Arabische Pferde IN THE FOCUS 4/2020 (Vol. 24) - public
Zeitschrift für Liebhaber und Züchter Arabischer Pferde
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Arabian Horses<br />
<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />
4/<strong>2020</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>24</strong>) • 6,50 €<br />
in the focus<br />
Die etwas anderen<br />
Ägypter<br />
Rappen -<br />
Faszination Rih<br />
www.in-the-focus.com/magazine<br />
www.in-the-focus.com<br />
Die verlorene<br />
Vielfalt
. Landbeschäler 2021<br />
Natürlich.<br />
WM Devdas ox *2016<br />
v. Dschehim ox a.d. Dahi ox v. Insh Allah ox<br />
Stutenfamilie der Murana I<br />
Der VZAP-Körungssieger 2019 legte seine Hengstleistungsprüfung<br />
im Lot der Springhengste mit ziemlich guten bis sehr<br />
guten Noten ab (50-TT Springen: 7,45)<br />
www.gestuet-marbach.de
Editorial<br />
Hope<br />
Die<br />
Hoffnung<br />
stirbt zuletzt<br />
dies last<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz war das Jahr <strong>2020</strong> vielleicht gar nicht so<br />
schlecht – zumindest was den <strong>Pferde</strong>markt anbelangt. Und man mag ja<br />
von Facebook halten, was man will, aber die <strong>Pferde</strong>- bzw. Arabergruppen<br />
sind ein ganz guter Stimmungsbarometer. So ist mir zumindest<br />
aufgefallen, dass sich nahezu jede Woche zwei, drei neue Mitglieder<br />
melden, die vor Kurzem einen Araber gekauft haben. Und noch etwas<br />
fällt mir auf Facebook auf: Immer mehr Züchter, von denen man es vielleicht<br />
bisher nicht erwartet hätte, posten Fotos von gerittenen <strong>Pferde</strong>n.<br />
Auch bestätigen mir etliche Gestüte, dass sie in Bezug auf <strong>Pferde</strong> im<br />
„Reitalter“ – und am besten mit einer Grundausbildung – ausverkauft<br />
sind. Auch bei anderen Rassen hat sich der <strong>Pferde</strong>markt im Jahr <strong>2020</strong><br />
positiv entwickelt. Sollte dieser Aufschwung Corona geschuldet sein?<br />
Tatsache ist, dass Corona für viele Menschen „mehr Zeit“ gebracht hat.<br />
Mehr Zeit für sich selbst, für ihre Hobbys, für Zukunftspläne. Corona hat<br />
für den einen oder anderen auch mehr Geld gebracht, nämlich das,<br />
welches man nicht ausgeben konnte, weil die Läden und Restaurants<br />
geschlossen sind, weil man nicht in den Urlaub fahren konnte oder weil<br />
man in Krisenzeiten eh' lieber spart.<br />
Die FN hat 2019 eine Studie zum <strong>Pferde</strong>sport in Deutschland veröffentlicht.<br />
Daraus ergab sich, dass 3,3 % der deutschen Gesamtbevölkerung<br />
sich für <strong>Pferde</strong>(sport) interessieren bzw. diesen ausüben – wobei<br />
„Sport“ auch im Sinne von Freizeitsport zu sehen ist, sowie als „Umgang<br />
mit <strong>Pferde</strong>n“ ganz allgemein. Es geht diesen Personen vor allem ums<br />
Pferd, um das Naturerlebnis, um das Gefühl, 'frei und ungebunden' zu<br />
sein. Dies wird am besten durch Ausreiten vermittelt.<br />
Und wo stehen wir mit unseren arabischen <strong>Pferde</strong>n in dieser FN-Studie?<br />
Natürlich wurde auch die Beliebtheit der verschiedenen <strong>Pferde</strong>rassen<br />
untersucht. In Bezug auf den Charakter gibt es eine eindeutige Präferenz<br />
für ein ruhiges, gelassenes, friedliches und entspanntes Wesen,<br />
und diese Charaktereigenschaften rangieren vor den Reiteigenschaften.<br />
Die beliebteste <strong>Pferde</strong>rasse des deutschen Reiters ist das Warmblut<br />
(38 %), gefolgt mit weitem Abstand vom Deutschen Reitpony (9<br />
%), (ausgemusterten) Rennpferden (8 %) und den Gangpferderassen,<br />
Westernrassen und arabische Rassen jeweils mit 7 % - hier gäbe es also<br />
noch Potential nach oben. Neben den Warmblutrassen und Deutschen<br />
Reitponys können sich aktive <strong>Pferde</strong>sportler auch arabische Rassen<br />
und Gangpferde für den wettkampfmäßigen <strong>Pferde</strong>sport vorstellen –<br />
beim Araber schlägt hier vermutlich der Distanzsport zu Buche.<br />
Allgemein werden in der FN-Studie Zeit und Geld als die limitierenden<br />
Faktoren für die <strong>Pferde</strong>haltung und Ausübung des <strong>Pferde</strong>sports genannt<br />
– und damit sind wir wieder bei unserem „Corona-Jahr <strong>2020</strong>“, das<br />
vielen Menschen mehr Zeit und manchen auch mehr Geld beschert<br />
hat, was die Zunahme in den <strong>Pferde</strong>(ver)käufen erklären könnte. Bleibt<br />
zu hoffen, dass mehr Leute sich auf diese Werte besinnen, auf mehr Zeit<br />
und weniger Konsum, und diese Zeit und dieses (gesparte) Geld in die<br />
sportliche Betätigung, in Erholung und Naturgenuß stecken – zusammen<br />
mit dem Partner Pferd.<br />
Despite all prophecies of doom, <strong>2020</strong> may not have been that bad<br />
- at least as far as the horse market is concerned. And whatever you<br />
may think of Facebook, the Arabian horse groups are a very good barometer<br />
of the mood out there. At least I noticed that almost every<br />
week two or three new members report that they recently bought an<br />
Arabian. And something else I noticed on Facebook: More and more<br />
breeders, from whom you might not have expected it until now, are<br />
posting photos of ridden horses. A number of studs also confirm to<br />
me that they are sold out when it comes to horses of “riding age” - and<br />
preferably with basic training. The horse market also developed positively<br />
for other breeds in <strong>2020</strong>. Should this upswing be due to Corona?<br />
Fact is that Corona has brought "more time" for many people. More<br />
time for yourself, for your hobbies, for future plans. Corona has also<br />
brought more money for one or the other, namely money which<br />
you could not spend because the shops and restaurants are closed,<br />
because you could not go on vacation, or because you prefer to save<br />
in times of crisis anyway.<br />
The FN published a study on equestrian sports in Germany in 2019. This<br />
showed that 3.3% of the total German population are interested in horse<br />
(sport) or exercise it - whereby "sport" is also to be seen in the sense of<br />
recreational sport, as well as "dealing with horses" in general. For these<br />
people it is primarily about the horse, the experience of nature, the feeling<br />
of being “free and unbound”. This is best taught by horse riding.<br />
And where do we stand with our Arabian horses in this FN study?<br />
Of course, the popularity of the different horse breeds was also examined.<br />
In terms of character, there is a clear preference for being<br />
calm, serene, peaceful, and relaxed, and these character traits take<br />
precedence over riding abilities. The most popular horse breed of the<br />
German rider is the warmblood (38%), followed far behind by the German<br />
riding pony (9%), (retired) race horses (8%) and the gaited horse<br />
breeds, western breeds and Arabian breeds each with 7% - so there is<br />
still some more potential. In addition to the warmblood breeds and<br />
German riding ponies, active equestrians can also imagine Arabian<br />
breeds and gaited horses for competitive equestrian sport - endurance<br />
sports with Arabians probably had an impact here.<br />
In general, the FN study named time and money as the limiting factors<br />
for keeping horses and exercising equestrian sport - and that brings<br />
us back to our "Corona year <strong>2020</strong>", which has given many people<br />
more time and some more money, which could explain the increase<br />
in horse sales. We can only hope that more people will focus on these<br />
values, on more time and less consumption, and that this time and<br />
this (saved) money will be invested in sporting activities, in relaxation<br />
and enjoying nature - together with their partner horse.<br />
Editorial<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Chefredakteurin / Chief Editor<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhalt<br />
Geschichte der Araberzucht in Polen -<br />
Die Schrecken des Krieges 62<br />
DNA-Forschung beim Pferd -<br />
Bairaktar's Freispruch 72<br />
Araber des Jahres <strong>2020</strong> -<br />
BS Marilu 76<br />
Shagyas im Turniersport -<br />
Vereinsgründung in Corona-Zeiten 78<br />
Artikel<br />
Paraskevas Arabians -<br />
Die etwas anderen Ägypter 6<br />
Hengstlinien -<br />
Die verlorene Vielfalt 18<br />
VZAP Hengsteintragung -<br />
VZAP on Tour <strong>24</strong><br />
Rappzucht -<br />
Faszination Rih 30<br />
Interview -<br />
Doris Melzer, Gestüt Al Azim 32<br />
Ute und Frank Dill, Gestüt Hägerhof 35<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Rubriken<br />
HengstParade 2021 38<br />
News 54<br />
Regenbogenbrücke 75<br />
Termine, Impressum, Vorschau 80-81<br />
Philippe Paraskevas züchtet - weitab vom Mainstream - hauptsächlich<br />
Stutenlinien (Strains) und Hengstlinien, die bei vielen anderen<br />
Züchtern in Vergessenheit geraten sind...<br />
Philippe Paraskevas breeds - far from the mainstream - mainly dam<br />
lines (strains) and sire lines that have been forgotten by many other<br />
breeders...<br />
Die Saklawi-I-Linie dominiert die Araberzucht. Insgesamt gehören<br />
dieser Linie 69 % aller Deckhengste in Deutschland an, unter den<br />
Rein-Ägyptern sind es sogar 94%! Diese Dominanz geht auf Kosten<br />
anderer Linien und <strong>Pferde</strong>typen, die dabei völlig ins Hintertreffen<br />
geraten.<br />
Unser Titelbild<br />
<strong>IN</strong> MEMORIAM der <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst<br />
Said (Pamir I /<br />
Sadana) *1999, <strong>2020</strong>, mit<br />
Fabian Hellstern; Züchter<br />
und Besitzer: HuL-Gestüt<br />
Marbach.<br />
<strong>IN</strong> MEMORIAM Purebred<br />
Arabian stallion Said (Pamir I<br />
/ Sadana) *1999, <strong>2020</strong>, with<br />
Fabian Hellstern; breeder and<br />
owner: State Stud Marbach.<br />
Foto: Gudrun Waiditschka<br />
4<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Content<br />
Artikel<br />
Table of Content<br />
Paraskevas Arabians -<br />
The somewhat different Egyptians 12<br />
History of Polish Arabian Breeding -<br />
The Horrors of War 67<br />
DNA Research in Horses -<br />
Bairaktar's acquittal 74<br />
Over the Rainbowbridge<br />
ASS Kendal, Said, Borsalino K 75<br />
Rubriken<br />
Stallion Parade <strong>2020</strong> 38<br />
Dates and Events 80<br />
Masthead 81<br />
Preview 82<br />
Table of Content<br />
Da die Verbandshengstschau des VZAP dieses Jahr corona-bedingt<br />
ausgefallen ist, hat sich die Eintragungs- und Körkommission<br />
auf den Weg gemacht, die Hengste auf ihren Gestüten zu<br />
besuchen. Wir stellen die neuen Hengste vor.<br />
Am Ende des Ersten Weltkriegs waren nur noch 56 Stuten<br />
und eine Handvoll Hengste von 100 Jahren polnischer<br />
Araberzucht übrig geblieben. Wir beleuchten die Schrecken<br />
des Krieges für die polnische Araberzucht.<br />
At the end of the First World War, only 56 mares and a handful<br />
of stallions from 100 years of Polish Arabian breeding were left.<br />
We shed light on the horrors of war on Polish Arab breeding.<br />
Wenn man für eine Sache brennt, dann möchte man anderen Menschen<br />
davon erzählen, und sie im besten Fall auch für diese „Sache“<br />
begeistern. Und wenn sich mehrere Menschen für dasselbe Thema<br />
begeistern, was liegt da näher, als einen Verein zu gründen - den<br />
„Verein zur Förderung des Shagya-Arabers in klassischen Turniersport<br />
e.V.“<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
5
Die etwas anderen<br />
Ägypter<br />
Gestüt Philippe Paraskevas<br />
Zucht<br />
Im November 2019 hatte ich die Gelegenheit, einen Besuch auf dem Gestüt von Philippe<br />
Paraskevas in Dashour zu machen. Er züchtet - weitab vom Mainstream - hauptsächlich<br />
Stutenlinien (Strains) und Hengstlinien, die bei vielen anderen Züchtern in Vergessenheit<br />
geraten sind. Seine <strong>Pferde</strong> machen Hoffnung, dass der Rein-Ägypter in Zukunft<br />
nicht nur als "Kunstwerk" weiterbesteht.<br />
(links) Narguis (Agad (EAO) / Oukht El Kamar)<br />
*2016 - Stutenlinie El Dahma (Dahman<br />
Shahwan) und (rechts) Leilat El Oumr (Zay El<br />
Hawa / Farahat El Oumr) *2012 - Stutenlinie<br />
El Kahila (Kuheilan Krush)<br />
6<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Schon allein die Fahrt nach Dashour war<br />
die Reise wert! Hier trafen wir auf das<br />
ländliche Ägypten, das sich auf einem<br />
schmalen Streifen rechts und links entlang<br />
des Nils abspielt. Palmenhaine und kleine<br />
Dörfer wechseln sich ab, und je weiter wir<br />
aufs Land kommen, desto häufiger begegnen<br />
uns Eselkarren statt Autos. Mit jeder Abzweigung<br />
wird die Straße schmaler, bis sie zu<br />
einem Feldweg wird, eingezwängt zwischen<br />
Grundstücksmauern auf der einen und dem<br />
Kanal auf der anderen Seite – hoffentlich<br />
kommt uns hier kein Auto entgegen!<br />
Andere Selektionskriterien<br />
Wir gelangen zu einem großen Tor, das sich vor<br />
uns auftut, und fahren auf die Farm von Hammad<br />
Rabeii, dem Gestütsmanager von Philippe<br />
Paraskevas, unserem Gastgeber. Philippe<br />
Paraskevas züchtet seit über 30 Jahren – und<br />
seit 5-6 <strong>Pferde</strong>generationen – arabische <strong>Pferde</strong>.<br />
Aber anders als bei anderen Züchtern war<br />
es nicht nur ihre Schönheit, die ihn gefangen<br />
nahm, sondern ihre inneren Qualitäten, ihr Wesen,<br />
ihr Charakter und ihre Leistungsfähigkeit.<br />
Philippe Paraskevas hat einen etwas anderen<br />
Zugang zur Zucht, einen eher analytischen<br />
Zugang im Vergleich zu vielen<br />
seiner Züchterkollgen. Und so hat er<br />
sich intensiv mit den Hengst- und<br />
Stutenlinien der RAS / EAO und Inshass-Zucht<br />
befasst – den Gründerpferden<br />
der „Rein-Ägypter“ – und<br />
hat sich dem Erhalt der Linien in<br />
ihren ursprünglichen Erscheinungsbildern<br />
verschrieben.<br />
Außerdem achtet er in seiner<br />
Zucht auf Eigenschaften wie<br />
Wille, Charakter, Gesundheit<br />
und Fruchtbarkeit, aber natürlich<br />
auch Reiteignung, denn<br />
der Araber war ein Kriegspferd.<br />
Für Paraskevas hat die<br />
Reiteignung die gleiche Priorität<br />
wie die anderen Kriterien,<br />
und so werden seine <strong>Pferde</strong>,<br />
und hier insbesondere die<br />
Hengste, regelmäßig für mehrere<br />
Stunden in der Wüste geritten.<br />
Interessant für den Besucher ist, dass die<br />
<strong>Pferde</strong> hier zwar alle auf die Gründerpferde<br />
der RAS/EAO/Inshass zurückgehen, wie<br />
dies auch für das ägyptische Staatsgestüt El<br />
Zahraa oder anderen private Ägypter-Zuchten<br />
gilt, aber aufgrund anderer Selektionsmerkmale<br />
sehen sie anders aus: Sie sind in<br />
der Regel kalibrig, haben eine starke Hinterhand<br />
und entsprechend kraftvolle, energische<br />
Bewegungen, die Halsung ist vielleicht<br />
nicht immer perfekt, aber meist genügend<br />
lang, und sie haben häufig – nicht immer –<br />
ein gerades Profil mit einem schönen, wohlplazierten<br />
Auge. Wo ein „Dish“ vorhanden ist,<br />
ist dieser wohl eher „zufällig“, aber nicht das<br />
Produkt gezielter Paarung, um diesen zu erreichen.<br />
Wichtig ist es Paraskevas, die individuellen<br />
Charakteristika der Stämme (strains)<br />
und der dazugehöri- gen Stutenlinen zu<br />
erhalten. So beschreibt<br />
er die Obeyans beispielsweise als<br />
ausbalancierte <strong>Pferde</strong> mit hoher Schweifhaltung,<br />
mit großen und ausdrucksstarken Augen,<br />
und beseelt vom Geist der Wüste. Die<br />
Kohailan Krushs sind eher zurückhaltend,<br />
stolz und hochmütig, und sie brauchen Zeit,<br />
um eine Beziehung zu ihrem Reiter aufzubauen.<br />
Über die Kohailan-Krush-Stute El Kahila<br />
hat sich insbesondere in Anpaarung mit<br />
El Deree der „Wüstenlook“ – diese besondere<br />
Trockenheit der Strukturen – erhalten. Die<br />
Saklawi Jedranis, deren Linie über die legendäre<br />
Moniet el Nefous führt, zeichnen sich<br />
durch Balance und Harmonie aus, durch Eleganz<br />
und Feinheit, aber manchmal haben sie<br />
auch einen langen Rücken, den man vermeiden<br />
sollte.<br />
Erhaltung der Hengstlniien<br />
Für Paraskevas gilt, dass das arabische Pferd<br />
nicht in eine „Schablone“ gepresst werden<br />
darf – im Gegenteil, sein Leitsatz lautet „Vielfalt“.<br />
Vielfalt in der Gestalt (Phänotyp) und<br />
Vielfalt in den Blutlinien (Genotyp), denn<br />
schon das arabische Pferd der Wüste war<br />
mitnichten einheitlich! Das aber bedeutet,<br />
dass auch Wert auf den Erhalt derjenigen<br />
Linien gelegt werden muß,<br />
die nicht der gängigen Mode – und<br />
das bedeutet heute dem von der<br />
Saklawi-I-Linie geprägten „Ideal“<br />
– entsprechen. Ein anderer<br />
Leitsatz lautet, dass Schönheit<br />
und Funktionalität sich nicht<br />
ausschließen, wo aber Züchter<br />
sich nur auf die Schönheit<br />
konzentrieren, geht die Funktionalität<br />
verloren – und das<br />
ist ein Weg ohne Wiederkehr.<br />
Dieses Bewußtsein war<br />
auch bei Philippe Paraskevas<br />
nicht von Anfang an<br />
vorhanden, und auch er<br />
startete seine Zucht ohne<br />
genaue Vorstellung davon,<br />
wohin sie führen würde. Es<br />
dauerte seine Zeit, bis er<br />
eine züchterische Alternative<br />
zum Mainstream entwi-<br />
Zucht<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
7
Zucht<br />
ckelte, doch dann fing er an, sich die besten<br />
Exemplare einiger selten gewordener Blutlinien<br />
zusammen zu sammeln und mit diesen<br />
zu züchten – immer im Bestreben, deren<br />
Eigenheiten zu bewahren. Er hat sich damit<br />
der Erhaltungszucht im wahrsten Sinne des<br />
Wortes gewidmet, und zwar auch – oder vor<br />
allem – der Erhaltung der nicht-kommerziellen<br />
Linien, die in einem marktorientierten<br />
Wettbewerb leicht verloren gehen.<br />
Philippe Paraskevas ist heute vermutlich neben<br />
El Zahraa, dem ägyptischen Staatsgestüt,<br />
der einzige Züchter, der alle drei ägyptischen<br />
Hengstlinien pflegt. Er pflegt diese jedoch<br />
mit anderen Schwerpunkten als das Staats<br />
ge- stüt, wo rund zwei Drittel der<br />
Hengste der Saklawi-I-Linie<br />
angehören, eine Linie,<br />
die weltweit die Gamil-El-Kebir-<br />
und<br />
vor allem die<br />
El-Deree-Linien<br />
verdrängt<br />
hat. Hier bei<br />
Paraskevas<br />
werden<br />
d i e s e<br />
beiden<br />
zuletzt<br />
genannten Linien besonders gepflegt, die Saklawi-I-Linie<br />
hat er erst kürzlich der <strong>Vol</strong>lständigkeit<br />
halber mit hinzugenommen.<br />
Gamil El Kebir - kräftig und rund<br />
Die Gamil-El-Kebir-Linie spaltete sich zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts über die beiden<br />
Hengste Ibn Samhan und Ibn Rabdan in zwei<br />
Zweige auf. Dieser Linie - über Ibn Rabdan -<br />
gehört Paraskevas’ Beschäler Ghallab El Ateya<br />
(Rizkallah / Shameya) *2002 an, der uns bei<br />
unserem Besuch voller Stolz von Maarouf Sirhan,<br />
dem Trainer für die „tanzenden <strong>Pferde</strong>“,<br />
vorgeritten wurde. Ghallab geht auf Anter<br />
zurück, der bei uns in Deutschland als Vater<br />
von Gharib bekannt geworden ist. Diese Linie,<br />
so Paraskevas, zeichnet sich durch ausgezeichnete<br />
Reiteigenschaften und überdurchschnittliche<br />
Bewegungen aus. Es sind eher<br />
kräftige, abgedrehte <strong>Pferde</strong> mit viel Gurtentiefe<br />
– da fällt der langlinige, elegante Gharib<br />
ganz klar aus der Rolle und ist in seinen Exterieurmerkmalen<br />
wohl mehr nach seiner Mutter<br />
Salwa geraten. Ghallab’s bedeutendster<br />
Sohn im Gestüt ist wohl Shaer Al Nile, der uns<br />
von dem 12-jährigen Ziad vorgeritten wird,<br />
einem Enkel von Hammad Rabeii. Auch bei<br />
Shaer Al Nile trifft die Charakterisierung „rund<br />
und abgedreht“ zu, aber er ist im Gesicht et-<br />
was „moderner“. Auch ein Ghallab-Ur-Enkel<br />
wird uns vorgestellt, der dreijährige Tag El Ola<br />
(v. Shaer Al Nile), bei dem in der Bewegung<br />
die ausgesprochen großen Nüstern auffallen,<br />
was dem Gesicht viel Adel verleiht. Abgesehen<br />
davon steht er im Quadratformat und<br />
zeichnet sich durch eine gute Oberlinie und<br />
korrekte Beinstellung aus, auch weiß er sich<br />
in der Bewegung zu tragen. Als Höhepunkt<br />
werden uns der Ghallab-Sohn Farees und der<br />
Enkel Gawad El Nile vorgeritten, diesmal als<br />
„tanzende <strong>Pferde</strong>“, wie es in Ägypten Tradition<br />
hat. Beide Hengste zeichnen sich durch<br />
eine ausgesprochen kräftige Hinterhand aus,<br />
wodurch sie diese Piaff-ähnliche Übung über<br />
mehrere Minuten durchhalten. Wir sehen<br />
insgesamt 12 Nachkommen von Ghallab in<br />
erster bis dritter Generation und langsam<br />
versteht man die eingangs gegebene Beschreibung<br />
dieser Linie.<br />
Nun mag man sich fragen, warum ein Züchter<br />
12 Hengste aus ein und derselben Linie<br />
hat? Im Grunde sind sie ein Genreservoir,<br />
denn in der Vergangenheit ist es Paraskevas<br />
zweimal passiert, dass er eine Hengstlinie fast<br />
verloren hätte, weil der Hauptbeschäler ohne<br />
einen entsprechenden Nachfolger starb, der<br />
ihn hätte ersetzen können. Diesem Schicksal<br />
will Paraskevas nicht noch einmal entgegensehen<br />
– daher hält er ein große Anzahl von<br />
Hengsten.<br />
Diwan El Arab ( Ghallab El Ateya / Bedaya)<br />
*2008, Hengstlinie Gamil El Kebir, er hat dieselbe<br />
Mutter wie Shaer El Nile.<br />
8<br />
El Deree - der Outcross<br />
Die zweite Hengstlinie, der sich Paraskevas<br />
verschrieben hat, ist die des El Deree. Diese<br />
Linie wird in El Zahraa nur noch durch fünf<br />
(von 31) Hengsten repräsentiert (siehe AP<br />
1/<strong>2020</strong>, S. 12), in Deutschland war sie einst<br />
durch Morhaf vorhanden, ist hier heute aber<br />
gänzlich ausgestorben. El Deree war ein<br />
„Wüstenaraber“ und ein überlegenes Rennpferd.<br />
Er wurde von einem Beduinenstamm<br />
in der Al Jazirah (Syrien) gezogen und hatte<br />
damit einen anderen Ursprung als die meisten<br />
der übrigen Stammpferde der EAO/RAS/<br />
Inshass, was ihn zu einem idealen „Outcross“<br />
macht. El Deree setzte sich selbst ein Denkmal<br />
mit seinem Sohn Sid Abouhom, dessen<br />
Töchter Lubna, Mouna und Mabrouka aus der<br />
legendären Moniet El Nefous brachten ihre<br />
mütterliche Linie zu Weltruhm. Heute führt<br />
die El-Deree-Linie immer über Akthal, so führen<br />
auch die beiden Paraskevas-Hengste Zay<br />
El Hawa und Sawwah über Ibn Akhtal zurück,<br />
während Ala Baly über dessen Halbbruder<br />
Aybac auf El Deree zurückgeht. Zay El Hawa<br />
begeistert mich durch seine klar konturierte<br />
Muskulatur – hier scheint wirklich noch das<br />
Rennpferd von damals durchzukommen.<br />
Und auch die Beine sind von einer Trockenheit,<br />
wie sie nur ein Wüstenpferd hat. Ala Baly<br />
ist vielleicht insgesamt harmonischer und<br />
wurde uns sehr dynamisch unter dem Sattel<br />
vorgestellt.<br />
Zur Vervollständigung der Hengstsammlung<br />
haben vor nicht allzu langer Zeit auch Vertreter<br />
der Saklawi-I-Linie Einzug in Paraskevas’<br />
Gestüt gehalten. Mein Liebling in dieser<br />
Gruppe war Ashham, ein Sohn des Halim El<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Zucht<br />
<br />
<br />
Hengstlinie / Sireline Gamil El Kebir<br />
1 - Ghallab El Ateya (Rizkallah / Shameya) *2002 - chief sire<br />
2 - Shaer El Nile (Rafik El Oumr / Bedaya) *2009 - grandson of Ghallab<br />
3 - Tag El Ola (Shaer El Nile / Kawkab El Shark) *2016 - great-grandson<br />
of Ghallab<br />
4 - Faress El Ahlam (Ghallab El Ateya / Ataa) *2007 - son of Ghallab<br />
5 - Gawad El Nile (Rafik El Oumr / Shams Khareem) *2010 - Grandson of<br />
Ghallab<br />
4/<strong>2020</strong>- www.in-the-focus.com<br />
9
Zucht<br />
Zahraa aus dem Staatsgestüt. Er ist ein sehr<br />
harmonischer, kompakter Hengst mit viel<br />
Typ, ohne einen extremen Dish. Auffallend<br />
an vielen den Hengsten ist ein vergleichsweise<br />
kurzer Hals, der aber dennoch schön im<br />
Bogen getragen wird. Leider sind wir die „Giraffenhälse“<br />
der Schaupferde schon so sehr<br />
gewöhnt, dass uns ein „normaler“ Hals schon<br />
fast als zu kurz vorkommt. Für die Balance des<br />
<strong>Pferde</strong>s ist dieser aber viel besser, und somit<br />
auch für den reiterlichen Einsatz, vorausgesetzt,<br />
die Ganaschenfreiheit ist vorhanden<br />
- Ashham hat genau so einen Hals. Der zweijährige<br />
Nachwuchshengst Lissa Faker verfügt<br />
über eine etwas längere Halsung und ein sehr<br />
schönes freies, Genick – vielleicht mit einer<br />
leichten Tendenz zum Unterhals. Er stammt<br />
vom Hengst Agad (aus El Zahraa), dieser wiederum<br />
von Tagweed, dem berühmten<br />
Sohn von Tee, der leider viel<br />
zu früh gestorben ist. Agad<br />
führt damit auch das Blut<br />
von Gad Allah und hat<br />
somit auf der väterlichen<br />
Seite alles<br />
vertreten, was die<br />
letzten Jahre in<br />
El Zahraa Rang<br />
und Namen<br />
Qalb El Leil (Diwan El Arab / Tahsaheel)<br />
*2011 - Hengstlinie Gamil El Kebir<br />
hatte. Lissa Fakers Mutter ist Leilat El Eid, eine<br />
meiner Favoritinnen unter den Stuten, die wir<br />
zu sehen bekamen.<br />
Die Stutenlinien<br />
Bleiben wir bei den Stuten: Hier liegt das Augenmerk<br />
auf den Stämmen Kohailan Krush,<br />
Obeya Om Grees und Saklawi Jedran. Beginnen<br />
wir mit Kohailan Krush. Dieser Stamm<br />
kam durch die Stute El Kahila 1927 als Geschenk<br />
von König Ibn Sa’ud (Saudi Arabien)<br />
an König Fuad (Ägypten) ins Land und zählt<br />
zu den Inshass-Stuten. Stuten aus diesem<br />
Stamm waren „um keinen Preis zu haben“ von<br />
den wenigen Beduinenstämmen, die diesen<br />
Stamm züchteten, was sie schon jeher als begehrenswert<br />
erscheinen ließ. In Deutschland<br />
war dieser Stamm einst durch zwei Importstuten<br />
von Familie Kübe vertreten, aber die<br />
Linien sind hier wieder ausgestorben.<br />
Auch in El Zahraa ist diese<br />
Linie selten (geworden).<br />
Bei Philippe Paraskevas<br />
wurden uns sechs Stuten<br />
und einige Nachzucht<br />
vorgestellt,<br />
aber einen „Kohailan-Krush-Typ“<br />
ließ sich für<br />
10<br />
mich nicht ausmachen. So ist Loa Loa el Sahab<br />
die Verkörperung der Weiblichkeit, während<br />
Tohfat el Nile eher an eine Kriegsstute erinnert<br />
und Naghamet Al Karawan irgendwo dazwischen<br />
liegt - Vielfalt in Typ und Exterieur, aber<br />
alle „schön“ auf ihre Art.<br />
Nach Paraskevas haben <strong>Pferde</strong> der Obeyan-Linien<br />
in den letzten Jahren eine gestiegene<br />
Wertschätzung erfahren, weil sie einen potentiellen<br />
Outcross zu den sonst üblichen Saklawi-Jedran-<br />
und Dahman-Shahwan-Linien<br />
darstellen. In El Zahraa gehören sie dennoch<br />
zu den eher seltenen Linien.<br />
Es gibt zwei Gründerstuten, die zwar beide<br />
aus dem Obayan-Stamm kommen, aber eben<br />
aus zwei verschiedenen Gründerstuten hervorgingen.<br />
Eine davon ist Obeya Om Grees,<br />
die in den 1920er Jahren als Geschenk vom<br />
saudischen König Sa’ud an König Fuad ging<br />
und daher zu den Inshass-Stuten zählt. In<br />
Deutschland geht z.B. Dr. Nagel’s Hanan auf<br />
diese Linie zurück. Es handelt sich in der Regel<br />
um sehr harmonische <strong>Pferde</strong> in ihrer Gesamterscheinung,<br />
was auch genetisch fixiert<br />
zu sein scheint. In der Gruppe von sechs Stuten,<br />
die uns vorgestellt wurden, begeistert<br />
mich Leilat El Eid (von Ghallab) am meisten.<br />
Auf sie trifft das Gesagte über die Harmonie<br />
in allen Körperteilen zu, außerdem hat sie ein<br />
sehr feines, trockenes Gesicht, sehr feminin<br />
- auch dies eine Eigenschaft, die der „Schauring-Araber“<br />
immer mehr verliert, da sich<br />
Hengst und Stute im Ausdruck annähern.<br />
Auch Zahret El Nile, wenngleich etwas kräftiger<br />
und kompakter, hat diese „Obayan-Harmonie“<br />
im Gebäude. Nur Shaerat el Wedyane,<br />
eine Ghallab-Enkelin, wirkt durch den etwas<br />
kurzen, kräftigen Hals vielleicht nicht ganz<br />
so harmonisch, aber verfügt über eine ausgezeichneter<br />
Ganaschenfreiheit, sodass der<br />
Hals nicht so ins Gewicht fällt.<br />
Die <strong>Pferde</strong> des Saklawi-Gidran-Stammes<br />
zeichnen sich – typisch Saklawi – durch „refinement“<br />
aus, edel und fein, fast zierlich, mit<br />
eleganten, leichtfüßigen Bewegungen. <strong>Pferde</strong><br />
dieses Stammes sind nicht selten, da viele<br />
Züchter sich von Moniet El Nefous haben<br />
inspirieren lassen. Die Gründerstute Roga El<br />
Beida wurde von Ali Pasha Sherif 1882 gezüchtet.<br />
Die Beschreibung zu diesem Stamm<br />
trifft insbesondere auf Amirat El Shark zu,<br />
typvoll, edel, leichtfüßig. Eine weitere Stute<br />
dieses Stammes ist El Sit, sie fällt für mich<br />
eher in die Kategorie „Kriegsstute“, sie möchte<br />
ich satteln und losreiten! Ein „Powerhouse“<br />
mit kraftvollen, energischen Bewegungen ist<br />
Rafikat El Dahr.<br />
Unser Besuch neigt sich dem Ende zu. Als<br />
Resümee bleibt mir, dass diese annähernd<br />
50 <strong>Pferde</strong>, die wir hier gesehen haben, mich<br />
mit der Ägypyterzucht wieder etwas versöhnt<br />
haben. Es gibt sie noch, die Vielfalt. Es<br />
gibt auch noch die Funktionalität, die bei gezüchteten<br />
„Kunstwerken“ leider oftmals verloren<br />
gegangen ist. Hoffen wir, dass Zuchten<br />
wie die von Philippe Paraskevas, die andere<br />
Schwerpunkte als der Mainstream setzen,<br />
noch lange erhalten bleiben.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Hengstlinie / Sireline El Deree<br />
1 - Zay El Hawa (Ghabbar / Aneedah) *2007<br />
2 - Sawwah (Zay El Hawa / Likka El Sahab) *2012<br />
3 - Ala Baly (Baly (EAO) / Ataa) *2014<br />
Zucht<br />
<br />
Hengstlinie / Sireline Saklawi I<br />
4 - Ashham (EAO) (Halim El Zahraa / Shahabiyah) *2010<br />
5 - Lissa Faker (Agad (EAO) / Leilat El Eid) *2017<br />
6 - Boulboul Al Shark (Agad (EAO) / Razan (EAO)) *2017<br />
<br />
<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
11
The Paraskevas Arabians<br />
The somewhat different<br />
Zucht<br />
In November 2019, I had the<br />
opportunity to visit Philippe<br />
Paraskevas' stud in Dashour.<br />
Far from the mainstream, he<br />
mainly breeds those dam lines<br />
(strains) and sire lines that<br />
have been forgotten by many<br />
other breeders. His horses give<br />
hope that the Straight Egyptian<br />
Arabian will not only exist<br />
as a "piece of art" in the future.<br />
Egyptians<br />
Amirat El Shark (Khafif (EAO) / Aneedah<br />
(EAO) *2011 - damline Roga El Beida (Saklawi<br />
Jedran) and Leilat El Eid (Ghallab El Ateya<br />
/ Tahsaheel) *2010 - damline El Obeya Om<br />
Grees (Obayan)<br />
12<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
The drive to Dashour alone was worth the<br />
trip! Here we met rural Egypt, which takes<br />
place on a narrow strip to the right<br />
and left of the Nile. Palm groves and small<br />
villages alternate, and the further we go into<br />
the country, the more often we come across<br />
donkey carts instead of cars. With every junction<br />
the road gets narrower until it becomes a<br />
dirt road, wedged between property walls on<br />
one side and the canal on the other - hopefully<br />
no car will come our way!<br />
Analytical Approach to Breeding<br />
We come to a large gate that opens in front of<br />
us and drive to the farm of Hammad Rabeii,<br />
the stud manager of Philippe Paraskevas, our<br />
host. Philippe Paraskevas has been breeding<br />
Arabian horses for over 30 years - and for 5-6<br />
horse generations. But unlike other breeders,<br />
it wasn't just their beauty that captured him,<br />
but their inner qualities, their nature, their<br />
character and their ability to work.<br />
Philippe Paraskevas has a slightly different<br />
and analytical approach to Arabian horse<br />
breeding. And so he studied the sire and<br />
dam lines of the RAS / EAO and Inshass<br />
breeding intensively – i.e. the foundation<br />
horses of the "pure Egyptians" - and<br />
has committed himself to maintaining<br />
these lines in their original appearance.<br />
In addition, he pays attention in<br />
his breeding to characteristics such<br />
as a will to please, character, health<br />
and fertility, but of course also<br />
ride-ability, because the Arab was<br />
a war horse. For Paraskevas, the ride-ability<br />
has the same priority as the other<br />
criteria, and so his horses, and especially<br />
the stallions, are regularly ridden for several<br />
hours in the desert.<br />
Different Selection Criteria<br />
It is interesting for the visitor that although<br />
the horses here all go back to the same foundation<br />
horses of the RAS / EAO / Inshass, as<br />
do the horses of the Egyptian State Stud El<br />
Zahraa or other private Egyptian breeders,<br />
they look somewhat different due to other<br />
selection criteria: They are usually of calibre,<br />
have strong hindquarters and correspondingly<br />
powerful, energetic<br />
movements,<br />
the neck may not always be perfect, but<br />
usually long enough and well arched, and<br />
they often - not always - have a straight profile<br />
with a beautiful, well-placed eye. Where<br />
there is a “dish”, it is more likely to be “accidental”,<br />
but not the product of targeted mating<br />
to achieve it. It is important to Paraskevas<br />
to preserve the individual characteristics<br />
of each of the strains and the associated dam<br />
lines. For example, he describes the Obeyans<br />
as balanced horses with high tail carriage,<br />
with large and expressive eyes, inspired by<br />
the spirit of the desert. The Kuhailan Krushs<br />
are rather reserved, proud and haughty, and<br />
they need time to develop a relationship with<br />
their rider. About the Kuhailan Krush mare<br />
El Kahila, especially when bred to El Deree,<br />
the "desert look" - this particular dryness<br />
of the structures - has been preserved.<br />
The Saklawi Jedranis, whose line goes<br />
through the legendary Moniet el Nefous,<br />
are characterized by balance<br />
and harmony, by elegance and<br />
delicacy, but sometimes they<br />
also have a long back.<br />
For Paraskevas, the Arab<br />
horse must not be pressed<br />
into a “template” - on the<br />
contrary, his motto is “diversity”.<br />
Diversity in shape<br />
(phenotype) and diversity<br />
in blood lines (genotype),<br />
because even<br />
the Arabian horse of the<br />
desert was by no means<br />
uniform! However, this<br />
Zucht<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
13
Zucht<br />
means that emphasis must also be placed<br />
on maintaining those lines that do not correspond<br />
to current fashion - and this fashion<br />
today means the "ideal", shaped by the Saklawi-I<br />
line. Another guiding principle is that<br />
beauty and functionality are not excluding<br />
each other, but where breeders only focus<br />
on beauty, functionality is lost - and that is a<br />
path of no return.<br />
Philippe Paraskevas did not have this awareness<br />
from the beginning. He started his original<br />
breeding program without a clear vision<br />
of where it would lead. It took time until<br />
he developed a breeding alternative to the<br />
mainstream, but then he began to collect<br />
the best specimens of some rare bloodlines<br />
and started to breed with them - always in<br />
an effort to preserve their peculiarities. He<br />
has thus dedicated himself to preservation<br />
breeding in the truest sense of the word, including<br />
- or above all - the preservation of<br />
non-commercial lines that are easily lost in<br />
a market-oriented environment.<br />
Preserving Sire Lines<br />
Today Philippe Paraskevas is probably the<br />
only breeder, alongside El Zahraa, the Egyptian<br />
state stud, who maintains all three Egyptian<br />
sire lines. However, he maintains them<br />
with a different focus than the state stud,<br />
where around two thirds of the stallions belong<br />
to the Saklawi-I line, a line that has supplanted<br />
the Gamil El Kebir and above all the<br />
El Deree lines worldwide. Here at Paraskevas,<br />
these last two lines are particularly well looked<br />
after, the Saklawi I line he recently added<br />
for the sake of completeness.<br />
The Gamil-El-Kebir line split into two branches<br />
at the beginning of the 20th century via<br />
the two stallions Ibn Samhan and Ibn Rabdan.<br />
Paraskevas’ chief sire Ghallab El Ateya<br />
(Rizkallah / Shameya) * 2002 belongs to this<br />
latter line via Ibn Rabdan. He was shown to<br />
us proudly ridden by Maarouf Sirhan, the<br />
trainer, during our visit. Ghallab goes back to<br />
Anter, who became known in Germany as the<br />
sire of Gharib. According to Paraskevas, this<br />
line is characterized by excellent riding characteristics<br />
and above-average movements.<br />
They are rather strong, rounded horses with a<br />
lot of girth depth – so, the long-lined, elegant<br />
Gharib clearly falls out of the role and is probably<br />
more like his dam Salwa in conformation.<br />
Ghallab’s most important son at the stud<br />
is Shaer Al Nile, who is ridden for us by 12-year-old<br />
Ziad, a grandson of Hammad Rabeii.<br />
Also, Shaer Al Nile is “round” like his sire, but<br />
his face is a bit more “modern”. We are also<br />
introduced to a Ghallab great-grandson, the<br />
three-year-old Tag Al Ola (by Shaer Al Nile) in<br />
which the extremely large nostrils are noticeable<br />
when in motion, which gives the face a<br />
lot of nobility. Apart from that, he stands in a<br />
square format and is characterized by a good<br />
top line and correct legs, he also knows how<br />
to carry himself in motion. As a highlight, the<br />
Ghallab son Faress El Ahlam and the grandson<br />
Gawad El Nile are ridden in front of us,<br />
this time as "dancing horses", as is traditional<br />
in Egypt. Both stallions are characterized by<br />
extremely strong hindquarters, which allow<br />
them to keep this piaff-like exercise for several<br />
minutes. We see a total of 12 descendants<br />
of Ghallab in the first to third generation and<br />
slowly we understand the description of this<br />
line given at the beginning.<br />
Now one might wonder why a breeder has 12<br />
stallions from the same line? Basically, they<br />
are a gene reservoir, because twice in the<br />
past Paraskevas had almost lost a sire line<br />
when the chief-sire died without a corresponding<br />
number of offspring to replace him.<br />
Paraskevas does not want to face this fate<br />
again - therefore he keeps a large number of<br />
stallions.<br />
Tahseed el Leil (Nahedd / Sehr El Leil Hoor)<br />
*2014 - damline / Stutenlinie El Kahila (Kohailan<br />
Krush)<br />
14<br />
El Deree – the Outcross<br />
The second sire line of Paraskevas is that of El<br />
Deree. This line is only represented by five (of<br />
31) stallions in El Zahraa (see AP 1/<strong>2020</strong>, p.<br />
12), in Germany it was once present through<br />
Morhaf, but is now completely extinct here.<br />
El Deree was a "desert-bred" and he was a<br />
superior racehorse, bred by a Bedouin tribe<br />
in the Al Jazirah (Syria) and thus has a different<br />
origin than most of the other horses of<br />
the EAO / RAS / Inshass, many of which came<br />
from Saudi Arabia. This makes him an ideal<br />
"outcross”. El Deree set himself a monument<br />
with his son Sid Abouhom, whose daughters<br />
Lubna, Mouna and Mabrouka out of<br />
the legendary Moniet El Nefous brought her<br />
dam line to world fame. Today the El Deree<br />
line always goes via Akthal, and so the two<br />
Paraskevas stallions Zay Al Hawa and Sawwah<br />
go via Ibn Akhtal, while Ala Baly traces<br />
via Ibn Akthals half-brother Aybac back to El<br />
Deree. Zay Al Hawa inspires me with his clearly<br />
contoured muscles - the racehorse from<br />
back then really seems to shine through. And<br />
the legs, too, are dry like in a desert-bred. Ala<br />
Baly shows perhaps more overall harmony in<br />
his body, while he was presented to us very<br />
dynamically under the saddle.<br />
To complete the stallions, representatives of<br />
the Saklawi I line also found their way into<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Zucht<br />
<br />
<br />
Stutenlinie / damline El Kahila (Kohailan Krush)<br />
1 - Loa Loa El Sahab (Ashham / Likka El Sahab) *2014<br />
2 - Naghamat el Karawan (Habib El Rooh / Razane) *2012<br />
3 - Tohfat el Nile (Gawad El Nile / Razane) *2015<br />
4 - Horreyat el Shark (Agad (EAO) / Razane) *2016<br />
5 - Doaa el Karawan (Ghallab El Ateya / Dikkhet El Karawan) *2014<br />
<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
15
Zucht<br />
Paraskevas’ stud not so long ago. My favourite<br />
in this group was Ashham, a son of Halim<br />
El Zahraa from the state stud. He is a very<br />
harmonious, compact stallion, with a lot of<br />
type, but without an extreme dish. What is<br />
striking about all of the stallions is a comparatively<br />
short neck, which is nevertheless<br />
carried nicely arched. Unfortunately we are<br />
so used to these "giraffe necks" of the show<br />
horses that a "normal" neck almost seems<br />
too short to us. But for the horse's balance it<br />
is much better, and therefore also for equestrian<br />
use, provided he is light enough in the<br />
neck and throat (mitbah) - Ashham has just<br />
such a neck. The two-year-old colt Lissa Faker<br />
has a slightly longer and very nice, free<br />
neck – maybe a bit underslung. He comes<br />
from the stallion Agad (from El Zahraa), who<br />
in turn is from Tagweed, the famous son<br />
of Tee, who unfortunately died much<br />
too early. Thus, Agad also carries the<br />
blood of Gad Allah and represents<br />
everything on the paternal side<br />
that has had rank and name<br />
Zahret El Nile (Hafez El Ahd / Bedaya) *2011<br />
damline / Stutenlinie El Obeya Om Grees<br />
(Obayan)<br />
in El Zahraa in recent years. Lissa Fakers’s<br />
mother is Leilat El Eid, one of my favorites<br />
among the mares that we saw.<br />
The Dam Lines<br />
Let's stay with the mares: Here the focus of<br />
the horses we saw, was on the lines Kohailan<br />
Krush, Obeya Om Grees and Saklawi Jedran.<br />
Let's start with Kohailan Krush: This line came<br />
into the country through the mare El Kahila<br />
in 1927 as a gift from King Ibn Sa’ud (Saudi<br />
Arabia) to King Fuad (Egypt) and is one of the<br />
Inshass mares. Mares from this line were “not<br />
to be had at any price” from the few Bedouin<br />
tribes who bred this line, which has made<br />
them appear desirable from time immemorial.<br />
In Germany this line was once represented<br />
by two imported mares<br />
of the Kübe<br />
family, but<br />
the lines<br />
h a v e<br />
died<br />
out.<br />
16<br />
In El Zahraa, too, this line has become rare.<br />
At Philippe Paraskevas we were introduced to<br />
six mares and some offspring, but I couldn't<br />
make out a “Kohailan Krush type”: Loa Loa<br />
el Sahab is the embodiment of femininity,<br />
while Tohfat el Nile is more reminiscent of a<br />
war mare and Naghamet Al Karawan is somewhere<br />
in between - variety in type and<br />
conformation, but all "beautiful" in their own<br />
way.<br />
According to Paraskevas, horses of the<br />
Obeyan lines have experienced increased<br />
appreciation in recent years because they<br />
represent a potential outcross to the otherwise<br />
common Saklawi Jedran and Dahman<br />
Shahwan lines. In El Zahraa, however, they<br />
belong to the rather rare lines. There are two<br />
founding mares, both of the Obayan strain,<br />
but representing two different lines. One of<br />
them is Obeya Om Grees, which was given to<br />
King Fuad as a gift from King Sa’ud of Saudi<br />
Arabia in the 1920s and is therefore one of<br />
the Inshass mares. In Germany, Dr. Nagel’s<br />
Hanan belongs to this line. They are usually<br />
very harmonious horses in their overall appearance,<br />
which also seems to be genetically<br />
fixed. In the group of six mares that were introduced<br />
to us, Leilat El Eid (by Ghallab) inspires<br />
me the most. What has been said about<br />
harmony in all parts of the body applies to<br />
her, and she also has a very fine, dry face,<br />
very feminine - this is another quality that<br />
the "show ring Arabs" lose more and more<br />
because both sexes lose their gender type<br />
and look all the same. Zahret El Nile also has<br />
this “Obayan harmony” in her conformation,<br />
albeit a bit stronger and more compact. Only<br />
Shaerat el Wedyane, a Ghallab granddaughter,<br />
may not seem quite as harmonious due<br />
to the somewhat short, strong neck, but she<br />
has an excellent free throat and wide-set<br />
jaws.<br />
The horses of the Saklawi Gidran strain are<br />
characterized by "refinement", noble and<br />
fine, almost dainty, with elegant, light-footed<br />
movements. Horses of this strain are not<br />
uncommon, as many breeders were inspired<br />
by Moniet El Nefous. The founding mare<br />
Roga El Beida was bred by Ali Pasha Sherif<br />
in 1882. The description of this strain applies<br />
particularly to Amirat El Shark, full of type,<br />
noble, light-footed, while Rafikat El Dahr is a<br />
"powerhouse" with powerful, energetic movements.<br />
Another mare of this line is El Sit, for<br />
me she falls into the category of "war mare", I<br />
want to saddle up and ride her!<br />
Our visit is coming to an end. To sum up, I<br />
can say that these nearly 50 horses that we<br />
saw here at Paraskevas Arabian Stud have<br />
reconciled me a little with the Egyptian Arabian.<br />
The diversity still exists! There is also<br />
functionality that is unfortunately often lost<br />
where breeders breed “pieces of art”. Let's<br />
hope there are enough breeders like Philippe<br />
Paraskevas, who have other focuses than the<br />
mainstream, and who will be able to preserve<br />
the Straight Egyptian Arabian as a versatile<br />
riding horse for a long time to come.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Zucht<br />
<br />
Stutenlinie / damline El Obeya Om Grees (Obayan)<br />
1 - Barakat El Eid (Agad (EAO) / Leilat El Eid) *2016<br />
2 - Saja El Leil (Ghallab El Ateya / Bedaya) *2007<br />
3 - Nesmat El Nile (Habib El Agal / Leilat El Eid) *2015<br />
4 - Shaerat El Wedyane (Shaer El Nile / Wedd El Mousa) *2013<br />
Stutenlinie / damline Bint Roga El Beida (Sakl. Gidr.)<br />
5 - El Sit (Ateya El Ateyah / Kawkab El Shark) *2011<br />
6 - Rafikat El Dahr (Rafik El Oumr / Shameya) *2013<br />
<br />
<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
17
Dachzeile<br />
Die verlorene<br />
Vielfalt<br />
Zucht<br />
Die Saklawi-I-Linie dominiert<br />
die Araberzucht, das<br />
belegt nicht zuletzt eine<br />
Analyse des HVP <strong>2020</strong>. Insgesamt<br />
gehören dieser Linie<br />
69 % aller Deckhengste in<br />
Deutschland an, unter den<br />
Rein-Ägyptern sind es sogar<br />
94 %! Diese Dominanz geht<br />
auf Kosten anderer Linien<br />
und <strong>Pferde</strong>typen, die völlig<br />
ins Hintertreffen geraten.<br />
18<br />
Fellini (Nirwan / Feluka) *1994 - letzter<br />
Hengst aus der Linie von Nizar („Ein Schatz<br />
im Stall"). Er entstammt der Ibrahim db-Linie,<br />
die offziell keinen Vertreter<br />
mehr im HVP hat.<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Vielfach wird über die genetische Vielfalt<br />
oder Diversität des arabischen <strong>Vol</strong>lbluts<br />
geredet, aber kaum einer kann<br />
sich so richtig etwas darunter vorstellen.<br />
Wir wollen uns hier den Verlust der Vielfalt<br />
anhand der Hengst- und Stutenlinien anschauen.<br />
Auch wenn ein Pferd nicht nur aus<br />
Hengst- und Stutenlinien besteht (also die<br />
oberste und unterste Linie im Pedigree), so<br />
wirkt sich doch ein Verlust dieser Linien früher<br />
oder später auch auf die „<strong>Pferde</strong> dazwischen“<br />
aus, denn wenn es (als Beispiel) nur noch eine<br />
Hengstlinie gibt, werden sich zwangsläufig<br />
auch die Mutterväter im Lauf der Jahre nur<br />
noch aus dieser Linie rekrutieren.<br />
Das Augenmerk auf die Hengst- und Stutenlinien<br />
zu werfen, ist einerseits ein einfaches „Instrument“,<br />
um die genetische Vielfalt im Auge<br />
zu behalten. Andererseits gibt es deutliche<br />
Hinweise darauf, dass gerade die Stutenlinien<br />
die Träger(innen) von Leistungsveranlagungen<br />
sind. Außerdem sind die Popularität der<br />
Hengst- und Stutenlinien ein Indiz für einen<br />
spezifischen Typus Pferd - die seltenen Linien<br />
verkörpern in der Regel einen <strong>Pferde</strong>typ, der<br />
heute "aus der Mode" gekommen ist. Aber<br />
sollten Modetrends in der <strong>Pferde</strong>zucht eine<br />
Rolle spielen?<br />
Zucht<br />
Am seidenen Faden<br />
Im Folgenden betrachten wir die Hengstlinien<br />
anhand der für <strong>2020</strong> im HVP der beiden<br />
Verbände (VZAP und ZSAA) eingetragenen<br />
366 Hengste. Die Verteilung auf die jeweiligen<br />
Hengstlinien ist in Tabelle 1 dargestellt.<br />
Darin wird die übermächtige Bedeutung der<br />
Saklawi-I-Hengstlinie mit fast 69 % sehr deutlich.<br />
Diese beschränkt sich nicht nur auf die<br />
„Rein-Ägypter“, sondern auch auf gemischtlinigen<br />
Vertreter – man denke nur an Padrons<br />
Psyche, ein Nachfahre von Aswan. Mit der Dominanz<br />
von Saklawi I geraten gleichzeitig andere<br />
Linien ins Hintertreffen. Schauen wir uns<br />
die <strong>Pferde</strong> und Linien an, die nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg – als die Privatzucht so langsam<br />
in Gang kam – nach Deutschland kamen.<br />
Man denke nur an Wisznu, der seinen Reiter<br />
aus Ostpolen bis nach Westdeutschland trug.<br />
Er war erst lange Jahre bei Gertraude Griesbach,<br />
Gestüt Achental, später auf dem Gestüt<br />
Ismer im Einsatz (1951-1968). Insgesamt<br />
hinterließ er rund 25 Hengstfohlen, heute<br />
sind noch 7 Nachfahren (in direkter männlicher<br />
Linie) erhalten. Bei anderen sieht es weit<br />
schlechter aus: Halef (v. Enwer Bey), Wind (v.<br />
Ofir), Kanzler (v. Lowelas), Karmin (v. Witraz)<br />
– nichts ist von ihnen in männlicher Linie geblieben.<br />
Dafür haben wir diejenigen Hengste,<br />
die heute diese polnischen Hengstlinien in<br />
Deutschland repräsentieren, in jüngerer Zeit<br />
wieder aus dem Ausland importiert.<br />
Besonders traurig macht, dass die Bairaktar-Linie<br />
über den polnischen Zweig (via<br />
Gwarny) am seidenen Faden hängt. Immerhin<br />
ist die Bairaktar-Linie die „deutscheste“<br />
aller Hengstlinien, kam der Hengst doch<br />
bereits 1817 nach Deutschland. Und auch<br />
wenn die Linie zwischenzeitlich (von 1895 bis<br />
1985) nach Rumänien und später nach Polen<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Gharib hat 358 Enkel, Urenkel und Ururenkel, die jünger sind als 25 Jahre - aber nur 3 davon sind<br />
aktiv in der Zucht, weil der "Anter-Typ" aus der Mode kam.<br />
„ausgelagert“ war, so kam sie mit Pasat und<br />
dessen Sohn Penthagon wieder zurück nach<br />
Deutschland, um nun - nachdem der Marbacher<br />
Hengst Said gestorben ist - auf dem<br />
noch jungen Dschehim-Sohn WM Devdas<br />
(nicht in der Statistik enthalten, weil <strong>2020</strong><br />
noch nicht im HVP) reduziert zu sein. Und<br />
auch in Polen ist mit Kulig der letzte Vertreter<br />
dieser Linie gestorben. Marbach ist derzeit<br />
die letzte Bastion für diese Linie.<br />
Gut etabliert ist dagegen die Bairaktar-Linie<br />
über die russischen Vertreter (via Arax). Aber<br />
mit Arax hat eine „Typveränderung“ stattgefunden,<br />
weg vom Saklawi-Typ hin zum Kuhailan-Typ,<br />
der nicht unbedingt typisch für<br />
Bairaktar oder seinen Sohn Amurath ist.<br />
19<br />
Vielfältige Gründerpopulation<br />
Ab den 1970er Jahren kamen dann vermehrt<br />
Ägpyter ins Land. Zwischen 1930 (Jasir) und<br />
1987 waren es rund 46 Hengste und 85 Stuten<br />
(nicht gezählt die Registan-Nachkommen,<br />
die zwar aus Ägypten kamen, aber nicht<br />
als „Rein-Ägypter“ gelten, weil sie Skowronek<br />
im Pedigree haben). Man kann also schon<br />
von einer „Gründerpopulation“ sprechen. Interessanterweise<br />
war diese Gründerpopulation<br />
weit diverser als heute: So gehörten vier<br />
Hengste (8,69 %) der El-Deree-db-Linie an,<br />
13 Hengste (28,26 %) der Jamil-El-Kebir-Linie,<br />
und „nur“ 29 (oder 63,04 %) der Saklawi-I-Linie.<br />
Und heute? Nach rund 40 Jahren<br />
hat sich das Bild dramatisch verschoben. Die<br />
rein-ägyptischen Hengste im HVP <strong>2020</strong> gehören<br />
zu rund 94 % der Saklawi-I-Linie und<br />
zu 6 % der Jamil-El-Kebir-Linie; die El-Deree-<br />
Linie ist in Deutschland ausgestorben. Und<br />
dabei machen die rein-ägyptischen Hengste<br />
mit 179 von 366 Hengsten rund 50 % des<br />
Gesamtbestandes aus! Man sollte meinen,<br />
dass bei 179 Hengsten, der eine oder andere<br />
Züchter auch die eher „seltenen“ Blutlinien<br />
pflegt – leider Fehlanzeige, mit Ausnahme<br />
einiger Züchter, die die Jamil-El-Kebir-Linie<br />
über Fadl und hier insbesondere über Anchor<br />
Hill Halim, einen Fadl-Urenkel wertschätzen.<br />
Ein anderer Hengst geht über Serr Mariner<br />
auf Fadl zurück. Das ist auch deshalb erwähnenswert,<br />
weil sich sowohl Anchor Hill Halim<br />
als auch Serr Mariner einst als Sportpferde<br />
hervorgetan haben und dieses Blut somit<br />
zumindest in neun Hengsten in männlicher<br />
Linie erhalten ist.<br />
Der Fall „Gharib“<br />
Wie schnell aber eine Hengstlinie (oder zumindest<br />
„Unterlinie“) an den Rand des Aussterbens<br />
kommen kann, soll das Beispiel<br />
von Gharib verdeutlichen. Gharib (Anter /<br />
Souhair) *1965 brachte als Hauptbeschäler in<br />
Marbach alle Voraussetzungen mit, um eine<br />
„Erfolgsstory“ zu schreiben, ähnlich wie sein<br />
Vorgänger Hadban Enzahi. Gharib war ägyptisch<br />
und er war schwarz – das sind die beiden<br />
Kriterien, auf die die meisten (Ägypter-)Züchter<br />
Wert legen (siehe AP 4/2018 „Was züchten<br />
die Deutschen“)! Gharib gehörte der Hengstlinie<br />
Jamil El Kebir an, die über Ibn Rab-
Zucht<br />
dan und Ibn Samhan verbreitet wurde. Gharibs<br />
Vater Anter war ein Ibn-Rabdan-Enkel,<br />
der sich durchaus sehen lassen konnte, und<br />
der in El Zahraa vor allem als „Stutenmacher“<br />
geschätzt war. Er hatte rund 83 Fohlen in<br />
Ägypten, die bedeutendsten Hengste dieser<br />
Linie waren sicher Wahag und seine Söhne<br />
Hafid Anter und Misk, sowie in Europa Tobrok<br />
im tschechischen Staatsgestüt Topolcianky<br />
und eben Gharib im deutschen Staatsgestüt<br />
Marbach. Im heutigen Hengststall El Zahraas<br />
sucht man allerdings Nachkommen aus der<br />
Jamil-El-Kebir-Linie über Anter vergeblich<br />
(Stand 2019 – siehe unsern Beitrag über El<br />
Zahraa (AP 1/<strong>2020</strong> „Einblicke in El Zahraa“).<br />
Zurück zu Gharib und seinem Einsatz in der<br />
deutschen Zucht. Hier hatte Gharib in männlicher<br />
Linie 107 Söhne, daraus 472 Enkel,<br />
<br />
238 Urenkel, 36 Ururenkel und einen Nachkommen<br />
in fünfter Generation. Von all diesen<br />
Hengstfohlen wurden 358 im Jahr 1995 oder<br />
später geboren (heute also 25 Jahre oder<br />
jünger), aber von all diesen Nachkommen<br />
sind derzeit nur drei aktiv in der Zucht – zwei<br />
Ägypter (Nayyam Al Shani *1996, PA Shah<br />
Mashhar *1999) und einer aus gemischten<br />
Linien (Sharaf Fareed AB *2013) – übrigens<br />
alles Rappen. Selbst Marbach hat es nicht geschafft,<br />
diese Linie zu erhalten. Ohne gezielte<br />
Anstrengungen wird das Ende dieser Linie in<br />
Deutschland absehbar sein.<br />
Neben Gharib wurden in den 1970-1980er<br />
Jahren zehn weitere Hengste dieser Linie aus<br />
Ägypten importiert, nur einer, Kasr El Nil (v. Tuhotmos)<br />
*1971 konnte seine Linie weiterführen<br />
und ist mit zwei Hengsten im HVP vertreten.<br />
Hengstlinien der im HVP <strong>2020</strong> aufgeführten Hengste in Deutschland (VZAP und ZSAA)<br />
Hengstlinie<br />
über<br />
Anzahl<br />
Hengste<br />
Gesamt<br />
(Hengste)<br />
in %<br />
1 Bairaktar db<br />
Arax 32<br />
Gwarny 1<br />
33 9,02<br />
2 Dahman Amir db Maquillo 1 1 0,27<br />
3 El Deree db Nil 1 1 0,27<br />
4 Ilderim db Miecznik 1 1 0,27<br />
5 Jamil El Kebir db<br />
Ibn Rabdan 7<br />
Fadl 9<br />
16 4,37<br />
6 Koheilan Adjouz db Piolun 1 1 0,27<br />
7 Krzyzyk db Enwer Bey 5 5 1,37<br />
8 Kuhailan Afas db Pohaniec 4 4 1,09<br />
Wisznu 7<br />
9 Kuhailan Haifi db Witraz 10<br />
19 5,19<br />
Wielki Szlem 2<br />
Korej 9<br />
10 Latif db<br />
Kesberoy 1<br />
16 4,37<br />
Manganate 6<br />
11 Mahruss db Rissalix 1 1 0,27<br />
12 Mirage db Bay El Bey 11 11 3,01<br />
Ansata Halim Shah 70<br />
Ansata Ibn Sudan 13<br />
Aswan 29<br />
El Halimaar 1<br />
El Hilal 1<br />
Farag 1<br />
13 Saklawi I db<br />
Galal 4<br />
Ghazal 1<br />
252 68,85<br />
Hadban Enzahi 25<br />
Imperial Imdal 1<br />
Kaisoon 3<br />
Morafic 101<br />
Rashad Ibn Nazeer 1<br />
SF Ibn Nazeer 1<br />
14 Seandrich db 3 3 0,82<br />
15 Tiwaiq 1 1 0,27<br />
16 Zobeyni db 1 1 0,27<br />
Gesamtanzahl Hengste 366 366 100<br />
Saklawi I über alles<br />
Bedenkt man, dass wir in Deutschland die<br />
„drei großen“ Nazeer-Söhne Hadban Enzahi,<br />
Ghazal und Kaisoon im Land hatten, so<br />
sind zumindest von zweien relativ wenige<br />
Vertreter übrig geblieben. Einzig Hadban Enzahi<br />
hatte durch seine Stellung als Hauptbeschäler<br />
in Marbach hier Erfolg und ist mit 25<br />
Nachkommen in männlicher Linie vertreten,<br />
davon 18 Rein-Ägypter und 7 aus gemischten<br />
Linien. Bedenkt man jedoch, wieviele Fans der<br />
Hengst Ghazal heute noch hat, für die er das<br />
Sinnbild arabischen Typs darstellt, so ist es unverständlich,<br />
dass heute nur noch ein Vertreter<br />
dieses Zweigs existiert, der 16-jährige Ibn Sadi<br />
(v. Sadi (v. Saher) aus einer spanischen Mutter).<br />
Auch Kaisoon erging es nicht viel besser: Heute<br />
sind noch drei rein-ägyptische Hengste im<br />
HVP zu finden: KP El Araby, KP Maryoom und<br />
Shaikh Moneer.<br />
Hingegen haben wir 70 Deckhengste in<br />
männlicher Linie über Ansata Halim Shah und<br />
101 über Morafic in Deutschland. Was also ist<br />
schiefgelaufen? Warum ist man in die Ferne<br />
– genauer nach USA – geschweift, wenn das<br />
Gute doch so nah lag?<br />
Die Antwort liegt vermutlich in einem erfolgreichen<br />
Marketing! Philippe Paraskevas erklärt<br />
in seinem bemerkenswerten Buch „Die<br />
Ägyptische Alternative“, wie der Schauring<br />
und die Publikationen von Judith Forbis den<br />
„idealen Araber“ geformt haben. Heute würde<br />
man sie vermutlich eine „Influenzerin“ nennen<br />
– mit großer Reichweite, Überzeugungskraft<br />
und Medienpräsenz. Dazu hatte sie noch<br />
einflußreiche Multiplikatoren ihrer Ansichten<br />
auch hier in Deutschland, und so schwappte<br />
dieser „ideale Araber“ zu uns (und später auch<br />
auf die arabische Halbinsel und nach Ägypten)<br />
und konnte sich hier etablieren - sehr<br />
zum Nachteil der Linien- und Typenvielfalt!<br />
Dabei entsprach der Araber der Wüste nie einem<br />
einheitlichen <strong>Pferde</strong>typus, im Gegenteil:<br />
Nirgendwo ist die genetische und phänotypische<br />
Vielfalt größer als im Ursprungsgebiet,<br />
namentlich Syrien mit seinen alten, originalen<br />
Blutlinien. Übrigens sollte man sich davor hüten,<br />
jedes Pferd, das nicht in diese Schablone<br />
des „idealen Arabers“ passt, als „schlecht“ zu<br />
bezeichnen. Es ist nicht schlecht, es ist nur anders.<br />
Schlecht wäre ein Pferd mit eklatanten<br />
Fehlstellungen und anderen Exterieur- oder<br />
Charaktermängeln.<br />
Kommen wir noch einmal zurück zu Gharib<br />
– jetzt wird klar, warum ein ansonsten ausgesprochen<br />
erfolgreicher Hengst (gemessen<br />
an der Anzahl seiner Nachkommen) dennoch<br />
ein Problem hat, seine Linie zu erhalten: Gharib-Nachkommen<br />
zeichneten sich eben nicht<br />
durch dieses schablonenhafte Schönheitsideal<br />
aus, das von der Saklawi-I-Linie geprägt<br />
wurde. Vielmehr sind es gute „Gebrauchspferde“,<br />
die ihren Reitern Freude machten. Und<br />
vielleicht wird genau dieses dieser Linie zum<br />
Verhängnis, denn Gebrauchspferde (Freizeit-,<br />
Sport-, Distanzpferde) gehen meist nicht in die<br />
Zucht. Hier braucht es visionäre Züchter, die in<br />
Generationen denken, um solch eine Linie am<br />
Leben zu erhalten.<br />
20<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Amurath 'Weil' (Tajar 1873 / Koheil III) *1881, letzter in Weil eingesetzter<br />
Vertreter der Bairaktar-Linie.<br />
Wisznu (Witez II / Malaga) *1943, Deckhengst im Gestüt Achental;<br />
Hengstllinie Kuhailan Haifi db<br />
Aus der Mode gekommen...?<br />
Zucht<br />
WM Devdas (Dschehim / Dahi) *2016, einer von zwei noch lebenden<br />
Vertretern der Bairaktar-Linie über den polnischen Zweig (Gwarny)<br />
CD Wassily (Nureyev / Wazira II) *2010, Hengstlinie Kuhailan Haifi (über<br />
Wisznu)<br />
Elliot (Menes / Elebrema) *1997, Hengstlinie<br />
Bairaktar über den russischen Zweig (Arax)<br />
Pan Re (Benik / Pobeda) *2005, Hengstlinie<br />
Koheilan Adjouz (über Naftalin)<br />
Machmut Nur (El Konto / Mekka IV) *1994,<br />
Hengstlinie Kuhailan Afas (über Comet)<br />
Abu Sabi (Zaid Ben Raswan / Abaisha) *2001, der (vermutlich) letzte<br />
Hengst aus Linien des Rostocker Zoos; Hengstlinie Ilderim db<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
21<br />
Kasanova (Wahhabit / Kaslana) *2001, einziger in Deutschland lebender<br />
VA-Hengst aus der Hengstlinie des Siglavy-Bagdady db
Zucht<br />
Ägpytische Stutenlinien in Deutschland<br />
Stutenlinie<br />
Import-Stuten<br />
1970-1985<br />
in Prozent (%)<br />
Hengste HVP<br />
<strong>2020</strong><br />
in Prozent (%)<br />
Fohlenjahrgang<br />
2017<br />
in Prozent<br />
(%)<br />
1 Bint Barakat db (Tahawi mare) 3 3,53 0 0,00 0 0,00<br />
2 Bint El Bahrain 4 4,71 11 6,15 19 7,45<br />
3 Bint El Sheikh 3 3,53 0 0,00 1 0,39<br />
4 Bint Jellabiet Feysul 3 3,53 7 3,91 0 0,00<br />
5 El Dahma 10 11,76 55 30,73 55 21,57<br />
6 El Obeya Om Grees 3 3,53 11 6,15 18 7,06<br />
7 Folla db (Tahawi mare) 1 1,18 0 0,00 0 0,00<br />
8 Ghazieh 11 12,94 12 6,70 19 7,45<br />
9 Hind db (Saudi) 2 2,35 2 1,12 1 0,39<br />
10 Jauza (Kehilet Krush) 2 2,35 0 0,00 0 0,00<br />
11 Mabrouka db (Saudi) 1 1,18 4 2,23 12 4,71<br />
12 Obeya db 1 1,18 4 2,23 2 0,78<br />
13 Rodania 11 12,94 22 12,29 44 17,25<br />
14 Roga El Beida 14 16,47 28 15,64 51 20,00<br />
15 Venus 16 18,82 23 12,85 33 12,94<br />
Gesamt 85 100,00 179 100,00 255 100,00<br />
Stutenlinen – Pfeiler der Zucht<br />
Während bei der Auswertung des Hengstverteilungsplans<br />
naturgemäß ein größeres<br />
Augenmerk auf den Hengstlinien liegt, wollen<br />
wir uns dennoch kurz den Stutenlinien<br />
zuwenden, denn bekanntermaßen kommen<br />
wirklich gute Beschäler aus guten, durchgezüchteten<br />
Stutenlinien. Die 366 Hengste<br />
gehören 44 Stutenlinien an – im Vergleich<br />
dazu: Die Mütter der 639 Fohlen des Jahrgangs<br />
2017 gehörten 50 Stutenlinien an<br />
(siehe AP 1/2018 „Was züchten die Deutschen?“).<br />
Hier repräsentieren die Hengste<br />
ganz gut den derzeitigen Gesamtgenpool in<br />
Deutschland auch auf der Stutenseite.<br />
Aber wie bei den Hengstlinien fand auch<br />
hier ein Linienverlust statt. Dazu nehmen<br />
wir wieder die Rein-Ägypter als Beispiel:<br />
die 85 erwähnten Stuten, die in den 1970-<br />
1980er Jahren aus Ägypten importiert wurden,<br />
gehörten 15 verschiedenen Stutenlinien<br />
an. Die heutigen Hengste im HVP sowie<br />
der Fohlenjahrgang 2017 verkörpern nur 11.<br />
Die Linien der beiden Tahawi-Stuten Bint Barakat<br />
db und Folla db (siehe auch AP 1/<strong>2020</strong><br />
„Die letzten Beduinenpferde Ägyptens“),<br />
sowie die Linie der Koheilan-Krush-Stute<br />
Shahbaa (siehe „Die etwas anderen Ägypter“<br />
in dieser Ausgabe) und Bint Jellabiet<br />
Feysul gingen verloren. Gleichzeitig hat eine<br />
Verschiebung in der „Beliebtheit“ gewisser<br />
Linien stattgefunden: War früher die Linie<br />
der Venus db am häufigsten, so ist es heute<br />
die der El Dahma und Roga El Beida (siehe<br />
Tabelle 2).<br />
Was tun, sprach Zeus?<br />
Es ist fünf vor zwölf, um die Linienvielfalt in<br />
Deutschland zu erhalten – und damit meine<br />
ich vor allem die Linien, auf denen die deutsche<br />
Araberzucht nach dem Krieg bis in die<br />
1980er-Jahre aufgebaut wurde: Weil-Marbach,<br />
alt-polnisch, ungarisch (Griesbach),<br />
außerdem ägyptisch (außer Saklawi I). Insbesondere<br />
die Ägypterzüchter sollten sich<br />
überlegen, ob sie in Zukunft nur noch mit<br />
der Saklawi-I-Linie züchten wollen, mit immer<br />
stärkerer Inzucht auf Nazeer, oder ob<br />
nicht auch andere Linien als Outcross ihren<br />
Wert haben, dazu müssen sie jedoch erhalten<br />
werden. Übrigens: Nazeer selbst ist nicht<br />
durch Inzucht entstanden ... Somit ist er also<br />
der beste Beweis dafür, dass man auch durch<br />
Linienzucht und Outcross sein Ziel erreichen<br />
kann, denn Inzucht ist ein zweischneidiges<br />
Schwert. Und leider wird heute den Eigenschaften<br />
Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und<br />
Gesundheit zu wenig Bedeutung beigemessen<br />
und es werden Stuten mit mangelnder<br />
Fruchtbarkeit oder solche, die ihr Fohlen<br />
nicht annehmen, nicht aus der Zucht genommen.<br />
Um der Entwicklung des Linienverlustes<br />
entgegenzuwirken, wäre natürlich der<br />
wichtigste Schritt, bei den Züchtern ein Bewußtsein<br />
für die Hengst- und Stutenlinien<br />
zu wecken. Dazu sollten die Stuten- und<br />
Hengstlinien aber auch Bestandteil der<br />
(Stutbuch-)Datenbank sein. Früher, zu Zeiten<br />
der gedruckten Stutbücher, war die Nennung<br />
der Stutenlinie – wie bei den Beduinen<br />
üblich – selbstverständlich. Heute, in Zeiten<br />
der Online-Datenbank reicht das Pedigree in<br />
den meisten Fällen noch nicht einmal bis zu<br />
den Gründerpferden der jeweiligen Linien<br />
zurück. Auch eine Berechnung des Inzuchtkoeffizienten<br />
wäre für den Züchter interessant<br />
und mit den heutigen Möglichkeiten<br />
einer Datenbank kein Problem; der ZSAA<br />
bietet seinen Mitgliedern zumindest diese<br />
Information.<br />
Ein weiterer Schritt wäre es, Statistiken zu<br />
veröffentlichen, aus denen hervorgeht,<br />
welche Linien gefährdet sind und welche<br />
nicht. Zumindest dieser Teil soll mit vorliegendem<br />
Beitrag, aber auch mit der Analyse<br />
des Fohlenjahrgangs 2017 (AP 4/2018)<br />
teilweise abgedeckt werden, denn nur mit<br />
ausreichendem Datenmaterial kann auch<br />
entsprechend und langfristig gehandelt<br />
werden.<br />
Außerdem sollten Mittel und Wege gefunden<br />
werden, damit sich die Züchter „alter,<br />
seltener“ Blutlinien untereinander austauschen<br />
und sich der Öffentlichkeit präsentieren<br />
können, beispielsweise durch eine<br />
Interessensgemeinschaft, Facebook-Gruppe<br />
oder eine Webseite für diese Linien. Es gibt<br />
sie nämlich noch, nicht mehr sehr viele, aber<br />
dafür umso engagiertere Züchter, die noch<br />
Vertreter der alten Blutlinien haben. Meist<br />
aber haben sie die Hengste aus Kostengründen<br />
nicht als Zuchtpferd eingetragen,<br />
wodurch diese nicht im HVP erscheinen.<br />
Besteht Interesse, könnte man diese oftmals<br />
reaktivieren – aber man kennt sie ja nicht,<br />
weil sie keine Plattform haben!<br />
Von Verbandsseite werden Schau-, Sportund<br />
Distanzpferde geehrt und promoted,<br />
es werden Schauen und Turniere veranstaltet<br />
– und das ist gut so. Doch Züchter<br />
„unmoderner“ Linien fallen oftmals durchs<br />
Raster. Offenbar hat man das in Frankreich<br />
erkannt, denn dort (beim französischen Verband<br />
„ACA France“) hat man gerade diejenigen<br />
Züchter aufgerufen, sich zu melden,<br />
die nicht unbedingt im Rampenlicht stehen<br />
oder für den Petrodollar-Markt züchten.<br />
Andererseits entsprechen deren ständige<br />
Bemühungen, gefährdete Stämme und rassenspezifische<br />
Merkmale zu erhalten, dem<br />
Verbandsziel: der Erhaltung der Rasse in all<br />
ihren Facetten. Deshalb lädt die ACA France<br />
diese Züchter ein, sich Gedanken über die<br />
Zukunft des arabischen <strong>Pferde</strong>s außerhalb<br />
von Schau und Sport zu machen. Es soll eine<br />
Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die<br />
dem Vorstand Werbemaßnahmen, Schulungen<br />
oder Veranstaltungen vorschlägt. Eine<br />
Idee, die es wert wäre, auch in Deutschland<br />
umgesetzt zu werden!<br />
Gudrun Waiditschka<br />
22<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Ibn Rabdan (Rabdan El Azrak / Bint Gamila) *1917, Begründer eines<br />
Seitenzweiges der Jamil El Kebir-Hengstlinie<br />
El Deree db, ein Saqlawi Shaifi, in Syrien gezüchtet und nach Ägypten<br />
importiert. Seine Linie ist in Deutschland ausgestorben.<br />
Aus der Mode gekommen...?<br />
Zucht<br />
Fadl (Ibn Rabdan / Mahroussa) *1930, Hengstlinie<br />
Jamil El Kebir (über Ibn Rabdan)<br />
Hamdan (Ibn Rabdan / Bint Radia) *1936,<br />
Hengstlinie Jamil El Kebir (über Ibn Rabdan)<br />
Anter (Hamdan / Obeya) *1946, Hengstlinie<br />
Jamil El Kebir (über Ibn Rabdan)<br />
Vlacq Fadl Nadir (Princeton Mariner / Dunkeld Mairi) *2014, Hengstlinie<br />
Jamil El Kebir (über Fadl), einer von neun Hengsten dieses Zweigs in DE<br />
Sharaf Fareed AB (FM Shah Nasaa / Heart of Fire) *2013; Jamil El Kebir-<br />
Linie (über Anter - Gharib), heute noch mit drei Hengsten in DE vertreten<br />
Bint Barakat (von Ibn Barakat), eine Tahawi-Stute; drei Nachkommen<br />
aus ihrer Stutenlinie wurden nach Deutschland importiert.<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
23<br />
Folla (von Ibn Barakat), eine Tahawi-Stute; ihre Enkelin Nefrotete wurde<br />
nach Deutschland importiert. Beide Linien konnten sich nicht halten.
VZAP Hengsteintragung <strong>2020</strong><br />
Zucht<br />
VZAP on<br />
Tour<br />
A Magic Man of Kossack (MSA Magic One /<br />
Abakana Kossack) *2017 wurde aufgrund<br />
seiner hohen Einzelnoten zum „Besten<br />
Hengst der Eintragungsreise <strong>2020</strong>" gekürt.<br />
Da die Verbandshengstschau des VZAP dieses Jahr corona-bedingt ausgefallen ist, hat sich<br />
die Eintragungs- und Körkommission auf den Weg gemacht, die Hengste auf ihren Gestüten<br />
zu besuchen, sowie bei einem Sammeltermin auf der Kauber Platte. Auf diese Weise<br />
konnten 29 Hengste gemustert und bewertet werden.<br />
Goldene Schleife<br />
A MAGIC MAN OF KOSSACK (S.M.A. Magic<br />
One / Abakana Kossack) *2017, Z.: The Kossack<br />
Stud / NL, B.: Harald Frey, Gemünden<br />
Ein noch junger, dennoch bereits charismatischer<br />
Hengst mit viel Typ, den er von seinem<br />
Vater geerbt hat. Von der russischen Mutter<br />
kommt eine gewisse Solidität mit einem guten<br />
Körper und einer schönen Oberlinie, die<br />
ihn mit guten Reitpferdepoints ausstatten. Er<br />
verfügt über einen raumgreifenden, elastischen<br />
Trab, der mit einer „9“ bewertetet wurde,<br />
in Schritt und Galopp könnte mehr „drin sein“.<br />
Er ist insgesamt sehr harmonisch entwickelt,<br />
verfügt bereits über einen Adel, der mit zunehmendem<br />
Alter noch besser wird. Aufgrund<br />
seiner hohen Einzelnoten, erhielt er den Titel<br />
„Bester Hengst der Eintragungsreise <strong>2020</strong>“.<br />
Maße: 156 cm, 174 cm, 18,5 cm<br />
EL GERONIMO (S.M.A. Magic One / Giulietta)<br />
*2016, ox, Z. u. B.: Johanna Liefers-Vriendts,<br />
Vreden<br />
Noch ein Sohn von S.M.A. Magic One, der<br />
durch Größe bei gleichzeitigem Typ imponiert.<br />
Er ist insgesamt harmonisch, mit gutem<br />
Geschlechtsausdruck und kraftvollen<br />
energischen Bewegungen. Die Bewertungskommission<br />
hob besonders seine sehr aktive<br />
Hinterhand hervor, die ihm einen sehr gut<br />
getragenen elastischen Trab und eine gut gesprungene<br />
kraftvolle Galoppade ermöglicht.<br />
Maße: 162 cm, 192 cm, 18,5 cm<br />
POWER PO<strong>IN</strong>T KOSSACK (Kunar T / Pentia<br />
Kossack) *2013, Z.: The Kossack Stud / NL, B:<br />
Alexandra Balz, Hochborn<br />
Ein „bunter Fuchs” aus überwiegend russischem<br />
Blut, bei dem seine Crabbet-Vorfahren<br />
durchschlagen. Er verfügt insgesamt über<br />
einen soliden und guten Körperbau, zeigt<br />
Adel und ist schön im Typ, außerdem verfügt<br />
er über gute Gänge, insbesondere zeigte er<br />
einen fleißigen Schritt und einen kraft- und<br />
schwungvollen Trab.<br />
Maße: 153 cm, 183 cm, 18 cm<br />
Silberne Schleife<br />
PICASSO TR (Menesall / Plewa) *2018, Z. u. B.:<br />
Ted Rümenapp, Wardenburg<br />
Ein im Reitpferdemodell stehender Brauner<br />
auf russisch-polnischer Blutbasis gezogen,<br />
der aufgrund seines jugendlichen Alters sowohl<br />
in der Entwicklung als auch in der Größe<br />
noch zulegen kann. Positiv fiel der Kommission<br />
seine gute Oberlinie und das kräftige Fundament<br />
auf, auch bewegt er sich mit geregeltem<br />
Schritt und Trab.<br />
Maße: 147 cm, 174 cm, 19 cm<br />
1. MAI Akeem (Monrach / DG Amana) *2017,<br />
Silber<br />
2. El Geronimo (S.M.A. Magic One / Giulietta)<br />
*2016, Gold<br />
3. Power Point Kossack (Kunar T / Pentia Kossack)<br />
*2013, Gold<br />
4. Qpid (QR Marc / Euphoria) *2016, Silber<br />
5. Mafadi H (Fadi Al Shaqab / Makarra) *2013,<br />
Silber<br />
6 Mouazar (Lohim / Mateefa) *2006, Silber<br />
<strong>24</strong><br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Zucht<br />
Foto: privat<br />
<br />
<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat<br />
<br />
<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
25<br />
Foto: privat<br />
<br />
Foto: privat
Zucht<br />
Bester Hengst des Körungslots und Prämienhengst: MK EL NARANJO (Black Shetan / Exotic Pure) *2012 - er konnte insgesamt in allen Partien überzeugen<br />
und erhielt das Prädikat „gekört" und eine Goldschleife.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
OSAD<strong>IN</strong>IO (Blossom OS / Kar Osadia) *2018,<br />
Z. u. B.: Hans Johann Hafner, Finningen<br />
Ein hellbrauner Hengst aus einer rein spanischen<br />
Mutter. Der Vater führt bekanntes<br />
Schaupferdeblut, woher er seinen Typ<br />
bezog mit schönem, trockenem Kopf. Das<br />
große Auge stammt vermutlich von der<br />
Mutterseite. Die Kommission hob seine gut<br />
angesetzte Halsung und seinen harmonischem<br />
Körperbau hervor, der Trab ist raumgreifend<br />
und taktsicher.<br />
Maße: 150 cm, 165 cm, 17 cm<br />
MAI AKEEM (Monrach / DG Amana) *2017,<br />
Z. u. B.: Andrej Mertin, Geeste<br />
Ein aus gemischten Linien gezogener ausdrucksstarker<br />
Schimmelhengst, der noch<br />
etwas unreif und jugendlich wirkt und mit<br />
zunehmendem Alter hoffentlich noch an<br />
Größe zulegt. Er verfügt über ein schönes<br />
Gesicht und eine gute Oberlinie.<br />
Maße: 148 cm, 172 cm, 17 cm<br />
QPID (QR Marc / Euphoria) *2016, Z.: Ferrer<br />
Shah Farms, Dr. Ghavam / FR, B.: Andrej<br />
Mertins, Hohenstein<br />
Ein mit seinen vier Jahren noch recht<br />
unreif wirkender Fuchshengst, der noch<br />
„wenig Pferd" darstellt. Aber er verfügt<br />
über einen ansprechenden Typ - was<br />
bei seinem Vater, dem Weltchampion QR<br />
Marc auch nicht verwundern dürfte - und<br />
ist insgesamt harmonisch in seinen Proportionen.<br />
Die Kommission lobte seine<br />
Eleganz, seine Linie und gute Bemuskelung<br />
sowie seinen schwungvollen und<br />
raumgreifenden Trab.<br />
Maße: 152 cm, 170 cm, 19 cm<br />
MAFADI H (Fadi Al Shaqab / Makarra) *2013,<br />
Z.u. B.: Henrike Hörmann, Königslutter<br />
Ein auf den Weltchampion Marwan Al<br />
Shaqab ingezogener brauner maskuliner<br />
Hengst, mit schönem Gesicht und gut angesetzter<br />
Halsung. Der Kommission gefiel<br />
die gute Dreiteilung des Körpers, sein gutes<br />
Fundament und sein lockerer Trab.<br />
Maße: 154 cm, 183 cm, 18 cm<br />
MOUAZAR (Lohim / Mateefa) *2006, Z.: Ursula<br />
Poth, Hohenwies, B.: Sabrina Scherling, Walsrode<br />
Ein auf Ansata Halim Shah ingezogener,<br />
rein-ägyptischer Schimmelhengst mit überzeugendem<br />
Typ und Ausdruck. Die Kommission<br />
lobte sein ziemlich gutes Fundament<br />
mit gut ausgeprägten Fesselgelenken.<br />
151 cm, 165 cm, 17,5 cm<br />
Weisse Schleife<br />
BEL MATHYIS (Poseidon OS / Bel Mejolie)<br />
*2018 Z.: Karin Merkel, Nellingen, B.: Natalie<br />
Pancke, Ostrhauderfehn<br />
Ein Schimmelhengst mit einem guten<br />
Schuß „Schaupferdeblut“. Laut Kommisson<br />
dem Alter entsprechend entwickelt, mit<br />
viel Rassetyp und gutem Geschlechtsausdruck.<br />
In der Bewegung mit geregeltem<br />
Trab, genügendem Raumgriff und gut gesprungenem<br />
Galopp.<br />
Maße: 146 cm, 170 cm, 18 cm<br />
NK NAGWAN (NK Nabhan / NNK Ninnifee)<br />
*2017, Z.: Dr. Hans-Joachim Nagel, Großenkneten,<br />
B.: Amir Barakat, Ovelgönne<br />
Die Kommission beschreibt den rein-ägyptischen<br />
Fuchs als einen noch voll in der Entwicklung<br />
stehenden, typvollen Hengst mit<br />
trockenem Kopf und gut angesetzter Halsung.<br />
Er bewegt sich mit geregeltem, kraftvollem<br />
Trab bei genügendem Raumgriff.<br />
Maße: 151 cm, 172, 17 cm<br />
MARKATTA NURI AMIR (Mansoor / Markatta<br />
Muna K) *2017, Z. u. B.: Torsten Eiling,<br />
Stendal<br />
Ein spätreifer rein-ägyptischer Rapphengst,<br />
der sich noch in der Entwicklung befindet.<br />
Die Kommission bescheinigt ihm ziemlich<br />
gute Grundgangarten.<br />
Maße: 152 cm, 173 cm, 18 cm<br />
EL PARAISO TR (Znicz / Plewa) *2017, Z.: Ted<br />
Rümenapp, Wardenburg<br />
Ein rein-polnischer Hengst, Fuchs wie sein<br />
Großvater Monogramm, der aber in der Größe<br />
noch etwas zulegen dürfte. Die Kommission<br />
lobte sein gutes, kräftiges Fundament,<br />
seine insgesamt gute Entwicklung und seinen<br />
geregelten Trab.<br />
Maße: 146 cm, 184 cm, 19 cm<br />
HH MIRASH (SDA Al Asham / H.H. Magic<br />
Mira) *2016, Z. u. B.: Jutta Horsch, Kösching<br />
Ein rein-ägyptischer Rapphengst, über den<br />
die Kommission urteilte: Hengst mit genügend<br />
Ausstrahlung, harmonischem Seiten-<br />
26<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Hengst<br />
Rasse<br />
Rasse- und<br />
Geschlechtstyp<br />
VZAP-Hengsteintragung <strong>2020</strong><br />
Kopf und Hals<br />
Sattellage und<br />
Oberlinie<br />
Eintragungshengste<br />
Körper<br />
A MAGIC MAN OF KOSSACK VA 10 9 9 9 7 8 8 7 9 7 10 8,5 Gold<br />
Vordergliedmaßen<br />
Hintergliedmaßen<br />
Korrektheit des Ganges<br />
Schritt<br />
Trab<br />
Galopp<br />
Gesamteindruck und<br />
Entwicklung<br />
Springveranlagung<br />
Druchschnittsnote<br />
Schleife<br />
EL GERONIMO VA 9 9 8 9 7 7 7 6 9 8 9 8,0 Gold<br />
POWER PO<strong>IN</strong>T KOSSACK VA 8 8 8 8 8 7 7 8 8 7 8 7,7 Gold<br />
PICASSO TR VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Silber<br />
Zucht<br />
OSAD<strong>IN</strong>IO VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Silber<br />
MAI AKEEM VA 7 7 8 8 7 7 6 7 6 7 7 7,0 Silber<br />
QPID VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Silber<br />
MAFADI H VA 8 8 7 8 7 7 7 6 7 6 8 7,2 Silber<br />
MOUAZAR VA 8 8 7 7 7 7 7 6 7 7 8 7,2 Silber<br />
BEL MATHYIS VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Weiß<br />
NK NAGWAN VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Weiß<br />
MARKATTA NURI AMIR VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Weiß<br />
EL PARAISO TR VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Weiß<br />
HH MIRASH VA 7 6 7 7 7 6 6 6 6 7 7 6,5 Weiß<br />
BLOSSOM OS VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Weiß<br />
BEL ADEED VA 7 6 7 6 6 6 7 7 6 6 7 6,5 Weiß<br />
HAN BERSAEL VA 7 6 7 7 7 6 6 7 6 9 8 6,9 Weiß<br />
SAHIL IBN FARAG II-3 VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt Weiß<br />
HH ARKADI VA 7 7 7 6 6 7 5 7 6 6 6 6,4 eingetragen<br />
ATUM RE VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt eingetragen<br />
RH AHMAR VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt eingetragen<br />
ABAKAN MONPELOU VA 7 7 7 7 6 - *) - *) - *) - *) - *) 7 - *) eingetragen<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Körhengste<br />
gekört, Gold<br />
MK EL NARANJO VA 8 8 8 8 7 7 7 8 7 7 8 8 7,6<br />
Prämienhengst<br />
KP NOURY VA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt gekört, Gold<br />
431 ARABESCO ShA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt gekört<br />
645 EWEL EN NUR IBN ARA-<br />
BESCO<br />
ShA Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt gekört<br />
CAMAR VAYRYS AA AA 7 7 8 8 7 7 7 7 7 7 7 7 7,2 gekört<br />
<strong>IN</strong> DEAK DE Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt gekört<br />
*) verletzungsbedingt nicht bewertet<br />
27
Ein rein-ägyptischer Schimmelhengst, der<br />
die Kauber-Platte-Zucht in vierter Generation<br />
repräsentiert. Er verfügt über viel Rassetyp,<br />
Ausdruck, Adel und Trockenheit bei guten<br />
Körperproportionen und Gängen. Die Kommission<br />
bescheinigte ihm außerdem eine<br />
gut angesetzte Halsung und viel Mut im Freispringen.<br />
Maße: 155 cm, 172 cm, 20 cm<br />
Zucht<br />
431 ARABESCO (ShA) (211 Sirio / 204 Ajsa El<br />
Hafi) *2008, Z.: Damir Mikulcic / HR, B.: Mario<br />
Di Lenardo, Tiefenbach<br />
Der Shagya-Rapphengst wurde in Kroatien<br />
gezogen. Sein Vater ist ein Enkel des Marbacher<br />
Saabih aus Borike, dem ehemaligen jugoslawischen<br />
Staatsgestüt. Die Kommission<br />
attestierte ihm guten Typ, eine gute Galoppade,<br />
sowie vermögendes, williges und kraftvolles<br />
Freispingen.<br />
Maße: 152 cm, 172 cm, 19 cm<br />
KP Noury (KP Maryoom / KP Naima) *2015 - ein rein-ägyptischer Schimmelhengst, der die Kauber<br />
Platte-Zucht in vierter Generation repräsentiert.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
bild und schöner Oberlinie, mit gut gesprungenem<br />
Galopp.<br />
Maße: 148 cm, 176 cm, 17 cm<br />
BLOSSOM OS (Eden C / Maida OS) *2015 Z.:<br />
Stöckle GbR/Gestüt Osterhof, Weitnau, B.:<br />
Hans Johann Hafner, Finningen<br />
Ein brauner Hengst aus bewährtem „Schaupferdemix“<br />
Eden C x Ajman Moniscione. Der<br />
Hengst hat laut Kommission viel Typ und<br />
maskulinen Ausdruck. Im Körperbau ist er<br />
ausgeglichen.<br />
Maße: 150 cm, 164 cm, 18 cm<br />
EL BESHIR IBN ESTEBAN (Esteban / BO Estopas<br />
Legacy) *2015, Z. u. B.: ZG zu Stolberg<br />
und Bruchhaus, Bodenfelde<br />
Ein auf die legendäre Spanierin Estopa ingezogener<br />
Fuchshengst, der laut Kommission<br />
gut entwickelt ist und durch seine Ausgeglichenheit<br />
und Umgänglichkeit punktete.<br />
Maße: 157 cm, 180 cm, 18,5 cm<br />
BEL ADEED (Shanghai EA / Bel Aresuh)<br />
*2015, Z.: Karin Merkel, Nellingen, B.: Sarah<br />
Theresa Roth, Neuhaus<br />
Ein Schimmelhengst aus gemischten Blutlinien<br />
und dem Silber-Weltchampion Shanghai<br />
zum Vater. Der Kommission gefiel der ziemlich<br />
gute Rasse- und Geschlechtstyp. Außerdem<br />
zeigt er bei entsprechend korrektem<br />
Fundament einen Schritt mit genügendem<br />
Fleiß und Raumgriff.<br />
Maße: 149 cm, 173 cm, 18,5 cm<br />
HAN BERSAEL (Jalnar Al Khalediah / HN<br />
Rana) *2015, Z.: Nessa Arabian S.p.z.o.o./PL,<br />
B.: Jutta Hietzscholdt, Teuchern<br />
Der Fuchshengst führt mit Tiwaiq, Bengali<br />
d’Albret und Tidjani erlesene französisch-saudische<br />
Rennlinien. Der Hengst lief 10 Rennen<br />
in 2018/2019 und konnte 2 Siege und 4 zweite<br />
Plätze verbuchen, 2019 hatte er ein GAG<br />
von 77 kg. Er zeigte sich der Kommission in<br />
Sportkondition, die ihm einen großen Rahmen<br />
mit viel Linie bescheinigte, sowie einen<br />
sehr guten Galopp und fleißigen Schritt.<br />
Maße: 162 cm, 178 cm, 20 cm<br />
SAHIL IBN FARAG II-3 (Farag II-3 / Souha)<br />
*2010, Z.: Haupt- u. Landgestüt Marbach,<br />
B.: Stephanie Weirich, Wedemark<br />
Ein asiler Weiler Fuchshengst aus einer der<br />
besten Marbacher Stuten ihrer Zeit. Die<br />
Kommission bescheinigte ihm große Linien,<br />
eine ziemlich gute Oberlinie und einen<br />
ausgewogenen Körper.<br />
Maße: 155 cm, 177 cm, 19 cm<br />
Körhengste<br />
MK EL NARANJO (Black Shetan / Exotic<br />
Pure) *2012, Z.: Michaela Kosel, Visselhövede,<br />
B.: Petra Hattab, Wuppertal<br />
Ein rahmiger Hengst in dunkelbrauner Jacke.<br />
Er hat den Distanzsportler Black Shetan<br />
zum Vater und soll in seine Hufspuren<br />
treten - die ersten Distanzritte hat er auch<br />
bereits absolviert. Die Kommission hob<br />
besonders seinen raumgreifenden, lockeren<br />
Schritt hervor, seinen rationellen, gut<br />
geregelten Trab. Beim Springen zeigte er<br />
gute Übersicht mit guter Technik. Insgesamt<br />
konnte er in allen Partien überzeugen<br />
und erhielt das Prädikat „gekört" und eine<br />
Goldschleife.<br />
159 cm, 175 cm, 20 cm<br />
KP NOURY (KP Maryoom / KP Naima)<br />
*2015, Z. u. B.: Buschfort, Martin, Hofgut<br />
Kauber Platte<br />
645 EWEL EN NUR IBN ARABESCO (ShA)<br />
(431 Arabesco / 1<strong>24</strong> Hamdani IX) *2015, Z.:<br />
Davide Di Lenardo, HR, B.: Mario Di Lenardo,<br />
Tiefenbach<br />
Ein Sohn des vorangegangenen Arabesco.<br />
Laut Kommission zeigte sich der Schimmelhengst<br />
in fast allen Merkmalen als ziemlich<br />
gut. Er springt mit viel Übersicht, Springfreude<br />
und Vermögen.<br />
Maße: 151 cm, 180 cm, 18 cm<br />
CAMAR VAYRYS AA (Gabun (Trak.) / Camar<br />
Vaticana AA) *2018 Z. u. B.: Corinna<br />
Knaack-Lindemann, Bad Oldesloe<br />
Ein Anglo-Araberhengst in der seltenen<br />
Porzellan-Scheckung. Der Hengst steht laut<br />
Kommission noch deutlich in der Entwicklung.<br />
Er verfügt über eine gute Sattellage,<br />
Oberlinie und gut proportionierten Körper.<br />
Er zeigt gutes Vermögen mit ziemlich guter<br />
Manier am Sprung und wird sich sicherlich<br />
zu einem guten Sportler entwickeln.<br />
Maße: 161 cm, 179 cm, 20 cm<br />
<strong>IN</strong> DEAK (Trak.) (Markus Deak xx / Ilmara<br />
(Trak.) *2017, Z.u.B.: Jürgen Knees, Alfeld<br />
Ein deutlich vom englischen <strong>Vol</strong>lblut geprägter,<br />
gut entwickelter Hengst mit<br />
harmonischer Oberlinie und Körper. Gut<br />
bemuskelt, zeigte er zu Anfang beim Freispringen<br />
etwas Nerv, verbesserte sich jedoch<br />
bei jedem Durchgang.<br />
Maße: 168 cm, 194 cm, 20 cm<br />
Gudrun Waiditschka<br />
1. HH MIRASH (SDA Al Asham / H.H. Magic<br />
Mira) *2016<br />
2. BEL ADEED (Shanghai EA / Bel Aresuh)<br />
*2015<br />
3. HAN BERSAEL (Jalnar Al Khalediah / HN<br />
Rana) *2015<br />
4. RH Ahmar (Tobruk / DG Aysha) *2015<br />
5. CAMAR VAYRYS AA (Gabun (Trak.) / Camar<br />
Vaticana AA) *2018<br />
6. HH Arkadi (FM Shah Mahes / HLH Alya)<br />
*2016<br />
28<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Zucht<br />
Foto: privat<br />
<br />
<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Foto: privat<br />
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Foto: G. Waiditschka<br />
Foto: privat<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
29<br />
<br />
<br />
Foto: privat
Rappenzucht<br />
Zucht<br />
Faszination Rih<br />
Dass gerade Araberfreunde von Rappen so fasziniert sind, daran ist Karl Mays „Rih“ sicher<br />
nicht ganz unschuldig, weckten er und die Abenteuer von Kara Ben Nemsi doch auch gleich<br />
das Interesse für den Orient. Doch will man bei der Rappenzucht Überraschungen ausschließen,<br />
sollte man etwas über die genetischen Grundlagen dieser Farbe wissen.<br />
30<br />
WM Nafis (Al Lahab / Napirai) *2013, Foto: G. Waiditschka<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Als Kind bin ich mit „Black Beauty“ und<br />
„Fury“ aufgewachsen, und auch wenn<br />
die beiden von einem amerikanischen<br />
Saddlebred dargestellt wurden – ich fand sie<br />
toll. Und dann war da noch „Iltschi“, aus den<br />
Winnetou-Klassikern und natürlich „Rih“, der<br />
legendäre Rappe von Kara Ben Nesmi. Nicht<br />
zu vergessen „Der schwarze Hengst“ – der<br />
war dann tatsächlich ein Araberhengst, namens<br />
Cass Ole (Al Marah Casanova / La Bahia)<br />
*1969 – er war einfach das schönste und<br />
klügste Pferd was je über die Kinoleinwand<br />
flimmerte. Aber was macht Rappen so faszinierend?<br />
Wo doch schwarze Katzen (angeblich)<br />
Unglück bringen, und (schwarze) Raben<br />
sogar den Tod?<br />
Dass gerade Araberfreunde von Rappen fasziniert<br />
sind, daran ist Karl Mays „Rih“ sicher<br />
nicht ganz unschuldig, weckten er und die<br />
Abenteuer von Kara Ben Nemsi doch auch<br />
gleich das Interesse für den Orient. Aber auch<br />
wenn die oben genannten Filme nicht mehr<br />
aktuell sind, auch heutige Käufer träumen<br />
oftmals noch von einem „Rih“, und der Markt<br />
bedient die Nachfrage: 15 % aller Araberfohlen<br />
sind schwarz, bei den Rein-Ägyptern sind<br />
es sogar 25 %.<br />
Für Züchter stellt die Rappenzucht allerdings<br />
eine kleine Herausforderung dar. Denn „ein<br />
gutes Pferd kennt keine Farbe“ - schließlich<br />
will man zuallererst ein gutes Pferd züchten<br />
und erst dann eines in der Lieblingsfarbe. Und<br />
selbst wenn alles passt, kann es passieren,<br />
dass man aus Rappe x Rappe einen Fuchs erhält<br />
– wie das? Um dies zu verstehen, müssen<br />
wir uns der Sache wissenschaftlich nähern.<br />
Für die Haarfarbe verantwortlich sind die im<br />
Haar eingelagerten Pigmente. Davon gibt es<br />
im wesentlichen zwei, das Eumelanin, das für<br />
die dunkelbraune und schwarze Farbe verantwortlich<br />
ist, und das Phäomelanin, das die<br />
Farben gelb, orange, rot hervorruft. Eumelanin<br />
liegt in der Grundform als kugelförmiges<br />
Granulat vor, das aufgrund seiner Struktur<br />
nahezu alles Licht absorbiert. Dadurch erscheint<br />
das Haar dunkelbraun bis schwarz.<br />
Phäomelanin liegt als kleinere längliche Form<br />
vor, dadurch wird nicht alles Licht absorbiert<br />
und das Haar erscheint gelb, orange bis rot.<br />
Die Rappfarbe wird nun von zwei verschiedenen<br />
Genorten (Locus, Loci), dem A- und E-Lokus<br />
beeinflußt. Der E-Lokus ist verantwortlich<br />
für die Bildung des schwarzen Pigments (E),<br />
der A-Lokus für die Verteilung des schwarzen<br />
Pigments auf dem Körper. Tiere mit „E“<br />
bilden schwarzes Pigment (Braune und Rappen),<br />
sie sind somit entweder „EE“ oder „Ee“.<br />
Nur Tiere, denen „E“ fehlt, die also reinerbig<br />
rezessiv „ee“ sind, haben die Fähigkeit zur<br />
Bildung von schwarzem Pigment verloren<br />
und sind somit Fuchs. Das dominante Allel<br />
„A" begrenzt die Ausbreitung des schwarzen<br />
Pigments auf Beine, Mähne und Schweif, der<br />
Körper ist braun (AA, Aa). Fehlt dieses Gen „A“,<br />
ist der Träger also „aa“, kommt das schwarze<br />
Pigment am ganzen Körper vor. Ein Rappe<br />
muß also immer „aa“ sein und wenigstens ein<br />
„E“ haben, seine möglichen Genotypen sind<br />
damit Eeaa oder EEaa.<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Wer nun Rappen züchten will, sollte dies am<br />
besten mit Tieren machen, die dem Genotyp<br />
EEaa entsprechen. Die Tabellen 1-3 zeigen<br />
die Wahrscheinlichkeiten bei den verschiedenen<br />
Anpaarungen:<br />
1) Reinerbiger Rappe x Reinerbiger Rappee<br />
Farbe /<br />
Genotyp<br />
Reinerbiger<br />
Rappe<br />
EEaa<br />
Reinerbiger Rappe<br />
EEaa<br />
Gameten<br />
Ea Ea<br />
Ea<br />
Ea<br />
1) Paarung reinerbiger Rappe EEaa mit reinerbigem<br />
Rappen EEaa ergibt zu 100 % reinerbige<br />
Rappfohlen (EEaa).<br />
2) Paarung reinerbiger Rappe EEaa mit mischerbigem<br />
Rappen Eeaa ergibt zu 100 % Rappfohlen,<br />
aber davon sind 50 % reinerbig, 50 %<br />
mischerbig.<br />
3) Paarung mischerbiger Rappe Eeaa mit mischerbigem<br />
Rappe Eeaa ergibt 75 % Rappfohlen<br />
(mischerbig) und 25 % Fuchsfohlen "eeaa"!<br />
Mit etwas Glück fohlt einem aber sogar eine<br />
Fuchsstute in Anpaarung mit einem braunen<br />
Hengst ein Rappfohlen. Wie dies geht, zeigt<br />
die folgende Tabelle (4):<br />
31<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
2) Reinerb. Rappe x Mischerbiger Rappe<br />
Farbe /<br />
Genotyp<br />
Mischerbiger Rappe<br />
Eeaa<br />
Gameten<br />
Ea ea<br />
Reinerbiger<br />
Rappe<br />
EEaa<br />
Ea<br />
Ea<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
Ea + ea<br />
Eeaa<br />
Rappe<br />
Ea + ea<br />
Eeaa<br />
Rappe<br />
3) Mischerb. Rappe x Mischerb. Rappe<br />
Farbe /<br />
Genotyp<br />
Mischerbiger Rappe<br />
Eeaa<br />
Gameten<br />
Ea ea<br />
Mischerbiger<br />
Rappe<br />
Eeaa<br />
Ea<br />
ea<br />
Ea + Ea<br />
EEaa<br />
Rappe<br />
ea +Ea<br />
Eeaa<br />
Rappe<br />
Ea + ea<br />
Eeaa<br />
Rappe<br />
ea + ea<br />
eeaa<br />
Fuchs<br />
4) Anpaarung von Braunen und Füchsen<br />
Farbe / Genotyp<br />
Fuchs<br />
eeaa, eeAa, eeAA<br />
Mögliche<br />
Gameten<br />
ea<br />
eA<br />
Nun kann es manchmal notwendig sein, gewünschte<br />
Eigenschaften in seine Rappzucht<br />
einzukreuzen, aber es ist gerade kein Rappe<br />
„zur Hand“, der diese Eigenschaften aufweist.<br />
Dann kann man auch einen Fuchs oder einen<br />
Braunen bei entsprechendem Genotyp verwenden.<br />
Die in Frage kommenden Genotypen<br />
sind in Tabelle (5) schwarz markiert:<br />
5) Mögliche Genotypen für die Farben:<br />
Fuchs Brauner Rappe<br />
Zu bedenken ist jedoch, dass aus der Anpaarung<br />
von Nicht-Rappen (also Füchsen und<br />
Braunen) nie ein reinerbiger Rappe herauskommen<br />
kann.<br />
Bei der Anpaarung von Füchsen mit Rappen<br />
muß der Fuchs den Genotyp „eeaa“ haben.<br />
Dieser gepaart mit einem reinerbigen Rappen<br />
„EEaa“ wird immer ein Rappfohlen bringen, in<br />
Anpaarung mit einem mischerbigen Rappen<br />
„Eeaa“ nur zu 50 %, mit einer 50 %igen Wahrscheinlichkeit<br />
fällt also ein Fuchsfohlen.<br />
Die Anpaarung von einem Braunen „EEAa“<br />
und einem mischerbigen Rappen „Eeaa“<br />
bringt zu 50 % einen Braunen, zu jeweils 25 %<br />
einen rein- bzw. mischerbigen Rappen. Die<br />
Anpaarung von einem Braunen „EeAa“ und<br />
einem mischerbigen Rappen „Eeaa“ bringt zu<br />
50 % einen Braunen, zu jeweils 25 % ein Fuchsfohlen<br />
und ein mischerbiges Rappfohlen.<br />
Rappenzüchter wissen, dass es auch innerhalb<br />
der schwarzen Fellfarbe Unterschiede gibt. So<br />
gibt es tiefschwarze Glanzrappen und solche,<br />
deren Haarkleid in der Sonne ausbleicht. Die<br />
Genetik hierzu ist noch nicht abschließend geklärt.<br />
Und unter der Schimmelfarbe können sich alle<br />
genannten Genotypen „verstecken", denn das<br />
Schimmelgen ist dominant über alle anderen<br />
Farben. Wer also mit einem Schimmel züchtet,<br />
kann immer eine Überraschung erleben!<br />
Es macht also durchaus Sinn, will man Rappen<br />
züchten, seine Zuchttiere auf ihren Genstatus<br />
hin untersuchen zu lassen. Diese Tests werden<br />
mittlerweile von verschiedenen Firmen angeboten<br />
(Generatio GmbH, Tübingen; GeneControl<br />
GmbH, Grub; LaboGen, Bad Kissingen), die<br />
Preise starten ab 35 €.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Brauner<br />
EEAA, EEAa, EeAA, EeAa<br />
EA Ea ea eA<br />
ea + EA<br />
EeAa<br />
Brauner<br />
eA + EA<br />
EeAA<br />
Brauner<br />
eeaa EEAA Eeaa<br />
eeAa EEAa EEaa<br />
eeAA EeAA<br />
EeAa<br />
ea + Ea<br />
Eeaa<br />
Rappe<br />
eA + Ea<br />
EeAa<br />
Brauner<br />
ea + ea<br />
eeaa<br />
Fuchs<br />
eA + ea<br />
eeAa<br />
Fuchs<br />
ea + eA<br />
eeAa<br />
Fuchs<br />
eA + eA<br />
eeAA<br />
Fuchs<br />
Zucht
Zucht<br />
„Gerittene <strong>Pferde</strong> könnte ich<br />
immer verkaufen, die werden<br />
ständig nachgefragt", sagt<br />
Doris Melzer. Und sie muß<br />
es wissen, denn sie züchtet<br />
schon seit über 30 Jahren<br />
<strong>Pferde</strong> für den Distanzsport.<br />
Ihr Marketing ist dabei ganz<br />
„einfach": Sie reitet Ihre<br />
<strong>Pferde</strong> selbst im Wettbewerb,<br />
wo die <strong>Pferde</strong> Werbung für<br />
sich und ihre Zucht machen.<br />
Doris Melzer<br />
Gestüt Al Azim<br />
Al Kharim Al Azim mit Doris Melzer<br />
Alle Fotos: Doris Melzer<br />
<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>: Frau Melzer, Sie züchten seit<br />
20 Jahren ägyptische Rappen – warum haben<br />
Sie sich für Ägypter entschieden und<br />
warum für Rappen?<br />
Doris Melzer: Im Prinzip mag ich <strong>Pferde</strong> aller<br />
Rassen und aller Farben und auch aller<br />
verschiedenen arabischen Zuchtrichtungen.<br />
Aber ägyptische <strong>Pferde</strong> übten schon immer<br />
eine Faszination auf mich aus. Ich habe jahrelang<br />
durch die Fotografie auf Schauen viele<br />
Araber gesehen und da haben mich <strong>Pferde</strong><br />
wie z. B. ein Al Lahab oder ein Simeon Sadik<br />
sofort begeistert.<br />
Wir kennen ja alle den Spruch „Ein gutes<br />
Pferd hat keine Farbe“ und das ist auch richtig<br />
so, aber wenn ich z. B. die Wahl zwischen<br />
einem Fuchs und einem Rappen von gleicher<br />
Qualität hätte, würde ich immer das schwarze<br />
Pferd wählen. Mein erstes Pferd war eine<br />
schwierige Shagya-Fuchsstute und die stieg<br />
bis zum Überschlag. Später hatte ich Pech mit<br />
einem Fuchswallach. Aber die Rappen haben<br />
mir immer Glück gebracht.<br />
Wenn ich irgendwo eine Farm mit 100 Hektar<br />
und vielen Helfern hätte, würde ich vielleicht<br />
viele <strong>Pferde</strong> verschiedener Rassen und<br />
aller Farben halten, aber hier in Deutschland<br />
ist Weideland doch etwas begrenzter und<br />
auch teurer und das ist auch gut so, denn<br />
so halte ich meine Zucht seit Jahren in kleinem<br />
Rahmen und habe dadurch auch Zeit,<br />
mich um jedes einzelne Pferd liebevoll zu<br />
kümmern. Und dadurch habe ich mich auf<br />
das spezialisiert, was mir am meisten liegt<br />
und am besten gefällt: Ägypter mit Wander-<br />
und Distanzpferde-Eignung und nach<br />
Möglichkeit in schwarzer Farbe. Ich fotografiere<br />
ja lieber Schimmel und Füchse, aber<br />
die Rappen haben schon als Kind mein Herz<br />
erobert. Ich habe als Kind Draht zu <strong>Pferde</strong>figuren<br />
geformt und mit bunter Wolle umwickelt<br />
und der Rappe stellte immer den<br />
schönsten Herdenhengst dar, der über „Berg<br />
und Tal“ stolz voranging. Vielleicht habe ich<br />
ja auch zu viele Filme mit Black Beauty und<br />
Co. gesehen …<br />
ITF: Und trotzdem war ihr erstes „Herzenspferd“,<br />
der Hengst Al Azim, der bereits 1986<br />
zu Ihnen kam, kein Ägypter. Warum haben<br />
Sie danach die Zuchtrichtung gewechselt?<br />
D. Z.: Weil ich schon immer Ägypter züchten<br />
wollte und Al Azim war ja auch schon überwiegend<br />
ägyptisch, einerseits über seinen<br />
Vater El Abd und auch mütterlicherseits über<br />
Kaisoon und Ghazal.<br />
ITF: Sie waren jahrzehntelang selbst im Distanzsport<br />
aktiv, bis hin zu dem legendären<br />
Ritt Wien-Budapest – 300 km in 3 Tagen.<br />
Was macht für Sie den Reiz dieser Sportart<br />
aus, und warum ist der Araber dafür prädestiniert?<br />
D. M.: Der Reiz des Distanzreitens liegt für mich<br />
darin, dass man ganz lange und intensiv mit<br />
seinem Pferd zusammen ist, mit ihm einen<br />
ganzen Tag oder mehrere Tage auf einem<br />
Wettbewerb bei möglicherweise Wind und<br />
Wetter in verschiedenstem Gelände durch<br />
„dick und dünn“ geht, und dass das Pferd<br />
dann kein „Sportgerät“ ist, sondern ein echter<br />
Partner, ein vierbeiniger Freund, auf den man<br />
sich verlassen kann. Um anzukommen, muss<br />
man verstehen, was er braucht, was ihm gut<br />
bekommt und was eventuell nicht, man lernt<br />
sein Pferd auf so langen Strecken immer besser<br />
kennen und lernt auf es zu achten, man bildet<br />
ein Team mit seinem Pferd und wenn man<br />
mal so weit ist, würde man es auch nie mehr<br />
hergeben. Das Distanzreiten schweißt einfach<br />
Mensch und Pferd zusammen. Ich habe 12.000<br />
Distanzkilometer erfolgreich geritten, darunter<br />
der legendäre Ritt Wien-Budapest, 300 km<br />
in 3 Tagen, darüber hinaus das Zig-fache an<br />
Trainingskilometern. Ich möchte keinen Ki-<br />
32<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Nachwuchsstute Al Shahrima<br />
Al Azim (Al Kharim Al<br />
Azim / Al Shahrika Al Azim)<br />
*2017 verkörpert die Zucht<br />
von Doris Melzer in dritter<br />
Generation.<br />
Zucht<br />
lometer davon missen und reite auch derzeit<br />
täglich, mindestens aber 3-mal die Woche, mit<br />
meinem Al Kharim Al Azim durchs Gelände.<br />
Der Araber ist durch seine menschenbezogene<br />
Art und durch seine Lauffreudigkeit und<br />
seine meist guten Werte dafür prädestiniert.<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
ITF: Was muß ein Pferd mitbringen, um ein<br />
gutes Distanzpferd zu werden?<br />
D. M.: Gute Beine, gute Hufe, gute Sattellage,<br />
also insgesamt ein gutes Gebäude und<br />
Fundament. Dazu elastische Bewegungen,<br />
Trittsicherheit, Lauffreude und Robustheit.<br />
Guter Charakter und ein möglichst ausgeglichenes<br />
Nervenkostüm, dem Fahrten, fremde<br />
Gegenden, fremde Eindrücke nichts oder<br />
wenig ausmachen. Ein Pferd, das überall zuhause<br />
ist und sich auch in den Pausen gut<br />
erholt und frißt und säuft. Vieles kann man<br />
auch beibringen und eine gewisse Routine<br />
kommt ja bei vielen <strong>Pferde</strong>n auch im Laufe<br />
der Zeit. Eine robuste Aufzucht in der Herde<br />
mit abwechslungsreichen Weiden, die groß<br />
genug sind und viel Bewegungsanreiz bieten,<br />
sind vorteilhaft. Wir haben z. B. hügelige<br />
Odenwaldbergwiesen, da gibt es steinige<br />
Flächen und auch mal leicht sumpfige Stellen<br />
und da sind Steilhänge drin, die nicht einmal<br />
mit einem Traktor befahrbar sind und wo<br />
man als Mensch quasi nur auf allen „Vieren“<br />
hochkrabbeln kann. Ein Bachlauf muss auf<br />
einer Wiese auch immer überquert werden,<br />
sodass die <strong>Pferde</strong> von Anfang an auch an<br />
Geländeschwierigkeiten gewöhnt sind und<br />
nicht einfach nur auf flachen Wiesen ohne<br />
Hindernisse aufwachsen. Die Fohlen werden<br />
bei uns vom ersten Tag an aufgehalftert und<br />
müssen dann auch bald hinter der Mutter her<br />
durch den Ort, durch den Verkehr, auf andere<br />
Weiden geführt werden. Dadurch sind sie bereits<br />
in zartem Alter an einiges gewöhnt.<br />
Aber es gibt natürlich, wie überall im <strong>Pferde</strong>sport,<br />
Ausnahmen, die keine guten Voraussetzungen<br />
mitbringen und trotzdem laufen<br />
„wie die Weltmeister“.<br />
ITF: Mit Kudaira Nuri Ibn Salaam haben Sie<br />
einen weiteren Rapphengst in der Zucht<br />
eingesetzt, diesmal ein Ägypter. Sein Sohn<br />
Al Kharim Al Azim ist ein weiteres Lieblingsreitpferd<br />
von Ihnen. Worin waren sich Al<br />
Kharim und Al Azim ähnlich, und worin haben<br />
sie sich unterschieden?<br />
D. M.: Al Kharim Al Azim ist das Pferd, das Al<br />
Azim am nächsten kommt. Beide sind vom<br />
Charakter, von der Leistung, von der Zuverlässigkeit,<br />
von der Reiteigenschaft sehr ähnlich.<br />
Sie standen nachts Box an Box und tags<br />
Koppel an Koppel und wurden zusammen<br />
ausgeritten und waren echte Freunde. Als<br />
Al Azim starb, trauerte Al Kharim um ihn, wir<br />
litten gemeinsam.<br />
Für mich ist Al Kharim eine Weiterentwicklung,<br />
ein Zuchtfortschritt, er ist typvoller, hat<br />
eine viel bessere Halsung und ist insgesamt<br />
ausdrucksvoller. Er hat raumgreifendere, elastischere<br />
Gänge und er vererbt sich besser. Al<br />
Kharim ist international viel gefragter und hat<br />
Nachkommen in vielen Ländern Europas, in<br />
Amerika und in arabischen Ländern.<br />
Für mich stand immer fest, weder Al Azim<br />
noch Al Kharim, keinen von beiden hätte ich<br />
je hergegeben, nicht für alle Schätze der Welt,<br />
und gute Angebote gab es. Und Al Kharim<br />
werde ich hoffentlich noch viele Jahre haben,<br />
er ist ja noch jung.<br />
ITF: Beide Hengste hatten großen Zulauf<br />
auch von Seiten anderer Züchter, was heute<br />
eher die Ausnahme ist. Worauf begründete<br />
sich ihre Popularität?<br />
D. M.: Al Azim war in seinen jungen Jahren<br />
als gekörter und rennbahngeprüfter Hengst<br />
mit seinen sportlichen Leistungen schon<br />
eher eine Rarität. Auch Al Kharim Al Azim<br />
tritt als gekörter und leistungsgeprüfter <strong>Vol</strong>l-<br />
33<br />
blutaraber-Rapphengst in seine Fußstapfen<br />
und viele <strong>Pferde</strong>leute schauen ihn sich – nicht<br />
nur auf den Distanzritten – begeistert an. Da<br />
gibt es dann auch Empfehlungen von Reitern<br />
und z. B. Distanztierärzten, die auch selbst zu<br />
Deckkunden wurden. Al Azim hat über 6.000<br />
Distanz-Kilometer zurückgelegt, Al Kharim<br />
hat bisher über 2.500 Kilometer erfolgreich<br />
absolviert, darunter auch seine Distanz-HLP.<br />
Für einen Hengst ist es immer etwas schwieriger,<br />
auf Distanzritten unterwegs zu sein, als<br />
es z.B. für einen Wallach oder eine Stute ist.<br />
Al Kharim hat 5 VZAP-Sportplaketten, 4 silberne<br />
und eine goldene, erhalten und er war<br />
mehrere Jahre in der VZAP-Distanzstatistik<br />
bester Hengst. Aber auch Stutenbesitzer, die<br />
mit Distanzreiten nicht viel anfangen können<br />
und einfach nur ein schönes Reitpferd für<br />
sich selbst züchten wollen, entscheiden sich<br />
für Al Kharim, wenn sie ihn im Vergleich mit<br />
anderen Hengsten sehen. Dies Jahr kamen<br />
z.B. Belgier, die sich zuvor andere Hengste<br />
u.a. auch in Frankreich angeschaut haben,<br />
und entschieden sich für Al Kharim und holten<br />
sich dann persönlich sein Sperma auf der<br />
Station ab.<br />
Es laufen auch schon einige Al-Kharim-Töchter<br />
und -Söhne erfolgreich auf Distanzritten,<br />
so stand nicht nur seine Tochter Al Karima Al<br />
Azim schon ein paarmal in der Statistik, sie<br />
hat auch bereits eine silberne Sportplakette<br />
erreicht. Auch sein Sohn, der Hengst Al Ameer<br />
Ibn Al Kharim und die Shagya-Stute Sharima<br />
und Al Malika Al Azim laufen Distanzen. In<br />
Dänemark, England, Frankreich, Schweden<br />
und in der Schweiz sind auch Nachkommen<br />
von Al Kharim erfolgreich auf Distanzritten<br />
unterwegs. Im Distanzsport dauert es halt<br />
viele Jahre, bis erste Erfolge möglich sind und<br />
es ist daher für einen Züchter und Hengsthalter<br />
am zeitaufwendigsten, für diese Disziplin<br />
zu züchten. Man braucht schon einen sehr<br />
langen Atem.
Eine robuste Aufzucht<br />
in der Herde mit<br />
abwechslungsreichen Weiden,<br />
die groß genug sind<br />
und viel Bewegungsanreiz<br />
bieten sind für die<br />
Zucht von Distanzpferden<br />
vorteilhaft. Auf dem<br />
Gestüt Al Azim stehen<br />
den <strong>Pferde</strong>n hügelliege<br />
Odenwaldbergwiesen zur<br />
Verfügung mit Steilhängen,<br />
steinigen Flächen<br />
und auch leicht sumpfigen<br />
Stellen.<br />
Zucht<br />
ITF: Man sagt ja gemeinhin, dass die Stuten<br />
die Leistungsträger sind. Können Sie<br />
uns einige Ihrer besten Leistungslinien<br />
vorstellen?<br />
D. M.: Ehrlich gesagt habe ich es nicht so<br />
explizit mit den Stutenlinien. Wenn überhaupt,<br />
dann würde ich sagen, die Linie,<br />
die auf die Rodania (bei den Ägyptern)<br />
zurückgeht, könnte für eine Leistungslinie<br />
stehen. Ich habe es vielleicht eher mit den<br />
Hengstlinien, auch wenn mir schon klar<br />
ist, dass der größere Anteil der Vererbung,<br />
etwa 60 %, oft von den Müttern kommt.<br />
Aber ich denke, es kommt weniger auf<br />
eine Linie an sondern auf die jeweiligen<br />
<strong>Pferde</strong>, die man nach Gebäude, Gängen,<br />
Charakter etc. miteinander paart, und die<br />
schaue ich mir schon sehr genau an, nicht<br />
nur die Eltern, sondern mindestens auch<br />
die Großeltern. Ich denke da schon auch<br />
in Generationen.<br />
ITF: Wieviele Fohlen haben Sie in Ihrem Leben<br />
gezüchtet, und wo und wie finden Sie<br />
Käufer für Ihre Fohlen bzw. <strong>Pferde</strong>?<br />
D. M.: Ich denke, ich habe schätzungsweise<br />
zwischen 50 und 60 Fohlen gezüchtet, davon<br />
fallen allein 20 für Al Azim, 13 für Nuri<br />
und bisher 10 für Al Kharim Al Azim an.<br />
Die Käufer kommen in der Regel von selbst<br />
zu mir. Zum einen durch Empfehlungen<br />
von anderen <strong>Pferde</strong>leuten und dann sind<br />
es auch Deckkunden, Züchter und Reiter,<br />
die schon ein Pferd aus unserer Zucht haben<br />
oder von einem unserer Hengste. Ich<br />
habe z. B. grade vor Kurzem ein Al-Kharim -<br />
Al-Azim-Hengstfohlen an eine Zucht verkauft,<br />
wo man schon eine Jährlingsstute<br />
von Al Kharim Al Azim besitzt und davon<br />
ganz begeistert ist, und z. B. eine Distanzreiterin,<br />
die schon lange eine Al-Azim-Tochter<br />
reitet, hat jetzt im November eine Al -<br />
Kharim-Al-Azim-Tochter gekauft, ebenfalls<br />
ein Jährlingsstütchen. Gerittene <strong>Pferde</strong><br />
könnte ich immer verkaufen, die werden<br />
ständig nachgefragt, aber so viele <strong>Pferde</strong><br />
habe ich gar nicht, denn ich züchte ja nur in<br />
kleinem Rahmen, so 2 bis 3 Fohlen im Jahr,<br />
und die Stuten bleiben meistens im Wechsel<br />
leer. Die Nachzucht wird überwiegend<br />
als Fohlen oder Jungpferd verkauft.<br />
ITF: Die von Ihnen gezüchtete Al Alysha<br />
Al Azim hat in den Jahren 2013 – 2019 die<br />
meisten Sportpferdeplaketten unter den<br />
Distanzpferden errungen, ihr Vater Kudaira<br />
Nuri Ibn Salaam war der beste Vererber<br />
in dieser Auswertung. Die Sportpferdeplakette<br />
ist eine Möglichkeit, auf die sportlichen<br />
Leistungen der <strong>Pferde</strong> aufmerksam<br />
zu machen. Was sollte Ihrer Meinung nach<br />
von den verschiedenen Akteuren der Araberszene<br />
(Verband, Medien, Züchter, Besitzer)<br />
noch getan werden, um den Araber als<br />
Reitpferd zu fördern?<br />
D. M.: Die Sportpferdeplaketten sind eine<br />
gute Entscheidung zur Förderung des gerittenen<br />
Arabers, vor allem weil es egal ist,<br />
ob die Reiter oder Reiterinnen Verbandsmitglieder<br />
sind oder nicht. Die einzelnen<br />
<strong>Pferde</strong> sollten mit Fotos und zumindest<br />
etwas Beschreibung mehr ins Licht der Öffentlichkeit<br />
gerückt werden und nicht bloß<br />
als nüchterne Liste dargestellt werden.<br />
Die jährliche Distanzpferde-Statistik des<br />
VZAP basiert meines Erachtens auf einem<br />
falschen Prinzip. Da müssen die Reiter<br />
erst mal Mitglied im Zuchtverband werden<br />
und Beitrag bezahlen, um mit ihrem<br />
Distanz-Araber teilnehmen zu dürfen!! Ich<br />
kenne etliche, die deshalb die Erfolge ihrer<br />
<strong>Pferde</strong> nicht zur Auswertung schicken. Das<br />
ist so schade! Der Zuchtverband sollte sich<br />
über jedes arabische Pferd freuen und über<br />
jeden Reiter, der mit seiner Teilnahme Werbung<br />
für die Zucht des Arabers als Reitpferd<br />
macht, und dies bedingungslos fördern<br />
und nicht erst einen Mitgliedsantrag unter<br />
die Nase halten. Dies ist ein Zuchtverband<br />
und die Wertung sollte ausschließlich nach<br />
der <strong>Pferde</strong>leistung erfolgen und nicht nach<br />
der Reiterleistung. Das führt dann zu so kuriosen<br />
Platzierungen, indem ein Araber z.B.<br />
mit einem Reiter auf einem der mittleren<br />
Plätze landet und das gleiche Pferd dann<br />
im letzten Drittel noch mal mit einem oder<br />
mehreren anderen Reitern erscheint. Würde<br />
die Wertung allein nach der <strong>Pferde</strong>leistung<br />
gehen, könnte dieses Pferd vielleicht<br />
ganz vorne unter den Top Ten stehen. Und<br />
diese <strong>Pferde</strong> sollte man dann nicht auf der<br />
Seite suchen müssen, sondern sie sollten<br />
prominent und gut sichtbar gezeigt und<br />
belohnt werden. Ehrenpreise, Schleifen<br />
und Urkunden etc. finde ich dabei viel besser<br />
als Geldpreise, die hier an die Top Ten<br />
gezahlt werden. Das wäre auch ein Anreiz<br />
für Züchter und Besitzer.<br />
ITF: In welchen Einsatzbereichen sehen Sie<br />
die Zukunft des <strong>Vol</strong>lblutarabers?<br />
D. M.: Ganz klar als Reitpferd für alle Arten<br />
der Freizeitreiterei, insbesondere fürs Wander-<br />
und Distanzreiten. In keiner anderen<br />
<strong>Pferde</strong>sportart liegt der Araber so klar in der<br />
Überzahl wie im Distanzreiten. Hier ist er in<br />
seinem Element und in keiner anderen Reitsportart<br />
ist er gegen andere <strong>Pferde</strong>rassen<br />
so stark und so erfolgreich vertreten wie im<br />
Distanzreitsport, ob bei kurzen, mittleren<br />
oder langen Distanzen oder bei internationalen<br />
Wettbewerben bis hin zur Weltmeisterschaft.<br />
ITF: Besten Dank für dieses Interview und<br />
weiterhin viel Erfolg auf der langen Strecke!<br />
Das Interview führte Gudrun Waiditschka<br />
34<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Seit den 1970er Jahren<br />
werden bei Familie Dill<br />
„schwarze Ägypter"<br />
gezüchtet, für die der Vater<br />
bzw. Schwiegervater Walter<br />
Dill mit dem Hengst<br />
El Aswad den Grundstein<br />
legte. Viele weitere folgten<br />
und heute werden auf dem<br />
Hägerhof <strong>Pferde</strong> für alle<br />
Bereiche des Freizeit- und<br />
Turniersports gezüchtet.<br />
Zucht<br />
Ute und Frank Dill<br />
Gestüt Hägerhof<br />
GH Kaaba mit Ute Dill<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>: Frau Dill, seit wann sind <strong>Arabische</strong><br />
<strong>Pferde</strong> ein Bestandteil Ihrer Familie?<br />
Ute Dill: Gefühlt schon immer, denn unser<br />
Gestüt wird ja schon in 2. Generation geführt.<br />
Die ersten arabischen <strong>Pferde</strong> wurden bereits<br />
1967 von unserem Vater bzw. Schwiegervater<br />
aus dem Balkan importiert. Die ersten asilen<br />
<strong>Pferde</strong> kamen dann in den 70er Jahren aus<br />
Tunesien direkt von den Beduinen aus der<br />
Sahara. Der Import war damas abenteuerlich<br />
und aufwendig. Mit Hilfe der Familie Bergmann,<br />
die dort als Entwicklungshelfer tätig<br />
waren, ist es aber dann doch gelungen. Aus<br />
Babolna/Ungarn kamen ebenfalls in den 70er<br />
Jahren die ersten reinen Ägypter zu uns, unter<br />
ihnen der für uns in der Ägypterzucht als<br />
Gründerhengst zu nennende El Aswad (Ibn<br />
Galal / 10 Hosna) *1974, der von uns selbst in<br />
Paris 1977 vorgestellt wurde.<br />
Nachkommen der damals importierten Stuten<br />
bereichern noch heute unsere Zucht.<br />
Unsere Stuten GH Azura (Muddassir B'Mehamam/<br />
Al Kadaira) *2008 und ihre Tochter<br />
GH Alika (v. Black Diamond LDA) *2013, GH<br />
Anjessa (Muddassir B'Mehamam / Amal)<br />
*2010 und Arwa (TB Yasir / GH Abadiya)<br />
*2012 stammen von der Stute Anazeh [ex<br />
212 Zohair] (Zohair / Bint Azza I) *1968 ab,<br />
die seinerzeit mit Maysoun angepaart wurde.<br />
Unsere Stute GH Asmara (Muddassir<br />
B'Mehamam / Asfara) *2007 und ihre Tochter<br />
GH Asmaras Yasira (v. TB Yasir) *2012 stammen<br />
ab von der Stute Assad-5 (Assad / 211<br />
Zohair) *1989, die damals mit Ghorab angepaart<br />
wurde. Auf die Importstute Hafisa [ex<br />
Rayan-3] (Rayan / 211 Ibn Galal-I) *1985 geht<br />
unsere GH Surah (TB Yasir / Samsara Bint<br />
Hafila) *2011 zurück. Hafisa wurde damals<br />
ebenfalls mit Ghorab angepaart.<br />
ITF: Wie kam es, dass Sie Rein-Ägypter<br />
züchten, und warum gerade Rappen?<br />
U. D.: Der asile Araber wurde immer hoch<br />
geschätzt und unser Vater/Schwiegervater<br />
hatte schon immer den Wunsch nach etwas<br />
Seltenem/Besonderen, daher die ägyptischen<br />
Rappen. Nach seinem Tod im Jahr<br />
1997 haben wir an den Ägyptern festgehalten,<br />
da wir diese als „Herzstück“ unserer<br />
Zucht sehen und sie als besonders edel und<br />
sanftmütig beschreiben würden.<br />
ITF: Welche Bedeutung messen Sie Pedigree<br />
und Farbe zu? Was ist wichtiger?<br />
U. D.: Die Farbe ist bei uns ja sowieso schon<br />
gegeben, sodass wir uns hier gar nicht mehr<br />
so groß Gedanken machen müssen. Das Pedigree<br />
spielt natürlich eine große Rolle. Am<br />
35<br />
wichtigsten ist jedoch für uns das, was man<br />
sieht, also der Phänotyp, sowohl bei den Elterntieren<br />
als auch in den Generationen davor.<br />
Nur so kann man eine Vorstellung davon<br />
bekommen, was bei einer Anpaarung entstehen<br />
kann.<br />
ITF: Was ist für Sie der „ideale Araber“ – wie<br />
sieht dieser aus, welche Eigenschaften hat er?<br />
U. D.: Für uns hat der „ideale Araber“ Typ,<br />
Adel und Leistungsbereitschaft gepaart mit<br />
einem guten Fundament, korrekter Stellung<br />
und guten Hufen. Und das Interieur sollte<br />
niemals vernachlässigt werden. Immer sollte<br />
das Tier sanftmütig und dem Menschen<br />
zugewandt sein. Man sollte sich in jeder Situation<br />
auf das Pferd verlassen können.<br />
ITF: Welche <strong>Pferde</strong> haben Ihre Zucht geprägt?<br />
Hat sich Ihr Zuchtziel über die Jahre<br />
geändert?<br />
U. D.: Unsere Zucht basiert auf verschiedenen<br />
Stutenfamilien, der Genpool ist bei uns<br />
trotz der Rappfarbe relativ groß. Alle unsere<br />
Zuchtstuten sind auch schon bei uns geboren,<br />
meist auch die vorherigen Generationen.<br />
Für uns zuchtbeeinflussend waren auf<br />
jeden Fall die Hengste: El Aswad, Shaikeel<br />
und Muddassir B’Mehamam. Bei den Stuten
GH Alika (Black Diamond<br />
LDA / GH Azira)<br />
*2013 ist ein gutes<br />
Beispiel für die Zucht<br />
des Hägerhofs: Sie ist<br />
leistungsgeprüft auf<br />
der Rennbahn, hat als<br />
Showpferd Klassensiege<br />
nach Hause<br />
gebracht - hier in Kaub<br />
mit Frank Dill bei der<br />
Siegerehrung - und ist<br />
als Prämienstute beim<br />
VZAP eingetragen.<br />
Foto: Martin Kubat<br />
Zucht<br />
wären es die bereits oben genannten aus<br />
Babolna importierten Gründerstuten.<br />
Unser Zuchtziel ist natürlich das, was wir<br />
oben schon als „idealen Araber“ beschrieben<br />
haben. Was sich tatsächlich im Laufe der<br />
Jahre geändert hat, ist, dass wir <strong>Pferde</strong> mit<br />
mehr Rahmen und etwas kräftigerem Fundament<br />
anstreben. Wir versuchen <strong>Pferde</strong> zu<br />
züchten, die ein möglichst breites Einsatzgebiet<br />
haben können. Die also z.B. sowohl<br />
auf Schau als auch unter dem Sattel eingesetzt<br />
werden können.<br />
Beispielsweise haben wir im Jahr 2018 unseren<br />
damals 5-jährigen Deckhengst GH<br />
Basim (Black Diamond LDA / GH Abadiya)<br />
*2013 die Hengstleistungsprüfung in Marbach<br />
(Feldprüfung) absolvieren lassen und<br />
im selben Jahr ist dieser Hengst als VZAP-Körungssieger<br />
hervorgegangen.<br />
Eine weiteres Beispiel wäre unsere Zuchtstute<br />
GH Alika. Sie ist leistungsgeprüft auf<br />
der Rennbahn, hat aber auch als Showpferd<br />
Klassensiege nach Haus gebracht und ist als<br />
Prämienstute eingetragen worden.<br />
Beide <strong>Pferde</strong> sind absolut charakterfest, was<br />
uns besonders wichtig ist.<br />
ITF: Stichwort Selektion – welcher Leitgedanke<br />
führt Sie, wenn Sie einen Hengst oder<br />
eine Stute zur Zucht auswählen, und wie finden<br />
Sie die richtigen Paarungspartner?<br />
U. D.: Gern setzen wir natürlich <strong>Pferde</strong> ein,<br />
die schon bei uns geboren wurden. Aufgrund<br />
des großen Genpools ist das auch<br />
problemlos möglich. Das gibt uns den Vorteil,<br />
dass wir die <strong>Pferde</strong> von Geburt an kennen<br />
und das Interieur sehr gut beurteilen<br />
können. Unsere Zuchttiere werden bei uns<br />
vor Zuchteinsatz auch ausnahmslos erst unter<br />
dem Sattel gearbeitet, um die Leistungs-<br />
Mit dem selbst gezogenen Wallach GH Khaaba<br />
( Khalif El Assuad / Nhaaba) *2003 nahm Ute<br />
Dill an den Europameisterschaften der Sportpferde<br />
in Dänemark, Österreich, Schweden und<br />
Polen teil, nun ist er Lehr- und Turnierpferd für<br />
Tochter Luca.<br />
Foto: Digitalfotografie Rau<br />
36<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Geprüfte Zuchtpferde<br />
heißt für Ute und Frank<br />
Dill, dass ihr selbst<br />
gezogener Deckhengst<br />
GH Basim (Black<br />
Diamond LDA / GH<br />
Abadiya) *2013 die<br />
Hengstleistungsprüfung<br />
in Marbach (Feldprüfung)<br />
absolviert hat<br />
und im selben Jahr<br />
VZAP-Körungssieger in<br />
Alsfeld wurde.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Zucht<br />
bereitschaft sowie das Wesen des <strong>Pferde</strong>s<br />
besser beurteilen zu können. Bei Nutzung<br />
von Fremdhengsten ist das leider nur bedingt<br />
möglich, da oftmals keine Leistungsdaten<br />
vorliegen.<br />
ITF: Wieviele Fohlen züchten Sie im Durchschnitt,<br />
wer sind ihre Käufer und welche<br />
Ansprüche stellen diese? Wie alt sind die<br />
<strong>Pferde</strong> im Durchschnitt, wenn sie verkauft<br />
werden? Wo finden sie ihr Einsatzgebiet?<br />
U. D.: Wir bekommen 10 – 12 Fohlen pro<br />
Jahr. Unsere Käufer kommen aus dem Inund<br />
Ausland und sind sowohl Reiter (Sportund<br />
Freizeitreiter) als auch Züchter. Manches<br />
Absatzfohlen findet bereits früh seinen<br />
Besitzer, andere werden bei uns angeritten,<br />
teilweise gehen die <strong>Pferde</strong> auch erst bei uns<br />
in die Zucht und werden bei entsprechend<br />
guter Nachzucht später abgegeben. Das ist<br />
ganz verschieden, da gibt es keine Regel.<br />
Einige <strong>Pferde</strong> werden dann auch im Sport<br />
geritten, wie z.B. der Wallach GH Kagan, der<br />
in Österreich sehr erfolgreich in der klassischen<br />
Dressur vorgestellt wird. Oder auch<br />
die Stute GH Adara, die hier in Deutschland<br />
Distanzen bis 160 km erfolgreich bestritten<br />
hat.<br />
Nicht alle <strong>Pferde</strong> treten später noch öffentlich<br />
in Erscheinung, weder sportlich noch in<br />
der Zucht. Wir erhalten jedoch manchmal 20<br />
Jahre später noch Fotos und Briefe unserer<br />
Kunden, die einfach Danke sagen möchten<br />
für das tolle Pferd, was sie so viele Jahre begleitet<br />
hat. Oder Kunden, die auf jeden Fall<br />
wieder ein Pferd aus unserer Zucht kaufen<br />
möchten, nachdem ihr „altes“ Pferd nun in<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Rente gehen darf. Für uns als Züchter gibt es<br />
kaum keine größere Bestätigung, alles richtig<br />
gemacht zu haben.<br />
ITF: Welchen Rat würden Sie jungen Züchtern<br />
geben, die sich eine Zucht aufbauen<br />
wollen?<br />
U. D.: Viele Gestüte und Konzepte ansehen.<br />
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass<br />
Zucht viel Zeit braucht und eher eine Lebensaufgabe<br />
ist.<br />
ITF: Die Kennzahlen der Zucht (Fohlengeburten,<br />
eingetragene Zuchtstuten und<br />
Hengste) sind im Abwärtstrend, das arabische<br />
Pferd gerät immer weiter ins Hintertreffen.<br />
Was sollte Ihrer Meinung nach<br />
von den verschiedenen Akteuren der Araberszene<br />
(Verband, Medien, Züchter, Besitzer)<br />
getan werden, um den Araber zu fördern<br />
und die Rasse bei <strong>Pferde</strong>liebhabern<br />
und Reitern wieder mehr ins Bewußtsein zu<br />
bringen?<br />
U. D.: Leider sind viele Züchter, manchmal<br />
aber auch die Reiter, „nur“ auf einen schönen<br />
Kopf fokussiert. Das mag unter anderem<br />
vielleicht auch an den Bewertungskriterien<br />
auf den Shows liegen. Die Reiteigenschaften<br />
kommen dabei definitiv zu kurz, denn nur<br />
auf dem Kopf eines <strong>Pferde</strong>s kann man ja bekanntlich<br />
nicht reiten. Und die Anforderungen<br />
an Show- bzw. Reitpferde sind einfach<br />
ganz andere. Als Beispiel: Wenn jemand mit<br />
einer Plastiktüte raschelt, dann erwartet der<br />
Reiter, dass sein Pferd nicht reagiert, vielleicht<br />
wurde vorher sogar extra ein Gelassenheitstraining<br />
absolviert, damit das so ist.<br />
37<br />
Vom Showpferd hingegen wird genau das<br />
Gegenteil erwartet.<br />
Etwas anders wird bei den Zuchtschauen<br />
gewertet, dort fallen in der Tat gute Reitpferdepoints<br />
ins Gewicht. Züchter sollten mehr<br />
Wert auf die genannten Zuchtschauen sowie<br />
auf Leistungsprüfungen ihrer Zuchtpferde<br />
legen. Das ist natürlich ein Kostenfaktor,<br />
daher sollte das gerittene Pferd auf jeden<br />
Fall seitens des Verbandes auch finanziell<br />
gefördert werden, sei es z.B. über ausgeschriebene<br />
Preisgelder oder auch über die<br />
Erstattung von Boxengeldern bei Veranstaltungen.<br />
Als Züchter muss man sich darüber Gedanken<br />
machen, für welche Käufergruppe<br />
man <strong>Pferde</strong> züchten möchte, und dementsprechend<br />
sollte man dann auch bei<br />
seinen Zuchttieren Schwerpunkte setzen.<br />
Und letztendlich schließen gute Reitpferdepoints<br />
ja einen schönen Kopf nicht aus.<br />
ITF: In welchen Einsatzbereichen sehen Sie<br />
die Zukunft des <strong>Vol</strong>lblutarabers?<br />
U. D.: Der <strong>Vol</strong>lblutaraber ist ein vielseitig<br />
einzusetzendes Pferd mit vielen Qualitäten.<br />
Das ist, glauben wir, ein großer Vorteil gegenüber<br />
anderen Rassen. Ob als Familienpferd,<br />
Dressur-, Spring- oder Westernpferd,<br />
kaum eine andere Rasse ist so intelligent,<br />
lernwillig und menschenbezogen wie der<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber.<br />
ITF: Besten Dank für diese Einblicke in Ihre<br />
Zucht und weiterhin viel Erfolg mit Ihren<br />
<strong>Pferde</strong>n!<br />
Das Interview führte Gudrun Waiditschka
Shagya-Araber<br />
HengstParade<br />
S ta n d o r t e der Hengste<br />
13<br />
16-18<br />
4<br />
5<br />
14-15<br />
<strong>24</strong><br />
8-9<br />
6<br />
10-11<br />
12<br />
7<br />
31-33<br />
30<br />
1-3<br />
23 19-22 26-27<br />
29<br />
28<br />
25<br />
34-36<br />
Österreich<br />
39-42<br />
38<br />
37<br />
1 Hadrian, 23974 Alt Farpen<br />
2 Abu Sabi, 23974 Alt Farpen<br />
3 Kasanova, 23974 Alt Farpen<br />
4 Bayard V.S., 26434 Wangerland<br />
5 FA Dajan, 26770 Uplengen<br />
6 Kunar T, 27374 Visselhövede<br />
7 Meinfelds Maxim, 29640 Schneverdingen<br />
8 Ramik Rakkad, 32683 Barntrup<br />
9 El Payam, 32683 Barntrup<br />
10 Kamerton, 35329 Gemünden<br />
11 A Magic Man of Kossack, 35329 Gemünden<br />
12 Duke CD, 36148 Mittelkalbach<br />
13 GG Shawan, 54518 Arenrath<br />
14 Powerpoint Kossack, 55234 Hochborn<br />
15 Abakan Monpelou, 55234 Hochborn<br />
16 KP Maryoom, 56349 Kaub<br />
16 KP Al Nakib Ibn Tameen, 56349 Kaub<br />
18 KP Noury, 56349 Kaub<br />
19 WM Devdas, 72532 Marbach<br />
20 Naoufil, 72532 Marbach<br />
21 Al Habib, 72532 Marbach<br />
22 Silvery Moon xx, 72532 Marbach<br />
23 Om El Bahir, 71126 Gäufelden<br />
<strong>24</strong> PA Shai Najim, 78052 Zollhaus<br />
25 Kuwait, 82064 Jettenhausen<br />
26 Lamandro, 84169 Altfraunhofen<br />
27 Marshan, 84169 Altfraunhofen<br />
28 GF Mashuk, 84335 Mitterskirchen<br />
38<br />
29 Karim Al Mansur, 84435 Lengdorf<br />
30 Nabucco, 92342 Freystadt/Opf<br />
31 EH Ethos, 91746 Weidenbach<br />
32 TM Lopez, 91746 Weidenbach<br />
33 Zyrano de Beygerac, 91746 Weidenbach<br />
34 Sharaf Fareed AB, 94113 Tiefenbach<br />
35 Al Ilaf Thamin, 94113 Tiefenbach<br />
36 Simply the Best AB, 94113 Tiefenbach<br />
37 NorCal Sierra SnoMan, A-9871 Seeboden<br />
38 Colorful Phun Unlimited, A-2630 Ternitz<br />
39 Baikal, A-2851 Krumbach<br />
40 TA Markoni, A-2851 Krumbach<br />
41 Muscateals Saphir, A-2851 Krumbach<br />
42 Sonar SeGanges, A-2851 Krumbach<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
1<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 1997<br />
Stm.: 1,50 m<br />
Decktaxe: 1200 €<br />
2<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2001<br />
Stm.: 1,53 m<br />
Decktaxe: nach<br />
Absprache<br />
Hadrian<br />
Standort d. Hengstes:<br />
D-23974 Alt Farpen<br />
Züchter:<br />
Brigitte Jedzini<br />
Abu Sabi<br />
Standort d. Hengstes:<br />
23974 Alt Farpen<br />
Züchter:<br />
Brigitte Jedzini<br />
Hadrian<br />
Fuchs, *1997<br />
Abu Sabi<br />
Schimmel, *2001<br />
Wersal<br />
Braun, *1983<br />
Helwa<br />
D‘Fuchs, *1988<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Naftalin<br />
Pernataya<br />
Susdal<br />
Helaah<br />
Topol<br />
Nepriadwa<br />
Nabeg<br />
Persida<br />
Neron (Elite)<br />
Salomea<br />
El Beshir<br />
Hexe<br />
Besitzer:<br />
Gestüt Savona<br />
Brigitte u. Manfred Jedzini GbR<br />
Lindenweg 29<br />
23974 Alt Farpen<br />
Tel.: 038427 409817<br />
info@gut-altfarpen.de<br />
www.gestuet-savona.de<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Zaid Ben<br />
Raswan<br />
Fuchs, *1988<br />
Abaisha<br />
Sch., *1986<br />
Raswan (Elite)<br />
Zarije<br />
Galib Ben<br />
Afas (Elite)<br />
Abucadi<br />
Adonah (Elite)<br />
Roszka (Elite)<br />
Mors (Elite)<br />
Zyana<br />
Abu Afas<br />
Galka (Elite)<br />
Mors (Elite)<br />
Arabeske (Elite)<br />
Besitzer:<br />
Gestüt Savona<br />
Brigitte u. Manfred Jedzini GbR<br />
Lindenweg 29<br />
23974 Alt Farpen<br />
Tel.: 038427 409817<br />
Email: info@gut-altfarpen.de<br />
www.gestuet-savona.de<br />
Hadrian ist<br />
• Reservesieger Futurity Schau 1999<br />
• Sieger des Futurity Cups/Wanderpokal<br />
2000<br />
• Erfolgreich im Rennsport (auch in den<br />
Niederlanden)<br />
• Sein Vater Wersal geht auf die in<br />
Deutschland seltene Naftalin-Linie<br />
zurück; Hengstlinie Koheilan Adjuze db<br />
• Mutter Helwa, ebenfalls erfolgreich im<br />
Rennsport, stammt vom mehrfachen<br />
Rennsieger Susdal ab, der auf Sport<br />
ingezogen ist. Helwas Stutenlinie geht<br />
auf Murana I zurück<br />
• Hadrian ist SCID und CA-frei getestet<br />
• Röhrbein 20 cm<br />
Abu Sabi ist einer der letzten Hengste<br />
aus der einst so erfolgreichen „Rostocker“<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraberzucht.<br />
Die Vaterlinie geht auf Fetysz zurück, der<br />
sich in der Trakehnerzucht als Hengstlinie<br />
etablieren konnte.<br />
Mütterlicherseits geht Abu Sabi auf die<br />
Milordka (A-Linie) zurück.<br />
HengstParade<br />
3<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2001<br />
Stm.: 1,49 m<br />
Decktaxe: nach<br />
Absprache<br />
Kasanova<br />
Standort d. Hengstes:<br />
23974 Alt Farpen<br />
Züchter:<br />
Brigitte Jedzini<br />
Kasanova<br />
Schimmel, *2001<br />
Wahhabit<br />
Fuchs, *1977<br />
Kaslana<br />
Sch., *1991<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Siglavy<br />
Bagdady VI<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
39<br />
Delicate Air<br />
Santhos (Elite)<br />
Kassika<br />
Siglavy<br />
Bagdady V<br />
250 Kuhailan<br />
Haifi I<br />
Laertes<br />
June<br />
Pierrot<br />
Saika<br />
Joka-Tuam<br />
Kimra<br />
Besitzer:<br />
Gestüt Savona<br />
Brigitte u. Manfred Jedzini GbR<br />
Lindenweg 29<br />
23974 Alt Farpen<br />
Tel.: 038427 409817<br />
Email: info@gut-altfarpen.de<br />
www.gestuet-savona.de<br />
Kasanova ist momentan der einzige<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraberhengst in Deutschland, der<br />
die Hengstlinie des Siglavy Bagdady OA<br />
weiterträgt.<br />
In der Stutenlinie geht er auf die Babolner<br />
Linie der Tifle OA zurück.
HengstParade<br />
4<br />
Bayard V.S.<br />
Farbe: Braun Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2010<br />
26434 Wangerland<br />
Stm.: 1,61 m<br />
Decktaxe: 1000 € (VA) Züchter: : Femma van<br />
500 € (Nicht-VA) Santen, NL<br />
Bayard V.S.<br />
Braun, *2010<br />
A.F. Barahbay<br />
Sch., *2001<br />
Sjadosa<br />
Fuchs, *2001<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Kubay Khan<br />
Kubarah<br />
Dosator<br />
Sjakoera<br />
Kubinec (Elite)<br />
<strong>Vol</strong>naia<br />
Karavan<br />
Kogorta<br />
Murmansk<br />
Pipinka<br />
Pernod<br />
Savanna<br />
Besitzer:<br />
Lisa Falk<br />
Wassenser Straße 10<br />
26434 Wangerland<br />
mobile: 0175–8295439<br />
Email: info@lisa-falk.de<br />
https://lisa-falk.de<br />
Bayard V.S. vereint Leistung, Adel und<br />
Schönheit.<br />
• Beim VZAP mit Gold eingetragen und<br />
nach erfolgreicher HLP im Turniersport<br />
(NL) auch gekört.<br />
• In der Dressur bis zur schweren Klasse<br />
ausgebildet.<br />
• Zurzeit absolviert er die HLP im<br />
Distanzsport.<br />
Gesund, korrekt, klar im Kopf und ein<br />
Charmeur. Er ist großrahmig und dabei<br />
trotzdem filigran in den Bewegungen.<br />
Deckbedingen und weitere Infos auf<br />
Anfrage.<br />
SCID-, CA- und LFS-frei<br />
5<br />
Foto: Melanie Groger<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 2015<br />
Stm.: 151 cm<br />
Decktaxe: 1000 €<br />
FA Dajan<br />
Standort d. Hengstes:<br />
26670 Uplengen<br />
Züchter: FA Arabians,<br />
Britta und H.-D. Ahlers<br />
FA Dajan<br />
Fuchs, *2015<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Kanz Al<br />
Bidayer<br />
Braun, *2009<br />
FA Dafina<br />
Braun, *2010<br />
Ajman WH Justice<br />
Moniscione Anthea<br />
Moniscione<br />
Marwan Al<br />
Shaqab<br />
DL Marielle<br />
RGA Kouress<br />
El Ninjo<br />
Daisha<br />
Emiliusz<br />
Claudiaa<br />
Kassan<br />
Doyla<br />
Besitzer:<br />
FA Arabians<br />
B. & H.-D. Ahlers<br />
D-26770 Uplengen<br />
Tel.: 04956 – 927018<br />
www.FAArabians.de<br />
info@faarabians.de<br />
facebook.com/FAArabians.de<br />
FA Dajan besticht durch seinen<br />
herrlichen arabischen Rassetyp. Auch<br />
sein ausgezeichneter Geschlechtstyp<br />
und seine Präsenz wurden an der<br />
Verbandshengstschau hervorgehoben.<br />
Sein hervorragender Charakter und die<br />
Liebe zu seinen Menschen lassen FA Dajan<br />
zu unserem wahr gewordenen Traum<br />
werden.<br />
Unter dem Sattel zeigt er sich leistungsbereit<br />
und kooperativ.<br />
• 2016 Klassengewinner Amateurschau<br />
• 2018 Weiße Schleife VZAP<br />
Verbandshengstschau<br />
FA Dajan ist SCID, CA und LFS frei<br />
gestestet.<br />
6<br />
Foto: Sirid Hahn<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 2005<br />
Stm.: 1,63 m<br />
Decktaxe: 800 €<br />
TG und NS<br />
Kunar T <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Kunar T ist mehrfacher Gold-und<br />
Standort d. Hengstes:<br />
27374 Visselhövede<br />
Züchter: Schutrups,<br />
Niederlande<br />
Kunar T<br />
Braun, *2005<br />
Nadir I<br />
Br., *1987<br />
Kupona<br />
Rappe, *1997<br />
Neman<br />
Neschi<br />
Kupol<br />
Rigona<br />
Nabeg<br />
Nega<br />
Kilimandscharo<br />
Nevada<br />
Pogremok<br />
Kariatida<br />
Abakan<br />
Ragonka<br />
Besitzer:<br />
Gestüt Amal<br />
A. Scheele & U. Intemann<br />
27374 Visselhövede<br />
Tel.: 05168 1<strong>24</strong>6<br />
Mobile: 0170 3097 578<br />
Email: Myfleury@web.de<br />
www.gestuet-amal.de<br />
Silberchampion:<br />
• GOLD Champion Junior, National Show<br />
Ermelo, Holland 2008;<br />
• GOLD Champion Junior, Regional Show<br />
Holland 2012;<br />
• GOLD Champion Int. B-Show Brecht,<br />
Belgium, BEST <strong>IN</strong> SHOW 2013;<br />
• SILBER Champion Senior Int. B-Show,<br />
Tulip Cup, Holland u.v.m.<br />
Kunar T ist gekört und prämiert,<br />
eingetragen für alle Rassen im<br />
holländischen Stutbuch AVS.<br />
Mit Goldschleife beim ZSAA eingetragen.<br />
Mehrfach gekörte Söhne und prämierte<br />
Töchter sowie international geshowte<br />
Nachzucht.<br />
Kunar T steht über TG und NS zur<br />
Verfügung.<br />
40<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/2019
7<br />
Foto: Melanie Groger<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 2015<br />
Stm.: 157 cm<br />
Decktaxe: 900 €<br />
Standort d. Hengstes:<br />
29640 Schneverdingen<br />
Züchter:<br />
L. Zünkler-Behlau<br />
Meinfelds Maxim<br />
Braun, *2015<br />
Epifan<br />
Sch., *2008<br />
Maxima<br />
Braun, *2003<br />
Psytadel<br />
Epimeria<br />
Arzgir<br />
MB Maarasa<br />
Padrons Psyche<br />
Bint Bey Shah<br />
Pesal<br />
Etopka<br />
Gordon<br />
Arabika<br />
El Halimaar<br />
Tammany Nf<br />
Besitzer:<br />
Al Ghaliya <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Svenja Stelse-Heine<br />
Auf der Lust 1<br />
29640 Schneverdingen<br />
Tel: 05193/972335<br />
Mobil: 0162/2313092<br />
info@alghaliya.de<br />
www.heidearaber.de<br />
Meinfelds Maxim <strong>Vol</strong>lblutaraber Meinfelds Maxim ist ein großrahmiger, athletischer<br />
Hengst. Er ist mit einem sehr guten<br />
Trab, wunderschönem Galopp, hervorragender<br />
Oberlinie und einem sehr guten Fundament<br />
mit 20iger Röhrbein ausgestattet.<br />
Sein Vater ist der Prämienhengst Epifan,<br />
ein Sohn des legendären Psytadel. Maxims<br />
Mutter Maxima hat bisher ausschließlich<br />
prämierte Fohlen gebracht.<br />
Charakterlich bezeichnen wir Maxim als<br />
verschmust und menschenbezogen, dabei<br />
aber voller Energie. Er lebt mit seinen Stuten<br />
und Fohlen in der Herde und deckt im Natursprung.<br />
Maxim vererbt sich bisher hervorragend. Seine<br />
bislang geborenen Fohlen wurden beim<br />
VZAP prämiert. Sein Sohn Muaz Al Ghaliya<br />
wurde Siegerfohlen der Prämienschau in<br />
Bad Oldesloe 2019.<br />
Wir haben prämierte Nachzucht von Maxim<br />
zu verkaufen.<br />
SCID- und CA-frei.<br />
HengstParade<br />
8<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 2012<br />
Stm.: 1,51 m<br />
Decktaxe: 550 €,<br />
Rabatt mögl., siehe HP<br />
9<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 2015<br />
Stm.: 1,58 m<br />
Decktaxe: 550 €,<br />
Rabatt mögl., siehe HP<br />
Ramik Rakkad<br />
El Payam<br />
4/2019 - www.in-the-focus.com<br />
Standort d. Hengstes:<br />
32683 Barntrup,<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
Züchter:<br />
Sabine Hallmann<br />
Standort d. Hengstes:<br />
32683 Barntrup<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
Züchter:<br />
Sabine Hallmann<br />
Ramik Rakkad<br />
Braun, *2012<br />
El Payam<br />
Braun, *2015<br />
El Dimor<br />
Braun, *1991<br />
Kunar T<br />
Braun, *2005<br />
Prisha<br />
Fuchs, *2010<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Ramirah Bint<br />
Rawa<br />
Braun, *1991<br />
Diagram<br />
El Dinari<br />
Rahawi<br />
Rawa<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Nadir I<br />
Kupona<br />
El Dimor<br />
Prichina<br />
41<br />
Palas<br />
Draperia<br />
Euben<br />
Contessa<br />
Ibn Shaker I<br />
Rafawna<br />
Ceratzo<br />
Rafawna<br />
Besitzer:<br />
El Dimor<br />
- <strong>Vol</strong>lblutaraber zum Reiten -<br />
Sabine Hallmann<br />
Ostersiek 34<br />
32683 Barntrup<br />
Tel. 05262-995911<br />
mobil 0171-8047611<br />
araber@el-dimor.de<br />
www.el-dimor.de<br />
Neman<br />
Neschi<br />
Kupol<br />
Rigona<br />
Diagram<br />
El Dinari<br />
Nougatin<br />
Pritcha<br />
Besitzer:<br />
El Dimor<br />
- <strong>Vol</strong>lblutaraber zum Reiten -<br />
Sabine Hallmann<br />
Ostersiek 34<br />
32683 Barntrup<br />
Tel. 05262-995911<br />
mobil 0171-8047611<br />
araber@el-dimor.de<br />
www.el-dimor.de<br />
Ramik Rakkad ist ein solider, kompakter,<br />
maskuliner Hengst mit guter Schulter, Widerrist,<br />
Oberlinie und Kruppe sowie kräftigem<br />
Fundament: Röhrbein 20 cm.<br />
Ramik Rakkad überzeugt durch einen guten<br />
Schritt und eine gelassene, raumgreifende<br />
Galoppade mit Takt und Balance. ZSAA<br />
Hengstbuch I, Gesamtnote 7,34; silberne<br />
Schleife.<br />
Ramik Rakkad ist homozygoter Vererber für<br />
schwarz & Agouti (EEAA). Alle vorgestellten<br />
Fohlen wurden prämiert.<br />
Er deckt im Natursprung, jedoch nur ausgewählte<br />
Stuten im Freilauf.<br />
Unsere <strong>Pferde</strong> sind SCID-, CA- & LFS-frei.<br />
El Payam ist ein vom ZSAA mit GOLD-<br />
Schleife ausgezeichneter, rahmiger und<br />
zugleich harmonischer Hengst, der bereits<br />
dreijährig eine Größe von 1,58 m hatte.<br />
Er bringt gute Reitpferdepoints und ein<br />
kräftiges, korrektes Fundament mit, sowie<br />
Gänge mit Schwung, elastisch und kraftvoll.<br />
El Payam ist gelassen und souverän und im<br />
Umgang, immer freundlich und anständig,<br />
sowie Neuem gegenüber interessiert und<br />
aufgeschlossen. El Payam ist mischerbig für<br />
Rappe und Agouti. Es können daher je nach<br />
Anpaarung alle Farben (Rappe/Braune/<br />
Füchse) fallen.<br />
El Payam deckt im Natursprung, jedoch<br />
nicht im Freilauf. Alle Fohlen der ersten<br />
beiden Jahrgänge wurden prämiert. Pachtstuten<br />
möglich.<br />
Unsere <strong>Pferde</strong> sind SCID-, CA- & LFS-frei.
HengstParade<br />
10<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 1999<br />
Stm.: 1,53 m<br />
Decktaxe: 1000 €<br />
Kamerton<br />
Standort d. Hengstes:<br />
35329 Gemünden<br />
Züchter:<br />
Staatsgestüt Tersk / RU<br />
Kamerton<br />
Braun, *1999<br />
Mat<br />
Braun, *1989<br />
Kaluga<br />
Fuchs, *1975<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Armaniak<br />
Matritsa<br />
Aswan<br />
Kasatka<br />
Banat<br />
Arba<br />
Topol<br />
Monogramma<br />
Nazeer<br />
Yosreia<br />
Sport<br />
Karta<br />
Besitzer:<br />
Gestüt Vogelsberg-Araber<br />
Harald Frey<br />
Alsfelder Straße 45<br />
35329 Gemünden<br />
Mobil: +49 (170) 4431060<br />
www.vogelsberg-araber.de<br />
maria.sens@web.de<br />
Kamerton -<br />
• ist VZAP Elitehengst,<br />
• erhielt die Silberne Schleife VHS<br />
Aachen 2003.<br />
• ist CA und SCID frei<br />
• lief 2 Jahre lang Rennen in Russland<br />
• deckt im Natursprung<br />
Kamerton vererbt Rittigkeit, Korrektheit<br />
im Exterieur und in der Bewegung. Er hat<br />
seine Vererbungskraft in über 40 Fohlen<br />
bewiesen.<br />
Sein Sohn MS Madrass ist in der Dressur<br />
erfolgreich bis Klasse S.<br />
Mehrere Nachkommen laufen im<br />
Distanzsport bis LDR, aber auch im<br />
Freizeitbereich.<br />
Kaluga, seine Mutter, wurde 34 Jahre alt,<br />
hatte 15 Fohlen und war erfolgreich auf der<br />
Rennbahn.<br />
11<br />
A Magic Man of Kossack <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
A Magic Man of Kossack<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2017<br />
Stm.: 1,56 m<br />
Decktaxe: 1500 €<br />
12<br />
Standort d. Hengstes:<br />
35329 Gemünden<br />
Züchter:<br />
The Kossack Stud, NL<br />
Duke CD D. Edelblut (Hannoveraner) Duke CD - charmanter blutgeprägter Sohn<br />
Farbe: Rappe Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2012<br />
Gestüt Rhön<br />
36148 Mittelkalbach<br />
Stm.: 1,66<br />
Züchter:<br />
Decktaxe: auf Anfrage Claudia Deeken<br />
A Magic Man of Kossack<br />
Schimmel, *2017<br />
Duke CD<br />
Rappe, *2012<br />
S.M.A. Magic<br />
One<br />
Sch., *2010<br />
Abakana<br />
Kossack<br />
Braun, *2001<br />
Destano<br />
Rappe, *2007<br />
M-India<br />
Douce<br />
Schw.br., *1997<br />
Psytadel<br />
Majidah Bint<br />
Pasha<br />
Balaton<br />
Amunitia<br />
Desperados<br />
FRH<br />
Bella<br />
Navonna<br />
Metternich<br />
Irma la<br />
Douce<br />
Padrons Psyche<br />
Bint Bey Shah<br />
AS Sinans Pacha<br />
A.S. Mounah<br />
Menes<br />
Panagia<br />
Antey<br />
Malta<br />
Besitzer:<br />
Gestüt Vogelsberg-Araber<br />
Harald Frey<br />
Alsfelder Straße 45<br />
35329 Gemünden<br />
Mobil: +49 (170) 4431060<br />
www.vogelsberg-araber.de<br />
maria.sens@web.de<br />
De Niro<br />
Wie Musik<br />
Brentano II<br />
Illusion<br />
Matcho x<br />
Prinzessin E<br />
Itaxerxes<br />
Baroness<br />
Besitzer:<br />
Claudia Deeken<br />
Westerschepser Str. 18<br />
D-26188 Edewecht<br />
Kontakt: Jonathan Marquardt<br />
Tel.: 06655 74634<br />
Tel.: 0151 72102982<br />
Email: jonathan.<br />
marquardt@yahoo.de<br />
• Bester Hengst der VZAP Eintragungsreise<br />
<strong>2020</strong><br />
• VZAP Goldschleife <strong>2020</strong><br />
• Wertnote 8,5 im Durchschnitt<br />
• Mutter Abakana Kossack ist AVS Elitestute<br />
und Winner WAHO Trophy 2015<br />
• Abakana Kossack ist eine herausragende<br />
Vererberstute<br />
• SCID und CA frei<br />
• deckt ausschließlich im Natursprung<br />
A Magic Man of Kossack überzeugt<br />
nicht nur durch Typ und Ausstrahlung,<br />
sondern auch durch seine raumgreifenden<br />
und elastischen Bewegungen. Zur Zeit<br />
bekommt er eine Grundausbildung unter<br />
dem Sattel. Hier zeigt er sich aufmerksam,<br />
aufgeschlossen, eifrig, freundlich und sehr<br />
cool.<br />
des Destano, der sich durch seine ausgesprochene<br />
Arbeitsfreude, verbunden mit<br />
allerbestem Temperament und Charakter<br />
auszeichnet.<br />
Er bestätigte die in ihn gesetzten<br />
Erwartungen im Sport: <strong>2020</strong> errang er auf<br />
allen Turnierstarts Platzierungen oder war<br />
Siegreich in den Prüfungen.<br />
Bei der HLP in Marbach ging er trotz Altersabzug<br />
als bester Hengst hervor!<br />
Duke CD zeichnet sich durch<br />
Doppelveranlagung, Härte, Langlebigkeit,<br />
sicheren Takt, sichere Bewegung, absolute<br />
Leistungsbereitschaft sowie durch bestes<br />
Interieur und korrektes Exterieur aus.<br />
Duke CD hat in den ersten 7 Generationen<br />
folgende Bluthengste im Pedigree:<br />
Matcho AA, Black Sky xx, Pik As xx, Cardinal<br />
xx, Ballyboy xx, Orbis xx, Pot Dór xx,<br />
Wiesenbaum xx.<br />
Stm:166,0 cm, Band:171 cm, Röhre: 21,5cm<br />
Natursprung / TG<br />
SCID(N/N) CA(N/N) WFFS(N/N)<br />
42<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
13<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 2004<br />
Stm.: 1,54 m<br />
Decktaxe: VA 600 €<br />
Bis 50% VA 400 €<br />
14<br />
Foto: Rafael Yaari<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 2013<br />
Stm.: 1,53 m<br />
Decktaxe: 1000 €<br />
GG Shawan<br />
Standort d. Hengstes:<br />
54518 Arenrath<br />
Züchter: Johann<br />
Grabmeier, Grainet<br />
Standort d. Hengstes:<br />
55234 Hochborn<br />
Züchter: The Kossack<br />
Stud NL<br />
GG Shawan<br />
Fuchs, *2004<br />
Powerpoint Kossack<br />
Fuchs, *2013<br />
Kunar T<br />
Braun, *2005<br />
Pentia Kossack<br />
Braun, *2004<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Madallan-<br />
Madheen<br />
Rappe, *1994<br />
Shanah Th<br />
Rappe, *2000<br />
Ansata El<br />
Salaam (Elite)<br />
Madinah (Elite)<br />
Khaled El<br />
Assuad<br />
Sheila Bint<br />
Khaled<br />
Nadir I<br />
Kupona<br />
Pobeditel<br />
Popova<br />
Ansata Ibn Shah<br />
Ansata<br />
Samantha<br />
Ibn Galal (Elite)<br />
Mona II<br />
Kasr El Nil<br />
Kaythara<br />
Khaled El<br />
Assuad<br />
Suhail<br />
Besitzer:<br />
Araber vom Erbespech<br />
Vera Schmitt<br />
Hauptstr. 64<br />
54518 Arenrath<br />
mobile: 0160/8893667<br />
Neman<br />
Neschi<br />
Kupol<br />
Rigona<br />
Balaton<br />
Pantomima<br />
Podsnejnik<br />
Poliana<br />
Besitzer:<br />
Highborn Arabians<br />
Familie Balz<br />
Pfarrgasse 4<br />
55234 Hochborn<br />
Tel.: 06735/9410889<br />
www.highborn-arabians.de<br />
info@highborn-ranch.de<br />
GG Shawan ist ein typvoller, charakterstarker,<br />
athletischer rein ägyptisch<br />
gezogener <strong>Vol</strong>lblutaraber-Hengst.<br />
GG Shawan hat die HLP Western unter Dr.<br />
Martin Pauli absolviert und wird 2021 zur<br />
Körung beim ZSAA vorgestellt.<br />
Er wurde <strong>2020</strong> beim ZSAA mit goldener<br />
Schleife eingetragen.<br />
Unter dem Reiter zeigt er sich rittig und ist<br />
- egal ob Gelände, normales Training oder<br />
Show - stets souverän.<br />
SCID und CA frei<br />
Er ist homozygot auf das Rappgen getestet.<br />
TG ab März über Freeze & Breed<br />
Weitere Infos auf Facebook: GG Shawan<br />
Powerpoint Kossack <strong>Vol</strong>lblutaraber Powerpoint Kossack ist ein typvoller, ausdrucksstarker<br />
Hengst mit kompaktem harmonischem<br />
Körperbau, kräftigem Fundament,<br />
einer guten Sattellage und Oberlinie,<br />
sowie guten Reitpferdepoints.<br />
Sanftes kinderliebes Wesen, jedoch voller<br />
Energie und Power. Kraftvolle Gänge mit<br />
viel Schwung und ein Galopp, der zum Reiten<br />
einlädt. Er liebt es, sich zu präsentieren.<br />
Seine Sabino-Look vererbt er durchschlagend,<br />
ebenso seinen Typ und viel Ausstrahlung.<br />
Eingetragen mit Goldschleife beim VZAP<br />
SCID und CA frei<br />
Bislang 8 Prämienfohlen<br />
Powerpoint deckt im Natursprung an der<br />
Hand. Europaweit ist auch TG verfügbar.<br />
Nachzucht kann vor Ort besichtigt werden.<br />
10% Frühbucherrabatt bis 15.02, 10% Mengenrabatt,<br />
20% für Stuten mit Turniererfolgen<br />
und Prämienstuten.<br />
HengstParade<br />
15<br />
Abakan Monpelou<br />
Farbe: Rappe<br />
geb.: 2012<br />
Stm.: 1,53 m<br />
Decktaxe: 800 €<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Standort d. Hengstes:<br />
55234 Hochborn<br />
Züchter: Monpelou<br />
beautiful Arabians<br />
Abakan Monpelou<br />
Rappe, *2012<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Wuhmir<br />
Monpelou<br />
Sch., *1999<br />
Vaselda de<br />
Monpelou<br />
Rappe, *2001<br />
Duval<br />
De Monpelous<br />
Charoon<br />
Duval<br />
Lilian de<br />
Monpelou<br />
43<br />
Vympel<br />
Derjava<br />
Pass<br />
Cadanza<br />
Vympel<br />
Derjava<br />
Aut<br />
Hachila de<br />
Monpelou<br />
Besitzer:<br />
Highborn Arabians<br />
Familie Balz<br />
Pfarrgasse 4<br />
55234 Hochborn<br />
Tel.: 06735/9410889<br />
www.highborn-arabians.de<br />
info@highborn-ranch.de<br />
Abakan Monpelou ist ein rein russischer<br />
Rapphengst mit viel Ausdruck und Adel, der<br />
mit seinem freundlichen charismatischen<br />
Wesen besticht, welches er auch<br />
durchschlagend vererbt.<br />
Vom VZAP wurde er mit einer<br />
Durchschnittsnote von 6,83 für Typ und<br />
Gebäude bewertet (Gänge konnten<br />
aufgrund einer Verletzung nicht bewertet<br />
werden).<br />
Dank seiner Coolness und Nervenstärke<br />
ist er von Kindern zu reiten und lässt sich<br />
auch als St. Martinspferd nicht aus der Ruhe<br />
bringen.<br />
Abakan deckt im Natursprung an der<br />
Hand. Europaweit ist auch TG verfügbar.<br />
Nachzucht kann vor Ort besichtigt werden.<br />
10% Frühbucherrabatt bis 15.02., 10%<br />
Mengenrabatt, 20% für Stuten mit<br />
Turniererfolgen und Prämienstuten
HengstParade<br />
16<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2000<br />
Stm.: 1,55 m<br />
Decktaxe: 1250 €<br />
KP Maryoom<br />
Standort d. Hengstes:<br />
Gestüt Kauber Platte<br />
Züchter: H. Buschfort<br />
Kauber Platte<br />
KP Maryoom<br />
Schimmel, *2000<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Hakeel Ibn<br />
Kaysoon (Elite)<br />
Sch., *1979<br />
KP Mofida<br />
Sch., *1985<br />
Kaisoon (Elite)<br />
Hania (Elite)<br />
Idrees<br />
Manaya<br />
Nazeer<br />
Bint Kateefa<br />
Tuhotmos<br />
Hodhoda<br />
Adeeb<br />
Bint El Nil<br />
Madkour (Elite)<br />
Maisa (Elite)<br />
Besitzer:<br />
Reinhild Moritz<br />
Gestüt Kauber Platte<br />
56349 Kaub<br />
mobile: 0049-163-4007325<br />
reinhild.moritz@t-online.de<br />
www.kauber-platte.de<br />
Ausdrucksstarker Hengst mit viel Typ,<br />
elegantem Hals, sehr guter Oberlinie,<br />
hervorragenden Bewegungen und solidem<br />
Fundament.<br />
Rein ägyptischer Hengst der Familie<br />
Dahman Shawan mit 7 VZAP-Elite-<strong>Pferde</strong>n<br />
im Pedigree.<br />
• goldprämiert<br />
• Hengstleistungsprüfung Distanz<br />
• erfolgreich auf Schauen<br />
• CA und SCID-frei<br />
• TG-Samen erhältlich<br />
Nachzucht kann im Gestüt Kauber Platte<br />
und im Haupt- und Landgestüt Marbach<br />
besichtigt werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kauber-platte.de<br />
17<br />
KP Al Nakib Ibn Tameen<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2013<br />
Stm.: 1,54 m<br />
Decktaxe: 1250 €<br />
Standort d. Hengstes:<br />
Gestüt Kauber Platte<br />
Züchter:<br />
Heiner Buschfort<br />
KP Al Nakib Ibn Tameen<br />
Schimmel, *2013<br />
Ajmal Tameen<br />
Sch., *2008<br />
KP Naima<br />
Sch., *2004<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Ansata<br />
Hejazi<br />
Tabanya<br />
KP Mokeel<br />
Nameeza<br />
Ansata Halim<br />
Shah (Elite)<br />
Ansata Sudarra<br />
Hamasa Nabih<br />
Tamria II<br />
Hakeel Ibn<br />
Kaysoon (Elite)<br />
KP Mofida<br />
Idrees<br />
Nana<br />
Besitzer:<br />
Martin Buschfort<br />
Gestüt Kauber Platte<br />
56349 Kaub<br />
Mobile: 0049-163-4007325<br />
reinhild.moritz@t-online.de<br />
www.kauber-platte.de<br />
Hengst mit ausdrucksvollem Gesicht,<br />
sehr eleganter Oberlinie, hervorragenden<br />
Bewegungen und solidem Fundament.<br />
Rein ägyptischer Deckhengst der Familie<br />
Koheilan Rhodan, mit 10 VZAP-Elite-<strong>Pferde</strong>n<br />
im Pedigree.<br />
• eingetragen mit Goldschleife 2016 .<br />
• CA und SCID frei<br />
Nachzucht kann im Gestüt Kauber Platte<br />
besichtigt werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kauber-platte.de<br />
18<br />
KP Noury<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2015<br />
Stm.: 1,56 m<br />
Decktaxe: 1250 €<br />
Standort d. Hengstes:<br />
56349 Kaub<br />
Züchter:<br />
Martin Buschfort<br />
KP Noury<br />
Schimmel, *2015<br />
KP Maryoom<br />
Sch., *2000<br />
KP Naima<br />
Sch., *2004<br />
Hakeel Ibn<br />
Kaysoon (Elite)<br />
KP Mofida<br />
KP Mokeel<br />
Nameeza<br />
Kaisoon (Elite)<br />
Hania (Elite)<br />
Idrees<br />
Manaya<br />
Hakeel Ibn<br />
Kaysoon (Elite)<br />
KP Mofida<br />
Idrees<br />
Nana<br />
Besitzer:<br />
Martin Buschfort<br />
Gestüt Kauber Platte<br />
56349 Kaub<br />
Mobile: 0049-163-4007325<br />
reinhild.moritz@t-online.de<br />
www.kauber-platte.de<br />
KP Noury ist ein vom VZAP mit Gold<br />
gekörter rein ägyptischer Hengst aus der<br />
Nana-Linie (Koheilan Rhodan). Er verfügt<br />
über viel Typ, Rahmen, eine exzellente<br />
Oberlinie, sehr gute Bewegungen,<br />
ein solides Fundament und einen<br />
einwandfreien Charakter.<br />
KP Noury führt 7 VZAP-Elitepferde im<br />
Pedigree und ist in dritter Generation auf<br />
der Kauber Platte gezogen. Er ist sehr gut<br />
geritten.<br />
CA und SCID frei.<br />
44<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
19<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2010<br />
Stm.: 1,56 m<br />
Deckgeld: 300 €<br />
(+700 € Trächtigkeit)<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2007<br />
Stm.: 1,48 m<br />
Deckgeld: 300 €<br />
(+700 € Trächtigkeit)<br />
WM Devdas<br />
Farbe: Schimmel Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2016<br />
EU-Bes.-St. Offenhausen<br />
Stm.: 1,65 m 72532 Gomadingen<br />
Deckgeld: 300 € Züchter: Haupt- und<br />
(+ 700 € bei Trächtigkeit) Landgestüt Marbach<br />
20<br />
21<br />
Al Habib<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Naoufil <strong>Vol</strong>lblutaraber NAOUFIL verkörpert die Hengstlinie des<br />
Standort d. Hengstes:<br />
Servicestation Marbach<br />
72532 Gomadingen<br />
Züchter: Haupt- und<br />
Landgestüt Marbach<br />
Foto: Melanie Groger<br />
Standort d. Hengstes:<br />
Servicestation Marbach<br />
72532 Gomadingen<br />
Züchter: Gerhard<br />
Huber, Österreich<br />
WM Devdas<br />
Schimmel, *2016<br />
Besitzer:<br />
Naoufil<br />
Schimmel, *2010<br />
Besitzer:<br />
Al Habib<br />
Schimmel, *2007<br />
Besitzer:<br />
Dschehim<br />
Sch., *1996<br />
Dahi<br />
Sch., *2008<br />
Mahadin<br />
Sch., *1997<br />
Namije<br />
Rappe, *2005<br />
Mahadin<br />
Sch., *1997<br />
Mahmeya<br />
Sch., *2001<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Pamir I (Elite)<br />
Dschihan<br />
Insh Allah<br />
Dukna (Elite)<br />
Madkour I<br />
(Elite)<br />
Mahameh<br />
(Elite)<br />
NK Bolbol<br />
Nari<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Madkour I<br />
(Elite)<br />
Mahameh<br />
(Elite)<br />
Sheikh<br />
Mabour<br />
Mahameh<br />
(Elite)<br />
45<br />
Penthagonn<br />
Shams El Inaza<br />
Nasrodin<br />
Dschadaah (Elite)<br />
Ashhal Al<br />
Rayyan<br />
India<br />
Serenity Habib<br />
Dschihan<br />
Haupt- u. Landgestüt Marbach<br />
Gestütshof 1<br />
72532 Gomadingen-Marbach<br />
tel.: (0 73 85) 96 84 20<br />
besamung-offenhausen@<br />
hul.bwl.de<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
Hadban Enzahi<br />
(Elite)<br />
Moheba II (Elite)<br />
Ibrahim (Elite)<br />
Mona III (Elite)<br />
Salaa El Dine<br />
(Elite)<br />
Sanana<br />
Motassem<br />
Noha (Elite)<br />
Haupt- u. Landgestüt Marbach<br />
Gestütshof 1<br />
72532 Gomadingen-Marbach<br />
tel.: (01 71) 3 08 93 46<br />
poststelle@hul.bwl.de<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
Hadban Enzahi<br />
(Elite)<br />
Moheba II (Elite)<br />
Ibrahim (Elite)<br />
Mona III (Elite)<br />
Sheikh El Araby<br />
Bint Maboubah<br />
Ibrahim (Elite)<br />
Mona III (Elite)<br />
Haupt- u. Landgestüt Marbach<br />
Gestütshof 1<br />
72532 Gomadingen-Marbach<br />
tel.: (01 71) 3 08 93 46<br />
poststelle@hul.bwl.de<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
Körungssieger 2019: WM Devdas wurde<br />
bei der VZAP-Körung in Alsfeld als<br />
Prämienhengst und Siegerhengst der<br />
Körung ausgezeichnet.<br />
Er ist ein Sohn des Marbacher<br />
Hauptbeschälers Dschehim, der die<br />
Hengstlinie des Weiler Stammhengstes<br />
Bairactar Or. Ar. weiterführen soll. Über<br />
seine Mutter Pr.St. Dahi v. Insh Allah geht<br />
er auf die berühmte Stammstute des<br />
königlich-württembergischen Gestüts<br />
Scharnhausen-Weil Murana I Or. Ar. zurück<br />
- also von Vater- wie Mutterseite ist der<br />
Weil-Marbacher (WM) Devdas königlichen<br />
Geblüts!<br />
<strong>2020</strong> hat WM Devdas seine<br />
Hengstleistungsprüfung als 50-Tage-Test<br />
bei den Warmblut-Springhengsten mit<br />
einer Gesamtnote von 7,45 abgelegt.<br />
Hadban Enzahi in vorbildlicher Weise.<br />
Mehrfach auf den berühmten Marbacher<br />
Vererber aus dem ägyptischen Staatsgestüt<br />
El Zahraa ingezogen, lässt der großlinige,<br />
sportliche Hengst keine Wünsche<br />
offen in punkto Leistungsbereitschaft,<br />
Ausdauer und klassische Schönheit.<br />
Er errang Siege und Platzierungen in<br />
Dressur- und Springprüfungen auf den<br />
Europameisterschaften der <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
2017. Seine Nachkommen wissen mit<br />
Adel und Bewegungsgüte zu begeistern.<br />
Vater Mahadin stammt aus der Familie<br />
der Moheba I und war mehrfacher<br />
internationaler Schausieger. Mutter<br />
ist die herrliche Rappstute Namije, die<br />
leistungsgeprüft (Gesamt 7,32; Fremdreiter<br />
8,0, Freispringen 7,5) und mehrfach auf<br />
Schauen erfolgreich ist. Ihre <strong>Vol</strong>lschwester<br />
Napirai ist Mutter des VZAP-Siegerhengstes<br />
2018 WM Nafis.<br />
Al Habib wurde im Gestüt Al Hambra<br />
in Österreich geboren. Rein ägyptisch<br />
gezogen, entstammt er der Linie der<br />
Moheba II-Farida-El Dahma und ist<br />
darauf ingezogen. Sein Pedigree vereint<br />
bedeutende Elitezuchtpferde der letzten<br />
Jahrzente.<br />
<strong>2020</strong> wurde sein erster Jahrgang im<br />
Haupt- und Landgestüt Marbach geboren.<br />
Al Habib vererbt seinen guten Typ bei<br />
korrektem Fundament und genügend<br />
Größe an seine Fohlen, von denen die<br />
Hälfte eine VZAP-Prämie erlangte. Unter<br />
dem Sattel überzeugt der Hengst mit<br />
großer Leistungsbereitschaft und ehrlichem<br />
Arbeitseifer.<br />
HengstParade
HengstParade<br />
22<br />
Silvery Moon xx Englisches <strong>Vol</strong>lblut<br />
Mit diesem besonderen Englischen<br />
Farbe: Braunschecke Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2011<br />
Servicestation Marbach<br />
Stm.: 1,62 m 72532 Gomadingen<br />
Deckgeld: 300 € Züchter: M. Campbell-<br />
(+ 200 € bei Trächtigkeit) Adenaes, GB<br />
Silvery Moon xx<br />
Braunschecke, *2011<br />
Besitzer:<br />
I Was Framed xx<br />
Braunschecke,<br />
*2002<br />
Artzola xx<br />
Braun, *2000<br />
Racey<br />
Remarque<br />
xx<br />
Dance Spot<br />
xx<br />
Alzao xx<br />
Polistatic xx<br />
Sonny‘s Solo<br />
Halo xx<br />
Patchy Lassy xx<br />
Dancebel xx<br />
Stun xx<br />
Lyphard xx<br />
Lady Rebecca xx<br />
Free State xx<br />
Polyandrist xx<br />
Haupt- u. Landgestüt Marbach<br />
Gestütshof 1<br />
72532 Gomadingen-Marbach<br />
tel.: (01 71) 3 08 93 46<br />
poststelle@hul.bwl.de<br />
www.gestuet-marbach.de<br />
<strong>Vol</strong>lblüter werden Züchterwünsche wahr:<br />
Silvery Moon xx überzeugt durch klaren<br />
Typ, gute Grundgangarten und pfiffiges,<br />
vorsichtiges Springen. Es ist beeindruckend,<br />
mit welchem Selbstverständnis der Hengst<br />
die Umstellung vom Renn- zum Reitpferd<br />
durchläuft. Seine Reitpferdepoints, seine<br />
beeindruckende Hinterhandmotorik und<br />
sein unerschütterliches Interieur machen<br />
ihn nicht nur für Freunde des Farbenspiels<br />
begehrlich. Auf der Bahn startete der<br />
Braunschecke 48 Rennen über fünf Saisons.<br />
Dabei gelangen ihm fünf Siege und 18<br />
Platzierungen bei 77kg GAG. Sein Vater war<br />
ebenfalls braungescheckt und ist u.a. über<br />
Halo xx, Nearco xx und weiter über Eclipse<br />
xx auf die Hengstlinie des Darley Arabian<br />
zurückzuführen. Muttervater Alzao xx (USA)<br />
ist auch Vater von 100 Stakes-Siegern. Die<br />
<strong>Vol</strong>lblut-Familie 11 hat großen Einfluss auf<br />
die Warmblutzucht genommen.<br />
23<br />
Foto: Sax Arabians Germany<br />
Foto: Ulrike Leinemann, ul-foto.com<br />
Farbe: Schimmel<br />
geb.: 2009<br />
Stm.: 159 cm<br />
Decktaxe: auf Anfr.<br />
Om El Bahir <strong>Vol</strong>lblutaraber Om El Bahir ist ein großer, rahmiger und<br />
Standort d. Hengstes:<br />
71126 Gäufelden<br />
Züchter: Om El Arab<br />
International, USA<br />
Om El Bahir<br />
Schimmel, *2009<br />
Om El<br />
Exquisit<br />
Sch., *2003<br />
Om El Bendela<br />
Dakar<br />
Sch., *2003<br />
Sanadik El<br />
Shaklan<br />
Om El Bint<br />
Shaina<br />
Dakar El<br />
Jamaal<br />
Om El<br />
Benedict<br />
El Shaklan (Elite)<br />
Mohena<br />
Sharem El<br />
Sheikh<br />
Om El Shaina<br />
Ali Jamaal<br />
Sonoma Lady<br />
Sanadik El<br />
Shaklan<br />
Om El Beneera<br />
Besitzer:<br />
The Bahir Group<br />
c/o Dr. Andrea Holzapfel<br />
Sindlinger Str. 71/1<br />
71126 Gäufelden<br />
Tel.: +49 (0) 152-33718601<br />
(Ingo Radtke)<br />
E-Mail: info@om-el-bahir.de<br />
www.om-el-bahir.de<br />
sehr leistungsbereiter Hengst mit kräftigem<br />
Fundament und hervorragende Bewegungen,<br />
auch unter dem Sattel.<br />
Eigenleistung 2017:<br />
HLP Feldprüfung Distanz: 116,36 Punkte<br />
VZAP Sportpferdeplakette in Gold<br />
CEI*-Qualifikation<br />
Erfolge 2017:<br />
• 8. Platz MDR 64 km Hassellache Distanz<br />
• 2. Platz & Best Condition LDR 92 km<br />
Mainschleifen-Distanz<br />
• 3. Platz LDR 102 km Birstein Distanz<br />
• 4. Platz LDR 70 km Hohenmorgen Distanz<br />
• 1. Platz LDR 120 km Kitzesbergdistanz<br />
• 1. Platz MDR 80 km Endurance Festival Bavaria<br />
Erfolge 2018:<br />
• 4. Platz CEI* 80 km Endurance Festival Bavaria<br />
• 1. Platz CEI* 80 km Endurance Festival Bavaria<br />
• CA und SCID frei<br />
• Über TG-Samen verfügbar<br />
• Lebendfohlengarantie<br />
Nachzucht vorhanden, kann besichtigt werden.<br />
<strong>24</strong><br />
Farbe: Rappe<br />
geb.: 2009<br />
Stm.: 1,55 m<br />
Decktaxe: AV 1000 €<br />
andere 750 €<br />
PA Shai Najim<br />
Standort d. Hengstes:<br />
D-78052 VS-Zollhaus<br />
Züchter:<br />
Polar Arabians<br />
PA Shai Najim<br />
Rappe, *2009<br />
Shaimoniet<br />
Rappe, *2005<br />
PA Shah Nigra<br />
Rappe, *1998<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
SW Hallany<br />
Shai<br />
Alita Moniet<br />
Shahin Ibn<br />
Naskhi<br />
Nyala II<br />
Simeon Shai<br />
SW FA Anna<br />
Ali Azimm<br />
Monieta Sharie<br />
Naskhi<br />
Sulamith<br />
El Sharib<br />
Nasbala<br />
Besitzer:<br />
Manuela und Hans-Dieter<br />
Schwarz<br />
Grenzlandhof<br />
Grenzweg 13/1<br />
78052 VS-Zollhaus<br />
mobile: 0160 9890 8334<br />
manusv@gmx.de<br />
PA Shai Najim ist ein homozygoter VA-<br />
Rapphengst mit Traum-Ausstrahlung und<br />
allerbestem Charakter!<br />
Er wurde vom ZSAA mit SILBER eingetragen<br />
und ist auch für Partbred, Paints, Quarter<br />
und Quarabs zugelassen!<br />
Er ist SCID und CA frei.<br />
Nur Natursprung, frei oder an der Hand.<br />
Alle unsere Stuten (AV, APb und QH) haben<br />
mit Najim Prämienfohlen gebracht (1* und<br />
2**)!<br />
Mehr Info‘s und Foto‘s auf:<br />
www.facebook.com/PAShaiNajim<br />
46<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
25<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 1996<br />
Stm.: 1,59 m<br />
Decktaxe: auf Anfrage<br />
Kuwait <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Kuwait vereint die deutsche Linie German<br />
Standort d. Hengstes:<br />
82064 Jettenhausen<br />
Züchter:<br />
Fam. Schick<br />
Kuwait<br />
Fuchs, *1996<br />
Kubinec (Elite)<br />
Fuchs, *1987<br />
Jasminah<br />
Fuchs, *1991<br />
Balaton<br />
Kosmetika<br />
Mansuhri<br />
Jarissah<br />
Menes<br />
Panagia<br />
Muscat<br />
Karta<br />
Mansul (Elite)<br />
Hadzimah<br />
Mansul (Elite)<br />
Jaszirah (Elite)<br />
Besitzer:<br />
Barbara Braun<br />
Jettenhausen 12<br />
82064 Jettenhausen<br />
Tel.: 0170 <strong>24</strong><strong>24</strong>979<br />
babsi.braun@gmx.net<br />
www.braun-training.de<br />
Cross mit russischem Blut.<br />
Der Erfolg zeigt sich anhand mehrfacher<br />
Schauerfolge:<br />
• Champion Gieboldehausen<br />
• Champion Hungen<br />
• Klassensieger Res. Aachen<br />
• Klassensieger Res. Verona<br />
• Zweiter Saarlouis<br />
• German Cup Sieger<br />
• 2014 Gold Champion<br />
nat. Breeders Cup Kauber Platte<br />
Der außergewöhnliche Charakter und die<br />
traumhaft starken Bewegungen zeichnen<br />
ihn aus. Er vererbt dies auch weiter.<br />
Kuwait ist SCID & CA frei,<br />
er deckt im Natursprung<br />
HengstParade<br />
26<br />
Lamandro<br />
Farbe: Fuchs Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2015<br />
Sax Arabians<br />
84169 Altfraunhofen<br />
Stm.: 160 cm<br />
Züchter:<br />
Decktaxe: auf Anfrage Reinhard Sax<br />
27<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Marshan <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Standort d. Hengstes:<br />
Farbe: Braun<br />
Sax Arabians<br />
geb.: 2008<br />
84169 Altfraunhofen<br />
Stm.: 1,52 m<br />
Züchter:<br />
Decktaxe: auf Anfrage<br />
Reinhard Sax<br />
Lamandro<br />
Fuchs, *2015<br />
Besitzer:<br />
Marshan<br />
Braun, *2008<br />
Besitzer:<br />
Meshan Ibn<br />
Kubinec<br />
Fuchs, *2003<br />
Marni<br />
Rappe, *2004<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
EKS<br />
Alihandro<br />
Braun, *2010<br />
Lamana<br />
Sch., *2004<br />
Marwan Al<br />
Shaqab<br />
OFW<br />
Psylhouette<br />
Laman HVP<br />
Miriam II<br />
Kubinec (Elite)<br />
Menascha<br />
(Elite)<br />
Windsprees<br />
Mirage<br />
Marakovka<br />
47<br />
Gazal Al Shaqab<br />
Little Liza Fame<br />
Padrons Psyche<br />
Hafati Julianna<br />
Don El Chall<br />
Padrons Love<br />
Song<br />
Mirok<br />
Monpelou (Elite)<br />
Merana<br />
Reinhard Sax<br />
Peissing 2<br />
84169 Altfraunhofen<br />
sax@sax-arabians.de<br />
www.sax-arabians.de<br />
Balaton<br />
Kosmetika<br />
Menes<br />
Nascha (Elite)<br />
Thee<br />
Desperado<br />
GL Lady Mirage<br />
Marsin<br />
Marei<br />
Reinhard Sax<br />
Peissing 2<br />
84169 Altfraunhofen<br />
sax@sax-arabians.de<br />
www.sax-arabians.de<br />
Lamandro - CA & SCID frei<br />
Ein Ausnahmehengst!<br />
Er begeistert durch seinen Typ, seine Eleganz<br />
und Korrektheit, hervorragende Bewegungen<br />
und durch seinen großartigen Charakter.<br />
Besucher sind herzlich Willkommen, gerne<br />
zeigen wir Ihnen großartige Nachzucht eines<br />
großartigen Zuchthengstes wie LAMANDRO!<br />
Schauerfolge von LAMANDRO:<br />
• Unanimous-GOLD-Champion German<br />
Nationals Aachen<br />
• Unanimous-GOLD-Champion Intern. B-<br />
Show Berlin / D<br />
• Champion-Silber German Nationals Aachen<br />
• Champion-Bronze Intern. B-Show Wels / A<br />
und Intern. B-Show Ströhen/D<br />
WICHTIG! Bitte beachten Sie:<br />
Sollten Sie Interesse an Frisch-Samen- Versand<br />
haben, bitten wir Sie, sich bereits im<br />
Januar 2021 anzumelden!!<br />
MARSHAN<br />
CA & SCID frei<br />
Dieser typvolle Ausnahmehengst<br />
überzeugt durch seine aussergewöhnlich<br />
raumgreifenden und kraftvollen<br />
Bewegungen, sowie seinem<br />
ausgezeichneten Charakter und Korrektheit.<br />
• GOLD Champion Nationales Championat<br />
• GOLD European Breeders Cup Deauville/F<br />
• GOLD-Schleife Verbandshengstschau<br />
• GOLD Intern. B-Schau Travagliato/Italien<br />
• Champion Res. Intern. A-Schau Wels/AT<br />
MARSHAN vererbt Typ, seinen<br />
ausgeglichenen und wunderbaren<br />
Charakter sowie sein hervorragendes<br />
Gangvermögen!<br />
Video und weitere Informationen über<br />
seine Nachkommen für Sie auf einen Blick:<br />
www.sax-arabians.com
HengstParade<br />
28<br />
Farbe: Schwarzbraun<br />
geb.: 2004<br />
Stm.: 1,55 m<br />
Decktaxe: 800 €<br />
GF Maschuk<br />
Standort d. Hengstes:<br />
84335 Mitterskirchen<br />
Züchter:<br />
Gestüt Fischer<br />
GF Maschuk<br />
Sch‘braun, *2004<br />
Gips (Elite)<br />
Sch., *1984<br />
Mirvana<br />
Braun, *1998<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Mashuk<br />
Polinezia<br />
Mirok Monpelou<br />
(Elite)<br />
Frenata<br />
Aswan<br />
Malutka<br />
Nabeg<br />
Polnoch<br />
Vatican<br />
Gamila de<br />
Monpelou<br />
Menes<br />
Nascha (Elite)<br />
Besitzer:<br />
Petra Hutterer<br />
Reitanlage Hammersbach<br />
84335 Mitterskirchen<br />
0170/3120258<br />
littlehill@gmx.net<br />
www.gf-maschuk.jimdo.com<br />
GF Maschuck -<br />
2012 ZSAA Körung in Alsfeld bestanden.<br />
Seine fast 1000 Wettkampfkilometer<br />
im Distanzsport bestätigen seine<br />
Leistungsbereitschaft, die er auch an seine<br />
Nachzucht weitergibt. GF Maschuk vererbt<br />
Größe, Kaliber, raumgreifende Bewegungen<br />
und einen tollen Charakter. Er lebt bei uns<br />
völlig unkompliziert im Offenstall, lässt<br />
sich neben und hinter rossigen Stuten<br />
reiten und fährt mit ihnen gemeinsam<br />
im Anhänger. Seine sportliche Nachzucht<br />
sammelt erste Erfolge im Distanzsport<br />
und auf Westerntuniere. TG-Sperma (EUweiter<br />
Versand über die Hengststation<br />
Bachl), Frischsperma auf Anfrage. Weitere<br />
Informationen und Bilder der Nachzucht<br />
unter www.gf-maschuk.jimdo.com<br />
Stm.: 155 cm, Röhre 20 cm<br />
SCID - CA - LFS frei<br />
29<br />
Karim Al Mansur <strong>Vol</strong>lblutaraber Karim al Mansur wurde <strong>24</strong>jährig vom ZSAA<br />
Farbe: Rappe<br />
geb.: 1996<br />
Stm.: 1,49 m<br />
Decktaxe: 1001 €<br />
Standort d. Hengstes:<br />
D-84435 Lengdorf<br />
Züchter:<br />
Susanne Müller<br />
Karim Al Mansur<br />
Rappe, *1996<br />
Wisznu Ibn<br />
Sawih<br />
S‘br., *1975<br />
Kalisha III<br />
Br., *1985<br />
Sawih Ibn<br />
Wisznu (Elite)<br />
Wahana<br />
Eunizar<br />
Kontess<br />
Wisznu (Elite)<br />
Sabine<br />
Nazir (Elite)<br />
Warifah<br />
El Azrak<br />
Eunice<br />
Emin (Elite)<br />
Katjuscha<br />
Besitzer:<br />
EM Arabians<br />
Elke Wilfart<br />
Hofmarkstr. 17<br />
D-84435 Lengdorf / Kopfburg<br />
Tel.: 0151 5207<strong>24</strong>74<br />
elkewilfart@gmail.com<br />
mit der silbernen Schleife prämiert. Als altdeutscher<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber führt er jede Menge<br />
altes Weiler Blut. Er geht über 400mal auf Bairactar<br />
1813, über 200mal auf Amurath 1829<br />
und über 20mal auf Amurath 1881 zurück. Er<br />
führt die vier großen Ofir-Söhne - Witez II,<br />
Witraz, Wielki Szlem und Wind - in seinem<br />
Pedigree und es finden sich fast ausschließlich<br />
Elitehengste und mit Winette und Rualla<br />
auch zwei Elitestuten darin.<br />
Karim hat den Adel, den Charme und die<br />
Souveränität des arabischen <strong>Pferde</strong>s, verbunden<br />
mit den großen Reitpferdepoints und<br />
dem traumhaften Charakter der alten Linien.<br />
Durch seinen über Generationen züchterisch<br />
gefestigten Stammbaum gibt er all dies<br />
zielsicher an seine Kinder weiter. So erhielt<br />
auch EM Karimah, geb. 20.08.<strong>2020</strong>, die 2*<br />
Fohlenprämie.<br />
30<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 1999<br />
Stm.: 1,48 m<br />
Decktaxe: 800 €<br />
Nabucco<br />
Standort d. Hengstes:<br />
92342 Freystadt/Opf.<br />
Züchter:<br />
Gerd Wagner<br />
Nabucco<br />
Fuchs, *1999<br />
Narym<br />
Braun, *1994<br />
Ismailia<br />
D‘Fuchs, *1987<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Balaton<br />
Nemara<br />
Sawih Ibn<br />
Wisznu<br />
Isis I<br />
Menes<br />
Panagia<br />
Neman<br />
Lenta<br />
Wisznu<br />
Sabine<br />
Witel<br />
Kismet II<br />
Besitzer:<br />
Ahil Arabians<br />
G. Wagner & P. Böhm<br />
Schmellnricht B3<br />
92342 Freystadt/Opf.<br />
Tel.: 08469 / 417<br />
Email: ahil90@yahoo.de<br />
www.ahil-arabians.de<br />
Nabucco - kleiner Hengst, mit riesigem<br />
Herz und Charakter. Es war noch nie die<br />
körperliche Größe, auf die es ankam.<br />
Einer der letzten Söhne des leider<br />
verstorbenen Multichampions Narym, ist<br />
Nabucco ein Ebenbild seines legendären<br />
Großvaters Balaton.<br />
Mit seiner Mutter Ismailia haben wir<br />
vor 28 Jahren unsere Zucht begonnen.<br />
Sein Pedigree dürfte inzwischen zu den<br />
Raritäten in Deutschland gehören. Es<br />
verbindet Nabeg, Wisznu und Ofir.<br />
Vielleicht eine der letzten Chanchen, auf<br />
dieses wertvolle, alte Blut zurückzugreifen,<br />
bevor es endgültig den Modetrends zum<br />
Opfer fällt.<br />
SCID und CA-frei<br />
48<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
31<br />
Farbe: Fl‘schimmel<br />
geb.: 2006<br />
Stm.: 1,57 m<br />
Decktaxe: 1200 €<br />
EH Ethos<br />
Standort d. Hengstes:<br />
91746 Weidenbach<br />
Züchter: Enserhof,<br />
Caroline Bär<br />
EH Ethos<br />
Schimmel, *2006<br />
Santhos (Elite)<br />
Sch., *1981<br />
Estrella II<br />
Fuchs, *2000<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Pierrot<br />
Saika<br />
Bey Shy (Elite)<br />
My Silk<br />
Stocking<br />
Czort<br />
Pierzga<br />
Saudi (Elite)<br />
Scheherazade<br />
Kouvay Bey<br />
Miss<br />
Ambernado<br />
Thee<br />
Desperado<br />
Anastaziaa<br />
Besitzer:<br />
Enserhof<br />
Caroline Bär<br />
Esbach 2<br />
91746 Weidenbach<br />
www.enserhof.de<br />
enserhof@aol.com<br />
ph. +49(0)9826/1711<br />
mobile +49(0)170/6512264<br />
EH Ethos - der letzte Sohn des Ausnahme<br />
Leistungsvererbers SANTHOS (Elitehengst/<br />
WAHO Trophy).<br />
• 2006 bestes Hengstfohlen Bayerische<br />
Zuchtstutenschau<br />
Doppelte HLP:<br />
• 2009 Renntraining Warschau, racerecord<br />
2-8 (1/3/1/-), GAG 63<br />
• 2010 HLP Stadl Paura Note 7,71<br />
• 2012 Körung VHS Kreuth<br />
Mutter Estrella (v. Bey Shy): Prämienstute,<br />
Stutenleistungsprüfung<br />
Charakter, Rahmen, Leistungsbereitschaft,<br />
Rittigkeit in allen Disziplinen<br />
Rabatt bei mehreren oder leistungsgeprüften<br />
Stuten<br />
CA/SCID frei<br />
HengstParade<br />
32<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 2004<br />
Stm.: 1,52 m<br />
Decktaxe: 1500 €<br />
T.M. Lopez <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
T.M. Lopez<br />
Standort d. Hengstes:<br />
91746 Weidenbach<br />
Züchter: Ta Merij-<br />
Arabians, Österreich<br />
T.M. Lopez<br />
Fuchs, *2004<br />
T.M. Aikonos<br />
Fuchs, *1998<br />
Lady Annie<br />
Fcuhs, *1990<br />
Mirok<br />
Monpelou<br />
(Elite)<br />
Aillura<br />
Padron<br />
Lady<br />
Muscata<br />
Vatican<br />
Gamila de<br />
Monpelou<br />
Negatraz<br />
Aikana<br />
Patron<br />
Odessa<br />
Muscat<br />
First Lady<br />
Besitzer:<br />
Enserhof<br />
Caroline Bär<br />
Esbach 2<br />
91746 Weidenbach<br />
www.enserhof.de<br />
enserhof@aol.com<br />
ph. +49(0)9826/1711<br />
mobile +49(0)170/6512264<br />
• 2004 Klassensieger / Fohlenchampion<br />
Danube Arabian Trophy<br />
• 2005 Junior Champion Res.<br />
Danube Arabian Trophy<br />
• 2007 Klassensieger National Wels / TOP<br />
Five Stallion<br />
• 2008 VZAP Verbandshengstschau<br />
Gold prämiert<br />
• 2010 Champion Amateur<br />
Champion Res. Intern. C-Schau<br />
Best in Show Kreuth<br />
• 2010 Rittigkeitsüberprüfung<br />
Bisher 68 AV Fohlen, davon 16 prämiert.<br />
Erfolgreiche Nachzucht im Distanzsport.<br />
Der Hengst ist eine Seele von Pferd und<br />
vererbt durchweg seinen tollen Charakter,<br />
verbessert Typ , Körper und Bewegung.<br />
Rabatt bei mehreren oder leistungsgeprüften<br />
Stuten.<br />
CA/SCID frei<br />
33<br />
EH Zyrano de Beygerac<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 2006<br />
Stm.: 1,57 m<br />
Decktaxe: 1200 €<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Standort d. Hengstes:<br />
91746 Weidenbach<br />
Züchter: Enserhof,<br />
Caroline Bär<br />
EH Zyrano de Beygerac<br />
Braun, *2006<br />
Bey Shy (Elite)<br />
Braun, *1996<br />
Zalotnica (Elite)<br />
Braun, *1987<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Kouvay Bey<br />
Miss<br />
Ambernado<br />
Partner<br />
Zawieja<br />
49<br />
Bey Shah<br />
BA Preciousmemory<br />
Marsianin<br />
Miss Tornado<br />
Eleuzis<br />
Parma<br />
Melon<br />
Zamiec<br />
Besitzer:<br />
Enserhof<br />
Caroline Bär<br />
Esbach 2<br />
91746 Weidenbach<br />
www.enserhof.de<br />
enserhof@aol.com<br />
ph. +49(0)9826/1711<br />
mobile +49(0)170/6512264<br />
EH Zyrano de Beygerac<br />
• 2009 Körung VZAP<br />
• 2010 Siegerhengst HLP Stadl Paura<br />
Zyrano vereint in idealer Weise arabischen<br />
Charme und Sportlichkeit, Vater Bey Shey<br />
und Mutter Zalotnica führen beide den Elite<br />
Titel.<br />
Zyrano vererbt vor allem seinen dem<br />
Mensch zugewandten Charakter, seine<br />
guten Nerven und Rittigkeit. Er hat 3<br />
prämierte Nachkommen und einen<br />
gekörten Sohn.<br />
Rabatt bei mehreren oder leistungsgeprüften<br />
Stuten<br />
CA/SCID frei
HengstParade<br />
34<br />
Sharaf Fareed AB <strong>Vol</strong>lblutaraber Leistung aus Leidenschaft!<br />
Farbe: Rappe (getestet) Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2013<br />
94113 Tiefenbach<br />
Stm.: 1,60 (6jähr.) Züchter: Bavaria<br />
Decktaxe: 600 + 400 € <strong>Pferde</strong>sport,<br />
(andere Rassen: 600 €) Angelika Bruckner<br />
35<br />
Al Ilaf Thamin<br />
Farbe: Fuchs (rabicano)<br />
Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2014<br />
94113 Tiefenbach<br />
Stm.: 1,56<br />
Züchter:<br />
Decktaxe: 600 + 600 €<br />
Sabine von Elm<br />
(andere Rassen: 600 €)<br />
36<br />
Simply The Best AB <strong>Vol</strong>lblutaraber Simply The Best AB ist ein charismatischer<br />
Farbe: Dunkelbraun<br />
Standort d. Hengstes:<br />
geb.: 2016<br />
94113 Tiefenbach<br />
Stm.: 1,54<br />
Züchter:<br />
Decktaxe: 800 €<br />
Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />
(andere Rassen: 600 €)<br />
Sharaf Fareed AB<br />
Rappe, *2013<br />
Besitzer:<br />
Al Ilaf Thamin<br />
Fuchs, 2014<br />
Besitzer:<br />
Simply The Best AB<br />
Braun, *2016<br />
Besitzer:<br />
FM Shah<br />
Nasaa<br />
Sch., *2004<br />
Heart of Fire<br />
Rappe, *2004<br />
Emiratus B<br />
Fuchs, *1995<br />
GT Shardh<br />
Fuchs, *2013<br />
Heart of Fire<br />
Rappe, *2004<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Tamria Bint<br />
Thamam<br />
Sch., *1996<br />
Naskhi<br />
Dahmraks<br />
Asjah Bint<br />
Ashira<br />
Aldaran<br />
YA Heartbreaker<br />
(Elite)<br />
El Thay<br />
Mameluk<br />
223 Ibn<br />
Galal I (Elite)<br />
El Thay<br />
Thamam<br />
Bint Galia<br />
WH Justice<br />
(Elite)<br />
Magnum<br />
Psyche<br />
Vona Sher-<br />
Renea<br />
TF Shahraaz Botswana<br />
Aldaran<br />
YA Heartbreaker<br />
(Elite)<br />
Gharib<br />
Nabya<br />
El Thay Shah<br />
Manial<br />
Ashira II<br />
Vympel<br />
Ramirah BB<br />
Padrons<br />
Mahogany<br />
HH Heartbreaker<br />
Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />
Angelika Bruckner<br />
Wilmerting 20<br />
94113 Tiefenbach<br />
Tel.: 0171 7494947<br />
info@bavaria-pferdesport.de<br />
www.bavaria-pferdesport.de<br />
Ibn Nazeema<br />
(Nazeem)<br />
El Thay<br />
Mansoura (Elite)<br />
Ibn Galal I<br />
23 Ghalion<br />
Madkour I<br />
Taghreed<br />
El Thay Ibn<br />
Halim Shah<br />
Galia<br />
Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />
Angelika Bruckner<br />
Wilmerting 20<br />
94113 Tiefenbach<br />
Tel.: 0171 7494947<br />
info@bavaria-pferdesport.de<br />
www.bavaria-pferdesport.de<br />
Shaamis Amira<br />
Vympel<br />
Ramirah BB<br />
Padrons<br />
Mahogany<br />
HH Heartbreaker<br />
Bavaria <strong>Pferde</strong>sport<br />
Angelika Bruckner<br />
Wilmerting 20<br />
94113 Tiefenbach<br />
Tel.: 0171 7494947<br />
info@bavaria-pferdesport.de<br />
www.bavaria-pferdesport.de<br />
Sharaf Fareed AB (homozygot Rappe)<br />
stammt aus einer reinen Leistungsfamilie.<br />
Er selbst ist mit 7,4 (8/8/7/8/7/7/7) beim<br />
ZSAA gekört.<br />
Sein Vater FM Shah Nasaa ist in Deutschland<br />
und Österreich gekört und im Distanzsport<br />
UND auf Station leistungsgeprüft.<br />
Seine Mutter Heart of Fire ist prämiert<br />
(VZAP) und leistungsgeprüft mit Fremdreitertest<br />
8,5 als beste Stute an dem Tag gegen<br />
WB!<br />
Sein 7/8 Bruder Shah Haaleh AB ist 7-jährig<br />
inzwischen international bis 100 km im Distanzsport<br />
erfolgreich und bestes Distanzpferd<br />
<strong>2020</strong> in Österreich.<br />
Aus dieser Stutenfamilie stammen auch die<br />
100-Meiler-<strong>Pferde</strong> Abou Aichan, Hariya ED<br />
und Ali Baba.<br />
Fareed ist homozygoter Rappe, seine<br />
Nachzucht ist äußerst ganggewaltig, groß,<br />
korrekt, typvoll und sehr unkompliziert mit<br />
super Reitpferdepoints und Qualität.<br />
CA/SCID frei<br />
Al Ilaf Thamin - ägyptisch, asil, rabicano,<br />
Stockmaß: 1,56m , Röhrbein: 19,5 cm!<br />
Al Ilaf Thamin hat <strong>2020</strong> seine Stationsleistungsprüfung<br />
in Stadl Paura mit Wertnote<br />
8,02 abgelegt.<br />
Er gewann hierbei die:<br />
• Rittigkeit mit 8,38<br />
• Fremdreitertest mit 8,4<br />
• Konditionstest mit 8,64<br />
• außerdem erhielt er für das Galoppiervermögen<br />
die 9,13<br />
Somit entschied er die anteilsmäßig am<br />
höchsten gewichteten Kriterien für sich.<br />
Auch legte er <strong>2020</strong> die Veranlagungsprüfung<br />
‚Fahren‘ ab.<br />
Seinen Fohlen gibt er seine Coolness, seine<br />
absolut korrekte Oberlinie, viel arabischen<br />
Typ und ein korrektes Fundament mit viel<br />
Rahmen und beste Grundgangarten weiter.<br />
Ausgezeichnete Nachzucht ist vorhanden.<br />
ZSAA: silberne Schleife<br />
CA/SCID frei<br />
Junghengst der sich mit viel Ausdruck in Szene<br />
zu setzen weiß.<br />
Beim Anreiten überzeugt er durch seinen<br />
klaren Takt, viel Kraft und Grundkondition. Mit<br />
unerschütterlichem Nervenkostüm zieht er<br />
seine Bahnen, immer begierig zu lernen. Ein<br />
charismatischer Streber!<br />
Seine Rittigkeit hat er wohl von seiner Mutter<br />
Heart of Fire geerbt, die prämiert ist und die<br />
auf der SLP ihren Fremdreitertest mit 8,5<br />
gegen WB gewann.<br />
Muttervater Aldaran war ebenfalls leistungsgeprüft<br />
und in der Dressur erfolgreich, wie<br />
auch seine Nachzucht. Über die Mutterlinie<br />
sind folgende 100-Meiler-<strong>Pferde</strong> mit Simply<br />
verwandt: Abou Aichan, Hariya ED, Ali Baba<br />
und der Sohn des Muttervaters Anuar AB ist<br />
aktuell für die WM 2021 qualifiziert.<br />
Simply The Best AB‘s Vater GT Shardh ist ein<br />
sehr korrekter Jutice Sohn der auf mehreren<br />
Schauen erfolgreich war.<br />
CA/SCID frei.<br />
50<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
37<br />
NorCal Sierra SnoMan Partbred Araber / Pintabian „Ein athletischer Araber in bunter Jacke, mit sehr<br />
Farbe: Braunschecke<br />
geb.: 2006<br />
Stm.: 1,58 m<br />
Decktaxe: 500€<br />
38<br />
Colorful Phun Unlimited Pinto Araber<br />
Colorful Phun Unlimited steht 2021 für<br />
Farbe: Braunschecke<br />
geb.: 2015<br />
Stm.: 1,54 m<br />
Decktaxe: 800 € für<br />
VA und Partbred<br />
39<br />
Foto: Christiane Slawik<br />
Farbe: Dunkelfuchs<br />
geb.: 1992<br />
Stm.: 152 cm<br />
Decktaxe: 1.200 €<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Standort d. Hengstes:<br />
A-9871 Seeboden<br />
Züchter:<br />
L. or St. Detmer, USA<br />
Standort d. Hengstes:<br />
A-2630 Ternitz<br />
(Niederösterreich)<br />
Züchter: Gestüt Most<br />
Colorful, Claudia Kaul<br />
Baikal <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Baikal - Leistungsgeprüfter Sportaraber:<br />
Standort d. Hengstes:<br />
A-2851 Krumbach<br />
Züchter: E. Stark,<br />
Österreich<br />
NorCal Sierra SnoMan<br />
Braunschecke, *2006<br />
Colorful Phun Unlimited<br />
Braunschecke, *2015<br />
Baikal<br />
D‘Fuchs, *1997<br />
Majestic<br />
Sunspot<br />
Br‘Schecke, *1997<br />
SPA Uncondishnaluv<br />
ox<br />
*1987<br />
SH Limited<br />
Edition<br />
Rappschecke<br />
Colorful<br />
Phantastika<br />
*2010<br />
Balaton<br />
Fuchs, *1982<br />
Kashmir<br />
Fuchs, *1993<br />
Adore My<br />
Sunspot<br />
SH Nite<br />
Gambler<br />
SH Majic<br />
Moment<br />
TE<br />
Pharenheit<br />
Amurath<br />
Bogena<br />
Menes<br />
Panagia<br />
Mirok<br />
Monpelou<br />
Khouri BB<br />
51<br />
BHR Hosans<br />
Lancer<br />
MI Rosesahlee ox<br />
Ibn Raffon ox<br />
CV Crystal ox<br />
CV Charisma ox<br />
Saad II Monokl ox<br />
Monokluv ox Saad Shala ox<br />
Serras Cee-<br />
Cee ox<br />
Starz O-Fad ox<br />
Surserra ox<br />
Besitzer: Zuchtgemeinschaft<br />
Wertl & Piuk<br />
Pinto For Pleasure<br />
Am Unterrain 4<br />
A-9871 Seeboden<br />
Tel: 0043 676 30 33 862<br />
www.pinto-for-pleasure.at<br />
info@pinto-for-pleasure.at<br />
Dakota<br />
Gambler<br />
SH Ebony Moon<br />
Majestic<br />
Sunspot<br />
SH Nite Mariah<br />
RBA Phantom<br />
RBA Tahzmin<br />
Balaton<br />
Furno<br />
Klairanska<br />
Besitzer:<br />
AMB Arabians<br />
Döpplingerstraße 85<br />
A-2630 Ternitz<br />
Tel. 0043 650 / 2331355<br />
office@amb-arabians.at<br />
www.amb-arabians.at<br />
Nabeg<br />
Metropolia<br />
Aswan<br />
Pustinia<br />
Vatican<br />
Gamila de<br />
Monpelou<br />
Khouros<br />
Moncya<br />
Besitzer: Gut Fronleitenhof, Fam. Dries<br />
Fronleiten 1<br />
A-2851 Krumbach / Österreich<br />
Email: dries@aon.at<br />
Tel 0043 664 1616 933<br />
www.arabianhorses-austria.com<br />
korrektem Fundament, idealer Reitpferdehalsung<br />
und nahezu perfekter Oberlinie“ - so beschrieben<br />
ihn Richter 3jährig bei einer seiner Körungen<br />
2009: HB1 gekört in Österreich bei ÖAZV, APÖ und<br />
ECHA.<br />
SnoMan absolvierte sehr erfolgreich 2011 die<br />
HLP in Stadl Paura (7,81) und wird bei uns als<br />
Deckhengst und zuverlässiger & vielseitiger Freizeitpartner<br />
eingesetzt. Besonders hervorzuheben<br />
sind sein Springvermögen, Galoppiervermögen,<br />
Trainierbarkeit, Korrektheit & sein ausgeglichenes<br />
Temperament.<br />
• Österr. Bundes-Champion 2014 & Bundes-Res.-<br />
Sieger 2016<br />
• Futurity-Sieger & mehrfacher Halter-Champion<br />
in den USA<br />
99,8% <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
SCID – CA – LFS frei getestet<br />
Bewährter Vererber mit zahlreichen Prämienfohlen,<br />
Champions & Klassensiegern in mittlerweile 9<br />
europäischen Ländern.<br />
Sonderkonditionen für 2021 auf Anfrage.<br />
eine limitierte Anzahl an Fremdstuten im<br />
Natursprung zur Verfügung. Außerdem<br />
kann EU-weit TG-Samen in bester Qualität<br />
erworben werden.<br />
Dieser charismatische Junghengst hat einen<br />
Charakter aus Gold und wurde anlässlich<br />
der Körung des ÖAZV im Jahr 2019 auch für<br />
sein Fundament gelobt. Bei der HLP, welche<br />
er ebenfalls 2019 absolvierte und gewann,<br />
erhielt er die herausragende Note von 8,18<br />
und es wurde u.a. sein Charakter, aber auch<br />
sein Galoppiervermögen mit 9,5 bewertet.<br />
Abgesehen von seinem außerordentlich<br />
menschenbezogenen Charakter besticht er<br />
auch mit seiner Leistungsbereitschaft und<br />
seinem Ehrgeiz.<br />
Einige Eckdaten:<br />
• Reservesieger Körung 2019<br />
• Sieger HLP 2019<br />
• SCID, CA und LFS frei<br />
• 1,54m Stockmaß<br />
• Röhrbein 18,5cm<br />
• 98,13% VA-Anteil<br />
• Pintabianproducer<br />
• 3x Europameister VA Reining<br />
• Vize-Europameister VA Trail<br />
• Mehrfacher Österr. Meister<br />
• Erfolgreich in rasseoffenen Bewerben<br />
• WAHO Trophy Winner<br />
• Araber des Jahres<br />
Erfolgreiche Nachzucht ( u.a. Europameister<br />
Reining, Allround)<br />
Zuchtziele:<br />
Gebäude, Fundament, Rittigkeit, Charakter,<br />
Schönheit, Gesundheit, Pedigree<br />
CA/SCID clear<br />
Tiefkühlsamen weltweit, Nativ-Samen am<br />
Fronleitenhof<br />
Weitere Infos:<br />
https://www.arabianhorses-austria.com/<br />
unsere-pferde/deckhengste/baikal/<br />
HengstParade
HengstParade<br />
40<br />
Foto: Christiane Slawik<br />
Farbe: Fuchs<br />
geb.: 2009<br />
Stm.: 151 cm<br />
Decktaxe: 1.200 €<br />
41<br />
Foto: Christiane Slawik<br />
Muscateals Saphir <strong>Vol</strong>lblutaraber Muscateals Saphir - Leistungsgeprüfter<br />
Farbe: Dunkelbraun<br />
geb.: 2002<br />
Stm.: 158 cm<br />
Decktaxe: 1.200 €<br />
TA Markoni <strong>Vol</strong>lblutaraber TA Markoni - Leistungsgeprüfter Sportaraber:<br />
• Vize-Europameister VA Reining<br />
Standort d. Hengstes:<br />
A-2851 Krumbach<br />
Züchter: Toskhara<br />
Arabians, USA<br />
Standort d. Hengstes:<br />
A-2851 Krumbach<br />
Züchter:<br />
Gut Fronleitenhof<br />
TA Markoni<br />
Fuchs, *2009<br />
Muscateals Saphir<br />
D‘Braun, *2002<br />
Kordelas<br />
Sch., *1994<br />
Marieta<br />
Braun, *1991<br />
MHR Muscateal<br />
Braun, *1985<br />
Desert<br />
Shalimar<br />
D‘Braun, *1990<br />
Monogramm Negatraz<br />
Kabala<br />
Arbil<br />
Miranda<br />
Muscat<br />
Salon<br />
Malpia<br />
MHR<br />
Bask<br />
Princess Bask Hayley<br />
Hi-Fashion<br />
Nebiel<br />
TCB Jasmin<br />
Monogramma<br />
Palas<br />
Kometa<br />
Banat<br />
Arba<br />
El Paso<br />
Mitra<br />
Besitzer: Gut Fronleitenhof, Fam. Dries<br />
Fronleiten 1<br />
A-2851 Krumbach / Österreich<br />
Email: dries@aon.at<br />
Tel 0043 664 1616 933<br />
www.arabianhorses-austria.com<br />
Nabiel<br />
Yasamin<br />
Thunder Bey<br />
Mias Galaxy<br />
Besitzer: Gut Fronleitenhof, Fam. Dries<br />
Fronleiten 1<br />
A-2851 Krumbach / Österreich<br />
Email: dries@aon.at<br />
Tel 0043 664 1616 933<br />
www.arabianhorses-austria.com<br />
• Österr. Meister VA Reining<br />
• Scottsdale Derby Champion Arabian<br />
Reining Non Pro<br />
• Scottsdale Champion Arabian Reining<br />
Lim Non Pro<br />
• Top Ten Scottsdale Arabian Reining Futurity<br />
• Top Ten US Nationals Arabian Reining<br />
Futurity<br />
• Siege und Platzierungen Amateur Reining<br />
und Pleasure rasseoffen<br />
weiterhin im Turniersport aktiv<br />
erster Fohlenjahrgang 2017 u.a. am<br />
Fronleitenhof<br />
Zuchtziele:<br />
Gebäude, Fundament Rittigkeit, Charakter,<br />
Schönheit, Gesundheit, Pedigree,<br />
CA/SCID clear<br />
Tiefkühlsamen europaweit<br />
Nativsamen am Fronleitenhof<br />
Weitere Infos:<br />
https://www.arabianhorses-austria.com/<br />
unsere-pferde/deckhengste/ta-markoni/<br />
Sportaraber:<br />
• Europameister VA Trail<br />
• Europameister VA Pleasure<br />
• Europameister VA Reining<br />
• Mehrfacher Allround Champion,<br />
auch rasseoffen u.v.a.<br />
Zuchtziele:<br />
Gebäude, Fundament, Rittigkeit, Charakter,<br />
Schönheit, Gesundheit, Pedigree<br />
Nachzucht u.a. am Fronleitenhof<br />
CA/SCID clear<br />
Tiefkühlsamen europaweit, Nativ-Samen am<br />
Fronleitenhof<br />
Weitere Infos:<br />
https://www.arabianhorses-austria.com/<br />
unsere-pferde/deckhengste/muscateal-ssaphir/<br />
42<br />
GFH Sonar SeGanges <strong>Vol</strong>lblutaraber GFH Sonar SeGanges - Leistungsgeprüfter<br />
Foto: Christiane Slawik<br />
Farbe: Braun<br />
geb.: 2009<br />
Stm.: 150 cm<br />
Decktaxe: 1.200 €<br />
Standort d. Hengstes:<br />
A-2851 Krumbach<br />
Züchter: Janow<br />
Podlaski, Polen<br />
GFH Sonar SeGanges<br />
Braun, *2009<br />
Ganges<br />
Braun, *1994<br />
Sonora<br />
Braun, *2004<br />
Monogramm Negatraz<br />
Garonna<br />
Metropolis<br />
NA<br />
Sigma<br />
Monogramma<br />
Fanatyk<br />
Gizela<br />
Concensus<br />
NDL Martinique<br />
Ararat<br />
Siec<br />
Besitzer: Gut Fronleitenhof, Fam. Dries<br />
Fronleiten 1<br />
A-2851 Krumbach / Österreich<br />
Email: dries@aon.at<br />
Tel 0043 664 1616 933<br />
www.arabianhorses-austria.com<br />
Sportaraber:<br />
• Europameister VA Reining<br />
• Österr. Meister VA Reining<br />
• Top Five Platzierungen NRHA, rasseoffen<br />
• Qualifikation NRHA European Championships,<br />
rasseoffen, u.v.a.<br />
• Araber des Jahres 2018<br />
weiterhin im Turniersport aktiv<br />
erster Fohlenjahrgang 2108 am<br />
Fronleitenhof<br />
Zuchtziele:<br />
Gebäude, Fundament, Rittigkeit, Charakter,<br />
Schönheit, Gesundheit, Pedigree<br />
CA/SCID clear<br />
Tiefkühlsamen europaweit<br />
Weitere Infos:<br />
https://www.arabianhorses-austria.com/<br />
unsere-pferde/deckhengste/gfh-sonar-seganges/<br />
52<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
31<br />
TERSK STUD CORDIALLY <strong>IN</strong>VITES<br />
FOR <strong>THE</strong>IR<br />
SUMMER TOUR TO RUSSIA<br />
14TH - 22TH AUGUST 2021<br />
August 14th – arrival by Aeroflot flight from Moscow Sheremetyevo SU 1314 to<br />
Mineralnye Vody airport (about 23:25h). Transfer to the hotel “Mask” 4*<br />
August 15th – Guided sightseeing tour to the city of Pyatigorsk at the foot of<br />
Mount Mashuk. In the afternoon you will have lunch and enjoy races at the<br />
Pyatigorsk racecourse.<br />
August 16th – A full-day trip to the private Samovolov Stud. Stud visit with<br />
presentation of their best Arabian and English Thoroughbred horses. Lunch<br />
at the stud “Russian style”.<br />
August 17th – Breeding parade of stallions at Tersk Stud. Trip to the pastures<br />
where mares and foals graze under the supervision of mounted shepherds.<br />
After lunch in the hotel, you’ll be brought back to Tersk to see a presentation of the<br />
best brood mares.<br />
August 18th – A full-day-trip to the highest mountain of Europe – Mount Elbrus<br />
(5,642 m) with a traditional local lunch in the valley Azau.<br />
August 19th – A trip to Stavropol Stud. A studfarm famous for breeding Akhal-Teke<br />
and English Thoroughbred horses. After lunch in a restaurant in Pyatigorsk,<br />
you will be taken to Pyatigorsk racetrack to see racehorses of Tersk Stud.<br />
August 20th – A full-day-trip to the incredible Dombay (4,047 m) with its mountains<br />
and waterfalls with lunch in the valley.<br />
August 21st – A full-day VIP package with meals and drinks at Tersk Stud, where<br />
you’ll be able to see the Arabian horse Show Russian National Championship<br />
(RASB) “Star of Five Mountains” with about 70 horses participating.<br />
August 22nd – The second full-day VIP tour to Tersk Stud with the Finals of the<br />
Arabian horse Show “Star of Five Mountains” followed by the famous Open Day<br />
attractions such as Cossack stunt-riding, folk festivals and musical concert.<br />
Price per person is € 1400 (provided 15 persons have booked the trip), €<br />
1550 (provided 10 persons have booked the trip) including hotel, all transfers<br />
and meals (airplane ticket excluded). Supplement for accommodation<br />
in a room for single use € 150.<br />
Deadline for registration: 1st July 2021<br />
For details please email: terkonzavod@mail.ru (English spoken)<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
53
Der VZAP zu Gast auf der Kauber Platte<br />
Silberschleife mit <strong>24</strong><br />
Shagya-Araber<br />
Zucht News<br />
Am 11. Oktober fand eine Stuten- und Fohlenprämierung<br />
sowie Hengsteintragung und<br />
-körung auf dem Gestüt Kauber Platte statt.<br />
Der Wettergott war gnädig und schickte sogar<br />
ein paar Sonnenstrahlen, sodass sich die<br />
Stuten und Fohlen in dem großen Roundpen<br />
- wo sonst das Kauber Platte Championat<br />
stattfindet - präsentieren konnten.<br />
Angetreten waren zwei Fohlen vom Gestüt<br />
Kauber Platte, zwei Halbgeschwister, die<br />
sich auch sehr ähnlich sehen. Zum einen KP<br />
Hossam (a.d. KP Hodhoda), zum anderen KP<br />
Maya Bint Maryooma (a.d. KP Maryooma),<br />
melstute mit einer Zuchtleistung von 13 Fohlen.<br />
Sie ist vor allem eine Hengstmutter, u.a.<br />
von Prinik Kossack, der auch in Deutschland<br />
im Zuchteinsatz war, und Primeval Kossack,<br />
der in Holland die WAHO-Trophy gewann<br />
aufgrund seiner ausgezeichneten Dressurergebnisse.<br />
Pribaltika ist eine kräftige Stute mit<br />
großem Rahmen, ihr Rücken hat aufgrund<br />
des Alters und der zahlreichen Fohlen nachgegeben,<br />
was man bei Balaton-Kindern öfters<br />
sieht. Positiv fällt jedoch auf, dass es ihr<br />
trotzdem gelingt, den Schub aus der Hinterhand<br />
in eine kraftvolle, raumgreifende Vor-<br />
Seit über 30 Jahren setzt sich Elke Wilfart für<br />
die altdeutschen <strong>Vol</strong>lblutaraber ein, einer davon<br />
ist Karim Al Mansur (Wisznu Ibn Sawih /<br />
Kalisha III) *1996. Dieses Jahr sollte er beim<br />
ZSAA eingetragen werden. Aber Karim ist<br />
absolut kein Showtyp. Zückt man die Kamera<br />
oder das Handy, quittiert er dies mit hängenden<br />
Ohren, Lippen, Augenlider, Rücken<br />
und Schweif und wartet darauf, dass man das<br />
Vorhaben aufgibt. Karim wurde vermessen:<br />
1,49 m Stockmaß, 1,55 m Bandmaß, 1,48 m<br />
Brust und 20,5 cm Röhrbein. Dann ging es in<br />
den Auslauf. Langsam kam Leben in ihn, an<br />
KP Maya Bint Maryooma (KP Al Nakib Ibn<br />
Tameen / Maryooma) *<strong>2020</strong><br />
KK Saleemah Bint Shaiga (Ghayatan / Shaiga)<br />
*2012<br />
Karim Al Mansur (Wisznu Ibn Sawih / Kalsiha II<br />
) *1996, Silberschleife<br />
Pribaltika (Balaton / Pantomima) *1999 Borodina (Piligrim / Molvina) *2000<br />
beide vom gestütseigenen Hengst KP Al Nakib<br />
Ibn Tameen. Beide Fohlen sind elegant<br />
und langlinig, sie können sich bewegen und<br />
haben sich damit Gold verdient.<br />
Interessant wurde es auch zur Stutenprämierung:<br />
Vier Stuten traten an, zwei von Katrin<br />
Koch, Gestüt Shynah Arabians, brachte<br />
zwei Stuten aus eigener Zucht, von denen<br />
eine die Prämie erhielt. Es war dies KK Saleemah<br />
Bint Shaiga (Ghayatan / Shaiga) *2012,<br />
eine braune Stute mit sehr raumgreifenden<br />
Gängen, obwohl sie etwas "gut im Futter"<br />
war. Sie steht im "alten Typ", was bei ihrem<br />
Vater Ghayatan auch kein Wunder ist, er ist<br />
zweifach auf Gabor II ingezüchtet und führt<br />
neben Gharib viel Griesbach-Blut. Saleemah<br />
imponiert durch ihren Aufsatz, sie trägt sich<br />
schön und ist insgesamt eine harmonische<br />
Erscheinung.<br />
Dr. Friedemann Reichert brachte zwei Stuten<br />
zur Beurteilung. Beide wurden mit Gold<br />
ausgezeichnet. Es war dies Pribaltika (Balaton<br />
/ Pantomima), eine bereits 21-jährige Schimwärtsbewegung<br />
zu verwandeln. Ebenfalls<br />
auffallend das schöne große, ruhige Auge.<br />
Ihre Stallgenossin Borodina stellt eine arabische<br />
Mutterstute nahezu in Perfektion dar.<br />
Feminin, mit großem, dunklem Auge, feinen<br />
Nüstern und einer langen, eleganten Halsung.<br />
Auch hier hat der Rücken durch das Alter<br />
(20), 11 Fohlen und Balaton als Großvater<br />
etwas gelitten. Sie ist Mutter eines Beschälers<br />
und von drei ganz ausgezeichneten Mutterstuten<br />
- Bajena, Belosnejka und Belle - im<br />
russischen Gestüt Tersk, von wo sie letzten<br />
November importiert wurde. Auch Borodina<br />
kann sich bewegen - wenngleich sie hier in<br />
Kaub unter ihren Möglichkeiten blieb. Borodina<br />
war in Russland National-Championesse<br />
und WAHO-Trophy-Gewinnerin. Beide Stuten<br />
sind ein Bereicherung für die deutsche<br />
Zucht - wenn sie denn noch einmal tragend<br />
werden.<br />
Die Hengste wurden bereits S. <strong>24</strong> ff. vorgestellt.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
EM Karimah bint Talin (Karim Al Mansur / Blue<br />
Talin), *<strong>2020</strong>, **-Fohlen-Prämie<br />
der Hand der Tochter wölbte er seinen Hals<br />
und hob seinen Schweif. Dann kam das Signal:<br />
„Bitte mal Freilauf!“ Und Karim lief – und<br />
zeigte, was ein Herr der alten Garde an Aufrichtung,<br />
Schwung, Schwebephase, Kraft und<br />
Ausstrahlung auch in seinem Alter zu bieten<br />
hat – und er wurde mit der silbernen Schleife<br />
prämiert!<br />
Karim kam erst 18-jährig zu Elke Wilfart und<br />
er hat sich hier nach einem langen Junggesellendasein<br />
auf ein „Eheleben“ umgestellt,<br />
das er sehr genießt. Er lebt im eigens für ihn<br />
gebauten Offenstall inmitten seiner Herde. Er<br />
vererbt sein Interieur so sicher wie sein Exterieur.<br />
Bislang gibt es fünf Fohlen von ihm bei<br />
seiner Besitzerin. Karims diesjährige Tochter<br />
EM Karimah konnte ebenfalls begeistern, sie<br />
bekam eine Zwei-Sterne-Fohlenprämie.<br />
Und wie meinte der Verbandsvorsitzende Ahmed<br />
Al Samarraie, als er ihn prämiert hatte:<br />
„Wissen Sie eigentlich, was für einen Schatz<br />
Sie da haben?“ „Ja, ich weiß schon lang was<br />
ich da habe.“<br />
E. Wilfart / - gw-<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong><br />
54
News<br />
Henganerkennung des ÖAZV<br />
Der Österreichische Araberzuchtverband<br />
(ÖAZV) hat am 1. August <strong>2020</strong><br />
zu seiner jährlichen Hengstanerkennung<br />
ins <strong>Pferde</strong>zentrum Stadl Paura geladen.<br />
Außerdem fanden zeitgleich auch die<br />
Stutbuchaufnahme und ein Fohlenchampionat<br />
statt. Der ÖAZV betreut die Rassen Shagya-,<br />
Anglo- und Partbred-Araber.<br />
Zur Hengstanerkennung stellten sich zwei<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraberhengste, zwei Partbred-Araber<br />
sowie ein Shagya-Araber. Gekört/anerkannt<br />
gilt ein Hengst, wenn er die Note 7,0<br />
oder mehr erreicht hat, vorbehaltlich der<br />
erfolgreichen Teilnahme an einer Hengstleistungsprüfung.<br />
Nachfolgend eine Zusammenfassung der<br />
Kommentierung der Körkommission:<br />
Zur Zweitbewertung für die Hengstanerkennung<br />
war der Shagya-Araber 555 Siraj<br />
el Leil (307Siglavy XVII-1 / 157 Fekhra II)<br />
gemeldet. Züchter: Zvonko Kutlesa, Besitzer:<br />
Ulrich Adensamer. Siraj el Leil ist ein<br />
Hengst mit ausreichend edlem Kopf, mittlerem<br />
Ausdruck und einem genügend langen,<br />
eher geraden Hals. Das Gebäude ist<br />
funktionell, wobei die Körperpartien etwas<br />
größer ausgebaut sein könnten. Der Schritt<br />
ist raumgreifend und taktsicher, der Trab<br />
gut getragen mit genügend Raumgriff und<br />
schwingendem Rücken. Der Galopp hat<br />
ebenfalls Raumgriff, ist dabei etwas flach,<br />
aber gut durchgesprungen. Körentscheidung:<br />
Anerkannt mit einer Gesamtnote: 7,11<br />
Der Hengst hat die HLP bereits abgelegt und<br />
wird ins Hengstbuch I eingetragen.<br />
Zur Hengstanerkennung war der <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Quadir STYR-eha (Quickly du Sauveterre<br />
/ Ainhoa Syldarike) gemeldet, Züchter<br />
und Besitzer: Mag. Markus Hubmann<br />
Quadir ist ein sportiver Hengst mit mittlerer<br />
Typausprägung, bei dem etwas mehr<br />
Adel wünschenswert wäre. Das Gebäude ist<br />
an sich harmonisch. Der Übergang von der<br />
Mittelhand zur Kruppe ist etwas gerade, wobei<br />
die Mittelhand etwas mehr Hinterrippe<br />
aufweisen könnte. Das Fundament ist gut<br />
textiert, die Gelenke gut ausgeprägt. Der<br />
Schritt zeigt sich taktsicher mit mittlerem<br />
Raumgriff. Der Trab ist locker mit schwingendem<br />
Rücken, dabei etwas begrenzt in<br />
der Vorhand. Die Galoppade ist eher flach,<br />
aber sehr gut gesprungen bei gutem Raumgriff.<br />
Körentscheidung: Anerkannt mit einer Gesamtnote:<br />
7,11<br />
Ebenfalls zur Hengstanerkennung wurde<br />
der Partbred-Araber Shine ibn Sauda Zahra<br />
(Sauda Zahra x Shalynoah) vorgestellt, Züchterin:<br />
Barbara Wallner, Besitzerin: Sabrina<br />
Wassermaier<br />
Der noch junge dreijährige Hengst ist recht<br />
gut entwickelt. Er ist ein harmonischer,<br />
im Gebäude gut angelegter, athletischer<br />
Hengst mit genügend Geschlechtsausdruck<br />
Dressurlehrgang<br />
mit Susanne Hoyler<br />
Am zweiten Novemberwochenende wurde<br />
auf der großzügigen Reitanlage des Schwarzwälder<br />
Reitervereins Freudenstadt e.V. ein<br />
Dressurlehrgang mit Susanne Hoyler organisiert.<br />
Hierzu waren auch <strong>Vol</strong>lblutaraber eingeladen.<br />
Sehr erfreulich war die Resonanz, denn<br />
von insgesamt zehn Teilnehmern waren vier<br />
Anmeldungen von <strong>Vol</strong>lblutarabern aus der<br />
Umgebung. Hierbei handelte es sich um zwei<br />
4-jährige Nachwuchspferde sowie einen 9-jährigen<br />
Wallach und einen 16-jährigen Hengst.<br />
Leider musste der 4-jährige Wallach wegen<br />
einer kleinen Verletzung kurzfristig absagen.<br />
Dafür kam die 4-jährige Stute Aurora JMA<br />
Shagya-Araber-Hengst 555 Siraj el Leil (307<br />
Siglavy XVII-1 / 157 Fekhra II) *2011<br />
Foto: Doris Dobetsberger<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraberhengst Quadir STYR-eha (Quickly<br />
du Sauveterre / Ainhoa Syldarike) *2015<br />
Foto: Doris Dobetsberger<br />
und mittlerem Adel. Vielleicht würde man<br />
ihm noch etwas mehr Schmelz wünschen,<br />
aber er ist auch absolut noch in der Entwicklung<br />
stehend. Das Fundament ist kräftig und<br />
ausreichend korrekt gestellt. Im Trab und<br />
Galopp hat er gute Anlagen gezeigt, ist aber<br />
etwas fest geblieben. Im Schritt zeigte er sich<br />
im Schlussring taktsicher und raumgreifend.<br />
Mehr Schulterfreiheit und Raumgriff könnte<br />
man sich im Trab und Galopp wünschen.<br />
Körentscheidung: anerkannt, Gesamtnote:<br />
7,0. Der Hengst wird nach abgelegter HLP<br />
ins Hengstbuch I eingetragen.<br />
Auch der Partbred-Araber Caiylani el Zahra<br />
(Sauda Zahra x Esprit E.A.F) stellte sich zur<br />
Hengstanerkennung vor, Züchterin/Besitzerin:<br />
Claudia-Katalin Schindler.<br />
Es wurde ein ausdrucksstarker Hengst vorgestellt.<br />
Langlinig, mit 1,52 m mittelrahmig. Er<br />
verfügt über einen schönen Kopf mit mittlerem<br />
Auge, einer genügend langen Halsung.<br />
Das Gebäude ist gut angelegt, wobei<br />
die Schulter etwas flacher sein könnte. Die<br />
Kruppe selbst ist etwas flach. Im Fundament<br />
ist der Hengst korrekt genug gestellt. Der<br />
Hengst hat sich im Freilauf sehr gut gezeigt.<br />
Leichtfüßig und durchlässig. Der Trab ist gut<br />
getragen und locker mit genügend Raumgriff.<br />
Der Galopp ist gut gesprungen. Einzig<br />
im Schritt war der Hengst nicht locker genug.<br />
Körentscheidung: gekört, Gesamtnote: 7,05<br />
Der Hengst wird nach abgelegter HLP ins<br />
Hengstbuch I eingetragen.<br />
Alexandra Dietl<br />
56<br />
Aurora JMA (Emerald J / Alianah) *2016 unter<br />
ihrer Reiterin Selina Rosner.<br />
Foto: privat<br />
(Emerald J / Alianah), Z. u. B.: Josef Murawski<br />
mit ihrer Reiterin Selina Rosner und zeigte<br />
sich in der neuen Umgebung sehr rittig und<br />
willig. Die anderen beiden <strong>Vol</strong>lblutaraber kamen<br />
aus Rottweil, beide in der Szene bereits<br />
bekannt: Mosri al Dahab (Dahab / Mosila) im<br />
Besitz von Renate Faustmann, geritten von<br />
Emma Dorn, der in diesem Jahr in Marbach<br />
zur Zucht eingesetzt war. Er wird nun weiter<br />
dressurmäßig gefördert, um im kommenden<br />
Jahr wieder beim Europachampionat des gerittenen<br />
Sportarabers in Wiener Neustadt zu<br />
starten. Er ist in der Dressur auf dem Weg zur<br />
Klasse M und Pferd und Reiter konnten einige<br />
hilfreiche Tipps von Susanne Hoyler mit nach<br />
Hause nehmen.<br />
Mosri al Dahab hat seinen Boxennachbarn<br />
Mamlakee (DF Malik Jamil / Maaza) mitgebracht,<br />
der mittlerweile im Besitz der Familie<br />
Dorn in Rottweil ist. Das Haupt- und Landesgestüt<br />
Marbach hatte ihn als Wallach verkauft<br />
und freut sich, dass er nun im Sport gefördert<br />
und vorgestellt werden soll.<br />
Susanne Hoyler war sehr zufrieden mit ihren<br />
Schülern und konnte wertvolle Anregungen<br />
für die Winterarbeit vermitteln.<br />
Ein Appell der Reiter geht an alle Schauveranstalter,<br />
bitte Events mit Reitklassen, ähnlich<br />
der Arabian Futurity in Ströhen, ausschreiben.<br />
Dort gab es Hunter Pleasure, Classic Pleasure,<br />
Western Pleasure und Ranch Riding. Zur Vorbereitung<br />
ist Susanne Hoyler gerne bereit,<br />
weitere Lehrgänge an verschiedenen Standorten<br />
anzubieten.<br />
Edith Lipp<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
In gute Hände<br />
abzugeben:<br />
Wir Gedenken...<br />
Am 6. Dezember verstarb Amir Ali Sardar-Afkhami<br />
im Alter von 91 Jahren in Paris. Seit<br />
1985 züchtete er arabische <strong>Pferde</strong> auf seinem<br />
Gestüt Shah Arabians in Sologne, etwas 1,5<br />
Stunden südlich von Paris.<br />
Geboren am 22. November 1929 in Teheran,<br />
wuchs er in einer Familie auf, in der <strong>Pferde</strong> ein<br />
wesentlicher Bestandteil des Lebens waren.<br />
Im Alter von nur 15 Jahren ging er nach Paris,<br />
wo er später an der École des Beaux-Arts<br />
(Schule der Schönen Künste) Architektur<br />
studierte und als einer der Besten abschloß.<br />
1963 promovierte er in Architektur an der<br />
Fakultät der Bildenden Künste in Paris und<br />
kehrte anschließend in den Iran zurück, um<br />
an der Teheraner Universität zu lehren. Später<br />
gründete er sein eigenes Architekturbüro in<br />
Teheran. Er hat berühmte Bauwerke wie das<br />
Stadttheater und das Parlamentsgebäude in<br />
Teheran entworfen.<br />
Ali Sardar verließ den Iran kurz vor der Revolution<br />
1979 und ließ sich in Frankreich nieder.<br />
Hier gründete er 1985 sein Gestüt Shah Arabians,<br />
das er vor allem mit russischen Linien<br />
aufbaute. Einer seiner Hauptbeschäler war<br />
Abakan (Balaton / Amunitia) *1988, der rund<br />
100 Fohlen in Frankreich hinterließ. Ein anderer<br />
Hengst war Hiro (Menes / Pudra) *1990,<br />
der in Amerika gezüchtet wurde. Als die <strong>Pferde</strong><br />
des Gestüts Om El Arab versteigert wurden,<br />
sicherte er sich Estashan Ibn Estopa (Ibn<br />
Estopa / Estasha) *1989 zum Outcross. Seine<br />
<strong>Pferde</strong>, die dem russischen Modell von Leistung<br />
und Schönheit folgten, holten zahlreiche<br />
nationale und internationale Championate.<br />
In der jüngeren Vergangenheit wurden<br />
auch moderne Schauhengste in der Zucht<br />
eingesetzt. Seine Frau Leila und das Team<br />
von Shah Arabians wollen sein Lebenswerk<br />
fortführen.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
In Polen verstarb<br />
am 25. Oktober<br />
Andrzej Stefan<br />
Grzybowski im<br />
Alter von 90 Jahren.<br />
Er war Schauspieler,<br />
Architekt,<br />
Künstler und Liebhaber<br />
von arabischen<br />
<strong>Pferde</strong>n.<br />
Schon in jungen<br />
Jahren machte er<br />
Reitpferde und <strong>Pferde</strong> vor dem Schlitten<br />
zum Hauptthema seiner Zeichnungen. 1964<br />
arbeitete Grzybowski bei der polnischen diplomatischen<br />
Vertretung in Damaskus, wo<br />
er das arabische Pferd kennenlernte. 1967<br />
besuchte er Janow Podlaski, wo er die Autorin<br />
Erika Schiele kennenlernte. Er illustrierte<br />
ihre beiden Bücher „Arabiens <strong>Pferde</strong>, Allahs<br />
liebste Kinder“ und „Araber in Europa“ und<br />
verschiedene Beiträge in der Zeitschrift<br />
"<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong>". Dank seiner hippologischen<br />
Kenntnisse, verbunden mit seinem<br />
Talent, hatten diese <strong>Pferde</strong> eine besondere<br />
Lebendigkeit.<br />
Grzybowski kam oft nach Janow Podlaski, wo<br />
er früher auch geritten ist; das bekannte Logo<br />
des Gestüts ist aus seiner Feder.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Anzeige<br />
Foto: Oliver Seitz<br />
News<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />
WM Jawaiz ox *2017<br />
v. Said ox a.d. Jawharat Al Hummar ox<br />
v. Shamekh Al Shaqab ox<br />
Ansprechpartner: Ausbildungsleiter<br />
Rolf Eberhardt (01 70) 2 20 47 52<br />
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57<br />
Arab WM Jawaiz 210x148.indd 1 17.12.20 08:38
News<br />
Pagur im Einsatz bei den Trakehnern und in Bábolna<br />
Der <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst Pagur (Gepard<br />
/ Pospa) *2007 steht für die<br />
Decksaison 2021 im Nationalgestüt<br />
Bábolna im Einsatz für <strong>Vol</strong>lblutaraber und<br />
Shagya-Araber. Pagur repräsentiert die selten<br />
gewordene Kuhailan Adjuz-Linie über<br />
den Bábolnaer Koheilan IV und den Russen<br />
Priboj. Er ist außerdem ein ausgewiesener<br />
Leistungshengst mit überdurchschnittlichen<br />
Erfolgen im Rennsport, und Ausbildung<br />
bis Kl. M im Dressursport. Es wird auch<br />
überlegt, ob er in der Gidran-Zucht zum<br />
Einsatz kommen könnte. Der Gidran ist ein<br />
ungarischer Anglo-Araber, wobei es nur<br />
Füchse gibt. Pagur wäre nicht nur aufgrund<br />
seiner Farbe prädestiniert, er ist auch für die<br />
Warmblutzucht in Österreich und bei den<br />
Trakehnern zugelassen. Sein zweieinhalbjähriger<br />
Sohn Osterwunder war bereits im<br />
Fohlenalter Reservechampion bei den sprin-<br />
Trakehner Osterwunder (v. Pagur ox) anläßlich<br />
der Körung in Neumünster <strong>2020</strong>.<br />
Foto: P. Richterich<br />
gebtont gezogenen Fohlen. Jetzt wurde er<br />
am 17. Oktober <strong>2020</strong> in Neumünster beim<br />
Trakehner Verband gekört. Er erhielt sowohl<br />
den Titel „Bester Halbbluthengst“ als auch<br />
„Bester Springhengst“ der Körung.<br />
-gw-<br />
WM Devdas besteht HLP in Neustadt/Dosse<br />
Kein Weltchampionat<br />
Nachdem das Welt-Championat von<br />
seinem Termin im November auf den<br />
Dezember und dann auf den Januar<br />
verlegt wurde, kam nun das "Aus" für die<br />
Veranstaltung. Aufgrund der Corona-Pandemie<br />
ist es nicht möglich, die Veranstaltung in<br />
gewohntem Rahmen durchzuführen. Somit<br />
wird ein neuer Termin für Dezember 2021<br />
angestrebt.<br />
-gw-<br />
"Heritage"-Rennen<br />
My Boy Sam (Sambist / CV Tulee) *2015 - dritter<br />
im European Heritage Championship.<br />
Foto: Roger Lothaire<br />
WM Devdas (Dschehim / Dahi) *2016 hat die springbetonte Hengstleistungsprüfung in Neustadt/<br />
Dosse als einziger <strong>Vol</strong>lblutaraber erfolgreich abgelegt. Das Foto zeigt ihn anläßlich der VZAP-<br />
Körung 2019, aus der er als Siegerhengst hervorging.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Der Weil-Marbacher WM Devdas<br />
(Dschehim / Dahi) *2016 wurde zur<br />
HLP in die „Höhle des Löwen“ nach<br />
Neustadt/Dosse geschickt. Dort legte er<br />
im 50-Tage-Test die springbetonte Leistungsprüfung<br />
ab, wobei er unter 35 Warmbluthengsten<br />
der einzige <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
war. Zwar erreichte er mit 7,45 Punkten nur<br />
einen Platz im letzten Drittel, aber seit die<br />
HLP auf die Spezialisten unter den <strong>Pferde</strong>n<br />
zugeschnitten wurde, haben Allrounder,<br />
wie es die arabischen <strong>Pferde</strong> darstellen,<br />
einen schlechten Stand. So gesehen ist die<br />
erfolgreiche Ablegung der HLP schon als<br />
großer Erfolg zu werten. Schaut man sich<br />
die Einzelnoten an, so hat WM Devdas in<br />
den drei Kriterien „Interieur“, „Charakter/<br />
Temperament“ und „Leistungsbereitschaft“<br />
Höchstnoten zwischen 9,5 und 9,0 erzielt,<br />
die nur noch vom Prüfungssieger Quiwi Capitol,<br />
einem 6-jährigen Holsteiner, erreicht<br />
oder übertroffen wurden. Auch lag Devdas<br />
in seinen Grundgangarten Schritt und Trab<br />
über dem Prüfungsdurchschnitt.<br />
Der 1,63 m große VZAP-Körungssieger von<br />
2019 hat damit die in ihn gesetzten Erwartungen,<br />
Nachfolger von Dschehim und<br />
Said in der Bairaktar-Linie im Haupt- und<br />
Landgestüt Marbach zu werden, bislang<br />
erfüllt, war doch gerade die Reiteignung<br />
erklärtes Zuchtziel von König Wilhelm I.,<br />
Gründer des Königlichen Gestüts Weil, auf<br />
dessen Linien WM Devdas sowohl väterlicher-,<br />
wie auch mütterlicherseits (Murana I)<br />
zurückgeht.<br />
-gw-<br />
58<br />
Vor über fünf Jahren wurden die “Heritage”-Rennen<br />
auf eine Initiative von<br />
Sheikh Sultan ins Leben gerufen. Seit<br />
seinem Tod 2019 tut man sich schwer, diese<br />
am Leben zu erhalten, weil weitgehend<br />
Sponsorengelder fehlen. Nelly Philippot<br />
hält trotz aller Schwierigkeiten das Europa-Championat<br />
für „Heritage-<strong>Pferde</strong>“ am<br />
Leben und so fand dieses Rennen am 12.<br />
November in Ghlin / Belgien statt. Leider<br />
konnten nicht alle Teilnehmer aufgrund<br />
von Corona-Beschränkungen anreisen, dies<br />
betraf vor allem <strong>Pferde</strong> aus Slowenien und<br />
Bulgarien. Dennoch nahmen <strong>Pferde</strong> von<br />
weither teil, sie kamen sogar aus Spanien<br />
und Schweden angereist.<br />
Sieger über 2100 m wurde LS Max Factor<br />
(Izz Al Khail / LS Flying Chanel) *2016 aus<br />
Schweden, der väterlicherseits auf Drug<br />
zurückgeht. Er gewann in 2:34’54’’ und mit<br />
sechs Längen Vorsprung zu Heritage Vadel<br />
(Vadeer / Heritage Silver Delaney) *2015<br />
aus Großbritannien. Mit einer halben Länge<br />
Abstand folgte My Boy Sam (Sambist /<br />
CV Tulee) *2015, ebenfalls aus Großbritannien.<br />
Insgesamt nahmen 6 <strong>Pferde</strong> am Rennen<br />
teil.<br />
-gw-<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
4 Einzelhefte<br />
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News<br />
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59
Shagya-Araber<br />
Zucht News<br />
Das Teilnehmerfeld war zur diesjährigen<br />
HLP im <strong>Pferde</strong>zentrum Stadl Paura<br />
relativ groß und vielfältig. Insgesamt<br />
nahmen acht Hengste an der Prüfung teil, darunter<br />
zwei Shagya-Araber, zwei Partbred-Araber<br />
und vier <strong>Vol</strong>lblutaraber. Drei der Hengste<br />
waren aus Deutschland angereist. Netterweise<br />
hatte der Wettergott ein Einsehen am der Tag<br />
der Geländeprüfung und nachmittags<br />
kamen sogar kurz ein<br />
paar Sonnenstrahlen durch den<br />
anfangs sehr dichten Nebel.<br />
Die HLP in Stadl Paura ist eine<br />
Stationsprüfung über 30 Tage<br />
und ist speziell auf die besonderen<br />
Merkmale des Arabers<br />
ausgelegt. Sie zielt darauf ab, die<br />
Rittigkeit und Leistungsfähigkeit<br />
der <strong>Pferde</strong> zu prüfen, um eine<br />
laufende Verbesserung der Rassen<br />
zu erzielen.<br />
Das Team von Stadl Paura hat<br />
alle <strong>Pferde</strong> hervorragend betreut<br />
und vorgestellt. Ein Teil der<br />
Hengste wurde im <strong>Pferde</strong>zentrum<br />
angeritten und auf die Prüfung<br />
vorbereitet. Betreut wurden<br />
die <strong>Pferde</strong> unter der Aufsicht von<br />
Ausbildungsleiter (Reiten) Rudolf<br />
Krippl und die Bereiter Kristina<br />
Waltenberger und Michael Spörk. Beide bewiesen<br />
ein ausgesprochenes Händchen für<br />
„ihre“ Araber. Alle <strong>Pferde</strong> bestanden die Prüfung<br />
und haben die Aufgaben im Abschlusstest<br />
unerschrocken gemeistert.<br />
Sieger der Hengstleistungsprüfung wurde<br />
der braune imposante und sehr rahmige<br />
Shagya-Araber-Hengst Shengo Khaliff (Koheilan<br />
XI / Shena), der mit 8,30 eine überdurchschnittlich<br />
gute Benotung erzielte. Mit<br />
Hengstleistungsprüfung in Stadl Paura<br />
Bestnoten in Charakter und Temperament<br />
überzeugte er in allen Teilbereichen. Er<br />
stammt in der Vaterlinie von dem auch in der<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraberzucht bedeutenden Koheilan<br />
I ab, der auf Koheilan Adjuze zurückgeht. In<br />
der Mutterlinie findet man mit Milordka eine<br />
ebenfalls in der VA-Zucht wichtige Leistungsvererberin.<br />
Shengo Khaliff war letztes Jahr<br />
Sieger der Hengstleistungsprüfung in Stadl Paura: Der Shagya-Araber<br />
Shengo Khaliff (Koheilan XI / Shena) *2016.<br />
alle Fotos: A. Dietl<br />
Europachampion der Junioren-Hengste und<br />
ist beim ZSAA gekört. Auf die Nachzucht dieses<br />
Hengstes kann man gespannt sein. Besitzer<br />
ist das Shagya-Araber Gestüt Muzulman<br />
in Deutschland, Züchter: Jebáckovi Iveta in<br />
Libor/CZ.<br />
Zweiter mit 8,17 wurde <strong>Vol</strong>lblutaraber Dashan<br />
Adjuvense (Mamoun / Damahi). "Klein<br />
aber oho" flog er mit der zweitbesten Zeit<br />
über die Rennbahn. Ursprünglich im Westernstil<br />
geritten, überraschte er Ausbildungsleiter<br />
Rudolf Krippl mit seiner Vielseitigkeit<br />
und bewies im Freispringen wie auch im<br />
Gelände seine Qualitäten. Im Charakter und<br />
Temperament erhielt er ebenfalls die Höchstnote<br />
10, im Freispringen, das er das erste Mal<br />
während der HLP in Angriff nahm, zeigte er<br />
sich talentiert.<br />
Dashan stammt väterlicherseits<br />
aus Altdeutschen Linien und geht<br />
in der Hengstfamilie über Wisznu<br />
auf Kuhailan Haifi zurück. In der<br />
Mutterlinie findet man, wie beim<br />
Sieger, ebenfalls Koheilan-I-Blut<br />
über eine Halbschwester väterlicherseits<br />
zu Koheilan I, die in der<br />
Mutterlinie auf Adjuze zurückführt.<br />
Dashan wird voraussichtlich 2021<br />
zur Körung vorgestellt.<br />
Der dritte bis fünfte Platz lagen<br />
sehr nah beieinander. Der <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />
Al Ilaf Thamin (Emiratus<br />
B / Tamira Bint Thaman) belegte<br />
mit 8,02 hier den 3. Platz. Gut<br />
vorbereitet durch seine Besitzerin<br />
Angelika Bruckner und auch durch<br />
seine Kutsch-Ausbildung in Stadl<br />
Paura, hatte er die besten Pulswerte<br />
beim Konditionstest und imponierte<br />
mit der besten Note von<br />
8,25 beim Fremdreitertest und in der Rittigkeit.<br />
Thamin ist rein ägyptisch gezogen und<br />
und stammt über Ibn Nazeema/Galal aus der<br />
Hengstfamilie des Saklawi I. Sowohl von Vater-<br />
als auch Mutterseite geht er auf El Aziza<br />
aus der Stutenfamilie der Ghazieh zurück. Im<br />
Erscheinungsbild erinnert Thamin an seinen<br />
Vorfahren Ibn Galal. Gezüchtet wurde er von<br />
Sabine von Elm/D. Zur Körung wurde er bislang<br />
noch nicht vorgestellt.<br />
Training TR RT Abschlußtest<br />
Name des Hengstes<br />
Temperament<br />
Charakter<br />
Konstitution<br />
Springen<br />
Gelände<br />
Freispringen<br />
Galoppiervermögen<br />
Rittigkeit<br />
Schritt<br />
Trab<br />
Galopp<br />
Rittigkeit<br />
Regeneration/<br />
Trainierbarkeit<br />
Freispringen<br />
Springanlage<br />
Gelände<br />
Schritt<br />
Trab<br />
Galopp<br />
Galoppiervermögen<br />
Galoppzeit<br />
Endnote<br />
Gewichtung 7,5 x 7,5 x 5 x 6 x 2,5 x 5 x 10 x 3 x 3 x 3 x 10 x 10 x 2,5 x 6 x 3 x 3 x 3 x 5 x 5 x<br />
Shengo Kaliff 10,00 10,00 8,63 8,06 8,21 8,50 7,71 8,50 7,50 7,50 8,00 8,64 6,88 7,50 8,0 7,50 7,50 8,00 8,01 8,30<br />
Dashan Adjuvense<br />
10,00 10,00 9,13 8,19 8,42 9,50 7,92 7,75 7,50 7,00 7,75 8,25 7,13 7,25 7,50 6,25 6,75 7,00 8,01 8,17<br />
Al Ilaf Thamin 8,50 8,50 8,25 8,25 7,96 9,13 8,25 8,25 7,25 7,25 8,38 8,64 6,88 7,50 7,25 7,00 7,00 8,00 6,31 8,02<br />
Quadir STYReha<br />
NuStar<br />
Kossack<br />
10,00 10,00 9,25 8,63 8,75 8,00 6,75 6,25 6,63 6,75 7,75 8,25 8,00 8,13 7,00 7,00 7,00 7,75 6,42 7,99<br />
9,00 8,50 8,75 6,75 7,25 8,88 8,04 8,13 7,88 7,75 8,00 7,23 6,50 8,13 7,75 7,50 7,25 8,00 8,01 7,95<br />
Ilex 8,50 8,00 9,63 7,88 8,67 8,60 7,38 8,38 8,13 8,00 6,50 7,37 8,00 8,50 7,25 7,00 7,25 8,00 7,78 7,84<br />
Game'Spots El<br />
Mazel<br />
Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt 7,42<br />
Siglavy-611 Es wurden vom Besitzer keine Einzelnoten zur Verfügung gestellt 7,28<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong><br />
60
Vierter wurde ein weiterer <strong>Vol</strong>lblutaraber:<br />
Quadir-Styr-eha (Quickly Sauveterre / Darike).<br />
Der sportlich angelegte, gelassene<br />
Schimmel hatte die ebenfalls sehr gute<br />
Wertnote von 7,99. Quadir überzeugte mit<br />
Höchstnoten im Charakter und Temperament.<br />
Sein Springvermögen ist hervorzuheben<br />
– im Freispringen hatte er die beste<br />
Note mit 8,75. Entsprechend seiner distanzgeprägten<br />
Vorfahren hat er flache, aber genügend<br />
raumgreifende Bewegungen.<br />
Dashan Adjuvense (Mamoun / Damahi) *2015<br />
war bester <strong>Vol</strong>lblutaraber.<br />
Quadir ist hauptsächlich französich/tunesich<br />
gezogen und weist, neben einem<br />
guten Schuss spanischen Bluts, russische,<br />
alt-deutsche, polnische und Crabbet-Vorfahren<br />
auf. Er kommt aus der hierzulande<br />
seltenen, aber berühmten Leistungslinie<br />
des russischen Persik und geht somit auf<br />
Denouste/Latif zurück. In der Mutterlinie<br />
findet man die einflussreiche spanische<br />
Ocalina (u.a. auch bei Rennsieger Ainhoa<br />
Eclipse zu finden, sowie die Mutter von<br />
Bambu), die auf Arabka de Pompadour<br />
zurückgeht. Züchter und Besitzer ist Mag.<br />
Markus Hubmann/AT.<br />
Den fünften Platz belegte mit der hohen<br />
Wertnote 7,95 dichtauf NuStar Kossack<br />
ihm dagegen und wurde von den Richtern im<br />
Abschlusstest mit der zweitbesten Note 8,13<br />
(ex aequo zu Quadir) bewertet. Im Fremdreitertest<br />
beeindruckte er mit einer 8,0. Im<br />
Abschlusstest zeigte er im Gelände seine<br />
bisher beste Leistung.<br />
NuStar ist hauptsächlich russisch gezogen<br />
und hat über WH Justice einen Showhengst<br />
als Muttervater. Im Aussehen und durch seine<br />
gute Leistung bedient er beide Welten.<br />
Vorbereitet wurde er in relativ kurzer Zeit<br />
von Theresa Altenstrasser.<br />
Die Hengstfamilie NuStars ist Bairaktar über<br />
Arax. In der Mutterlinie stammt er über Nepriadwa<br />
(u. a. Mutter von Naftalin) von Elsissa<br />
ab. Züchter ist Kossack Stud, Besitzer sind<br />
Verena und Thomas Altenberger/AT.<br />
Der 6. Platz ging mit der nach wie vor hohen<br />
Note 7,84 an den Partbred Araber Ilex<br />
(Impact x Dakota Ink Spots), der ebenfalls<br />
aus Deutschlands angereist war. Mit<br />
seinen drei Jahren war er der jüngste im<br />
Bunde und wurde von Stadl Paura angeritten<br />
und vorbereitet. Ilex kann seinen Vater,<br />
Rennsieger Impact, nicht leugnen – auch<br />
er hatte Freude am Laufen und hatte die<br />
drittbeste Zeit auf der Bahn. Im Freispingen<br />
bewahrte er Übersicht und hatte eine<br />
schöne Manier. Für die Springanlage im<br />
Gelände erhielt er im Abschlußtest die<br />
beste Note des Teilnehmerfelds (8,5). Seine<br />
Reiterin Kristina Waltenberger meinte,<br />
es habe richtig Spaß gemacht. Vaterlinie<br />
ist hier der französische Rennpferdevererber<br />
Manganate, der wie Persik von<br />
Denouste/Latif abstammt. Mütterlicherseits<br />
ist Ilex hauptsächlich CMK-gezogen<br />
(Crabbet Maynesboro Kellogg, amerikanische<br />
Foundation Linien) und geht auf Rosemary/Rodania<br />
zurück. Züchter/Besitzer<br />
sind Svetlana und Olaf Nodorf/D.<br />
Auf dem 7. Platz zu finden war der zweite<br />
Partbred-Araber des Lots, Gamespots<br />
ist. Er gehört der Vaterlinie von Ibrahim db<br />
(via Skowronek) an. Die Mutter ist rein ägyptisch,<br />
stammt von dem direkt aus Ägypten<br />
nach Frankreich importierten SEA Bekheet<br />
ab und geht über die nach Österreich Import<br />
Bint Shahbaa auf Inshass-Blut und die<br />
seltene Linie der Jauza zurück.<br />
Gezüchtet wurde Gamespots el Mazel von<br />
Stephanie Chaouat/FR. Besitzerin ist Anita<br />
Platzer/AT.<br />
Der 8. Platz ging an den vierjährigen Shagya<br />
Al Ilaf Thamin (Emiratus B / Tamira bint Thaman)<br />
*2014, einziger Ägypter der Prüfung.<br />
Araber Siglavy-611 [Siglavy A1] (557 Siraj<br />
al Leil / Shagya Remiz). Er zeigte sich ausgesprochen<br />
rittig, war aber bei der Abschlussprüfung<br />
nicht in seiner bester Tagesform.<br />
Das kann passieren. Trotzdem schloss er mit<br />
guten 7,28 Punkten ab. Siglavy-611 führt<br />
Blut aus Borike, Babolna und Mangalia und<br />
entstammt der selten gewordenen Hengstfamilie<br />
des Siglavy. In der Mutterlinie geht er<br />
auf 627 Ungarin zurück. Züchter und Besitzer<br />
ist Franz Hoppenberger/AT.<br />
Dr. Peter Zechner, u. a. Zuchtleiters des<br />
ÖAZV, sagte, dass die Ergebnisse der HLP<br />
die Richtigkeit der Körentscheidungen unterstreichen.<br />
Die Qualität der vorgestellten<br />
<strong>Pferde</strong> ist im Schnitt besser geworden, was<br />
Sportliche News Araber<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber Quadir Styr-eha (Quickly Sauveterre<br />
/ Darike) *2015<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber NuStar Kossack (Kunar T x<br />
Nustice Kossack) *2013<br />
Partbred-Araber Ilex (Impact x Dakota Ink<br />
Spots) *2017<br />
(Kunar T x Nustice Kossack). Obwohl aus<br />
keinem typischen Leistungspedigree stammend,<br />
legte er als erster Starter eine für das<br />
Teilnehmerfeld unaufholbare Zeit auf der<br />
Rennbahn hin. Im Gegensatz dazu war Freispringen<br />
nicht sein Metier. Hier scheint er,<br />
bevor er nach Stadl-Paura kam, schlechte Erfahrungen<br />
gemacht zu haben. Rudolf Krippl<br />
ging darauf ein. Das Geländespringen lag<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
el Mazel (Craklin Hotspots x Anoukis el<br />
Pharaon). Auch er war zum Anreiten in<br />
Stadl Paura und hatte dabei verletzungsbedingte<br />
Pausen. Seine große Stärke zeigte<br />
sich im Freispringen, was er mit Bravour<br />
und mit viel Spaß an der Sache meisterte.<br />
Game stammt von dem aus einer <strong>Vol</strong>lgeschwisteranpaarung<br />
stammenden Craklin<br />
Hotspots, der hauptsächlich CMK-gezogen<br />
61<br />
auch Bereiter und Fremdreiter bekräftigten.<br />
Es ist zu hoffen, dass in Zukunft die Teilnehmerzahlen<br />
weiter steigen. Es scheint, der<br />
Reitbarkeit wird wieder mehr Aufmerksamkeit<br />
geschenkt! Dem Ziel eines brauchbaren,<br />
leistungsbereiten und charakterlich guten<br />
Arabers ist man mit diesem Prüfungslot auf<br />
jeden Fall näher gekommen.<br />
Alexandra Dietl
Die Geschichte der Araberzucht in Polen<br />
Die Schrecken des<br />
Krieges<br />
Geschichte<br />
Ofir (Kuhailan Haifi db / Dziwa) *1933 war einer der besten Hengste seiner Zeit und setzte sich mit seinen drei Söhnen Witraz, Witez II und<br />
Wielki Szlem ein Denkmal. Sein in Deutschland eingesetzte Sohn Wind (in Polen als Wyrwidab registriert), hatte weit weniger Einfluß. Unter<br />
seinen Töchtern stechen Mammona und Ofirka hervor. Mammona wurde wie ihr Vater 1939 Kriegsbeute der Russen und wirkte im russischen<br />
Staatsgestüt Tersk.<br />
Ofir (Kuhailan Haifi db / Dziwa) *1933 was one of the best stallions of his time and set a monument for himself with his three sons Witraz, Witez II<br />
and Wielki Szlem. His son Wind (registered in Poland as Wyrwidab), who was used in Germany, had far less influence. Mammona and Ofirka stand<br />
out among his daughters. Mammona, like her father, was spoiled by the Russians in 1939 and used for breeding at the State Stud Tersk.<br />
In unserer letzten Ausgabe haben wir den Aufstieg der polnisch Araberzucht miterlebt,<br />
die in den Händen der Adelsfamilien Sanguszko, Dzieduszyki und Branicki lag, bis sie vom<br />
Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit brutaler Gewalt getroffen wurde. Am Ende des Ersten<br />
Weltkriegs waren nur noch 56 Stuten und eine Handvoll Hengste von 100 Jahren polnischer<br />
Araberzucht übrig geblieben.<br />
Roman Władysław Sanguszko, der Urenkel<br />
von Prinz Eustachy Erazm und Neffe<br />
von Roman dem Jüngeren, wollte nicht<br />
aufgeben, selbst nachdem sein Onkel von<br />
bolschewistischen Soldaten auf den Stufen<br />
seines Hauses erstochen worden war. Sławuta<br />
und Chrestówka sollten nicht aus der Asche<br />
auferstehen, aber Gumniska. 1918 wurde die<br />
Unabhängigkeit Polens wiederhergestellt,<br />
allerdings zu spät für die arabischen <strong>Pferde</strong>:<br />
Hundert Jahre Sanguszko-Zucht waren nach<br />
der bolschewistischen Revolution auf acht<br />
Zuchtstuten und drei Hengste reduziert worden.<br />
In dieser Nachkriegszeit begann Roman<br />
Władysław Sanguszko mit dem Wiederaufbau<br />
des sagenumwobenen Gestüts seiner<br />
Familie. Daher schickte er Ende 1930 seinen<br />
Gestütsleiter Bogdan Ziętarski auf eine dieser<br />
Ankaufskommissionen in die Wüste, die Sławuta<br />
im 19. Jahrhundert zu einem so großen<br />
Zentrum der Araberzucht gemacht hatten.<br />
Begleitet wurde er von Carl Raswan, einem<br />
Deutschen, der international als Autorität für<br />
das arabischen Pferd anerkannt war.<br />
Die letzte Expedition<br />
Über mehrere Monate hinweg bereisten<br />
Ziętarski und Raswan die arabische Wüste<br />
von Syrien bis Bahrain, vom Irak bis zum Nejd<br />
sowie nach Ägypten und in die Türkei. Sie<br />
62<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Ofirs Vater Kuhailan Haifi db *1923 war<br />
der bedeutendste der drei Hengste, die<br />
Sanguszko 1931 aus dem Orient importierte.<br />
In der Zwischenkriegszeit wurde er in Janow<br />
Podlaski eingesetzt, wo Ofir sein bestes von<br />
14 Fohlen war.<br />
Ofir's sire Kuhailan Haifi db * 1923 was the<br />
most important of the three stallions that<br />
Sanguszko imported from the Orient in 1931.<br />
In the inter-war period he was employed in<br />
Janow Podlaski, where Ofir was his best of 14<br />
foals.<br />
Geschichte<br />
sahen rund zweitausend <strong>Pferde</strong> (etwa 1250<br />
davon allein in Ägypten) und legten Tausende<br />
von Kilometern zurück. Danach veröffentlichte<br />
Ziętarski einen offiziellen Bericht über<br />
die Expedition, der sich erheblich von den<br />
Briefen an Prinz Roman unterschied, in denen<br />
Details wie ein Waffengeschäft, die Flucht aus<br />
einem Beduinenlager vor Tagesanbruch und<br />
finanzielle Probleme durchgehend weggelassen<br />
wurden. Trotz der Schwierigkeiten, die<br />
sie bewältigen mußten, gelang es Ziętarski<br />
und Raswan 1931 fünf Hengste (einer, Kuhailan<br />
Zaid, war für Babolna bestimmt) und vier<br />
Stuten nach Polen zurückzubringen. Die acht<br />
<strong>Pferde</strong>, die Gumniska erreichten, waren die<br />
vier Hengste Kuhailan Haifi, Kuhailan Ajouz,<br />
Kuhailan Kruszan und Kuhailan Afas sowie die<br />
vier Stuten Szeikha, Hadba Inzihi, Rabda Khuszaiba<br />
und Hamdani Semrie. Szeikha war als<br />
Perle Arabiens bekannt und berühmt für eine<br />
Flucht durch die Wüste im Jahr 1929, bei der<br />
sie 175 Meilen ohne Wasser zurücklegte, da<br />
jeder Brunnen von Feinden gehalten wurde.<br />
Diese Expedition war für die polnische Araberzucht<br />
und damit für das arabische Pferd<br />
im Westen von großer Bedeutung, vor allem<br />
wegen der Hengste Kuhailan Afas und Kuhailan<br />
Haifi. Beide <strong>Pferde</strong> standen im Gestüt<br />
Gumniska von Prinz Roman, aber ihre wichtigsten<br />
Nachkommen wurden in den polnischen<br />
Staatsgestüten gezüchtet, von denen<br />
das älteste Janów Podlaski ist. Janów Podlaski<br />
wurde 1817 von Zar Alexander I. gegründet<br />
und seit 1832 wurden dort Araber gezüchtet,<br />
als die ersten reinrassigen Hengste aus dem<br />
Bestand des Emir Rzewuski ins Gestüt kamen.<br />
Wie die Gestüte in den Händen der Aristokratie<br />
litt auch Janow während des Ersten Weltkriegs,<br />
da alle <strong>Pferde</strong> nach Russland evakuiert<br />
wurden und nie zurückkehrten. 1919 begannen<br />
die Arbeiten zum Wiederaufbau des Gestüts<br />
unter Verwendung von <strong>Pferde</strong>n der jetzt<br />
zerstörten Adelsgestüte.<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
Es war in dieser Zwischenkriegszeit, als Kuhailan<br />
Haifis bester Sohn in Janów Podlaski<br />
geboren wurde. Sein Name war Ofir und er<br />
war ein Sohn der Janower Stute Dziwa. Sie<br />
war gezogen von Abu Mlech aus einer Stute<br />
aus dem seltenen Stamm Kuhaylan al-Muradi-Stamm,<br />
beide stammten aus dem Gestüt<br />
Jezupol der Familie Dzieduszycki. Ofir war ein<br />
erfolgreiches Rennpferd und sollte ein noch<br />
besserer Hengst werden, wurde er doch Vater<br />
von nicht weniger als sechs Siegern des<br />
polnischen Derbys sowie von den herausragenden<br />
Hengste Witez II, Witraz und Wielki<br />
Szlem, ganz zu schweigen von seinen Töchtern<br />
Mammona, Ofirka, Wilga und Wierna.<br />
Doch 1939 fielen Nazideutschland und Sowjetrußland<br />
nacheinander in Polen ein, und<br />
die polnischen Araber gerieten erneut in den<br />
Strudel des Krieges.<br />
63<br />
Janow während des Kriegs<br />
In Janów Podlaski wurde beschlossen, die<br />
<strong>Pferde</strong> nach Osten zu evakuieren, weg von<br />
den vorrückenden Deutschen. Hengste, Stuten<br />
und Fohlen begannen alle eine lange<br />
Wanderung zu Fuß, aber ihre Evakuierung<br />
wurde zur Katastrophe. Viele Fohlen starben<br />
an Erschöpfung und Verletzungen, und die<br />
Jährlinge gingen verloren, als sie auf eine<br />
Gruppe von Panzern stießen. Die jungen <strong>Pferde</strong><br />
flohen aus Angst. Dann kam die Nachricht,<br />
dass Russland nach Polen einmarschiert war,<br />
und so kehrte der Gestütsdirektor Stanisław<br />
Pohoski mit den <strong>Pferde</strong>n wieder um zurück<br />
nach Janów, um dort auf ihr Schicksal zu warten.<br />
Am 25. September kamen russische Panzer<br />
im Gestüt an.<br />
Diesmal wurden die <strong>Pferde</strong> nicht massakriert,<br />
aber die Auswirkungen der russischen<br />
Besatzung waren nicht weniger verheerend.<br />
Wie im vorigen Krieg wurde jedes überlebende<br />
Pferd von Janów Podlaski nach Russland<br />
gebracht, mit Ausnahme einer Stute, Najada,<br />
die kopfscheu war. Sie schlug nach dem<br />
russischen Soldaten aus und verletze ihn als<br />
er versuchte, sie zu halten, um sie von ihrem<br />
Stall wegzuführen. So blieb sie allein in Janów<br />
zurück, um auf die Ankunft der Nazis zu<br />
warten.<br />
Als die Deutschen ankamen, waren sie entsetzt<br />
über den Zustand, in dem die Russen<br />
das Gestüt verlassen hatten, und begannen<br />
sofort, es wieder auf die Beine zu stellen. Sie<br />
fanden einige der <strong>Pferde</strong>, die während der<br />
Evakuierung verloren gegangen waren, einschließlich<br />
der Jährlinge, darunter die Jungpferde<br />
aus Ofirs erstem Fohlenjahrgang.<br />
Zuchtstuten wurden von privaten Züchtern<br />
gekauft, und ein Jahr später gab es in Janów<br />
einundzwanzig Stuten und vierzig Jungpferde.<br />
Als 1944 die <strong>Pferde</strong> erneut vor dem<br />
russischen Vormarsch evakuiert werden<br />
mussten, war das Gestüt bereits wieder auf<br />
170 Hengste und <strong>24</strong>5 <strong>Pferde</strong> angewachsen,<br />
diesmal konnten sie zumindest mit dem Zug<br />
reisen.<br />
Anfang 1945 mussten sie erneut evakuiert<br />
werden, bei klirrender Kälte. Einige Fohlen<br />
und fünf hochschwangere Stuten wurden<br />
mit dem Zug transportiert, aber der Rest der<br />
<strong>Pferde</strong> musste zu Fuß gehen. Erika Schiele (in<br />
ihrem Buch „Araber in Europa“) beschreibt,<br />
was als nächstes geschah:<br />
"Es pfiff ein eisiger Wind, Schnee und Regen<br />
peitschten auf die mit Flüchtlingen überfüllten<br />
Straßen. 90 <strong>Pferde</strong> gingen im Zweispänner,<br />
an denen die Stuten mit Fohlen<br />
angebunden waren. Die Jungpferde wurden<br />
geführt. Unter Führung von Oberst von Bonnet<br />
wurden die 80 Henste von 40 Leuten geritten<br />
und bildeten eine gesonderte Gruppe.<br />
Als die Nacht hereinbrach, fand sich nur für<br />
wenige Stuten eine Unterkunft. Die Mehrzahl<br />
mußte hungernd und frierend auf der Landstraße<br />
übernachten. Für die 80 Henste gab es<br />
keine Ruhepause, sie ließen sich auf der Stra-
Kuhailan Szerif (Kuhailan Zaid / 15 Koheilan<br />
IV) *1934 wurde in Bábolna geboren und<br />
brachte das Blut des fünften Sanguszko-Import-Hengstes<br />
Kuhailan Zaid nach Polen, wo<br />
K. Szerif leider nur eine Stute hinterließ, die<br />
ohne Nachkommen blieb.<br />
Geschichte<br />
Kuhailan Szerif (Kuhailan Zaid / 15 Koheilan<br />
IV) * 1934 was born in Bábolna, and brought<br />
the blood of the fifth Sanguszko import<br />
stallion Kuhailan Zaid db to Poland, where K.<br />
Szerif unfortunately left only one mare who<br />
had no offspring.<br />
Foto: 1938, Polish National Digital Archives<br />
ße nicht ruhig halten. Oberst von Bonnet beschloß,<br />
zu den Unterkünften der Dresdener<br />
Kasernen durchzureiten. Um 1.30 Uhr waren<br />
sie mitten in Dresden. Da bricht der große<br />
Luftangriff über sie herein. Vergeblich suchen<br />
sie unter den Bäumen eines Parkplatzes<br />
etwas Schutz. Um sie herum fallen die Bomben<br />
und hüllen sie in Rauch und Feuer. Die<br />
Hengste sind toll, reißen sich los. Innerhalb<br />
einer Minute rennen 40 Hengste wie irr umher,<br />
dann 50, dann 60. Die Männer sind verstört<br />
und haben Angst. Aber da ist ein kleiner,<br />
schmächtiger Gestütswärter, Jan Ziniewicz,<br />
er vergißt die Gefahr und denkt nicht an sich,<br />
er denkt nur an die wertvollen Hengste, die<br />
ihm anvertraut sind, an die beiden Ofir-Söhne<br />
Witraz und Wielki Szlem. Ganz in der Nähe<br />
zerbirst eine Brandbombe, Feuer springt auf<br />
den Schweif von Witraz, er rast und bäumt<br />
sich, doch Ziniewicz läßt nicht los. Das Blut<br />
rinnt über seine Hände, aber hält sie fest, die<br />
tobenden Hengste, ganz fest. Am nächsten<br />
Morgen waren von den 80 Hengsten noch 20<br />
übriggeblieben. 38 wurden in viertägigem<br />
Suchen wiedergefunden, einer war sogar<br />
schon vor einen Zigeunerwagen gespannt.<br />
Als die Leute mit den Stuten unter Leitung<br />
von Dr. Andrzej Krzysztalowicz auf Amurath<br />
Sahib später in Dresden an den Leichen ihrer<br />
Hengste vorbeizogen, brach ihnen fast das<br />
Herz vor Kummer.“<br />
Zwischenstopp in Hostau<br />
Einige der besten <strong>Pferde</strong> aus Janów Podlaski<br />
marschierten jedoch nie nach Dresden<br />
und blieben damit vom Gemetzel und Terror<br />
verschont, weil die Nazis sie in ein Gestüt in<br />
Hostau gebracht hatten. Sie waren jedoch<br />
immer noch in großer Gefahr, bedroht durch<br />
die vorrückende sowjetische Armee. Unter<br />
ihnen war Witez II, der Halbbruder von Witraz<br />
und Wielki Szlem.<br />
Ebenfalls in Hostau befanden sich alle Lipizzaner-Stuten<br />
und -Fohlen sowie Jungpferde,<br />
die die Nazis Piber abgenommen hatten. Und<br />
hier wird die Geschichte der polnischen Araber<br />
mit der spanischen Reitschule verflochten.<br />
Hostau war im April 1945 noch unter deutscher<br />
Kontrolle, aber US-amerikanische und<br />
sowjetische Truppen näherten sich dem Ort.<br />
In den frühen Morgenstunden des 26. April<br />
ergab sich eine deutsche Geheimdiensteinheit<br />
den Amerikanern; wenig später entdeckten<br />
der deutsche General und Oberst Charles<br />
Hancock Reed bei einem gemeinsamen Frühstück<br />
ein gegenseitiges Interesse an <strong>Pferde</strong>n.<br />
Der deutsche General produzierte Fotos der<br />
Lipizzaner und polnischen Araber in Hostau<br />
und erwähnte, dass dort auch mehrere hun-<br />
Makata (Fetysz / Gazella II) *1931, gezüchtet<br />
in Janow Podlaski, hatte nur zwei Fohlen,<br />
eines davon Witraz, durch den sie unsterblich<br />
wurde. Ihre Mutter ist die von Dzieduszyki<br />
gezogene Gazella II, die 1939 zusammen<br />
mit ihrer Tochter Taraszcza an Russland<br />
verloren ging.<br />
Makata (Fetysz / Gazella II) * 1931, bred in<br />
Janow Podlaski, had only two foals, one of<br />
which was Witraz, who made her immortal.<br />
Her mother Gazella II, bred by Dzieduszyki,<br />
was lost to Russia in 1939 together with her<br />
daughter Taraszcza.<br />
Foto: 1938, Polish National Digital Archives<br />
64<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Oberstleutnant Hans Fellgiebel auf dem<br />
Kutschbock eines Tandems.<br />
1939 wurde Fellgiebel von Gustav Rau,<br />
der Oberstintendant und Beauftragter für<br />
<strong>Pferde</strong>zucht und Gestütswesen im Generalgouvernement<br />
war, in die besetzten<br />
polnischen Gebiete berufen. Hier übernahm<br />
Hans Fellgiebel ab 1940 die Leitung von<br />
Janów Podlaski.<br />
Lieutenant Colonel Hans Fellgiebel on the<br />
carriage seat of a tandem.<br />
In 1939 Fellgiebel was appointed to the<br />
occupied Polish territories by Gustav Rau, who<br />
was the chief director and commissioner for<br />
horse breeding and stud farms in the general<br />
government. Hans Fellgiebel took over the<br />
management of Janów Podlaski from 1940.<br />
Foto: 1939 - 1944, Polish National Digital<br />
Archives<br />
Geschichte<br />
dert alliierte Kriegsgefangene gefangen<br />
gehalten wurden. Reed stimmte zu, dass<br />
sowohl <strong>Pferde</strong> als auch Menschen gerettet<br />
werden sollten, und es wurden Nachrichten<br />
gesendet, eine per Funk an General Patton,<br />
in denen um Erlaubnis gebeten wurde, die<br />
Operation durchzuführen, und eine per Fahrrad<br />
nach Hostau, um zu veranlassen, dass<br />
ein deutscher Offizier in der Nacht über die<br />
US-Linien kommt, um den Bedingungen zuzustimmen.<br />
Patton gab seine Erlaubnis und<br />
um 20 Uhr an diesem Abend ritt Kapitän<br />
Lessing, der Tierarzt in Hostau, auf einem Lipizzanerhengst<br />
zu ihnen, und führte einen<br />
zweiten. Reed beschrieb, wie sich Ereignisse<br />
entwickelten:<br />
"Er wurde zum 2. Kavallerie-Hauptquartier<br />
gebracht - das Abendessen hatte sich bis zu<br />
seiner Ankunft verzögert. Nach Cocktails und<br />
Abendessen wurde vereinbart, dass er, Captain<br />
Lessing, in der Lage sein würde, zurückzureiten,<br />
vorausgesetzt, wir stellten einen<br />
Offizier zur Verfügung, der nach Treu und<br />
Glauben mit ihm zurückritt, um die Übergabe<br />
von Hostau zu arrangieren (Offiziere und<br />
Männer waren meistens Ex-Reiter). Er erklärte<br />
jedoch, dass zwischen uns und Hostau stationierte<br />
Elemente einer SS-Division waren, die<br />
kämpfen würden. Das störte uns sehr wenig,<br />
da wir einen ruhigen Tag planten oder so –<br />
und dann einen großen Angriff, um sie zu<br />
überrennen.<br />
Kapitän Thomas M. Stewart von Tennessee,<br />
ein guter Reiter und Sohn des damaligen Senators<br />
aus Tennessee, meldete sich freiwillig<br />
und ritt mit Kapitän Lessing zurück. In der<br />
Nacht des 27. April wurde er von Lessing in<br />
einem Motorrad-Seitenwagen zu unseren Linien<br />
zurückgebracht - nach einigen ziemlich<br />
erschütternden Erfahrungen hinter der deutschen<br />
Linie - für die er ausgezeichnet wurde.<br />
Er berichtete, dass alles in Hostau arrangiert<br />
wurde - bis auf einen tschechischen Oberstleutnant<br />
der deutschen Armee, der sich dem<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
widersetzte, aber keine Unterstützung durch<br />
die deutschen Offiziere hatte.<br />
Eine kleine Task Force für die Operation war<br />
bereits aus dem 42. Geschwader (A-Truppe,<br />
Elementen der Truppe C, einem Panzerzug<br />
der F-Truppe und einem Zug der Sturmgeschütze<br />
der Truppe E) gebildet worden. Alles<br />
stand unter dem Kommando von Major Robert<br />
P. Andrews mit Captain Stewart als seinem<br />
Assistenten. Bei Tageslicht eröffneten<br />
alle Elemente an der Front ein Feuergefecht<br />
- die Task Force brach durch und nach einigen<br />
Kämpfen in Bela Nad Radbuzou und einer<br />
Verzögerung, die durch einen nicht kartierten<br />
Ort verursacht wurde, der in ihrer Marschlinie<br />
auftauchte, wurde die Stadt Hostau erreicht.<br />
Kein Problem dort – es erschien eher als eine<br />
Fiesta denn als Schlacht. Die Stadtbewohner<br />
und alliierte Kriegsgefangene säumten die<br />
Straßen, die deutschen Soldaten präsentierten<br />
Waffen, die deutsche Flagge ging runter,<br />
unsere ging hoch, und nachdem sie Außenposten<br />
aufgestellt hatten, schauten sich die<br />
Offiziere, das Geheimdienstpersonal und so<br />
viele Soldaten wie möglich die wunderbare<br />
Auswahl an gefangenen <strong>Pferde</strong>n an.<br />
Die gefangenen <strong>Pferde</strong> bestanden aus etwa<br />
300 Lipizzanern, der Piber-Zuchtherde und<br />
dem Königlichen Lipizzanergestüt in Jugoslawien<br />
- gut gemischt. Über einhundert der<br />
besten Araber Europas, etwa zweihundert<br />
<strong>Vol</strong>lblut- und Traber-Rennpferde aus ganz<br />
Europa - schließlich etwa 600 Kosakenzuchtpferde,<br />
Don- und Uralpferde."<br />
Auf in die USA<br />
Die <strong>Pferde</strong> waren noch nicht sicher. Am 30.<br />
April versuchten die SS-Truppen, Hostau zurückzuerobern,<br />
wurden jedoch besiegt. Am<br />
7. Mai ergab sich Deutschland, und Alois<br />
Podhajsky und die Spanische Reitschule gaben<br />
eine Aufführung für die amerikanischen<br />
Truppen. General Patton war anwesend. Nach<br />
der Aufführung bat Podhajsky Patton, der die<br />
65<br />
Ereignisse in Hostau nicht kannte, Patton den<br />
Zuchtbestand der Lipizzaner zu finden und<br />
unter US-Schutz zu stellen, bevor sie in russische<br />
Hände fallen könnten, wo sie möglicherweise<br />
geschlachtet werden könnten, um die<br />
hungrigen Soldaten zu ernähren.“<br />
Die Uhr tickte, um die <strong>Pferde</strong> in Hostau zu retten.<br />
Reed berichtet, dass innerhalb weniger<br />
Tage nach der Kapitulation Deutschlands „die<br />
tschechischen und russischen Kommunisten<br />
großes Interesse an den erbeuteten <strong>Pferde</strong>n<br />
zeigten - tatsächlich machten sie mehrere<br />
heimliche Besuche in Hostau, offenbar um<br />
mit dem in Tschechien geborenen Oberstleutnant,<br />
in Verbindung zu treten, der jetzt<br />
Zweiter war im Kommando, als wir ankamen.<br />
Reed forderte Patton auf, die <strong>Pferde</strong> an einen<br />
sichereren Ort in Bayern zu bringen, und so<br />
wurde es arrangiert.<br />
Die Straßen wurden gesperrt, um die schnelle<br />
und ungehinderte Flucht der <strong>Pferde</strong> zu<br />
gewährleisten. Es standen nur sehr wenige<br />
Lastwagen zur Verfügung, aber es gab genug<br />
für hochtragende Stuten oder sehr junge<br />
Fohlen. Der Rest der <strong>Pferde</strong> musste laufen. Im<br />
Morgengrauen des 12. Mai zogen die ersten<br />
kleinen Gruppen von <strong>Pferde</strong>n los, begleitet<br />
von Reitern und Führern der US-Truppen,<br />
der Deutschen und einiger Kosaken, die mit<br />
den Deutschen gegen die Sowjets gekämpft<br />
hatten. Den ganzen Tag strömten <strong>Pferde</strong> aus<br />
Hostau, die von Männern zu Pferd und in<br />
Fahrzeugen gehütet wurden und die Straßen,<br />
die langen Kilometer in Richtung Sicherheit<br />
entlang liefen.<br />
Podhajsky wurde am 14. Mai eingeflogen, um<br />
die <strong>Pferde</strong> zu sehen, und weniger als einen<br />
Monat nach dem schicksalhaften Frühstück<br />
von Colonel Reed war die Lipizzaner-Zuchtherde<br />
aus Piber wieder zu Hause. Die polnischen<br />
Araber hatten jedoch eine längere<br />
Reise vor sich. Zuerst wurden sie zu einem<br />
deutschen Remonte-Depot geschickt, wo die<br />
Amerikaner sie abholten und die besten als
Der Gestütsleiter Oberstleutnant Hubert<br />
Rudofsky leitete das Militärgestüt Hostau<br />
in den dramatischen Jahren des Zweiten<br />
Weltkriegs. Hier abgebildet mit den zwei<br />
Hengsten Lotnik (li) und Miecznik (re) aus<br />
Polen.<br />
Lotnik (Opal / Mokka) *1938 wurde 1945 von<br />
den Amerikanern konfisziert und in die USA<br />
gebracht, während Miecznik (Fetysz / Koalicja)<br />
*1931 zurück nach Polen ging.<br />
Geschichte<br />
The stud manager Lieutenant Colonel Hubert<br />
Rudofsky ran the Hostau military stud during<br />
the dramatic years of the Second World War.<br />
Pictured here with the two stallions Lotnik (left)<br />
and Miecznik (right) from Poland.<br />
Lotnik (Opal / Mokka) *1938 was confiscated<br />
by the Americans in 1945 and brought to the<br />
USA, while Miecznik (Fetysz / Koalicja) *1931<br />
went back to Poland.<br />
Beute auswählten. Diese schickten sie zurück<br />
in die USA, darunter Witez II und seine Halbschwester<br />
Wierna, zwei der besten Nachkommen<br />
von Ofir. Die Polen protestierten gegen<br />
diesen jüngsten Diebstahl ihrer <strong>Pferde</strong>, aber<br />
ohne Erfolg. In Amerika kreuzten sich die<br />
polnischen <strong>Pferde</strong> sehr gut mit den einheimischen<br />
Arabern, und viele der Schauchampions<br />
hatten in den kommenden Jahren einen<br />
polnischen Elternteil oder Großelternteil,<br />
was wiederum das Interesse der USA an den<br />
polnischen <strong>Pferde</strong>n weckte und den Kurs der<br />
Araberzucht in den USA veränderte.<br />
Überleben gegen alle Widrigkeiten<br />
In Polen waren die privaten Gestüte jedoch<br />
zerstört, ihre <strong>Pferde</strong> verloren. Die Herde von<br />
Janów Podlaski war durch die Verwüstungen<br />
des Krieges ebenfalls auf traurige Reste<br />
geschrumpft. Mit Polen unter der Kontrolle<br />
Sowjetrusslands musste die alte Aristokratie<br />
fliehen. Prinz Roman Władysław Sanguszko<br />
floh nach Brasilien, aber seine kostbare<br />
Herde in Gumniska, dem letzten der großen<br />
Sanguszko-Gestüte, ging bei der Evakuierung<br />
angesichts des russischen Vormarsches<br />
verloren: Sie könnten von sowjetischen Soldaten<br />
gefangen genommen und geschlachtet<br />
worden sein. Für Szeikha, die Perle von<br />
Arabien, die 175 Meilen Wüste ohne Wasser<br />
durchquert hatte, war dies ihre letzte Flucht.<br />
Ihre Töchter Udzda und Abra gingen ebenfalls<br />
verloren. Von den Gumniska-<strong>Pferde</strong>n<br />
blieben nur eine Handvoll Jungpferde übrig,<br />
darunter die Enkelin von Szeikha, Ferha, die<br />
das Blut von drei von Ziętarskis Wüstenimporten,<br />
den beiden Hengsten Kuhailan Kruszan<br />
und Kuhailan Zaid sowie Szeikha selbst<br />
kombinierte.<br />
Nach dem Krieg wurden alle überlebenden<br />
<strong>Vol</strong>lblutaraber, die gefunden werden konnten,<br />
zusammengetrieben und in den Besitz des<br />
Staates überführt. Die Ära der großen aristokratischen<br />
Züchter war endgültig vorbei, und<br />
es sollte noch einige Zeit dauern, bis die private<br />
Zucht wieder begann. 1946 gab es in Polen<br />
nur 52 Zuchtstuten; 1951 wurden weitere 14<br />
Stuten aus Bábolna importiert. Janów Podlaski<br />
war im Verlauf des Krieges schwer beschädigt<br />
worden, und die <strong>Pferde</strong> konnten nicht dorthin<br />
zurückkehren, bis es restauriert worden war.<br />
Stattdessen wurden drei separate staatliche<br />
Gestüte geschaffen, Albigowa, Nowy Dwór<br />
und Michalów, obwohl Albigowa und Nowy<br />
Dwór nur vorübergehend waren, und 1960<br />
die <strong>Pferde</strong> dieser Gestüte wieder nach Janów<br />
zurückgebracht wurden.<br />
In der Nachkriegszeit hatte sich die Namensgebung<br />
für die Araber erneut geändert. In<br />
den Tagen der Sanguszkos, Branickis und<br />
Dzieduszyckis hatte jedes Gestüt seine eigene<br />
Namenstradition. Die Branickis neigten<br />
dazu, ihren Fohlen Namen zu geben, die mit<br />
demselben Buchstaben wie der ihres Vaters<br />
begann, während die Sanguszkos ab den<br />
1860er Jahren jeden Fohlenjahrgang mit<br />
demselben Buchstaben beginnen ließen,<br />
sodass die R-Namen von 1876 waren, die<br />
S-Namen von 1877, und so weiter. In Janów<br />
Podlaski wurde der Sanguszko-Ansatz übernommen,<br />
daher begannen die Namen von<br />
Ofirs erstem Fohlenjahrgang alle mit W. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition<br />
kurzzeitig wieder aufgenommen, doch 1950<br />
brach Albigowa mit dieser Tradition und gab<br />
Fohlen Namen, die mit dem gleichen Buchstaben<br />
begannen wie der ihrer Mutter, und in<br />
den nächsten zwei Jahren folgten die beiden<br />
anderen Gestüte. So werden jetzt polnische<br />
Stutenfamilien normalerweise mit ihrem Anfangsbuchstaben<br />
bezeichnet, z.B. die E-Familie<br />
(die bekannteste E-Familie entstammt<br />
der Milordka-Linie aus dem Jahr 1810, wobei<br />
zwei Zweige auf Ela und Estokada zurückgehen)<br />
oder die P-Familie (die von der Stute Szamrajówka<br />
aus dem Jahr 1840 über Piewica<br />
abstammt).<br />
Der polnische Araber genießt bis heute<br />
hohes Ansehen. Es kommt einem Wunder<br />
nahe, wie er die Verwüstungen der beiden<br />
Weltkriege überlebt hat und mehr als zweihundert<br />
Jahre nach Hieronimus Sanguszkos<br />
erster Expedition in die syrische Wüste wie<br />
ein Phönix aus der Asche gestiegen ist, schön<br />
und widerstandsfähig.<br />
Kate McLachlan<br />
Der "rein-polnischen Araber"<br />
Und obwohl die Araberzucht in Polen eine so lange Geschichte hat, und trotz aller Widrigkeiten<br />
überlebte, mag es überraschen, dass der Begriff „Pure Polish“ nicht polnischen Ursprungs<br />
ist, sondern von Araberzüchtern in den USA ausgearbeitet wurde. Damit ein Pferd „rein polnisch“<br />
ist, muss es vollständig auf <strong>Pferde</strong> zurückgehen, die in dem 1929 erschienenen polnische<br />
Stutbuch eingetragen und die (heute) im polnischen Stutbuch eingetragen sind. Neues<br />
Blut kann nur von den staatlichen Gestüten eingeführt werden, und selbst dann zählt es nur<br />
dann als rein polnisch, wenn das Pferd nach Polen importiert, im Zuchtbuch eingetragen<br />
und von einem staatlichen Gestüt verwendet wurde. Die vor dem Ersten Weltkrieg gezüchteten<br />
<strong>Pferde</strong> sind automatisch ebenfalls rein polnisch, wenn ihre derzeitigen Nachkommen die<br />
anderen Kriterien erfüllen. Daher sind die Söhne und Töchter von Skowronek, die in Crabbet<br />
gezüchtet wurden, nicht rein polnisch, obwohl ihr Vater Skowronek dies ja ist.<br />
66<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
History of Arabian Horse Breeding in Poland (II)<br />
The Horrors<br />
of War<br />
History<br />
Stud manager Bogdan Ziętarski, here in Arabian attire, together with Carl Raswan went on one of the last expeditions to the Arabian peninsula to<br />
buy horse. They brought four stallions and four mares for the Gumniska Stud of Prince Roman Sanguszko, who holds the lead of the stallion Ahmed.-<br />
Gestütsmanager Bogdan Ziętarski, hier in arabischer Kleidung, unternahm mit Carl Raswan eine der letzten Expeditionen auf die arabische<br />
Halbinsel zum <strong>Pferde</strong>kauf. Sie brachten vier Hengste und vier Stuten für das Gestüt Gumniska des Fürsten Roman Sanguszko, der hier den<br />
Hengst Ahmed hält.<br />
Foto: 1931, Polish National Digital Archives<br />
In our last issue, we described the rise of Polish Arabian breeding in the hands of the noble<br />
families Sanguszko, Dzieduszyki and Branicki, until World War I hit with brutal force. At the<br />
end of the First World War, a mere fifty-six mares and a handful of stallions were all that<br />
remained of a century of Polish Arabian breeding.<br />
Roman Władysław Sanguszko, greatgrandson<br />
of Prince Eustachy Erazm<br />
and nephew of Roman the Younger,<br />
would not give up, even after his uncle had<br />
been stabbed to death by Bolshevik soldiers<br />
at the steps of his family home. Sławuta and<br />
Chrestówka were not to rise from the ashes,<br />
but Gumniska did. In 1918 Poland’s independence<br />
was restored, though too late for the<br />
Arabian horses: A hundred years of Sanguszko<br />
breeding had been reduced to eight brood-<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
mares and three stallions following the Bolshevik<br />
Revolution. In this post-war period Roman<br />
Władysław Sanguszko began to rebuild<br />
his family’s fabled stud. In late 1930, he sent<br />
his stud manager Bogdan Ziętarski on one<br />
of those desert excursions that had made<br />
Sławuta so great a centre of Arabian breeding<br />
in the nineteenth century. Accompanying<br />
him was Carl Raswan, a German, recognised<br />
internationally as an authority on the Arabian<br />
horse.<br />
67<br />
The last Expedition<br />
Over several months, Ziętarski and Raswan<br />
covered Arabia deserta from Syria to Bahrain,<br />
from Iraq to the Nejd, as well as Egypt<br />
and Turkey. They saw perhaps two thousand<br />
horses (some 1250 of them in Egypt<br />
alone), and crossed tens of thousands of<br />
kilometres. Afterwards, Ziętarski published<br />
an official account of the expedition, which<br />
differed significantly from the letters he<br />
sent to Prince Roman, omitting such details
Among the eight horses, that were imported by<br />
Raswan and Ziętarski were the four stallions<br />
Kuhailan Haifi, Kuhailan Ajouz, Kuhailan<br />
Kruszan (photo) and Kuhailan Afas, and<br />
the four mares Szeikha, Hadba Inzihi, Rabda<br />
Khuszaiba, and Hamdani Semrie.<br />
Unter den acht <strong>Pferde</strong>n, die von Raswan und<br />
Ziętarski importiert wurden, befanden<br />
sich die vier Hengste Kuhailan Haifi, Kuhailan<br />
Ajouz, Kuhailan Kruszan (Foto) und Kuhailan<br />
Afas sowie die vier Stuten Szeikha, Hadba Inzihi,<br />
Rabda Khuszaiba und Hamdani Semrie.<br />
History<br />
as an arms deal, escaping from a Bedouin<br />
camp before dawn, and financial troubles<br />
throughout. However, despite the difficulties<br />
that beset them, Ziętarski and Raswan<br />
succeeded in bringing back five stallions<br />
(one, Kuhailan Zaid, intended for Babolna)<br />
and four mares in 1931.<br />
The eight horses who reached Gumniska<br />
were the four stallions Kuhailan Haifi, Kuhailan<br />
Ajouz, Kuhailan Kruszan and Kuhailan<br />
Afas, and the four mares Szeikha, Hadba<br />
Inzihi, Rabda Khuszaiba, and Hamdani<br />
Semrie. Szeikha was known as the Pearl of<br />
Arabia, and was famous for a flight across<br />
the desert made in 1929, where she covered<br />
175 miles without being watered, as every<br />
well point was held by enemies.<br />
This expedition was significant for Polish<br />
Arabian breeding and thus for the Arab<br />
horse in the west, in large part because<br />
of the stallions Kuhailan Afas, and Kuhailan<br />
Haifi. Both these horses stood at<br />
Prince Roman’s Gumniska Stud, but their<br />
most important descendants came from<br />
the Polish state studs, the oldest of which<br />
is Janów Podlaski. Founded in 1817 by<br />
Tsar Alexander I, Janów Podlaski has been<br />
breeding Arabs since 1832, when the first<br />
purebred stallions arrived at the stud, from<br />
the Emir Rzewuski’s stock. Like the studs<br />
in the hands of the aristocracy, it too suffered<br />
during the First World War, as all the<br />
horses were evacuated to Russia and never<br />
returned. In 1919, the work of rebuilding<br />
the stud began, relying on the horses of the<br />
now-destroyed aristocratic studs.<br />
It was in the inter-war period that Kuhailan<br />
Haifi’s best son was foaled, at Janów Podlaski.<br />
His name was Ofir, and he was a son<br />
of Dziwa, a mare bred by Janów from the<br />
grey stallion Abu Mlech and a mare of the<br />
rare Kuhaylan al-Muradi strain, both from<br />
the Dzieduszycki family’s stud Jezupol. A<br />
successful racehorse, Ofir would go on to be<br />
an even better stallion, siring no less than<br />
Szeikha was known as the Pearl of Arabia, and<br />
was famous for a flight across the desert made<br />
in 1929, where she covered 175 miles without<br />
being watered, as every well point was held by<br />
enemies.<br />
Szeikha war als Perle Arabiens bekannt und<br />
berühmt für ihre Flucht durch die Wüste aus<br />
dem Jahr 1929, bei der sie 175 Meilen ohne<br />
Wasser zurücklegte, da jeder Brunnen von<br />
Feinden besetzt war.<br />
Foto: 1931, Polish National Digital Archives<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong><br />
68
Enwer Bey (Abu Mlech / Koalicja), born<br />
1923 in Janow Podlaski. Unfortunately, he<br />
left only few offspring in Poland, among<br />
them Halef, who ended up in Germany after<br />
WW II. In 1939, during WW II, he was lost<br />
to Russia and taken to Tersk Stud, where<br />
he covered purebred Arabian and Tersker<br />
Breed mares. He only left two fillies, as he<br />
covered in 1942 around 20 mares, with no<br />
foals born. Since 1944, he was only used as<br />
teasing stallion.<br />
six winners of the Polish Derby, as well as<br />
the brilliant stallions Witez II, Witraz and<br />
Wielki Szlem, not to mention his daughters<br />
Mammona, Ofirka, Wilga and Wierna. But<br />
in 1939, Nazi Germany and Soviet Russia<br />
invaded Poland, one after the other, and<br />
once more the Polish Arabians were caught<br />
in the maelstrom of war.<br />
Janow Podlaski during WW II<br />
At Janów Podlaski, the decision was taken<br />
to evacuate the horses eastwards, away<br />
from the advancing Germans. Stallions,<br />
mares and foals all began a long trek on<br />
foot, but their evacuation was plagued<br />
Foto: 1931, Polish National Digital Archives<br />
by disaster. Many foals died from exhaustion<br />
and injuries, and the yearlings were<br />
lost when they came across a column of<br />
tanks, the young horses fleeing in terror.<br />
Then came the news that Russia had invaded,<br />
and so the director Stanisław Pohoski<br />
turned the horses around and returned to<br />
Janów to await their fate. On 25 September,<br />
Russian tanks arrived at the stud.<br />
This time, the horses were not massacred,<br />
but the effects of the Russian occupation<br />
were no less devastating. Just as in the<br />
previous war, every surviving horse from<br />
Janów Podlaski was taken off to Russia,<br />
barring one mare, Najada, who was head<br />
Enwer Bey (Abu Mlech / Koalicja), geboren<br />
1923 in Janow Podlaski. Leider hat er nur<br />
wenige Nachkommen in Polen hinterlassen,<br />
unter ihnen Halef, der in den Kriegswirren<br />
nach Deutschland kam. Im Zweiten<br />
Weltkrieg wurde der Hengst 1939 von den<br />
Russen beschlagnahmt und ins Gestüt<br />
Tersk gebracht. Dort deckte er <strong>Vol</strong>lblutaraberstuten<br />
und Stuten der Tersker Rasse,<br />
doch hat er nur zwei Stutfohlen hinterlassen.<br />
Vermutlich litt er an einer Fruchtbarkeitsstörung,<br />
denn allein 1942 deckte er<br />
rund 20 Stuten ohne Ergebnis. Er wurde ab<br />
1944 nur noch als Probierhengst benutzt.<br />
shy and fiery-tempered, striking the Russian<br />
soldier who was trying to halter her<br />
to lead her from her stall and injuring him.<br />
She alone remained in Janów, to await the<br />
arrival of the Nazis.<br />
When the Germans arrived, they were appalled<br />
by the condition in which the Russians<br />
had left the stud and immediately<br />
began to set it back on its feet. They found<br />
some of the horses which had been lost during<br />
the evacuation, including the yearlings,<br />
among them the youngsters from Ofir’s first<br />
crop. Broodmares were bought from private<br />
breeders, and a year later there were<br />
twenty-one mares and forty young stock at<br />
History<br />
Arabian half-bred stallion Trzos on the occasion<br />
of a horse presentation in Janow Podlaski.<br />
On the left in the background the military<br />
commander of the stud, Lieutenant Colonel<br />
Hans Fellgiebel and technical assistant to the<br />
commandant Tadeusz Marchowiecki. -<br />
<strong>Arabische</strong>r Halbbluthengst Trzos anläßlich<br />
einer <strong>Pferde</strong>präsentation in Janow Podlaski.<br />
Links im Hintergrund der militärische Kommandeur<br />
des Gestüts, Oberstleutnant Hans<br />
Fellgiebel und technischer Assistent des<br />
Kommandanten Tadeusz Marchowiecki.<br />
Foto: 1931, Polish National Digital Archives<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
69
History<br />
Jan Ziniewicz holding Almifar (grandson of Witraz), and Czort (son of Wielki Szlem), he was responsible for their sire and grandsire during the bombing<br />
of Dresden. - Jan Ziniewicz hält hier Almifar (Enkel von Witraz) und Czort (Sohn von Wielki Szlem), er war für ihre Väter und Großväter<br />
während der Bomennacht in Dresden verantwortlich..<br />
Janów. By 1944, when they had to evacuate<br />
from the Russian advance once more, there<br />
were 170 stallions and <strong>24</strong>5 horses who had<br />
to leave, this time, at least, by train.<br />
In early 1945, though, they had to move yet<br />
again, in bitter weather. Some foals and<br />
five heavily pregnant mares were shipped<br />
by train, but the rest of the horses had to<br />
walk. Erika Schiele (The Arab Horse in Europe)<br />
describes what happened next:<br />
"An icy wind was whistling about them,<br />
rain and snow lashed them alternately, the<br />
roads were jammed with refugees. Ninety of<br />
the horses were harnessed to carts in pairs,<br />
the mares with foals at foot being tied to<br />
the cart-tails. The young stock were led in<br />
hand, The German colonel von Bonnet led<br />
forty men, each riding a stallion with another<br />
in hand, in a separate party.<br />
At the fall of night, stabling could only<br />
be found for a few of the mares. Most of<br />
them had to spend the night on the road,<br />
hungry and cold. The stallions could not<br />
take a stand-easy, they could not be held<br />
in hand along the roadside. Colonel von<br />
Bonnet resolved to march straight on with<br />
them to the barracks at Dresden. At half<br />
past one they were in the middle of the<br />
city, which was under heavy air attack. In<br />
vain they sought cover under the trees in a<br />
park. Bombs exploded all around, veiling<br />
them in smoke and fire. The stallions went<br />
mad and broke loose. In less than a minute<br />
there were forty stallions milling around<br />
loose, then fifty, then sixty. The men were<br />
in almost equal panic. All but a puny-looking<br />
little stud-groom by the name of Jan<br />
Ziniewicz, who forgot the danger and all<br />
thought of his own safety, so intent was<br />
he on the two star sires, Witraz and Wielki<br />
Szlem, that had been entrusted to him.<br />
An incendiary bomb exploded close beside<br />
them, Witraz’s tail caught alight, so that he<br />
raged and reared up, but Ziniewicz did not<br />
let go the headrope. The blood ran from his<br />
lacerated palms, but he hung on, and at the<br />
other end of the rope was the future hope<br />
of Arab breeding for Poland. Of eighty stallions<br />
only twenty remained in the morning.<br />
Four days were spent in a search for the<br />
stragglers, but only thirty-eight could be<br />
found, and one of these had already been<br />
hitched to a gypsy’s wagon. Twenty-two<br />
were known to be dead. Dr Andrzej Krzysztalowicz<br />
was in charge of the mare party,<br />
riding Amurath Sahib, and as he rode into<br />
Dresden he had to pass the carcasses of his<br />
dead stallions lying on the roadside, which<br />
almost broke his heart."<br />
Stopover in Hostouň<br />
Some of the best horses from Janów Podlaski,<br />
though, never made the march to<br />
Dresden and were spared the carnage<br />
and terror there, because the Nazis had<br />
removed them to a stud at Hostouň (Hostau<br />
in German). They were, however, still in<br />
very grave danger, under threat from the<br />
advancing Soviet Army. Amongst them was<br />
Witez II, half-brother to Witraz and Wielki<br />
Szlem.<br />
Also at Hostouň were all the Lipizzaner<br />
mares and foals and young stock, taken<br />
from Piber by the Nazis. And here the story<br />
of the Polish Arabians becomes entwined<br />
with the Spanish Riding School.<br />
Hostouň was still under German control<br />
in April 1945, but U.S. and Soviet troops<br />
were closing in on it. In the early hours of<br />
26 April, a German intelligence unit surrendered<br />
to the Americans; a little later, over a<br />
shared breakfast, the German general and<br />
Colonel Charles Hancock Reed discovered<br />
a mutual interest in horses. The German<br />
general produced photos of the Lipizzaners<br />
and Polish Arabians held at Hostouň, and<br />
mentioned that several hundred Allied prisoners-of-war<br />
were kept captive there too.<br />
Reed agreed that both horses and humans<br />
should be rescued, and messages were sent,<br />
one via radio to General Patton, requesting<br />
permission to undertake the operation,<br />
and one via bicycle to Hostouň, to arrange<br />
for a German officer to come through the<br />
U.S. lines that night to agree to terms. Patton<br />
gave his permission, and at 8 p.m. that<br />
evening, Captain Lessing, the veterinarian<br />
at Hostouň, rode up on a Lipizzaner stallion<br />
and leading a second.<br />
Reed described how events unfolded:<br />
"He was brought to 2nd Cavalry Headquarters<br />
– dinner had been delayed pending<br />
his arrival – after cocktails and dinner,<br />
agreement was reached that, provided we<br />
furnished an officer to show good faith to<br />
ride back with him, he, Captain Lessing,<br />
would be able to arrange for the surrender<br />
of Hostau (officers and men there were<br />
mostly ex-horsemen). He stated however,<br />
that between us and Hostau were stationed<br />
elements of an SS Division who would fight.<br />
That bothered us very little as we planned<br />
a quiet day or so – then a great attack to<br />
over-run them.<br />
Captain Thomas M. Stewart of Tennessee,<br />
a fine horseman and son of the then Senator<br />
from Tennessee, volunteered and rode<br />
70<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
ack with Captain Lessing. On the night of<br />
the 27th of April, he was returned to our<br />
lines by Lessing in a motorcycle side car<br />
– after some rather harrowing experiences<br />
behind the German line – for which he<br />
was decorated. He reported that all was<br />
arranged in Hostau – except for one Czech<br />
Lt. Colonel in the German army who opposed<br />
this – but had no support from the<br />
German officers.<br />
A small task force for the operation had already<br />
been formed from the 42nd Squadron<br />
– A Troop – elements of Troop C – a platoon<br />
of tanks from F Troop and a platoon<br />
of Troop E assault guns. All was under the<br />
command of Major Robert P. Andrews, with<br />
Captain Stewart as his assistant. At daylight<br />
all elements in the front line opened<br />
a fire fight – the Task Force broke through,<br />
and after some fighting at Bela Nad Radbuzou<br />
and a delay caused by an unmapped<br />
town showing up in their line of march, the<br />
town of Hostau was reached – no problem<br />
there – appeared as a fiesta rather than a<br />
battle. Townspeople and Allied prisoners of<br />
war lined the streets – the German soldiers<br />
presented arms – German flag went down –<br />
ours went up – and after placing outposts,<br />
the officers, intelligence personnel, and as<br />
many soldiers as could be spared, went to<br />
look at the wonderful array of captured<br />
horses.<br />
The horses captured consisted of about 300<br />
Lipizzaners, the Piber breeding herd plus<br />
the Royal Lipizzaner stud from Yugoslavia<br />
– well mixed together. Over one-hundred of<br />
the best Arabs in Europe, about two-hundred<br />
thoroughbred and trotting bred race<br />
horses collected from all of Europe – finally<br />
about 600 Cossack breeding horses – Don<br />
and Urals."<br />
Off to the USA<br />
The horses were not yet safe. On 30 April,<br />
the SS troops attempted to re-take Hostouň,<br />
but were soundly defeated. On 7 May,<br />
Germany surrendered, and Alois Podhajsky<br />
and the Spanish Riding School put on a<br />
performance for the American troops. General<br />
Patton was present. After the performance,<br />
Podhajsky, unaware of the events<br />
at Hostouň, asked Patton to find the Lipizzaner<br />
breeding stock and place them under<br />
U.S. protection, before they could fall into<br />
Russian hands, where they might very well<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
The Pure Polish Arabian<br />
be slaughtered to feed the hungry soldiers.<br />
Time was already running out to save the<br />
horses at Hostouň. Reed records that within<br />
a few days of Germany’s surrender, “the<br />
Czech and Russian communists were showing<br />
a great interest in the captured horses<br />
– in fact, they made several stealthy visits<br />
to Hostau, apparently to connive with the<br />
Czech born lieutenant colonel, who was<br />
second in command when we arrived.”<br />
Reed requested of Patton that the horses be<br />
moved to a safer location, in Bavaria, and<br />
so it was arranged.<br />
Roads were closed to ensure the horses’ swift<br />
and unimpeded escape. Very few trucks were<br />
available, but there were enough to ship<br />
mares heavy with foal, or with very young<br />
foals at foot. The rest of the horses had to<br />
walk. At dawn on 12 May, the first small<br />
bands of horses moved out, accompanied<br />
by outriders and guides drawn from the U.S.<br />
troops, the Germans, and some Cossacks<br />
who had fought with the Germans against<br />
the Soviets. All that day, horses streamed<br />
from Hostouň, shepherded by men on horseback<br />
and in vehicles, clattering down the<br />
roads, all the long miles to safety.<br />
Podhajsky was flown up to see the horses on<br />
14 May, and less than a month after Colonel<br />
Reed’s fateful breakfast, the Piber Lipizzaner<br />
breeding herd was home once more.<br />
However, the Polish Arabians had a longer<br />
journey ahead of them. First they were sent<br />
to a German remount depot, where the<br />
Americans picked them over, selecting the<br />
best of them as booty. These they shipped<br />
back to the U.S., amongst them Witez II and<br />
his half-sister Wierna, two of the finest of<br />
Ofir’s offspring. The Poles protested this<br />
latest theft of their horses, but to no avail.<br />
In America, the Polish horses crossed very<br />
well with the local Arabians, and many of<br />
the champion show horses in the years to<br />
come would have a Polish parent or grandparent,<br />
sparking U.S. interest in the Polish<br />
horses, and changing the course of Arabian<br />
breeding in the United States.<br />
Survival against all odds<br />
However, in Poland, the private studs had<br />
been scattered, their horses lost. Janów<br />
Podlaski’s herd had been sadly diminished<br />
by the ravages of the war as well. With Poland<br />
under the control of Soviet Russia, the<br />
old aristocracy had to flee. Prince Roman<br />
After all this history of Arabian breeding in Poland and its remarkable survival against all<br />
odds, it may come as a surprise that the term Pure Polish is not actually Polish in origin, but<br />
was instead hammered out by U.S. Polish Arabian enthusiasts. For a horse to be Pure Polish,<br />
it must trace entirely back to horses entered into the Polish studbook compiled in 1929 and<br />
must be registered in the Polish studbook. New blood can only be introduced by the state<br />
studs, and even then it only counts as Pure Polish if the horse is imported into Poland, registered<br />
in the stud book, and used by a state stud. The horses bred prior to the First World War<br />
are automatically Pure Polish as well, though their current descendants must meet the other<br />
criteria, hence the sons and daughters of Skowronek bred at Crabbet are not Pure Polish,<br />
even though their sire Skowronek is.<br />
71<br />
Władysław Sanguszko escaped to Brazil,<br />
but his precious herd at Gumniska, the<br />
last of the great Sanguszko studs, was lost<br />
when evacuating in the face of the Russian<br />
advance: they may have been captured and<br />
slaughtered by Soviet soldiers. For Szeikha,<br />
the Pearl of Arabia, who had crossed 175<br />
miles of desert without water, this was her<br />
final flight. Her daughters Udzda and Abra<br />
were lost as well. All that remained of the<br />
Gumniska horses were a handful of youngsters,<br />
including the granddaughter of Szeikha,<br />
Ferha, who combined the blood of<br />
three of Ziętarski’s desert imports, the two<br />
stallions Kuhailan Kruszan and Kuhailan<br />
Zaid, and Szeikha herself.<br />
After the war, all surviving purebred Arabians<br />
that could be found were rounded<br />
up and transferred to the ownership of<br />
the state. The era of the great aristocratic<br />
breeders was done for good, and it would<br />
be some time yet before private breeding<br />
started up again. In 1946, there were just<br />
fifty-two broodmares in Poland; in 1951 a<br />
further fourteen mares were imported from<br />
Bábolna. Janów Podlaski had been badly<br />
damaged in the course of the war, and the<br />
horses could not return there until it had<br />
been restored. Instead, three separate state<br />
studs were created, Albigowa, Nowy Dwór,<br />
and Michalów, though Albigowa and Nowy<br />
Dwór were only temporary, and in 1960 the<br />
horses from these studs were returned to<br />
Janów.<br />
During the post-war period, the Polish Arabian<br />
naming traditions underwent yet another<br />
shift. In the days of the Sanguszkos,<br />
Branickis, and Dzieduszyckis, each stud<br />
had had its own naming tradition. The<br />
Branickis tended to give their foals names<br />
beginning with the same letter as that of<br />
their sire, while from the 1860s on the Sanguszkos<br />
gave each year’s cohort of foals<br />
names beginning with the same letter, so<br />
the R cohort was 1876, the S cohort 1877,<br />
and so on. At Janów Podlaski, the Sanguszko<br />
approach was adopted, hence Ofir’s first<br />
crop of foals all having names beginning<br />
with W. After the Second World War, the<br />
tradition was briefly reinstated, but in 1950<br />
Albigowa broke with this tradition, giving<br />
foals names that began with the same letter<br />
as that of their dam, and in the next two<br />
years the other two studs followed suit. So<br />
now Polish mare families are usually referred<br />
to by their initial, e.g. the E family<br />
(the most famous E family is that descending<br />
from the c. 1810 mare Milordka, with<br />
two branches tracing to Ela and Estokada),<br />
or the P family (which descends from the c.<br />
1840 mare Szamrajówka via Piewica).<br />
The Polish Arabian is held in high regard to<br />
this day. It comes close to a miracle how he<br />
survived the devastation of the two world<br />
wars and rose like a phoenix from the ashes<br />
more than two hundred years after Hieronimus<br />
Sanguszko's first expedition into the<br />
Syrian desert, beautiful and resilient.<br />
Kate McLachlan<br />
History
DNA-Forschung beim Pferd<br />
Bairaktar's Freispruch<br />
Wissenschaft<br />
Das Warmblood Fragile Foal Syndrom (WFFS) ist in den letzten Jahren in der Warmblutzucht<br />
zu einem Schreckgespenst geworden. Da jedoch auch bei (historischen) arabischen<br />
<strong>Pferde</strong>n, Nachkommen des Bairaktar, ähnliche Symptome wie bei WFFS festgestellt<br />
wurden, wurde untersucht, ob Bairaktar, der einen signifikanten Einfluss auf die<br />
Warmblutzucht hatte, der Ursprung von WFFS war oder nicht.<br />
Das Warmblood Fragile Foal Syndrom<br />
(WFFS) ist eine autosomal-rezessive<br />
Erbkrankheit, die durch eine einzelne<br />
Nukleotidvariante verursacht wird und eine<br />
unheilbare Bindegewebsstörung verursacht.<br />
Es kann unmittelbar nach der Geburt festgestellt<br />
werden, wenn das Fohlen normalerweise<br />
einen etwas schwachen Eindruck hinterlässt,<br />
aber aufgrund eines vorhandenen<br />
Saugreflexes immer noch in Ordnung zu sein<br />
scheint. Durch den genetischen Defekt ist die<br />
Haut (Epidermis) jedoch nicht fest mit dem<br />
darunterliegenden Gewebe verbunden, was<br />
bedeutet, dass die Haut selbst bei nur geringem<br />
Kontakt, Zug oder Druck reißen kann,<br />
beispielsweise beim Aufstehen. Man muß<br />
nicht erwähnen, dass die Fohlen nicht überleben<br />
können.<br />
Gestütsleiterin Astrid von Velsen-Zerweck mit dem Skelett von Bairaktar, wie es heute im<br />
Gestütsmuseum in Offenhausen ausgestellt ist.<br />
Foto: Christian von Holst (christianvonholst.de)<br />
Ähnliche Krankheit im Jahre 1855<br />
Diese Symptome sahen sehr wie eine Krankheit<br />
aus, die erstmals 1855 von Prof. Adolph<br />
Rueff in Hohenheim beschrieben wurde. In<br />
den Jahren 1841 bis 1853 wurde bei mehreren<br />
im Gestüt Weil geborenen Fohlen eine<br />
„eigenartige Hautkrankheit“ beobachtet: Die<br />
Fohlen wurden meist tot geboren, starben bei<br />
der Geburt oder kurz danach und zeigten alle<br />
die gleichen angeborenen Fehlbildungen von<br />
Haut und Hufen. Die Haut, besonders an den<br />
Beinen, aber auch am Rücken, am Nacken und<br />
im Gesicht, war bei diesen Fohlen häufig haarlos,<br />
es gab Zysten, die mit Flüssigkeit gefüllt<br />
waren, die obere Haut löste sich von der darunterliegenden<br />
Schicht, die Hufe schrumpften<br />
vor der Geburt und fielen noch im Mutterleib<br />
oder kurz nach der Geburt ab, und die Mundschleimhaut<br />
war ebenfalls betroffen.<br />
Basierend auf der Beschreibung der Symptome<br />
können wir diese Krankheit heute als<br />
Epitheliogenesis imperfecta (EI) oder Junctional<br />
Epidermolysis Bullosa (JEB) identifizieren.<br />
Professor Rueff stellte auch fest, dass alle betroffenen<br />
<strong>Pferde</strong> Schimmel waren und vom<br />
Hengst Amurath I 1829 abstammen, sei es in<br />
der ersten, zweiten oder dritten Generation.<br />
Mit anderen Worten, Rueff identifizierte die<br />
Ursache in der Schimmelfärbung, in der Inzucht<br />
und in der Abstammung von Amurath<br />
I. Er schrieb: „Was die Beseitigung des Übels<br />
betrifft, so liegt nach dem eben gesagten das<br />
Mittel zwar sehr nahe, nämlich Nichtbenutzung<br />
des Hengstes, namentlich Vermeidung<br />
der Inzucht, und es wird nach meiner Ansicht<br />
dies ganz sicher zum Ziele führen, allein – der<br />
Hengst ist von einer solchen Bedeutung, daß<br />
es durchaus ein Unglück für das Gestüt wäre,<br />
wenn man über denselben den Stab brechen<br />
müßte, und es würde sehr zu bedauern sein,<br />
wenn die Natur selbst durch das Eingehen<br />
des Hengstes (welcher nun schon 25 Jahre alt<br />
ist), der Krankheit eine Gränze setzen wollte.<br />
Solange also noch der Hengst existiert, ist<br />
darauf zu denken, wie auf anderem Wege, als<br />
durch eine in anderer Beziehung sehr unvortheilhafte<br />
Radicalcur, eine Abhülfe geschafft<br />
werden könne, und ich spreche daher hier,<br />
namentlich mit Rücksicht auf etwa in anderen<br />
Gestüten vorkommende ähnliche Fälle,<br />
meine Ansichten über die Abhülfe aus.“<br />
72<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Der Schädel des Wüstenarabers Bairaktar<br />
(imp. 1817), wie er vor rund 35 Jahren<br />
im Museum der Universität Hohenheim<br />
ausgestellt war. Mittlerweile fehlt ihm einer<br />
seiner Backenzähne, denn dieser wurde zur<br />
DNA-Analyse benötigt. Durch die Präparation<br />
des Skeletts wird die DNA in den<br />
Knochen vollständig zerstört, und nur in den<br />
sehr widerstandsfähigen Zähnen befinden<br />
sich noch brauchbare Reste.<br />
The skull of the desertbred Arabian Bairaktar<br />
(imp. 1817) as it was exhibited around 35<br />
years ago in the museum of the University of<br />
Hohenheim. He is now missing one of his molars<br />
because it was needed for DNA analysis.<br />
The preparation of the skeleton completely<br />
destroys the DNA in the bones, and usable remains<br />
are only to be found in the very resistant<br />
teeth.<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Science<br />
Inzucht brachte es ans Licht<br />
Wir können heute bezweifeln, ob die Schimmelfarbe<br />
in irgendeiner Weise mit der oben<br />
genannten Krankheit zusammenhängt, da<br />
diese heute nur bei belgischen Kaltblütern<br />
(Braunen) und American Saddlebreds auftritt,<br />
wo sie eindeutig nicht mit der Schimmelfarbe<br />
zusammenhängt. Die Tatsache,<br />
dass die betroffenen <strong>Pferde</strong> in Weil alles<br />
Schimmel waren, lässt sich leicht damit erklären,<br />
dass es die häufigste Farbe in der<br />
Weiler Herde war, insbesondere bei den<br />
Nachkommen von Bairaktar und Amurath I.<br />
Rueffs Beobachtung, dass Inzucht und Abstammung<br />
von Amurath I die Ursache sein<br />
könnten, wird durch die Abstammung der<br />
betroffenen Fohlen gestützt. Wenn man<br />
ihre Stammbäume untersucht, stellt man<br />
fest, dass Amuraths Vater Bairaktar jedes<br />
Mal sowohl auf der Vater- wie auch der<br />
Mutterseite im Pedigree erscheint. Es gibt<br />
nur eine Ausnahme, ein Fohlen von 1846<br />
aus der Kaaba II, dessen Symptome nicht<br />
mit den anderen identisch waren.<br />
Bei all diesen Überlegungen muß man<br />
bedenken, dass 1855 die Mendelschen<br />
Gesetze noch nicht bekannt waren; Gregor<br />
Mendel veröffentlichte sie erst 1866.<br />
Heute wissen wir, dass EI und JEB durch<br />
autosomal rezessive Vererbung weitergegeben<br />
werden (ebenso wie CA und SCID).<br />
Dies bedeutet, dass die Erkrankung nicht<br />
geschlechtsspezifisch ist und beide Elternteile<br />
Träger sein müssen. Träger scheinen<br />
selbst vollkommen gesund zu sein, und nur<br />
wenn das defekte Gen von beiden Elternteilen<br />
vererbt wird, wodurch das Fohlen<br />
für dieses Merkmal homozygot wird, ist es<br />
betroffen und stirbt. Wenn wir annehmen,<br />
dass Amurath I 1829 ein Träger war, müssen<br />
die Mütter auch Träger gewesen sein. Diese<br />
stammten jedoch mit sehr wenigen Ausnahmen<br />
nicht von Amurath I ab, sondern<br />
von Amuraths Vater Bairaktar Or.Ar. Mit<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
anderen Worten, wir können annehmen,<br />
dass Bairaktar Or.Ar. diesen Gendefekt in<br />
das Gestüt einbrachte, aber die Krankheit<br />
manifestierte sich erst, als seine Töchter mit<br />
Amurath I gepaart wurden und damit Inzucht<br />
auf Bairaktar Or.Ar. betrieben wurde.<br />
Verteilung von WFFS<br />
Zurück zum heutigen WFFS: Eine Gruppe<br />
von Forschern (Reiter, Wallner, Brem von<br />
der Veterinärmedizinischen Universität<br />
Wien u.a.) untersuchte die Verbreitung des<br />
WFFS-Allels in den verschiedenen <strong>Pferde</strong>rassen.<br />
Insgesamt wurden 4081 <strong>Pferde</strong><br />
von 38 verschiedenen Rassen untersucht.<br />
Insgesamt trugen 4,9 % der <strong>Pferde</strong> aus 21<br />
Rassen das WFFS-Allel. Die betroffenen<br />
Rassen waren hauptsächlich Warmblüter<br />
mit einer Trägerfrequenz von bis zu 17 %<br />
im hannoverschen und dänischen Warmblut.<br />
Das WFFS-Allel wurde in den meisten<br />
nicht-warmblütigen Rassen nicht nachgewiesen.<br />
Ausnahmen sind WFFS-Träger<br />
beim Englischen <strong>Vol</strong>lblut (17/716), Haflinger<br />
(2/48), American Sport Pony (1/12) und<br />
Knabstrupper (3/46). Alle 302 Araber in<br />
dieser Untersuchung waren jedoch frei von<br />
dem mutierten Allel.<br />
Angesichts des enormen Einflusses, den<br />
der Hengst Bairaktar durch seinen Ur-Ur-<br />
73<br />
Quellen<br />
Ur-Enkel Amurath 1881 auf die Warmblutzucht<br />
hatte, und der Tatsache, dass Bairaktar<br />
in einigen Warmblut-Stammbäumen<br />
wie dem von Cornet Obolensky, Sandro<br />
Hit oder Valegro mehrere hundert Mal vorkommt,<br />
wollten die Forscher diesen Weg<br />
weiter untersuchen. Sie baten um einen<br />
Zahn Bairaktars, um seine DNA zu extrahieren<br />
und zu analysieren. Das Skelett<br />
von Bairaktar ist Eigentum der Universität<br />
Hohenheim, ist eine Dauerleihgabe an<br />
das Haupt- und Landgestüt Marbach und<br />
steht im <strong>Pferde</strong>museum in Offenhausen.<br />
Die DNA-Extraktion aus einem Backenzahn<br />
Bairaktars wurde im Reinraum des<br />
Labors des Naturhistorischen Museums in<br />
Wien nach Standardverfahren zur Vermeidung<br />
von Kontaminationen durchgeführt.<br />
Das Ergebnis zeigte deutlich, dass er das<br />
mutierte Allel nicht trug. Dies, zusammen<br />
mit der Tatsache, dass alle Araber in dieser<br />
Untersuchung frei von dem mutierten<br />
Allel waren, unter ihnen auch 16 Stuten<br />
und 3 Hengste aus dem polnischen Zuchtprogramm,<br />
die auf Bairaktar zurückgehen,<br />
sprach den Wüstenaraber Bairaktar frei,<br />
den Ursprung von WFFS darzustellen. Bis<br />
heute ist der genaue Ursprung von WFFS<br />
unklar.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Reiter, S.; Wallner, B.; Brem, G.; Haring, E.; Hoelzle, L.; Stefaniuk-Szmukier, M.; Długosz, B.;<br />
Piórkowska, K.; Ropka-Molik, K.; Malvick, J.; Penedo, M.C.T.; Bellone, R.R. Distribution of the<br />
Warmblood Fragile Foal Syndrome Type 1 Mutation (PLOD1 c.2032G>A) in Different Horse<br />
Breeds from Europe and the United States. Genes <strong>2020</strong>, 11, 1518.<br />
Rueff, A.G. Eigenthümliche Krankheit neugeborener Fohlen (a peculiar disease of newborn<br />
foals). In Jahrbuch für <strong>Pferde</strong>zucht; Verlag Voigt: Weimar, Germany, 1855; pp. 267–277.<br />
Tönjes, Jan: Der Uropa XXL des Weltsports, St. Georg, 4/2014, pp. 28-47.
DNA research in Horses<br />
Bairaktar's acquittal<br />
Wissenschaft<br />
Warmblood fragile foal syndrome (WFFS) has become a<br />
horror in recent years in Warmblood breeding. But because<br />
similar symptoms to WFFS have also been found in (historic)<br />
Arabian horses, research has been conducted whether<br />
or not Bairaktar, who had a significant influence on Warmblood<br />
breeding, was the origin of WFFS.<br />
Warmblood fragile foal syndrome<br />
(WFFS) is a hereditary disease, an<br />
autosomal recessive disorder caused<br />
by a single nucleotide variant, that causes<br />
an incurable connective tissue disorder.<br />
It can be detected immediately after birth,<br />
when the foal usually gives a somewhat<br />
weak impression, but still seems to be okay<br />
with an existing sucking reflex. However,<br />
due to the genetic defect, the skin (epidermis)<br />
is not firmly connected to the lower tissues,<br />
which means that it may tear off even<br />
with only slight contact and stress, such as<br />
when trying to get up. No need to say, that<br />
the foals cannot survive.<br />
Similar disease in 1855<br />
These symptoms sounded very much like a<br />
disease, which was first described in 1855 by<br />
Prof. Adolph Rueff at Hohenheim. In the years<br />
between 1841 and 1853, a „peculiar skin<br />
disease was observed in several foals born at<br />
the Royal Stud Weil in Württemberg: The foals<br />
were mostly born dead, or died at birth or<br />
soon after, and all displayed the same congenital<br />
malformations of the skin and the<br />
hooves. The skin, especially on the legs, but<br />
also on the back, the neck, and the face, was<br />
usually hairless, there were cysts filled with<br />
fluid, the upper skin detached from the layer<br />
beneath, the hooves shrank before birth and<br />
fell off in the womb or shortly after birth,<br />
and the oral mucosa was also affected.”<br />
Based on the description of the symptoms,<br />
we can today identify this condition as epitheliogenesis<br />
imperfecta (EI) or junctional<br />
epidermolysis bullosa (JEB). Professor Rueff<br />
also observed that all affected horses were<br />
grey and descended from the stallion Amurath<br />
I 1829, whether in the first, second, or<br />
third generation. In other words, Rueff identified<br />
the cause as grey colouring, inbreeding,<br />
and descent from Amurath I. He wrote:<br />
„As for eliminating this curse, the obvious<br />
strategy would be to stop using this stallion,<br />
in particular to avoid inbreeding, and in<br />
my opinion this would quickly and certainly<br />
achieve the desired result. However – the<br />
stallion is of such great significance, that it<br />
would be a disaster for the stud if he were<br />
to be so condemned, and it would be highly<br />
regrettable if nature itself would end the disease<br />
by the death of the stallion (who is already<br />
25 years old). Thus, as long as the stallion<br />
lives, it should be considered how the<br />
problem might be solved without resorting<br />
to such very unfortunate radical means.”<br />
Inbreeding brought it to light<br />
We may doubt today if the grey colour is in<br />
any way connected to the above disease, as<br />
this condition today occurs only in Belgian<br />
Draft Horses (chestnuts) and American<br />
Saddlebreds, where it is clearly not linked<br />
to the grey colour. The fact that the affected<br />
horses at Weil were grey is easily explained<br />
by the fact that it was the most common colour<br />
in the Weil herd, especially among the<br />
descendants of Bairaktar and Amurath I.<br />
Rueff’s observation that inbreeding and descent<br />
from Amurath I might be the cause, is<br />
supported by the affected foals’ parentage.<br />
It you examine their pedigrees, you will see<br />
that Amurath’s sire Bairaktar db appears<br />
each time both on the sire’s and on the dam’s<br />
side. There is only one exception, the 1846<br />
foal out of Kaaba II, whose symptoms were<br />
not identical to the others.<br />
We have to remember that in 1855, the<br />
laws of Mendelian inheritance were not yet<br />
known; Gregor Mendel only published them<br />
in 1866. Today we know that EI and JEB are<br />
passed on by autosomal recessive inheritance<br />
(as are CA and SCID); this means that<br />
it is not linked to gender, and both parents<br />
have to be carriers. Carriers appear perfectly<br />
healthy themselves, and only when the<br />
defective gene is inherited from both parents,<br />
making the foal homozygous for this<br />
trait, will it be affected and die. If we assume<br />
that Amurath I 1829 was a carrier, the mares<br />
must have been carriers as well. These<br />
however, with very few exceptions, were not<br />
descended from Amurath I, but from Amurath’s<br />
sire, Bairaktar Or.Ar. In other words,<br />
we may assume that Bairaktar Or.Ar. introduced<br />
this condition to the stud. But it only<br />
manifested itself when his daughters were<br />
bred to Amurath I, making them inbred to<br />
Bairaktar Or.Ar.<br />
Distribution of WFFS<br />
Back to today’s WFFS: A group of researchers<br />
(Reiter, Wallner, Brem from the University of<br />
Veterinary Medicine Vienna, et. al.) investigated<br />
the breed distribution of the WFFS<br />
allele. All in all, 4081 horses belonging to 38<br />
different breeds were screened. In total, 4.9<br />
% of the horses representing 21 breeds carried<br />
the WFFS allele. The affected breeds were<br />
mainly warmbloods, with carrier frequency<br />
as high as 17 % in the Hanoverian and Danish<br />
Warmblood. The WFFS allele was not<br />
detected in most non-warmblood breeds.<br />
Exceptions include WFFS carriers in the Thoroughbred<br />
(17/716), Haflinger (2/48), American<br />
Sport Pony (1/12), and Knabstrupper<br />
(3/46). But all of the 302 Arabians in this investigation<br />
were free of the mutated allele.<br />
Considering the huge impact the stallion<br />
Bairaktar had on Warmblood breeding<br />
through his great-great-great-grandson<br />
Amurath 1881, and the fact that Bairaktar<br />
appears several hundred times in some<br />
Warmblood pedigrees, such as Cornet<br />
Obolensky, Sandro Hit or Valegro, the researchers<br />
wanted to investigate this track<br />
further. They then asked for a tooth of<br />
Bairaktar, to extract and analyze his DNA.<br />
Bairaktar’s skeleton is property of the University<br />
of Hohenheim, is on permanent lease<br />
to the State Stud Marbach and exhibited<br />
at the horse museum at Offenhausen. DNA<br />
extraction was performed in the cleanroom<br />
of the laboratory at the Natural History Museum<br />
in Vienna, following standard procedures<br />
to avoid contamination, using one<br />
of the molars of Bairaktar. The result clearly<br />
showed that he did not carry the mutated<br />
allele. This, together with the fact that all<br />
Arabians in this investigation were free of<br />
the mutated allele, of which 16 mares and<br />
3 stallions were used in the Polish breeding<br />
program and traced to Bairaktar, acquitted<br />
the desert-bred Arabian Bairaktar from<br />
being the origin of WFFS. To date, the exact<br />
origin of WFFS is unclear.<br />
Gudrun Waiditschka<br />
74<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Über die Regenbogenbrücke...<br />
Over the Rainbowbridge...<br />
Foto: Jan Kan<br />
Im Alter von 21 Jahren mußte der Marbacher<br />
Hauptbeschäler Said (Pamir I / Sadana) abtreten<br />
– innenliegende Melanome machten ihm<br />
zunehmend zu schaffen.<br />
Er entstammte der Bairaktar-Linie über den<br />
polnischen Zweig, und ging mütterlicherseits<br />
auf Murana I zurück. Das Haupt- und Landgestüt<br />
Marbach ist die einzige Zuchtstätte<br />
mit Hengsten dieser Linienkombination in<br />
Europa. Nach dem Tod von Dschehim 2016<br />
und nun von Said ist der Siegerhengst der<br />
VZAP-Körung 2019, WM Devdas (v. Dschehim),<br />
der einzige Vertreter dieser Linie in<br />
Marbach und einer der wenigen weltweit.<br />
Leider wurde Said züchterisch kaum genutzt,<br />
obwohl auch er eine überdurchschnittliche<br />
HLP mit 106 Punkten abgelegt hatte und für<br />
andere Rassen gekört war.<br />
-gw-<br />
ASS Kendal 1989 - <strong>2020</strong><br />
Familie Jacobs in Belgien mußte Abschied<br />
nehmen von ihrem Hengst ASS Kendal (Tamarek<br />
/ Eskada RJ), der im stolzen Alter von<br />
31 Jahren starb. Kendal war seinerzeit mehrmals<br />
belgischer National-Champion und ist<br />
Vater von nationalen und internationalen<br />
Siegern, sowohl in der Show als auch im Rennen.<br />
Aber man findet seinen Namen auch<br />
in den Pedigrees von mehreren Welt-Champions<br />
wie Warandes Plakat, Saskia RJ und<br />
Bess Faiza. Gerade Saskai RJ hat die belgische<br />
Zucht maßgeblich beeinflußt.<br />
ASS Kendals Pedigree war eine Mischung aus<br />
russischen, englischen und spanisch-ägyptischen<br />
„Golden Cross“-Linien und sein Name<br />
findet sich heute über seinen Sohn Hallim<br />
Ibn Kendal auch im Pedigree des beliebten<br />
Vererbers SMA Magic One.<br />
-gw-<br />
Said 1999 - <strong>2020</strong><br />
At the age of 21, the chief sire Said (Pamir I /<br />
Sadana) of Marbach State Stud had to step<br />
off the stage of life - internal melanomas<br />
were increasingly bothering him.<br />
He belongs to the Bairaktar sire line via the<br />
Polish branch, and tails back to Murana I on<br />
the maternal side. The main and state stud<br />
Marbach is the only stud with stallions of this<br />
line combination in Europe. After the death of<br />
Dschehim in 2016 and now of Said, the winner<br />
of the VZAP licensing 2019, WM Devdas<br />
(by Dschehim), is the only representative of<br />
this line in Marbach and one of the few worldwide.<br />
Unfortunately, Said was hardly used<br />
in breeding, although he, too, had an above-average<br />
stallion performance test with<br />
106 points and was licensed for other breeds.<br />
-gw- Foto: G. Waiditschka<br />
Borsalino K 1997 - <strong>2020</strong><br />
Der in Brasilien von Murilo Kammer gezüchtete<br />
Borsalino K (Encore Ali / Keepsake V)<br />
stand seit vielen Jahren bei Johanna Ullström<br />
im Zuchteinsatz. Nun mußte er aufgrund einer<br />
alten, sich verschlimmernden Sehnenverletzung<br />
eingeschläfert werden.<br />
Borsalino entstammt hauptsächlich US-amerikanischen<br />
Blutlinien, seine Mutter Keepsake<br />
V war Scottsdale Champion. Dem Betrachter<br />
fielen insbesondere seine großen, seelenvollen<br />
Augen auf – und er war auch eine Seele<br />
von Pferd.<br />
Er hinterlässt weltweit ca. 150 Nachkommen<br />
und hat sich in erster Linie über seine Töchter<br />
als Vererber von guten Zuchtstuten einen Namen<br />
gemacht. Über diese wird er noch lange<br />
in der Zucht nachwirken.<br />
-gw-<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
75<br />
At the age of 31, the Jacobs family in Belgium<br />
had to say goodbye to their stallion<br />
ASS Kendal (Tamarek / Eskada RJ). Kendal<br />
was Belgian National Champion several<br />
times in his days and he is the sire of national<br />
and international winners, both in<br />
the show and on the race track. But you can<br />
also find his name in the pedigrees of several<br />
world champions such as Warandes Plakat,<br />
Saskia RJ and Bess Faiza. Saskai RJ in particular<br />
has had a major influence on Belgian<br />
Arabian horse breeding.<br />
ASS Kendal’s pedigree was a mixture of Russian,<br />
English and Spanish-Egyptian "Golden<br />
Cross" lines and his name can also be found<br />
today via his son Hallim Ibn Kendal in the<br />
pedigree of the popular sire SMA Magic One.<br />
-gw-<br />
Borsalino K (Encore Ali / Keepsake V), bred<br />
by Murilo Kammer in Brazil, has been with<br />
Johanna Ullström for many years as a breeding<br />
stallion. Now he had to be put to sleep<br />
from an old, worsening tendon injury.<br />
Borsalino comes mainly from US bloodlines,<br />
his sire was Canadian National Champian<br />
Futurity Colt, his dam Keepsake V was a<br />
Scottsdale Champion. The viewer particularly<br />
noticed his large, soulful eyes - and he<br />
was also a horse soul.<br />
He has around 150 offspring worldwide<br />
and has made a name for himself primarily<br />
through his daughters as a sire of good<br />
broodmares. He will continue to have an<br />
effect on breeding through this for a long<br />
time to come.<br />
-gw-<br />
Über den Regenbogen
Araber Sport des Jahres<br />
Die Leser haben Gewählt<br />
BS Marilu<br />
Araber des Jahres <strong>2020</strong> wurde die Distanz-Stute BS Marilu mit fast 2500 Stimmen!<br />
Corona-bedingt konnte die Ehrung und Halfter-Übergabe aber leider erst im Oktober bei<br />
der Prämienstutenschau auf der Kauber Platte stattfinden, weshalb unser Beitrag<br />
über BS Marilu nun in die letzte Ausgabe des Jahres gerutscht ist.<br />
Dieses Jahr hat sich bei der Abstimmung<br />
zum Araber des Jahres schon sehr früh,<br />
die Spreu vom Weizen getrennt, und<br />
es gingen eigentlich nur drei <strong>Pferde</strong> wirklich<br />
ins Rennen. BS Marilu – meist einfach Marie<br />
genannt – lag erst mit einem hauchdünnen<br />
Vorsprung vor dem Reiningstar CH Silverlight<br />
und dem Dressurpferd Mosri Al Dahab. Den<br />
Vorsprung konnte sie dann über die zwei<br />
Wochen hinweg aber ausbauen, lieferte sich<br />
zeitweise ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
an meine Familie und möglichst viele Freun-<br />
mit Mosri Al Daha, bis sie letztendlich mit de geteilt und irgendwann habe ich festge-<br />
<strong>24</strong>93 Stimmen (48 % aller Stimmen!) als Siegerin<br />
stellt, dass es so langsam ein Selbstläufer<br />
hervorging!<br />
wurde. Ich starte am meisten und am liebsten<br />
Den Fanclub von Marie hat ihre Besitzerin bei den Ritten von Ina Baader („Araber-Trophy“),<br />
Livia Jansen mobilisiert. „Aber eigentlich<br />
die Leute dort sind wie eine kleine Fa-<br />
habe ich gar nicht so wahnsinnig viel dafür milie und einigen oder vielleicht sogar den<br />
unternommen“, meint sie. „Ich bin von vorne- meisten davon war doch sehr daran gelegen,<br />
herein nicht davon ausgegangen, dass wir dass ich gewinne. Sehr wichtig zu erwähnen<br />
gewinnen. Aber ich habe den Link natürlich ist dann auch noch meine Familie und meine<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong><br />
76
Araber des Jahres<br />
<strong>2020</strong><br />
Araber History des Jahres<br />
Ein Halfter von Birgit Lapsien, ANIMAL STYLE, war der Ehrenpreis für Livia Jansen und ihre BS<br />
Marilu, die Gewinner unserer Online-Abstimmung "Araber des Jahres <strong>2020</strong>"!<br />
Foto: G. Waiditschka<br />
Schwiegerfamilie, die haben natürlich auch mich immer wieder und auch damals schon<br />
nichts unversucht gelassen... Und wir sind beeindruckt hat war, ihre absolute Willensstärke:<br />
Was dieses Pferd nicht will, das will es<br />
eine große Familie, mit Mitgliedern in den<br />
Niederlanden, Österreich und England!“ nicht. Und was dieses Pferd will, das will es<br />
Seit nunmehr sieben Jahren lebt Marie bei unbedingt. Dies ist wahrscheinlich nicht zuletzt<br />
eine Eigenschaft, die ihr im Distanzsport<br />
Livia, die sie zweijährig direkt vom Züchter<br />
Thomas Mayer gekauft hat. „Damals war ich sehr zugute kommt. Ich mag ihr Temperament,<br />
sie war immer schon lernwillig, gut<br />
noch in Ausbildung und das Gestüt Black<br />
Smoke lag ziemlich genau zwischen meinem<br />
aktuellen Wohnort und dem Hof meiner war, bin ich mit ihr auf ihrem ersten St.-Mar-<br />
händelbar und nervenstark. Als sie 5 Jahre alt<br />
Großeltern, den wir damals an den Wochenenden<br />
renoviert und ausgebaut haben.“ Dort Umzüge in elf Tagen“, erzählt Livia.<br />
tins-Umzug geritten. Letztes Jahr lief sie fünf<br />
lernte sie Marie kennen und nach ihrem Examen<br />
im September 2013, zog Marie zweijähte<br />
zeigte, war, als Livia mit Marie im Hänger<br />
Ein anderes Beispiel, wo Marie ihre coole Seirig<br />
bei ihr auf dem Dreiweiherhof ein. „Was auf der Autobahn liegen blieb. „Das war 2018<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
77<br />
und ich war mit ihr auf dem Weg zum langen<br />
Alb-Ritt. Es war der letzte Schultag vor den<br />
Sommerferien und über 30°C, als wir liegen<br />
blieben, die Autobahn war brechend voll und<br />
der Verkehr ging nur stockend voran. Der<br />
ADAC konnte erst Stunden später kommen.<br />
Da habe ich Marie auf der Autobahn ausgeladen<br />
und auf dem Standstreifen zur nächsten<br />
Ausfahrt geführt. Für Marie war das kein<br />
Problem.“<br />
Aber leider ist sie nur mit Livia so cool und<br />
vertrauensvoll, denn willensstarke <strong>Pferde</strong><br />
sind nicht immer einfach im Umgang. „Ich<br />
habe hier auf dem Hof mittlerweile 27 <strong>Pferde</strong><br />
stehen, habe viele Jungpferde, die viel Aufmerksamkeit<br />
brauchen“, erklärt Livia. „Daher<br />
habe ich immer wieder Versuche gestartet,<br />
sie von jemand anderem reiten zu lassen,<br />
aber das ging bisher immer schief. Zu Fremden<br />
ist sie - man könnte fast sagen - ekelhaft.<br />
Ich weiß nicht, ob das eine Marotte ist. Ich<br />
könnte nicht mal sagen, ob das eine Eigenschaft<br />
ist, die mir nicht gefällt, oder ob genau<br />
das mich nicht vielleicht auch ein bisschen<br />
stolz macht.“<br />
BS Marilu erhielt für ihre Leistungen 2019 im<br />
Distanzsport nicht nur eine Goldene Sportpferdeplakette,<br />
sondern zusätzlich die Auszeichnung<br />
„Bestes Pferd im Distanzsport“ für<br />
rund 1080 Kilometer in Wertung. „Eigentlich<br />
mache ich keine großen Zukunftspläne“,<br />
meint Livia auf die Frage, was ihre Pläne für<br />
die nächsten Jahre sind. „Ich bin ja jetzt schon<br />
weiter gekommen, als ich mir je erhofft hatte.<br />
Aber ich möchte weiter Distanzen reiten,<br />
ich möchte gut reiten und mit Spaß bei der<br />
Sache bleiben. Ich möchte weiter dieses tolle<br />
Gefühl haben, das sich einstellt, wenn man<br />
mit einem gesunden, hochmotivierten Pferd<br />
über die Ziellinie reitet, egal ob nach 50 oder<br />
120 km. Aber ich gebe zu, dass ich nächstes<br />
oder übernächstes Jahr einen Hundertmeiler<br />
reiten will.“ Dafür wünschen wir beiden alles<br />
Glück der Welt!<br />
Gudrun Waiditschka
Shagya-Araber<br />
Shagyas im Turniersport<br />
Vereinsgründung in<br />
Corona-Zeiten<br />
Wenn man für eine Sache<br />
brennt, dann möchte man<br />
anderen Menschen davon<br />
erzählen und sie im besten<br />
Fall auch für diese „Sache“<br />
begeistern. Und wenn sich<br />
mehrere Menschen für<br />
dasselbe Thema begeistern,<br />
was liegt da näher, als einen<br />
Verein zu gründen?<br />
Bahrain von Ludwigsburg<br />
(Bazar / Smaragd L) *2009<br />
unter Ina Charlotte Seehrich<br />
alle Fotos: Solveig Söding<br />
Dass der Shagya-Araber ein wundervolles<br />
und vielseitiges Reitpferd ist, davon<br />
sind die Gründungsmitglieder des<br />
„Vereins zur Förderung des Shagya-Arabers<br />
in klassischen Turniersport e.V.“ (FSAT) schon<br />
lange überzeugt. <strong>2020</strong> sollte jetzt endlich die<br />
Vereinsgründung erfolgen, mit dem Ziel den<br />
Shagya-Araber als Reitpferd und Sportpartner<br />
in den klassischen Disziplinen Dressur,<br />
Springen, Vielseitigkeit und Fahrsport in der<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren und Reiter und<br />
<strong>Pferde</strong> zu fördern. Vor allem Nachwuchsreiter<br />
sollen für die Rasse begeistert und zukünftig<br />
zum Beispiel durch Lehrgänge unterstützt<br />
werden. Der Verein möchte auch allen, die<br />
mit ihren Shagya-Arabern an Turnieren teilnehmen<br />
oder in Zukunft teilnehmen wollen,<br />
eine Plattform bieten, um sich untereinander<br />
besser vernetzen zu können. Dadurch soll<br />
der Erfahrungsaustausch bis hin zu gemeinsamem<br />
Training oder Turnierbesuchen gefördert<br />
werden.<br />
Noch während der laufenden Vereinsgründung<br />
brachte die Coronapandemie allerdings<br />
die ersten Verzögerungen mit sich, und den<br />
drei Vorsitzenden Ina Charlotte Seehrich, Silke<br />
Schwertfeger und Solveig N. Söding wurde<br />
schnell klar, dass sie das für Juli geplante Turnier<br />
für „<strong>Arabische</strong> Sportpferde im Norden“, zu<br />
dem auch Gastreiterinnen und -reiter aus dem<br />
umliegenden Ausland eingeladen werden<br />
sollten, nicht würden ausrichten können. Jetzt<br />
war guter Rat teuer, denn im Gründungsjahr<br />
gar keine Veranstaltung anbieten zu können,<br />
das kam für den Vorstand nicht in Frage. Kurz<br />
entschlossen setzten sie sich mit Equi-League<br />
aus Hagen in Verbindung, die gerade eine Reihe<br />
von Testturnieren für eine neue Form von<br />
Online-Turnieren gestartet hatten. Die Zusage,<br />
Teil der Testserie werden zu können, kam umgehend,<br />
und vom 3. bis 5. Juli <strong>2020</strong> konnte das<br />
erste Online-Turnier für Shagya-Araber, unterstützt<br />
durch die beiden deutschen Zuchtverbände<br />
ZSAA und VZAP, durchgeführt werden.<br />
In neun Prüfungen gingen die Teilnehmer aus<br />
der Schweiz, aus Frankreich und Deutschland<br />
an den Start und konnten sich über Ehrenpreise,<br />
Turnierschleifen und Trostpreise freuen.<br />
Mit den positiven Rückmeldungen und der<br />
weiteren Unterstützung der beiden Verbände<br />
im Rücken folgte dann am letzten Septemberwochenende<br />
direkt die zweite Auflage.<br />
Dieses Mal auch offen für <strong>Vol</strong>lblut- und<br />
Anglo-Araber, Araber und Arabisch Partbred.<br />
Insgesamt waren bei dieser Veranstaltung,<br />
die genau an dem Wochenende stattfand, an<br />
dem sich die Reiterinnen und Reiter mit ihren<br />
<strong>Pferde</strong>n beim ANC-Turnier in Aachen getroffen<br />
hätten, Paare aus immerhin fünf Nationen<br />
am Start, davon sechs Paare aus dem<br />
Ausland, die dem neuen Online-Format eine<br />
Chance gegeben haben.<br />
Im kommenden Jahr wird der Verein einen<br />
neuen Anlauf nehmen, um dann hoffentlich<br />
vom <strong>24</strong>. bis 25. Juli 2021 die Premiere des<br />
Turniers „<strong>Arabische</strong>n Sportpferde im Norden“<br />
zu feiern. Geplant ist ein Turnier für Shagya-,<br />
<strong>Vol</strong>lblut- und Anglo-Araber, Araber und Arabisch<br />
Partbred in der Dressur bis Klasse M und<br />
im Springen bis Klasse L. Auch Online-Turniere<br />
sind, aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen<br />
der bisherigen Teilnehmer, bereits<br />
in Planung. Da einige davon bereits vor dem<br />
großen Turnier im Juli ausgerichtet werden,<br />
bietet sich hier auch die Möglichkeit für Reiter<br />
aus dem Ausland, sich vorab mit den deutschen<br />
Aufgaben vertraut zu machen. Ob und<br />
wann die geplanten Lehrgänge für Reiter mit<br />
arabischen <strong>Pferde</strong>n stattfinden können, ist<br />
aufgrund der Situation derzeit leider nicht<br />
absehbar. Aber sobald es möglich ist, sollen<br />
die Veranstaltungen stattfinden. Dabei steht<br />
natürlich der Shagya-Araber im Vordergrund,<br />
aber wenn Plätze frei sind, dann sind auch Teilnehmer<br />
mit <strong>Pferde</strong>n der anderen <strong>Arabische</strong>n<br />
Rassegruppen herzlich willkommen.<br />
Wer mehr über den Verein wissen möchte,<br />
findet Informationen unter www.turniersport-shagyaaraber.de,<br />
Ergebnisse findet<br />
man unter www.equi-league.com (FSAT)<br />
78<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Shagya-Araber<br />
<br />
1 - Gazal Sorento (Gazal Herkules / Safija) *2015<br />
2 - Simsalabim (Monsun / Santana II) *2006 unter Selina Öcal<br />
3 - Junimond (Jussuf-911 (Jelzin) / Bernina) *2015 unter Ina Charlotte<br />
Seehrich<br />
4 - Massimo (Mersuch XIX-68 / Tigra) *2011<br />
5 - Saladin (Pamour / Santana II) *2004 unter Selina Öcal<br />
6 - O Hara (Brokat / Obeya) *2011 unter Mareike Placke<br />
<br />
<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
<br />
79
Termine 2021 / Shows & Events 2021<br />
11.-21. Feburar Scottsdale Arabian Horse Show Scottsdale, AZ / USA www.scottsdaleshow.com<br />
26.-28. März ZSAA-Hengstkörung Alsfeld / DE www.zsaa.org<br />
<strong>24</strong>.-25. April Pleasure-Kurs Wiener Neustadt / AT www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />
1.-2. Mai Tulip Cup (B int.) E.C. Peelbergen / NL www.ecaho.org<br />
8.-9. Mai Einsteiger-Kurs Wiener Neustadt / AT www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />
Termine<br />
13. Mai Sportveranstaltung in Wels Wels / AT www.ecaho.org<br />
14.-15. Mai<br />
Austrian Intern. and Nat.<br />
Championships (B int.)<br />
Wels / AT<br />
www.ecaho.org<br />
22.-23. Mai L'Arte del Cavallo Marina di Pietrasanta / IT www.ecaho.org<br />
5.-6. Juni<br />
Brugge Arabian Horse Event (B<br />
int., C eur, BS)<br />
Brügge / BE<br />
www.ecaho.org<br />
11.-13. Juni<br />
<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in Westfalen (C<br />
int., Amateur, Sport)<br />
Lage-Hörste / DE<br />
www.ecaho.org<br />
26.-27. Juni<br />
Championnat de la<br />
Mediterrannee<br />
Menton / FR<br />
www.ecaho.org<br />
1.-4. Juli DM / DJM der Distanzreiter Ahlheim / DE www.zsaa.org<br />
10.-11. Juli Intern. Tage des arabischen <strong>Pferde</strong>s Ströhen / DE www.ecaho.org<br />
17.-<strong>24</strong>. Juli US Youth Nationals Oklahoma City, OK / USA www.arabianhorses.org<br />
22.-25. Juli<br />
European Championships for Sport<br />
Arabians<br />
Wiener Neustadt / AT<br />
www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />
<strong>24</strong>.-25. Juli<br />
Turnier " <strong>Arabische</strong>n Sportpferde<br />
im Norden"<br />
N.N.<br />
www.turniersport-shagyaaraber.de<br />
31. Juli-1. Aug. Kauber Platte Championat Kaub / DE www.kauber-platte-championat.de<br />
13.-15. August Poln. National-Championat Janow Podlaski / PL www.ecaho.org<br />
20.-22. August Sommer-Festival Stadl Paura /AT www.friends-of-arabian-sporthorses.at<br />
<strong>24</strong>.-25. Sept. All Nations Cup Aachen / DE www.ecaho.org<br />
<strong>24</strong>.-26. Sept. HLP des ZSAA Luhmühlen / DE www.zsaa.org<br />
22.-30. Oktober US National Arabian Horse Show Tulsa, OK / USA www.arabianhorses.org<br />
30.-31. Oktober Europa-Championat Italien www.ecaho.org<br />
3.-5. Dezember Welt-Championat Paris / FR www.ecaho.org<br />
Die für Herbst 2021 geplante WAHO-Konferenz in Jordanien wurde auf Frühjahr 2022, oder falls die Corona-Situation dies<br />
noch nicht zulässt, auf Herbst 2022 verschoben (siehe www.waho.org)<br />
Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie können Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden.<br />
Bitte kontaktieren Sie den Veranstalter!<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong><br />
80
Frohe<br />
Weihnachten<br />
und viel Glück<br />
und Gesundheit<br />
in Haus und<br />
Stall für 2021!<br />
Impressum<br />
Redaktion / Editor:<br />
Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />
Entenstrasse 20<br />
D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />
ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />
e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />
Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />
<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />
Entenstrasse 20<br />
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WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />
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quarterly ( four times per year)<br />
Impressum - Mast Head<br />
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Übersetzungen / Translations:<br />
Gudrun Waiditschka<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />
Fotografen / Photographers:<br />
Alexandra Dietl, Ute Dill, Doris Dobetsberger,<br />
Kate McLachlan, Doris Melzer, Julia Moll,<br />
Solveig Söding, Elke Wilfart.<br />
Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />
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© <strong>2020</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka<br />
4/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />
81
Vorschau - Preview<br />
Vorschau - Preview<br />
Ausgabe 1/2021 - erhältlich Ende März 2021<br />
Issue 1/2021 - available at the end of March 2021<br />
Die Hengstlinie Koheilan Adjuze db hat sich in den 1920er<br />
Jahren insbesondere über den Hengst Koheilan IV in ganz (Ost-)<br />
Europa ausgebreitet mit Nachkommen in Weil, Janow Podlaski,<br />
Tersk, Mangalia und natürlich in der Shagya-Araber-Zucht Bábolnas.<br />
Heute zählt sie leider zu den seltenen Linien, aber es sind<br />
Bestrebungen im Gange, sie "wiederzubeleben".<br />
Schecken liegen groß im Trend und es gibt sie in allen Formen<br />
und Farben - auch bei arabischen Rassen. Wir erklären, worauf es<br />
ankommt, und welche Art von Schecken es beim<br />
arabischen Pferd gibt.<br />
Auch wenn Corona-bedingt <strong>2020</strong> weniger Turniere und Sportveranstaltungen<br />
stattfinden konnten, wollen wir dennoch einen Blick<br />
auf die FN- und andere Statistiken werfen und Ihnen verraten,<br />
welches die besten vierbeinigen Sportler sind.<br />
Von Kunst und Künstlern - in loser Folge stellen wir Ihnen Künstler<br />
vor, die das <strong>Arabische</strong> Pferd als Sujet gewählt haben.<br />
82<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 4/<strong>2020</strong>
Al Azim blAcK ArAbiAns<br />
Black Straight Egyptian Arabians<br />
Al lAhAb Al Azim<br />
(Al Lahab/Simeon Sadik)<br />
Al KhArim Al Azim****<br />
(Nuri Ibn Salaam/Kasr el Nil/Gharib)<br />
gAme of<br />
stAllions<br />
Al JAmil Al Azim<br />
(Nuri Ibn Salaam/GR Faleeh)<br />
Al KhAshArih Al Azim<br />
(Al Lahab/Simeon Sadik)<br />
Photos & design © www.Doris-Melzer.de<br />
Gekört, Distanz-HLP, Sport-HLP über 2500 km, homozygot, Rappvererber – Teils Frisch- und TG-Samen von<br />
EU-Station erhältlich – SCID-frei / CA-frei – Hervorragende Nachzucht in 10 Ländern auf 3 Kontinenten<br />
Deck- und Verkaufsangebote auf Anfrage<br />
Doris Melzer, D-64686 Lautertal (Germany)<br />
Al Azim Black Straight Eqyptian Arabians<br />
Phone: +49 (0) 6254-7610 • Email über: www.black-arabs.de/de/kontakt<br />
www.Black-Arabs.de