22. April 2018
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- Nachbarschafts-Terror: „Wir werden verfolgt, verspottet und terrorisiert!“
- Raumordnungsgesetz: Rätselraten ums steirische Bauland
- Die ältesten Bäume der Stadt
- Sommerhit: Prost mit Rost
- Neu in Graz: Running Curry aus Sri Lanka
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10 graz<br />
www.grazer.at <strong>22.</strong> APRIL <strong>2018</strong><br />
Die ältesten Bäume der Stadt<br />
Besuch von Sisi und Seidenraupe<br />
VERWURZELTE ZEITZEUGEN. Am Mittwoch (25. <strong>April</strong>) ist der Internationale Tag des Baumes. Wir<br />
haben dazu die ältesten Bäume der Stadt besucht und waren gespannt, was sie zu erzählen haben.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Ganze 82 Naturdenkmäler<br />
gibt es aktuell in Graz.<br />
Ein paar weitere sind<br />
laut Naturschutzbeauftragtem<br />
Wolfgang Windisch gerade in<br />
Anregung. Diesen besonderen<br />
Schutzstatus haben sie meist<br />
aufgrund ihres Alters oder ihrer<br />
besonderen Wirkung auf das<br />
Ortsbild bekommen. Wir haben<br />
die ältesten unter ihnen besucht<br />
(siehe unten). „In Graz sind Bäume<br />
über hundert Jahre schon<br />
alt“, erklärt Windisch. „Meistens<br />
wird das Alter aber überschätzt.<br />
Etwa wie bei der angeblich ältesten<br />
Eiche Europas in Bierbaum<br />
oder der 2000 Jahre alten Linde<br />
in Übelbach.“<br />
„Rein theoretisch ist es möglich,<br />
dass diese Bäume wirklich<br />
so alt sind. Aber das ist eher unwahrscheinlich“,<br />
bestätigt auch<br />
der Präsident des Naturschutzbundes<br />
Johannes Gepp. „Es ist<br />
etwa möglich, dass ein Baum neu<br />
austreibt und aus einem morschen<br />
Stamm ein neuer Baum<br />
wächst. In Übelbach gibt es angeblich<br />
eine Karte aus der Römerzeit,<br />
die bezeugt, dass an<br />
der gleichen Stelle damals schon<br />
eine Linde gestanden haben<br />
soll.“<br />
Gemessen wird das Alter übrigens<br />
über die Jahresringe. Mittlerweile<br />
ist es bei lebenden Bäumen<br />
aber nicht mehr üblich, sie<br />
dafür anzubohren, da so Schädlinge<br />
eindringen können und die<br />
Lebenszeit des Baumes verringern.<br />
Heutzutage wird das Alter<br />
über Radar gemessen.<br />
<br />
Bäume: Höchstalter<br />
■■Winterlinde: 1000 Jahre<br />
■■Eibe: 1000 Jahre<br />
■■Zirbe: 1000 Jahre<br />
■■Eiche: 1000 Jahre<br />
■■Lärche: 600 Jahre<br />
■■Rotbuche: 600 Jahre<br />
Maulbeerbaum in der<br />
Brückenkopfgasse<br />
Unter Kaiserin Maria Theresia<br />
wurden im 18. Jahrhundert<br />
verstärkt Maulbeerbäume<br />
gepflanzt, um die Seidengewinnung<br />
anzukurbeln, lebt<br />
die Seidenraupe doch von<br />
den Blättern des Baumes. Aus<br />
dieser Zeit stammt vermutlich<br />
auch der Maulbeerbaum in<br />
der Brückenkopfgasse 7. Er gilt<br />
unter Experten als der älteste<br />
Baum der Stadt.<br />
Platanenallee in der<br />
Elisabethstraße<br />
Hohen Besuch haben die<br />
Platanen in der Elisabethstraße<br />
schon hinter sich. Sie wurden<br />
vermutlich im Jahr 1856 gepflanzt,<br />
als Kaiser Franz Josef I.<br />
und seine Sisi nach Graz kamen.<br />
Sie zählen zu den ältesten und<br />
höchsten Bäumen der Stadt.<br />
Die Lebensdauer neigt sich<br />
nach 160 Jahren aber langsam<br />
dem Ende zu, einige mussten<br />
schon ausgetauscht werden.<br />
„Annaeiche“ beim<br />
LKH Graz-West<br />
Anlässlich des 60-jährigen<br />
Regierungsjubiläums von Kaiser<br />
Franz Josef im Jahr 1906 rückte<br />
der „FM Graf Radetzky Militär<br />
Veteranenverein“ geschlossen<br />
aus, um im Park des Annaplatzes<br />
in der Nähe des Unfallkrankenhauses<br />
eine Eiche und einen<br />
Gedenkstein zu setzen. Die über<br />
hundert Jahre alte Eiche bekam<br />
ihren Status als Naturdenkmal<br />
vor allem auch aufgrund ihrer<br />
Bedeutung fürs Ortsbild.<br />
Mammutbaum am<br />
Messendorfberg<br />
Im „Grazer Urwald“ am<br />
Messendorfberg gibt es über<br />
30 verschiedene Baum arten.<br />
Zu den Riesen dort zählt ein<br />
Mammutbaum direkt am<br />
Eingang. Er wurde gepflanzt,<br />
als das Areal noch k. & k.<br />
Baumschule (gegründet 1876)<br />
war, die allerdings noch zur<br />
Kaiserzeit aufgelassen wurde.<br />
Er gilt mit über acht Metern<br />
Umfang als der dickste Baum<br />
der Stadt.<br />
KK (3), WIKIPEDIA