06.01.2021 Aufrufe

Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.

Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

versteht, sie mit seinen zugleich frechen und demütigen

Reden wortreich zu unterhalten. Er ist ein Schelm, ein

Taugenichts, der am Ende zugibt: „Was mich betrifft,

so bin ich der untüchtigste aller Menschen geblieben …

Sie erblicken nichts an mir, das auf eine bestimmte Wahl

im Leben hindeutete. Ich stehe noch immer vor der

Tür des Lebens und klopfe und klopfe, allerdings mit

wenig Ungestüm, und horche nur gespannt, ob jemand

komme, der mir den Riegel zurückschieben möchte …

Ich bin nichts als ein Horchender und Wartender, als

solcher allerdings vollendet, denn ich habe es gelernt,

zu träumen, während ich warte.“ – Die Cassirers, S.

230; Wilpert-Gühring 2. A. 2; Badorrek-Hoguth B 84.1.

Surrealismus – Apollinaire, Guillaume – Chirico,

Giorgio de. Calligrammes. Gallimard, Paris, 1930.

Quart, 4to, schwarzes Kalbsleder, auf beiden Deckeln

und dem Rücken ein typographischer Dekor

aus weissen und schwarzen Buchstaben in aufgelegtem

Kalbsleder, welche jeweils den Titel und den

Namen des Autors darstellen, Spiegel und Vorsätze

aus grauem Wildleder, Goldschnitt über Broschur,

Originalumschlag eingebunden, Chemise, Etui (Leroux

1988). € 48 000,–

Mit 68 Originallithographien von Giorgio de Chirico.

In einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen, dies

ist eines von 6 Vorzugsexemplaren auf Japon Nacré

mit zwei zusätzlichen Suiten auf China- und auf Japanpapier.

Zusätzlich enthält das Exemplar das ‚Bulletin

de Souscription‘ und ein Originalpastell von Chirico

(147 × 146 mm), Vorlage für die Illustration auf S.

114, mit dem Titel ‚Nuit Antique‘. Das illustrative

Hauptwerk von Giorgio de Chirico liegt hier in einem

superben Einband von Georges Leroux vor. „Die Calligrammes

des Dichters Guillaume Apollinaire (1880–

1918) sind eine Sammlung von Gedichten, deren erste

gedruckte Auflage 1918 mit dem Untertitel ‚Poèmes

de la Paix et de la guerre‘ erschien. Die meisten dieser

Gedichte – seit 1911 geschrieben – schildern Apollinaires

Kriegserfahrungen. Das Gedicht ‚Océan de terre‘

hat der Dichter dem italienischen Künstler Giorgio de

Chirico (1888–1978) gewidmet. Apollinaire schätzte

dessen Kunst sehr und wurde einer seiner frühesten

Befürworter. Dichter und Künstler hatten sich während

de Chiricos Aufenthalt in Paris zwischen 1911 und 1915

kennengelernt. Zwölf Jahre nach dem Tode des Dichters

kam eine neue Auflage der Gedichte heraus. Sie war mit

Lithographien versehen, die de Chirico selbst direkt auf

den Stein gezeichnet hatte. Die halbseitigen, schwarzweiß

gehaltenen Darstellungen zeigen desolate leere

Landschaften, antike Architekturen, Säulenfragmente,

seltsame Objekte vor einem Hintergrund aus Häusern.

Tiere und Menschen sind kaum vorhanden, Monde und

Sonnen bewohnen Landschaft und Häuser. Sie stehen

am Fenster, vor der Tür, sitzen auf einem Sofa. Kräftige

schwarze Striche binden die Gestirne zusammen. De

Chirico griff später des Öfteren auf dieses Motiv der zusammengebundenen

Planeten, Monde und Sonnen, die

hier zum ersten Mal erscheinen, zurück. Der Künstler

hat das Buch mit seinen vertrauten Themen bebildert.

Er hat es aber nicht illustriert, sondern liess dessen Geheimnis

noch geheimnisvoller erscheinen. De Chiricos

Interesse galt mehr den Calligrammes, ihrer Ganzheit

hat er seine Bilderwelt zur Seite gestellt, in der Raum

und Zeit eine wichtige Rolle spielen. Die schwere, kompakte

Riesensilhouette des Dichters, der in ‚La petite

auto‘ sämtliche kämpfenden Heere in sich trägt, oder

die zwei Halbmonde bei ‚L’espionne‘ – der weiße am

Fenster und der schwarze am Himmel über der Stadt

–, die durch eine kräftige Linie verbunden sind und den

Triumph der Liebe über Zeit und Raum verbildlichen,

zeugen von de Chiricos Einfühlungsvermögen und von

seinem Verständnis des lyrischen Werkes. Die dekorativen

Elemente der Lithographien verbinden sich harmonisch

mit der eleganten Kursiv-Type. Sie bilden eine

gelungene Einheit mit den ‚idéogrammes lyriques‘ von

Apollinaire, der die bildlichen Fähigkeiten der Verse

zu ergründen versuchte“ (Papiergesänge 52). Hervorragendes

Exemplar aus den Bibliotheken von Bernard

Loliée und Pierre Bergé. – Jentsch, Artist and the Book

in Twentieth-Century Italy, 163; Papiergesänge 52;

Castleman, A Century of Artists Books 180.

Science Fiction – Harbou, Thea von. Metropolis.

Scherl, Berlin, 1926. Erstes bis zehntes Tausend

der billigen (gekürzten) Ausgabe, welche dafür mit

8 ganzseitigen Bildern nach Aufnahmen aus dem

gleichnamigen Film versehen wurde. Originalbroschur

mit farbiger Deckelillustration von Willy

Reimann. € 1800,–

Sehr gut erhaltenes Exemplar der gekürzten Ausgabe,

welche zur Premiere des berühmten Films publiziert

wurde. Der Umschlag ist mit einem Farbgemälde von

Willy Reimann, welches Metropolis darstellt, versehen,

welche mit der des Schutzumschlags der Erstausgabe

identisch ist. Die Folgeauflagen nutzen als Motiv das

von Werner Graul entworfene Filmplakat. Über Reimann

ist im Übrigen praktisch nichts bekannt. Fritz

Lang wurde zu diesem berühmten Science-Fiction Film

durch eine Reise nach New York inspiriert und motivierte

daraufhin seine damalige Frau Thea von Harbou,

diesen Text zu schreiben.

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!