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Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.

Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

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Inkunabel. (Goff B334; GW 03858; HC 2793; ISTC

Nr.: ib00334000).

Inkunabeln aus Freiburg 1494 – Augustinus, Aurelius.

(I.): Augustinus de Civitate dei cum commento.

Mit Kommentar von Thomas Waleys und

Nicolaus Trivet. Freiburg: [Kilian Fischer] 1494. 256

nnum. Blätter. Druck in 2 Spalten, 54 bzw. 63 Zeilen.

Der Text von Kommentar umgeben; Angebunden

(II.): Augustinus de Trinitate. [Freiburg: Kilian Fischer]

1494. 80 nnum. Blätter. Druck in 2 Spalten,

54 Zeilen. Guter, original erhaltener, blindgeprägter

Schweinsleder-Holzdeckelband auf zwei Bünden

und vier Doppelbünden mit zwei Schließen (eine

intakt) und kalligraphischem Rückentitel. Folio.

(30,8 × 23 cm). € 11 900,–

Die ersten zwei datierten Drucke, die in der Stadt

Freiburg im Breisgau vom Erstdrucker Kilian Fischer

gedruckt wurden. Mit den beiden Hauptwerken des

Kirchenvaters Augustinus (Tagaste 354–430 Hippo

Regius/Numidien) „Vom Gottesstaat“ (22 Kapitel)

und „Über die Dreifaltigkeit“ (15 Kapitel) hatte Kilian

Fischer als erster Buchdrucker in Freiburg debütiert,

indem er damit die ersten datierten Drucke der Stadt

Freiburg überhaupt veröffentlichte. Kilian Fischer (Piscator)

stammte aus Ingelfingen und druckte in Freiburg

von etwa 1490 bis 1495. Unser Exemplar auf den Blättern

eins und zwei mit handschriftlichem Provenienzeintrag

des Jesuitenklosters in Feldkirch/Österreich:

„Collegi(um) Soc. Jesu VeldKirchij 1714“. Im Jahre

1649 ließ sich der Jesuitenorden in Feldkirch nieder

und unterhielt dort bis zur Aufhebung des Jesuitenordens

1773 ein Kolleg. Ein weiterer, handschriftlicher

Besitzeintrag am Blatt 1 von: „Leonardus Butzenrenner

S S Th D“. – Beide Deckel, Vorsätze und die ersten

und letzten Lagen mit teils stärkeren Wurmspuren.

Durchgehend moderat gebräunt. Das erste und letzte

Blatt mit Fehlstellen im Außensteg ohne Textverlust.

Die ersten drei Blätter mit Quetschfalte. Der Einband

etwas bestoßen und fleckig. Eine Schließe defekt. Insgesamt

gutes, sauberes und breitrandiges Exemplar

aus der Werkstatt des Freiburger Erstdruckers. ((I.):

GW 02890; ISTC ia01246000; Goff A 1246; Hummel-

Wilhelmi 74; (II.): GW 02929; ISTC ia01346000; Goff

A 1346; Hummel-Wilhelmi 76).

[Justinianus I.] – Gothofredus, Dionysius (Godefroy,

Denis) (Hrsg.). [Codicis. Corpus Juris Civilis

… libri XII]. Digestum Vetus sev Pandectarvm

Ivris Civilis. Tomus Primus. (- Sextum Volumen …

Thesavrvs Accvrsianvs …). In 6 sehr voluminösen

Bänden gebunden. Lvgdvni [Lyon]: [Gothofredus]

1589. Über 5.900 Seiten. Nahezu durchgehend zweispaltig

gedruckt mit Spaltenzählung. Mit 6 wiederholten

Holzschnitt-Druckermarken an den Titeln

(nach links aufgerichteter Löwe mit Bienen: Lion

moucheté). Farbschnitt. Blindgeprägte Schweinslederbände

der Zeit auf 5 Doppelbünden. Mit floral-ornamentalen

Rollenstempeln und mit großem

Plattenstempel je auf beiden Decken: Württembergisches

Wappen mit der Umschrift: „Herzog von

W[ürttemberg]“. Folio. (40,5 × 28 cm). € 4800,–

Monumentale, vollständige Ausgabe des Corpus Juris

Civilis in einem wohlerhaltenen Provenienzexemplar

aus der Bibliothek des württembergischen Herzogs

Ludwig (Regierungszeit 1568–1593). Reich kommentierte

und glossierte Ausgabe mit dem zweispaltigen

Druck der Glossen, die den gedruckten Gesetzestext

umfließen. Typographisch sehr anspruchsvoll in Fraktur,

Antiqua und Kursive mit zahlreichen Zier-Initialen

gesetzt. Die Bedeutung des französischen Juristen

Denis Godefroy (Paris 1549–1622 Straßburg) für die

Rechtswissenschaft beruht in erster Linie auf seiner

Herausgabe des Corpus Juris Civilis. Handschriftliche

Besitzvermerke auf den Vorsätzen der ersten drei

Bände, z. B: „ex bibliotheca Johannis Fritzlini Güglingensis“.

Wenig findet sich zu ihm in den einschlägigen

Biographien, Dienerbüchern etc. Jedoch in der Matrikel

der Universität Tübingen: Bürk/Wille Band 2, Nummer

17621 (Seite 32) findet sich ein „Johannes Fritzlin

Güglingensis“ als stud. jur., immatrikuliert am 20. 12.

1605. Er wurde am 13. 02. 1609 zum Dr. jur. promoviert

(Nr. 18330 (Seite 57)). Das führt leicht zu der

Vermutung, dass es sich bei den vorliegenden Bänden

um ein Geschenk des württembergischen Hofes an

einen verdienten Juristen handeln könnte. – Durchgehend

moderat gebräunt und mit einigen zeitgen.

hs. Marginalien. Stellenweise schwach feuchtrandig.

Buchrücken mit teils verblassten, hs. Nummern und

Kennungen. Die Einbände teilweise fleckig und berieben,

die Ecken teils stärker bestoßen. Die Lederbezüge

mit einigen kleineren Fehlstellen, Band vier mit alt

hinterlegter, größerer Fehlstelle im vorderen Bezug.

(Stinzing-Landsberg I, 208f., 386ff.; nicht bei Adams,

nicht im BM-STC).

Rosenkreuzer – C. V. M. V. S. [Andreae, Johann

Valentin]. Practica leonis viridis, Das ist: Der

Rechte vnd wahre Fussteig zu dem Königlichen

Chymischen HochzeitSaal F. C. R. Neben einem

Anhang vnnd explication zweyer Tage der Chymischen

Hochzeit / allen Liebhabern der Kunst

zu gute an Tag gegeben / vnd in Druck verfertiget

/ durch C. V. M. V. S. (Ohne Ort): Gedruckt / In

vorlegung Johan Thiemen. Im Jahr 1619. Titelblatt

mit umlaufender, ornamentaler Bordüre, 132 Seiten,

1 Blatt weiß. Farbschnitt. Neuerer Pappband mit

gedrucktem Rückenschild. Kl.-8vo. € 8500,–

Eine der extrem seltenen Original-Veröffentlichungen

Johann Valentin Andreaes in prächtigem Erhaltungszustand

wie frisch aus der Presse gekommen. Andreae

bietet hier einen „Leitfaden“ oder „Einstieg“

(= Fussteig) zum exakten Verständnis seines Rosenkreuzer-Manifests

„Chymische Hochzeit Christiani

Rosencreutz anno 1459“, das 1616 erschienen

war. – Durchgehendes, kleines Wurmloch im Fußsteg.

Papierbedingt gleichmäßig gebräuntes, fleckfreies,

sehr schönes Exemplar. (Brüning, V. F.: Bibliographie

der alchem. Literatur 1311; Dünnhaupt I, S.

268, 25; Ferguson II, 223 („Few know, fewer have

seen this altogether rare tract“); Mälzer 149 („Kein

Expl. nachgewiesen“); Wolfstieg, A.: Freimaurer.

Lit. 42386; Wolfstieg II, 42386; VD17 14:008789A).

Siehe auch Tafel 7.

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