22. April 2018
- Nachbarschafts-Terror: „Wir werden verfolgt, verspottet und terrorisiert!“ - Raumordnungsgesetz: Rätselraten ums steirische Bauland - Die ältesten Bäume der Stadt - Sommerhit: Prost mit Rost - Neu in Graz: Running Curry aus Sri Lanka
- Nachbarschafts-Terror: „Wir werden verfolgt, verspottet und terrorisiert!“
- Raumordnungsgesetz: Rätselraten ums steirische Bauland
- Die ältesten Bäume der Stadt
- Sommerhit: Prost mit Rost
- Neu in Graz: Running Curry aus Sri Lanka
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>22.</strong> APRIL <strong>2018</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
➜<br />
TOP<br />
THINKSTOCK (2)<br />
Danke an die Unwetter-Helfer!<br />
1800 Feuerwehrleute waren beim Starkregen<br />
im Einsatz. Über 400 Mal wurden sie gerufen,<br />
um etwa aus überfluteten Bims zu retten.<br />
Schlägereien<br />
Zwei Massenschlägereien in einer Nacht:<br />
Letzten Samstag randalierten je 20 Personen<br />
am Hauptbahnhof und in der Kärntner Straße.<br />
FLOP<br />
➜<br />
verspottet und terrorisiert!“<br />
zwischen beschimpft er schon<br />
unsere zwölfjährige Tochter“,<br />
berichtet Rainer Znidar. „Er<br />
ruft ihr Liliput hinterher und<br />
macht sich mit seiner Frau lautstark<br />
über ihre Größe lustig. Ich<br />
hab das zuerst gar nicht glauben<br />
wollen, aber meine Tochter<br />
hat mir eine Tonaufnahme<br />
vorgespielt, es ist wirklich unfassbar.“<br />
Doch damit nicht genug:<br />
Emmerich Hadler, der nach<br />
einem Schlaganfall halbseitig<br />
gelähmt im Rollstuhl sitzt,<br />
fühlt sich ebenfalls von Müller<br />
extrem belästigt: „Er verarscht<br />
mich, äfft mich nach und verspottet<br />
mich. Wenn ich wohin<br />
gehe, humpelt er so, wie ich es<br />
tue, und lacht mich dabei aus.<br />
Auch Fotos macht Herr Müller<br />
von mir!“<br />
„Er verfolgt uns“<br />
Laut Michael Kniedl nimmt<br />
Müller aber auch gerne die Verfolgung<br />
auf: „Er fährt teilweise<br />
mir und meinen Kollegen bis zu<br />
unseren Wohnungen nach. Vierbis<br />
fünfmal hat er mich in meine<br />
alte Wohnung verfolgt, zumindest<br />
meines Wissens nach“, schildert<br />
Michael Kniedl. „Einmal ist<br />
er mir sogar bis zu einem Freund<br />
nach Heiligenkreuz am Waasen<br />
nachgefahren. Es werden auch<br />
ständig Fotos von mir und meinen<br />
Kollegen bei der Arbeit gemacht.“<br />
Tägliche Kontrollfahrten<br />
Sogar tägliche „Kontrollfahrten“<br />
macht Herr Müller in der Gasse,<br />
berichtet Znidar. „Dabei fährt<br />
er langsam auf und ab, mit der<br />
Kamera in der Hand, und filmt<br />
beziehungsweise fotografiert offensichtlich<br />
in die Gärten und<br />
Häuser der Nachbarschaft. Ich<br />
fühle mich ständig beobachtet,<br />
das muss endlich ein Ende nehmen“,<br />
sagt Birgit Ortauf verzweifelt.<br />
„Er sucht ständig Dinge, um<br />
jemanden von uns anzeigen zu<br />
können. Irgendwann hofft man<br />
nur mehr, nicht schon wieder<br />
einen Brief vom Anwalt zu bekommen.<br />
Ein extrem ungutes<br />
Gefühl.“<br />
Auch Nina Faber ist verzweifelt:<br />
„Immer wenn mich Herr<br />
Müller sieht, macht er Geräusche.<br />
Tiergeräusche, er wiehert<br />
und muht und tut so, als würde<br />
er sich übergeben. Es ist ein persönlicher<br />
Terror“, klagt sie.<br />
„Man kann mit Herrn Müller<br />
leider kein klärendes Gespräch<br />
führen, er lässt einfach nicht<br />
normal mit sich reden“, erzählt<br />
Znidar erschüttert. Die Polizei<br />
ist bislang machtlos, man könne<br />
den Nachbarn nicht helfen, solange<br />
man nichts Handfestes in<br />
der Hand habe.<br />
Ein Lichtblick<br />
Jetzt haben sich die Anrainer zusammengetan<br />
und gehen in die<br />
Offensive. „Wir erstellen Protokolle<br />
und zeichnen genau auf,<br />
was Herr Müller genau macht<br />
und vor allem wann. Wir sehen<br />
keine andere Möglichkeit mehr,<br />
nur so haben wir eine Chance,<br />
dem Ganzen endlich ein Ende<br />
zu setzen. Wenn wir genug Beschwerden<br />
zusammenbringen,<br />
kann die Polizei endlich etwas<br />
unternehmen“, erzählt Znidar.<br />
Herr Müller, für den natürlich<br />
die Unschuldsvermutung gilt,<br />
wollte sich auf unsere Anfrage<br />
hin zu den Vorwürfen nicht persönlich<br />
äußern.<br />
Das sagt Anwalt<br />
Wolfgang Dlaska<br />
In Frage kämen die<br />
Privatanklagedelikte<br />
der Üblen Nachrede<br />
und der Beleidigung. Es muss<br />
das Opfer aber selbst eine<br />
Privatanklage beim Strafgericht<br />
einbringen. Weiters sollte<br />
für einen derartigen Fall das<br />
Steiermärkische Landessicherheitsgesetz<br />
zur Anwendung<br />
kommen! Hier handelt es sich<br />
um eine Anstandsverletzung,<br />
da der Gehsteig ein öffentlicher<br />
Raum ist. Sollten die Sicherheitsorgane<br />
mit Ermahnungen<br />
keinen Erfolg haben, ist in<br />
letzter Konsequenz auch eine<br />
Verhaftung möglich. Weiters<br />
wäre auch noch ein Verstoß<br />
gegen das Recht am Bild vorliegend,<br />
da es sich um keinen<br />
Fall eines zufälligen Fotos im<br />
öffentlichen Raum, sondern<br />
um gezieltes Fotografieren von<br />
Passanten handelt, sollten die<br />
Fotos veröffentlicht werden.“