14. Oktober 2018
- Winterspiele 2030 in Graz: Die olympische Flamme lodert wieder - Graz kämpft für Flüsterbims - Dreispuriger Ausbau der A9 rückt näher - Grazer Dom braucht Hilfe für Renovierung - Klimabilanz hat sich verbessert - 48 Prozent der Grazer Volksschüler auch nachmittags in der Schule - Graz soll seine Wildtiere besser schützen - Neue Vision für die Merangasse - EuroSkills und Aufsteirern: Handwerk trifft Tradition - Christbaum heuer nur auf Kurzbesuch - 8. „Grazer“ Wirtschafts-Stammtisch
- Winterspiele 2030 in Graz: Die olympische Flamme lodert wieder
- Graz kämpft für Flüsterbims
- Dreispuriger Ausbau der A9 rückt näher
- Grazer Dom braucht Hilfe für Renovierung
- Klimabilanz hat sich verbessert
- 48 Prozent der Grazer Volksschüler auch nachmittags in der Schule
- Graz soll seine Wildtiere besser schützen
- Neue Vision für die Merangasse
- EuroSkills und Aufsteirern: Handwerk trifft Tradition
- Christbaum heuer nur auf Kurzbesuch
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<strong>14.</strong> OKTOBER <strong>2018</strong> www.grazer.at<br />
eco 35<br />
➜<br />
TEURER<br />
THINKSTOCK (2)<br />
Gemüse +1,6 %<br />
Bei einigen Gemüsesorten gab es im<br />
Lauf der letzten zwölf Monate einen<br />
Preisanstieg zu verzeichnen.<br />
Bekleidungsartikel –0,3 %<br />
Im Vergleich zum Vorjahr sind die<br />
Preise für verschiedenste Modeartikel<br />
derzeit etwas niedriger.<br />
BILLIGER<br />
➜<br />
Investoren hoch im Kurs<br />
investment. Schon jedes vierte steirische Jungunternehmen holt sich „Starthilfe“ von Investoren.<br />
Diese „Business Angels“ bieten den Start-ups aber nicht nur Kapital, sondern auch ihr Know-how an.<br />
Von Daniel Windisch<br />
daniel.windisch@grazer.at<br />
Die Aula der TU Graz war<br />
am Donnerstag Schauplatz<br />
des „Austrian Business<br />
Angel Day“. Investoren sowie<br />
Vertreter von Förder- und<br />
Forschungseinrichtungen sprachen<br />
über aktuelle Trends in der<br />
heimischen Start-up-Szene. Mit<br />
dabei als einer der Veranstalter<br />
war auch Bernhard Sagmeister,<br />
Geschäftsführer des Austria Wirtschaftsservice<br />
(AWS). Sagmeisters<br />
AWS vernetzt seit mehr als 20<br />
Jahren Investoren mit Start-ups,<br />
allein im Vorjahr kamen so 17<br />
Jungunternehmen mit Geldgebern<br />
zusammen, das Investmentvolumen<br />
betrug 5,5 Millionen<br />
Euro.<br />
Netzwerk<br />
Mehr als 320 Business Angels sind<br />
im AWS-Netzwerk mittlerweile<br />
aktiv – besonders in der Steiermark<br />
sind sie gefragt: Bereits jedes<br />
vierte steirische Unternehmen ist<br />
auf die Hilfe von Business Angels<br />
angewiesen. „Start-ups haben es<br />
am Anfang wahnsinnig schwer,<br />
Kapital zu bekommen. Zum anderen<br />
fehlen den Jungunternehmern<br />
oft auch die nötigen Netzwerke<br />
und Erfahrungen. Business An-<br />
Protest für gleichen Lohn<br />
■■<br />
Für Gewerkschafterinnen und<br />
Politikerinnen ist der „Equal Pay<br />
Day“ alljährlich ein Protesttag.<br />
Heuer fällt der „Equal Pay Day“<br />
in der Steiermark auf den <strong>14.</strong> <strong>Oktober</strong>.<br />
Folglich haben Steirer<br />
heute bereits jenes Einkommen<br />
erreicht, für das die Steirerinnen<br />
noch bis Jahresende arbeiten<br />
müssen. „Das ist sehr lang, den<br />
halben <strong>Oktober</strong> und den November<br />
und den Dezember. Alle<br />
Männer und alle Frauen sind<br />
gefordert, diese Ungerechtigkeit<br />
zu beenden, die durch nichts zu<br />
rechtfertigen ist“, kritisiert Helga<br />
Ahrer, Vorsitzende der steirischen<br />
ÖGB-Frauen. Nicht nur<br />
die Gewerkschaft, auch die KPÖ<br />
machte zum „Equal Pay Day“<br />
mobil: Am Freitag setzten die KP-<br />
Stadträte Elke Kahr und Robert<br />
Krotzer sowie KP-Landtagsklubchefin<br />
Claudia Klimt-Weithaler<br />
mit einer Protestaktion in der<br />
Herrengasse ein Zeichen gegen<br />
die „Ungleichbehandlung“ von<br />
Frauen und Männern.<br />
Die KP protestierte am Freitag für gleiche Entlohnung von Mann und Frau. KPÖ<br />
gels können genau diese Lücke<br />
schließen“, sagt Sagmeister, der<br />
insbesondere Graz als „Start-up-<br />
Hotspot in Österreich“ hervorhebt.<br />
Vor allem Hightech-Start-ups<br />
würden zu Beginn auf Business<br />
Angels setzen, unterstreicht Martin<br />
Mössler, Chef der „Start-up-<br />
Schmiede“ Science Park Graz.<br />
Nicht immer sei das Kapital dabei<br />
entscheidend: „Know-how im<br />
Wachstum, beispielsweise was die<br />
Erschließung von neuen Märkten<br />
angeht, ist ebenso wichtig wie die<br />
monetäre Unterstützung an sich.“<br />
Gerade in der Steiermark, wo<br />
durch die hohe Forschungs- und<br />
Entwicklungstätigkeit viele Hightech-Start-ups<br />
mit großem Kapitalbedarf<br />
gegründet werden, sind<br />
Business Angels stark gefragt. Die<br />
steirischen bieten dabei „ein vitales<br />
Umfeld von Partnern aus Wissenschaft<br />
und Wirtschaft“, erklärt<br />
TU-Graz-Vizerektorin Claudia<br />
von der Linden.<br />
Der in Graz ansässige Investment-Club<br />
eQventure rund um<br />
den Unternehmer Herbert Gartner<br />
nutzt das große steirische Innovationspotenzial<br />
intensiv. Gartner:<br />
„Wir investieren dort, wo wir<br />
die größten Chancen sehen. Da ist<br />
die Steiermark ein gutes Pflaster.<br />
Bis jetzt haben wir noch kein einziges<br />
unserer Investments verloren.“<br />
Konjunktur-Ausblick<br />
■■<br />
Einen Konkjunkturausblick für<br />
Österreich und seine Nachbarn<br />
gab diese Woche Raiffeisen-Bank-<br />
International-Chefanalyst Peter<br />
Brezinschek in der Raiffeisen-<br />
Landesbank (RLB) in Raaba bei<br />
Graz mit. Die Stimmung der Unternehmer<br />
ist international laut<br />
Umfragen im Großen und Ganzen<br />
gut: „Eine Rezession zeichnet sich<br />
in den nächsten 12 bis 24 Monaten<br />
nicht ab“, so Brezinschek. Für<br />
Österreich zeichnete Brezinschek<br />
ein günstiges Bild, auch wenn 2019<br />
eine Abschwächung erwartet wird.<br />
Anders das für Österreichs Exporte<br />
wichtige Italien: „Das Budget läuft<br />
davon, das Vertrauen der Investoren<br />
sinkt.“ Italien hinke mit schwachem<br />
Wirtschaftswachstum der<br />
restlichen Eurozone hinterher. Das<br />
Land habe hohe Lohnstückkosten,<br />
die Produktivität stagniere, die Arbeitslosigkeit<br />
sei hoch. „Italien ist<br />
eine Bedrohung, das muss man<br />
ganz offen sagen“, so Brezinschek.<br />
Für Mittel- und Südosteuropa<br />
sieht der Analyst dagegen positive<br />
Trends – dank solidem Wirtschaftswachstum.<br />
RLB-Vorstandsdirektor<br />
Rainer Stelzer,<br />
RBI-Chefanalyst<br />
Peter Brezinschek<br />
und RLB-<br />
Vorstandsdirektor<br />
Matthias<br />
Heinrich (v. l.)<br />
<br />
Raiffeisen