

auf grünen Auen gut<br />

mir Rast und Weide geben<br />

und wird mich immerdar<br />

an Wassern still und klar,<br />

erfrischen und beleben.<br />

Er wird die Seele mein<br />

mit Lebenstrank erquicken,<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.


159<br />

wird durch den Namen sein<br />

auf rechte Bahn mich schicken.<br />

Und wandelt ich einmal<br />

weglos im finstern Tal,<br />

da Todesschatten wäre,<br />

fürcht ich mich dennoch nicht;<br />

ich weiß mit Zuversicht:<br />

du bist bei mir, o Herre.<br />

Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Kaspar Ulenberg, 1582<br />

Melodie: GL 421<br />

Canticum <br />

vgl. Offb 19, 1b.2a.5b.6b–7<br />

Antiphon:<br />

Preist unseren Gott, ihr seine Knechte und alle, die ihn fürchten,<br />

Große und Kleine. Halleluja.<br />

Halleluja.<br />

Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht<br />

ist bei unserm Gott. *<br />

Seine Urteile sind wahr und gerecht. Halleluja.<br />

Halleluja.<br />

Preist unsern Gott, all seine Knechte *<br />

und alle, die ihn fürchten, Große und Kleine! Halleluja.<br />

Halleluja.<br />

Denn König geworden ist der Herr, unser Gott, *<br />

der Herrscher über die ganze Schöpfung. Halleluja.<br />

Halleluja.<br />

Wir wollen uns freuen und jubeln *<br />

und ihm die Ehre erweisen. Halleluja.<br />

Halleluja.<br />

Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes, *<br />

und seine Frau hat sich bereit gemacht. Halleluja.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> 160<br />

Lesung <br />

Est 10, 3 f<br />

Mein Volk, das sind die Israeliten; sie haben zu Gott geschrien<br />

und sind gerettet worden. Der Herr hat sein Volk<br />

gerettet, der Herr hat uns von allen diesen Leiden erlöst. Gott<br />

hat große Zeichen und Wunder getan, wie sie unter den Völkern<br />

noch nie geschehen sind.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen. Und Jesus sagte:<br />

Ich will es! Werde rein!<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der gekommen ist, die Kranken<br />

zu heilen:<br />

V: Du Hoffnung der Bedrückten, A: sieh auf ihre Not.<br />

– Für die Leprakranken.<br />

– Für alle, die sich mit Aids infiziert haben.<br />

– Für die Menschen in aller Welt, die von der Corona-Pandemie<br />

betroffen sind.<br />

– Für alle, die keinen Arzt finden oder sich keine Behandlung<br />

leisten können.<br />

– Für alle, die heute ihrem Leiden erlegen sind.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei<br />

den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz,<br />

das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.


161<br />

Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Salve Regina (Seite 346)<br />

Ach, Herr, bring doch Hilfe!<br />

Ach, Herr, gib doch Gelingen!<br />

Gott, der Herr, erleuchte uns.<br />

Ps 118, 25.27


Montag, 15. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Walfrid (Abt, † 765) · hl. Sigfrid von Schweden (Sigurd,<br />

Bischof, Glaubensbote, † 1030) · sel. Drutmar von Corvey (Trudmar,<br />

Abt, † 1046) · hl. Claude de la Colombière (Jesuit, Beichtvater<br />

der hl. M. M. Alacoque, † 1682)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

zwischen babel und jerusalem<br />

steht alles auf dem spiel<br />

zwischen abel und dem bruder kain<br />

der würfel noch nicht fiel<br />

zwischen babel und jerusalem<br />

da schreien sie schalom<br />

zwischen abel und dem bruder kain<br />

da horten sie atom<br />

zwischen babel und jerusalem<br />

da reden sie von spiel<br />

zwischen abel und dem bruder kain<br />

ist macht das große ziel<br />

zwischen babel und jerusalem<br />

ist noch nicht alles klar<br />

zwischen abel und dem bruder kain<br />

hängt alles an einem haar


163<br />

zwischen babel und jerusalem<br />

hält man den atem an<br />

weil kain für bruder abel<br />

nicht bruder werden kann<br />

Montag, 15. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Wilhelm Willms<br />

Psalm 42 Verse 2–6<br />

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *<br />

so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.<br />

Meine Seele dürstet nach Gott, *<br />

nach dem lebendigen Gott.<br />

Wann darf ich kommen *<br />

und Gottes Antlitz schauen?<br />

Tränen waren mein Brot bei Tag und bei Nacht; *<br />

denn man sagt zu mir den ganzen Tag: „Wo ist nun dein Gott?“<br />

Das Herz geht mir über, wenn ich daran denke: /<br />

wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar, *<br />

mit Jubel und Dank in feiernder Menge.<br />

Meine Seele, warum bist du betrübt *<br />

und bist so unruhig in mir?<br />

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, *<br />

meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du unser Heil, wir sehnen uns nach deiner Gegenwart. Wende<br />

dich uns zu, lass uns dein Angesicht leuchten; denn wir schauen<br />

aus nach dir.<br />

Lesung Jer 15, 16<br />

Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war<br />

mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir<br />

ausgerufen, Herr, Gott der Heere.


Eucharistie · Montag, 15. <strong>Februar</strong> 164<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels. Er hat uns besucht und<br />

befreit.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Gott, der durch seine Liebe in uns wirken will. Zu<br />

ihm lasst uns rufen:<br />

A: Dein Wille geschehe.<br />

– Bewahre uns vor Streitsucht und Neid.<br />

– Lass uns heute allen Menschen offen und freundlich begegnen.<br />

– Gib uns Gelassenheit und Vertrauen auf dein verborgenes<br />

Wirken.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, unser Vater. Du hast uns für die Freude erschaffen. Dennoch<br />

begleiten Enttäuschung und Leid unser Leben. Hilf, dass<br />

wir dir glauben und auch in Stunden der Not dir vertrauen.<br />

Mach uns durch die Schmerzen reifer und hellhörig für die Not<br />

der anderen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Heiliger Gott, in Christus hast du den Völkern deine ewige<br />

Herrlichkeit geoffenbart. Gib uns die Gnade, das Geheimnis


165<br />

Montag, 15. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

unseres Erlösers immer tiefer zu erfassen, damit wir durch ihn<br />

zum unvergänglichen Leben gelangen, der in der Einheit des<br />

Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 4, 1–15.25<br />

Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und<br />

gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn<br />

erworben. Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder.<br />

Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.<br />

Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den<br />

Früchten des Feldes dar; auch Abel brachte eines dar von den<br />

Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute<br />

auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und sein Opfer schaute<br />

er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß, und sein Blick senkte<br />

sich. Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß,<br />

und warum senkt sich dein Blick?<br />

Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn<br />

du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf<br />

dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn!<br />

Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs<br />

Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel<br />

an und erschlug ihn.<br />

Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete:<br />

Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?<br />

Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders<br />

schreit zu mir vom Ackerboden. So bist du verflucht, verbannt<br />

vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesperrt hat, um aus deiner<br />

Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen. Wenn du den<br />

Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen.<br />

Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.<br />

Kain antwortete dem Herrn: Zu groß ist meine Schuld, als<br />

dass ich sie tragen könnte. Du hast mich heute vom Ackerland<br />

verjagt, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen;<br />

rastlos und ruhelos werde ich auf der Erde sein, und wer mich<br />

findet, wird mich erschlagen.


Eucharistie · Montag, 15. <strong>Februar</strong> 166<br />

Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt,<br />

siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr<br />

dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.<br />

Adam erkannte noch einmal seine Frau. Sie gebar einen Sohn<br />

und nannte ihn Set – Setzling –; denn sie sagte: Gott setzte mir<br />

anderen Nachwuchs ein für Abel, weil ihn Kain erschlug.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Geschwisterrivalität, Bruderzwist bis hin zum Brudermord,<br />

große Themen der Mythen und Sagen aller Kulturen und Religionen.<br />

Kain, der Abel erschlägt, Jakob und Esau, die sich<br />

schon im Mutterleib streiten, Remus, der von Romulus getötet<br />

wird, dem Zwillingsbruder, dem sagenhaften Gründer der Stadt<br />

Rom. Ob wir als Einzelkinder oder mit Geschwistern aufwachsen,<br />

wie groß der Altersabstand zu den Geschwistern ist, ob sie<br />

jünger oder älter sind, all das ist für unsere psychische Entwicklung<br />

und für unseren späteren Werdegang nicht gleichgültig.<br />

Und doch, auch sogenannte Einzelkinder sind Geschwister;<br />

wir alle konkurrieren immer wieder um knappe oder für knapp<br />

gehaltene Güter, um einen geliebten Menschen, um Stellen im<br />

Berufsleben, um die Anerkennung der Vorgesetzten, um einen<br />

Sitzplatz im Bus, um den Liegeplatz am Strand. Um den Platz<br />

an der Sonne. Wir alle sind Geschwister; wir sind uns ähnlich<br />

in unseren Bedürfnissen, in unseren Hoffnungen und Befürchtungen,<br />

in unseren Begabungen und Schwächen. Und wir sind<br />

aufeinander angewiesen wie Geschwister, die sich als Partner<br />

im Spiel und als Verbündete brauchen. Wir sind Geschwister;<br />

wir gehören von Anfang an zusammen, als Kinder des einen<br />

Schöpfergottes, der uns viel, manchmal denken wir: zu viel,<br />

Spielraum gibt – und uns nicht fallen lässt.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 50, 1.8.16b–17.20–21<br />

Kehrvers:<br />

Bring Gott, dem Höchsten, als Opfer dein Lob!


167<br />

Montag, 15. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Der Gott der Götter, der Herr, spricht, /<br />

er ruft der Erde zu *<br />

vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.<br />

Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, *<br />

deine Brandopfer sind mir immer vor Augen. – Kehrvers<br />

„Was zählst du meine Gebote auf *<br />

und nimmst meinen Bund in deinen Mund?<br />

Dabei ist Zucht dir verhasst, *<br />

meine Worte wirfst du hinter dich. – Kehrvers<br />

Von deinem Bruder redest du schändlich, *<br />

auf den Sohn deiner Mutter häufst du Verleumdung.<br />

Das hast du getan, und ich soll schweigen? /<br />

Meinst du, ich bin wie du? *<br />

Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.“ – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 14a, ferner GL 53, 1 (VI. Ton)<br />

oder GL 1975 529, 5 (IV. Ton) oder KG 649 (I. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Joh 14, 6<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das<br />

Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 11–13<br />

In jener Zeit kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch<br />

mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom<br />

Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen. Da seufzte er tief auf<br />

und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen,<br />

das sage ich euch: Dieser Generation wird niemals ein Zeichen<br />

gegeben werden.<br />

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.


Abend · Montag, 15. <strong>Februar</strong> 168<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Das Leben lehrt uns, weniger mit uns und anderen streng zu<br />

sein.<br />

Johann Wolfgang von Goethe (deutscher Dichter, 1749–1832)<br />

in „Iphigenie auf Tauris“<br />

• Wie streng bin ich mit mir selbst?<br />

• Wie strikt und nach welchen Kriterien beurteile ich andere?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

War der Weg auch unbekannt,<br />

Herr, du hast uns treu geleitet.<br />

Zeig dem Herzen und Verstand,<br />

wie dein Plan vor uns sich breitet.<br />

Lass uns folgen deinem Pfad, deiner Gnad.<br />

Schön ist, was auf dieser Erd<br />

unser Auge darf erschauen.<br />

Schöneres der Mensch erfährt,<br />

kann er auf Erforschtes bauen.<br />

Doch das Schönste uns erweist, Herr, dein Geist.<br />

Wirke, Herr, durch deine Kraft,<br />

dass wir zueinander finden!<br />

Lass uns das, was Trennung schafft,<br />

neu in Liebe überwinden!<br />

Lass uns eins sein heut und hier, eins in dir.


169<br />

Montag, 15. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Unser Weg, Herr Jesus Christ,<br />

führt zu dir, auch im Versagen.<br />

Sinn und Ziel der Sehnsucht bist<br />

du allein in unsern Tagen.<br />

Werd uns Retter immer mehr, Gott und Herr!<br />

Renate Krüger (1934–2016) 1984, nach Worten von Niels Stensen,<br />

© Rechtsnachfolge<br />

GL 916 (Anhang Hamburg, Hildesheim, Osnabrück) · GL 1975 921 (Anhang<br />

Hamburg), alternative Melodie: GL 84 · GL 1975 668 · KG 671 · EG 450<br />

Psalm 40 Verse 10–14.17–18<br />

Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde, *<br />

meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es.<br />

Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im Herzen, *<br />

ich spreche von deiner Treue und Hilfe,<br />

ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit *<br />

vor der großen Gemeinde.<br />

Du, Herr, verschließ mir nicht dein Erbarmen, *<br />

deine Huld und Wahrheit mögen mich immer behüten!<br />

Denn Leiden ohne Zahl umfangen mich, /<br />

meine Sünden holen mich ein, *<br />

ich vermag nicht mehr aufzusehn.<br />

Zahlreicher sind sie als die Haare auf meinem Kopf, *<br />

der Mut hat mich ganz verlassen.<br />

Gewähre mir die Gunst, Herr, und reiß mich heraus; *<br />

Herr, eile mir zu Hilfe!<br />

Alle, die dich suchen, frohlocken; *<br />

sie mögen sich freuen in dir.<br />

Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: *<br />

Groß ist Gott, der Herr.<br />

Ich bin arm und gebeugt; *<br />

der Herr aber sorgt für mich.


Abend · Montag, 15. <strong>Februar</strong> 170<br />

Meine Hilfe und mein Retter bist du. *<br />

Mein Gott, säume doch nicht!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Von deiner Treue und Hilfe wollen wir künden, du unser Heil.<br />

Alle, die dich suchen, mögen froh werden in dir.<br />

Lesung Kol 3, 14–15<br />

Liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält<br />

und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche<br />

der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen<br />

Leibes. Seid dankbar!<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Meine Seele preise dich allezeit, Gott, du mein Retter.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zum Gott der Gerechtigkeit und des Friedens,<br />

dass wir die Zeichen der Zeit erkennen:<br />

A: Kyrie, eleison.<br />

– Für alle, die um ihr Hab und Gut oder ihre Lebenschancen<br />

betrogen werden.<br />

– Für alle, die sich in unserer Gesellschaft fremd und heimatlos<br />

fühlen.<br />

– Für die Jugendlichen, die mit den traditionellen Werten ihrer<br />

Familien in Konflikt geraten.<br />

– Für alle, die vor Krieg, Verfolgung oder Hunger aus ihrer Heimat<br />

fliehen.<br />

– Für die Geflüchteten, die auf hoher See zu Tode kommen.<br />

Vaterunser


171<br />

Montag, 15. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Oration<br />

Gott. Dein Wort bringt Licht und Freude in die Welt. Es macht<br />

das Leben reich, es stiftet Frieden und Versöhnung. Gib, dass<br />

wir es nicht achtlos überhören. Mach uns aufnahmebereit.<br />

Bring dein Wort in uns zu hundertfältiger Frucht. Darum bitten<br />

wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Juliana von Nikomedia (Märtyrerin, 4. Jh.) · hl. Pamphilus<br />

von Caesarea in Palästina (Lehrer des Eusebius von Caesarea,<br />

Märtyrer, † 309) · sel. Philippa Mareri (Klarissin, Klostergründerin,<br />

† 1236)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Hymnus<br />

Die Stunde steigt und ruft zum Werk;<br />

des Tages Anspruch lockt und drängt:<br />

Komm, Heil’ger Geist, tritt für uns ein,<br />

denn nichts gelingt uns ohne dich.<br />

Du atme in uns, treibe uns,<br />

erleuchte uns und sprich uns zu,<br />

du mache unser Herz geneigt,<br />

dass wir zur Liebe fähig sind.<br />

Dies schenke uns, o Heil’ger Geist,<br />

der mit dem Vater und dem Sohn<br />

verherrlicht und gepriesen sei<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Zeitgenössisch<br />

Melodie: GL 351 · GL 1975 245 · KG 228 – andere Melodie: EG 440


173<br />

Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Psalm 65 Verse 2–14<br />

Dir gebührt Lobgesang, Gott, auf dem Zion, *<br />

dir erfüllt man Gelübde.<br />

Du erhörst die Gebete. *<br />

Alle Menschen kommen zu dir unter der Last ihrer Sünden.<br />

Unsere Schuld ist zu groß für uns, *<br />

du wirst sie vergeben.<br />

Wohl denen, die du erwählst und in deine Nähe holst, *<br />

die in den Vorhöfen deines Heiligtums wohnen.<br />

Wir wollen uns am Gut deines Hauses sättigen, *<br />

am Gut deines Tempels.<br />

Du vollbringst erstaunliche Taten, *<br />

erhörst uns in Treue, du Gott unsres Heiles,<br />

du Zuversicht aller Enden der Erde *<br />

und der fernsten Gestade.<br />

Du gründest die Berge in deiner Kraft, *<br />

du gürtest dich mit Stärke.<br />

Du stillst das Brausen der Meere, *<br />

das Brausen ihrer Wogen, das Tosen der Völker.<br />

Alle, die an den Enden der Erde wohnen, /<br />

erschauern vor deinen Zeichen; *<br />

Ost und West erfüllst du mit Jubel.<br />

Du sorgst für das Land und tränkst es; *<br />

du überschüttest es mit Reichtum.<br />

Der Bach Gottes ist reichlich gefüllt, *<br />

du schaffst ihnen Korn; so ordnest du alles.<br />

Du tränkst die Furchen, ebnest die Schollen, *<br />

machst sie weich durch Regen, segnest ihre Gewächse.<br />

Du krönst das Jahr mit deiner Güte, *<br />

deinen Spuren folgt Überfluss.<br />

In der Steppe prangen die Auen, *<br />

die Höhen umgürten sich mit Jubel.


Morgen · Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> 174<br />

Die Weiden schmücken sich mit Herden, /<br />

die Täler hüllen sich in Korn. *<br />

Sie jauchzen und singen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Die Enden der Erde freuen sich an dir, Gott Israels. Du segnest<br />

die Völker in deiner Güte. Lass alle Menschen dich loben.<br />

Lesung 1 Thess 5, 4–5<br />

Brüder, ihr lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht<br />

wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des<br />

Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und<br />

nicht der Finsternis.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Aus den Händen aller, die uns hassen, errette uns, o Herr.<br />

Bitten<br />

Kommt, lasst uns jubeln vor dem Herrn, und zujauchzen dem<br />

Fels unseres Heiles:<br />

A: Auf dich hoffen wir, du unser Gott.<br />

Dein Wort ist wahrhaftig und dein Tun verlässlich;<br />

– gib uns den Mut, deiner Verheißung zu trauen und das Unsere<br />

zu wagen.<br />

Du liebst Gerechtigkeit und Recht;<br />

– lass uns die Botschaft von deiner Güte und Huld zu unseren<br />

Mitmenschen tragen.<br />

Du bist die Freude unseres Herzens;<br />

– tröste uns, wenn wir trauern, und mach uns wieder froh mit<br />

deinem Heil.<br />

Vaterunser


175<br />

Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Oration<br />

Herr Jesus Christus, du wahres Licht, das alle Menschen erleuchtet,<br />

damit sie das Heil finden, gib uns die Kraft, deinem<br />

Frieden und deiner Gerechtigkeit den Weg zu bereiten. Der du<br />

in der Einheit des Heiligen Geistes mit Gott dem Vater lebst und<br />

herrschest in alle Ewigkeit.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Tagesgebet<br />

Gott. Du hast uns geschaffen – doch wir kennen dich kaum.<br />

Du liebst uns – und doch bist du uns fremd. Offenbare dich<br />

deiner Gemeinde. Zeige uns dein Gesicht. Sag uns, wer du bist<br />

und was du für uns bedeutest. Lehre uns dich erkennen, dich<br />

verstehen, dich lieben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 6, 5–8; 7, 1–5.10<br />

Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen<br />

zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines<br />

Herzens immer nur böse war. Da reute es den Herrn, auf der<br />

Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen<br />

weh. Der Herr sagte: Ich will den Menschen, den ich erschaffen<br />

habe, vom Erdboden vertilgen, mit ihm auch das Vieh,<br />

die Kriechtiere und die Vögel des Himmels, denn es reut mich,<br />

sie gemacht zu haben. Nur Noach fand Gnade in den Augen<br />

des Herrn.<br />

Der Herr sprach zu Noach: Geh in die Arche, du und dein<br />

ganzes Haus, denn ich habe gesehen, dass du unter deinen Zeitgenossen<br />

vor mir gerecht bist. Von allen reinen Tieren nimm<br />

dir je sieben Paare mit, und von allen unreinen Tieren je ein


Eucharistie · Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> 176<br />

Paar, auch von den Vögeln des Himmels je sieben Männchen<br />

und Weibchen, um Nachwuchs auf der ganzen Erde am Leben<br />

zu erhalten. Denn noch sieben Tage dauert es, dann lasse ich es<br />

vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde regnen und<br />

tilge vom Erdboden alle Wesen, die ich gemacht habe. Noach<br />

tat alles, was ihm der Herr aufgetragen hatte.<br />

Als die sieben Tage vorbei waren, kam das Wasser der Flut<br />

über die Erde.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Das sechste Kapitel des Buches Genesis zeichnet ein erschreckendes<br />

Gegenbild zum ersten Kapitel. Der gute Kosmos hat<br />

sich in wüstes Chaos zurückverwandelt. Gewalt – allgegenwärtig.<br />

Ihr will der Schöpfer ein Ende setzen, nicht der Schöpfung<br />

selbst. In die Nacht der Welt sind ja Lichtfunken eingesät:<br />

Menschen, die nicht mitmachen. Menschen wie Noach und<br />

sein Haus. Zorn und Trauer darüber, dass die Menschen, statt<br />

in Freundschaft zusammenzuleben, den anderen beherrschen<br />

und ausbeuten, quälen und töten wollen, spüren wir, bisweilen,<br />

auch. Der verkehrten Welt eine zweite Chance zu geben,<br />

dazu braucht es wohl Gottes Mut.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 29, 1–2.3ac–4.3b.9b–10<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr schenkt seinem Volk den Frieden.<br />

Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, *<br />

bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!<br />

Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, *<br />

werft euch nieder vor dem Herrn<br />

in heiligem Schmuck! – Kehrvers<br />

Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, *<br />

der Herr über gewaltigen Wassern.


177<br />

Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht, *<br />

die Stimme des Herrn voll Majestät.<br />

Der Gott der Herrlichkeit donnert. *<br />

In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!<br />

Der Herr thront über der Flut, *<br />

der Herr thront als König in Ewigkeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 11b, ferner GL 633, 5<br />

oder GL 1975 528, 6 · KG 85, 6 (II. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 14, 23<br />

Halleluja. Halleluja.<br />

So spricht der Herr: Wer mich liebt, hält fest an meinem Wort.<br />

Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden bei ihm wohnen.<br />

Halleluja.<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 8, 14–21<br />

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote<br />

mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und Jesus<br />

warnte sie: Gebt Acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer<br />

und dem Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich<br />

Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten.<br />

Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch<br />

darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht<br />

ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt<br />

ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu<br />

hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die<br />

Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da<br />

aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf.<br />

Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie<br />

viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben.<br />

Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?


Abend · Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> 178<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ... Halleluja.<br />

Innehalten am Abend<br />

Ein Leben ohne Feste ist eine weite Reise ohne Gasthaus.<br />

Demokrit (griechischer Naturphilosoph, ca. 460–ca. 371 v. Chr.)<br />

• Auf welche Feste freue ich mich?<br />

• Mit wem feiere ich gerne?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Unendlicher Schöpfergott,<br />

du hast die Wasser geteilt<br />

und ihnen den Himmelsdamm<br />

in ihre Fluten gekeilt.<br />

Die Arche hast du bestimmt,<br />

des Menschen Rettung zu sein.<br />

Mit leuchtendem Flügelschlag<br />

kehrt Heil durch die Taube ein.<br />

So gieße den Geist als dein<br />

verheißenes Friedensreich heut<br />

von Neuem in unser Herz<br />

und in die Fluten der Zeit.<br />

Neues Stundenbuch<br />

Psalm 53 Verse 2–7<br />

Die Toren sagen in ihrem Herzen: *<br />

„Es gibt keinen Gott.“


179<br />

Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Sie handeln verwerflich und schnöde; *<br />

da ist keiner, der Gutes tut.<br />

Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen, *<br />

ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht.<br />

Alle sind sie abtrünnig und verdorben, *<br />

keiner tut Gutes, auch nicht ein Einziger.<br />

Haben denn die Übeltäter keine Einsicht? *<br />

Sie verschlingen mein Volk.<br />

Sie essen Gottes Brot, *<br />

doch seinen Namen rufen sie nicht an.<br />

Es trifft sie Furcht und Schrecken, *<br />

obwohl doch nichts zu fürchten ist.<br />

Deinen Bedrängern hat Gott die Glieder zerschlagen. *<br />

Gott lässt sie scheitern, denn er hat sie verworfen.<br />

Ach käme doch vom Zion Hilfe für Israel! /<br />

Wenn Gott einst das Geschick seines Volkes wendet, *<br />

dann jubelt Jakob, dann freut sich Israel.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott Israels, Gott des Bundes, du reichst uns deine Gaben, dass<br />

wir gemeinsam davon satt werden. Wende das Geschick deines<br />

Volkes, hilf uns, dass wir teilen.<br />

Lesung <br />

Röm 3, 23–25ab<br />

Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.<br />

Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner<br />

Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. Ihn hat Gott<br />

dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam<br />

durch Glauben. So erweist Gott seine Gerechtigkeit durch<br />

die Vergebung der Sünden.


Abend · Dienstag, 16. <strong>Februar</strong> 180<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Großes hat an mir getan der Mächtige, sein Name ist heilig.<br />

Fürbitten<br />

Am 200. Geburtstag des bedeutenden Afrikaforschers Heinrich<br />

Barth bitten wir für die Menschen in Afrika:<br />

A: Höre unser Gebet.<br />

– Um Wege aus den bewaffneten Konflikten.<br />

– Um ein Ende des politischen Missbrauchs religiöser Überzeugungen.<br />

– Um die Eindämmung der Korruption in vielen Staaten.<br />

– Um ein Zusammenwachsen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.<br />

– Um Bewahrung der Lebensräume und ein Zurückdrängen<br />

menschenunwürdiger Lebensbedingungen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, dein ist der Tag, und dein ist die Nacht. Lass<br />

Christus, die Sonne der Gerechtigkeit, in unseren Herzen nicht<br />

untergehen, damit wir aus dem Dunkel dieser Zeit in das Licht<br />

gelangen, in dem du wohnst. Darum bitten wir durch ihn, Jesus<br />

Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Salve Regina (Seite 346)


Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Aschermittwoch<br />

M<br />

it dem Aschermittwoch beginnen die vierzig Tage der Vorbereitung<br />

auf die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu<br />

Christi. Diese österliche Bußzeit will die Christen dazu anleiten,<br />

das eigene Leben zu überdenken und – wo nötig – die Weichen<br />

neu zu stellen.<br />

Wir kennen im deutschen Sprachraum die Bezeichnung Fastenzeit<br />

und beziehen uns damit auf die früher übliche Form des leiblichen<br />

Fastens während dieser vierzig Tage als Erinnerung an das<br />

vierzigtägige Fasten Jesu in der Wüste und als persönliche Vorbereitung<br />

auf das Fest unserer Erlösung an Ostern. Ihren tiefsten Sinn<br />

erhält die Fastenzeit von Ostern her. Von den strengen Fasttagen<br />

sind heute nur noch der Aschermittwoch und Karfreitag als Fastund<br />

Abstinenztage geblieben.<br />

Die Fastenzeit konfrontiert uns mit unseren Schwächen, mit<br />

Versagen und Schuld, damit wir erkennen, wo wir einen neuen<br />

Anfang setzen sollen. Gleichzeitig richtet sie unseren Blick auf die<br />

Passion Jesu, der uns durch sein Leiden und Sterben befreit hat zu<br />

einem neuen Leben.<br />

Schon der Prophet Jesaja (58, 1–12) legt den eigentlichen Sinn<br />

des Fastens dar, wenn er betont, dass es nicht um öffentlich demonstrierte<br />

Verzichtleistungen geht, sondern um die innere Erneuerung<br />

der Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen, was<br />

eine persönliche Umkehr einschließt. Richtig verstanden, meint<br />

Fasten ein „Beten mit Leib und Seele“ (Anselm Grün). Das zeigt<br />

sich auch in anderen Religionen. Mahatma Ghandi z. B. hat aus<br />

religiöser Überzeugung zur Klärung gesellschaftlicher Probleme<br />

gefastet. Fasten ist niemals gegen etwas oder jemanden gerichtet<br />

(wie der Hungerstreik), sondern immer für – sei es z. B. zur inneren<br />

Läuterung oder zur Klärung von Beziehungen. So gehören zur<br />

christlichen Praxis in der Fastenzeit das Beten, das Fasten und das<br />

Almosengeben.


Morgen · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 182<br />

Die österliche Bußzeit beginnt mit dem Auflegen des Aschenkreuzes.<br />

Dabei spricht der Priester: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“<br />

(Mk 1, 15) oder: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist<br />

und wieder zum Staub zurückkehren wirst.“ (Gen 3, 19) Die Bezeichnung<br />

mit dem Aschenkreuz erinnert an die Erschaffung des<br />

Adam (= Erdling) aus dem Erdboden (Gen 2, 7), wohin der Mensch<br />

einmal zurückkehren wird. Das Zeichen der Asche mahnt uns an<br />

die notwendige Läuterung und an die Vergänglichkeit des Lebens.<br />

Der Aschermittwoch stellt uns auf einen Weg nach Ostern, der uns<br />

bewusst macht, wie hoch der „Preis“ unserer Erlösung war: „Denn<br />

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn<br />

hingab“ (Joh 3, 16).<br />

Namenstag: hl. Theodor von Euchaïta (Märtyrer, † um 303) · hl. Bonosus<br />

von Trier (Bischof, † 374)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Bekehre uns, vergib die Sünde,<br />

schenke, Herr, uns neu dein Erbarmen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Nun ruft ein heil’ges Fasten aus,<br />

wie es die Väter uns gelehrt.<br />

Gekommen ist im Jahreslauf<br />

der vierzig Tage heil’ge Zeit.<br />

So hat es das Gesetz verlangt,<br />

so der Propheten ernster Ruf.<br />

Und Christus selbst hat diese Zeit<br />

geheiligt durch sein eignes Tun.


183<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Nach seinem Beispiel lasst auch uns<br />

das Fasten üben in Geduld,<br />

uns Abbruch tun in Speis und Trank,<br />

nachsinnen über Gottes Wort.<br />

Das Böse schwinde kraftlos hin,<br />

das Gute blühe machtvoll auf,<br />

Versöhnung finde jedes Herz,<br />

das sich dem Werk der Buße weiht.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Ex more docti mystico; Gregor der Große (?), † 604<br />

Melodie: GL 297 · GL 1975 178 · KG 395 · EG 79<br />

Psalm 146<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! /<br />

Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, *<br />

meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.<br />

Verlasst euch nicht auf Fürsten, *<br />

auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.<br />

Haucht der Mensch sein Leben aus /<br />

und kehrt er zurück zur Erde, *<br />

dann ist es aus mit all seinen Plänen.<br />

Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist *<br />

und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.<br />

Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,<br />

das Meer und alle Geschöpfe; *<br />

er hält ewig die Treue.<br />

Recht verschafft er den Unterdrückten, /<br />

den Hungernden gibt er Brot; *<br />

der Herr befreit die Gefangenen.


Morgen · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 184<br />

Der Herr öffnet den Blinden die Augen, *<br />

er richtet die Gebeugten auf.<br />

Der Herr beschützt die Fremden *<br />

und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht.<br />

Der Herr liebt die Gerechten, *<br />

doch die Schritte der Frevler leitet er in die Irre.<br />

Der Herr ist König auf ewig, *<br />

dein Gott, Zion, herrscht von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Guter Schöpfer, du bist unser Halt und unsere Hoffnung, unsere<br />

Rettung und unser Leben. Öffne uns die Augen, wenn wir nur<br />

unserm Können vertrauen.<br />

Lesung <br />

Dtn 7, 6b.8–9<br />

Dich hat der Herr, dein Gott, ausgewählt, damit du unter<br />

allen Völkern, die auf der Erde leben, das Volk wirst, das<br />

ihm persönlich gehört. Weil der Herr euch liebt und weil er auf<br />

den Schwur achtet, den er euren Vätern geleistet hat, deshalb<br />

hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus<br />

dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs<br />

von Ägypten. Daran sollst du erkennen: Jahwe, dein Gott,<br />

ist der Gott; er ist der treue Gott; noch nach tausend Generationen<br />

achtet er auf den Bund und erweist denen seine Huld, die<br />

ihn lieben und auf seine Gebote achten.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn ihr fastet und Buße tut, macht kein finsteres Gesicht wie<br />

die Heuchler.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der uns besucht und befreit<br />

hat:


185<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

A: Zeig uns dein Angesicht.<br />

– Wenn wir in uns selbst gefangen sind.<br />

– Wenn wir Schuld auf uns geladen haben.<br />

– Wenn wir zu sehr an materiellen Gütern hängen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig<br />

Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher<br />

Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit<br />

das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Geist lehre uns, Gottes Willen zu tun,<br />

und leite uns auf ebenem Pfad.<br />

Vgl. Ps 143, 10<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 142, 266, 272, 275, 460, 638 · KG 46,<br />

202, 382, 383<br />

Du erbarmst dich aller, o Herr,<br />

und hast Nachsicht mit den Sünden der Menschen,<br />

damit sie sich bekehren;<br />

denn du bist der Herr, unser Gott.<br />

Weish 11, 24–25.27<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Joël Joël 2, 12–18<br />

Spruch des HERRN: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen<br />

mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht


Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 186<br />

eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er<br />

ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und<br />

es reut ihn das Unheil. Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es<br />

reut ihn und er lässt Segen zurück, sodass ihr Speise- und Trankopfer<br />

darbringen könnt für den HERRN, euren Gott.<br />

Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an,<br />

ruft einen Gottesdienst aus! Versammelt das Volk, heiligt die<br />

Gemeinde! Versammelt die Alten, holt die Kinder zusammen,<br />

auch die Säuglinge! Der Bräutigam verlasse seine Kammer und<br />

die Braut ihr Gemach.<br />

Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die<br />

Diener des HERRN sollen sprechen: Hab Mitleid, HERR, mit deinem<br />

Volk und überlass dein Erbe nicht der Schande, damit die<br />

Völker nicht über uns spotten! Warum soll man bei den Völkern<br />

sagen: Wo ist denn ihr Gott?<br />

Da erwachte im HERRN die Leidenschaft für sein Land und er<br />

hatte Erbarmen mit seinem Volk.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 51, 3–6b.12–14.17<br />

Kehrvers:<br />

Erbarme dich unser, o Herr, denn wir haben gesündigt.<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />

meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />

Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />

ich habe getan, was böse ist in deinen Augen. – Kehrvers<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz *<br />

und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!<br />

Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, *<br />

deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kehrvers


187<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Gib mir wieder die Freude deines Heiles, *<br />

rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!<br />

Herr, öffne meine Lippen, *<br />

damit mein Mund dein Lob verkünde! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 3, ferner GL 517 · GL 1975 527, 5 · KG 613 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 3 (I. Ton) oder KG 399 (IV. Ton)<br />

Lesung aus dem zweiten Korintherbrief 2 Kor 5, 20–6, 2<br />

Schwestern und Brüder! Wir sind also Gesandte an Christi<br />

statt und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an<br />

Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der<br />

keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in<br />

ihm Gerechtigkeit Gottes würden.<br />

Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine<br />

Gnade nicht vergebens empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der<br />

Gnade habe ich dich erhört, am Tag der Rettung habe ich dir<br />

geholfen.<br />

Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da,<br />

der Tag der Rettung.<br />

Impuls zur Lesung<br />

„Lasst euch mit Gott versöhnen!“ Die Grundbedeutung des altgriechischen<br />

Wortes für Versöhnen ist: anders machen, verändern,<br />

vertauschen – sogar Feindschaft mit Freundschaft. Paulus<br />

bittet die Menschen in der Gemeinde von Korinth: Lasst<br />

Veränderung zu. Lasst zu, dass Neues beginnt – in euch. Lasst<br />

den verrückten, alles ver-rückenden Tausch zu: Freundschaft<br />

statt Feindschaft. Habt keine Furcht, lasst Aufbruch zu. Lasst<br />

euch von Gottes Hand berühren, auf Neuland führen.<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Ps 95, 7d.8a<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Wenn ihr heute seine Stimme hört, verhärtet nicht euer Herz!<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!


Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 188<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 6, 1–6.16–18<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure<br />

Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen<br />

zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im<br />

Himmel zu erwarten.<br />

Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her, wie es<br />

die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um<br />

von den Leuten gelobt zu werden! Amen, ich sage euch: Sie<br />

haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll<br />

deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein<br />

Almosen im Verborgenen bleibt; und dein Vater, der auch das<br />

Verborgene sieht, wird es dir vergelten.<br />

Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! Sie stellen<br />

sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken,<br />

damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, ich<br />

sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.<br />

Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die<br />

Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!<br />

Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.<br />

Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!<br />

Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute<br />

merken, dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren<br />

Lohn bereits erhalten.<br />

Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein<br />

Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern<br />

nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das<br />

Verborgene sieht, wird es dir vergelten.<br />

Segnung und Austeilung der Asche<br />

Nach der Homilie lädt der Priester die Gläubigen zum Gebet ein:<br />

Liebe Brüder und Schwestern, wir wollen Gott, unseren Vater,<br />

bitten, dass er diese Asche segne, die wir als Zeichen der Buße<br />

empfangen.


189<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Nach einer kurzen Gebetsstille betet der Priester, die Hände gefaltet:<br />

Barmherziger Gott, du bist den Demütigen nahe und lässt dich<br />

durch Buße versöhnen. Neige dein Ohr unseren Bitten und segne<br />

† alle, die gekommen sind, um das Aschenkreuz zu empfangen.<br />

Hilf uns, die vierzig Tage der Buße in rechter Gesinnung zu<br />

begehen, damit wir das heilige Osterfest mit geläutertem Herzen<br />

feiern. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Oder:<br />

Gott, du willst nicht den Tod des Sünders, du willst, dass er sich<br />

bekehrt und lebt. Erhöre gnädig unsere Bitten: Segne † diese<br />

Asche, mit der wir uns bezeichnen lassen, weil wir wissen, dass<br />

wir Staub sind und zum Staub zurückkehren. Hilf uns, die vierzig<br />

Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen. Verzeih<br />

uns unsere Sünden, erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes<br />

und schenke uns durch seine Auferstehung das unvergängliche<br />

Leben. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.<br />

Der Priester besprengt die Asche mit Weihwasser (ohne Begleitgebet). Danach<br />

legt er allen, die vor ihn hintreten, die Asche auf und spricht zu jedem Einzelnen:<br />

Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium. (Mk 1, 15)<br />

Oder:<br />

Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub<br />

zurückkehren wirst. (vgl. Gen 3, 19)<br />

Während der Austeilung der Asche wird gesungen.<br />

Antiphon Joël 2, 13<br />

Lasst uns umkehren zum Herrn, unserem Gott, denn er ist gnädig<br />

und barmherzig und langmütig. Groß ist seine Güte, und es<br />

reut ihn, dass er Unheil verhängt hat.


Eucharistie · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 190<br />

Oder:<br />

Antiphon Joël 2, 17; Est 4, 17<br />

Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener<br />

des Herrn sollen sprechen: Hab Mitleid, Herr, mit deinem<br />

Volk, lass den Mund derer, die dich loben, nicht verstummen.<br />

Oder:<br />

Antiphon Ps 51, 3<br />

Tilge, Herr, meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Diese Antiphon kann mit Psalm 51 verbunden und nach jedem einzelnen Vers<br />

wiederholt werden.<br />

Responsorium vgl. Bar 3, 2; Ps 79, 9<br />

Wir wollen Buße tun für das, was wir gefehlt haben, und uns<br />

bessern, damit wir nicht, plötzlich vom Tod überrascht, nach einer<br />

Gnadenfrist suchen, die uns niemand geben kann. * Höre,<br />

Herr, und hab Erbarmen, denn wir haben gesündigt vor dir.<br />

Hilf uns, du Gott unseres Heils! Um der Ehre deines Namens<br />

willen reiß uns heraus. * Höre, Herr, und hab Erbarmen, denn<br />

wir haben gesündigt vor dir.<br />

Es kann auch ein anderer geeigneter Gesang genommen werden.<br />

Wenn die Asche ausgeteilt ist, werden abschließend die Fürbitten gesprochen.<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, zu Beginn der heiligen vierzig Tage bringen<br />

wir dieses Opfer dar und bitten dich: Hilf uns, umzukehren und<br />

Taten der Buße und der Liebe zu vollbringen, damit wir unseren<br />

bösen Neigungen nicht nachgeben. Reinige uns von Sünden<br />

und mache uns fähig, das Gedächtnis des Leidens unseres<br />

Herrn Jesus Christus mit ganzer Hingabe zu begehen, der mit<br />

dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


191<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater,<br />

zu danken und dich in dieser Zeit der Buße durch Entsagung<br />

zu ehren. Die Entsagung mindert in uns die Selbstsucht und<br />

öffnet unser Herz für die Armen. Denn deine Barmherzigkeit<br />

drängt uns, das Brot mit ihnen zu teilen in der Liebe deines<br />

Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus. Durch ihn preisen wir<br />

deine Größe und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner<br />

Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 1, 2–3<br />

Wer über die Weisung des Herrn nachsinnt bei Tag und Nacht,<br />

bringt seine Frucht zur rechten Zeit.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, stärke uns durch dieses heilige Mahl, damit<br />

wir fasten können, wie es dir gefällt, und durch die Feier dieser<br />

Tage Heilung finden. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />

und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />

und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />

zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist. Amen.


Abend · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 192<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Das Gewebe unseres Lebens besteht aus gemischtem Garn, gut<br />

und schlecht durcheinander.<br />

William Shakespeare (englischer Dramatiker, 1564–1616)<br />

• Wie ist mein Blick auf das Gewebe meines Lebens, wo sehe<br />

ich helles und wo dunkles „Garn“?<br />

• Wie nehme ich die anderen wahr, welche „Garne“ fallen mir<br />

auf – und warum?<br />

Confiteor (Seite 17), Erbarme dich (Seite 30) – oder:<br />

Gott, unser Vater, auch wer sich von dir entfernt hat, kann zurückkehren<br />

zu dir. Du hältst voll Sehnsucht nach uns Ausschau,<br />

du empfängst uns mit offenen Armen. Wenn wir uns elend und<br />

verlassen fühlen, bring dich uns in Erinnerung. Lass uns aufbrechen<br />

zu dir und in deiner Nähe neu das Leben finden, heute<br />

und alle Tage.<br />

Redaktion Magnificat<br />

Hymnus<br />

Aus tiefer Not lasst uns zu Gott<br />

von ganzem Herzen schreien,<br />

bitten, dass er aus seiner Gnad<br />

uns woll vom Übel befreien<br />

und alle Sünd und Missetat,<br />

die unser Fleisch begangen hat,<br />

als Vater uns verzeihen.


193<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

O Gott und Vater, sieh doch an<br />

uns Armen und Elenden,<br />

die wir sehr übel han getan<br />

mit Herzen, Mund und Händen;<br />

verleih uns, dass wir Buße tun<br />

und sie in Christus, deinem Sohn,<br />

zur Seligkeit vollenden.<br />

Zwar unsre Schuld ist groß und schwer,<br />

von uns nicht auszurechnen;<br />

doch dein Barmherzigkeit ist mehr,<br />

die kein Mensch kann aussprechen:<br />

die suchen und begehren wir<br />

und hoffen, du lässt es an dir<br />

uns nimmermehr gebrechen.<br />

Michael Weiße 1531<br />

EG 144, Strophen 1–3 – Melodie: GL 277 · GL 1975 163 · KG 384<br />

Psalm 94 Verse 1–11<br />

Gott der Vergeltung, o Herr, *<br />

du Gott der Vergeltung, erscheine!<br />

Erhebe dich, Richter der Erde, *<br />

vergilt den Stolzen ihr Tun!<br />

Wie lange noch dürfen die Frevler, o Herr, *<br />

wie lange noch dürfen die Frevler frohlocken?<br />

Sie führen freche Reden, *<br />

alle, die Unrecht tun, brüsten sich.<br />

Herr, sie zertreten dein Volk, *<br />

sie unterdrücken dein Erbteil.<br />

Sie bringen die Witwen und Waisen um *<br />

und morden die Fremden.<br />

Sie denken: Der Herr sieht es ja nicht, *<br />

der Gott Jakobs merkt es nicht.


Abend · Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> 194<br />

Begreift doch, ihr Toren im Volk! *<br />

Ihr Unvernünftigen, wann werdet ihr klug?<br />

Sollte der nicht hören, der das Ohr gepflanzt hat, *<br />

sollte der nicht sehen, der das Auge geformt hat?<br />

Sollte der nicht strafen, der die Völker erzieht, *<br />

er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?<br />

Der Herr kennt die Gedanken der Menschen: *<br />

Sie sind nichts als ein Hauch.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gerechter, barmherziger Gott, du willst, dass alle Menschen<br />

einträchtig miteinander leben. Leite unser Denken, damit wir<br />

in deinem Sinne handeln.<br />

Lesung <br />

Phil 2, 12b–15a<br />

Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! Denn<br />

Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen<br />

bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus. Tut alles ohne<br />

Murren und Bedenken, damit ihr rein und ohne Tadel seid, Kinder<br />

Gottes ohne Makel.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen,<br />

was die rechte tut.<br />

Fürbitten<br />

„Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler!“, so ruft uns<br />

Jesus im Evangelium zu. Am heutigen Aschermittwoch bitten<br />

wir um Erneuerung unserer Haltungen und Handlungen:<br />

V: Jesus, unser Bruder und Lehrer, A: zeig uns den Weg.<br />

Wir sind eingeladen zu Umkehr und Neubeginn.<br />

– Hilf uns, die Chance der inneren Erneuerung zu ergreifen.


195<br />

Mittwoch, 17. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Durch Besinnung und Maßhalten kommen wir zu uns, doch das<br />

ist kein Selbstzweck.<br />

– Bestärke uns, auf andere Menschen zuzugehen.<br />

Der Verzicht auf Gewohntes, oft Überflüssiges, erleichtert uns.<br />

– Hilf uns, von unserem Überfluss an die weiterzugeben, die<br />

Mangel leiden.<br />

Die Erwartungen der anderen leiten oft unser Handeln.<br />

– Hilf uns, zur Freiheit der Kinder Gottes zu finden.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig<br />

Tage der Umkehr und Buße. Gib uns die Kraft zu christlicher<br />

Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit<br />

das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Konstantia (Konstanze, 4. Jh.) · sel. Johannes „Angelikus“<br />

von Fiesole (Fra Angelico, Dominikaner, Maler, † 1455)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Todestag Martin Luthers († 1546)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 323–<br />

327.<br />

Erheb dein Herz, tu auf dein Ohren,<br />

verstocktes Volk! Hier spricht dein Gott.<br />

Merk auf! Er hat dich doch erkoren,<br />

zu tun sein heiliges Gebot.<br />

„Ich bin der Herr, dein Gott und Retter,<br />

der ich dich in die Freiheit führ’.<br />

Ich bins allein, und andre Götter<br />

sollst du nicht haben neben mir.<br />

Du sollst mich nicht in Bildern fassen.<br />

Wem sollt ich denn vergleichbar sein?<br />

Kannst du dir doch genug sein lassen<br />

an meinem Worte klar und rein.<br />

Geheiligt werd der Name Gottes,<br />

in Ehrfurcht er zu nennen sei.<br />

Enthalte dich des Fluchs und Spottes,<br />

meid falschen Eid und Heuchelei!


197<br />

Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Du sollst des Sabbattags gedenken,<br />

ihn heiligen für mich und ruhn.<br />

Sechs Tage will ich Zeit dir schenken,<br />

um deiner Hände Werk zu tun.<br />

Vater und Mutter sollst du ehren –<br />

durch sie mach ich mich dir bekannt –,<br />

so will ich deine Jahre mehren<br />

und Wohlfahrt schenken deinem Land.<br />

Nach Ambrosius Lobwasser 1573 und dem altreformierten Gesangbuch 1936,<br />

EG 657 (Rheinland) – Melodie: GL 186 · KG 103 · EG 255, Strophen 1–6<br />

Psalm 119 <br />

Verse 153–160 Resch<br />

Sieh mein Elend an und rette mich; *<br />

denn ich habe deine Weisung nicht vergessen.<br />

Verschaff mir Recht und erlöse mich; *<br />

nach deiner Weisung erhalte mein Leben!<br />

Fern bleibt den Frevlern das Heil; *<br />

denn sie fragen nicht nach deinen Gesetzen.<br />

Herr, groß ist dein Erbarmen; *<br />

durch deine Entscheide belebe mich!<br />

Viele verfolgen und quälen mich, *<br />

doch von deinen Vorschriften weich’ ich nicht ab.<br />

Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich Abscheu, *<br />

weil sie dein Wort nicht befolgen.<br />

Sieh an, wie sehr ich deine Vorschriften liebe; *<br />

Herr, in deiner Huld belebe mich!<br />

Das Wesen deines Wortes ist Wahrheit, *<br />

deine gerechten Urteile haben auf ewig Bestand.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du, Gott Israels, siehst auf unsere Not und willst uns retten.<br />

Gib uns die Gnade zu sehen, wo du deine Hand nach uns ausstreckst.


Morgen · Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> 198<br />

Lesung <br />

vgl. 1 Kön 8, 51a.52–53a<br />

Wir sind ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine<br />

Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das<br />

Flehen deines Volkes Israel! Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen!<br />

Du hast uns unter allen Völkern der Erde als dein Eigentum<br />

ausgewählt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst. Er nehme<br />

täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.<br />

Bitten<br />

Christus Jesus, du rufst uns jeden Tag in deinen Dienst. Wir<br />

bitten dich:<br />

A: Hilf uns, dir zu folgen.<br />

– Übe uns darin zu erforschen, was der Vater von uns will.<br />

– Lass uns treu deine Frohbotschaft verkünden.<br />

– Mach uns bereit, dein Sterben am Kreuz durch die Art, wie<br />

wir leben, zu bezeugen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner<br />

Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen,<br />

bei dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet<br />

werde. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


199<br />

Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Ich rufe zum Herrn, er hört mein Klagen.<br />

Er befreit mich von denen, die gegen mich kämpfen.<br />

Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht.<br />

Vgl. Ps 55, 17–20.23<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Deuteronomium Dtn 30, 15–20<br />

Mose sagte zum Volk: Hiermit lege ich dir heute das Leben<br />

und das Glück, den Tod und das Unglück vor. Wenn du<br />

auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute<br />

verpflichte, hörst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, auf<br />

seinen Wegen gehst und auf seine Gebote, Gesetze und Rechtsvorschriften<br />

achtest, dann wirst du leben und zahlreich werden,<br />

und der Herr, dein Gott, wird dich in dem Land, in das du<br />

hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, segnen.<br />

Wenn du aber dein Herz abwendest und nicht hörst, wenn<br />

du dich verführen lässt, dich vor anderen Göttern niederwirfst<br />

und ihnen dienst – heute erkläre ich euch: Dann werdet ihr<br />

ausgetilgt werden; ihr werdet nicht lange in dem Land leben, in<br />

das du jetzt über den Jordan hinüberziehst, um hineinzuziehen<br />

und es in Besitz zu nehmen.<br />

Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen<br />

euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle<br />

also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.<br />

Liebe den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme, und halte<br />

dich an ihm fest; denn er ist dein Leben. Er ist die Länge deines<br />

Lebens, das du in dem Land verbringen darfst, von dem du<br />

weißt: Der Herr hat deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob<br />

geschworen, es ihnen zu geben.


Eucharistie · Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> 200<br />

Impuls zur Lesung<br />

Am Ende des preisgekrönten Filmdramas der neuseeländischen<br />

Regisseurin Jane Campion, „Das Piano“, erwartet uns<br />

ein Schock. Es geschieht ohne Vorwarnung. Mit einem Schlag<br />

ist das Leben der weiblichen Hauptfigur Ada so gut wie verwirkt.<br />

Ihr Fuß verfängt sich in dem Seil, mit dem das Piano<br />

vertäut wird. Als das tonnenschwere Instrument ins Wasser<br />

fällt, reißt es sie mit aller Macht hinunter in die tiefe See. Das<br />

Schicksal der jungen Frau scheint besiegelt. Doch an dieser<br />

Stelle zitiert der Film aus dem Buch Deuteronomium: „Leben<br />

und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben,<br />

damit du lebst.“ – Wie gewaltig die Gegenkräfte auch sein<br />

mögen, und wie weit wir uns mit ihnen eingelassen haben, wie<br />

verwickelt unsere Lage ist und wie verstrickt wir sein mögen,<br />

es bleibt uns die Wahl zwischen Todes- und Lebensmächten.<br />

Es ist uns zugesagt. Wir haben ein lösendes, ein erlösendes<br />

Wort: das Wort des anderen. Aus unserer Verstrickung mit dem<br />

Tod befreien wir uns nicht aus eigener Kraft, aber es braucht<br />

dazu all unsere Kraft.<br />

Antwortpsalm Ps 1, 1–4.6<br />

Kehrvers: Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt.<br />

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /<br />

nicht auf dem Weg der Sünder geht, *<br />

nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />

sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, *<br />

über seine Weisung nachsinnt<br />

bei Tag und bei Nacht. – Kehrvers<br />

Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, /<br />

der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />

und dessen Blätter nicht welken.<br />

Alles, was er tut, *<br />

wird ihm gut gelingen. – Kehrvers


201<br />

Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Nicht so die Frevler: *<br />

Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *<br />

der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Jer 17, 7, ferner GL 31, 1 oder GL 1975 708, 1 (IV. Ton)<br />

oder KG 606 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Mt 4, 17<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht der Herr: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 9, 22–25<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Der Menschensohn<br />

muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern<br />

und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird<br />

getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.<br />

Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne<br />

sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir<br />

nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer<br />

aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.<br />

Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,<br />

dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> 202<br />

Innehalten am Abend<br />

Gott gibt und erinnert uns nicht dauernd daran. Die Welt gibt<br />

und erinnert uns unaufhörlich.<br />

Aus Nigeria<br />

• Welche Erwartungen habe ich, wenn ich anderen etwas<br />

gebe?<br />

• Wie sehr trifft es mich, wenn sie das Angebotene zu selbstverständlich<br />

nehmen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Zu diesem Lied finden Sie eine Auslegung auf den Seiten 323–<br />

327.<br />

Vater und Mutter sollst du ehren –<br />

durch sie mach ich mich dir bekannt –,<br />

so will ich deine Jahre mehren<br />

und Wohlfahrt schenken deinem Land.<br />

Du sollst nicht töten. Ich geb Leben!<br />

Dein Nächster trägt mein Bild wie du.<br />

Die Feinde lieben, Schuld vergeben<br />

schafft Frieden und gibt gute Ruh.<br />

Du sollst die Ehe heilig halten:<br />

Ich füg zusammen Frau und Mann.<br />

Lasst Lieb und Treue nicht erkalten.<br />

Mein Bund sich darin zeigen kann.<br />

Du sollst des andern Gut nicht stehlen.<br />

Ich geb es ihm; sein Gut ist mein.<br />

Dir soll’s am Nötigen nicht fehlen,<br />

wirst du gerecht und gütig sein.<br />

Du sollst kein falsches Zeugnis reden;<br />

ich hasse Lügen, Trug und List.


203<br />

Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Sei du aufrichtig gegen jeden,<br />

da jeder Mensch dein Nächster ist.<br />

Du sollst nicht andrer Gut begehren.<br />

Dem Nächsten gönne doch sein Glück!<br />

Neid wird dir Leib und Seel zerstören.<br />

Ich gebe, und ich nehms zurück.“<br />

„Gott soll ich über alles lieben<br />

und meinen Nächsten so wie mich.“<br />

Für dies Gebot, uns vorgeschrieben,<br />

Herr, deinen Geist erbitte ich.<br />

Nach Ambrosius Lobwasser 1573 und dem altreformierten Gesangbuch 1936<br />

EG 657 (Rheinland) – Melodie: GL 186 · KG 103 · EG 255, Strophen 6–12<br />

Psalm 129<br />

Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf *<br />

– so soll Israel sagen –,<br />

sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf, *<br />

doch sie konnten mich nicht bezwingen.<br />

Die Pflüger haben auf meinem Rücken gepflügt, *<br />

ihre langen Furchen gezogen.<br />

Doch der Herr ist gerecht, *<br />

er hat die Stricke der Frevler zerhauen.<br />

Beschämt sollen alle weichen, *<br />

alle, die Zion hassen.<br />

Sie sollen wie das Gras auf den Dächern sein, *<br />

das verdorrt, noch bevor man es ausreißt.<br />

Kein Schnitter kann seine Hand damit füllen, *<br />

kein Garbenbinder den Arm.<br />

Keiner, der vorübergeht, wird sagen: /<br />

„Der Segen des Herrn sei mit euch!“ – *<br />

Wir aber segnen euch im Namen des Herrn.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Abend · Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> 204<br />

Du unsere Hoffnung, wer auf dich baut, wird nicht zuschanden.<br />

Du gibst uns Kraft, du schenkst uns neues Leben. Lass<br />

deinen Segen über uns bleiben.<br />

Lesung 1 Thess 5, 23<br />

Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre<br />

euern Geist, eure Seele und euern Leib unversehrt,<br />

damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr,<br />

kommt.<br />

Nunc dimittis – Lobgesang des Simeon<br />

Antiphon zum Nunc dimittis:<br />

Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,<br />

wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen<br />

in seinem Frieden.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der unserer Welt neues Leben<br />

bringt:<br />

A: Wir bitten dich, erhöre uns.<br />

– Lass den Menschen unserer schnelllebigen Zeit den Wert von<br />

Langsamkeit und Stille wieder aufgehen.<br />

– Stärke alle, die vom Konsum ausgeschlossen sind, durch die<br />

Erfahrung menschlicher Gemeinschaft.<br />

– Tröste alle, die krank sind, und gib ihnen Menschen, die ihnen<br />

ihre Liebe schenken.<br />

– Erfülle die Hoffnung der Verstorbenen auf das unverlierbare<br />

Leben.<br />

Vaterunser


205<br />

Donnerstag, 18. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, komm unserem Beten und Arbeiten mit deiner<br />

Gnade zuvor und begleite es, damit alles, was wir beginnen,<br />

bei dir seinen Anfang nehme und durch dich vollendet<br />

werde. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Freitag, 19. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Hadwig von Cappenberg (Prämonstratenserin, 12. Jh.) ·<br />

sel. Bonifatius von Lausanne (Bischof, Zisterzienser, † 1265)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Wer kann den Hunger nach Frieden stillen,<br />

wenn nicht der Friede selbst?<br />

Wenn wir das Brot des Lebens teilen<br />

in Jesu Namen,<br />

dann ist der Geist des Friedens unter uns.<br />

Wer kann den Durst nach Freiheit stillen,<br />

wenn nicht die Freiheit selbst?<br />

Wenn wir den Wein des Lebens teilen<br />

in Jesu Namen,<br />

dann ist der Geist der Freiheit unter uns.<br />

Text: Hans-Jürgen Netz; Musik: Christoph Lehmann,<br />

aus: Wenn der Stacheldraht blüht, 1981,<br />

alle Rechte im tvd-Verlag Düsseldorf<br />

Psalm 78 Verse 1–16<br />

Mein Volk, vernimm meine Weisung! *<br />

Wendet euer Ohr zu den Worten meines Mundes!<br />

Ich öffne meinen Mund zu einem Spruch; *<br />

ich will die Geheimnisse der Vorzeit verkünden.


207<br />

Freitag, 19. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Was wir hörten und erfuhren, *<br />

was uns die Väter erzählten,<br />

das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen, *<br />

sondern dem kommenden Geschlecht erzählen:<br />

die ruhmreichen Taten und die Stärke des Herrn, *<br />

die Wunder, die er getan hat.<br />

Er stellte sein Gesetz auf in Jakob, /<br />

gab in Israel Weisung und gebot unseren Vätern, *<br />

ihre Kinder das alles zu lehren,<br />

damit das kommende Geschlecht davon erfahre,<br />

die Kinder späterer Zeiten; *<br />

sie sollten aufstehen und es weitergeben an ihre Kinder,<br />

damit sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, /<br />

die Taten Gottes nicht vergessen *<br />

und seine Gebote bewahren<br />

und nicht werden wie ihre Väter, *<br />

jenes Geschlecht voll Trotz und Empörung,<br />

das wankelmütige Geschlecht, *<br />

dessen Geist nicht treu zu Gott hielt.<br />

Die Söhne Efraims, Kämpfer mit Pfeil und Bogen, *<br />

wandten den Rücken am Tag der Schlacht;<br />

Gottes Bund hielten sie nicht, *<br />

sie weigerten sich, seiner Weisung zu folgen.<br />

Sie vergaßen die Taten des Herrn, *<br />

die Wunder, die er sie sehen ließ.<br />

Vor den Augen ihrer Väter vollbrachte er Wunder *<br />

im Land Ägypten, im Gefilde von Zoan.<br />

Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, *<br />

er ließ das Wasser feststehen wie einen Damm.<br />

Er leitete sie bei Tag mit der Wolke *<br />

und die ganze Nacht mit leuchtendem Feuer.


Morgen · Freitag, 19. <strong>Februar</strong> 208<br />

Er spaltete Felsen in der Wüste<br />

und gab dem Volk reichlich zu trinken, *<br />

wie mit Wassern der Urflut.<br />

Er ließ Bäche aus dem Gestein entspringen, *<br />

ließ Wasser fließen gleich Strömen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott Israels, Gott unserer Väter, auf dich setzen wir unser Vertrauen.<br />

Lass uns nicht vergessen, was du an uns getan hast, und<br />

hilf uns, deiner Weisung zu folgen.<br />

Lesung Jes 53, 11b–12<br />

Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />

ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />

unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute,<br />

weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />

rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat<br />

für die Schuldigen ein.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Brich den Hungrigen dein Brot und nimm die Armen auf. Dann<br />

wird dein Licht aufleuchten wie das Morgenrot, und bald bist<br />

du geheilt.<br />

Bitten<br />

Lasst uns beten zu Gott, der uns mit allem Guten beschenkt:<br />

A: Erbarme dich unserer Armut.<br />

Gib uns den rechten Blick für den Umgang mit Geld;<br />

– halte uns vor Augen, dass wir das höchste Gut umsonst bekommen.<br />

Öffne uns für die Armen und Betrübten;<br />

– erweise uns die Gnade, in ihnen dir zu begegnen.


209<br />

Freitag, 19. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Bilde uns dir nach;<br />

– lass deinen Reichtum durch uns zu den Menschen gelangen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke,<br />

sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung<br />

vollbringen, was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht<br />

auf uns nehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Höre mich, Herr, und sei mir gnädig!<br />

Herr, sei du mein Helfer!<br />

Ps 30, 11<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 58, 1–9a<br />

So spricht Gott, der Herr: Rufe aus voller Kehle, halte dich<br />

nicht zurück! Lass deine Stimme ertönen wie eine Posaune!<br />

Halt meinem Volk seine Vergehen vor und dem Haus Jakob seine<br />

Sünden! Sie suchen mich Tag für Tag; denn sie wollen meine<br />

Wege erkennen. Wie ein Volk, das Gerechtigkeit übt und das<br />

vom Recht seines Gottes nicht ablässt, so fordern sie von mir ein<br />

gerechtes Urteil und möchten, dass Gott ihnen nah ist.<br />

Warum fasten wir, und du siehst es nicht? Warum tun wir<br />

Buße, und du merkst es nicht?<br />

Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und treibt alle<br />

eure Arbeiter zur Arbeit an. Obwohl ihr fastet, gibt es Streit


Eucharistie · Freitag, 19. <strong>Februar</strong> 210<br />

und Zank, und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt<br />

fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör.<br />

Ist das ein Fasten, wie ich es liebe, ein Tag, an dem man sich<br />

der Buße unterzieht: wenn man den Kopf hängen lässt, so wie<br />

eine Binse sich neigt, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt?<br />

Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn<br />

gefällt?<br />

Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts<br />

zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten<br />

freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen<br />

dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen,<br />

wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und<br />

dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.<br />

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte,<br />

und deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit<br />

geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach.<br />

Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und<br />

wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Warum fasten Menschen? Warum verzichten sie auf Dinge, die<br />

ihnen sonst Freude machen? Beim Fasten geht es nicht darum,<br />

sich zu quälen oder Enthaltsamkeitsrekorde zu brechen. Fasten<br />

ist ein Instrument, mit dessen Hilfe ich in meinem zugepflasterten<br />

Leben einen Freiraum für das Wesentliche schaffen<br />

kann: Was hat Bestand? Was ist mir wichtig? Was ist unnützer<br />

Ballast? Wovon gibt es in meinem Haushalt, dem inneren wie<br />

dem äußeren, zu viel?<br />

Die Fastenfrage berührt die soziale Frage. Wer fastet, nimmt<br />

freiwillig Anteil an einem Mangel, den andere unfreiwillig erleiden.<br />

Wenn ich in diesem Geist faste, wird sich der Panzer<br />

meiner Gedankenlosigkeit, meiner Gleichgültigkeit, meiner<br />

Lieblosigkeit öffnen – und am Ende, wer weiß, mein Herz,<br />

meine Hand und mein Haus.


211<br />

Freitag, 19. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 51, 3–6b.18–19<br />

Kehrvers:<br />

Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht<br />

verschmähen.<br />

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, *<br />

tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!<br />

Wasch meine Schuld von mir ab, *<br />

und mach mich rein von meiner Sünde! – Kehrvers<br />

Denn ich erkenne meine bösen Taten, *<br />

meine Sünde steht mir immer vor Augen.<br />

Gegen dich allein habe ich gesündigt, *<br />

ich habe getan, was dir missfällt. – Kehrvers<br />

Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben; *<br />

an Brandopfern hast du kein Gefallen.<br />

Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, *<br />

ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz<br />

wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 19b, ferner GL 639, 1 · GL 1975 190, 1 · KG 399 (IV. Ton)<br />

oder GL 1975 172, 3 (I. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Am 5, 14<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben, und der<br />

Herr wird mit euch sein.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 9, 14–15<br />

In jener Zeit kamen die Jünger Johannes’ des Täufers zu Jesus<br />

und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir<br />

und die Pharisäer fasten?<br />

Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste<br />

trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber


Abend · Freitag, 19. <strong>Februar</strong> 212<br />

Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein;<br />

dann werden sie fasten.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Die wahre Liberalität ist Anerkennung.<br />

Johann Wolfgang von Goethe (deutscher Dichter, 1749–1832)<br />

• Wie leicht oder schwer fällt es mir, andere Positionen anzuerkennen?<br />

• Bei wem fehlt mir diese Freiheit, andere Meinungen gelten<br />

zu lassen?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

O Gott, du bist die Fülle,<br />

die unsre Armut reich beschenkt.<br />

Du kannst den Hunger stillen,<br />

der immer neu uns suchen lässt.<br />

Hilf uns das Ziel erreichen,<br />

das wie aus weiter Ferne ruft.<br />

Gib Kraft durch deine Nähe,<br />

durch guter Menschen Wort und Tat.<br />

Lass uns einander dienen<br />

und gib uns Mut zum rechten Wort.


213<br />

Freitag, 19. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Im Schweigen hilf erspüren,<br />

was du durch uns vollbringen willst.<br />

Durch Fasten, Wachen, Beten<br />

mehr’ sich die Freude, die befreit,<br />

und herzliches Erbarmen<br />

sei Zeichen deiner neuen Welt.<br />

So dürfen wir uns rüsten<br />

für deinen Tag, der ewig währt,<br />

um immerdar zu preisen<br />

den Vater mit dem Sohn im Geist. Amen.<br />

© Bernardin Schellenberger 2013<br />

Psalm 78 Verse 17–31<br />

Doch sie sündigten weiter gegen ihn, *<br />

sie trotzten in der Wüste dem Höchsten.<br />

In ihrem Herzen versuchten sie Gott, *<br />

forderten Nahrung für den Hunger.<br />

Sie redeten gegen Gott; sie fragten: *<br />

„Kann uns denn Gott den Tisch decken in der Wüste?<br />

Zwar hat er an den Felsen geschlagen, *<br />

sodass Wasser floss und Bäche strömten.<br />

Kann er uns auch Brot verschaffen *<br />

und sein Volk mit Fleisch versorgen?“<br />

Das hörte der Herr und war voll Grimm; /<br />

Feuer flammte auf gegen Jakob, *<br />

Zorn erhob sich gegen Israel,<br />

weil sie Gott nicht glaubten *<br />

und nicht auf seine Hilfe vertrauten.<br />

Dennoch gebot er den Wolken droben *<br />

und öffnete die Tore des Himmels.<br />

Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, *<br />

er gab ihnen Brot vom Himmel.


Abend · Freitag, 19. <strong>Februar</strong> 214<br />

Da aßen die Menschen Wunderbrot; *<br />

Gott gab ihnen Nahrung in Fülle.<br />

Er ließ den Ostwind losbrechen droben am Himmel, *<br />

führte in seiner Macht den Südwind herbei,<br />

ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, *<br />

gefiederte Vögel wie Sand am Meer.<br />

Er ließ sie mitten ins Lager fallen, *<br />

rings um Israels Zelte.<br />

Da aßen alle und wurden satt; *<br />

er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten.<br />

Noch aber hatten sie ihre Gier nicht gestillt, *<br />

noch war die Speise in ihrem Mund,<br />

da erhob sich gegen sie Gottes Zorn; /<br />

er erschlug ihre Führer *<br />

und streckte die jungen Männer Israels nieder.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Mit Brot vom Himmel nährst du uns, guter Schöpfer, in der<br />

Wüste erhältst du uns am Leben. Wir danken dir für deine<br />

Güte. Gib, dass wir uns stets an dich halten.<br />

Lesung Bar 4, 28–29<br />

Wie euer Sinn auf den Abfall von Gott gerichtet war, so<br />

zeigt nun zehnfachen Eifer, umzukehren und ihn zu suchen.<br />

Er, der über euch das Unheil gebracht hat, wird mit eurer<br />

Rettung euch ewige Freude bringen.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Es kommen Tage, da werden die Hochzeitsgäste fasten; denn<br />

der Bräutigam ist ihnen genommen.


215<br />

Freitag, 19. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Jesus Christus, der sich uns zur Speise gibt:<br />

A: Höre unsere Bitten.<br />

– Für die Hungernden, denen das Lebensnotwendige fehlt.<br />

– Für die Bauern, denen ihre Waren nicht so bezahlt werden,<br />

dass es für ein gesichertes Leben reicht.<br />

– Für die Kinder in den Slums der Großstädte, die für den Lebensunterhalt<br />

ihrer Familien betteln oder schwere Arbeit tun<br />

müssen.<br />

– Für alle Menschen, deren Lebensgrundlage durch Umweltzerstörung<br />

vernichtet wird.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allwissender Gott, du siehst nicht auf unsere äußeren Werke,<br />

sondern auf unser Herz. Gib, dass wir mit reiner Gesinnung<br />

vollbringen, was wir in diesen vierzig Tagen an Buße und Verzicht<br />

auf uns nehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Samstag, 20. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Eleutherius (erster Bischof von Tournai, † um 500) ·<br />

hl. Falko (Bischof von Tongern-Maastricht, † um 512) · Amata (Klarissin,<br />

Nichte Klaras von Assisi, † 1254) · hl. Jacinta Marto (Seherin von<br />

Fatima, † 1920) · Jordan Mai (Franziskaner, † 1922)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Zu Gott erhebt sich meine Seel<br />

und tut auf ihn vertrauen.<br />

Wenn ich nur ihn zum Schirm erwähl,<br />

mag dann vor nichts mir grauen.<br />

Drum schau ich allzeit nur auf ihn,<br />

er wird in alln Gefahren,<br />

wenn ich auch ganz verlassen bin,<br />

mich gnädiglich bewahren.<br />

Herr, deinen Weg wollst zeigen mir,<br />

mir deine Wahrheit geben!<br />

O Herr, mein Heil, mein höchste Zier,<br />

auf dich stell ich mein Leben.<br />

Mein Festung bist du, starker Gott,<br />

die kann kein Feind bezwingen,<br />

dahin kann ich in höchster Not<br />

in sichre Hut mich bringen.<br />

Nach Psalm 25 – GL 1975 (Anhänge)<br />

Melodie: GL 451 · KG 4 (Ulenbergs Psalmen 1582)


217<br />

Samstag, 20. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Psalm 1<br />

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, /<br />

nicht auf dem Weg der Sünder geht, *<br />

nicht im Kreis der Spötter sitzt,<br />

sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, *<br />

über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.<br />

Er ist wie ein Baum, *<br />

der an Wasserbächen gepflanzt ist,<br />

der zur rechten Zeit seine Frucht bringt *<br />

und dessen Blätter nicht welken.<br />

Alles, was er tut, *<br />

wird ihm gut gelingen.<br />

Nicht so die Frevler: *<br />

Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.<br />

Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen *<br />

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.<br />

Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, *<br />

der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Ja, Herr, du kennst unseren Weg. Weise ihn uns Tag und Nacht,<br />

dass wir Frucht bringen zur rechten Zeit und uns nicht in der<br />

Wüste verirren.<br />

Lesung Jes 44, 21–22<br />

Denk daran, Jakob, und du, Israel, dass du mein Knecht bist.<br />

Ich habe dich geschaffen, du bist mein Knecht; Israel, ich<br />

vergesse dich nicht. Ich fege deine Vergehen hinweg wie eine<br />

Wolke und deine Sünden wie Nebel. Kehr um zu mir; denn ich<br />

erlöse dich.


Eucharistie · Samstag, 20. <strong>Februar</strong> 218<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Rost noch Motten<br />

sie zerstören.<br />

Bitten<br />

Jesus, du stellst uns das Reich deines Vaters als einen im Acker<br />

verborgenen Schatz vor Augen. Wir bitten dich:<br />

A: Christus, mach du uns reich.<br />

– Hilf uns frei werden von allem, was uns hindert, den Willen<br />

des Vaters zu tun.<br />

– Hilf uns zur Ruhe kommen, damit wir erkennen, wie sehr wir<br />

beschenkt sind.<br />

– Hilf uns, auch Mühsal nicht zu scheuen, damit uns die geheimen<br />

Schätze des Alltags nicht entgehen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, übe Nachsicht mit unserer Schwäche, und<br />

damit wir imstande sind, den Kampf mit den Mächten des Bösen<br />

zu bestehen, strecke deine Hand aus und schütze uns. Darum<br />

bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Erhöre uns, Herr, in deiner Huld und Güte,<br />

wende dich uns zu in deinem großen Erbarmen.<br />

Ps 69, 17


219<br />

Samstag, 20. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 58, 9b–14<br />

So spricht der Herr: Wenn du der Unterdrückung bei dir ein<br />

Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand<br />

verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden<br />

satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf, und deine<br />

Finsternis wird hell wie der Mittag.<br />

Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land<br />

macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem<br />

bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt.<br />

Deine Leute bauen die uralten Trümmerstätten wieder auf,<br />

die Grundmauern aus der Zeit vergangener Generationen stellst<br />

du wieder her. Man nennt dich den Maurer, der die Risse ausbessert,<br />

den, der die Ruinen wieder bewohnbar macht.<br />

Wenn du am Sabbat nicht aus dem Haus gehst und an meinem<br />

heiligen Tag keine Geschäfte machst, wenn du den Sabbat<br />

den Tag der Wonne nennst, einen Ehrentag den heiligen Tag<br />

des Herrn, wenn du ihn ehrst, indem du keine Gänge machst,<br />

keine Geschäfte betreibst und keine Verhandlungen führst,<br />

dann wirst du am Herrn deine Wonne haben, dann lasse ich<br />

dich über die Höhen der Erde dahinfahren und das Erbe deines<br />

Vaters Jakob genießen.<br />

Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Du sollst dich deinem Nächsten nicht entziehen – das ist die<br />

Weisung, die ein Schüler des Propheten Jesaja seiner Gemeinde<br />

zukommen lässt. Der Prophet entzieht sich nicht. Er nimmt<br />

seine Verantwortung wahr. Er gibt Antworten, die unangenehm<br />

sind, Antworten, die schmerzen, aber Heilung bringen<br />

wie eine bittere Pille, wie ein medizinisch notwendiger Eingriff.<br />

Nur wir selbst können die Medizin einnehmen, den Ein-


Eucharistie · Samstag, 20. <strong>Februar</strong> 220<br />

griff vornehmen. Und da kommt die medizinische Metapher<br />

an ihre Grenze. Wir selbst, mit Gottes Hilfe. Gute Freunde sind<br />

im Spiel, doch niemand darf sich dies anmaßen. Wie sieht ein<br />

Fasten aus, das wirklich fromm ist? Ein Fasten, das bei Gott<br />

ankommt, weil es allen frommt? Die Antwort des Propheten:<br />

Meint nicht, eure Beziehung zum Herrn ließe sich ablösen<br />

von euren Beziehungen untereinander! Erst wenn ihr für den<br />

Nächsten getan habt, was zu tun ist, wenn ihr eigenes Unrecht<br />

erkannt und wiedergutgemacht, Hungrigen zu essen gegeben,<br />

Obdachlose beherbergt und Nackte bekleidet habt, dann reimen<br />

sich fromm und Fasten nicht mehr auf Frevel. Dann hat<br />

eure Hoffnung guten Grund. „Hier bin ich“, spricht der Mund<br />

des Herrn. Ungeteilt bin ich für dich da. So lernen wir teilen.<br />

Antwortpsalm Ps 86, 1–6<br />

Kehrvers:<br />

Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn gehen in Treue zu dir.<br />

Wende dein Ohr mir zu, erhöre mich, Herr! *<br />

Denn ich bin arm und gebeugt.<br />

Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben! *<br />

Hilf deinem Knecht, der dir vertraut! – Kehrvers<br />

Du bist mein Gott. Sei mir gnädig, o Herr! *<br />

Den ganzen Tag rufe ich zu dir.<br />

Herr, erfreue deinen Knecht; *<br />

denn ich erhebe meine Seele zu dir. – Kehrvers<br />

Herr, du bist gütig und bereit zu verzeihen, *<br />

für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.<br />

Herr, vernimm mein Beten, *<br />

achte auf mein lautes Flehen! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 11a, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton)<br />

oder GL 1975 170, 1 (III. Ton) oder KG 649 (VII. Ton)


221<br />

Samstag, 20. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 33, 11<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

So spricht der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen,<br />

sondern daran, dass er umkehrt auf seinem Weg und am<br />

Leben bleibt.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Lukas Lk 5, 27–32<br />

In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen<br />

und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf,<br />

verließ alles und folgte ihm.<br />

Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl.<br />

Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da<br />

sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen<br />

zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und<br />

Sündern essen und trinken?<br />

Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den<br />

Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder<br />

zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Herr, dein Wort, die edle Gabe,<br />

diesen Schatz erhalte mir;<br />

denn ich zieh es aller Habe<br />

und dem größten Reichtum für.


Abend · Samstag, 20. <strong>Februar</strong> 222<br />

Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten,<br />

worauf soll der Glaube ruhn?<br />

Mir ist’s nicht um tausend Welten,<br />

aber um dein Wort zu tun.<br />

Nikolaus Ludwig von Zinzendorf 1725<br />

EG 198, 1. Strophe<br />

Psalm 3 <br />

Verse 2–8a.9<br />

Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; *<br />

so viele stehen gegen mich auf.<br />

Viele gibt es, die von mir sagen: *<br />

„Er findet keine Hilfe bei Gott.“<br />

Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, *<br />

du bist meine Ehre und richtest mich auf.<br />

Ich habe laut zum Herrn gerufen; *<br />

da erhörte er mich von seinem heiligen Berg.<br />

Ich lege mich nieder und schlafe ein, *<br />

ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.<br />

Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, *<br />

wenn sie mich ringsum belagern.<br />

Herr, erhebe dich, *<br />

mein Gott, bring mir Hilfe!<br />

Beim Herrn findet man Hilfe. *<br />

Auf dein Volk komme dein Segen!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Richte uns auf, treuer Gott, wenn wir darniederliegen. Erwecke<br />

uns zu neuem Leben, wenn wir erstarrt sind. Du bist unsere<br />

Hilfe.<br />

Lesung Jes 43, 1<br />

Jetzt aber – so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob,<br />

und der dich geformt hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich


223<br />

Samstag, 20. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

habe dich losgekauft, ich habe dich beim Namen gerufen, du<br />

gehörst mir.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem<br />

Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.<br />

Fürbitten<br />

Bitten wir Gott für all die Frauen und Männer, die sich dafür<br />

einsetzen, das Wort des Glaubens neu in unsere Zeit zu sprechen.<br />

Wir rufen zu ihm:<br />

V: Gib uns deinen Geist, Gott,<br />

A: gib uns die Gabe der Sprache.<br />

– Für alle, die sich der Bibelwissenschaft widmen.<br />

– Für alle, die sich im interreligiösen Dialog engagieren.<br />

– Für alle, die um der Sache Jesu willen der Kirche die Treue<br />

halten.<br />

– Für alle, die sich einen Sinn für die Lebendigkeit der Bibel<br />

und des Evangeliums bewahrt haben.<br />

– Für alle, die ihre Freude über deine unbegreifliche Nähe mit<br />

anderen Menschen teilen möchten.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />

eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier<br />

die Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten<br />

und die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem<br />

Glauben sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in<br />

der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle<br />

Ewigkeit.


Abend · Samstag, 20. <strong>Februar</strong> 224<br />

Der gütige Gott festige die Riegel unserer Tore<br />

und segne die Kinder in unserer Mitte;<br />

er verschaffe unseren Grenzen Frieden<br />

und stärke uns durch sein Wort.<br />

Nach Ps 147, 13–14<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


225<br />

Samstag, 20. <strong>Februar</strong> · Von Woche zu Woche<br />

Von Woche zu Woche<br />

Erneuerung<br />

(zu Jes 43, 16–21)<br />

Die Vergangenheit,<br />

sie birgt nicht nur Gutes.<br />

Wer sich erinnert,<br />

stößt auf Untätigkeit und Untaten,<br />

auf eigene und fremde Schuld.<br />

Scham und Groll sind die Folgen.<br />

Scham kann Voraussetzung sein<br />

für Verstehen und Versöhnen.<br />

Doch sie kann auch lähmen,<br />

in Fesseln schlagen,<br />

das gute Leben vereiteln,<br />

das Gott für uns will.<br />

Deswegen ermöglicht Gott Erneuerung,<br />

deshalb vergibt er uns unsere Schuld,<br />

deshalb legt Gott „einen Weg an durch die Steppe<br />

und Straßen durch die Wüste“.<br />

Dann kann Neues wachsen,<br />

„merkt ihr es nicht“?<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


21. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

1. Fastensonntag<br />

Namenstag: hl. Germanus von Grandval (Einsiedler, Abt, Märtyrer,<br />

† 675) · hl. Petrus Damiani (Bischof von Ostia, Kirchenlehrer, † 1072) ·<br />

Leodegar von Eichstätt (Mitgründer der Abtei St. Walburg, † 1074) · hl.<br />

Gunthild von Biblisheim (Äbtissin, † 1131)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Deine Wege, Herr, sind Huld und Treue für alle,<br />

die deinen Bund bewahren.<br />

Deinen Namen wollen wir loben.<br />

Vgl. Ps 25, 10<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Ehre Gott in der Höhe.<br />

Ehre dem Vater, der der Ursprung ist.<br />

Ehre dem Sohn, der in die Welt kommt.<br />

Ehre dem Geist: Er macht uns frei.<br />

Ehre Gott in der Höhe<br />

und Friede auf Erden:<br />

Die Sünder finden Gnade.


227<br />

Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Die Kranken werden geheilt.<br />

Die Mächtigen werden beschämt.<br />

Die Armen hören die frohe Botschaft.<br />

Ehre Gott in der Höhe,<br />

Frieden auf Erden<br />

und unter den Menschen Liebe,<br />

die den Tod überwindet,<br />

die Tränen wegwischt aus unseren Augen;<br />

und siehe: Sie macht alles neu!<br />

Neues Stundenbuch<br />

Canticum vgl. Dan 3, 57–88<br />

Antiphon:<br />

Der Herr hat Gefallen an seinem Volk, die Gebeugten krönt er<br />

mit Sieg.<br />

Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn; *<br />

lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!<br />

Preist den Herrn, ihr Himmel; *<br />

preist den Herrn, ihr Engel des Herrn!<br />

All ihr Wasser über dem Himmel, preiset den Herrn; *<br />

all ihr Mächte des Herrn, preiset den Herrn!<br />

Preist den Herrn, Sonne und Mond; *<br />

preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel!<br />

Preist den Herrn, aller Regen und Tau; *<br />

preist den Herrn, all ihr Winde!<br />

Preist den Herrn, Feuer und Glut; *<br />

preist den Herrn, Frost und Hitze!<br />

Preist den Herrn, Tau und Schnee; *<br />

preist den Herrn, Eis und Kälte!<br />

Preist den Herrn, ihr Nächte und Tage; *<br />

preist den Herrn, Licht und Dunkel!


Morgen · Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> 228<br />

Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee; *<br />

preist den Herrn, ihr Blitze und Wolken!<br />

Die Erde preise den Herrn; *<br />

sie lobe und rühme ihn in Ewigkeit!<br />

Preist den Herrn, ihr Berge und Hügel; *<br />

preist den Herrn, all ihr Gewächse auf Erden!<br />

Preist den Herrn, ihr Meere und Flüsse; *<br />

preist den Herrn, ihr Quellen!<br />

Preist den Herrn, ihr Tiere des Meeres /<br />

und alles, was sich regt im Wasser; *<br />

preist den Herrn, all ihr Vögel am Himmel!<br />

Preist den Herrn, all ihr Tiere, wilde und zahme; *<br />

preist den Herrn, ihr Menschen!<br />

Preist den Herrn, ihr Israeliten; *<br />

lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!<br />

Preist den Herrn, ihr seine Priester; *<br />

preist den Herrn, ihr seine Knechte!<br />

Ihr Geister und Seelen der Gerechten, preiset den Herrn; *<br />

ihr Demütigen und Frommen, preiset den Herrn!<br />

Preist den Herrn, Hananja, Asarja und Mischaël; *<br />

lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!<br />

Lasst uns preisen den Vater<br />

und den Sohn mit dem Heiligen Geist, *<br />

ihn loben und rühmen in Ewigkeit!<br />

Antiphon:<br />

Der Herr hat Gefallen an seinem Volk, die Gebeugten krönt er<br />

mit Sieg.<br />

Lesung Jes 42, 1<br />

Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter,<br />

an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn<br />

gelegt, er bringt den Völkern das Recht.


229<br />

Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt, damit der Teufel<br />

ihn versuche. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet<br />

hatte, hungerte ihn.<br />

Bitten<br />

Gott Israels, wie einst dein Volk und wie dein Sohn Jesus Christus<br />

brechen wir auf in die Wüste, um dich neu zu finden. Wir<br />

bitten dich:<br />

A: Führe uns durch deinen Geist.<br />

Lass Christus uns als leuchtende Säule voranziehen<br />

– und gib uns die Kraft, seinem Weg zu folgen.<br />

Tränke uns mit dem Wasser aus dem Felsen;<br />

– erhalte die Hoffnung in uns lebendig, auch wenn der Weg<br />

steinig ist.<br />

Speise uns mit dem Brot, das vom Himmel kommt,<br />

– und gib, dass wir einander nähren.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />

eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier<br />

die Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten<br />

und die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem<br />

Glauben sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in<br />

der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle<br />

Ewigkeit.<br />

Der treue Gott geleite uns auf unserer Pilgerschaft,<br />

er bewahre uns heute vor Schuld<br />

und lasse uns seine Herrlichkeit schauen.


Eucharistie · Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> 230<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 272, 275, 423, 427, 484 · KG 379, 383, 384, 542<br />

Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören.<br />

Ich bin bei ihm in der Not,<br />

befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.<br />

Ich sättige ihn mit langem Leben<br />

und lasse ihn mein Heil schauen.<br />

Ps 91, 15–16<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Genesis Gen 9, 8–15<br />

Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:<br />

Ich bin es. Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch<br />

und mit euren Nachkommen nach euch und mit allen Lebewesen<br />

bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Wildtieren<br />

der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind,<br />

mit allen Wildtieren der Erde überhaupt.<br />

Ich richte meinen Bund mit euch auf: Nie wieder sollen alle<br />

Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie<br />

wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.<br />

Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte<br />

zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch<br />

für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in<br />

die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen<br />

mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen<br />

und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des<br />

Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen,<br />

allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder<br />

zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch verdirbt.


231<br />

Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

Dem auf der Erde ungehemmt steigenden Gewaltpegel begegnet<br />

Gott, indem er die Bäche und Flüsse, die Seen und Meere<br />

zu einer großen, zerstörerischen Flut anschwellen lässt. Doch<br />

schaut man auf die nachsintflutliche Menschheitsgeschichte,<br />

so könnte man verzweifeln: Nach der Flut ist vor der Flut. Wenn<br />

sich die Menschen auch nicht geändert haben – Gott, so deutet<br />

die Bibel an, hat durch die Flut eine Wandlung erfahren. Was<br />

immer die Menschen auch anstellen werden, Adonai will nun<br />

an seiner Erde und seinen Menschen festhalten. Alle Lebewesen<br />

stellt er unter die Gnade seines Bundes. Das unterstreicht<br />

das eindrucksvolle Bild vom Bogen in den Wolken. Der Herr hat<br />

seinen „Kampfbogen“ endgültig an den Nagel gehängt, so lässt<br />

sich das kosmische Zeichen deuten. Der Bogen in den Wolken<br />

bedeutet aber noch mehr, er ist Symbol der Herrschaft und des<br />

Königtums. Wenn Hass und Gewalt von Menschen gegen Menschen<br />

hohe Wellen schlagen, erinnert der Bogen in den Wolken<br />

alle Welt und den Schöpfer selbst daran, dass die Erde sein eigenes<br />

Königreich ist und nicht Feindesland. Gott hat sich mit uns<br />

für immer verbündet. Werden wir uns wandeln?<br />

Antwortpsalm Ps 25, 4–9<br />

Kehrvers:<br />

Deine Wege, HERR, sind Huld und Treue für alle, die deinen<br />

Bund wahren.<br />

Zeige mir, HERR, deine Wege, *<br />

lehre mich deine Pfade!<br />

Führe mich in deiner Treue und lehre mich; /<br />

denn du bist der Gott meines Heiles. *<br />

Auf dich hoffe ich den ganzen Tag. – Kehrvers<br />

Gedenke deines Erbarmens, HERR, /<br />

und der Taten deiner Gnade; *<br />

denn sie bestehen seit Ewigkeit!


Eucharistie · Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> 232<br />

Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! *<br />

Nach deiner Huld gedenke meiner, HERR, denn du bist gütig!<br />

Kehrvers:<br />

Deine Wege, HERR, sind Huld und Treue für alle, die deinen<br />

Bund wahren.<br />

Der HERR ist gut und redlich, *<br />

darum weist er Sünder auf den rechten Weg.<br />

Die Armen leitet er nach seinem Recht, *<br />

die Armen lehrt er seinen Weg. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 10, ferner GL 60, 1 · GL 1975 233, 7 · KG 271 (VI. Ton)<br />

Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 3, 18–22<br />

Schwestern und Brüder! Christus ist der Sünden wegen ein<br />

einziges Mal gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit<br />

er euch zu Gott hinführe, nachdem er dem Fleisch nach zwar<br />

getötet, aber dem Geist nach lebendig gemacht wurde. In ihm<br />

ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren,<br />

und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als<br />

Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche<br />

gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen,<br />

durch das Wasser gerettet.<br />

Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht<br />

dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine<br />

Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung<br />

Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er<br />

zur Rechten Gottes und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm<br />

unterworfen.<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!


233<br />

Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 1, 12–15<br />

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig<br />

Tage in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung<br />

geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten<br />

ihm.<br />

Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach<br />

Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die<br />

Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt<br />

an das Evangelium!<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, wir bringen Brot und Wein für das heilige<br />

Opfer, das wir zum Beginn dieser Fastenzeit feiern. Nimm mit<br />

diesen Gaben uns selbst an und vereine unsere Hingabe mit<br />

dem Opfer deines Sohnes, der mit dir lebt und herrscht in alle<br />

Ewigkeit.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater,<br />

allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken durch<br />

unseren Herrn Jesus Christus. Denn er hat in der Wüste vierzig<br />

Tage gefastet und durch sein Beispiel diese Zeit der Buße<br />

geheiligt. Er macht die teuflische List des Versuchers zunichte<br />

und lässt uns die Bosheit des Feindes durchschauen. Er gibt uns<br />

die Kraft, den alten Sauerteig zu entfernen, damit wir Ostern<br />

halten mit lauterem Herzen und zum ewigen Ostern gelangen.<br />

Darum preisen wir dich mit den Kerubim und Serafim und singen<br />

mit allen Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Ps 91, 4<br />

Mit seinen Flügeln schirmt dich der Herr, unter seinen Schwingen<br />

findest du Zuflucht.


Auslegung · Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> 234<br />

Schlussgebet<br />

Gütiger Gott, du hast uns das Brot des Himmels gegeben, damit<br />

Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen. Erhalte in uns das<br />

Verlangen nach diesem wahren Brot, das der Welt das Leben<br />

gibt, und stärke uns mit jedem Wort, das aus deinem Mund<br />

hervorgeht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />

und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />

und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />

zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Eugen Biser<br />

Die Wüste ist nicht nur der Ort meditativer Stille, sondern<br />

auch der der Anfechtung, der Zweifel und der Versuchung.<br />

Dabei lässt gerade der Markusbericht, der vom Aufenthalt Jesu<br />

unter Tieren spricht, an die Erzählung vom Paradies denken, in<br />

das sich die versucherische Schlange einschleicht. Doch während<br />

sie die ersten Menschen zu einem usurpierten Gottsein zu<br />

überreden sucht, geschieht hier das Umgekehrte: Der Versucher<br />

sucht mit seinem gleisnerischen „wenn du der Sohn Gottes bist“<br />

Jesus in die Zweifel über seine Gottessohnschaft zu stürzen. Jesus<br />

geht jedoch aus dieser Anfechtung gestärkt und bestätigt


235<br />

Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> · Auslegung<br />

hervor. Nun aber sammelt sich alles in ihm in den Wunsch, das<br />

ihn randvoll erfüllende Glück, der vielgeliebte Sohn Gottes zu<br />

sein, an die Menschen weiterzugeben. Dabei lässt der anschließende<br />

Bericht von seinem ersten Auftreten erkennen, dass er<br />

dafür in dem aus alttestamentlicher Tradition überkommenen<br />

Begriff ,,Reich Gottes“ das sprachliche Gefäß zur Weitergabe<br />

gefunden hat. Nicht umsonst steht dieser Begriff von nun an<br />

im Zentrum seiner gesamten Verkündigung; er ist das Medium,<br />

mit Hilfe dessen er das, was er aufgrund seiner ausschließlichen<br />

Gottessohnschaft ist, all denen, die auf seine Stimme hören,<br />

zueignet. Doch damit ist seine stupende Sprachleistung noch<br />

längst nicht ausgelotet. Denn mit der Rede vom Gottesreich<br />

bringt er einen Begriff ins Spiel, für den sich nach seinem ausdrücklichen<br />

Eingeständnis keine Kriterien angeben lassen. Es<br />

kommt nicht in sichtbarer Selbstdarstellung; auch kann man es<br />

nicht auf ein „hier“ oder „dort“ festlegen. Es wächst vielmehr<br />

inmitten derer, die sich seiner Botschaft erschließen. Aus dieser<br />

Aporie bricht Jesus mit Hilfe seiner größten Sprachschöpfung<br />

aus. Was sich nicht in Begriffe fassen lässt, kann auf dem<br />

Weg von Bildgeschichten an die Hörer herangetragen werden.<br />

Aufgrund dieser Einsicht entwirft Jesus die Wunderwelt seiner<br />

Gleichnisse. Sie bilden das Reich Gottes nicht ab; wohl aber<br />

bilden sie es den Hörern dadurch ein, dass sie ihr Denken aufbrechen<br />

und dem erschließen, was durch die Botschaft Jesu auf<br />

sie zukommt. Das aber ist, wie der große altchristliche Denker<br />

Origenes erkannte, letztlich er selbst; denn er ist diesem Ansatz<br />

zufolge das Reich Gottes in Person, und dieses seine soziale<br />

Selbstdarstellung. In Bildern, die buchstäblich von der Straße<br />

aufgelesen sind, sprechen sie vom Kommen und Wachsen des<br />

Gottesreiches, vom unschätzbaren Glück dessen, der es findet,<br />

aber auch von dem Einsatz, den es denen, die durch die enge<br />

Tür eintreten wollen, abverlangt.<br />

Eugen Biser (dt. Theologe, 1918–2014),<br />

aus: Ders., Gott für uns. Predigten zum Lesejahr B, Düsseldorf 1996, 45–46,<br />

© Eugen-Biser-Stiftung, München


Abend · Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> 236<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Jesus, du Quelle unsres Heils,<br />

der Liebe und der Sehnsucht Ziel,<br />

du Gott und Schöpfer aller Welt<br />

und Mensch am Abend dieser Zeit.<br />

Wie groß muss deine Liebe sein!<br />

Du nimmst der Sünde Last auf dich;<br />

du lieferst dich dem Tode aus,<br />

um uns vom Tode zu befrein.<br />

Sei unsre Freude, unser Trost,<br />

sei unsres Lebens reicher Lohn<br />

und stille unser Sehnen, Herr,<br />

wenn wir dein Antlitz ewig schaun. Amen.<br />

Nach: Jesu nostra redemptio; 7.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 339 · GL 1975 229 · KG 473 – andere Melodie: EG 110<br />

Psalm 114<br />

Als Israel aus Ägypten auszog, *<br />

Jakobs Haus aus dem Volk mit fremder Sprache,<br />

da wurde Juda Gottes Heiligtum, *<br />

Israel das Gebiet seiner Herrschaft.<br />

Das Meer sah es und floh, *<br />

der Jordan wich zurück.<br />

Die Berge hüpften wie Widder, *<br />

die Hügel wie junge Lämmer.<br />

Was ist mit dir, Meer, dass du fliehst, *<br />

und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?


237<br />

Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Ihr Berge, was hüpft ihr wie Widder, *<br />

und ihr Hügel, wie junge Lämmer?<br />

Vor dem Herrn erbebe, du Erde, *<br />

vor dem Antlitz des Gottes Jakobs,<br />

der den Fels zur Wasserflut wandelt *<br />

und Kieselgestein zu quellendem Wasser.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wenn du uns aus der Verbannung herausführst, Gott unserer<br />

Väter, bewegt sich etwas auf der Erde. Aus der Wüste der Einsamkeit<br />

hole uns heim in die Gemeinschaft deines Volkes.<br />

Lesung Jes 30, 15.18<br />

So spricht der Herr, der Heilige Israels: Nur in Umkehr und<br />

Ruhe liegt eure Rettung, nur Stille und Vertrauen verleihen<br />

euch Kraft. Der Herr wartet darauf, euch seine Gnade zu zeigen,<br />

er erhebt sich, um euch sein Erbarmen zu schenken. Denn der<br />

Herr ist ein Gott des Rechtes; wohl denen, die auf ihn warten.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wache über uns, Herr und Erlöser, damit wir der List des Versuchers<br />

nicht erliegen; denn du bist unser Helfer auf ewig.<br />

Fürbitten<br />

Auch Jesus wurde in Versuchung geführt, doch durch die Nähe<br />

zum Vater konnte er widerstehen. Wir bitten ihn, unseren Bruder<br />

und Lehrer:<br />

V/A: Kyrie, eleison.<br />

Für alle Menschen, die sich in ihrer Sattheit und ihrem Wohlstand<br />

eingerichtet haben;<br />

– um deinen Geist des Aufbruchs.<br />

Für die Jugendlichen, die von der Welt des Konsums geblendet<br />

werden;


Abend · Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> 238<br />

– dass sie Wege zu innerer Stärke gehen und lernen, Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

V/A: Kyrie, eleison.<br />

Für alle, die in Kriegs- und Krisengebieten leben müssen;<br />

– dass sie nicht vergessen werden und Hilfe und Unterstützung<br />

finden.<br />

Für alle, die schwere Fehler begangen haben und diese bereuen;<br />

– dass sich ihnen Türen zu Neuanfang und Ausgleich öffnen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als<br />

eine Zeit der Umkehr und der Buße. Gib uns durch ihre Feier<br />

die Gnade, dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten<br />

und die Kraft seiner Erlösungstat durch ein Leben aus dem<br />

Glauben sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in<br />

der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle<br />

Ewigkeit.<br />

Der treue und barmherzige Gott wohne in unserer Mitte,<br />

er lasse uns seine Gegenwart spüren<br />

und schenke uns Ruhe und Sicherheit.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


athedra Petri<br />

Montag<br />

22. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Bereits Mitte des vierten Jahrhunderts wurde das Fest der Kathedra<br />

Petri (Petri Stuhlfeier) begangen, wohl in Ablösung eines<br />

heidnischen Totengedächtnisses. Bei der antiken Totenfeier für verstorbene<br />

Verwandte und Bekannte hielt man für bestimmte Verstorbene<br />

Speisen bereit und einen Stuhl (cathedra) am Tisch frei.<br />

Da der Todestag des Petrus nicht bekannt war, wurde der 22. <strong>Februar</strong><br />

sein Gedenktag. Gefeiert wurde nicht die cathedra, sondern<br />

die Übernahme des Bischofssitzes in Rom durch den Apostel Petrus,<br />

womit er zum Inhaber des kirchlichen Lehramtes wurde. Das<br />

hatte später die Umdeutung der cathedra als Lehrstuhl des Bischofs<br />

von Rom zur Folge. So wurde die cathedra zum Symbol der Amtsvollmacht<br />

des jeweiligen Papstes als Nachfolger des heiligen Petrus.<br />

Seit dem sechsten oder siebten Jahrhundert wurde in Gallien ein<br />

zweites Fest der Kathedra Petri am 18. Januar gefeiert, das die Kirche<br />

in Rom zunächst übernahm. Papst Johannes XXIII. legte aber<br />

beide Feste zusammen zu einem Festtag am 22. <strong>Februar</strong>.<br />

Namenstag: sel. Isabella von Frankreich (Elisabeth, Klarissin, Schwester<br />

des hl. Ludwig IX., † 1270) · hl. Margareta von Cortona (Franziskaner-Terziarin,<br />

† 1297) · Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl<br />

(Mitglieder der „Weißen Rose“, † 1943) · sel. Richard Henkes (Pallottiner,<br />

Gegner der Nationalsozialisten, Märtyrer, † 1945)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Den Herrn, den König der Apostel,<br />

kommt, wir beten ihn an!<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Montag, 22. <strong>Februar</strong> 240<br />

Hymnus<br />

O ew’ger Schöpfer aller Welt,<br />

des Walten Tag und Nacht regiert,<br />

du setzt den Zeiten ihre Zeit,<br />

schenkst Wechsel in der Zeiten Lauf.<br />

Der Hahn, des Tages Herold, ruft,<br />

der Wächter in der Finsternis.<br />

Sein Schrei trennt von der Nacht die Nacht,<br />

dem Wanderer zur Nacht ein Licht.<br />

Da steigt der Morgenstern empor,<br />

erhellt das schwarze Firmament,<br />

da weicht der dunklen Mächte Schar<br />

vom Weg des Unheils scheu zurück.<br />

Da fühlt der Schiffer neue Kraft,<br />

des Meeres Brandung sänftigt sich,<br />

der Fels der Kirche, Petrus, weint,<br />

bereut die Schuld beim Hahnenschrei.<br />

So stehet rasch vom Schlafe auf:<br />

Der Hahn weckt jeden, der noch träumt.<br />

Der Hahn bedrängt, die säumig sind,<br />

der Hahn klagt die Verleugner an.<br />

Hoffnung erwacht beim Hahnenschrei,<br />

und Lind’rung strömt den Kranken zu.<br />

Der Räuber lässt von seinem Tun,<br />

Gefallene vertrauen neu.<br />

Herr, wenn wir fallen, sieh uns an<br />

und heile uns durch deinen Blick.<br />

Dein Blick löscht Fehl und Sünde aus,<br />

in Tränen löst sich unsre Schuld.<br />

Du Licht, durchdringe unsern Geist,<br />

von unsren Herzen scheuch den Schlaf,


241<br />

Montag, 22. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

dir sei das erste Wort geweiht,<br />

dich preise unser Morgenlob. Amen.<br />

Nach: Aeterne rerum conditor; Ambrosius, † 397<br />

Melodie: GL 144 · GL 1978 474 · KG 40 · EG 288<br />

Psalm 29<br />

Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, *<br />

bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!<br />

Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, *<br />

werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!<br />

Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern. /<br />

Der Gott der Herrlichkeit donnert, *<br />

der Herr über gewaltigen Wassern.<br />

Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht, *<br />

die Stimme des Herrn voll Majestät.<br />

Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern, *<br />

der Herr zerschmettert die Zedern des Libanon.<br />

Er lässt den Libanon hüpfen wie ein Kalb, *<br />

wie einen Wildstier den Sirjon.<br />

Die Stimme des Herrn sprüht flammendes Feuer, /<br />

die Stimme des Herrn lässt die Wüste beben, *<br />

beben lässt der Herr die Wüste von Kadesch.<br />

Die Stimme des Herrn wirbelt Eichen empor, /<br />

sie reißt ganze Wälder kahl. *<br />

In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!<br />

Der Herr thront über der Flut, *<br />

der Herr thront als König in Ewigkeit.<br />

Der Herr gebe Kraft seinem Volk! *<br />

Der Herr segne sein Volk mit Frieden!<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Von deiner Herrlichkeit ist die Erde erfüllt, ewiger Gott. Lass<br />

uns auf deine Stimme hören und deinen Willen tun.


Morgen · Montag, 22. <strong>Februar</strong> 242<br />

Lesung 1 Petr 4, 10–11c<br />

Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade<br />

Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat! Wer redet,<br />

der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt; wer dient, der<br />

diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott<br />

verherrlicht durch Jesus Christus.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Simon, ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke.<br />

Du aber stärke deine Brüder.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns zu Boten seiner Freude<br />

berufen hat. Zu ihm lasst uns rufen:<br />

A: Hilf uns, die Herzen der Menschen zu erreichen.<br />

– Gib unseren Gedanken die Klarheit deiner Liebe.<br />

– Schenke unseren Worten die Glaubwürdigkeit deiner Güte.<br />

– Verleih unseren Taten die Kraft deines Erbarmens.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus<br />

ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass<br />

nicht zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Christus Jesus, du birgst unsere Vergangenheit<br />

in deinem Herzen und willst uns Zukunft eröffnen.<br />

Segne uns, du unser Friede.


243<br />

Montag, 22. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Eucharistiefeier<br />

Der Herr sprach zu Simon Petrus:<br />

Ich habe für dich gebetet, damit dein Glaube nicht erlischt.<br />

Und wenn du wieder zurückgefunden hast,<br />

dann stärke deine Brüder.<br />

Lk 22, 32<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem ersten Petrusbrief 1 Petr 5, 1–4<br />

Schwestern und Brüder! Eure Ältesten ermahne ich, da ich<br />

ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden Christi<br />

und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren<br />

wird: Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes,<br />

nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht<br />

aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung; seid nicht Beherrscher<br />

eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde!<br />

Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie<br />

verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.<br />

Antwortpsalm Ps 23<br />

Kehrvers: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.<br />

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. /<br />

Er lässt mich lagern auf grünen Auen *<br />

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.<br />

Er stillt mein Verlangen; *<br />

er leitet mich auf rechten Pfaden,<br />

treu seinem Namen. – Kehrvers<br />

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, *<br />

ich fürchte kein Unheil;


Eucharistie · Montag, 22. <strong>Februar</strong> 244<br />

denn du bist bei mir, *<br />

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.<br />

Kehrvers: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.<br />

Du deckst mir den Tisch *<br />

vor den Augen meiner Feinde.<br />

Du salbst mein Haupt mit Öl, *<br />

du füllst mir reichlich den Becher. – Kehrvers<br />

Lauter Güte und Huld *<br />

werden mir folgen mein Leben lang,<br />

und im Haus des Herrn *<br />

darf ich wohnen für lange Zeit. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 1, ferner GL 37, 1 · GL 1975 535, 6 · KG 611 (VI. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium Mt 16, 18<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

Du bist Petrus – der Fels –, und auf diesen Felsen werde ich<br />

meine Kirche bauen, und die Mächte der Finsternis werden sie<br />

nicht überwältigen.<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 16, 13–19<br />

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam,<br />

fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?<br />

Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija,<br />

wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.<br />

Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?<br />

Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des<br />

lebendigen Gottes!<br />

Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht<br />

Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater<br />

im Himmel.


245<br />

Montag, 22. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde<br />

ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden<br />

sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs<br />

geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im<br />

Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das<br />

wird auch im Himmel gelöst sein.<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Du bist Petrus, der Fels! Das berühmte Felsenwort des Matthäus-Evangeliums<br />

ist von Aussagen gerahmt, die allen Menschen<br />

um Jesus und in seiner Nachfolge gelten. So knüpft das<br />

Bekenntnis Petri zum Gottessohn an das Gottessohn-Bekenntnis<br />

aller Jünger an (14, 33), und die Seligpreisung des Petrus<br />

führt deren Seligpreisung fort (13, 16–17). Das Wort, in dem<br />

Petrus die Vollmacht zu binden und zu lösen zugesprochen<br />

wird, weist voraus auf eine Aussage, die diese Vollmacht allen<br />

Jesus-Jüngern, und so allen Menschen in der Nachfolge Jesu,<br />

zuspricht (18, 18). Für Matthäus ist Petrus der typische Jünger,<br />

der Jünger schlechthin. Petrus ist im Matthäus-Evangelium<br />

hochbedeutsam, aber Matthäus idealisiert ihn nicht. Glauben<br />

wagen – und versagen, die Wahrheit erkennen – und vor ihr<br />

zurückschrecken, den Herrn verleugnen – und Untreue bereuen.<br />

Petrus, ein großes Vorbild, und ein herausfordernder Spiegel:<br />

„Du bist Petrus.“<br />

Gabengebet<br />

Herr, unser Gott, nimm die Gebete und Gaben deiner Kirche<br />

an. Hilf uns, unter der Führung des Apostels Petrus am unverfälschten<br />

Glauben festzuhalten, damit wir das ewige Erbe deiner<br />

Kinder erlangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren<br />

Herrn.


Eucharistie · Montag, 22. <strong>Februar</strong> 246<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />

ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn du<br />

bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt, du hütest sie<br />

allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als<br />

Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines<br />

Sohnes. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den<br />

Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen<br />

Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Mt 16, 16.18<br />

Petrus sagte zu Jesus: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen<br />

Gottes. Jesus antwortete ihm: Du bist Petrus, und auf diesen<br />

Felsen werde ich meine Kirche bauen.<br />

Schlussgebet<br />

Herr, unser Gott, du hast dem heiligen Petrus aufgetragen, seine<br />

Brüder im Glauben zu stärken. An seinem Fest haben wir<br />

den Leib und das Blut Christi empfangen. Gib uns durch diese<br />

Speise die Kraft, in der Einheit der Kirche zu bleiben und in brüderlicher<br />

Liebe miteinander zu leben. Darum bitten wir durch<br />

Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />

Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />

hat.<br />

Der heilige Apostel Petrus hat mit Freimut das Evangelium<br />

Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />

Zeugnis für die Wahrheit.<br />

Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />

geleite euch zur ewigen Heimat.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.


247<br />

Montag, 22. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

So ich mich selber lese, so lese ich in Gottes Buch.<br />

Jakob Böhme (deutscher Mystiker und Philosoph, 1575–1624)<br />

• Wie viel Selbsterkennen mute ich mir zu?<br />

• Wie viel Selbsterkenntnis gestehe ich mir zu?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Petrus, der Kirche Fundament,<br />

der Herr hat dich zum Fels gemacht,<br />

er selber ist der feste Grund,<br />

der Halt und Stärke dir verleiht.<br />

Du, Petrus, hast den Herrn zuerst<br />

bekannt als wahren Gottessohn.<br />

Dir gab er Auftrag und Gewalt,<br />

sein Volk zu leiten durch die Zeit.<br />

Behüte du als treuer Knecht<br />

die Herde, die dir anvertraut.<br />

Wenn Satan uns wie Weizen siebt,<br />

dann stärke unsres Glaubens Kraft.<br />

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,<br />

der seine Kirche lenkt und führt,<br />

dem Vater und dem Geist zugleich<br />

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.<br />

Nach: O Petre, petra ecclesiae; 6.–8. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72


Abend · Montag, 22. <strong>Februar</strong> 248<br />

Psalm 15<br />

Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, *<br />

wer darf weilen auf deinem heiligen Berg?<br />

Der makellos lebt und das Rechte tut; /<br />

der von Herzen die Wahrheit sagt *<br />

und mit seiner Zunge nicht verleumdet;<br />

der seinem Freund nichts Böses antut *<br />

und seinen Nächsten nicht schmäht;<br />

der den Verworfenen verachtet, *<br />

doch alle, die den Herrn fürchten, in Ehren hält;<br />

der sein Versprechen nicht ändert, *<br />

das er seinem Nächsten geschworen hat;<br />

der sein Geld nicht auf Wucher ausleiht *<br />

und nicht zum Nachteil des Schuldlosen Bestechung annimmt.<br />

Wer sich danach richtet, *<br />

der wird niemals wanken.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Barmherziger Vater, du verwirfst niemanden, der umkehrt und<br />

Buße tut. Aus lauter Güte machst du uns gerecht. Gib uns ein<br />

weites Herz, dass wir niemanden verloren geben.<br />

Lesung 1 Petr 5, 5b–7<br />

Begegnet einander in Demut. Denn Gott tritt den Stolzen entgegen,<br />

den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt<br />

euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er<br />

euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist. Werft alle eure Sorge<br />

auf ihn, denn er kümmert sich um euch.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Du bist der Hirt der Herde, der Erste der Apostel, dir wurden<br />

die Schlüssel des Himmelreiches übergeben.


249<br />

Montag, 22. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten<br />

Unser Herr Jesus Christus hat die Kirche auf dem Fundament<br />

der Apostel erbaut. Zu ihm lasst uns beten:<br />

V: Du Herr deiner Kirche, A: wir bitten dich, erhöre uns.<br />

Wir beten für die Kirche auf der ganzen Welt,<br />

– dass sie am Zeugnis der Apostel festhält, sei es gelegen oder<br />

ungelegen.<br />

Wir beten für unseren Papst,<br />

– dass er in der Kraft des Heiligen Geistes die Kirche führe und<br />

Worte finde, die Menschen für Christus zu begeistern.<br />

Wir beten für die Bischöfe in aller Welt,<br />

– dass sie die pastorale Situation in ihrem Land richtig erkennen<br />

und die entsprechenden Wege für den Glauben ebnen.<br />

Wir beten für alle, die nach dem Sinn ihres Lebens suchen,<br />

– dass sie durch überzeugte und überzeugende glaubende Menschen<br />

Hilfe erfahren.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus<br />

ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Lass<br />

nicht zu, dass Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Gott aller Gnade, der uns in Christus<br />

zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat,<br />

wird uns aufrichten, stärken, kräftigen<br />

und auf festen Grund stellen.<br />

Sein ist die Macht in Ewigkeit.<br />

Vgl. 1 Petr 5, 10 f.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heiliger Polykarp<br />

Polykarp (um 70 – 155/56) zählt zu den Apostolischen Vätern<br />

und ist der letzte Zeuge aus apostolischer Zeit. Er gilt als Schüler<br />

des Apostels Johannes und war Bischof von Smyrna. Als eine der<br />

führenden Gestalten der wachsenden Großkirche im Kleinasien<br />

des zweiten Jahrhunderts verhandelte er mit dem römischen Bischof<br />

um die Festlegung des Ostertermins. Über den Märtyrertod<br />

des bereits Sechsundachtzigjährigen berichten die ältesten christlichen<br />

Märtyrerakten: Als er sich weigerte, Christus abzuschwören,<br />

sollte er verbrannt werden. Aber die Flammen des Scheiterhaufens<br />

konnten ihm nichts anhaben. So wurde er mit einem Dolch erstochen.<br />

Namenstag: hl. Romana von Todi (Einsiedlerin, † um 335) · hl. Willigis<br />

(Hofkaplan Kaiser Ottos II., Erzbischof von Mainz, Mitgründer<br />

des Bistums Bamberg, † 1011) · hl. Otto (Odo) von Cappenberg (Prämonstratenser,<br />

† 1171)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Du Sonne der Gerechtigkeit,<br />

Christus, vertreib in uns die Nacht,<br />

dass mit dem Licht des neuen Tags<br />

auch unser Herz sich neu erhellt.<br />

Du schenkst uns diese Gnadenzeit,<br />

gib auch ein reuevolles Herz


251<br />

Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

und führe auf den Weg zurück,<br />

die deine Langmut irren sah.<br />

Es kommt der Tag, dein Tag erscheint,<br />

da alles neu in Blüte steht;<br />

der Tag, der unsre Freude ist,<br />

der Tag, der uns mit dir versöhnt.<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Iam, Christe, sol iustitiae; 6. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 269 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Psalm 10 Verse 1–11<br />

Herr, warum bleibst du so fern, *<br />

verbirgst dich in Zeiten der Not?<br />

In seinem Hochmut quält der Frevler die Armen. *<br />

Er soll sich fangen in den Ränken,<br />

die er selbst ersonnen hat.<br />

Denn der Frevler rühmt sich nach Herzenslust, *<br />

er raubt, er lästert und verachtet den Herrn.<br />

Überheblich sagt der Frevler: /<br />

„Gott straft nicht. Es gibt keinen Gott.“ *<br />

So ist sein ganzes Denken.<br />

Zu jeder Zeit glückt ihm sein Tun. /<br />

Hoch droben und fern von sich wähnt er deine Gerichte. *<br />

All seine Gegner faucht er an.<br />

Er sagt in seinem Herzen: /<br />

„Ich werde niemals wanken. *<br />

Von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück.“<br />

Sein Mund ist voll Fluch und Trug und Gewalttat; *<br />

auf seiner Zunge sind Verderben und Unheil.


Morgen · Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> 252<br />

Er liegt auf der Lauer in den Gehöften /<br />

und will den Schuldlosen heimlich ermorden; *<br />

seine Augen spähen aus nach dem Armen.<br />

Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, /<br />

er lauert darauf, den Armen zu fangen; *<br />

er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz.<br />

Er duckt sich und kauert sich nieder, *<br />

seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.<br />

Er sagt in seinem Herzen: „Gott vergisst es, *<br />

er verbirgt sein Gesicht, er sieht es niemals.“<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, dein Sohn hat um unseretwillen Verfolgung und Schande<br />

ertragen. Durch sein Leiden gib uns Halt, wenn wir bedrängt<br />

werden. Bleibe uns nicht fern.<br />

Lesung Joël 2, 12–13<br />

Spruch des Herrn: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit<br />

Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht<br />

eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist<br />

gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es<br />

reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger beten<br />

gelehrt hat.<br />

Bitten<br />

Jesus, auf die Bitte deiner Freunde hin hast du uns das Vaterunser<br />

geschenkt. Wir bitten dich:<br />

A: Erfülle uns mit deinem Geist.


253<br />

Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

– Lass den Willen des Vaters in uns wirksam werden, sooft wir<br />

das Vaterunser sprechen.<br />

– Sei unser tägliches Brot, das uns Kraft gibt, dem Ruf des Vaters<br />

zu folgen.<br />

– Lass uns die heilende Macht aufrichtiger Vergebung erfahren<br />

und stets einen Neuanfang wagen.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch<br />

Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem<br />

Geist die wahre Sehnsucht nach dir. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Herr, du warst unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, o Gott.<br />

Ps 90, 1–2<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes) – oder:<br />

Gott, du Herr der ganzen Schöpfung, du hast den heiligen Polykarp<br />

zum standhaften Bekenntnis des Glaubens gestärkt und<br />

in die Schar deiner Märtyrer aufgenommen. Gib auch uns die<br />

Kraft, wenn wir am Kelch des Leidens teilhaben, damit wir<br />

auferstehen zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch Jesus<br />

Christus.


Eucharistie · Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> 254<br />

Lesung aus dem Buch Jesaja Jes 55, 10–11<br />

So spricht der Herr: Wie der Regen und der Schnee vom Himmel<br />

fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde<br />

tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem<br />

Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem<br />

Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück,<br />

sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu<br />

ich es ausgesandt habe.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Reden und Handeln klaffen bei uns oft beschämend weit auseinander.<br />

Vom Wort zur Tat ist der Weg weit. Und manches<br />

Mal ist das auch noch ein Glück, wenn wir an all die Erniedrigungs-<br />

und Hass-Worte denken, die im „Wild Wild Web“ bedrohlich<br />

zirkulieren. Bei Gott ist das nicht so. Sein Wort ist gut.<br />

Es stiftet Beziehung, es schafft Güte, es wandelt die Welt. Es<br />

will Gehör finden. Wer es vernimmt, wird reich beschenkt und<br />

beschenkt reich. An den Glaubenszeugen Polykarp denken wir<br />

heute dankbar. Keine Macht der Welt konnte verhindern, dass<br />

das Gute Wort in ihm keimte, sprosste und vielfach Frucht getragen<br />

hat – für die Welt.<br />

Antwortpsalm Ps 34, 4–7.16–19<br />

Kehrvers:<br />

Der Herr hört die Gerechten, er entreißt sie all ihren Ängsten.<br />

Verherrlicht mit mir den Herrn, *<br />

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.<br />

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, *<br />

er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – Kehrvers<br />

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, *<br />

und ihr braucht nicht zu erröten.<br />

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. *<br />

Er half ihm aus all seinen Nöten. – Kehrvers


255<br />

Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, *<br />

seine Ohren hören ihr Schreien.<br />

Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, *<br />

um ihr Andenken von der Erde zu tilgen. – Kehrvers<br />

Schreien die Gerechten, so hört sie der Herr; *<br />

er entreißt sie all ihren Ängsten.<br />

Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, *<br />

er hilft denen auf, die zerknirscht sind. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 18, ferner GL 76, 1 (I. Ton) oder GL 1975 698, 1 (II. Ton)<br />

oder KG 644 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

vgl. Mt 4, 4b<br />

Nicht nur von Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort<br />

aus Gottes Mund.<br />

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 6, 7–15<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet,<br />

sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden<br />

nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht<br />

wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr<br />

ihn bittet. So sollt ihr beten:<br />

Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein<br />

Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der<br />

Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns<br />

unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen<br />

haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns<br />

vor dem Bösen.<br />

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt,<br />

dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn<br />

ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater<br />

eure Verfehlungen auch nicht vergeben.


Abend · Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> 256<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Wie weise muss man sein, um immer gut zu sein.<br />

Marie von Ebner-Eschenbach (österreichische Schriftstellerin, 1830–1916)<br />

• Bei wem erfahre ich wirklich große Herzensgüte?<br />

• Wer hat sie mir vorgelebt?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Seele, suche dich in mir,<br />

Such mich nirgends als in dir!<br />

Meines Geistes Liebe schuf,<br />

Seele, dich nach meinem Bilde;<br />

Keines Malers beste Kunst,<br />

Größte Liebe, höchstes Sinnen<br />

Brächt’ dies Bild so hehr zusammen.<br />

Liebe rief ins Dasein dich;<br />

Bist geschmückt mit Reiz und Schönheit,<br />

Die mich selber ganz entzückt.<br />

Sollst, Geliebte, dich verlieren,<br />

Such dich nirgends als in mir!<br />

Dort wirst finden klar und treu<br />

Dich als Abbild meines Wesens,<br />

Lebenswahr dir eingeprägt;<br />

Und mit seligstem Frohlocken<br />

Schaust in mir dein hehres Bild.


257<br />

Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Weißt du nicht, wo ein und aus,<br />

Wo mag der Geliebte weilen?<br />

Irre nicht nach dort, nach hier!<br />

Wenn du ehrlich mich begehrst,<br />

Such mich nirgends als in dir!<br />

Denn du bist mein Brautgemach,<br />

Bist mein Haus und meine Kammer,<br />

Dran ich klopf zu jeder Stund,<br />

Wenn in deinem Sinnen, Denken<br />

Ich die Tür verschlossen find.<br />

Such mich nicht in weiter Ferne,<br />

Da ich dir doch allzeit nahe!<br />

Mir genügt dein Sehnsuchtsruf,<br />

Und schon hast du mich gefunden.<br />

Such mich nirgends als in dir!<br />

Theresa von Avila<br />

Quelle: Aloysius Alkofer: Theresa von Avila<br />

Psalm 13 Verse 2–6<br />

Wie lange noch, Herr, vergisst du mich ganz? *<br />

Wie lange noch verbirgst du dein Gesicht vor mir?<br />

Wie lange noch muss ich Schmerzen ertragen<br />

in meiner Seele, /<br />

in meinem Herzen Kummer Tag für Tag? *<br />

Wie lange noch darf mein Feind über mich triumphieren?<br />

Blick doch her, erhöre mich, Herr, mein Gott, *<br />

erleuchte meine Augen, damit ich nicht entschlafe und sterbe,<br />

damit mein Feind nicht sagen kann: *<br />

„Ich habe ihn überwältigt“,<br />

damit meine Gegner nicht jubeln, *<br />

weil ich ihnen erlegen bin.<br />

Ich aber baue auf deine Huld, *<br />

mein Herz soll über deine Hilfe frohlocken.


Abend · Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> 258<br />

Singen will ich dem Herrn, *<br />

weil er mir Gutes getan hat.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Blick doch her, erhöre uns, Gott! Wie lange noch verbirgst du<br />

dich? Komm, erleuchte unsere Augen, sei uns nah mit deinem<br />

Licht.<br />

Lesung Ex 33, 9.11<br />

Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab<br />

und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit<br />

Mose. Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge,<br />

wie Menschen miteinander reden.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Wenn du beten willst, geh in deine Kammer und verschließ die<br />

Tür; dann bete zu deinem Vater.<br />

Fürbitten<br />

„Gib uns heute das Brot, das wir brauchen“, so betet Jesus, und<br />

so lehrt er seine Jünger beten. Zu ihm rufen wir:<br />

V: Kyrie, eleison, A: Christe, eleison.<br />

– Wir bitten für die vielen Menschen weltweit, denen das tägliche<br />

Brot fehlt.<br />

– Wir beten für die Kinder, Frauen, Männer, die in den Gold-,<br />

Silber- und Edelsteinminen dieser Erde schuften müssen.<br />

– Wir bitten für all diejenigen, die ihren Körper für Brot verkaufen<br />

müssen.<br />

– Wir beten für die Menschen auf der Flucht und in Lagern,<br />

denen das tägliche Brot mangelt.<br />

– Wir beten für alle, die einander das Brot brechen und es miteinander<br />

teilen.


259<br />

Dienstag, 23. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Herr, unser Gott, sieh gütig auf deine Gemeinde. Da wir durch<br />

Mäßigung den Leib in Zucht halten und Buße tun, schenke unserem<br />

Geist die wahre Sehnsucht nach dir. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


atthias<br />

Mittwoch<br />

24. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Die Apostelgeschichte (1, 15–26) berichtet, dass Matthias<br />

(hebr.: „Geschenk Gottes“) durch Los in das Apostelkollegium<br />

berufen wurde, um an die Stelle von Judas Iskariot zu treten. Der<br />

Überlieferung zufolge missionierte Matthias zunächst in Judäa und<br />

später in verschiedenen heidnischen Gebieten bis nach Äthiopien.<br />

Über sein weiteres Leben gibt es keine genaueren Berichte. Er<br />

soll um das Jahr 63 den Tod erlitten haben, wobei es verschiedene<br />

Überlieferungen darüber gibt, wie er zu Tode kam.<br />

Zu Beginn des vierten Jahrhunderts sollen die Gebeine des Apostels<br />

durch den Trierer Bischof Agritius im Auftrag der Kaiserin Helena<br />

als Geschenk nach Trier gebracht worden sein. Seit 1127 werden<br />

sie in der dortigen Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias<br />

bis heute verehrt, z. B. auch durch traditionelle Matthias-Wallfahrten,<br />

die von Matthias-Bruderschaften durchgeführt werden. Bei<br />

der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde<br />

der Festtag auf den 14. Mai verlegt, wird aber im deutschen<br />

Sprachraum weiter am 24. <strong>Februar</strong> gefeiert. Das Matthiasgrab ist<br />

das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen.<br />

Namenstag: hl. Eunike (biblische Gestalt) · hl. Ethelbert (Edbert, König<br />

von Kent, Förderer der christlichen Mission in England, † 616) · sel.<br />

Ida von Hohenfels (Gräfin von Sponheim, Benediktinerin, 12. Jh.) ·<br />

Irmengard von Lichtenthal (Markgräfin von Baden, Klostergründerin,<br />

† 1260)


261<br />

Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Lobet, ihr Knechte und Mägde des Herrn,<br />

lobt den Namen des Herrn!<br />

Nach Ps 113, 1<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Hört die Mahnung der Schrift:<br />

Jetzt ist die Zeit der Gnade da.<br />

Paulus sagt uns das Wort:<br />

Jetzt ist die Stunde unsres Heils;<br />

empfangt nicht vergeblich die göttliche Gabe.<br />

Maßvoll lebe der Leib,<br />

wachsam und lauter sei der Geist,<br />

dass der Weg dieser Zeit<br />

Durchgang zur Auferstehung sei.<br />

Die Erde zu heilen, schuf Gott diese Tage.<br />

Zeichen schauen wir nun,<br />

Irdisches wird zum Bilde hier;<br />

denn das kreisende Jahr<br />

lässt nach des Winters Frost und Nacht<br />

den Frühling die Erde für Ostern bereiten.<br />

Lasst uns loben den Herrn,<br />

lieben die Werke, die er schuf,<br />

froh erwarten den Tag,<br />

der die Verheißung uns erfüllt!<br />

Dem Vater, dem Sohne, dem Geist sei die Ehre!<br />

Amen.<br />

Zeitgenössisch<br />

Melodie: Benediktinisches Antiphonale 1, 142 f.


Morgen · Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> 262<br />

Psalm 47 Verse 2–10<br />

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände; *<br />

jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!<br />

Denn Furcht gebietend ist der Herr, der Höchste, *<br />

ein großer König über die ganze Erde.<br />

Er unterwirft uns Völker *<br />

und zwingt Nationen unter unsre Füße.<br />

Er wählt unser Erbland für uns aus, *<br />

den Stolz Jakobs, den er liebt.<br />

Gott stieg empor unter Jubel, *<br />

der Herr beim Schall der Hörner.<br />

Singt unserm Gott, ja, singt ihm! *<br />

Spielt unserm König, spielt ihm!<br />

Denn Gott ist König der ganzen Erde. *<br />

Spielt ihm ein Psalmenlied!<br />

Gott wurde König über alle Völker, *<br />

Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.<br />

Die Fürsten der Völker sind versammelt *<br />

als Volk des Gottes Abrahams.<br />

Denn Gott gehören die Mächte der Erde; *<br />

er ist hoch erhaben.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott Abrahams, durch die Apostel deines Sohnes hast du uns<br />

in dein Reich gerufen. Dich wollen wir loben, dir wollen wir<br />

singen.<br />

Lesung 2 Kor 5, 19b–20<br />

Uns Aposteln hat Gott das Wort von der Versöhnung anvertraut.<br />

Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist<br />

es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch<br />

mit Gott versöhnen!


263<br />

Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Einer von den Männern, die mit uns zusammen waren in der<br />

Zeit, als der Herr Jesus bei uns ein und aus ging – einer von<br />

diesen muss mit uns Zeuge für seine Auferstehung sein.<br />

Bitten<br />

Ewiger Gott, in deinem geliebten Sohn hast du dich uns zugeneigt.<br />

Wir bitten dich:<br />

A: Lass dein göttliches Wort Fleisch werden in uns.<br />

– In unserm Atmen und unserem Sprechen.<br />

– In unserm Sehen und unserem Blick.<br />

– In unsern Gedanken und in unserm Tun.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du kennst die Herzen aller Menschen; du hast es gefügt,<br />

dass der heilige Matthias zum Kollegium der Apostel hinzugewählt<br />

wurde. Deine Liebe lenke auch unseren Weg und reihe<br />

uns ein in die Schar deiner Auserwählten. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Gnade sei mit uns und Friede in Fülle<br />

durch die Erkenntnis Gottes<br />

und Jesu, unseres Herrn.<br />

Vgl. 2 Petr 1, 2


Eucharistie · Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> 264<br />

Eucharistiefeier<br />

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt,<br />

und ich habe euch dazu bestimmt,<br />

dass ihr hingeht und Frucht bringt<br />

und dass eure Frucht bleibt – so spricht der Herr.<br />

Joh 15, 16<br />

Gloria<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus der Apostelgeschichte Apg 1, 15–17.20ac–26<br />

In jenen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa<br />

hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte:<br />

Brüder! Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige<br />

Geist durch den Mund Davids im Voraus über Judas gesprochen<br />

hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen.<br />

Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen<br />

Dienst. Denn es steht im Buch der Psalmen: Sein Amt soll ein<br />

anderer erhalten! Einer von den Männern, die die ganze Zeit<br />

mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und<br />

aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem<br />

Tag, an dem er von uns ging und in den Himmel aufgenommen<br />

wurde, – einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge<br />

seiner Auferstehung sein.<br />

Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas,<br />

mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Dann beteten sie:<br />

Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden<br />

du erwählt hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu<br />

übernehmen. Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort<br />

gegangen, der ihm bestimmt war.<br />

Dann gaben sie ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias, und er<br />

wurde den elf Aposteln zugerechnet.


265<br />

Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Impuls zur Lesung<br />

Die Zwölf ist biblisch nicht irgendeine Zahl. Israel besteht nach<br />

der Tradition aus zwölf Stämmen, den Nachkommen der zwölf<br />

Söhne Jakobs, der von Gott den Namen „Israel“ (Gotteskämpfer)<br />

verliehen bekam. Zwölf Stämme Israels meint: ganz Israel;<br />

das Volk, das Gott erwählt hat und das er selbst vollenden will,<br />

in seiner Vollzahl, in seiner Vollgestalt. Dass der Herr die zerstreuten<br />

und untergegangenen Stämme nach der assyrischen<br />

Zerstörung des Nordreichs und dem Babylonischen Exil wieder<br />

sammeln würde, ist eine alte Heilsvorstellung, die im Neuen<br />

Testament lebendig bleibt. Auf den Toren des vom Himmel herabkommenden<br />

Jerusalem stehen die Namen der zwölf Stämme<br />

geschrieben (Offb 21, 12). Ganz Israel: Lukas erzählt davon,<br />

dass der gesprengte Kreis der Zwölf sich durch ein klares Auswahlverfahren<br />

und mit Gottes Hilfe rasch wieder schließt. Zum<br />

Amt der Zwölf gehört die Zeugenschaft nicht nur für Tod und<br />

Auferstehung Jesu, sondern auch für sein gesamtes öffentliches<br />

Leben. Und wie sie ihr eigenes Amt als Anteil oder Los<br />

(griechisch: kleros) verstehen, in dem Gott seinen Willen äußert<br />

(vgl. Spr 16, 33), wird auch Matthias durch Los bestimmt.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 113, 1–5a.6–7<br />

Kehrvers:<br />

Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Lobet, ihr Knechte des Herrn, *<br />

lobt den Namen des Herrn!<br />

Der Name des Herrn sei gepriesen *<br />

von nun an bis in Ewigkeit. – Kehrvers<br />

Vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang *<br />

sei der Name des Herrn gelobt.<br />

Der Herr ist erhaben über alle Völker, *<br />

seine Herrlichkeit überragt die Himmel. – Kehrvers


Eucharistie · Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> 266<br />

Wer gleicht dem Herrn, unserm Gott, /<br />

ihm, der in der Höhe thront, *<br />

der hinabschaut in die Tiefe,<br />

der den Schwachen aus dem Staub emporhebt *<br />

und den Armen erhöht, der im Schmutz liegt?<br />

Kehrvers:<br />

Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit.<br />

Kehrvers siehe Vers 2, ferner GL 62, 1 (V. Ton)<br />

oder GL 1975 693, 1 · KG 280 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Joh 15, 16<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

So spricht der Herr: Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,<br />

dass ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.<br />

Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Johannes Joh 15, 9–17<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der<br />

Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner<br />

Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner<br />

Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten<br />

habe und in seiner Liebe bleibe.<br />

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und<br />

damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot: Liebt<br />

einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere<br />

Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.<br />

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.<br />

Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß<br />

nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;<br />

denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem<br />

Vater gehört habe.<br />

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt<br />

und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt


267<br />

Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles<br />

geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.<br />

Dies trage ich euch auf: Liebt einander!<br />

Gabengebet<br />

Allmächtiger Gott, nimm diese Gaben an, die deine Kirche dir<br />

am Fest des heiligen Matthias darbringt, und stärke uns in dieser<br />

Feier mit deiner Gnade. Darum bitten wir durch Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger,<br />

ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn du<br />

bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verlässt, du hütest sie<br />

allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als<br />

Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines<br />

Sohnes. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den<br />

Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen<br />

Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Joh 15, 12<br />

Das ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe<br />

– so spricht der Herr.<br />

Schlussgebet<br />

Barmherziger Gott, schenke deiner Familie immer neu die Fülle<br />

deiner Gaben und lass uns auf die Fürsprache des heiligen Matthias<br />

Anteil erhalten am Los deiner Heiligen im Lichte. Darum<br />

bitten wir durch Christus, unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der allmächtige Gott segne euch durch unseren Herrn Jesus<br />

Christus, der seine Kirche auf das Fundament der Apostel gegründet<br />

hat.


Abend · Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> 268<br />

Der heilige Apostel Matthias hat mit Freimut das Evangelium<br />

Christi verkündet; Gott stärke euch durch seine Botschaft zum<br />

Zeugnis für die Wahrheit.<br />

Das Beispiel der Apostel festige euch im Glauben, ihre Fürsprache<br />

geleite euch zur ewigen Heimat.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang.<br />

Christian Friedrich Hebbel (deutscher Dramatiker und Lyriker, 1813–1863)<br />

• Wem oder was schenke ich Aufmerksamkeit?<br />

• Was imponiert mir – und warum?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Zu der Apostel Zahl gesellt durch heilge Wahl,<br />

Matthias, Gotteszeuge,<br />

jetzt an des Höchsten Thron hilfreicher Schutzpatron,<br />

zu uns dich niederbeuge!<br />

Das ganze Land hebt Herz und Hand<br />

empor zu dir vertrauend.


269<br />

Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Der Herr, zu dessen Ruhm du littst das Martertum,<br />

versagt dir keine Bitte;<br />

dein heilger Leib nun ruht als unschätzbares Gut<br />

verehrt in unsrer Mitte.<br />

Dies teure Pfand schütz Leut und Land,<br />

den Hirten und die Herde!<br />

O Stern, der neuen Glanz gießt auf der Jünger Kranz,<br />

die treu zu Jesus stehen;<br />

o Kirchensäule hehr, fest wie der Fels im Meer,<br />

wie auch die Stürme wehen!<br />

Die Kirche stütz, den Glauben schütz,<br />

gib Trost und Mut den Schwachen!<br />

Trier 1871 – GL 880 · GL 1975 879 (Anhang Trier), Strophen 1–3<br />

Psalm 27 Verse 1–6<br />

Der Herr ist mein Licht und mein Heil: *<br />

Vor wem sollte ich mich fürchten?<br />

Der Herr ist die Kraft meines Lebens: *<br />

Vor wem sollte mir bangen?<br />

Dringen Frevler auf mich ein, *<br />

um mich zu verschlingen,<br />

meine Bedränger und Feinde, *<br />

sie müssen straucheln und fallen.<br />

Mag ein Heer mich belagern: *<br />

Mein Herz wird nicht verzagen.<br />

Mag Krieg gegen mich toben: *<br />

Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.<br />

Nur eines erbitte ich vom Herrn, *<br />

danach verlangt mich:<br />

Im Haus des Herrn zu wohnen *<br />

alle Tage meines Lebens,


Abend · Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> 270<br />

die Freundlichkeit des Herrn zu schauen *<br />

und nachzusinnen in seinem Tempel.<br />

Denn er birgt mich in seinem Haus *<br />

am Tage des Unheils;<br />

er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes, *<br />

er hebt mich auf einen Felsen empor.<br />

Nun kann ich mein Haupt erheben *<br />

über die Feinde, die mich umringen.<br />

Ich will Opfer darbringen in seinem Zelt, Opfer mit Jubel; *<br />

dem Herrn will ich singen und spielen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Gott, du Kraft unseres Lebens, wie leicht verlässt uns der Mut.<br />

Lass uns zu Hause sein bei dir, damit wir neu erstarken und<br />

unseren Mitmenschen die Nahrung geben, die sie brauchen.<br />

Lesung Eph 2, 19–22<br />

Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern<br />

Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid auf<br />

das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein<br />

ist Christus Jesus selbst. Durch ihn wird der ganze Bau<br />

zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im<br />

Herrn. Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung<br />

Gottes erbaut.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt,<br />

damit ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt.<br />

Fürbitten<br />

Gütiger Schöpfer, du hast deinem Volk in Jesus Christus dein<br />

eigenes Leben geschenkt. Wir bitten dich:


271<br />

Mittwoch, 24. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

V: Rette dein Volk A: und segne dein Erbe.<br />

– Lass die beiden Völker des Bundes, Israel und die Kirche, den<br />

Menschen gemeinsam deine Liebe bezeugen.<br />

– Lass die getrennten Kirchen miteinander lernen, die Wahrheit<br />

Jesu zu tun.<br />

– Lass alle Glaubenden erkennen, wozu du sie heute brauchst.<br />

– Lass die Verstorbenen in deinem Frieden geborgen sein.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du kennst die Herzen aller Menschen; du hast es gefügt,<br />

dass der heilige Matthias zum Kollegium der Apostel hinzugewählt<br />

wurde. Deine Liebe lenke auch unseren Weg und reihe<br />

uns ein in die Schar deiner Auserwählten. Darum bitten wir<br />

durch Jesus Christus.<br />

Der ewigreiche Gott segne uns<br />

und schenke uns Kraft, seine Werke zu tun.<br />

Er gebe uns ein fröhliches Herz,<br />

dass unsere Freude überspringt<br />

und wir mit unseren Mitmenschen in seiner Fülle leben.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Heilige Walburga<br />

Walburga (um 710–779) ist eine besonders volkstümliche Heilige.<br />

Ihre Eltern, das angelsächsische Königspaar Richard von<br />

Wessex und Wunna, ihre Brüder Willibald und Wunibald und ihr<br />

Onkel Bonifatius werden ebenfalls als Heilige verehrt. Sie soll im<br />

Kloster Wimborne erzogen worden sein. 750 folgte Walburga dem<br />

Ruf des Bonifatius als Glaubensbotin nach Deutschland. Zunächst<br />

lebte sie als Nonne im Benediktinerkloster Tauberbischofsheim.<br />

761 übernahm sie nach dem Tode ihres Bruders Wunibald die<br />

Leitung des von ihm gegründeten Doppelklosters in Heidenheim.<br />

Ihre Glaubenskraft und mütterliche Ausstrahlung trugen viel zur<br />

Gewinnung der heidnischen Bevölkerung bei. So wurde diese klösterliche<br />

Gemeinschaft bald zu einem Mittelpunkt der christlichen<br />

Mission, einer Stätte der Bildung und der Sorge für die Menschen.<br />

Namenstag: hl. Adeltrud von Maubeuge (Äbtissin, † um 696) · sel.<br />

Adelhelm (erster Abt von Engelberg, † 1131) · sel. Adam (erster Abt<br />

von Ebrach, † 1161)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Wer nur den lieben Gott lässt walten<br />

und hoffet auf ihn allezeit,<br />

den wird er wunderbar erhalten<br />

in aller Not und Traurigkeit.<br />

Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,<br />

der hat auf keinen Sand gebaut.


273<br />

Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Was helfen uns die schweren Sorgen,<br />

was hilft uns unser Weh und Ach?<br />

Was hilft es, dass wir alle Morgen<br />

beseufzen unser Ungemach?<br />

Wir machen unser Kreuz und Leid<br />

nur größer durch die Traurigkeit.<br />

Man halte nur ein wenig stille<br />

und sei doch in sich selbst vergnügt,<br />

wie unsers Gottes Gnadenwille,<br />

wie sein Allwissenheit es fügt;<br />

Gott, der uns sich hat auserwählt,<br />

der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.<br />

Es sind ja Gott sehr leichte Sachen<br />

und ist dem Höchsten alles gleich:<br />

den Reichen klein und arm zu machen,<br />

den Armen aber groß und reich.<br />

Gott ist der rechte Wundermann,<br />

der bald erhöhn, bald stürzen kann.<br />

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,<br />

verricht das Deine nur getreu<br />

und trau des Himmels reichem Segen,<br />

so wird er bei dir werden neu.<br />

Denn welcher seine Zuversicht<br />

auf Gott setzt, den verlässt er nicht.<br />

Georg Neumark (1641) 1657<br />

GL 424 · GL 1975 295 · KG 541 · EG 369<br />

Psalm 18 Verse 47–51<br />

Es lebt der Herr! Mein Fels sei gepriesen! *<br />

Der Gott meines Heils sei hoch erhoben;<br />

denn Gott verschaffte mir Vergeltung *<br />

und unterwarf mir die Völker.


Morgen · Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> 274<br />

Du hast mich von meinen Feinden befreit, /<br />

mich über meine Gegner erhoben, *<br />

dem Mann der Gewalt mich entrissen.<br />

Darum will ich dir danken, Herr, vor den Völkern, *<br />

ich will deinem Namen singen und spielen.<br />

Seinem König verlieh er große Hilfe, /<br />

Huld erwies er seinem Gesalbten, *<br />

David und seinem Stamm auf ewig.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wer zu dir sich flüchtet, Gott unseres Heiles, den verlässt du<br />

nicht. Lass uns deine Treue allen Menschen verkünden.<br />

Lesung <br />

vgl. 1 Kön 8, 51a.52–53a<br />

Wir sind ja dein Volk, Herr, und dein Eigentum. Halte deine<br />

Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das<br />

Flehen deines Volkes Israel! Erhöre uns, sooft wir zu dir rufen!<br />

Du hast uns unter allen Völkern der Erde als dein Eigentum<br />

ausgewählt.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern Gutes gebt,<br />

um wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes<br />

geben, die ihn darum bitten?<br />

Bitten<br />

Wenden wir uns Gott zu, der uns ruft, seine Schöpfung mitzugestalten:<br />

A: Vor dir stehen wir, du unser Gott.<br />

– Mit unserm Geschick, unsern Talenten und Fähigkeiten.<br />

– Mit unserer Aufmerksamkeit, unserer Hilfsbereitschaft, unserem<br />

Mitgefühl.


275<br />

Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

– Mit Tatkraft und Entschlossenheit, heute zu tun, was gut und<br />

richtig ist.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, gib uns die Gnade, dass wir stets auf das<br />

Rechte bedacht sind und es auch entschlossen tun. Da wir ohne<br />

dich nicht bestehen können, hilf uns, nach deinem Willen zu<br />

leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Vernimm mein lautes Schreien, mein König und mein Gott,<br />

denn ich flehe zu dir.<br />

Ps 5, 2–3<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ester Est 4, 17k.17l–m.17r–t<br />

In jenen Tagen wurde die Königin Ester von Todesangst ergriffen<br />

und suchte Zuflucht beim Herrn, und sie betete zum<br />

Herrn, dem Gott Israels:<br />

Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin<br />

allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar<br />

vor mir. Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und<br />

meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen Völkern<br />

erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren<br />

als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt,<br />

wie du es versprochen hattest.


Eucharistie · Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> 276<br />

Denk an uns, Herr! Offenbare dich in der Zeit unserer Not,<br />

und gib mir Mut, König der Götter und Herrscher über alle<br />

Mächte! Leg mir in Gegenwart des Löwen die passenden Worte<br />

in den Mund, und stimm sein Herz um, damit er unseren Feind<br />

hasst und ihn und seine Gesinnungsgenossen vernichtet. Uns<br />

aber rette mit deiner Hand! Hilf mir, denn ich bin allein und<br />

habe niemand außer dir, o Herr!<br />

Impuls zur Lesung<br />

Bitte nicht! Oh nein! Warum gerade ich? So reagieren wir,<br />

wenn eine Aufgabe uns zu groß oder zu gefährlich, wenn sie<br />

uns lästig oder überflüssig, oder gar unmöglich erscheint. Ausgerechnet<br />

ich? So reagieren wir oft, und so reagieren nach<br />

biblischem Zeugnis oft auch diejenigen, die Gott um ihre Mitarbeit<br />

bittet. Sie fühlen sich überfordert und ungeeignet, sie<br />

reagieren verunsichert oder gereizt. Ausgerechnet ich, ich, mit<br />

meinen Problemen. In meinem Alter! Dieser da oder jene dort,<br />

die würden doch ganz anders in die göttlichen Pläne passen.<br />

Außerdem, gibt es nicht Milliarden anderer Menschen? Doch<br />

so einfach kommen wir da nicht heraus. Die Beziehung zwischen<br />

Gott und Mensch ist für den jüdischen Philosophen Emmanuel<br />

Levinas (1906–1995) eine Beziehung „von Einzigkeit<br />

zu Einzigkeit“. Der biblische Gott ist ein einziger, und Einmaligkeit,<br />

Unvergleichlichkeit, Unersetzlichkeit zeichnen auch<br />

jeden Menschen aus, der sich vom Herrn ansprechen und beanspruchen<br />

lässt. Ester, persische Königin und Tochter Israels,<br />

solidarisiert sich nach erstem Zögern mit ihrem bedrohten<br />

Volk, statt hinter Palastmauern das Luxusleben zu genießen,<br />

das ihr zugefallen ist. Der eine, unvertretbare Mensch Ester<br />

tritt für die vielen ein. Ester ist einzig, und doch nicht allein.<br />

Der Geist des Herrn wirkt in ihr, Gottes Wort wohnt in ihr,<br />

stärkt sie, leitet sie, damit der Mensch Ester Mensch für den<br />

Menschen sei. Gott und Mensch? Eine Beziehung von Einzigkeit<br />

zu Einzigkeit.


277<br />

Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Antwortpsalm <br />

Kehrvers:<br />

Herr, du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief.<br />

Ps 138, 1–3.7c–8<br />

Ich will dir danken aus ganzem Herzen, *<br />

dir vor den Engeln singen und spielen;<br />

ich will mich niederwerfen zu deinem heiligen Tempel hin *<br />

und deinem Namen danken<br />

für deine Huld und Treue. – Kehrvers<br />

Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, *<br />

deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.<br />

Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; *<br />

du gabst meiner Seele große Kraft. – Kehrvers<br />

Du streckst die Hand aus gegen meine wütenden Feinde, *<br />

und deine Rechte hilft mir.<br />

Der Herr nimmt sich meiner an. /<br />

Herr, deine Huld währt ewig. *<br />

Lass nicht ab vom Werk deiner Hände! – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 3a, ferner GL 76, 1 (I. Ton) oder GL 1975 698, 1 (II. Ton)<br />

oder KG 644 (IV. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

Ps 51, 12a.14a<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, mach mich wieder froh<br />

mit deinem Heil!<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 7, 7–12<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird<br />

euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann<br />

wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht,<br />

der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.


Abend · Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> 278<br />

Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt,<br />

wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen<br />

Fisch bittet?<br />

Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt,<br />

was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen<br />

Gutes geben, die ihn bitten.<br />

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!<br />

Darin besteht das Gesetz und die Propheten.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag wohl nichts darin<br />

sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.<br />

Arthur Schopenhauer (deutscher Philosoph, 1788–1860)<br />

• Was bedeutet mir die Höflichkeit anderer?<br />

• Gibt es Situationen, in denen es mir schwerfällt, höflich zu<br />

bleiben?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Tu auf, tu auf, du schönes Blut,<br />

Gott will zu dir sich kehren!<br />

O Sünder, greif nun Herz und Mut,<br />

hör auf, die Sünd zu mehren!<br />

Wer Buß zu rechter Zeit verricht,


279<br />

Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

der soll in Wahrheit leben.<br />

Gott will den Tod des Sünders nicht.<br />

Wann willst du dich ergeben?<br />

Vergebens ist all Rat und Tat,<br />

was willst du länger säumen?<br />

Es sei nun gleich früh oder spat,<br />

die Festung musst du räumen.<br />

O armes Kind! O Sünder blind!<br />

Was hilft das Widerstreben?<br />

Dein Stärk verschwindt als wie der Wind,<br />

lass ab, es ist vergebens!<br />

Tu auf, tu auf, glaub mir’s fürwahr,<br />

Gott lässt mit sich nicht scherzen!<br />

Dein arme Seel steht in Gefahr,<br />

und wird dich’s ewig schmerzen.<br />

Kehr wieder, o verlorner Sohn,<br />

reiß ab der Sünden Banden!<br />

Ich schwör dir, bei dem Gottesthron<br />

die Gnad ist noch vorhanden.<br />

Friedrich Spee 1628<br />

Gl 753 (Anhang Köln), Strophen 1–3,<br />

längere Fassung: GL 1975 850 (Anhang Köln)<br />

Psalm 119 <br />

Verse 17–24 Gimel<br />

Herr, tu deinem Knecht Gutes, erhalt mich am Leben! *<br />

Dann will ich dein Wort befolgen.<br />

Öffne mir die Augen *<br />

für das Wunderbare an deiner Weisung!<br />

Ich bin nur Gast auf Erden. *<br />

Verbirg mir nicht deine Gebote!<br />

In Sehnsucht nach deinem Urteil *<br />

verzehrt sich allezeit meine Seele.<br />

Du drohst den Stolzen. *<br />

Verflucht sei, wer abirrt von deinen Geboten!


Abend · Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> 280<br />

Nimm von mir Schmach und Verachtung! *<br />

Denn was du vorschreibst, befolge ich.<br />

Wenn auch Fürsten gegen mich beraten: *<br />

dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.<br />

Deine Vorschriften machen mich froh; *<br />

sie sind meine Berater.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Nur Gast sind wir auf Erden, gütiger Vater. Öffne uns die Augen<br />

und weise uns deine Wege: Lass uns bei dir Heimat finden.<br />

Lesung Dtn 4, 7<br />

Welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie<br />

Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden;<br />

klopft an, dann wird euch geöffnet.<br />

Fürbitten<br />

Lasst uns beten zu Gott, der uns in seinem Sohn seine Treue<br />

erwiesen hat:<br />

A: Höre unser Gebet.<br />

– Für die Familien, deren Angehörige in den Krisenregionen<br />

der Erde aktiven Friedensdienst leisten.<br />

– Für die Jugendlichen, die nach Halt und Orientierung jenseits<br />

von Konsum und Spaßgesellschaft suchen.<br />

– Für die Straßenkinder in den Großstädten, die keine Familie<br />

mehr haben.<br />

– Für die Geflüchteten, besonders in Nordafrika und in den<br />

Booten auf dem Mittelmeer.


281<br />

Donnerstag, 25. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

– Für alle, die einsam und in der Fremde sterben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, gib uns die Gnade, dass wir stets auf das<br />

Rechte bedacht sind und es auch entschlossen tun. Da wir ohne<br />

dich nicht bestehen können, hilf uns, nach deinem Willen zu<br />

leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Freitag, 26. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: hl. Dionysius (erster Bischof von Augsburg, Märtyrer, 4.<br />

Jh.) · sel. Ottokar (Otgar, Benediktiner, Gründer der Abtei Tegernsee,<br />

† 771) · hl. Mechthild von Sponheim (Reklusin, † 1154) · Ulrich von<br />

Obermarchtal (Prämonstratenser, † 1187)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Volk für die Gerechtigkeit,<br />

dein Gott lädt dich ein,<br />

aus dem Gefängnis zu gehen,<br />

um mit ihm<br />

die Freiheit aller Menschen zu verteidigen.<br />

Volk, das einst Sklave war,<br />

hörst du nicht<br />

die Stimme des Heiligen Geistes<br />

im Lärm der Welt?<br />

Volk für den Dienst,<br />

dein Gott lädt dich ein,<br />

das Meer zu durchschreiten,<br />

um von ihm zu lernen,<br />

dass er der Gott des Unmöglichen ist.<br />

Volk der Verheißung,<br />

hörst du nicht<br />

die Stimme des Heiligen Geistes<br />

im Lärm der Welt?


283<br />

Freitag, 26. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Volk für die Hoffnung,<br />

dein Gott lädt dich ein,<br />

durch die Wüste zu ziehen,<br />

damit in deinem Herzen<br />

der einzige Weg des Evangeliums sich öffne.<br />

Volk, aus dem Sand gezogen,<br />

hörst du nicht<br />

die Stimme des Heiligen Geistes<br />

im Lärm der Welt?<br />

Nichts wird dich trennen können<br />

von der unbesiegbaren Liebe Gottes,<br />

du bist schon siegreich<br />

in Jesus Christus, der dich gerettet hat.<br />

Er ist Herr!<br />

Aus: Reinhard Lettmann, Nardenöl und leere Hände, 14 f.,<br />

© 2001 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />

Canticum Jer 7, 2c–7<br />

Antiphon:<br />

Bessert euer Verhalten und euer Tun, dann will ich bei euch<br />

wohnen hier an diesem Ort!<br />

Hört das Wort des Herrn, ganz Juda, /<br />

alle, die ihr durch diese Tore kommt, *<br />

um dem Herrn zu huldigen!<br />

So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: /<br />

Bessert euer Verhalten und euer Tun, *<br />

dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort!<br />

Vertraut nicht auf die trügerischen Worte: *<br />

Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn,<br />

der Tempel des Herrn ist hier!<br />

Denn nur wenn ihr euer Verhalten und euer Tun<br />

von Grund auf bessert, *<br />

wenn ihr gerecht entscheidet im Rechtsstreit,


Morgen · Freitag, 26. <strong>Februar</strong> 284<br />

wenn ihr die Waisen und Witwen nicht unterdrückt, *<br />

unschuldiges Blut an diesem Ort nicht vergießt<br />

und nicht anderen Göttern nachlauft *<br />

zu eurem eigenen Schaden,<br />

dann will ich bei euch wohnen hier an diesem Ort, *<br />

in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe<br />

für ewige Zeiten.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Antiphon:<br />

Bessert euer Verhalten und euer Tun, dann will ich bei euch<br />

wohnen hier an diesem Ort!<br />

Lesung Jes 53, 11b–12<br />

Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt<br />

ihre Schuld auf sich. Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil<br />

unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute,<br />

weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher<br />

rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat<br />

für die Schuldigen ein.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Wenn eure Gerechtigkeit nicht noch viel größer ist als die der<br />

Schriftgelehrten und der Pharisäer, so werdet ihr nicht in das<br />

Himmelreich kommen.<br />

Bitten<br />

Heute vor 150 Jahren endete der Deutsch-Französische Krieg.<br />

75 Jahre später waren es glaubende Menschen, die entscheidende<br />

Weichen nicht nur für die Versöhnung zwischen Franzosen<br />

und Deutschen, sondern auch für ein zusammenwachsendes<br />

Europa gestellt haben. Auch unsere Welt heute bedarf<br />

dieses konfliktlösenden Potenzials. Darum bitten wir:


285<br />

Freitag, 26. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

V: Du Gott aller Völker,A: mach uns zu Boten deines Friedens.<br />

– Lass uns der Ruhe und Besinnung Raum geben, damit wir von<br />

dir lernen, was hier und jetzt nötig ist.<br />

– Gib uns die Kraft, unserer Verantwortung für unsere Mitmenschen<br />

und Mitgeschöpfe gerecht zu werden.<br />

– Hilf uns, Versöhnung zu stiften, wo Zwietracht herrscht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, gib, dass deine Gläubigen sich in rechter<br />

Weise auf Ostern vorbereiten, und was wir dem Leib an Entsagung<br />

auferlegen, das trage reiche Frucht und erneuere unseren<br />

Geist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Führe mich heraus aus der Bedrängnis, o Herr.<br />

Sieh meine Not und Plage an<br />

und vergib mir all meine Sünden.<br />

Ps 25, 17b–18<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Ezechiel Ez 18, 21–28<br />

So spricht Gott, der Herr: Wenn der Schuldige sich von allen<br />

Sünden, die er getan hat, abwendet, auf alle meine Gesetze<br />

achtet und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, dann wird er<br />

bestimmt am Leben bleiben und nicht sterben.


Eucharistie · Freitag, 26. <strong>Februar</strong> 286<br />

Keines der Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat,<br />

wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit wird er am<br />

Leben bleiben. Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen<br />

– Spruch Gottes, des Herrn – und nicht vielmehr daran, dass er<br />

seine bösen Wege verlässt und so am Leben bleibt?<br />

Wenn jedoch ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt,<br />

wenn er Unrecht tut und all die Gräueltaten begeht, die<br />

auch der Böse verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben?<br />

Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen<br />

seiner Treulosigkeit und wegen der Sünde, die er begangen hat,<br />

ihretwegen muss er sterben.<br />

Ihr aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Hört<br />

doch, ihr vom Haus Israel: Mein Verhalten soll nicht richtig<br />

sein? Nein, euer Verhalten ist nicht richtig.<br />

Wenn der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und<br />

Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er<br />

getan hat, wird er sterben.<br />

Wenn sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er<br />

begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird<br />

er sein Leben bewahren. Wenn er alle Vergehen, deren er sich<br />

schuldig gemacht hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt<br />

am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.<br />

Impuls zur Lesung<br />

Im Alten Orient ist man von einem Zusammenhang von Tun<br />

und Ergehen überzeugt, der sogar die Generationen übergreift.<br />

In der Verbannung kamen israelitische Männer und Frauen zu<br />

dem Schluss, Sünden ihrer Vorfahren hätten die geschichtliche<br />

Katastrophe ausgelöst, deren harte Konsequenzen sie nun<br />

zu tragen hatten. Verbitterung, Resignation – welche andere<br />

Möglichkeit gab es denn? Und vor allem: wozu sich persönlich<br />

um eine gerechte Lebensführung mühen, wenn man ohnehin<br />

die Verfehlungen der anderen auszubaden hat? Der Prophet<br />

Ezechiel erkennt die tödliche Gefahr. Scharf stellt er heraus,<br />

dass jeder und jede für sich, für die eigene Gesinnung und die


287<br />

Freitag, 26. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

eigenen Taten, einsteht. Wer gerecht lebte, nun aber Unrecht<br />

tut, haftet mit seinem Leben. Wer einst ungerecht lebte, jetzt<br />

aber bereut und umkehrt, gewinnt Leben. In dieser gläubigen<br />

Klärung hat der jüdische Religionsphilosoph Jacob Taubes<br />

(1923–1987) die Geburtsstunde des menschlichen Individuums,<br />

des unverwechselbaren und unersetzlichen Einzelnen,<br />

erblickt. Unter dem guten Stern eines Gottes, dem nicht die<br />

Sackgasse zum Tod gefällt, sondern die Kehre ins Leben, eine<br />

glückliche Geburt.<br />

Antwortpsalm <br />

Ps 130, 1–7a.8<br />

Kehrvers:<br />

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte<br />

bestehen?<br />

Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: *<br />

Herr, höre meine Stimme!<br />

Wende dein Ohr mir zu, *<br />

achte auf mein lautes Flehen! – Kehrvers<br />

Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, *<br />

Herr, wer könnte bestehen?<br />

Doch bei dir ist Vergebung, *<br />

damit man in Ehrfurcht dir dient. – Kehrvers<br />

Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, *<br />

ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.<br />

Meine Seele wartet auf den Herrn *<br />

mehr als die Wächter auf den Morgen. – Kehrvers<br />

Mehr als die Wächter auf den Morgen *<br />

soll Israel harren auf den Herrn.<br />

Ja, er wird Israel erlösen *<br />

von all seinen Sünden. – Kehrvers<br />

Kehrvers siehe Vers 3, ferner GL 518 · GL 1975 191, 1 · KG 400 (VII. Ton)


Eucharistie · Freitag, 26. <strong>Februar</strong> 288<br />

Ruf vor dem Evangelium Ez 18, 31<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

So spricht der Herr: Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt<br />

habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 5, 20–26<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit<br />

nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten<br />

und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.<br />

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst<br />

nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen<br />

sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur<br />

zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder<br />

sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen<br />

sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem<br />

Feuer der Hölle verfallen sein.<br />

Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei<br />

einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine<br />

Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst<br />

mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.<br />

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du<br />

mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich<br />

dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich<br />

dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen.<br />

Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus,<br />

bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.


289<br />

Freitag, 26. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Innehalten am Abend<br />

Die Stimme der Freundschaft in der Not zu vernehmen, ist das<br />

Göttlichste, was dem Herzen widerfahren kann.<br />

Charlotte von Schiller<br />

(Ehefrau des Dichters Friedrich von Schiller, 1766–1826)<br />

• In welchen Situationen habe ich schon solch tiefe, hilfreiche<br />

Freundschaft erfahren können?<br />

• Wie solidarisch bin ich mit Freunden in Not und Nöten?<br />

Confiteor (Seite 17) – oder – Erbarme dich (Seite 30)<br />

Hymnus<br />

Nun ist sie da, die rechte Zeit,<br />

die Gottes Huld uns wieder schenkt,<br />

nun ist er da, der Tag des Heils,<br />

erfüllt von Christi hellem Licht.<br />

Jetzt soll sich unser ganzes Herz<br />

durch Fasten und Gebet erneu’n,<br />

und durch Entsagung werde stark,<br />

was müde ist und schwach und krank.<br />

Lass uns, o Herr, mit Geist und Leib<br />

das Werk der Buße freudig tun,<br />

dass wir den Übergang bestehn<br />

zum Pascha, das kein Ende kennt.


Abend · Freitag, 26. <strong>Februar</strong> 290<br />

Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit,<br />

lobsinge alles, was da lebt.<br />

Lass uns, durch deine Gnade neu,<br />

dich preisen durch ein neues Lied.<br />

Nach: Nunc tempus acceptabile; spätestens 10. Jahrhundert<br />

Melodie: GL 638 – andere Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512 · EG 72<br />

Canticum Offb 15, 3b–4<br />

Antiphon:<br />

Alle Völker werden kommen und niederfallen vor dir, unserem<br />

Gott und Herrn.<br />

Groß und wunderbar sind deine Taten, *<br />

Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung.<br />

Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, *<br />

du König der Völker.<br />

Wer wird dich nicht fürchten, Herr, *<br />

wer wird deinen Namen nicht preisen?<br />

Denn du allein bist heilig: /<br />

Alle Völker kommen und beten dich an; *<br />

denn offenbar geworden sind deine gerechten Taten.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung Jak 5, 16.19–20<br />

Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit<br />

ihr geheilt werdet! Viel vermag das inständige Gebet eines<br />

Gerechten. Meine Brüder, wenn einer bei euch von der Wahrheit<br />

abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt, dann sollt ihr<br />

wissen: Wer einen Sünder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr<br />

bewegt, der rettet ihn vor dem Tod und deckt viele Sünden zu.


291<br />

Freitag, 26. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Versöhne dich zuerst mit deinem Bruder; dann komm und opfere<br />

deine Gabe.<br />

Fürbitten<br />

Barmherziger Gott, du richtest, als wolltest du belohnen. Wir<br />

rufen zu dir:<br />

A: Richte dein Recht auf in unserer Welt.<br />

Schenke allen, die als Schlichter oder Mediatoren bestellt sind,<br />

Achtsamkeit und Einfallsreichtum,<br />

– dass sie die Streitenden zu fruchtbaren Lösungen führen.<br />

Gib den in der Justiz Tätigen einen wachen Sinn für deine Gerechtigkeit<br />

und dein Erbarmen,<br />

– damit sie den Menschen, denen sie vor Gericht begegnen,<br />

Perspektiven eröffnen, statt sie ihnen zu nehmen.<br />

Stärke alle, die sich abseits der breiten Öffentlichkeit um Versöhnung<br />

zwischen verfeindeten Völkern bemühen,<br />

– und gib ihnen Mut, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen<br />

nicht aufzugeben.<br />

Durchbrich den Kreislauf der Gewalt im Heiligen Land und in<br />

den anderen Krisenregionen der Erde,<br />

– damit durch Dialog und Begegnung Raum für Versöhnung<br />

und dauerhaften Frieden entstehen kann.<br />

Tröste alle, die einen Angehörigen durch Gewaltverbrechen<br />

verloren haben,<br />

– und gib ihnen die Hoffnung, dass ihre Lieben ihnen nicht für<br />

immer genommen sind.<br />

Vaterunser


Abend · Freitag, 26. <strong>Februar</strong> 292<br />

Oration<br />

Allmächtiger Gott, gib, dass deine Gläubigen sich in rechter<br />

Weise auf Ostern vorbereiten, und was wir dem Leib an Entsagung<br />

auferlegen, das trage reiche Frucht und erneuere unseren<br />

Geist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Eine ruhige Nacht und ein gutes Ende<br />

gewähre uns der allmächtige Herr.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Samstag, 27. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Namenstag: Markward von Prüm (Abt, Berater Kaiser Ludwigs des<br />

Frommen, † 853) · hl. Gregor von Narek (armen. Mönch, Kirchenlehrer,<br />

† um 1005)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Ein reines Herz, Herr, schaff in mir,<br />

schließ zu der Sünde Tor und Tür;<br />

vertreibe sie und lass nicht zu,<br />

dass sie in meinem Herzen ruh.<br />

Dir öffn ich, Jesu, meine Tür,<br />

ach komm und wohne du bei mir;<br />

treib all Unreinigkeit hinaus<br />

aus deinem Tempel, deinem Haus.<br />

Lass deines guten Geistes Licht<br />

und dein hell glänzend Angesicht<br />

erleuchten mein Herz und Gemüt,<br />

o Brunnen unerschöpfter Güt,<br />

und mache dann mein Herz zugleich<br />

an Himmelsglut und Segen reich;<br />

gib Weisheit, Stärke, Rat, Verstand<br />

aus deiner milden Gnadenhand.<br />

So will ich deines Namens Ruhm<br />

ausbreiten als dein Eigentum


Morgen · Samstag, 27. <strong>Februar</strong> 294<br />

und dieses achten für Gewinn,<br />

wenn ich nur dir ergeben bin.<br />

Heinrich Georg Neuß 1703<br />

EG 389 – Melodie: GL 485 · GL 1975 643 · KG 512<br />

Psalm 34 Verse 2–11<br />

Ich will den Herrn allezeit preisen; *<br />

immer sei sein Lob in meinem Mund.<br />

Meine Seele rühme sich des Herrn; *<br />

die Armen sollen es hören und sich freuen.<br />

Verherrlicht mit mir den Herrn, *<br />

lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.<br />

Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört, *<br />

er hat mich all meinen Ängsten entrissen.<br />

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, *<br />

und ihr braucht nicht zu erröten.<br />

Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. *<br />

Er half ihm aus all seinen Nöten.<br />

Der Engel des Herrn umschirmt alle,<br />

die ihn fürchten und ehren, *<br />

und er befreit sie.<br />

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; *<br />

wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!<br />

Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; *<br />

denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.<br />

Reiche müssen darben und hungern; *<br />

wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Wer dich sucht, leidet keinen Mangel. Vater, erfülle uns mit<br />

deiner Güte, dass wir den Segen weiterschenken, den wir von<br />

dir empfangen.


295<br />

Samstag, 27. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Lesung <br />

Röm 12, 17a.19b–21<br />

Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Denn in der Schrift<br />

steht: Mein ist die Rache, spricht der Herr. Vielmehr: Wenn<br />

dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib<br />

ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen<br />

auf sein Haupt. Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern<br />

besiege das Böse durch das Gute.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Betet für die, die euch verfolgen und verleumden, dann seid ihr<br />

Söhne eures Vaters, der im Himmel ist.<br />

Bitten<br />

Gepriesen sei Jesus Christus, der uns Gottes Treue verkündet<br />

hat. Zu ihm rufen wir:<br />

A: Stärke unseren Glauben.<br />

– Wenn wir uns aus Angst vor Spott oder Verfolgung nicht zu<br />

dir bekennen.<br />

– Wenn wir uns mehr auf menschliches Denken und Tun verlassen,<br />

als nach dem Willen des Vaters zu fragen.<br />

– Wenn jemand der Verzweiflung nahe ist und unsere Hilfe<br />

braucht.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Ewiger Vater, wende unsere Herzen zu dir hin, damit wir das<br />

eine Notwendige suchen und dich in Werken der Liebe verherrlichen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil<br />

und führe uns zum ewigen Leben.


Eucharistie · Samstag, 27. <strong>Februar</strong> 296<br />

Texte zur Eucharistiefeier<br />

Die Weisung des Herrn ist vollkommen,<br />

sie erquickt den Menschen.<br />

Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,<br />

den Unwissenden macht es weise.<br />

Ps 19, 8<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Deuteronomium Dtn 26, 16–19<br />

Mose sprach zum Volk: Heute, an diesem Tag, verpflichtet<br />

dich der Herr, dein Gott, diese Gesetze und die Rechtsvorschriften<br />

zu halten. Du sollst auf sie achten und sie halten mit<br />

ganzem Herzen und mit ganzer Seele.<br />

Heute hast du der Erklärung des Herrn zugestimmt. Er hat dir<br />

erklärt: Er will dein Gott werden, und du sollst auf seinen Wegen<br />

gehen, auf seine Gesetze, Gebote und Rechtsvorschriften<br />

achten und auf seine Stimme hören.<br />

Und der Herr hat heute deiner Erklärung zugestimmt. Du hast<br />

ihm erklärt: Du möchtest das Volk werden, das ihm persönlich<br />

gehört, wie er es dir zugesagt hat. Du willst auf alle seine Gebote<br />

achten; er soll dich über alle Völker, die er geschaffen hat,<br />

erheben – zum Lob, zum Ruhm, zur Zierde –; und du möchtest<br />

ein Volk werden, das ihm, dem Herrn, deinem Gott, heilig ist,<br />

wie er es zugesagt hat.<br />

Antwortpsalm Ps 119, 1–2.4–5.7–8<br />

Kehrvers:<br />

Selig die Menschen, die leben nach der Weisung des Herrn.<br />

Wohl denen, deren Weg ohne Tadel ist, *<br />

die leben nach der Weisung des Herrn.


297<br />

Samstag, 27. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Wohl denen, die seine Vorschriften befolgen *<br />

und ihn suchen von ganzem Herzen. – Kehrvers<br />

Du hast deine Befehle gegeben, *<br />

damit man sie genau beachtet.<br />

Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, *<br />

deinen Gesetzen zu folgen! – Kehrvers<br />

Mit lauterem Herzen will ich dir danken, *<br />

wenn ich deine gerechten Urteile lerne.<br />

Deinen Gesetzen will ich immer folgen. *<br />

Lass mich doch niemals im Stich! – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 1, ferner GL 71, 1 (VIII. Ton) oder GL 1975 708, 1 (IV. Ton)<br />

oder KG 606 (VII. Ton)<br />

Ruf vor dem Evangelium <br />

2 Kor 6, 2b<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der<br />

Rettung.<br />

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Matthäus Mt 5, 43–48<br />

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört,<br />

dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und<br />

deinen Feind hassen.<br />

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die<br />

euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet;<br />

denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten,<br />

und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr<br />

nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr<br />

dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?<br />

Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes?<br />

Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen<br />

sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.


Eucharistie · Samstag, 27. <strong>Februar</strong> 298<br />

Impuls zum Evangelium<br />

Zur Trauerfeier im Münchner Liebfrauendom nach der furchtbaren<br />

Bluttat waren am 22. Juli 2016 neun Kerzen für die Opfer<br />

des Anschlags entzündet worden. Dem jugendlichen Täter,<br />

der sich am Ende selbst getötet hatte, leuchtete kein Licht. Alles<br />

andere wäre ja auch schwer zu erklären gewesen. Es hätte<br />

sich, angesichts der grausamen, wohl von Rechtsextremisten<br />

angestachelten Tat, im Angesicht der völlig wehrlosen Opfer<br />

und ihrer im Schmerz fassungslosen Familien, etwas, vielmehr<br />

alles, in uns dagegen gewehrt. Die „Fremdenliebe“ (Lev<br />

19, 33–34) hat Albert Schweitzer den „Adelstitel des Alten Testaments“<br />

genannt. Der Adelstitel des Neuen Testaments ist für<br />

Schweitzer die Feindesliebe. Ob diese Unterscheidung trägt,<br />

darf offenbleiben. Altes und Neues Testament sind sich hier jedenfalls<br />

ganz nahe. Feinde. Bei diesem Stichwort dachte man<br />

im Israel der Zeit Jesu zuerst an die Besatzungsmacht, den römischen<br />

Statthalter und seine Truppen. Die Römerherrschaft,<br />

die auf der Unterwerfung und Ausbeutung der unterworfenen<br />

Völker beruht, ist Unrecht. Die großen römischen Herren, die<br />

nicht so großen, aber ebenso Furcht einflößenden Soldaten,<br />

sie bedeuten Gewalt, sie machen Angst, es sind bedrohliche<br />

Feinde. Und doch fordert Jesus, sie zu lieben. Sie als Feinde zu<br />

lieben, also nicht etwa in einer Identifikation mit dem Aggressor<br />

die Brutalität des römischen Reiches und seiner Beamten<br />

und Söldner schönzulügen, damit die erlittene Machtlosigkeit<br />

erträglich wird. Geht das? Kann man beides zugleich festhalten?<br />

Den Blick auf das furchtbare Unrecht, das sich gerade<br />

durchsetzt, in diesem Augenblick, in diesem Gegenüber, das<br />

uns bedroht und schädigt und zwingt, und die Haltung der<br />

Liebe? Das ist der Glaube, den Jesus wagt und übt. Wenn wir<br />

ihn mit ihm wagen, wenn wir mit ihm üben, verändert sich<br />

etwas; zuallererst in uns. Doch wie anders veränderte sich die<br />

Welt?


299<br />

Samstag, 27. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Abendgebet am Vorabend<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich hören?<br />

Wie lass ich mich bezaubern und betören!<br />

Die kurze Freud, die kurze Zeit vergeht,<br />

und meine Seel noch so gefährlich steht.<br />

Gott rufet noch. Sollt ich nicht endlich kommen?<br />

Ich hab so lang die treue Stimm vernommen.<br />

Ich wusst es wohl: ich war nicht, wie ich sollt.<br />

Er winkte mir, ich habe nicht gewollt.<br />

Gott rufet noch. Wie, dass ich mich nicht gebe!<br />

Ich fürcht sein Joch und doch in Banden lebe.<br />

Ich halte Gott und meine Seele auf.<br />

Er ziehet mich; mein armes Herze, lauf!<br />

Ich folge Gott, ich will ihm ganz genügen.<br />

Die Gnade soll im Herzen endlich siegen.<br />

Ich gebe mich; Gott soll hinfort allein<br />

und unbedingt mein Herr und Meister sein.<br />

Ach nimm mich hin, du Langmut ohne Maße;<br />

ergreif mich wohl, dass ich dich nie verlasse.<br />

Herr, rede nur, ich geb begierig acht;<br />

führ, wie du willst, ich bin in deiner Macht.<br />

Gerhard Tersteegen 1735 – EG 392<br />

Strophen 1–3, 7 und 8


Abend · Samstag, 27. <strong>Februar</strong> 300<br />

Canticum Phil 2, 6–11<br />

Antiphon:<br />

Mose und Elija sprachen von dem Weg, den er in Jerusalem<br />

vollenden wollte.<br />

Christus Jesus war Gott gleich, *<br />

hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,<br />

sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave *<br />

und den Menschen gleich.<br />

Sein Leben war das eines Menschen; /<br />

er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, *<br />

bis zum Tod am Kreuz.<br />

Darum hat ihn Gott über alle erhöht /<br />

und ihm den Namen verliehen, *<br />

der größer ist als alle Namen,<br />

damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde *<br />

ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu<br />

und jeder Mund bekennt: /<br />

„Jesus Christus ist der Herr“ – *<br />

zur Ehre Gottes, des Vaters.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung 2 Kor 6, 1–4a<br />

Wir ermahnen euch, dass ihr die Gnade Gottes nicht vergebens<br />

empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre<br />

ich dich, am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die Zeit<br />

der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemand geben<br />

wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht getadelt<br />

werden kann. In allem erweisen wir uns als Gottes Diener.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn,<br />

auf ihn sollt ihr hören.


301<br />

Samstag, 27. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Fürbitten<br />

Gott, unser Heil, wir bekennen Jesus als deinen geliebten Sohn.<br />

Dich bitten wir:<br />

A: Lass Jesu Stimme Gehör finden.<br />

Unser Leben ist von den Sorgen des Alltags übertönt;<br />

– schenke deinen Glaubenden Zeiten der Stille, in denen sie<br />

deinen Zuspruch vernehmen können.<br />

In unserer Umwelt herrscht viel Desinteresse an deiner Kirche;<br />

– lass deine Glaubenden lebendige Wegweiser sein.<br />

Unsere Welt ist von Krieg, Krankheit und Hunger geplagt;<br />

– mache die Gemeinschaft der Glaubenden zu einem Ort der<br />

Stärkung und der Versöhnung.<br />

Zu allen Zeiten haben deine Kinder vom Wort deines Mundes<br />

gelebt;<br />

– rufe die Verstorbenen nun zur ewigen Gemeinschaft mit dir.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />

Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres<br />

Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Gott lasse uns wachsen in der Gnade und Erkenntnis<br />

unseres Herrn und Retters Jesus Christus!<br />

Ihm gebührt die Herrlichkeit,<br />

jetzt und bis zum Tag der Ewigkeit.<br />

Vgl. 2 Petr 3, 18<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


Von Woche zu Woche · Samstag, 27. <strong>Februar</strong> 302<br />

Von Woche zu Woche<br />

Bleibende Hoffnung<br />

(zu Mk 9, 2–10)<br />

Das flüchtige Glück, das Gipfelglück –<br />

wer könnte es nicht fühlen:<br />

gemeinsam erfahrene Freude,<br />

gemeinsam erblicktes Licht!<br />

Doch es lässt sich nicht festhalten –<br />

einmauern geht nicht.<br />

Es ist so flüchtig,<br />

so beweglich wie der Geist,<br />

der weht, wo er will.<br />

Unausweichlich deshalb,<br />

der Abstieg hinunter in die Alltäglichkeit,<br />

die Angst vor Leiden und Tod,<br />

das Aushalten der letzten Fragen.<br />

Was bleibt,<br />

ist die leuchtende Erinnerung<br />

und die große Hoffnung,<br />

dass das Leben bleibend<br />

stärker ist als der Tod.<br />

Dorothee Sandherr-Klemp


28. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

2. Fastensonntag<br />

Namenstag: hl. Silvana (Märtyrerin, † um 304) · hl. Romanus von<br />

Condat (Klostergründer, Abt, † um 463/64) · hl. Schirin (Schira, persische<br />

Märtyrerin, † 559) · Theodulf von Trier (Einsiedler, 7. Jh.) ·<br />

Elisabeth von Pommern (Mutter Kaiser Sigismunds, Franziskaner-<br />

Terziarin, Wohltäterin, † 1393)<br />

Ökumenischer Gedenktag: Martin Bucer (Reformator im Elsass,<br />

1491–1551)<br />

Morgengebet<br />

Herr, öffne meine Lippen.<br />

Damit mein Mund dein Lob verkünde.<br />

An das Erbarmen unseres Herrn wollen wir denken<br />

und an die Taten seiner Huld;<br />

denn sie bestehen seit Ewigkeit.<br />

Nach Ps 25, 6<br />

Hymnus<br />

Sonne der Gerechtigkeit,<br />

gehe auf zu unsrer Zeit;<br />

brich in deiner Kirche an,<br />

dass die Welt es sehen kann.<br />

Erbarm dich, Herr.<br />

Ehre sei dem Vater ...


Morgen · Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> 304<br />

Weck die tote Christenheit<br />

aus dem Schlaf der Sicherheit,<br />

dass sie deine Stimme hört,<br />

sich zu deinem Wort bekehrt.<br />

Erbarm dich, Herr.<br />

Lass uns deine Herrlichkeit<br />

sehen auch in dieser Zeit<br />

und mit unsrer kleinen Kraft<br />

suchen, was den Frieden schafft.<br />

Erbarm dich, Herr.<br />

Lass uns eins sein, Jesu Christ,<br />

wie du mit dem Vater bist,<br />

in dir bleiben allezeit<br />

heute wie in Ewigkeit.<br />

Erbarm dich, Herr.<br />

Otto Riethmüller (1889–1938) 1932, nach einem älteren Lied,<br />

GL 481 · GL 1975 644 · KG 509 · EG 262<br />

Strophen 1, 2, 6 und 7<br />

Psalm 104 Verse 1–12<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! /<br />

Herr, mein Gott, wie groß bist du! *<br />

Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.<br />

Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, *<br />

du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.<br />

Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. /<br />

Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, *<br />

du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.<br />

Du machst dir die Winde zu Boten *<br />

und lodernde Feuer zu deinen Dienern.<br />

Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; *<br />

in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.


305<br />

Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> · Morgen<br />

Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, *<br />

die Wasser standen über den Bergen:<br />

Sie wichen vor deinem Drohen zurück, *<br />

sie flohen vor der Stimme deines Donners.<br />

Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler *<br />

an den Ort, den du für sie bestimmt hast.<br />

Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, /<br />

die dürfen sie nicht überschreiten; *<br />

nie wieder sollen sie die Erde bedecken.<br />

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, *<br />

sie eilen zwischen den Bergen dahin.<br />

Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, *<br />

die Wildesel stillen ihren Durst daraus.<br />

An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, *<br />

aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Du bekleidest dich mit Licht, lodernde Feuer machst du zu deinen<br />

Dienern. Du unser Gott, erleuchte uns.<br />

Lesung 2 Kor 3, 18<br />

Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit<br />

des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt,<br />

von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des<br />

Herrn.<br />

Benedictus – Lobgesang des Zacharias<br />

Antiphon zum Benedictus:<br />

Jesus Christus, unser Herr, hat dem Tod die Macht genommen<br />

und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch<br />

das Evangelium.


Eucharistie · Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> 306<br />

Bitten<br />

Du Licht vom Licht, Christus Jesus, in der Frühe deines Tages<br />

rufen wir zu dir:<br />

A: Gib uns Anteil an deinem Leben.<br />

Du hast deine Jünger beten gelehrt;<br />

– lass uns klar werden, um was wir bitten sollen.<br />

Du ermutigst uns zum Glauben, der Berge versetzt;<br />

– hilf uns erbitten, was Menschen für ausgeschlossen halten.<br />

Du bist aufgebrochen, die Verlorenen zu suchen;<br />

– gib, dass wir uns besonders um die Menschen bemühen, die<br />

andere schon aufgegeben haben.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />

Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres<br />

Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Christus Jesus,<br />

unser Weg, unsere Wahrheit<br />

und unser Leben,<br />

lasse uns sein Licht leuchten<br />

und führe uns ins Haus seines Vaters.<br />

Eucharistiefeier<br />

Liedvorschläge: GL 216, 363, 368, 377, 481 · KG 46, 192,<br />

206, 212, 377<br />

Mein Herz denkt an dein Wort:<br />

Sucht mein Angesicht!


307<br />

Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.<br />

Verbirg nicht dein Gesicht vor mir.<br />

Ps 27, 8–9<br />

Tagesgebet (Oration des Morgengebetes)<br />

Lesung aus dem Buch Genesis<br />

<br />

Gen 22, 1–2.9a.10–13.15–18<br />

In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach<br />

zu ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. Er sprach: Nimm<br />

deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das<br />

Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir<br />

nenne, als Brandopfer dar!<br />

Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute<br />

Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf. Abraham<br />

streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn<br />

zu schlachten. Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel<br />

her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin<br />

ich. Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus<br />

und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott<br />

fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten.<br />

Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein<br />

Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp<br />

verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte<br />

ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.<br />

Der Engel des HERRN rief Abraham zum zweiten Mal vom<br />

Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen –<br />

Spruch des HERRN: Weil du das getan hast und deinen Sohn,<br />

deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen<br />

schenken in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich<br />

machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand.<br />

Deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde<br />

einnehmen. Segnen werden sich mit deinen Nachkommen alle<br />

Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.


Eucharistie · Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> 308<br />

Impuls zur Lesung<br />

Bei allem Respekt vor dem Vater aller Glaubenden, die Bibel<br />

idealisiert Abraham nicht. Der Erzvater ist kein Übervater.<br />

Wenn es um seine eigene Haut geht, kennt er lange kein Pardon.<br />

Seine Frau Sara gibt er preis, wenn es denn nicht anders<br />

geht. Und für Hagar und Ismael, den Erstgeborenen und seine<br />

Mutter, reißt sich Abraham auch nicht in Stücke. Lieber lässt er<br />

sie über die Klinge springen. Nun aber wird es ernst. Abraham<br />

ist alt, und da ist jemand, den er mehr liebt als sein Leben.<br />

Und gerade ihn, den einen, den Einzigen, fordert Gott. Gott<br />

will nicht das Kind. Gott ringt um Abraham. Ist Gott grausam?<br />

Verlangt er Kadavergehorsam? Ist er eifersüchtig? Erzählt uns<br />

die Bibel nicht eine andere Geschichte: Gottes Geschichte mit<br />

einem Menschen, der sich selbst der Nächste ist, und der doch<br />

lieben und mitleiden und Gott vertrauen lernt?<br />

Antwortpsalm Ps 116, 10.15–19<br />

Kehrvers:<br />

Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.<br />

Ich glaube – auch wenn ich sagen muss: *<br />

Ich bin tief erniedrigt!<br />

Kostbar ist in den Augen des HERRN *<br />

der Tod seiner Frommen. – Kehrvers<br />

Ach HERR, ich bin doch dein Knecht, /<br />

dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! *<br />

Gelöst hast du meine Fesseln.<br />

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, *<br />

ausrufen will ich den Namen des HERRN. – Kehrvers<br />

Meine Gelübde will ich dem HERRN erfüllen *<br />

in Gegenwart seines ganzen Volkes,<br />

in den Höfen des Hauses des HERRN, *<br />

in deiner Mitte, Jerusalem. – Kehrvers<br />

Kehrvers vgl. Vers 9, ferner GL 629, 3 · GL 1975 528, 3 · KG 733, 2 (VI. Ton)


309<br />

Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> · Eucharistie<br />

Lesung aus dem Römerbrief Röm 8, 31b–34<br />

Schwestern und Brüder! Ist Gott für uns, wer ist dann gegen<br />

uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern<br />

ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht<br />

alles schenken?<br />

Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der<br />

gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der<br />

gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, er sitzt<br />

zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.<br />

Ruf vor dem Evangelium vgl. Mt 17, 5<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters: Das ist<br />

mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.<br />

Lob dir, Christus, König und Erlöser!<br />

Aus dem hl. Evangelium nach Markus Mk 9, 2–10<br />

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite<br />

und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und<br />

er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend<br />

weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da<br />

erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus.<br />

Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir<br />

wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine<br />

für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie<br />

waren vor Furcht ganz benommen.<br />

Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine<br />

Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn<br />

sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal<br />

niemanden mehr bei sich außer Jesus.<br />

Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem<br />

zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn<br />

von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und<br />

sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.


Eucharistie · Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> 310<br />

Credo<br />

Gabengebet<br />

Herr, das Opfer, das wir feiern, nehme alle Schuld von uns. Es<br />

heilige uns an Leib und Seele, damit wir uns in rechter Weise<br />

auf das Osterfest vorbereiten. Darum bitten wir durch Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Präfation<br />

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater im Himmel, zu<br />

danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn er hat den<br />

Jüngern seinen Tod vorausgesagt und ihnen auf dem heiligen<br />

Berg seine Herrlichkeit kundgetan. In seiner Verklärung erkennen<br />

wir, was Gesetz und Propheten bezeugen: dass wir durch<br />

das Leiden mit Christus zur Auferstehung gelangen. Durch ihn<br />

rühmen wir deine Größe und singen mit den Chören der Engel<br />

das Lob deiner Herrlichkeit.<br />

Kommunionvers Mt 17, 5<br />

Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden<br />

habe: Auf ihn sollt ihr hören.<br />

Schlussgebet<br />

Herr, du hast uns im Sakrament an der Herrlichkeit deines Sohnes<br />

Anteil gegeben. Wir danken dir, dass du uns schon auf Erden<br />

teilnehmen lässt an dem, was droben ist. Durch Christus,<br />

unseren Herrn.<br />

Schlusssegen<br />

Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben<br />

und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch<br />

und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.


311<br />

Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> · Auslegung<br />

Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen<br />

Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch<br />

zur unvergänglichen Herrlichkeit.<br />

Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe<br />

er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.<br />

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der<br />

Sohn † und der Heilige Geist.<br />

Auslegung zum Sonntagsevangelium<br />

Von Hubertus Brantzen<br />

Petrus, Jakobus und Johannes gelangen durch Jesus zu tieferer<br />

Erfahrung und Erkenntnis als die Übrigen aus dem Zwölferkreis.<br />

Sie sollen besondere Zeugen für Jesus Christus sein.<br />

Die Auswahl der drei weist aber auch darauf hin, dass das bevorstehende<br />

Geschehen eine besondere Gottesoffenbarung ist.<br />

Jesus nimmt sie mit auf einen hohen Berg, der Tradition nach<br />

auf den Berg Tabor. Der Berg erinnert an den Sinai als Berg der<br />

Gottesoffenbarung an Israel (Ex 19) und besonders an Mose (Ex<br />

3) und Elija (1 Kön 19).<br />

Im Judentum kannte man ein Nachdenken über die messianische<br />

Endzeit und stellte sich die Gerechten als verklärte<br />

Menschen vor – in leuchtend weißen, glänzenden Gewändern.<br />

Jesus, der Gerechte schlechthin, wird in reine Gestalt verwandelt,<br />

die solche Kleider trägt.<br />

Dieses Bild wird ergänzt durch das Erscheinen von Elija und<br />

Mose. Von beiden glaubte man in Israel, dass sie in den Himmel<br />

entrückt worden waren und nun zur himmlischen Welt gehörten.<br />

Wenn Jesus mit den beiden spricht, besagt das also, dass<br />

auch er zu dieser himmlischen Welt gehört. Jesus, den die Jünger<br />

als irdischen Menschen erleben, gehört zugleich der himm-


Abend · Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> 312<br />

lischen Wirklichkeit an. In ihm ist der Himmel auf die Erde<br />

gekommen. In ihm ist die Erde mit dem Himmel verbunden.<br />

Hubertus Brantzen (Pastoraltheologe, *1949),<br />

aus: Ders., Wer bin ich für euch? Die Botschaft von Jesus<br />

nach dem Markusevangelium (Bibel leben) 89,<br />

© 2006 Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br.<br />

Abendgebet<br />

O Gott, komm mir zu Hilfe.<br />

Herr, eile, mir zu helfen.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Hymnus<br />

Sieger im Tode, strahlend Verklärter,<br />

dich hat der Vater heute verherrlicht.<br />

Dort auf dem Berge sprach aus der Wolke<br />

machtvoll die Stimme: „Ihn sollt ihr hören.“<br />

Christus, dich schauten staunend die Jünger.<br />

Furcht und Entsetzen warf sie zu Boden.<br />

Jubelnd bekennt dich heute die Kirche:<br />

Herrlicher Sieger, du bist das Leben.<br />

Du schenkst den Deinen Kraft auf dem Wege,<br />

führst sie durch Drangsal bis zur Vollendung.<br />

Schenk uns des Geistes machtvolles Wirken,<br />

lass uns beim Vater ewig dich schauen. Amen.<br />

Zeitgenössisch (Verfasser: Bernardin Schellenberger)


313<br />

Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> · Abend<br />

Canticum vgl. 1 Petr 2, 21–24<br />

Antiphon:<br />

Seinen eigenen Sohn hat Gott nicht verschont, für uns alle hat<br />

er ihn hingegeben.<br />

Christus hat für uns gelitten /<br />

und uns ein Beispiel gegeben, *<br />

damit wir ihm folgen auf seinem Weg.<br />

Er hat keine Sünde begangen, *<br />

und in seinem Mund war keine Falschheit.<br />

Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht, /<br />

als er litt, drohte er nicht, *<br />

sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.<br />

Er hat unsre Sünden mit seinem eigenen Leib /<br />

am Holz des Kreuzes getragen, *<br />

damit wir tot sind für die Sünden<br />

und leben für die Gerechtigkeit.<br />

Durch seine Wunden *<br />

sind wir geheilt.<br />

Ehre sei dem Vater ...<br />

Lesung 2 Kor 4, 13–14<br />

Wir haben den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in<br />

der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet.<br />

Auch wir glauben, und darum reden wir. Denn wir wissen,<br />

dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns<br />

mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch (vor sein<br />

Angesicht) stellen wird.<br />

Magnificat – Lobgesang Mariens<br />

Antiphon zum Magnificat:<br />

Sagt niemand, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn<br />

von den Toten erstanden ist.


Abend · Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> 314<br />

Fürbitten<br />

Jesus, Verklärter, du machst unser Leben durchsichtig auf Gott<br />

hin. Wir bitten dich:<br />

A: Bringe Licht in unsere Welt.<br />

Für alle, die deinen Namen tragen;<br />

– lass sie immer neu zu dir umkehren und ihren Mitmenschen<br />

deine Liebe schenken.<br />

Für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft;<br />

– dass sie nicht darauf sinnen, sich ins rechte Licht zu rücken,<br />

sondern sich um Frieden und Gerechtigkeit mühen.<br />

Für alle, die nach dem Augenschein urteilen;<br />

– dass ihre Voreingenommenheit aufbricht durch persönliche<br />

Begegnung.<br />

Für die Trauernden, die sich inmitten einer betriebsamen Welt<br />

einsam und verlassen fühlen;<br />

– schenke ihnen Augenblicke, die ihre Dunkelheit erhellen.<br />

Für unsere Verstorbenen;<br />

– nimm sie bei dir auf und führe uns zusammen in deinem<br />

Reich.<br />

Vaterunser<br />

Oration<br />

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.<br />

Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres<br />

Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.<br />

Darum bitten wir durch Jesus Christus.<br />

Segne uns, Gott, segne unser Miteinander.<br />

Mit dir im Bund lass uns leben.<br />

Schenk uns Freude, die ausstrahlt.<br />

Ave Regina caelorum (Seite 347)


315 thema des Monats<br />

Aufbruch durch Versöhnung<br />

Oder: Oh rühret, rühret nicht daran<br />

Was meint biblisch eigentlich: Versöhnung? Die Sicherung,<br />

die Erneuerung einer gefährdeten Beziehung nach Streit,<br />

beunruhigenden Differenzen, verstimmenden Unstimmigkeiten,<br />

gar nach offener Feindschaft und sogar angesichts schreiender<br />

Schuld. Zwischen Gott und Mensch, so sagt es die Heilige<br />

Schrift, kann es eine Heilung der bedrohten Beziehung nur<br />

geben durch Gottes eigene Vor-Gabe: Ja, ich will. Ich bin der<br />

HERR, dein Gott, dein unbelehrbarer Ich-bin-für-dich-da. Dazu<br />

bin ich da. Gottes ureigener Versöhnungswille ist Merkmal seiner<br />

Barmherzigkeit, unserer Hartherzigkeit zum Trotz. Herz<br />

gegen Herz. Im Sühne-, im Versöhnungstod Jesu Christi, durch<br />

den Versöhnung von Gott her gewirkt ist, wird von Gott her<br />

gesetzt, dass der Mensch die Hand der Versöhnung nur noch zu<br />

ergreifen braucht. Und sonst gar nichts. Doch so, wie wir Menschen<br />

ticken, ist dieses Shakehands zwischen Gott und Mensch<br />

und von Mensch zu Mensch keine Kleinigkeit, sondern eine<br />

ganz große Sache. Und die Versöhnung mit Gott ist ohne zwischenmenschliche<br />

Versöhnung null und nichtig (Mt 18, 21–35).<br />

Also, das können wir uns abschminken. Mit Gott sich bequem<br />

ins Benehmen setzen über die Notlage und die Schuldsperre der<br />

Menschengeschwister hinweg – vergiss es. Vergiss Gott nicht.<br />

Unsere Haut, dieses unglaubliche Organ<br />

Unversöhnt leben, was soll’s. Was soll’s. Bitte ohne Kitsch und<br />

ohne Pathos. Je älter ich werde, umso leichter fällt es mir. Die<br />

Haut, dieses unglaubliche Organ, dieses Wunderwerk, wird<br />

sie nicht von Jahr zu Jahr dicker? Was geht es mich an? Was<br />

geht mich der andere an. Ja, aber pergamentener wird sie auch.<br />

Unversöhnt leben, aus Wut, aus Mangel an Mut, aus blanker


Thema des Monats 316<br />

Angst vor dem Schmerz, aus Zeitnot, aus Bequemlichkeit, aus<br />

Scham, wegen anderer Prioritäten – wer schreitet ein? Wer<br />

schreit: Nein? Wer greift heilend ein? Wer baut die Brücke, die<br />

schwankt, die lange schon im Abgrund wankt?<br />

Rühr dich nicht. Rühr nicht daran!<br />

All das bremst uns aus. Es ist aus, es geht nicht weiter, es ist<br />

sinnlos, es ist zu gefährlich. Es wäre aberwitzig. Alles andere<br />

wäre der blanke Wahnsinn. Der andere, die andere, kennt<br />

mich ja schon lange nicht mehr. Ist wütend, ist böse auf mich.<br />

Hat mich bestenfalls vergessen. Grollt mir immer noch. Sieht<br />

mich nicht. Seien wir nicht naiv. Lassen wir alles, wie es ist. Ne<br />

bouge pas, das habe ich einst in Paris gelernt. Keine Bewegung.<br />

Hier kann man es ja auch aushalten. So geht es auch. Oder etwa<br />

nicht? Stop, ohne Go.<br />

Still ruht der See<br />

Hauptsache, keine Panne. Keine Peinlichkeit, keine öffentliche<br />

Pein. Still ruht der See. Am liebsten wäre mir eine dicke<br />

Eisschicht. Wie in Johann Wolfgang Goethes Gedicht von den<br />

durch Eis und Schnee bedrohten Fröschen – die allerdings Himmel<br />

und Hölle in Bewegung bringen wollten, um befreit zu leben.<br />

Die Fröschlein, sie sind zu aller tiefgekühlten Resignation<br />

und zu meiner Bewegungsangst das springlebendige Gegenteil!<br />

Ein großer Teich war zugefroren<br />

Ein großer Teich war zugefroren;<br />

Die Fröschlein, in der Tiefe verloren,<br />

Durften nicht ferner quaken noch springen,<br />

Versprachen sich aber, im halben Traum:<br />

Fänden sie nur da oben Raum,


317 unter die Lupe genommen<br />

Wie Nachtigallen wollten sie singen.<br />

Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz,<br />

Nun ruderten sie und landeten stolz<br />

Und saßen am Ufer weit und breit<br />

Und quakten wie vor alter Zeit.<br />

Entmutigend? Ermutigend? Ihr Fröschlein, gerne ohne den<br />

aberwitzigen Nachtigallenhalbwachtraum, aber ist das eine<br />

ohne das andere zu haben, ihr Fröschlein, in Gottes Namen,<br />

quakt uns wach!<br />

Susanne Sandherr<br />

Streiten und Versöhnen als menschliche<br />

Entwicklungsaufgaben<br />

M<br />

ei. Streiten ging gar nicht, so würde ich das heute, sehr<br />

viele Jahre danach, zusammenfassen. Streiten war bäh,<br />

war tabu, war unerwünscht. War vielleicht sogar Katastrophe.<br />

Aber es war doch auch Realität! Und immerhin, überliefert ist<br />

ein kleinstkindlicher Streit. Unsere Mutter wandte sich gerade<br />

einmal anderen Herausforderungen zu. Deren gab es ja genug.<br />

Kann ja nicht viel passieren. Doch dann war urplötzlich das Gebiss<br />

des einen Kleinkindes auf der Stirn des anderen Kleinkindes<br />

eingeprägt. So wurde es uns, mit einem Lachen, überliefert.<br />

Eine prägende Erfahrung! Und, so möchte ich sagen – keine<br />

zerstörerische Erfahrung. Niemand auf diesem Planeten ist mir<br />

wohl noch heute näher als der damals kleine Mensch, der mir<br />

damals das Gebiss ins Gesicht schlug. Und hinter dieser Bemerkung<br />

steckt kein Masochismus. Oder war ich es? Die zuschlug?<br />

Wer weiß.


Unter die Lupe genommen 318<br />

Kein Streit<br />

Ich komme aus einer Familie, in der Streit nicht so akzeptiert,<br />

nicht so willkommen war. Weder der Streit der Kinder untereinander<br />

noch der Streit der Eltern. Der schon gar nicht. Den gab<br />

es nicht! Noch heute reagiere ich überaus empfindlich, wenn<br />

Menschen einander abwerten. Ich kann das nicht gut aushalten.<br />

Ist das Fairness, Solidarität, oder ist das Überempfindlichkeit<br />

– doch wenn es mir gilt, bin ich ziemlich gut, im Aushalten.<br />

Geht es um mich oder um die anderen? Warum können wir<br />

nicht freundlich miteinander leben? Warum diese Sprachlosigkeit,<br />

diese Eisigkeit, warum Aggression und Hass? Oder bin nur<br />

ich es, die es so erlebt? Die anderen bleiben dabei vielleicht<br />

ganz cool. Es ist dann, wer weiß, doch nur mein Ding.<br />

Ist Streiten hässlich<br />

Ist Streiten hässlich? Ich habe es vermutlich so gelernt. Aber<br />

Streiten und Versöhnen, ist das nicht die ungleich größere, die<br />

schönere Entwicklungschance? Geben wir unserem Leben diese<br />

Chance. Die Erfahrung, dass Entzweiung nicht tödlich, sondern<br />

ein Weg des Lebens ist. Ein Weg ins Leben ist. Zur Nähe,<br />

zum Verstehen; Reibungsenergie, die Wärme erzeugt. Streiten<br />

– und sich, einander, annähern. Guten-Morgen-Sagen. Und in<br />

der Nacht allerhand gesagt haben, und sich allerhand gesagt<br />

sein lassen. Hoffnungsvoll, zuversichtlich. Ohne bleierne Reue.<br />

Tut das nicht gut? Macht das nicht weit?<br />

Gute Kuttel<br />

Und jetzt? Da habe ich eine wunderbare Woche mit der übernächsten<br />

Generation unserer Familie erlebt. Und ich habe mich<br />

gefreut an der „guten Kuttel“, wie die Schwaben sagen, also an<br />

der starken, entspannten inneren Konstitution unserer kleinen<br />

Elisabeth. Sie musste sich zwar noch nicht mit Rivalen und Kon-


319 unter die Lupe genommen<br />

kurrentinnen ihres Alters auseinandersetzen, sondern nur die<br />

Versagungen des Tages ertragen. Das reicht ja eigentlich schon!<br />

Ich glaube, dass sie das Streiten und das Versöhnen ziemlich<br />

souverän und innerlich gestärkt bewältigen wird. Das Prinzip<br />

Hoffnung gilt. Und das ist Gottes Jawort, so viel mehr als ein<br />

abstraktes Prinzip. Vertrauenswürdig, haltbar, verlässlich. Wetterfest.<br />

Das Leben wagen, weil Gott es mit uns lebt.<br />

Susanne Sandherr<br />

Beichte in der katholischen Tradition<br />

Die heutige Form der Beichte ist erst im Laufe der Geschichte<br />

des Christentums entstanden. Denn für die Christen der<br />

Antike war zunächst die Taufe das entscheidende, einmalige<br />

Geschehen der Umkehr und der Vergebung der Sünden.<br />

Buße in den ersten Jahrhunderten<br />

Weil aber auch Getaufte immer wieder ihre alltäglichen Sünden<br />

erkannten, entstand früh ein Instrumentarium, um das eigene<br />

Leben neu auszurichten und bei Gott Vergebung zu erfahren:<br />

Dazu zählten Feier und Empfang der Eucharistie, das Hören oder<br />

Meditieren des Wortes Gottes, das persönliche wie gemeinschaftliche<br />

Gebet und schließlich das Fasten und Almosengeben.<br />

Für schwerste Sünden wie Mord, Ehebruch, Glaubensabfall<br />

wurde erst ab dem 2. Jh. ein öffentliches Bußverfahren entwickelt.<br />

Die Büßer wurden – nach individuellem, geheimem Bekenntnis<br />

vor dem Bischof – am Aschermittwoch in ein zweites<br />

Katechumenat (= Vorbereitung auf die Taufe) mit regelmäßiger<br />

Fürbitte der Gemeinde und Segnungen entlassen und Ostern<br />

wieder in die Gemeinde aufgenommen. Da eine solche Buße<br />

nur einmal im Leben möglich und die Auflagen für das anschlie-


Unter die Lupe genommen 320<br />

ßende Leben sehr hoch waren, existierte die Form bald nur<br />

noch im liturgischen Buch.<br />

Beichte aus dem Mönchtum<br />

Die Mönche, die Europa jenseits der Alpen missionierten,<br />

brachten eine weitere, klösterliche Form der Umkehr mit: Die<br />

Beichte zielte im Kloster auf eine Vervollkommnung des christlichen<br />

Lebens. Sie wurde nun aber auch in den Gemeinden<br />

angewandt und auf jegliche Sünden bezogen. Sie entwickelte<br />

sich zunehmend zur dominanten Form mit Bekenntnis vor einem<br />

Priester und Absolution. Indem ein Kommunionempfang<br />

an Ostern mit vorhergehender Beichte 1251 verpflichtend gemacht<br />

wurde, gingen Katholiken in der Regel einmal im Jahr<br />

zur Beichte, nur sehr fromme häufiger. Erst der häufige Kommunionempfang<br />

und konfessionelle Abgrenzungen führten zu<br />

einer tatsächlichen häufigeren Beichte.<br />

Jüngere Reformansätze<br />

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird an der Beichte<br />

festgehalten, nun aber die Absolution in einen kleinen Gebetkontext<br />

gebettet und eine Schriftlesung vor dem Bekenntnis<br />

ermöglicht. Der Beichtstuhl ist nicht mehr zwingend, sodass<br />

wieder eine wirkliche Handauflegung vollzogen werden kann.<br />

Die zugleich eingeführten Bußgottesdienste lassen erkennen,<br />

dass die gottesdienstlichen Formen der Umkehr und Vergebung<br />

vielfältig sein können.<br />

Auch wenn von bischöflicher Seite die Notwendigkeit des<br />

regelmäßigen Empfangs des Bußsakramentes, der Beichte, seit<br />

Jahren eingeschärft wird, ist die Nutzung unter getauften Katholikinnen<br />

und Katholiken hierzulande zumeist gering – andere<br />

praktizieren die Beichte regelmäßig und erfahren sie als<br />

befreiend und bereichernd.


321 unter die Lupe genommen<br />

Für die Liturgiewissenschaft ist die Beichte weiterhin ein problematisches<br />

Sakrament, weshalb nach dem Konzil bis heute<br />

nur eine Studienausgabe für die Feier erschienen ist. Ein wesentliches<br />

Problem scheint die enge Verknüpfung von richterlichem<br />

Akt mit Lossprechung auf der einen und die angezielte<br />

seelsorgliche Begleitung zur Lebensausrichtung und -vervollkommnung<br />

auf der anderen Seite zu sein. Während das Zweite<br />

von Gläubigen gesucht wird oder würde, scheint vielen das<br />

Erste nur im Fall schwerer Schuld akzeptabel. Zudem ist eine<br />

deutlich veränderte Auffassung dessen erkennbar, was Sünde<br />

und Schuld ist.<br />

Friedrich Lurz<br />

Beichte in der evangelischen Kirche<br />

Es ist ein Vorurteil, dass die Beichte in der evangelischen<br />

Kirche abgeschafft worden sei. Martin Luther schätzte die<br />

Beichte als wichtiges, wenngleich nicht heilsnotwendiges Sakrament.<br />

Bis zu seinem Tod hielt er an der Privatbeichte als<br />

wichtiges Element des christlichen Lebens fest: „Die Absolution,<br />

die Wirkung der Schlüsselgewalt, ist auch eine Hilfe und<br />

ein Trost gegen die Sünde und das böse Gewissen; so ist sie von<br />

Christus im Evangelium gestiftet worden. Deshalb soll man in<br />

der Kirche die Beichte oder Absolution nicht in Abgang kommen<br />

lassen“, schreibt Luther über die Beichte in den Schmalkaldischen<br />

Artikeln.<br />

Ort der göttlichen Vergebung<br />

Für Luther war die Privatbeichte der Ort, an dem sich die<br />

Gläubigen der göttlichen Vergebung gewiss werden könnten.<br />

Durch die direkte Betroffenheit stehe die Beichte und die damit


Unter die Lupe genommen 322<br />

verbundene Absolution eigentlich in der Mitte des Rechtfertigungsgeschehens.<br />

Während im reformierten Zweig der Reformation<br />

von Zwingli und Calvin die Beichte weitgehend in den<br />

Hintergrund gedrängt wurde, behielt sie in den lutherischen<br />

Kirchen weiterhin Bedeutung. Die Einzelbeichte wurde in den<br />

lutherischen Kirchen als Voraussetzung für die Zulassung zum<br />

Abendmahl beibehalten, sogar Beichtstühle gab es.<br />

Abschaffung der Einzelbeichte<br />

Auch in der nachreformatorischen Zeit behielt die persönliche<br />

Beichte einen wichtigen Platz in der alltäglichen Liturgie und<br />

Frömmigkeit. Allerdings wurde die Beichte mehr und mehr<br />

verdrängt, da vor allem pietistische Strömungen die Praxis der<br />

Beichte scharf kritisierten. Ausdruck dafür war der sogenannte<br />

„Berliner Beichtstuhlstreit“. 1697 schaffte Johann Kaspar Schade,<br />

der pietistisch geprägte Pfarrer an der Berliner Nikolaikirche,<br />

das Hören der Einzelbeichte ab. Für ihn waren vor allem<br />

theologische Argumente ausschlaggebend: Wenn die beichtende<br />

Person auch nach der Absolution nicht beabsichtige, den<br />

Lebenswandel zu ändern, wäre die Beichte unsinnig. Vielmehr<br />

würde ein solches Verhalten die Schuld nur vergrößern. Zudem<br />

würde auch der Pfarrer, der die Beichte hört, Schuld vor Gott<br />

auf sich laden. So führte Schade das Allgemeine Schuldbekenntnis<br />

der Gemeinde in der Liturgie ein. Es kam zu einer heftigen<br />

Auseinandersetzung, die schließlich nach mehreren Stufen dazu<br />

führte, dass schließlich auf Erlass Friedrichs II. hin im Jahr 1781<br />

die Einzelbeichte in Preußen abgeschafft und das Allgemeine<br />

Schuldbekenntnis eingeführt wurde.<br />

Platz im liturgischen Leben<br />

Dennoch hat die Beichte nach wie vor einen Platz in der evangelischen<br />

Kirche. Üblich ist die Beichte in einem Gottesdienst,


323<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

die Einzelbeichte ist aber ebenso möglich. In der gemeinsamen<br />

Beichte, die meist mit der Feier des Abendmahls verbunden<br />

wird, bekennen die Beichtenden als Gemeinde ihre Schuld und<br />

bitten Gott um Vergebung. Die Pfarrerin oder der Pfarrer sprechen<br />

ihnen anschließend die Vergebung zu. Zur Einzelbeichte<br />

können sich Gläubige an Pfarrerinnen und Pfarrer wenden. Die<br />

Einzelbeichte ist in der Praxis mit dem seelsorglichen Gespräch<br />

verbunden. Für die Beichte kann ein im Evangelischen Gesangbuch<br />

abgedrucktes Gebet der Vergebungsbitte gemeinsam gesprochen<br />

werden. Anschließend erfolgen die Lossprechung, ein<br />

Dankgebet und das gemeinsam gesprochene Vaterunser. Eine<br />

weitere Form der persönlichen Beichte ist in Luthers kleinem<br />

Katechismus erhalten und wird bis heute in den vielen lutherischen<br />

Kirchen nach wie vor verwendet.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Erheb dein Herz, tu auf dein Ohren<br />

Am Anfang war das Rettungswort<br />

Den Text des Liedes finden Sie auf Seite 196 f. und 202 f.<br />

Dann sprach Gott alle diese Worte“ (Ex 20, 1). Sie kennen<br />

das vielleicht. Draußen vor der Tür stehend, verstehen wir<br />

ja noch, dass jemand spricht. Doch was gesprochen wird, das<br />

hören wir nicht.<br />

Offenbarung Gottes an das Volk Israel<br />

Der Dekalog, griechisch: das Zehnwort, benannt nach den<br />

„zehn Worten“ in Ex 34, 28 (vgl. Dtn 4, 13; 10, 4), ist, mit kleinen<br />

Abweichungen, biblisch zweifach überliefert (Ex 20, 1–17;


Singt dem Herrn ein neues Lied 324<br />

Dtn 5, 6–21): Der Dekalog eröffnet die Sinai-Offenbarung.<br />

Während die folgenden Rechtstexte zuerst dem Mose offenbart<br />

werden, wird das Zehnwort als direkte Weisung an Israel eingeführt.<br />

Es ist die erste und einzige Offenbarung Gottes an das<br />

Volk Israel am Sinai.<br />

Der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus<br />

Der Dekalog bildet gleichsam das Grundgesetz, das die Grund-<br />

Normen des Zusammenlebens (an den Fingern abzählbar!) kurz<br />

und gut, und gut memorierbar, benennt. Das Haus der Zehn Gebote<br />

besitzt einen Vorraum, eine Vorhalle, eine „Präambel“. Sie<br />

stellt alles unter die Perspektive der von Gott geschenkten und<br />

von Israel zu bewahrenden Freiheit: „Ich bin der HERR, dein<br />

Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.“<br />

(Ex 20, 2; Dtn 5, 6) Aus der Rettungstat, der Liebestat Gottes,<br />

folgen elementare Weisungen für das Gottesverhältnis und für<br />

die zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie tragen die Form<br />

von Ver- und Geboten.<br />

Zwei Tafeln<br />

Nach christlicher Tradition verteilen sich die beiden Ge- und<br />

Verbotsgruppen auf zwei Tafeln, auf die das Zehnwort von Gott<br />

geschrieben worden sei. Sie finden im Doppelgebot Jesu (Mk<br />

12, 30 par.) ihren dichtesten Ausdruck. Die Zählung der Einzelgebote<br />

wird unterschiedlich gehandhabt, zwischen Judentum<br />

und Christentum, aber auch innerhalb der christlichen Kirchen.<br />

Zunächst stellt sich die Frage, ob Fremdgötterverbot und Bilderverbot<br />

als ein oder zwei Gebote zu zählen sind. Auch die Präambel<br />

wird, so im Judentum, schon als ein Gebot verstanden.


325<br />

Singt dem Herrn ein neues Lied<br />

Dekalog oder Dodekalog<br />

Neuere Rekonstruktionen gehen davon aus, dass es sich beim<br />

Dekalog ursprünglich um einen Dodekalog (um zwölf Gebote<br />

und Verbote) gehandelt hat, der wohl nicht vor dem Babylonischen<br />

Exil entstanden ist.<br />

Nach Ambrosius Lobwasser<br />

Im „Evangelischen Gesangbuch“, Ausgabe für die Evangelische<br />

Kirche im Rheinland und andere Gebiete, findet sich unter der<br />

Nr. 657, Rubrik: „Umkehr und Nachfolge“, der Hinweis zum<br />

Liedtext: „nach Ambrosius Lobwasser 1573 und dem altreformierten<br />

Gesangbuch 1936“. Wer war Ambrosius Lobwasser? Er<br />

wurde 1515 in Schneeberg, Erzgebirge geboren, er starb 1585<br />

in Königsberg, Preußen. Der aus einer wohlhabenden Schneeberger<br />

Familie stammende, tiefgläubige Mann der Wissenschaften,<br />

Wissenschaftsfunktionär und Politiker wusste sich aus den<br />

zerstörerischen konfessionellen Streitigkeiten seiner Zeit herauszuhalten,<br />

ohne zu verstummen. Ein Kunststück, denn auch<br />

Jahrhunderte vor den „Segnungen“ der sogenannten „Sozialen<br />

Medien“ unserer Tage waren „innerchristliche“ Anfeindungen<br />

und schwerste Verunglimpfungen bereits an der Tagesordnung.<br />

Den harten Konflikt zwischen Lutheranern und Reformierten /<br />

Calvinisten konnte der so besonnene wie fromme lutherische<br />

Humanist Ambrosius Lobwasser zunächst mildern. Aber gehen<br />

wir Lobwassers Zehnwort-Lied einmal durch!<br />

Ich bin der Herr, dein Gott und Retter, / der ich dich in die<br />

Freiheit führ<br />

Der sogenannte Prolog (vgl. Ex 20, 2) wird im Judentum als erstes<br />

Gebot gezählt, weil er dazu auffordert, an den Gott Israels<br />

zu glauben. Bedeutsam ist, dass JHWH sich hier als der Sklaven-


Singt dem Herrn ein neues Lied 326<br />

befreier vorstellt, der nicht wegen einer nicht weiter begründeten<br />

Autorität etwas fordert, sondern nicht anders denn als der<br />

Gott, der Israel befreit hat! „… und andre Götter“ sind keine<br />

Spielerei, sondern untergraben die Lebensform, zu der Israel Ja<br />

gesagt hat – und bescheiden in den Fußspuren des Gottesvolkes<br />

Israel, die Christenheit, wir.<br />

Du sollst mich nicht in Bildern fassen<br />

Das sogenannte Fremdgötterverbot findet sich in wechselnden<br />

Formulierungen an vielen Stellen des Alten Testaments. Es handelt<br />

sich nicht um ein Kunst-, sondern um ein Kultbildverbot.<br />

Das Bild als solches ist erlaubt, das verehrte Bild aber darf es<br />

nicht geben! „Wem sollt ich denn vergleichbar sein?“ Die sogenannte<br />

Analogieregel (IV. Laterankonzil von 1215) hat der katholische<br />

Theologe Karl Rahner SJ (1904–1984) in einem Vortrag<br />

zu seinem 80. Geburtstag (Erfahrungen eines katholischen<br />

Theologen) in jeder nur denkbaren Weise vertieft.<br />

Geheiligt werd der Name Gottes<br />

Das Gebot, den Namen Gottes nicht zu missbrauchen, hängt<br />

mit dem Bilderverbot eng zusammen. Nicht ein eifersüchtiger<br />

Gott muss geschützt werden, sondern der Mensch, der durch<br />

einen aggressiven, menschenfeindlichen Umgang mit dem Gottesnamen<br />

selbst Schaden nimmt.<br />

Du sollst des Sabbattags gedenken<br />

Nach innen und außen wurde der Sabbat zum wichtigsten<br />

Merkmal des Judentums. „Natürlich“ ist das erst einmal nicht.<br />

An welches Naturgeschehen knüpft dieses Gebot denn an?<br />

Doch es ist heilsam, es ist gut. Und vor allem: Anders als bei den<br />

anderen Völkern der Antike werden Zeiten der Arbeit und der


327 engagiertes Christsein<br />

Ruhe nicht nach sozialen Schichten verteilt, sondern in gleicher<br />

Weise für alle!<br />

Vater und Mutter sollst du ehren<br />

Warum eigentlich? Weil wir durch Vater und Mutter, oder durch<br />

Mutter und Vater, leben lernten. Und weil wir durch sie GOTT<br />

kennenlernten. „… durch sie mach ich mich dir bekannt“.<br />

Du sollst nicht töten<br />

Jetzt geht es endgültig zur Sache. „Ich geb Leben!“ Was für eine<br />

schlimme Idee, das Töten! Das Morden. Abscheulich, abstoßend,<br />

absurd.<br />

Die Ehe brechen, stehlen, Lügenzeugnis geben, fremdes<br />

„Gut“ begehren und es sich anzueignen suchen, whatever it<br />

takes …, nein: „Dem Nächsten gönne doch sein Glück“.<br />

„Erheb dein Herz, / tu auf dein Ohren“.<br />

Ich habe mitgesummt und mitgesungen. Und ich kann meine<br />

Erfahrung nur weitergeben: Ambrosius Lobwasser, ein Menschenfreund<br />

aus Gottes gutem Geist, ein erfahrener Weg-Begleiter,<br />

in Christus.<br />

Susanne Sandherr<br />

Versöhner und Vermittler:<br />

Jean-Marie Lustiger<br />

Kardinal, Jude, Sohn eines Einwanderers, so beschrieb Jean-<br />

Marie Lustiger gerne seine eigene Existenz. Der französi-


Engagiertes Christsein 328<br />

sche Kardinal war ein Mann der Versöhnung, ein Vermittler,<br />

der durch sein Leben zeigen konnte, dass scheinbare Gegensätze<br />

nicht nur nebeneinander existieren müssen, sondern sich in<br />

einen fruchtbaren Dialog bringen lassen. Der Kardinal prägte<br />

die Kirche in Frankreich über Jahrzehnte, durchaus nicht unumstritten.<br />

Intern wurde der enge Vertraute von Papst Johannes<br />

Paul II. gerne auch „Bulldozer“ genannt, weil er geradlinig<br />

und unbeirrbar seine Ideen verfolgte und durchsetzte. Doch<br />

Lustiger führte gerade vor dem Hintergrund seiner unterschiedlichen<br />

Wurzeln und Bezüge einen konstruktiven Dialog zwischen<br />

Kirche und Staat, zwischen Judentum und Christentum,<br />

zwischen Einheimischen und Zuwanderern, zwischen Atheisten<br />

und Frommen.<br />

Mit 14 Jahren getauft<br />

Jean-Marie Lustiger wurde als Aaron Lustiger am 17. September<br />

1926 in Paris geboren. Seine Eltern waren polnische Juden,<br />

die zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Frankreich gekommen<br />

waren. Während der deutschen Besatzung Frankreichs wurden<br />

seine Eltern deportiert, seine Mutter kam in Auschwitz ums Leben.<br />

Er selbst überlebte in einer Familie in Orléans, die ihn aufgenommen<br />

hatte. Dort kam er auch zum christlichen Glauben<br />

und ließ sich, ebenso wie auch seine vier Jahre jüngere Schwester<br />

Arlette, 1940 schließlich taufen. Die Eltern standen diesem<br />

Entschluss sehr skeptisch gegenüber. Vater und Sohn sprachen<br />

fast zwei Jahre kein Wort mehr miteinander. Doch Lustiger, der<br />

mit der Taufe auch den Namen Jean-Marie angenommen hatte,<br />

fühlte sogar die Berufung zum Priester und nahm nach dem<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges in Paris das Theologiestudium<br />

auf. Nach verschiedenen Stationen, zuletzt an der Sorbonne<br />

und dem „Institut Catholique“ in Paris, wurde er am 17. April<br />

1954 zum Priester geweiht.


329 engagiertes Christsein<br />

Beliebter Universitätspfarrer<br />

Die Universität sollte auch noch einige Jahre sein Wirkungsfeld<br />

bleiben. Lustiger wirkte rund 15 Jahre in den Pariser Universitäten<br />

und Eliteschulen als Seelsorger. Er fiel mit innovativen<br />

Projekten auf, seine Predigten waren beliebt. 1969 übernahm<br />

er die Pfarrei Sainte-Jeanne-de-Chantal in Paris, wo er ebenfalls<br />

viele Menschen anzog und mit kreativen Ideen alte und junge<br />

Gläubige begeisterte. Schließlich erreichte ihn der Ruf von Papst<br />

Johannes Paul II., Bischof von Orléans zu werden. Lustiger wurde<br />

am 18. Dezember 1979 durch Kardinal François Marty zum<br />

Bischof geweiht. Doch sollte dies nur eine Zwischenstation bleiben.<br />

Schon zwei Jahre später folgte seine Berufung zum Erzbischof<br />

von Paris.<br />

Mehr Verantwortung als Ehre<br />

Diese Aufgabe sah Lustiger vorrangig nicht als eine große Ehre,<br />

sondern vielmehr als eine Verpflichtung an. Seine Ernennung<br />

war nicht unumstritten, da viele Franzosen es kritisch beäugten,<br />

dass kein vermeintlich „echter“ Franzose den wichtigsten<br />

Bischofsstuhl Frankreichs bestiegen hatte. Vor allem der erzkonservative<br />

Erzbischof Marcel Lefebvre heizte diese Debatte<br />

an. Doch Lustiger, der 1983 zum Kardinal erhoben wurde,<br />

nutzte seine Position, die ihm der polnische Papst bewusst und<br />

zielsicher verliehen hatte. Denn mit Johannes Paul II. verband<br />

Lustiger nicht nur die Liebe zur Philosophie, sondern auch der<br />

Kampf gegen den schwindenden Einfluss der Kirche in einem<br />

säkularen Umfeld. Doch Lustiger wurde durch seine Herkunft<br />

vor allem ein wichtiger Motor für den christlich-jüdischen Dialog.<br />

In zahlreichen Konflikten konnte Lustiger vermitteln,<br />

besonders bei einem Streit, der das Verhältnis zwischen Juden<br />

und der katholischen Kirche dauerhaft zu belasten drohte. In einem<br />

ehemaligen Gebäude des Konzentrationslagers Auschwitz<br />

hatten sich 1984 Karmelitinnen niedergelassen. Dies sahen


Engagiertes Christsein 330<br />

jüdische Vertreter als Provokation der Kirche an. Rund zehn<br />

Jahre schwelte der Konflikt und machte weltweit Schlagzeilen.<br />

Jean-Marie Lustiger gelang es schließlich, die Nonnen zu<br />

überzeugen, das Gebäude zu räumen und ihr Kloster an einen<br />

anderen Ort zu verlegen. Lustiger war auch treibende Kraft in<br />

dem Anliegen des Papstes, sich bei den Juden für die Fehler der<br />

Vergangenheit zu entschuldigen. Lustiger war Teil der Bischofsdelegation,<br />

die 1997 im ehemaligen französischen Lager Drancy<br />

Reue zeigte, und besuchte zusammen mit Johannes Paul II.<br />

im Jahr 2000 Israel, wo der Papst die Schoa als „Golgatha der<br />

modernen Zeit“ bezeichnete.<br />

Gemeinsame Hoffnung<br />

Rund 25 Jahre prägte Lustiger das Leben der Kirche in Frankreich<br />

und blieb für viele eine ihrer wichtigsten Stimmen. Und<br />

doch wurde der starke Kardinal immer schwächer. 2005 nahm<br />

der Papst seinen Rücktritt als Pariser Erzbischof an. Einer seiner<br />

letzten öffentlichen Auftritte war im Januar 2007 die Teilnahme<br />

am Trauergottesdienst für Abbé Pierre, den „Vater der Obdachlosen“.<br />

Kardinal Lustiger starb am 5. August 2007 nach langem,<br />

schwerem Krebsleiden in einem Pariser Krankenhaus. Er wurde<br />

in der Kathedrale Notre-Dame beigesetzt. Bei der Beerdigungsfeier<br />

rezitierten zwei jüdische Mitglieder seiner Familie das jüdische<br />

Totengebet Kaddisch. So drückte Lustiger sogar noch am<br />

eigenen Grab aus, dass Judentum und Christentum „Seite an<br />

Seite“ stehen, wie er sagte, verwurzelt im Glauben an den einzigen<br />

Gott und in der Hoffnung auf das Kommen des Messias.<br />

Marc Witzenbacher


331<br />

Die Mitte erschließen<br />

Das Messbuch<br />

In den folgenden Monaten wollen wir uns die Liturgischen<br />

Bücher entsprechend der heute üblichen Einteilung und Typen<br />

anschauen. Neben der Heiligen Schrift in der liturgischen<br />

Form des Lektionars und Evangeliars ist wohl das wichtigste<br />

das Messbuch.<br />

Libelli und Sakramentare<br />

Zunächst werden im Frühmittelalter für die Messe allein die Gebetstexte<br />

(Tagesgebet, Gabengebet und Schlussgebet, des Weiteren<br />

die Präfationen) aufgezeichnet, die der Bischof oder Priester<br />

im Namen der versammelten Gemeinde spricht und zu denen<br />

diese ihr Amen sagen muss. Einzelne Messformulare werden in<br />

Libelli (Schreibbögen von wenigen Seiten) notiert. Die älteste<br />

Sammlung für die römische Liturgie ist das Veronense (Anfang<br />

des 7. Jh.), das ca. 300 Libelli umfasst. Das Altgelasianum (8.<br />

Jh.) ist das erste „Sakramentar“, das die Vorstehergebete für die<br />

Messfeier in römischen Pfarrkirchen systematisch aufführt: den<br />

Canon Romanus, das Eucharistiegebet der römischen Tradition,<br />

daneben Messformulare für Feste im Jahr, die Sonntage, Heiligenfeste<br />

und Votivmessen. Das Gregorianum (7./8. Jh.), das<br />

primär auf den Papstgottesdienst ausgerichtet ist, hat zusätzlich<br />

in einigen Formularen ein Gebet in der Sammlungskirche, von<br />

der aus Papst und Gemeinde in die Stationskirche für die eigentliche<br />

Eucharistie zogen, und einen feierlichen Segen am Schluss<br />

der Messe. Mit Anreicherungen gelangt es als Hadrianum ins<br />

Frankenreich, um dort als Vorlage für die Vereinheitlichung der<br />

Liturgie zu dienen.<br />

Aus lockeren römischen Textsammlungen, die dem Zelebranten<br />

die Feier erleichtern sollten, entwickelten sich Sakramentare,<br />

denen vor allem außerhalb Roms verpflichtender Charakter<br />

zugewiesen wurde: Der Benediktiner-Orden (ausgehend von


Die Mitte erschließen 332<br />

Cluny) setzte sich für eine möglichst einheitliche Messfeier<br />

ein. Als die Franziskaner den Messritus „entsprechend der<br />

römischen Kurie“ übernahmen, wurde Rom immer mehr zur<br />

zentralen Autorität. Zudem wurden nach der Jahrtausendwende<br />

die Lesungen und Gesangstexte (evtl. mit Neumen für den<br />

Gesang) in die Sakramentare aufgenommen, sodass die spätere<br />

Form des „Messbuchs“ entstand, in dem alles Notwendige für<br />

die (oftmals „stille“) Messe enthalten war. Messbücher der Diözesen<br />

enthielten gegenüber dem römischen (erster Druck 1474)<br />

regionale Varianten in Ritus und Texten. Buchdrucker warfen<br />

zudem Missalien auf den Markt, wodurch sich vor Ort die Vielfalt<br />

erhöhte.<br />

Missale Romanum von 1570<br />

Das Missale Romanum 1570 ist ein Ergebnis der Reformbestrebungen<br />

nach dem Trienter Konzil und wurde für alle Diözesen<br />

und Orden verpflichtend gemacht, die keine Eigentradition<br />

von 200 Jahren besaßen. Es ordnet das Material stringent an,<br />

verwendet als Grundform die „stille Messe“, reduziert aber<br />

Präfationen und Sequenzen. In vielem handelt es sich um eine<br />

Schreibtischarbeit, die durch den Druck große Verbreitung<br />

fand. Auch wenn es Übersetzungen gab, nachfolgend Neuausgaben<br />

erschienen und diözesane Messbücher weiterhin gedruckt<br />

wurden, blieb der Grundbestand doch über Jahrhunderte konstant<br />

und wurde zur dominierenden Liturgie in der römischkatholischen<br />

Welt – verbunden mit einem entsprechenden<br />

„Reformstau“ unter einer zunehmend zentralistischen Politik.<br />

Im 20. Jahrhundert wurden bei neuen Missale-Ausgaben erste<br />

Reformen durchgeführt. Noch kurz vor dem Zweiten Vatikanischen<br />

Konzil erließ Johannes XXIII. 1962 ein neues Missale, das<br />

durch Reform der Handlungsanweisungen erhebliche Veränderungen<br />

der Feier erbrachte.


333<br />

Die Mitte erschließen<br />

Messbuch nach II. Vatikanum<br />

Die vom Zweiten Vatikanischen Konzil in Auftrag gegebene Liturgiereform<br />

ist für viele Gemeinden das deutlichste Zeichen<br />

der Erneuerung der Kirche geworden. Gerade die Reformen der<br />

Messfeier haben zusammen mit der Muttersprachlichkeit das<br />

theologische Leitprinzip der Reform, die aktive Teilnahme aller<br />

an der Liturgie, zu Wirksamkeit gebracht. Noch während des<br />

Konzils wurde der Messritus vereinfacht, am Anfang und Schluss<br />

wieder freies Formulieren ermöglicht und die Zahl der Eucharistiegebete<br />

auf zunächst vier erhöht. Vieles wurde anhand kleiner<br />

lateinischer Einzelpublikationen erprobt, bevor 1970 ein neues<br />

Missale Romanum erschien (eine verbesserte Fassung 1975), das<br />

die Messfeier auf die neue theologische Grundlage stellte.<br />

Damit waren zwar die theologisch-liturgischen Leitlinien gezogen,<br />

die eigentliche Arbeit folgte nun aber in den einzelnen<br />

Sprachräumen, denn hier galt es, muttersprachliche Ausgaben<br />

zu erstellen. Dem deutschen Sprachraum kamen Publikationen<br />

der „Liturgischen Bewegung“ zu Hilfe, um eine würdige liturgische<br />

Sprache zu finden. Nach einem Übergangsmissale zur<br />

Erprobung konnte 1975 das deutsche Messbuch erscheinen.<br />

Es ist in zwei Bände unterteilt. Dieses Messbuch ist wieder ein<br />

reines Rollenbuch des Vorstehers, d. h. alle Teile, die anderen<br />

zukommen (biblische Lesungen und Gesänge), haben eigene Bücher.<br />

1988 erschien eine zweite revidierte Auflage, während ein<br />

Messbuch für Marienmessen (1990) in den Gemeinden nur eine<br />

geringe Rolle spielt. Wohl aber sind weitere Eucharistiegebete,<br />

die zwischenzeitlich erschienen, gut angenommen worden.<br />

Der Konflikt der letzten Jahrzehnte besteht vor allem in der<br />

Bewertung, wie stark die sprachlichen und inhaltlichen Anpassungen<br />

in den einzelnen Gebieten sein dürfen. So wurde 1989<br />

für den Kongo ein Messbuch mit einem stärker abgewandelten<br />

Messritus publiziert. Andererseits wurde 2002 eine dritte Ausgabe<br />

des lateinischen Missale Romanum publiziert und durch<br />

das Dekret „Liturgiam authenticam“ von 2001 auf einmal eine


Themen und Termine 334<br />

wortwörtliche Übersetzung verlangt. Dadurch wurde eine schon<br />

über Jahre laufende Überarbeitung des deutschsprachigen Messbuchs<br />

gestoppt und musste neu ansetzen, ohne dass das Ergebnis<br />

des zweiten Anlaufs überzeugen konnte und von den Bischofskonferenzen<br />

in Kraft gesetzt wurde. Anders als der englische<br />

und der französische Sprachraum, die in den letzten Jahren neue<br />

Missalien eingeführt haben, feiert somit die katholische Kirche<br />

im deutschen Sprachraum weiterhin die Eucharistie mit dem –<br />

bewährten – Messbuch von 1988.<br />

Friedrich Lurz<br />

Heiliger des Monats: Benedikt von Aniane<br />

Der Beginn des neunten Jahrhunderts war unter den Kaisern<br />

Karl dem Großen und seinem Sohn Ludwig dem Frommen von<br />

einem starken Reformwillen geprägt. Neben Amtsmissbrauch<br />

und Rechtsbeugung im gesamten Reich herrschten auch im Bereich<br />

der Kirchen und Klöster teilweise erschreckende Zustände.<br />

Das Kirchenrecht wurde sehr unterschiedlich gehandhabt,<br />

aber auch der Lebensstil der Kleriker und Ordensleute unterlag<br />

kaum einheitlichen Regeln. Zu Beginn seiner Amtszeit holte<br />

Ludwig daher Abt Benedikt von Aniane an den Aachener Hof,<br />

von dem er sich Unterstützung und Hilfe erhoffte. Benedikt hatte<br />

zusammen mit einigen Gefährten auf seinem Erbgut Aniane<br />

in der Nähe von Montpellier ein Kloster nach den Regeln der<br />

Benediktiner errichtet und sich rasch den Ruf eines durchsetzungsfähigen<br />

Reformers erworben.<br />

Vom Ritter zum Mönch<br />

Benedikt kam um 750 mit dem Geburtsnamen Witzia zur Welt<br />

und entstammte dem westgotischen Adel Südfrankreichs. Witzia<br />

wurde am Hof des Königs Pippin erzogen und trat schließ-


335 themen und Termine<br />

lich als Ritter in den königlichen Dienst ein. Er kämpfte 773 an<br />

der Seite Karls des Großen im Feldzug gegen die Langobarden.<br />

Während dieses Krieges rettete er seinen eigenen Bruder unter<br />

Einsatz seines Lebens vor dem Ertrinken und entschloss sich<br />

anschließend – gegen den Willen seiner Familie – dazu, Mönch<br />

zu werden. Er trat der Gemeinschaft von Saint-Seine westlich<br />

von Dijon bei. Doch konnte das Leben dort seinen hohen Ansprüchen<br />

nicht gerecht werden. Mit einigen Gleichgesinnten<br />

zog er sich daher auf seinen Erbbesitz Aniane zurück und gründete<br />

um das Jahr 779 ein eigenes Kloster. Die Brüder übernahmen<br />

schließlich die Regel der Benediktiner, die Witzia Jahre<br />

zuvor noch als für zu schwach und angepasst empfand. Damals<br />

orientierte er sich mehr an den Idealen der frühen Wüstenväter<br />

und trat für ein streng asketisches Mönchsleben ein. Doch ließ<br />

er sich von der Benediktsregel überzeugen und nahm schließlich<br />

sogar den Ordensnamen Benedikt an.<br />

Bekanntes Reformkloster<br />

Im südfranzösischen Aquitanien zählte das Kloster Aniane bald<br />

zu den wichtigsten Musterzentren und Reformklöstern. 787<br />

wurde ein prächtiger und reich ausgestatteter Neubau errichtet,<br />

bald lebten mehr als 300 Mönche dort. Dieser Ruf erreichte<br />

auch den königlichen Hof. Ludwig der Fromme herrschte damals<br />

unter seinem Vater Karl als König von Aquitanien und war<br />

vom Mönchtum so angetan, dass er zeitweise sogar erwog, selbst<br />

Mönch zu werden. Als er zum Kaiser gekrönt wurde, wurde ihm<br />

Benedikt, der ihm schon während seiner Königsherrschaft zur<br />

Seite gestanden hatte, ein wichtiger Berater. Benedikt von Aniane<br />

hatte sehr um ein allgemeines Verständnis des Mönchtums<br />

gerungen. Davon zeugen beispielsweise der von ihm zusammengestellte<br />

„Codex regularum monasticarum et canonicarum“,<br />

eine Sammlung verschiedener Klosterregeln, und die „Concordia<br />

regularum“, eine Art Synopse von Klosterregeln.


Themen und Termine 336<br />

Reformen von Aachen aus<br />

Ludwig stellte Benedikt das neu gegründete Kloster Kornelimünster<br />

in Aachen zur Verfügung, wo dieser sich mit einigen<br />

Brüdern niederließ. Ähnlich wie das Kloster Aniane sollte Kornelimünster<br />

zu einem Muster für die Reformen werden. Gemeinsam<br />

mit Benedikt als Berater und spiritus rector führte<br />

Ludwig zwischen 816 und 819 drei wichtige Reformsynoden<br />

durch. Nach deren Beschlüssen konnten die Klöster des Reiches<br />

sich dafür entscheiden, sich künftig an der Benediktsregel<br />

oder an gleichzeitig entwickelten Normen für das Ordensleben<br />

zu orientieren. Gegen diese Reformen erhob sich auch Widerstand,<br />

besonders nach dem Tod Benedikts. Durch Benedikts Reformen<br />

prägte aber die benediktinische Form des Ordenslebens<br />

bis ins Hochmittelalter das gesamte Klosterleben im Okzident.<br />

Benedikt starb vor 1 200 Jahren am 11. <strong>Februar</strong> 821 in Kornelimünster.<br />

Dort wurde er auch begraben. Sein Grab wurde aber<br />

bis heute nicht gefunden, was darauf hinweist, dass Benedikt<br />

auch innerhalb der Orden umstritten war und schließlich in<br />

Vergessenheit geriet. In seiner südfranzösischen Heimat wurde<br />

er zwar verehrt, doch konnte sich wohl auch dort keine weiterreichende<br />

Verehrung durchsetzen. Das ändert nichts daran,<br />

dass Benedikt von Aniane eine der bedeutendsten, einflussreichsten<br />

und wirkmächtigsten Personen des Karolingerreiches<br />

zur Zeit Karls des Großen und Ludwigs des Frommen war. Darstellungen<br />

von ihm sind unter anderem in der Chorhalle des<br />

Aachener Doms zu finden. In seiner Heimat wird Benedikt von<br />

Aniane als Fürsprecher verehrt, im Bistum Aachen ist der 11.<br />

<strong>Februar</strong> ein nicht gebotener Gedenktag für Benedikt.<br />

Marc Witzenbacher


337 themen und Termine<br />

Welttag der Kranken<br />

Ebenfalls auf den 11. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> fällt der weltweit gefeierte<br />

Welttag der Kranken. Bereits 1993 hatte Papst Johannes<br />

Paul II. den Tag eingeführt. An diesem Tag soll besonders der<br />

Kranken gedacht sowie mit ihnen und für sie gebetet werden.<br />

Ebenso rückt der Tag alle, die sich in ihrer Familie, beruflich<br />

oder ehrenamtlich für Kranke einsetzen, in den Blick. Papst<br />

Franziskus wird im Petersdom einen Gottesdienst feiern, in<br />

dem er für alle kranken Menschen betet und eine entsprechende<br />

Botschaft an die Welt richtet. Dabei werden in diesem Jahr<br />

besonders die an dem Virus COVID-19 Erkrankten und die gesamte<br />

Situation der Pandemie in den Fokus kommen. Der Tag<br />

bietet die Möglichkeit, sich in vielfältiger Weise mit dem Thema<br />

Krankheit auseinanderzusetzen. Der Welttag der Kranken fällt<br />

mit dem Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes zusammen<br />

und stellt damit eine enge Verbindung mit dem Wallfahrtsort<br />

für Erkrankte her.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Vor 400 Jahren starb Michael Praetorius<br />

B<br />

ekannter als sein Name ist sicher ein Lied von ihm: Michael<br />

Praetorius ist der Komponist des bekannten Weihnachtsliedes<br />

„Es ist ein Ros entsprungen“. Geboren wurde er als Michael<br />

Schultheis um 1572 als jüngster Sohn eines lutherischen Pfarrers<br />

im thüringischen Creuzburg. 1585 nahm er, wie damals<br />

oft üblich, den latinisierten Namen Praetorius an und begann<br />

in Frankfurt an der Oder das Studium der Theologie und Philosophie.<br />

Sein eigentliches Talent aber war die Musik.


Themen und Termine 338<br />

Musiker ohne Ausbildung<br />

Ohne dass er bislang geregelt Musikunterricht gehabt hätte,<br />

wurde er Organist in Frankfurt und brach schließlich sein Studium<br />

ab. Er verließ Frankfurt und wurde Organist in Gröningen<br />

bei Halberstadt sowie in Wolfenbüttel. Dort wurde er 1604 Hofkapellmeister,<br />

denn mittlerweile war er bekannt geworden und<br />

seine Werke sehr beliebt. 1613 ging Praetorius für drei Jahre<br />

nach Dresden und leitete dort die Hofkapelle. Zusammen mit<br />

Heinrich Schütz und Samuel Scheidt war er 1618 eingeladen,<br />

die Domkonzerte in Magdeburg einzurichten. Nach einem Aufenthalt<br />

in Kassel kehrte er 1620 nach Wolfenbüttel zurück, wo<br />

er kurze Zeit später am 15. <strong>Februar</strong> 1621 starb. Bestattet wurde<br />

er rechts unterhalb der Orgel in der Hauptkirche Beatae Mariae<br />

Virginis in Wolfenbüttel. Hinterlassen hat Praetorius Sammlungen<br />

liturgischer Gebrauchsmusik (unter anderem Messen,<br />

Hymnen, Magnificat-Sätze) sowie zahlreiche Konzerte. Praetorius<br />

gilt als einer der bedeutendsten Anwälte des aus Italien<br />

kommenden konzertierenden Stils in Deutschland. Er schrieb<br />

Motetten im venezianischen Stil, geistliche Konzerte, Bicinien,<br />

Psalmen, weltliche Lieder und Tänze, Orgelsätze und geistliche<br />

Lieder. Zudem machte er sich auch als Musiktheoretiker einen<br />

Namen.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Umdenken: Kirchliche Aktionen<br />

für die Fastenzeit<br />

A<br />

m 17. <strong>Februar</strong>, dem Aschermittwoch, startet die bereits seit<br />

über 30 Jahren laufende Fastenaktion der evangelischen<br />

Kirche „Sieben Wochen ohne“. „Spielraum! Da geht noch<br />

was!“, lautet das Motto der diesjährigen Aktion. Mauern, die


339 themen und Termine<br />

uns behindern, Ziele, die vergessen schienen, oder Wege, die<br />

wir bereits verlassen haben, sollen dabei wieder neu entdeckt<br />

werden. Als ein Plädoyer für mehr Offenheit und spielerische<br />

Leichtigkeit im Leben verstehen die Macher ihre Aktion. Die<br />

besondere Zeit vor Ostern soll damit zu einer Entdeckungsreise<br />

werden: Wie viel kindliche Unbefangenheit steckt in mir?<br />

Was für Träume habe ich – und was hält mich davon ab, sie zu<br />

verwirklichen? Dabei sollen auch die Erfahrungen der Corona-<br />

Pandemie aufgegriffen und Impulse dazu weitergegeben werden.<br />

Alle Informationen sowie Bestellmöglichkeiten finden sich<br />

auf der Seite 7-wochen-ohne.de.<br />

„wandeln“<br />

Der ökumenische Verein „Andere Zeiten e. V.“, der auf den ehemaligen<br />

Leiter des Amtes für Öffentlichkeitarbeit in der Nordelbischen<br />

Kirche Hinrich G. Westphal zurückgeht und von ihm<br />

1998 gegründet wurde, lädt mit seinen Angeboten dazu ein,<br />

die Zeiten und Feste des Kirchenjahres bewusst zu erleben und<br />

zu gestalten: „Wir möchten Menschen bei der Suche nach Gott<br />

und auf dem Weg ihres Glaubens begleiten: mit Texten und<br />

Bildern, mit Aktionen und Symbolen. Dabei ist uns der persönliche<br />

Kontakt zu unseren Lesern und Leserinnen wichtig, mit<br />

denen wir über Briefe, Gottesdienste oder das Internet im Gespräch<br />

sind.“ So lautet das Leitbild des Vereins, der nun schon<br />

seit einigen Jahren auch zwei Aktionen zur Fastenzeit anbietet:<br />

Die Aktion „7 Wochen anders leben“, die mit einer bebilderten<br />

Fastenbroschüre und sieben Fastenbriefen durch die Zeit begleitet,<br />

sowie den Fasten-Wegweiser „wandeln“, der für jeden Tag<br />

einen neuen Impuls bietet. Informationen und Bestellmöglichkeiten<br />

finden Sie unter www.anderezeiten.de.


Themen und Termine 340<br />

Misereor-Hungertuch<br />

Den Armen zu helfen und neue Perspektiven zu geben, ist das<br />

Anliegen der jährlichen Fastenaktion des Hilfswerkes Misereor.<br />

Seit mehr als 60 Jahren hat das bischöfliche Hilfswerk in<br />

über 100 000 Projekten dazu beigetragen, die Lebensbedingungen<br />

der ärmsten Menschen zu verbessern. Das Motto der<br />

diesjährigen Fastenaktion, die in der Regel ein Land oder eine<br />

Region in den Fokus rückt und besondere Projekte bewirbt,<br />

lag bei Redaktionsschluss leider noch nicht vor. Jedoch greift<br />

ein zentraler Bestandteil der Aktion, das Misereor-Hungertuch,<br />

in diesem Jahr auch die Corona-Krise auf. Die aus Chile stammende<br />

Künstlerin Lilian Moreno Sánchez hat ein Tuch gestaltet,<br />

das ein formal und farblich sehr reduziertes Bild zeigt und<br />

Symbole der Passion Christi in Schwarz-Weiß enthält. Zu sehen<br />

ist ein vielfach gebrochener Fuß als Bild für die Verletzlichkeit<br />

des Menschen. Basis des Bildes ist ein Röntgenbild, das den<br />

gebrochenen Fuß eines Menschen zeigt, der in Santiago de Chile<br />

bei Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit durch die<br />

Staatsgewalt verletzt worden ist. Das eigentliche Werk ist auf<br />

drei Keilrahmen, die mit Bettwäsche bespannt sind, angelegt.<br />

Der Stoff stammt aus einem Krankenhaus und aus dem Kloster<br />

Beuerberg nahe München. Aber auch Zeichen der Heilung sind<br />

eingearbeitet: goldene Nähte und Blumen stehen für Solidarität<br />

und Liebe. Leinöl im Stoff verweist auf die Frau, die Jesu Füße<br />

salbt (Lk 7, 37 f.), und auf die Fußwaschung (Joh 13, 14 ff.). Das<br />

Hungertuch soll in Gemeinden, Schulen und Gruppen Raum für<br />

Kreativität und Dialog eröffnen. Es ist in zwei Größen als Tuch<br />

sowie als Kunstdruck bestellbar. Infos sowie alle Bestellmöglichkeiten<br />

finden Sie unter www.misereor.de.<br />

Marc Witzenbacher


341 themen und Termine<br />

Handeln für die Schöpfung<br />

Die Notwendigkeit, auf die Schöpfung zu achten und sich für<br />

deren Bewahrung einzusetzen, hat nach den Erfahrungen<br />

der Corona-Krise eine neue Dringlichkeit bekommen. Plötzlich<br />

scheinen Dinge möglich, die zuvor noch für unwahrscheinlich<br />

gehalten wurden: eine nachhaltigere Mobilität, ein bewusstes<br />

Einkaufsverhalten, der Verzicht auf nicht notwendige Fernreisen<br />

und vieles andere mehr. Manche Forderungen, die Papst Franziskus<br />

in seiner Enzyklika „Laudato si’“ stellt, scheinen vor dem<br />

Hintergrund des Klimawandels und nun auch der Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie konkreter und umsetzbarer zu werden. Es<br />

ist möglich, sich einer „tötenden Wirtschaft“ und einer „Ausbeutung<br />

der Erde“ entgegenzustellen, wie es der Papst fordert.<br />

Was bedeutet „Schöpfung“?<br />

Aber was meint eigentlich die Rede von der „Schöpfung“? Wie<br />

können die biblischen Schöpfungserzählungen verstanden werden,<br />

die doch allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu widersprechen<br />

scheinen? Welche Impulse gibt der Schöpfungsglaube<br />

für ein christliches Leben heute? Der Aachener Pastoraltheologe<br />

Stefan Voges hat in dem Band „Christlicher Schöpfungsglaube<br />

heute. Spirituelle Oase oder vergessene Verantwortung?“<br />

Beiträge von Autorinnen und Autoren versammelt, die sich mit<br />

dem biblischen Begriff der Schöpfung auseinandersetzen und<br />

Impulse für eine aktuelle Form von Schöpfungsspiritualität geben.<br />

Dabei werden auch die sozialethischen Überlegungen aus<br />

der Enzyklika von Papst Franziskus aufgegriffen.<br />

Eine Aufgabe der Menschheit<br />

Die Autorinnen und Autoren legen in dem in der Edition Weltkirche<br />

erschienenen Buch großen Wert auf die ökumenische


Themen und Termine 342<br />

Vielfalt der Schöpfungsspiritualität, besonders auf die verschiedenen<br />

weltkirchlichen Traditionen. Auch wenn das Buch noch<br />

vor dem Ausbruch der Pandemie abgeschlossen wurde, geben<br />

die Beiträge zahlreiche Anregungen, die man jetzt teilweise völlig<br />

anders lesen und einordnen kann. Papst Franziskus verwies<br />

darauf in seiner Botschaft zum letztjährigen Gebetstag für die<br />

Schöpfung am 1. September 2020: Die gegenwärtige Krise biete<br />

die Möglichkeit, neue Lebensweisen zu entwickeln. Schließlich<br />

hätten die vergangenen Monate gezeigt, wie sich die Erde erholen<br />

könne, wenn man sie zur Ruhe kommen lasse. Vieles wird<br />

nun greifbarer und dringlicher, als es vor der Corona-Krise noch<br />

schien. Das macht auch das vorliegende Buch so interessant und<br />

konkret. Denn die Frage des Untertitels, ob der Schöpfungsglaube<br />

denn mehr zu einer spirituellen Oase denn zu einer vergessenen<br />

Verantwortung geworden ist, beantwortet sich nun fast von<br />

selbst. Papst Franziskus forderte dazu auf, dass die Menschheit<br />

auf die Stimme der Erde hören und an den „ihr eigentlich zukommenden<br />

Platz in der natürlichen Ordnung“ zurückkehren<br />

müsse. Gottes ursprünglicher Plan sehe vor, dass alle Menschen<br />

die Schöpfung in „freudiger Gemeinschaft“ annehmen, nicht<br />

in ungeordnetem Wettstreit. Das vorliegende Buch kann dafür<br />

viele gute Impulse geben.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Stefan Voges (Hg.), Christlicher Schöpfungsglaube heute. Spirituelle<br />

Oase oder vergessene Verantwortung? Matthias Grünewald<br />

Verlag, Ostfildern 2020, 192 S., ISBN 978-3-7867-3226-6,<br />

32,00 € (D), 32,90 € (A).<br />

Diesen Titel können Sie auch über den für Ihr Land zuständigen<br />

Leserservice von <strong>MAGNIFICAT</strong> (siehe Seite 351) bestellen.


343 themen und Termine<br />

Christsein und Coronakrise<br />

Als „Weckruf für Hoffnung und Solidarität“ bezeichnet Papst<br />

Franziskus in seinem Vorwort den Sammelband „Christsein<br />

und die Coronakrise. Das Leben bezeugen in einer sterblichen<br />

Welt“, den Walter Kardinal Kasper und der Vallendarer<br />

Theologieprofessor George Augustin gemeinsam herausgegeben<br />

haben. Namhafte Theologen machen sich darin Gedanken über<br />

die Folgen und Auswirkungen der Coronakrise auf den christlichen<br />

Glauben.<br />

Botschaft von der Überwindung des Todes<br />

Walter Kardinal Kasper, langjähriger Bischof von Rottenburg-<br />

Stuttgart und zuletzt Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung<br />

der Einheit der Christen, sieht die Aufgabe der Kirche und<br />

der Theologie nicht darin, Vorschläge für eine „Exit-Strategie<br />

und für die Bewältigung der ökonomischen, sozialen und politischen<br />

Herausforderungen“ zu machen. Aber sie hätten die<br />

Pflicht, eine Grundorientierung zu bieten. Diese sieht Kasper<br />

vor allem in der Osterbotschaft, der Botschaft von der Überwindung<br />

des Todes durch den auferstandenen Christus. In seiner<br />

Nachfolge müsse die Kirche sich in Barmherzigkeit der konkreten<br />

Not annehmen. Neben Kurt Kardinal Koch, dem Nachfolger<br />

Kaspers im Amt des Präsidenten, sowie dem Bochumer Neutestamentler<br />

Thomas Söding, Jan-Heiner Tück, Karl Wallner und<br />

anderen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Krise zu<br />

deuten versuchen, sieht der Prager Theologe Tomáš Halik die<br />

Pandemie als „ökumenische Erfahrung“, die insbesondere auf<br />

die Frage nach der gemeinsamen Eucharistie als „Brot der Pilger“<br />

ein neues Licht werfe. Dass es keine eindeutige christliche<br />

Interpretation der Corona-Krise gibt, wird erneut in diesem<br />

Buch deutlich. Dass sie uns aber Impulse verleihen kann, die


Themen und Termine 344<br />

unseren Glauben auch weiterbringen, dafür geben die Autoren<br />

zahlreiche wesentliche Hinweise.<br />

Marc Witzenbacher<br />

Walter Kardinal Kasper/George Augustin (Hg.), Christsein<br />

und die Coronakrise. Das Leben bezeugen in einer sterblichen<br />

Welt, Matthias Grünewald Verlag, Ostfildern 2020, ISBN 978-<br />

3-7867-3244-0, 194 S., 18,00 € (D), 18,50 € (A).<br />

Diesen Titel können Sie auch über den für Ihr Land zuständigen<br />

Leserservice von <strong>MAGNIFICAT</strong> (siehe Seite 351) bestellen.<br />

Gottesdienste im ZDF<br />

• Sonntag, 7. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Jugendkirche LUX, Nürnberg (ev.)<br />

• Sonntag, 14. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

St. Anna, Schwerin (kath.)<br />

• Sonntag, 21. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Johanniskirche, Uslar (ev.)<br />

• Sonntag, 28. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> – 9.30 Uhr,<br />

Gemeinde bei Redaktionsschluss noch unklar (kath.)<br />

DOMRADIO<br />

• Eine aktuelle Auslegung des in <strong>MAGNIFICAT</strong> abgedruckten Tagesevangeliums<br />

hören Sie von Montag bis Samstag im DOMRADIO ab ca. 7.55 Uhr. Für die<br />

lebensnahe und tiefgründige Auslegung des Textes lädt DOMRADIO wöchentlich<br />

einen Priester oder qualifizierten Laien zu Live-Gesprächen ein. Sendung<br />

verpasst? Dann nutzen Sie das Archiv oder das Podcast-Angebot auf www.domradio.de.<br />

• Sonntags um 10 Uhr überträgt DOMRADIO einen Gottesdienst aus dem Erzbistum<br />

Köln sowie um 10 und 18 Uhr die Gottesdienste aus dem Kölner Dom<br />

live im Internet-TV auf www.domradio.de. Die Predigt ist als Podcast erhältlich.<br />

• Bei Fragen erreichen Sie DOMRADIO unter Tel. 02 21 / 25 88 60.


345 eröffnung von Morgen- und Abendgebet<br />

Eröffnung des Morgengebetes<br />

Eröffnung des Abendgebetes


Marianische Antiphon 346


347<br />

Marianische Antiphon


Namenstagskalender 348<br />

Namenstage im <strong>Februar</strong><br />

Neben den Gedenktagen des Liturgischen Kalenders werden Heilige, Selige<br />

und bedeutende Glaubenszeugen insbesondere des deutschen Sprachraums<br />

mit Todesjahr angegeben.<br />

1. 2. Brigida von Kildare (Brigitte, 523); Sigibert (656); Reginald<br />

von Orléans (1220); Winand (nach 1233)<br />

2. 2. Hadelog (um 750); Burkhard von Würzburg (753); Bodo<br />

(880); Dietrich (880); Markward (880); Stephan Bellesini<br />

(1840); Maria Katharina Kasper (1898); Alfred Delp (1945)<br />

3. 2. Simeon und Hannah (biblische Gestalten); Blasius von<br />

Sebaste (um 316); Werburg (um 700); Nithard (um 845);<br />

Ansgar (865); Michael Brenner (1868); Maria Stollenwerk<br />

(1900); Alojs Andritzki (1943)<br />

4. 2. Veronika (70); Rabanus Maurus (856); Gilbert von Sempringham<br />

(1189); Christian von Himmerod (um 1222); Johanna<br />

von Valois (1505)<br />

5. 2. Agatha (um 250); Ingenuin (um 605) und Albuin (1005/06);<br />

Adelheid von Vilich (1008/21)<br />

6. 2. Dorothea (um 304); Vedast (Gaston, 540); Amandus<br />

(679/84); Reinhild (um 780); Hildegund von Meer (1183);<br />

Diego von Acevedo (1207); Paul Miki (1597)<br />

7. 2. Richard von Wessex (720); Ava (1127); Eugénie Smet (1871)<br />

8. 2. Sacharja (Prophet); Hieronymus Ämiliani (1537); Philipp<br />

Jeningen (1704); Josefine Bakhita (1947)<br />

9. 2. Apollonia (244/49); Ansbert (um 695); Alto (8. Jh.); Lambert<br />

von Neuwerk (1144); Gottschalk (1184); Julian (um<br />

1250); Anna Katharina Emmerick (1824)<br />

10. 2. Scholastika (um 547); Wilhelm von Malavalle (1157)<br />

11. 2. Unsere Liebe Frau in Lourdes; Gregor II. (Papst, 731); Theodora<br />

II. (867); Anselm von Rot (1162); Theodor Babilon<br />

(1945)


349Namenstagskalender<br />

12. 2. Benedikt von Aniane (821); Helmward (958); Ludan (1202);<br />

Antonius (1369)<br />

13. 2. Kastor (um 400); Ermenhild (Irmhild, um 700); Gosbert<br />

(874); Ekkehard von Oldenburg (1026); Jordan (1237); Gisela<br />

(1277)<br />

14. 2. Valentin (268/69); Cyrill (869); Methodius (885)<br />

15. 2. Walfried (765); Sigfrid von Schweden (Sigurd, 1030); Drutmar<br />

von Corvey (1046); Claude de la Colombière (1682)<br />

16. 2. Juliana (4. Jh.); Pamphilus (309); Philippa Mareri (1236)<br />

17. 2. Theodor von Euchaita (um 303); Bonosus (374)<br />

18. 2. Konstantia (4. Jh.); Angelikus von Fiesole (Fra Angelico,<br />

1455)<br />

19. 2. Hadwig (12. Jh.); Bonifatius (1265)<br />

20. 2. Eleutherius (um 500); Falko (um 512); Amata (1254); Jacinta<br />

Marto (1920); Jordan Mai (1922)<br />

21. 2. Germanus von Grandval (675); Petrus Damiani (1072); Leodegar<br />

von Eichstätt (1074); Gunthild (1131)<br />

22. 2. Isabella von Frankreich (Elisabeth, 1270); Margareta von<br />

Cortona (1297); Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl<br />

(†1943); Richard Henkes (1945)<br />

23. 2. Polykarp von Smyrna (155); Romana (um 335); Willigis von<br />

Mainz (1011); Otto (Odo) von Cappenberg (1171)<br />

24. 2. Matthias; Eunike (biblische Gestalt); Ethelbert (616); Ida (12.<br />

Jh.); Irmengard von Baden (1260)<br />

25. 2. Adeltrud (um 696); Walburga von Heidenheim (779); Adelhelm<br />

(1131); Adam von Ebrach (1167/69)<br />

26. 2. Dionysius von Augsburg (4. Jh.); Ottokar (771); Mechthild<br />

von Sponheim (1154); Ulrich von Obermarchtal (1187)<br />

27. 2. Markward (853); Gregor von Narek (1005)<br />

28. 2. Silvana (um 304); Romanus (um 463/64); Schirin (Schira,<br />

559); Theodulf von Trier (7. Jh.); Elisabeth von Pommern<br />

(1393)<br />

29. 2. Oswald von Worcester (992); Antonia von Florenz (1472)


Impressum 350<br />

Impressum<br />

Lizenzgeber: Pierre-Marie Dumont, Magnificat SAS, Paris<br />

Schirmherr: Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten<br />

Redaktion:<br />

Dr. Johannes Bernhard Uphus, Hennef (Sieg): Chefredakteur · Morgen- und<br />

Abendgebet; Prof. Dr. Susanne Sandherr, München: Impulse · Thema des Monats<br />

· Unter die Lupe genommen · Singt dem Herrn ein neues Lied; Dorothee<br />

Sandherr-Klemp, Bonn: Tageseinführungen · Fürbitten · Innehalten am Abend ·<br />

Von Woche zu Woche · Unter die Lupe genommen; Domkapitular Msgr. Dr.<br />

Heinz Detlef Stäps, Rottenburg: Das Bild im Blick · Zum Titelbild; Oberkirchenrat<br />

Dr. Marc Witzenbacher, Karlsruhe: Engagiertes Christsein · Themen und<br />

Termine<br />

Beiräte: Dipl.-Theol. Tobias Licht, Karlsruhe; Pfarrer Dr. Stefan Rau, Münster<br />

Schriftleitung und Satz: Dr. Friedrich Lurz, Köln<br />

Druck: C. H. Beck, Nördlingen<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

ISSN 1254-7697<br />

© 1994 Magnificat SAS, Paris<br />

Deutsche Ausgabe © 2000 Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer<br />

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Hoogeweg 100 · 47623 Kevelaer · Deutschland<br />

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Bezugspreise (Stand: Juli 2019), Herstellung in Deutschland<br />

Deutschland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 54,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Österreich: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 56,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Schweiz: Einzelheft: Fr 9,80 (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: Fr 97,– (inkl. Versandkosten)<br />

Europäische Union: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 69,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Übriges Ausland: Einzelheft: € 6,– (zzgl. Versandkosten),<br />

Jahres-Abonnement: € 84,95 (inkl. Versandkosten)<br />

Einzelpreise für die Sonderhefte:<br />

„Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die Feier der Eucharistie“<br />

sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 5,– / Fr 6,90 (zzgl. Versandkosten)<br />

Version im PDF- oder Epub-Format unter www.magnificat.de/digital.<br />

Einzelheft: € 3,99/Fr 4,90; Jahres-Abonnement: € 29,99/Fr 44,–, bei<br />

gleichzeitigem Abonnement der gedruck ten Ausgabe: € 14,99/Fr 22,–.<br />

Sonderhefte „Die Feier des Stundengebetes. Die Wort-Gottes-Feier. Die<br />

Feier der Eucharistie“ sowie „Die Heilige Woche“: jeweils € 2,99/Fr 3,90.<br />

App für Apple-Geräte im iTunes Store, für Android-Geräte im Google<br />

Store. Es gelten die dort hinterlegten Preise.


Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen<br />

Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen<br />

Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte<br />

sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebietes<br />

approbierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift.<br />

Quellennachweis<br />

Seite 162 f.:<br />

aus: Wilhelm Willms,<br />

meine schritte kreisen um die mitte. neues lied im alten land, 44,<br />

© 1984 Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.bube.de<br />

Leider war es nicht in allen Fällen möglich, den Rechtsinhaber ausfindig<br />

zu machen. Entsprechende Hinweise nimmt der Verlag gerne entgegen.


Liturgischer Kalender<br />

In den aktuellen liturgischen Kalender sind die im Heft erwähnten Heiligen<br />

aufgenommen. (H) Hochfest – (F) Fest – (G) Gebotener Gedenktag – (g) Nichtgebotener<br />

Gedenktag. Lesejahr für die Sonntage: B.<br />

Leseordnung der Wochentage im Jahreskreis: Reihe I.<br />

Mo 1.2. 4. Woche im Jahreskreis Stundenbuch 4. Woche<br />

Di 2.2. Darstellung des Herrn (F)<br />

Mi 3.2. Hl. Ansgar (g); Hl. Blasius (g)<br />

Do 4.2. Hl. Rabanus Maurus (g)<br />

Fr 5.2. Hl. Agatha (G); Herz-Jesu-Freitag<br />

Sa 6.2. Hl. Paul Miki und Gefährten (G)<br />

So 7.2. 5. Sonntag im Jahreskreis 1. Woche<br />

Mo 8.2. Hl. Hieronymus Ämiliani (g); Hl. Josefine Bakhita (g)<br />

Di 9.2. 5. Woche im Jahreskreis<br />

Mi 10.2. Hl. Scholastika (G)<br />

Do 11.2. Unsere Liebe Frau in Lourdes (g)<br />

Fr 12.2. 5. Woche im Jahreskreis<br />

Sa 13.2. 5. Woche im Jahreskreis<br />

So 14.2. 6. Sonntag im Jahreskreis 2. Woche<br />

Mo 15.2. 6. Woche im Jahreskreis<br />

Di 16.2. 6. Woche im Jahreskreis<br />

Mi 17.2. Aschermittwoch 4. Woche<br />

Do 18.2. nach Aschermittwoch<br />

Fr 19.2. nach Aschermittwoch<br />

Sa 20.2. nach Aschermittwoch<br />

So 21.2. 1. Fastensonntag 1. Woche<br />

Mo 22.2. Kathedra Petri (F)<br />

Di 23.2. Hl. Polykarp (G)<br />

Mi 24.2. Hl. Matthias (F)<br />

Do 25.2. Hl. Walburga (g)<br />

Fr 26.2. 1. Fastenwoche<br />

Sa 27.2. 1. Fastenwoche<br />

So 28.2. 2. Fastensonntag 2. Woche

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