Shagya-Araber Shagyas im Turniersport Vereinsgründung in Corona-Zeiten Wenn man für eine Sache brennt, dann möchte man anderen Menschen davon erzählen und sie im besten Fall auch für diese „Sache“ begeistern. Und wenn sich mehrere Menschen für dasselbe Thema begeistern, was liegt da näher, als einen Verein zu gründen? Bahrain von Ludwigsburg (Bazar / Smaragd L) *2009 unter Ina Charlotte Seehrich alle Fotos: Solveig Söding Dass der Shagya-Araber ein wundervolles und vielseitiges Reitpferd ist, davon sind die Gründungsmitglieder des „Vereins zur Förderung des Shagya-Arabers in klassischen Turniersport e.V.“ (FSAT) schon lange überzeugt. <strong>2020</strong> sollte jetzt endlich die Vereinsgründung erfolgen, mit dem Ziel den Shagya-Araber als Reitpferd und Sportpartner in den klassischen Disziplinen Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Fahrsport in der Öffentlichkeit zu präsentieren und Reiter und <strong>Pferde</strong> zu fördern. Vor allem Nachwuchsreiter sollen für die Rasse begeistert und zukünftig zum Beispiel durch Lehrgänge unterstützt werden. Der Verein möchte auch allen, die mit ihren Shagya-Arabern an Turnieren teilnehmen oder in Zukunft teilnehmen wollen, eine Plattform bieten, um sich untereinander besser vernetzen zu können. Dadurch soll der Erfahrungsaustausch bis hin zu gemeinsamem Training oder Turnierbesuchen gefördert werden. Noch während der laufenden Vereinsgründung brachte die Coronapandemie allerdings die ersten Verzögerungen mit sich, und den drei Vorsitzenden Ina Charlotte Seehrich, Silke Schwertfeger und Solveig N. Söding wurde schnell klar, dass sie das für Juli geplante Turnier für „<strong>Arabische</strong> Sportpferde im Norden“, zu dem auch Gastreiterinnen und -reiter aus dem umliegenden Ausland eingeladen werden sollten, nicht würden ausrichten können. Jetzt war guter Rat teuer, denn im Gründungsjahr gar keine Veranstaltung anbieten zu können, das kam für den Vorstand nicht in Frage. Kurz entschlossen setzten sie sich mit Equi-League aus Hagen in Verbindung, die gerade eine Reihe von Testturnieren für eine neue Form von Online-Turnieren gestartet hatten. Die Zusage, Teil der Testserie werden zu können, kam umgehend, und vom 3. bis 5. Juli <strong>2020</strong> konnte das erste Online-Turnier für Shagya-Araber, unterstützt durch die beiden deutschen Zuchtverbände ZSAA und VZAP, durchgeführt werden. In neun Prüfungen gingen die Teilnehmer aus der Schweiz, aus Frankreich und Deutschland an den Start und konnten sich über Ehrenpreise, Turnierschleifen und Trostpreise freuen. Mit den positiven Rückmeldungen und der weiteren Unterstützung der beiden Verbände im Rücken folgte dann am letzten Septemberwochenende direkt die zweite Auflage. Dieses Mal auch offen für <strong>Vol</strong>lblut- und Anglo-Araber, Araber und Arabisch Partbred. Insgesamt waren bei dieser Veranstaltung, die genau an dem Wochenende stattfand, an dem sich die Reiterinnen und Reiter mit ihren <strong>Pferde</strong>n beim ANC-Turnier in Aachen getroffen hätten, Paare aus immerhin fünf Nationen am Start, davon sechs Paare aus dem Ausland, die dem neuen Online-Format eine Chance gegeben haben. Im kommenden Jahr wird der Verein einen neuen Anlauf nehmen, um dann hoffentlich vom <strong>24</strong>. bis 25. Juli 2021 die Premiere des Turniers „<strong>Arabische</strong>n Sportpferde im Norden“ zu feiern. Geplant ist ein Turnier für Shagya-, <strong>Vol</strong>lblut- und Anglo-Araber, Araber und Arabisch Partbred in der Dressur bis Klasse M und im Springen bis Klasse L. Auch Online-Turniere sind, aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen der bisherigen Teilnehmer, bereits in Planung. Da einige davon bereits vor dem großen Turnier im Juli ausgerichtet werden, bietet sich hier auch die Möglichkeit für Reiter aus dem Ausland, sich vorab mit den deutschen Aufgaben vertraut zu machen. Ob und wann die geplanten Lehrgänge für Reiter mit arabischen <strong>Pferde</strong>n stattfinden können, ist aufgrund der Situation derzeit leider nicht absehbar. Aber sobald es möglich ist, sollen die Veranstaltungen stattfinden. Dabei steht natürlich der Shagya-Araber im Vordergrund, aber wenn Plätze frei sind, dann sind auch Teilnehmer mit <strong>Pferde</strong>n der anderen <strong>Arabische</strong>n Rassegruppen herzlich willkommen. Wer mehr über den Verein wissen möchte, findet Informationen unter www.turniersport-shagyaaraber.de, Ergebnisse findet man unter www.equi-league.com (FSAT) 78 © ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Shagya-Araber 1 - Gazal Sorento (Gazal Herkules / Safija) *2015 2 - Simsalabim (Monsun / Santana II) *2006 unter Selina Öcal 3 - Junimond (Jussuf-911 (Jelzin) / Bernina) *2015 unter Ina Charlotte Seehrich 4 - Massimo (Mersuch XIX-68 / Tigra) *2011 5 - Saladin (Pamour / Santana II) *2004 unter Selina Öcal 6 - O Hara (Brokat / Obeya) *2011 unter Mareike Placke 4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com 79