06.01.2021 Aufrufe

Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.

Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Todes mich beynahe befand, doch geht es jezt beßer;

obschon noch nicht ganz hergestellt – traurig daß

eine gewiße Bildung der Menschen auch ihren tribut

der schwäche der Natur bezahlen muß; – ich werde

morgen oder übermorgen noch nachschreiben u. mir

die Freyheit nehmen, I.K.H zu sagen was das beste

wäre, wenn Höchstdieselben wünschten wieder einige

Stunden Musikal. zuzubringen mit mir. Alles, was nur

der Himmel gedeihliches herabschickt, gedeihe für

I.K.H. I.K.H mit inningster Theilnahme gehorsammst

treuster Diener. Beethoven.“

Das wichtigste steht in der Mitte des Briefes: „traurig

daß eine gewiße Bildung der Menschen auch ihren

tribut der schwäche der Natur bezahlen muß“ – wobei

„Bildung“ entsprechend dem damaligen etymologischen

Sinne als „Schöpfung, Verfertigung, Schaffung“

zu lesen ist. Das heißt, dass Krankheit und Leiden der

Preis sein konnte, der für die Schöpfung zu bezahlen

war! Beethoven selbst zahlte diesen Preis, um das

zu verwirklichen, wozu er als Kompositions-Genie

berufen war. Für Rudolph gilt Entsprechendes; beide

versuchen: „der Menschheit zu dienen“.

Fragen nach dem Sinn-Zusammenhang zwischen

Krankheit und Kunst in Beethovens Leben werden selten

gestellt; der letzte Brief an den Erzherzog gibt dazu

Anlass. Wird hier die Taubheit als Preis für das Genie

betrachtet? Hätte Beethoven sein Werk in der uns

bekannten Form vielleicht gar nie vollbringen können,

wenn ihm das Gehör erhalten geblieben wäre? Diese

Frage taucht bereits 1840 auf, und zwar in den „Charakteristiken“

des Schriftstellers Karl Johann Braun von

Braunthal (1802–1866), der als Romantiker antwortet:

Die Taubheit sei eine Art Opfer, nämlich ein Austausch

der „Stimmen des prosaischen Lebens“ gegen das „Ohr

der Seele“, der „Ahnung“, des „Donners geheimen Leidens“.

– Beethovens hier vorliegender Brief gibt Anlass

zum Nachdenken, wie es nur wenigen Dokumenten zu

eigen ist. (Ausführlichere Diskussion dieses Briefes in:

Ulrich Drüner, „Die zwei Leben des Ludwig van Beethoven“.

München, Blessing 2020, S. 365–67).

Erst vor kurzem wiederentdeckt

Bach, Johann Christian. Sinfonia à Violino Principale,

Violino Primo, Violino Secondo, Oboe Primo

Oboe Secondo Due Corni, Viola Violoncello obligato,

Basso. Del Sig[no]re Bach. Prächtiger, vollständig

erhaltener Stimmensatz aus der Zeit um

1767 (Ersterwähnung des Werks im Katalog Breitkopf)

in einer schwungvollen Handschrift eines

professionellen Kopisten, 10 Stimmen mit zus. 41 S.

folio in dunkelbrauner Tinte auf starkem, bestens

erhaltenem bräunlichen Papier (kleine Sammler-

Stempel auf den Stimmen-Vorderseiten, Titel mit

rundem Prägestempel). € 2450,–

Siehe E. Warburton, The Collected Works of Johann

Christian Bach, Thematic Catalogue 48/1 (1999). Zuvor

war das Werk unbekannt, es fehlt in C. S. Terry (1967),

da es in den Originaldrucken des 18. Jahrhunderts nicht

publiziert worden war.

Das Werk ist, abgesehen von der hier vorgestellten

Quelle, lediglich in zwei Bibliotheken überliefert (Prag

und Mantova), ebenfalls in zeitgenössischen Manuskripten.

Wie es im 18. Jahrhundert häufig vorkommt,

waren sich die Kopisten nicht immer sicher über die

Autorschaft, sodass das Werk in einem Manuskript

in Mantua auf der Violinstimme J. Chr. Bachs italienischem

Konkurrenten Pasquale Ricci zugeschrieben

ist, während auf den Viola- und Basso-Stimmen „Sinfonia

Concertata del Sig. Gio. Bach“ zu lesen ist. Die

Bezeichnung als Sinfonie concertante kommt übrigens

dem Charakter des Werks am nächsten: Die Solovioline

hat die typischen Charakteristika dieser sinfonischen

Zwischengattung, weshalb der wichtige Christian-

Bach-Forscher Warburton das Werk in das neueste

Werkverzeichnis (von 1999) aufnahm. Von Pasquale

Ricci dagegen gibt es keine so betitelten Werke.

Aus der Familie Bach

Bach, Johann Christian. Six Overtures Composed

and Addapted (sic) for the Harpsichord by John

Christian Bach. London, Printed by Welcker [ca.

1770]. Titelbl. + 27 S. folio, gebräunt, obere rechte

Ecken fleckig, dort an Bl. 1–2 minimal ausgerissen,

leichte Knickfalten. € 475,–

Erste Ausgabe, s. RISM B 404, wo kein Exemplar

für Deutschland nachgewiesen ist. Dem Titeltext zu

schließen liegt hier die vom Komponisten selbst stammende

Klavierfassung der sechs frühesten erhaltenen

Symphonien op. 3 vor, die 1765 in London als Autorendruck

erschienen waren („Printed for the Author“).

Siehe Terry S. 262 und 347.

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!