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Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.

Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de

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verkröpfte Ecken, Dachspitzen, ionische Schnecken,

Rinnenverzierungen, Sitzbadewannen, Wasserkannen,

Metallvasen, Säulen etc. Die Blechwarenherstellung

hatte im Erzgebirge eine lange Tradition. Ihr bedeutendster

Pionier war der Erfinder und Unternehmer

Erdmann Kircheis (1830–1894), der mit seiner 1861

in Aue gegründeten Maschinenfabrik als Begründer

des Blechbearbeitungsmaschinenbaus gilt. Der Mangel

an qualifiziertem Personal machte Kircheis zur

treibenden Kraft bei der Gründung der Fachschule

in Aue, die schließlich 1877 zur Unterweisung junger

Gewerbetreibender aus der Blechindustrie in Theorie

und Praxis eröffnete und zum Vorbild der neuen

Berufsfachschulen wurde. „Aue war mit Recht zum

Sitz der Deutschen Fachschule für Blecharbeiter ausersehen

worden. Die Errichtung einer solchen Schule

war notwendig, weil die Knaben, die den Beruf eines

Klempners anstrebten, nicht zeichnen konnten und

ihnen die einfachsten geometrischen Begriffe fehlten.

… Eine tüchtige Lehrkraft für Zeichnen und Geometrie

sollte angestellt werden, so dass die Klempner und verwandte

Gewerbetreibende die Gelegenheit erhielten,

sich die für ihren Beruf nötige technische Vorbildung

zu erwerben. … Der Zweck der Deutschen Fachschule

für Blecharbeiter war, ‚Blecharbeitern Gelegenheit zur

Erlangung oder Vervollkommnung der für ihr Fach

nötigen theoretischen, kunstgewerblichen, geschäftsmännischen

und praktischen Kenntnisse zu geben‘„ (Jinyoung

Yu, Die Entwicklung berufsbildender Schulen

in Preußen, Sachsen und Württemberg zwischen 1869

und 1914, 2011, Seite 173ff.). Insgesamt hatte die Schule

in den Jahren 1907–1908 59 Schüler, der entsprechende

Jahresbericht nennt in der Liste der auswärtigen Schüler

den 18-jährigen Hermann Schubert aus Schmöllen in

Sachsen-Altenburg.

Fez-Etiketten. Sammlung von 25 dekorativen,

in Chromolithographie gedruckten Etiketten für

Fez-Hutschachteln. Teilweise mit Angabe der Fez-

Hersteller („Strakonice-Tchécoslovaquie“, „Actiengesellschaft

der österreichischen Fezfabriken

Wien“, „Société Anonyme des Fabriques Autrichiennes

de BonnetsTurcs“), vor 1925. Größe der

Etiketten 23,5 × 9,5 cm bis 26 × 14 cm. 5 Motive

sind doppelt vorhanden. In einem späteren Album

(30 × 40 cm). € 450,–

„Manufacture of the fez, said to have started in the

Maroccan town of that name, had at the turn of the

19th century become a considerable industry in central

Europe, the product being exported to most countries

of the Muslim world. As with the British cotton industry,

whose bale labels were designed to appeal to the

taste of the Costumer, fez manufacturers in Austria and

what was then Czechoslowakia produced fez labels in

similar vein, featuring images appropriate to the Middle

and Near East“ (Maurice Rickards, The Encyclopedia

of Ephemera, Seite 141). Für Kemal Atatürk war der

Fez (oder Fes) ein Zeichen der Rückständigkeit und

ein Symbol des untergegangenen osmanischen Reiches

– seine Regierung verbot das Tragen der traditionellen

Kopfbedeckung am 30. August 1925. Bereits wenige

Jahre später war der Fez aus dem öffentlichen Leben

verschwunden. Aus diesem Verbot erklärt sich auch

der perfekte Zustand der hier angebotenen Etiketten

– der plötzliche Einbruch der Nachfrage führte dazu,

dass bereits gedruckte Etiketten unbenutzt überlebten.

Das Ende eines nationalen Symbols

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