Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.
Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
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Meinig, Christian Gottlieb (pseud.:) Meninto.
Der Augen-Doctor, Welcher 1. Das Auge in seiner
künstlichen Zusammensetzung und Sehungs-Krafft
ausführlich und zulänglich beschreibet. 2. Die vornehmsten
Fehler, Schwachheiten und Gebrechen,
welcher dasselbe unterworffen und ihm wiederfahren
kan, entdecket. 3. Viele durch die Erfahrung
bewährte sichere und gewisse Medicamente und
Haus-Mittel aufrichtig und deutlich offenbahret.
Aus Liebe ohne Gewinnsucht seinem krancken und
nothleidenden Nächsten vorgestellet. Hamburg,
gedruckt und zu finden bey Clas Ehmken, nahe der
Banco (1741). 21,5 × 18 cm. 24 S. Halblederband mit
Rückenvergoldung und Deckelschild. € 500,–
Erste Ausgabe (Hirschberg, Gesch. d. Augenheilkunde
S. 243f.; Holzm./Boh., Pseud. 180; Meusel, Lex. d. verstorb.
Schriftsteller 9, S. 45). – Etwas gebräunt, Titel an
Innen-, Kopf- und Fußrand hinterlegt, zeitgenöss. Zahl
a. d. Titel. – Das volkstümliche Lehrbuch der Augenheilkunde,
eines der wenigen eigenständigen deutschen
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist äußerst
selten. Der berufliche Werdegang des Verfassers erscheint
uns Heutigen ungewöhnlich, kann aber wohl als
beispielhaft für den Zustand der Wissenschaft in dieser
Zeit gesehen werden. C. G. Meinig (Leipzig 1690–1760
Altona) studierte in Leipzig, Halle und Gießen Theologie,
wurde 1712 Magister und veröffentlichte ein
Lexicon Hebraicum, 1713 Katechet, 1718 Diakon und
1721 Pfarrer. „1726 musste er dieses Amt niederlegen,
weil durch Alchimisterey seine Vermögensumstände
zerrüttet waren, und er, in der Bedrängniss, einen
falschen Schuldschein auf den Rath zu Leipzig ausgestellt
hatte. Er gieng hierauf nach Erfurt, um Medicin
zu studiren, und vertheidigte schon am 11. Sept. 1727
unter Ludolf’s Vorsitz seine medicinische Inauguraldisputation
…“ (Meusel). 1729 wurde er zum Mitglied
der noch heute existierenden, renommierten Akademie
Leopoldina gewählt. 1736 ließ er sich als Arzt in Hamburg
nieder. „Sein vorzüglichster Nahrungszweig war
ein ausgebreiteter Handel, den er mit sehr wirksamen
Heilmitteln, die er nach Recepten seines Schwiegervaters
… verfertigte, in nahen und fernen Gegenden
trieb“ (ebda.).
(Sinclair, Isaak von). Kriegslied in Musik gesetzt
von B[ernhard] A[nselm] Weber. Berlin, bei Rudolph
Werckmeister (2 Gr.) (1806). 25 × 31,4 cm. (1)
Bl. € 900,–
Erste (Einzel-?) Ausgabe (nicht bei Drugulin; nicht
bei Friedländer; nicht im RISM). – Zweiseitig unbeschnitten;
Ober- und Unterrand leicht angestaubt, i.
d. rechten unteren Ecke handschriftl. „Auct. 836“, ein
Hinweis auf die Musikalienauktion von Breitkopf &
Härtel 1836. – Außerordentlich seltener, zeitgeschichtlich
hochinteressanter Einblattdruck. Das Kriegslied
erschien auch als Beilage in Kotzebues Der Freimüthige
(Nro. 176, 2. Sept. 1806) mit etwas abweichender
Notation und Instrumentierung („Pianoforte“). Furore
machte das Lied über Berlin hinaus jedoch in der vorliegenden
Form, bis der Einmarsch der napoleonischen
Truppen der patriotischen Kriegsbegeisterung ein Ende
setzte. Wenig bekannt ist, dass der Text die Erstveröffentlichung
eines Gedichts von dem Hölderlin-
Freund Isaak von Sinclair ist, zu dem dieser sich jedoch
erst 1813 bekannte, als er den Text an die Spitze seiner
in diesem Jahr veröffentlichten Kriegslieder stellte.
Am 9. Juli 1806 wurde Sinclair nach dem ergebnislosen
Prozess wegen Hochverrats aus dem Gefängnis
entlassen. Wegen der weiterhin feindseligen Stimmung
in Homburg schickte ihn Landgraf Friedrich Ludwig
nach Berlin. „Die Zeit dort (September 1805 – April
1806) bringt ihm eine Fülle geistiger Anregungen. [Er]
… kommt durch die Prinzessin Marianne in Berührung
mit dem Kreis um Prinz Louis Ferdinand, der den
Krieg mit Frankreich herbeisehnt. Die Begeisterung für
die französische Revolution schlägt bei Sinclair – wie
bei vielen – in Nationalismus um. Auffallend ist die nun
einsetzende, mit der Verminderung seiner politischen
Tätigkeit durch die Mediatisierung Hessen-Homburgs
im Juli 1806 sich verstärkende schriftstellerische Produktivität.
Sinclair dichtet 1805 zunächst ein Kriegslied“
(C. Jamme, Sinclairs Briefe an Hegel 1806/07, S.
24, in: Hegel-Studien, Bd. 13, Hamburg 1978).
Seinen Komponisten fand das Kriegslied in dem
Berliner Kapellmeister Bernhard Anselm Weber
(1764–1821), von dem auch die Musik zu Schillers in
diesen Tagen fast täglich am Berliner Nationaltheater
aufgeführten Wallensteins Lager stammte. Unter
den patriotischen Liedern, die vor und nach solchen
Aufführungen vom Publikum gesungen zu werden
pflegten, nahm Sinclairs Kriegslied umgehend eine
hervorragende Stellung ein. Über das Absingen des
Kriegslieds am Ende der Aufführung vom 19. Sept.
1806 berichtet die Allgemeine musikalische Zeitung
(8. Oktober 1806, S. 32): „… allgemein entzückte das
neue Kriegslied: Die Trommel ruft, die Fahne weht etc
von Müchler [irrig!], komponirt von Weber, das Hr.
Eunike (ein Holkischer reitender Jäger) zweymal mit
dem lautesten Beyfall (besonders bey der Stelle: Dein
Rächer ist erwacht!) sang. Das Accompagnement von
Trommeln schien ganz besonders Eingang zu finden,
und wahr ist’s, man kann so etwas nicht zweckmässiger
anbringen und besser machen“ (zit. nach der besten und
ausführlichsten Beschreibung der Situation in Berlin:
Katherine Hambridge, Staging Singing in the Theater
of War (Berlin 1805), in: Journal of the American
Musicological Society, 2015, Bd. 68, Nr. 1, S. 39–98:
Hambridge kennt unseren Druck nicht). „Im Theater
war Wallensteins Lager und der Politische Zinngießer
stets an der Tagesordnung; beide haben der Theaterkasse
schweres Geld eingetragen. Das erstere Stück
war deshalb so beliebt, weil es Gelegenheit darbot, das
bekannte Kriegslied zu singen: Die Trommel ruft, die
Fahne weht etc.“ (Berlin kurz vor dem Einmarsch der
Sieger, Sp. 426, in: Zeitung für die elegante Welt, Nr.
54, 3. April 1807).
Struve, Gustav von (Hrsg.). Zeitschrift für
Deutschlands Hochschulen. No. 1 Heidelberg, 1.
Mai 1844 (– No. 36, Heidelberg 15. August 1845).
[Am Schluss:] Neue akademische Buchhandlung
von Karl Groos. 27 × 22,4 cm. 339, (1) S. – [Vorgebunden:]
Dass. Probeblatt. 15. Febr. 1844. Ebda.
8 S. – [Vorgebunden:] Prospectus zu der im Vereine
mit vielen Mitarbeitern von Gustav von Struve
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