Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.
Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
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Mit dem großen Wappenexlibris des Burghauser
Hof- und Stadtmaurermeister Franz Anton Glonner
(1750–1834), Sohn des gleichnamigen Dachauer
Schloss-Maurermeisters (1723–1801). Glonner jun. ließ
sich nach einigen Wanderjahren in Europa ab 1777 in
Burghausen nieder; zahlreiche heute noch existierende
Bauten in Burghausen und Vilshofen erinnern an sein
Schaffen, besonders bemerkenswert die klassizistische
Fassade des Ständehauses in Burghausen. Offensichtlich
mit großem Bürgerstolz ließ er sich ein Exlibris
(„Franc: Antoine Glonner a: BurgHausen“) stechen,
das in seiner Ausgestaltung an einen hochadligen Eigner
denken lässt. Die handschriftlich gesetzte Zahl 367 über
dem unten gesiegelten Exlibris lässt auf eine umfangreiche
Bibliothek schließen, allerdings konnte ich im
Handel und in der Literatur keine weiteren Exemplare
aus Glonners Sammlung bzw. mit dessen Exlibris nachweisen.
– Insgesamt sehr gutes Exemplar; die ersten drei
Werke tls. sehr leicht fleckig, das letzte und älteste etwas
stärker betroffen
Portrait – Beer Dann, Schutz-Jude in Frankfurt,
alt 66 Jahr. (Darüber Titel in Hebräisch). Radierung
von J. A. B. Nothnagel. O. O., (1774). In der Platte
mit Initiale signiert und datiert 9 × 6 cm (10 × 7,5 cm).
Auf dünnem Karton montiert. € 2000,–
Hopp, Jüdisches Bürgertum in Frankfurt, 279; Rubens,
A History of Jewish Costume 125; Nagler XI, 383, 31:
„… fanden seine radierten Blätter großen Beifall, in
welchen er teilweise den Rembrandt glücklich nachstrebte,
besonders in einzelnen Köpfen und Bruchstücken.
Man findet deren in vorzüglichen Sammlungen.“
– Selten gewordenes Portrait eines namentlich
bezeichneten Juden, das in seiner Art zu den Frühesten
überhaupt zählen mag. Die sich unter dem Frankfurter
Judentum herausgebildete bürgerliche und vermögende
Oberschicht hatte das Bilderverbot überwunden und
zeigte sich mit den Insignien ihres Erfolges. Löb Beer
Dann (1708–1804) trägt den traditionellen dreieckigen
Hut, einen geteilten weißen Vollbart und hält eine
Münze in der rechten Hand.
Ransonnet-Villez, Eugen v. Ceylon, Skizzen seiner
Bewohner, seines Thier- und Pflanzenlebens
und Untersuchungen des Meeresgrundes nahe der
Küste. Braunschweig, Westermann 1868. Mit 26 (4
farb.) getönten Lithographien auf aufgewalztem
China. XI, 1 Bl., 162 S. Lederband d. Zt. mit tls. oxidierter
Goldprägung und Deckeltitel, Goldschnitt.
40 × 29,5 cm. € 2800,–
Nissen, ZBI 3288; Wurzbach XXIV, 350. – Erste deutsche
Ausgabe, die engl. Orig.-Ausgabe erschien im Jahr
zuvor. – Mit prachtvollen, vom Autor selbst gezeichneten
Lithographien von der Pflanzenwelt und den
Bewohnern der Insel. Die vier farb. Tafeln sind „unterseeische
Bilder, die ersten, welche auf Grundlage von
mittelst der Taucherglocke aufgenommenen Skizzen
ausgeführt worden sind“ (Wurzbach). Im Text mit einer
Skizze der Glocke sowie ausführliche Beschreibung der
submarinen Ausflüge. – Berieben. Tls. stockfleckig,
wenige Tafeln stärker betroffen. Insgesamt recht gutes
Exemplar des beeindruckenden Werkes!
Rousseau, Jean-Jacques. Julie oder die neue Heloise.
Briefe zweyer Liebenden aus einer kleinen
Stadt am Fuße der Alpen. Übersetzt von J(ohann)
P(hilipp) Le Pique. 6 Tle. in 4 Bänden. Frankfurt,
Hermann 1801–1802. Mit 2 Kupfertafeln.
LVI, 360 S., 478 S., 2 Bll., 430 S., 398 S., 2 Bll.
Rote Pappbde. d. Zt. mit grünem Rückenschild.
13 × 9,5 cm. € 1200,–
Goed. VII, 664, 7a; Fromm 22765. – Über KVK nur ein
Exemplar im Besitz des Deutschen Alpenvereins (!) in
München, das Berliner Exemplar als „Kriegsverlust“
bezeichnet; kein Exemplar im JBdA. – Erste Ausgabe
dieser Übersetzung. – Rücken etwas berieben, Rückenschilder
tls. mit kleineren Absplitterungen. Innen
recht gutes Exemplar!
Volckmann, Adam. Neu-verbesserte Notariat-
Kunst/ Oder Hand- und Formularbuch. In vier
Theil abgefasst. Darinnen tractiret und gehandelt
wird/ Im Ersten: De Arte Et Officio Notariatus,
Vom Notariat-Ampt und dessen dreyen Hauptstücken.
Im Andern: De Processibus, Vom Peinlichenund
Inquisition-Proceß … Im Dritten: De Disputationibus
Testium Et Attestatorum, Von Disputation
der Zeugen-Person/ ihren Aussagen und verführten
Beweisungen. Im Vierten: De Rebus Rempublic.
Concernentibus, Von denen bey einer Republica
und Stadt-Regiment fürlauffenden Sachen … Editio
Quinta Auctior Et Correctior. – (Kupfertitel:) Informatio
Notariorum Unnd Verbeßerte Notariat-
Kunst: Oder Hand und Formularbuch. 4 Tle. in
1 Bd. Leipzig, Grosse 1655. Mit Kupfertitel und 5
gefalt. Tabellen (in der Pagination). 16 Bll., 468 S., 4
Bll., 470 S., 2 Bll., 2, 244 S., 4 Bll., 340 S., 20 Bll. Prgt.
d. Zt. € 1800,–
VD17 1:686842G; vgl. Harms, Bibliographie zur
Geschichte des deutschen Notariats 1358 und 1359
(spätere Ausgaben; sehr ausführlich zur äußerst verwirrenden
Editionsgeschichte). – Teil 3 und 4 auf der
Titelseite mit Erscheinungsjahr 1654, im Kolophon von
Teil 4 Erscheinungsjahr 1655. – Einband altersfleckig,
untere Ecke des Vorderdeckels abgestoßen. Innen recht
gutes Exemplar!
Wolfert, Wenzl. Das Abschiedslied. (Wohl Karlsbad),
ca. 1850. 2 Bll. mit 4 farbig lithograph. Illustrationen.
Gefaltet. 21,5 × 14,5 cm. € 1200,–
Wenzl Wolfert (1820–1877; oft fälschlich „ Wenzel“,
genannt der Postillion Wolfert bzw. Neudeker Wenzl)
war der berühmteste Postillion Österreichs. Prominente
Besucher des Bades wie die Kaiserinmutter, Wilhelm
von Preußen, Otto von Griechenland, Bismarck
etc. ließen sich von ihm kutschieren und trugen sich in
von ihm mitgeführte Alben ein, die heute im Wiener
Postmuseum lagern. Der hier vorliegende Lieddruck
ist für mich bibliographisch nicht weiter nachweisbar,
er ist wohl nur bekannt durch eine Erwähnung in den
Memoiren der Baronin Louise Kotz (Prag, 1859; Bd. I,
p. 161): „… das er den Fremden, die er führt, mit lithographierten
Ansichten von Karlsbad gibt…“ – Tadellos
erhalten, die sehr fein ausgeführten Illustr. farbfrisch
und leuchtend.
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