Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.
Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
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Könige, Fürsten und Hautevolee in Stuttgart –
Kunstgebäude-Einweihung
Goldenes Gästebuch des Kunstgebäuderestaurants.
„Das goldene Buch des königlichen Kunstgebäude
Restaurant, Stuttgart 28. März 1913“.
Prachtband (sign. „G[ustav] Frölich“, „P. Hahn“),
rotes Leder goldgepr. Vorderdeckel, ca. 42 × 33 cm,
Goldschnitt, Seidenstoff-Vorsätze, Lwd.-Kassette
m. Titelschild, Velinpapier, handschriftl. kalligr.
Titel, polychr. Rahmen, zwei ganzseitige Büstenporträts
des letzten württ. Königspaars Wilhelm II.
und Charlotte. Kassette fleckig, Einbandrückendeckel
mit Kratzspuren, sonst sehr gut. € *2500,–
Die Gästebucheinträge
– 16 Seiten mit
ca. 250 Einträgen
– beginnen am Tag
der Einweihung des
Kunstgebäudes (28.
März 1913) und reichen
bis zum 2. Juni
1914. Neben fünf
König(inn)en haben
sich zahlr. hochrangige
Vertreter des Adels, des Kommerzes, der Kunst,
Kultur und Wissenschaft verewigt: Auf der ersten
Seite signieren am Einweihungstag das Königspaar
Wilhelm II. u. Charlotte sowie (als Prince of Wales)
der engl. König Edward VIII. Auf weiteren Seiten
folgen der bayerische König Ludwig III. mit Gattin
Marie Therese, die Herzöge Robert, Ulrich und Albrecht
von Württemberg mit Sohn Philipp II. Albrecht,
Prinzessin Elsa zu Schaumburg-Lippe, geb.
Herzogin von Württemberg mit Gatte Prinz Albrecht
und Schwester Prinzessin Olga, Prinzessin Elisabeth
zu Solms-Braunfels, geb. Prinzessin Reuß j. L., Karl
von Urach, Graf von Württemberg u. a. Adelsvertreter,
Nahrungsmittelfabrikant Carl Knorr, Seifenfabrikant
u. Kulturmäzen Ernst von Sieglin, Flugpionier und
Luftfahrt-Unternehmer Richard Gradenwitz, Klavierfabrikant
Gustav Schiedmayer, die Direktoren des
Norddeutschen Lloyd Friedrich Achelis und Philipp
Heineken, Verleger Walter Kohlhammer, Schriftsteller
und Filmpionier Karl Vollmoeller, Artist und Stummfilm-Darsteller
Sylvester Schäffer, die Maler Hans von
Hayek u. Johann Vincenz Cissarz, Architekt Albert
von Beger, die Museumsdirektoren Otto Güntter u.
Theodor Wanner, General Karl von Landmann u. zahlr.
Flieger-Offiziere der süddeutschen Flieger-Bataillone
Straßburg, Freiburg und Schleißheim-München, die
sich häufig im Stuttgarter Restaurant trafen, etc. Ausführliche
Liste auf Anfrage. – Schöne Memorabilie aus
der Stuttgarter Vorkriegsgeschichte. – Siehe Abbildung.
Handelsakademien Frankfurt und Wien
Stammbuch des Johann Nicolaus Walther. Frankfurt,
Wien, Sonneberg, u. a., 1790–1795. Prachtv.
dunkelgr. Meistereinband mit reicher ornamentaler
Vergoldung auf Deckeln, Rücken u. Stehkanten,
weinrot gerahmtem Deckelschild, rotem Rückenschild,
Goldschn., ca. 15 × 24 cm, ca. 120 Bl., davon
55 S. beschr. od. ill., aquarell. Titel, 2 Aquarelle, 1
Gouache, 1 Grisaillezeichnung, 1 Federzeichnung
unter „Lampion“. € *2200,–
Stammbuchhalter Johann Nikolaus Walther, aus der
Heubischer Kaufmannsfamilie Walther, die 1740 das
Sonneberger Bürgerrecht erwarb, war ein Schüler der
1785 in Frankfurt gegründeten und 1792 nach Offenbach
verlegten Handelsschule des Friedrich Gottlieb
Bartsch. Der Freiburger Bankier Joseph Sautier
bezeichnet sich in einem Wiener Eintrag als „ehemaligen
Franckfurter Instituts Kamerad“. Die 18 Einträge
aus Frankfurt (Mai 1790 bis Juli 1791) stammen von
Mitschülern aus u. a. Frankfurt, Offenbach, Rastatt,
Nürnberg, Bielefeld, Straßburg, Lyon u. Locarno und
belegen das weite Einzugsgebiet der Frankfurter Akademie.
Walther setzte seine Ausbildung vmtl. an der
„Real-Handlungs-Academie“ in Wien fort, wo 1792–
1795 div. Einträge vorgenommen wurden. Weitere Einträge
stammen aus Walthers Heimatstadt Sonneberg,
vereinzelt aus Bamberg, Neustadt b. Coburg, Großglogau
und Graz, wohin Walther wohl (Handels-?) Reisen
unternahm. Die Einträger waren meist Fabrikanten und
Kaufleute, darunter der Bielefelder Leinwandfabrikant
Christoph Sebastian Nasse, der Sonneberger Spielwarenfabrikant
Johann Simon Lindner, der Sonneberger
Glasmacher Johann Georg Julius Greiner, der aus Lyon
gebürtige und in England tätige Kaufmann Claude
Marie Savoye, die Kaufleute Johann Martin Behaghel
und (Löv) Jacob von Sintzheim aus Frankfurt, Johann
Reidner aus Nürnberg, Mitglieder der Iserlohner und
später Frankfurter Kaufmannsfamilie Schmöle, der
Nürnberger Bankier Georg Rittner. Vereinzelt finden
sich auch Verwaltungsbeamte, Theologen oder Mediziner.
Historisch bedeutendes Stammbuch aus den
sonst kaum durch Quellen belegbaren Ursprüngen der
Frankfurter Handelsakademie
(1785–91),
vgl. dazu Rocholl, Die
Entwicklung des kaufmännischen
Bildungswesens
in Frankfurt am
Main, 1942. – Siehe Abbildung.
Fragment aus Burns’ Hauptwerk
Burns, Robert (1759–1796), schott. Nationaldichter.
Eigh. Manuskriptfragment, o. O., o. J. [Edinburgh
1787]. Ca. 2,5 × 8,5 cm, auf Unterlagekarton
(ca. 14,5 × 9 cm), darüber Stahlstich des „Burns Monument,
Calton Hill“ von R. S. Tait. € *3200,–
Neun eigh. Worte in drei Zeilen, von denen die ersten
jeweils durchgestrichen bzw. unterstrichen sind:
„Claut, to clean, to scrape / Clauted, scraped / Clarkit,
wrote“. Es handelt sich dabei um drei Zeilen aus dem
Glossar der „Scots Words“ zu Burns’ „Poems, Chiefly
in the Scottish Dialect“, die sich noch nicht in der
Kilmarnock-Edition von 1786, sondern erst in der erweiterten
Edinburgher Fassung (S. 349) des Folgejahres
finden. – Die „Poems, Chiefly in the Scottish Dialect“
verhalfen Burns zum literarischen Durchbruch und
gelten als sein wichtigstes Werk.
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