Antiquariatsmesse Stuttgart 2021 - Katalog
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen. Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
Katalog zur Antiquariatsmesse Stuttgart 2021: Die Antiquariatsmesse Stuttgart als größtes Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels in Deutschland findet in diesem Jahr in ungewohnter Form statt. Da eine Präsenzmesse nicht stattfinden kann, haben sich 76 Kollegen aus Deutschland, Großbritannien, Österreich, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und aus Australien zusammengefunden, um einen Katalog für die Messe zu erstellen und gleichzeitig ein Angebot für eine virtuelle Messe zusammengetragen.
Der Katalog wird am 7. Januar 2021 an interessierte Kunden verschickt, die virtuelle Messe öffnet ihre „digitalen Pforten“ am 29. Januar 2021 um 12.00 Uhr unter www.antiquariatsmesse-stuttgart.de
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Versandantiquariat manuscryptum
Dr. Ingo Fleisch
Kyffhäuserstraße 18 · 10781 Berlin
Telefon +49 (0)30 55 15 56 74
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Autographen · Handschriften · historische Dokumente und Memorabilien · Ephemera
Pest – Tecklenburg-Schwerin, Nikolaus I. Graf
von (1300–1368). Gem. Urkunde mit Gattin Helene,
geb. Gräfin von Oldenburg-Alt-Bruchhausen
u. Sohn Otto VI., o. O., 26. Nov. 1352. Lat., Pergament,
ca. 21,5 (Plica 3) × 24,5 cm, mit anhäng. Siegeln
der Grafen Nikolaus und Otto (drei „Tecklenburger
Herzen“, Seerosenblätter der Grafschaft Bentheim),
diese mit kl. Randfehlern, Eckeinriss rücks. hinterlegt,
min. angefl. € *3400,–
Die Grafen verkaufen einen Hof in Ostbevern („Curtis
dicte thon busche site in parochia Oestbeveren“) für 25
Mark an Mechthild u. Bernhard Kerckerinck. Dieser
später als Buschhorst bekannte Hof, den die Kerckerincks
seit 1294 von den Tecklenburger zu Lehen
getragen hatten, wurde 1535 als Wiedertäufergut beschlagnahmt.
– Äußerst seltene Urkunde aus dem
Pestjahr 1352: Die als „Schwarzer Tod“ bezeichnete
Pestwelle von 1347 bis 1353 war die wohl verheerendste
Pandemie aller Zeiten, die ein Drittel der europ.
Bevölkerung auslöschte. – Siehe Abbildung.
Luthers Bischof – [Schulz, Hieronymus (1460–
1522), Bischof von Brandenburg und Havelberg].
Urkunde in seinem Namen, „Greytz“ (Klein
Kreutz), 29. Sept. 1510. Deutsch, Pergament, ca.
19,5 (Plica ca. 5) × 34,5 cm, etw. angest. u. fleckig,
Siegel fehlt. € *850,–
Lehensbrief für Friedrich Brant „über die Güther im
Ampt Gummern“ (Schnackenburg). – Im Bistum von
Schulz befand sich die Wiege der Reformation. Als Luthers
Bischof war er erster Empfänger der 95 Thesen
und der erste Prälat, der sich um die Beilegung der aufbrechenden
Konflikte bemühte.
„es süll der Krebs sein“ – Krebstherapie in der
Frühen Neuzeit
Medizin – Stein, Anna vom. Eigh. Brief mit U., Koblenz
o. J. [ca. 1530–1550]. Dt. Handschrift, Papier,
1 S. auf 1 Bl., ca. 33,5 × 21,5 cm, etw. feuchtfleckig,
kl. Randläsuren. € *7800,–
Bewegender Brief an einen unbenannten Arzt, dem
sie von ihrer Brustkrebserkrankung und gescheiterten
Behandlungsversuchen berichtet. Zwei Jahre zuvor
habe sich unter ihrer rechten Brust ein nussgroßer
Tumor ausgebildet, der als Krebs erkannt und herausgeschnitten
worden sei („unter myner Brüsten der
rechten einen Knollen … süll der Krebs sein … denselbigen
aufschneyden lassen“). Der Tumor habe sich aber
ausgebreitet, sondere übelriechendes Sekret ab („Geschwolst
myr under den armen gezogen … Loecher,
auß diesen fliessen Wasser … myt eynem fast saweren
Geroch“) und ihre Ärzte hätten die Erkrankung als
unheilbar eingestuft („sy onheilbar“). Sie habe aber
vernommen, dass der Briefempfänger schon ähnlich
hoffnungslose Fälle („derglichen hefftigen schadt so
von anderen Artzen onheilbar gehalten“) erfolgreich
behandelt habe u. möchte sich in dessen Obhut begeben.
– Anna vom Stein, deren weiteres Schicksal
unbekannt ist, entstammte wohl dem bekannten rheinischen
Adelsgeschlecht, dessen namhaftester Vertreter
der spätere preußische Reformer Freiherr vom Stein
war. – Medizinhistorisch höchst bedeutsamer, sehr
früher Bericht über eine Krebserkrankung und ihre
Behandlungsversuche.
Deutscher Orden – Ordensbuch von 1606. „Von
Ursprung, Aufnehmen und Bestättigung des Ordens
der Brüder von dem Teutschen Haus Unser
Lieben Frauen von Jerusalem“, wohl etw. spätere
Abschrift d. 17. Jh. Dt. Handschr. auf Papier, Kalbsleder,
gold. Deckelprg., Goldschn., Buntpapiervorsatz,
ca. 20 × 16 cm, im lederbezog. Pappschuber mit
goldgepr. Tatzenkreuz, Etikett des 19. Jh., 129 S. von
sorgfältiger Schreiberhand, durchgeh. Textrahmung,
kalligraph. Überschriften und ausgestaltete Kapitelinitialen.
Schuber u. Einband stärker berieben,
unt. Rücken mit kl. Einriss (ca. 2 cm) u. winziger
Kapitalfehlstelle, zwischen S. 15 u. 65 mehrere Bll.
mit Einriss entlang der Innenkante der Textumrahmung
infolge zu starken Federaufdrucks durch den
Schreiber, sonst gut. € *2400,–
Im Zuge der Reformierung des alten „Ordensbuchs“
mussten Abschriften – wie die vorliegende – für jede
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