Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.
Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
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jene Sammlung erlangt“ (G. Karpeles, Heines Buch der
Lieder, in: ZfB, 1899, Bd. 1, S. 376). Im Original-Verlag
erschienen 57 Auflagen bis 1895, dazu Übersetzungen
sogar ins Japanische, was den Autor außerordentlich
freute. Heine, der für diese erste Ausgabe kein Honorar
erhielt, formulierte seinen Stolz auf den Erfolg dieses
Buchs in der ihm eigenen Art während eines Besuchs
seines Bruders Maximilian an seinem Krankenbett in
Paris, als „auch die Rede darauf kam, ob der Dichter
jemals ein Monument in seinem Heimatlande erhalten
werde. ‚In Hamburg habe ich schon eins‘ unterbrach
ihn mit satirischem Lächeln der Dichter. ‚Wo?‘ rief
Maximilian erstaunt aus. ‚Wenn Du von dem Börsenplatz
Dich links hältst, so siehst Du ein großes Haus,
das dem Verleger meiner Reisebilder, Herrn Julius
Campe, gehört, das ist ein prachtvolles Monument aus
Stein, in dankbarer Erinnerung an die vielen und großen
Auflagen meines Buches der Lieder!‘„ (ebda. S. 581). –
Siehe Abbildung.
Hoffmann, E. T. A. Die Serapions-Brüder. Gesammelte
Erzählungen und Mährchen. Herausgegeben
von … Erster (– Vierter) Band in vier Bänden. Berlin,
[Bde. 1 u. 2:] bei Georg Reimer 1819 [Bde. 3 u. 4:]
gedruckt und verlegt bei G. Reimer 1820–1821.
I: (2) Bll., 604 S.; II: 614 S.; III: Titel, 590 S.; IV:
Titel, 587, (1) S., (1) Bl. Verlagsanzeigen. – [Und:]
Ders. Dass. Supplementband. Erste (– Zweite) Abtheilung.
[Zweiter Titel:] Die letzten Erzählungen.
Vollständig gesammelt und mit Nachträgen zu dem
Werk: Aus Hoffmann’s Leben und Nachlaß herausgegeben
von dessen Verfasser (J. E. Hitzig). Erste
(– Zweite) Abtheilung. In zwei Bänden. Berlin, bei
Ferdinand Dümmler 1825. 15,5 × 9 cm. XX, 432 S.;
(3) Bll., 400 S. Sechs schwarze Halblederbände
(um 1900) mit Rückenvergoldung und -zierbünden.
Etwas berieben, etwas bestoßen, zwei Rücken mit
vertikaler Knickspur. Nummerierung der Supplementbände
vertauscht. € 2400,–
Erste Ausgabe (Salomon 119 und 236; Goedeke VIII,
494, 47 und 499, 71). – Etwas stock- und fingerfleckig,
Titel von Bd. 1 im Bund repariert. Aus der Bibliothek
des bedeutenden Germanisten Berthold Litzmann
(Kiel 1857–1926 München) mit dessen eigenh. Namen
a. d. Titel, dessen Stempel a. d. Titelrückseite („Prof. B.
Litzmann Jena“) und dessen Exlibris a. d. Innendeckel.
– So komplett mit den beiden später und in einem
anderen Verlag erschienenen, von Hoffmanns Freund
Hitzig edierten Supplementbänden sehr selten. Die
Sammlung teils früher, teils erstmals (Die Bergwerke
von Falun; Die Königsbraut) gedruckter Erzählungen
und Märchen wurde von Reimer angeregt. Hoffmann
bettete sie in Gespräche kunst- und literaturinteressierter
Freunde, den Treffen in den Berliner literarischen
Salons ähnlich. „Die Gespräche dieser Freunde, der
Serapionsbrüder … kommentieren mehr oder weniger
ausführlich die einzelnen Geschichten“ (Feldges/Stadler
S. 54). Hoffmann hatte die schon früher
gedruckten Texte „tiefgreifenderen Veränderungen“
(dies.) unterzogen. Durch die enge Verknüpfung von
Erzähltem und Kommentiertem ergeben sich weitere
Modifikationen
Kerner, Justinus. Reiseschatten. Von dem Schattenspieler
Luchs. Heidelberg, bei Gottlieb Braun 1811.
15,6 × 9,6 cm. 268 [r. 270; 223/4 doppelt vergeben] S.
Halbleinenband d. Zt. mit vergoldetem Rückentitel
und -fileten. Leicht berieben. € 2500,–
Erste Ausgabe (Goedeke VIII, 204, 9). – Etwas stockfleckig.
– „Kerners Erstlingswerk wurde in dem Kreis
seiner Freunde aus der Tübinger Studienzeit jubelnd
begrüßt. ‚Dieses phantasiereiche Buch voll bunter Einfälle,
voll Witz, Satire, spielerischer Laune und oft
schwermütigem lyrischen Zauber ist das wichtigste
Prosawerk der schwäbischen Romantik‘ [Dichter aus
Schwaben S. 133]. In den ‚Reiseschatten‘ spiegeln sich
Kerners Eindrücke während seiner einjährigen Reise
nach Hamburg, Berlin, Wien, Augsburg, Nürnberg und
Böhmen wider, verflochten mit Erinnerungen an die
Heimat und eingestreuten Gedichten … Seine Freunde
wie Hölderlin, Weißer, Conz, Cotta … treten unter verschlüsselten
Namen auf. – Außerordentlich selten!“ (F.
Eggert, 1976, Kat. 114, 103). Die Reiseschatten dürfen
mit Recht eine „Seltenheit der romantischen Literatur“
genannt werden. Ich kann in Auktions- und Antiquariatskatalogen
seit mehr als 30 Jahren nur vier Angebote
finden (Eggert s. o.; Kaldewey, Lesekabinett 13,
Dt. Romantiker I, 276 von 1979; H&N 1993; Bassenge
2018). Der „schöne Roman“ (Arno Schmidt) wurde gelobt,
blieb aber weitgehend unbekannt. Friedrich Hebbel:
„Ich beendigte heute Vormittag die Lektüre von
Justinus Kerners Reiseschatten. Ein seltsames Werk,
aber das Werk eines echten, tiefen Dichtergemüts.
Welch glückliche Idee, das Innerste eines Menschen
durch eine Reihe von Erlebnissen zu zeichnen, die
nicht auf sein Handeln, sondern nur auf sein Empfinden
influenzieren, und die dennoch in ihrer Mischung des
höchsten Ernstes mit dem ungebundensten Spaß sein
ganzes Ich nach und nach abwickeln, wie ein Gespinst.
… Und solch ein Werk existiert kaum, niemand kennt
es!“ Durch Hebbel wurde Kafka auf die Reiseschatten
aufmerksam (vgl. Tagebucheintrag vom 16. Dezember
1910). Die Reiseschatten stellen Kerner „in die europäische
Linie, die von Sterne zu Heine führt“ (F. Sengle).
– Siehe Abbildung.
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