Arabische Pferde IN THE FOCUS 4/2020 (Vol. 24) - public

In gute Hände
abzugeben:
Wir Gedenken...
Am 6. Dezember verstarb Amir Ali Sardar-Afkhami
im Alter von 91 Jahren in Paris. Seit
1985 züchtete er arabische Pferde auf seinem
Gestüt Shah Arabians in Sologne, etwas 1,5
Stunden südlich von Paris.
Geboren am 22. November 1929 in Teheran,
wuchs er in einer Familie auf, in der Pferde ein
wesentlicher Bestandteil des Lebens waren.
Im Alter von nur 15 Jahren ging er nach Paris,
wo er später an der École des Beaux-Arts
(Schule der Schönen Künste) Architektur
studierte und als einer der Besten abschloß.
1963 promovierte er in Architektur an der
Fakultät der Bildenden Künste in Paris und
kehrte anschließend in den Iran zurück, um
an der Teheraner Universität zu lehren. Später
gründete er sein eigenes Architekturbüro in
Teheran. Er hat berühmte Bauwerke wie das
Stadttheater und das Parlamentsgebäude in
Teheran entworfen.
Ali Sardar verließ den Iran kurz vor der Revolution
1979 und ließ sich in Frankreich nieder.
Hier gründete er 1985 sein Gestüt Shah Arabians,
das er vor allem mit russischen Linien
aufbaute. Einer seiner Hauptbeschäler war
Abakan (Balaton / Amunitia) *1988, der rund
100 Fohlen in Frankreich hinterließ. Ein anderer
Hengst war Hiro (Menes / Pudra) *1990,
der in Amerika gezüchtet wurde. Als die Pferde
des Gestüts Om El Arab versteigert wurden,
sicherte er sich Estashan Ibn Estopa (Ibn
Estopa / Estasha) *1989 zum Outcross. Seine
Pferde, die dem russischen Modell von Leistung
und Schönheit folgten, holten zahlreiche
nationale und internationale Championate.
In der jüngeren Vergangenheit wurden
auch moderne Schauhengste in der Zucht
eingesetzt. Seine Frau Leila und das Team
von Shah Arabians wollen sein Lebenswerk
fortführen.
Gudrun Waiditschka
In Polen verstarb
am 25. Oktober
Andrzej Stefan
Grzybowski im
Alter von 90 Jahren.
Er war Schauspieler,
Architekt,
Künstler und Liebhaber
von arabischen
Pferden.
Schon in jungen
Jahren machte er
Reitpferde und Pferde vor dem Schlitten
zum Hauptthema seiner Zeichnungen. 1964
arbeitete Grzybowski bei der polnischen diplomatischen
Vertretung in Damaskus, wo
er das arabische Pferd kennenlernte. 1967
besuchte er Janow Podlaski, wo er die Autorin
Erika Schiele kennenlernte. Er illustrierte
ihre beiden Bücher „Arabiens Pferde, Allahs
liebste Kinder“ und „Araber in Europa“ und
verschiedene Beiträge in der Zeitschrift
"Arabische Pferde". Dank seiner hippologischen
Kenntnisse, verbunden mit seinem
Talent, hatten diese Pferde eine besondere
Lebendigkeit.
Grzybowski kam oft nach Janow Podlaski, wo
er früher auch geritten ist; das bekannte Logo
des Gestüts ist aus seiner Feder.
Gudrun Waiditschka
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Foto: Oliver Seitz
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