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Let's GRAZe Handbuch

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AUF ZU EINER<br />

KLIMAFITTEN,<br />

NACHHALTIGEN<br />

GRAZER<br />

LEBENSKULTUR!<br />

HANDBUCH FÜR SCHULEN<br />

Anregungen für den Unterricht<br />

zur Umsetzung eines Projektes:<br />

„Nachhaltige Stadtentwicklung mit Holz“<br />

1


IDEENGEBER*INNEN UND UMSETZER*INNEN<br />

proHolz Steiermark (Projektleitung)<br />

Wie sieht die Stadt aus, in der wir in Zukunft leben möchten?<br />

VORWORT<br />

Mit dieser Kernfrage beschäftigten sich im Jahr 2020 siebzehn Schulen im Rahmen<br />

des Kulturjahr-Projektes „Let’s <strong>GRAZe</strong>“. Ziel war, den Schüler*innen die<br />

Themen Baukultur, Klima und Ernährung im urbanen Bereich näher zu bringen.<br />

Mag. Petra Seebacher Dr. Birgit Pudelski Mag. Doris Stiksl<br />

Die Ideen und Erfahrungen, die wir gemeinsam mit den Lehrer*innen im Projekt<br />

gewonnen haben, geben wir gerne in diesem <strong>Handbuch</strong> an Sie weiter. Ergänzend<br />

dazu steht Ihnen bei proHolz Steiermark eine kostenlose Verleihbox mit allen<br />

Materialien zur Verfügung, die Sie für die Umsetzung der Stationen in Ihrer<br />

Klasse brauchen. Ein umfangreicher Online-Downloadbereich rundet unter<br />

www.letsgraze.at das Angebot ab.<br />

Wir wünschen Ihnen viele spannende und lehrreiche Momente mit Ihren<br />

Schülerinnen und Schülern und freuen uns über Ihre Rückmeldungen unter<br />

info@holzmachtschule.at<br />

Ihr Projektteam von „Let’s <strong>GRAZe</strong>“<br />

Veronika Peinelt BSc. Thiemo Dsubanko Maximilian Stralz<br />

proHolz Steiermark info@holzmachtschule.at www.holzmachtschule.at<br />

Pädagogische Hochschule Steiermark<br />

Eine handvoll Bretter, Erde, ein paar Setzlinge – drei einfache Komponenten<br />

reichen aus für ein großartiges Kulturjahrprojekt mit großer Wirkung.<br />

Ein Projekt, das durch die Verbindung von Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Bildung für ein verantwortungsvolles Miteinander sensibilisieren hilft.<br />

Dr. Erich Reichel<br />

Leiter NATech<br />

Zentrum für Didaktik der<br />

naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Bildung<br />

Pädagogische<br />

Hochschule Steiermark<br />

erich.reichel@phst.at<br />

DI Dr. Marion Starzacher<br />

Hochschulprofessorin<br />

für Technik und Design<br />

Pädagogische<br />

Hochschule Steiermark<br />

marion.starzacher@phst.at<br />

Mag. Dr. Ines Waldner<br />

Professorin im Fachbereich<br />

sportliche und salutogene Bildung;<br />

Studienfach „Ernährung,<br />

Gesundheit und Konsum” (EGK)<br />

Pädagogische<br />

Hochschule Steiermark<br />

ines.waldner@phst.at<br />

Es war einfach wunderbar, die Begeisterung der Kinder zu sehen, die sich mit<br />

viel Spaß und Interesse den wichtigen Themen unserer Zeit, Umwelt, Nachhaltigkeit<br />

und Ernährung, widmeten. Diese außergewöhnliche Lernerfahrung<br />

wird ihnen lange erhalten bleiben und mit dem vorliegenden <strong>Handbuch</strong> für<br />

Schulen werden auch zukünftige Klassen davon profitieren.<br />

Wir gratulieren dem tollen Team und allen Beteiligten von Let’s <strong>GRAZe</strong><br />

und wünschen den Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und<br />

Lehrern damit viel Spaß!<br />

Dr. Jürgen Herler<br />

HERBIOS Vertikalgarten GmbH<br />

office@herbios.at<br />

www.vertikalbeet.at<br />

Ihr<br />

Günter Riegler, Kulturstadtrat der Stadt Graz<br />

Christian Mayer, Programm-Manager Graz Kulturjahr 2020<br />

F: @stella, J. J. Kucek<br />

2 3


Kostenlose Materialien und Aktivitäten<br />

rund um das Projekt „Let’s <strong>GRAZe</strong>“ 06<br />

WORKSHOP/STATIONENBETRIEB<br />

30<br />

ÜBER DAS PROJEKT<br />

BÄUME UND WÄLDER IN GRAZ –<br />

EIN ERSTER EINBLICK<br />

UMSETZUNG IN DER SCHULE –<br />

EIN KURZER ÜBERBLICK<br />

08<br />

12<br />

18<br />

5.1 Station „Klima“ 33<br />

5.1.1 Die Fotosynthese und die Zuckerl 34<br />

5.1.2 Der Treibhauseffekt 35<br />

5.1.3 Auswirkungen des Klimas auf den Wald 37<br />

und die Verbreitung von Schädlingen<br />

5.2 Station „Wald in der Stadt“ 38<br />

5.2.1 Funktionen des Waldes 38<br />

5.2.2 Bäume zuordnen und Schädlinge erkennen 40<br />

5.2.3 Verkostung von „Waldprodukten“ 41<br />

5.3 Station „Städtebau“ 42<br />

5.4 Station „Das Holz der Lärche –<br />

Eigenschaften und Verwendung“ 44<br />

5.4.1 Die Eigenschaften der Lärche 44<br />

5.4.2 Von der Lärche zum Vertikalgarten 46<br />

5.4.3 Mit dem Cubetto den Weg des Holzes entdecken 48<br />

IDEEN FÜR EXPERIMENTE UND<br />

VERSUCHE RUND UM WALD UND HOLZ<br />

4.1 Die geheimnisvolle Rosskastanie 25<br />

4.2 Klima: Warum sollen wir die Stadt begrünen? 26<br />

4.3 Experimente zu Holzeigenschaften 27<br />

4.4 Erforschung der Stadt und der Umgebung der Schule 28<br />

22<br />

5.5 Station „Holz als Baumaterial" 49<br />

5.5.1 Die wichtigsten Holzbauweisen 49<br />

5.5.2 Die Leonardo-Brücke 64<br />

5.6 Station „Temperatur unterschiedlicher Materialoberflächen<br />

bei Bestrahlung durch die Sonne“ 66<br />

5.7 Station „Pflanzen und Ernährung – ein Pflanzenlegespiel“ 70<br />

5.7.1 Der Lebenskreis einer Pflanze 70<br />

5.7.2 Bekannte Pflanzen/essbare Pflanzenteile 71<br />

5.8 Station „Aufbau des Vertikalgarten-Systems“ 76<br />

Weitere Materialien für Schulen und Kindergärten<br />

rund um Wald, Holz und Klimaschutz 78<br />

4 5


KOSTENLOSE MATERIALIEN<br />

UND AKTIVITÄTEN RUND UM<br />

DAS PROJEKT „LET’S GRAZE“<br />

Sie möchten das Projekt „Let’s <strong>GRAZe</strong>“ (oder Teile davon) in Ihrer Klasse<br />

umsetzen? Dann nützen Sie die umfangreichen, kostenlosen Materialien, die<br />

dafür zur Verfügung stehen. Für einen leichteren Überblick haben wir für Sie ein<br />

alpha-numerisches System erarbeitet, das sich durch alle <strong>Let's</strong> <strong>GRAZe</strong>-Materialien<br />

(<strong>Handbuch</strong>, Download-Bereich und Verleihmaterialien) zieht.<br />

HANDBUCH<br />

In diesem <strong>Handbuch</strong> finden Sie alle wesentlichen Informationen, die Sie<br />

für die Durchführung des Projektes brauchen. Es beinhaltet nicht nur<br />

die Beschreibung von acht Stationen, die wir gemeinsam mit den Pädagog*innen<br />

der 17 Partnerschulen ausgearbeitet haben, sondern auch<br />

interessante Hintergrundinformationen rund um die Projektthemen und<br />

wertvolle Praxis-Tipps aus der Arbeit mit den Schüler*innen.<br />

ONLINE-<br />

DOWNLOADBEREICH<br />

UND INFORMATIONS-<br />

DREHSCHEIBE<br />

Wer sich selbst Stationen aus dem Projekt zusammenstellen möchte,<br />

findet unter www.letsgraze.at einen umfangreichen Downloadbereich<br />

mit Vorlagen für alle Kärtchen bzw. Tafeln, sämtliche Stationen-Detailbeschreibungen<br />

sowie die Lehrer*innen-Informationen.<br />

ALLGEMEINE<br />

MATERIALIEN RUND<br />

UM WALD/HOLZ/<br />

KLIMASCHUTZ<br />

Das Projekt „Let’s <strong>GRAZe</strong>“ ist mehrstufig aufgebaut (siehe S. 21). Die<br />

Erfahrung hat gezeigt, dass viele Kinder und Jugendliche sehr wenig<br />

Bezug zu den Projektinhalten haben. Daher hat es sich bewährt, vor dem<br />

Stationenbetrieb im Regelunterricht eine kurze Einführung in die Materie<br />

zu geben. Welche kostenlosen Materialien dafür zur Verfügung stehen,<br />

finden Sie auf Seite 78 und 79.<br />

FORTBILDUNGEN<br />

Es werden 1 – 2 Mal pro Jahr in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen<br />

Hochschule Steiermark Fortbildungen rund um die Themengebiete<br />

von „Let’s <strong>GRAZe</strong>“ angeboten. Inhalte sind unter anderem Neues<br />

rund um Wald / Holz / Klimaschutz / Städtebau, Aktuelles aus dem<br />

Bereich Ernährung und die Pflege des Schulgartens (Vertikalbeet). Wir<br />

laden alle Grazer Schulen ein, an diesen (kostenlosen) Fortbildungen<br />

teilzunehmen. Die Termine werden auf www.letsgraze.at veröffentlicht.<br />

KOSTENLOSE<br />

VERLEIH-BOXEN<br />

„STATIONENBETRIEB<br />

Let’s <strong>GRAZe</strong>“<br />

Damit Sie den Stationenbetrieb einfach und ohne lange Vorbereitungen<br />

umsetzen können, haben wir für Sie zu den einzelnen Stationen ein<br />

Boxen-System mit allen notwendigen Utensilien zusammengestellt (je<br />

Station eine Box). Diese Boxen können kostenlos bei proHolz Steiermark<br />

angefordert und in der Reininghausstraße 13a, 8020 Graz abgeholt<br />

werden (Online-Buchungstool unter www.letsgraze.at).<br />

RÜCKFR AGE N<br />

ANSPRECH-<br />

PARTNER*INNEN<br />

Für allgemeine Informationen rund um das Projekt und die Stationen<br />

steht das Team von proHolz Steiermark unter info@holzmachtschule.at<br />

bzw. 0316/587850-0 gerne zur Verfügung. Für Fragen und Hinweise<br />

rund um die einzelnen Stationen wenden Sie sich einfach an die jeweilige<br />

Ansprechperson, die in diesem <strong>Handbuch</strong> am Anfang jeder Station<br />

genannt ist.<br />

6 7


00 _ Bxxxxxxxx<br />

ÜBER<br />

DAS<br />

PROJEKT<br />

01<br />

8 9


01 _ ÜBER DAS PROJEKT<br />

ÜBER DAS PROJEKT _ 01<br />

Das Grazer Kulturjahr 2020:<br />

Im Zeichen der "Stadt der Zukunft"<br />

"Wie wir leben wollen": Unter diesem<br />

Motto suchte die Stadt Graz<br />

im Rahmen des Kulturjahres 2020<br />

Projekte und Initiativen, die sich mit<br />

aktuellen Einschätzungen, Betrachtungen,<br />

Expertisen und Wünschen<br />

zur Zukunft unserer Stadt befassen.<br />

Wen also besser fragen, als die<br />

Schülerinnen und Schüler von Graz?<br />

Diese jungen Leute sind in Zukunft für die Entwicklung<br />

und Gestaltung der Stadt Graz und der<br />

damit verbundenen Lebensräume und Lebenskultur<br />

verantwortlich! Jedoch fehlt Kindern und<br />

WALD<br />

HOLZ<br />

KLIMASCHUTZ<br />

BAUKULTUR<br />

grüne Städte<br />

Stadtentwicklung<br />

Baumaterialien<br />

Jugendlichen oft der Bezug zu Themen wie Wald<br />

und Natur, Ernährung, Klimaschutz oder Baukultur.<br />

Speziell in Familien mit Migrationshintergrund<br />

oder bei Kindern und Jugendlichen aus<br />

bildungsfernen Bevölkerungsschichten spielen<br />

diese Themen kaum eine Rolle.<br />

Darum hat sich das Projektteam von „Let‘s GRA-<br />

Ze“ zum Ziel gesetzt, nachhaltige, „klimafitte“<br />

Grazer Lebenskultur an die nächste Generation<br />

zu vermitteln. Die wichtigsten Projektinhalte, -ergebnisse<br />

und -erfahrungen haben wir in diesem<br />

<strong>Handbuch</strong> zusammengefasst, damit auch Sie mit<br />

Ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit<br />

haben, ein Teil von "<strong>Let's</strong> <strong>GRAZe</strong>" zu werden.<br />

ESSKULTUR<br />

gesunde<br />

Ernährung<br />

regionale<br />

Lebensmittel<br />

NACHHALTIGE<br />

GRAZER<br />

LEBENSKULTUR<br />

Wir bedanken uns bei folgenden Schulen, die mit uns gemeinsam das<br />

Kulturjahr 2020-Projekt „Let’s <strong>GRAZe</strong>“ umgesetzt haben:<br />

Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark . Volksschule Nibelungen . Volksschule<br />

Rosenberg . Volksschule Schönau . Volksschule Viktor Kaplan . Volksschule Gösting . Volksschule Eisteich .<br />

Volksschule Algersdorf . Volksschule Jägergrund . Mittelschule Puntigam . Mittelschule Engelsdorf .<br />

Mittelschule Dr. Renner . Mittelschule Strassgang für Holz & Gestaltung . Mittelschule Andritz .<br />

Mittelschule Fröbel . Mittelschule Albert Schweitzer . Mittelschule St. Johann<br />

Was bedeutet <strong>Let's</strong> <strong>GRAZe</strong>?<br />

Das Wort „<strong>GRAZe</strong>“ steht im Projekttitel natürlich<br />

für die Stadt GRAZ. Im Englischen bedeutet dieses<br />

Vokabel „naschen, weiden, grasen und berühren“.<br />

Und genau darum geht es im Projekt: Klimafitte<br />

Grazer Lebenskultur mit allen Sinnen erfahren –<br />

also hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken.<br />

Auch in vielen anderen Ländern gibt es Aktivitäten<br />

unter dem Motto „Let’s <strong>GRAZe</strong>“ – aber die meisten<br />

davon konzentrieren sich fast ausschließlich auf regionales<br />

Essen. In Graz wurden diese kulinarischen<br />

Erfahrungen mit den essenziell wichtigen Themen<br />

Wald, Holz, Klimaschutz und der nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung verknüpft.<br />

Das Projektteam<br />

In Zusammenarbeit von proHolz Steiermark, der<br />

Pädagogischen Hochschule Steiermark, dem<br />

NATech (Zentrum für fachdidaktische Forschung in<br />

der naturwissenschaftlich-technischen Bildung der<br />

Pädagogischen Hochschule Steiermark) und der<br />

Firma Herbios haben sich Schülerinnen und Schüler<br />

aus 17 Schulen (über 30 Klassen) aus fast allen<br />

Bezirken der Stadt ein Jahr lang intensiv mit nachhaltiger<br />

Grazer Lebenskultur beschäftigt.<br />

Die Projekt-Aktivitäten<br />

In mehreren Schritten wurde zuerst die eigene<br />

Wahrnehmung durch die Schülerinnen und Schüler<br />

erfasst. Anschließend hat ihnen das Projektteam<br />

die Bedeutung der Projektthemen für eine klimafitte<br />

Zukunft anhand des Beispiels von Graz nähergebracht.<br />

In einem weiteren Teilprojekt konnten die Schüler*innen<br />

aktiv eine Stadt planen, die Bedeutung<br />

von gesunder Ernährung kennen lernen, den Weg<br />

des Holzes vom Baum bis zu einem Vertikalgarten<br />

nachvollziehen, Holzbauwerke betrachten und errichten,<br />

die Bäume der Stadt studieren, sich mit der<br />

Klimaerwärmung beschäftigen oder mit Begrünung<br />

die Temperatur von Oberflächen senken. Letztendlich<br />

hatten sie die Möglichkeit, selbst zu einer<br />

klimafitteren und nachhaltigeren Stadtentwicklung<br />

beizutragen, indem sie ein vertikales Gartensystem<br />

aus Holz bei ihren Schulen aufbauten.<br />

10<br />

11


00 _ Bxxxxxxxx<br />

BÄUME<br />

UND<br />

WÄLDER<br />

IN GRAZ<br />

02<br />

02<br />

Ein erster Einblick<br />

12 13


02 _ BÄUME UND WÄLDER IN GRAZ<br />

BÄUME UND WÄLDER IN GRAZ _ 02<br />

62 %<br />

WALD<br />

Die Steiermark ist mit<br />

62 % Bewaldung das waldreichste<br />

Bundesland Österreichs. Graz zählt zu<br />

den waldreichsten Landeshauptstädten.<br />

2,3 Mio<br />

BÄUME<br />

Zirka 25 %, genau gesagt 3.111 Hektar<br />

der fast 13.000 Hektar Stadtfläche,<br />

sind bewaldet. Laut Stadt Graz wachsen<br />

in diesen Wäldern rund 2,3 Millionen Bäume.<br />

Der Online-Baumkataster zeigt eine genauer Karte der Bepflanzung der Stadt Graz. Hier sind alle Bäume<br />

erfasst, welche in der Pflege der Holding Graz stehen. Er dient in erster Linie der Kontrolle des<br />

Bestandes. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit der Bäume herstellen<br />

und einer langfristigen Sicherung des Baumbestandes in der Stadt Graz dienen.<br />

In der interaktiven Karte des Baumkatasters sind die wichtigsten Informationen zu jedem einzelnen<br />

Baum, der im öffentlichen Bereich steht, hinterlegt. Diese können durch einen Mausklick abgerufen<br />

werden.<br />

Einblicke in den Baumbestand der Stadt Graz gibt der Online-Baumkataster<br />

»<br />

Link zum Baukataster der Stadt Graz:<br />

https://www.graz.at/cms/beitrag/10295863/8119223/Online_Karte_Baumkataster.html<br />

»<br />

Link zum detaillierten Kataster:<br />

http://tyrasd.github.io/Baum<br />

kataster-Graz/#17/47.07475/15.44429<br />

14 15


02 _ BÄUME UND WÄLDER IN GRAZ<br />

BÄUME UND WÄLDER IN GRAZ _ 02<br />

Wem gehört der Wald in Graz?<br />

Die Stadt Graz ist mit 402 ha (12,9 %) der größte Waldbesitzer im Stadtgebiet. Wobei Parks und andere<br />

Grünflächen nicht mit eingerechnet werden. Denn laut Begriffsdefinition im Forstgesetz § 1 (1a) ist<br />

„ein Wald eine bestockte Grundfläche mit mindestens 1.000 m 2 und einer durchschnittlichen Breite von<br />

10 m“. Die größten zusammenhängenden Waldgebiete der Stadt Graz befinden sich am Buchkogel, am<br />

Plabutsch, in Kalkleiten und im Leechwald. Die Holding Graz ist verantwortlich für die Pflege von insgesamt<br />

ca. 700 ha Wald- und Grünflächen (inklusive der 70 ha Waldfläche der Diözese Graz Seckau). Zwei<br />

weitere, größere Waldstücke am Plabutsch und im Bezirk Gösting sind im Besitz von Privatpersonen.<br />

Der restliche Stadtwald befindet sich im Besitz von rund 2500 Kleinstwaldbesitzer*innen.<br />

Holzarten in Grazer Wäldern:<br />

NADELHOLZARTEN<br />

LAUBHOLZARTEN<br />

(Stand 15. April 2008)<br />

Waldgebiete im Eigentum der Stadt Graz<br />

Städtischer<br />

Österreich Steiermark Stadt Graz Waldbesitz<br />

Gesamtfläche 8.385.810 ha 1.638.822 ha 12.757 ha<br />

Waldfläche 3.960.000 ha 1.002.000 ha 3.111 ha 402 ha<br />

Waldanteil 47,20 % 62,00 % 24,40%<br />

Nadelbäume 66,90 % 74,70 % 42,00 %<br />

Laubbäume 23,90 % 16,60 % 58,00 %<br />

Sträucher, Lücken, Blößen 9,20 % 8,70 %<br />

durchschnittl.<br />

Stammanzahl pro Hektar<br />

1.009 Stk.<br />

Durchschnittsalter der Bäume<br />

79 Jahre<br />

Die Waldgebiete im Eigentum der Stadt Graz setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Fläche (Hektar) % der Gesamtfläche<br />

Buchkogel 136,98 34,08<br />

Plabutsch 100,90 25,10<br />

Kalkleiten 38,16 9,49<br />

Leechwald 37,57 9,35<br />

Lustbühel, Eustacchio-Breitenweg u. Hohenrainstraße 15,62 3,89<br />

Gössendorf 12,40 3,08<br />

Annagraben 9,78 2,43<br />

Ziegelstraße – Waldhaus 8,01 1,99<br />

Platte 7,73 1,92<br />

Schloßberg 6,52 1,62<br />

Rosenhain 6,33 1,57<br />

Mariagrün 6,23 1,55<br />

Thondorf 5,69 1,42<br />

Ferdinandshöhe u. Rainerkogel 4,09 1,02<br />

Zusertal 2,27 0,68<br />

Messendorf 1,66 0,41<br />

Sonstige 1,56 0,39<br />

Summe 401,96 100,00<br />

Baumartenanteile %<br />

Fichte 19<br />

Kiefer 15<br />

sonstige Nadelhölzer (Lärche, Tanne etc.) 8<br />

Summe 42<br />

Wer bearbeitet den städtischen Wald?<br />

Der Stadt-Oberförster und sein Team unterstützen die Kleinstwaldbesitzer*innen bei der Pflege der wertvollen<br />

Waldstücke und bewirtschaften die ausgedehnten Waldgebiete der Stadt Graz. Sie stellen außerdem<br />

sicher, dass die Artenvielfalt sowie alle Funktionen des Waldes erhalten bleiben. Durch ihre Arbeit ist<br />

es allen Besucher*innen möglich, die Wälder, die ein Viertel der Stadt ausmachen, als Naherholungsgebiet<br />

gefahrlos zu nützen.<br />

Wo erhält man nähere Informationen zum Thema Wald?<br />

»<br />

»<br />

Einen genaueren Einblick in die städtischen Wälder erhalten<br />

jährlich tausende Besucher*innen in der Waldschule Graz.<br />

https://venuzle.at/anbieter/waldschule-graz/<br />

Baumartenanteile %<br />

Hartlaubgehölze<br />

Buche 29<br />

Eiche, Esche, Bergahorn etc. 18<br />

Weichlaubgehölze<br />

Birke, Erle etc. 11<br />

Summe 58<br />

Eine Vielzahl von interessanten Informationen zu den Funktionen des<br />

Waldes, zum Wald in der Steiermark, sowie 25 anschauliche Experimente<br />

rund um Wald und Holz sind im Holzexperimente-Forscherheft von<br />

proHolz Steiermark zu finden, das gemeinsam mit der Pädagogischen<br />

Hochschule Steiermark entwickelt wurde.<br />

https://www.holzmachtschule.at/unterrichtsmaterialien/holzforscherheft/<br />

Auf den Webseiten www.holzmachtschule.at und www.papiermachtschule.at<br />

finden Sie umfangreiche kostenlose Downloads für den Unterricht, ein<br />

Buchungsportal für kostenlose Workshops und Verleihmaterialien.<br />

16 17


00 _ Bxxxxxxxx<br />

03<br />

Ein kurzer Überblick<br />

18 19


03 _ UMSETZUNG IN DER SCHULE<br />

UMSETZUNG IN DER SCHULE _ 03<br />

1. SCHRITT<br />

ERFASSUNG DER<br />

AUSGANGSSITUATION<br />

DURCH ZEICHNUNGEN<br />

ODER KURZTEXTE<br />

Folgender Projektaufbau hat sich im Rahmen<br />

des Let’s <strong>GRAZe</strong>-Projektes bewährt:<br />

Interessant ist zu erfahren, wie die Kinder und Jugendlichen „ihre“<br />

Stadt tatsächlich wahrnehmen und wie sie sich eine ideale Stadt<br />

vorstellen. Noch unbeeinflusst, bevor Informationen in der Schule<br />

vermittelt werden, können die Schüler*innen dazu eine Zeichnung<br />

anfertigen oder ein paar kurze Sätze formulieren unter dem Titel:<br />

„Meine Stadt der Zukunft hat/ist ...“.<br />

4. SCHRITT<br />

REFLEXION<br />

Hervorragend als Reflexion geeignet und spannend ist am<br />

Schluss des Projektes eine weitere Erhebung der tatsächlichen<br />

Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen, was die Gestaltung<br />

„ihrer“ Stadt betrifft (z. B. eine weitere Zeichnung/ein weiterer<br />

Kurztext): Hat sich etwas zur ursprünglichen Zeichnung verändert<br />

(z. B. werden mehr Grünräume gezeichnet/kommen Bäume<br />

oder Gärten in den Zeichnungen vor etc.)?<br />

Möglicher Projektaufbau in der Schule:<br />

2. SCHRITT<br />

VERMITTLUNG<br />

VON ERSTEN<br />

INFORMATIONEN IM<br />

REGELUNTERRICHT<br />

3. SCHRITT<br />

WORKSHOP/<br />

STATIONENBETRIEB<br />

Erst dann werden im Rahmen des Regelunterrichts gezielte Informationen<br />

weitergegeben (z. B. wie groß die Waldfläche in Graz ist,<br />

welches die häufigsten Baumarten sind, wie sich der Wald/das Holz<br />

auf das Klima auswirken, wie die Ernährung unser Umfeld beeinflusst<br />

und welche weiteren Maßnahmen zur klimafitten Stadtentwicklung<br />

beitragen).<br />

Allgemeine Informationen, wie die Bedeutung des Waldes für die<br />

Zukunft, die Bedeutung nachwachsender Rohstoffe, die Eigenschaften<br />

von Holz als nachwachsender Bau- und Werkstoff sowie<br />

verschiedenste Experimente dazu finden Sie zum Beispiel im Holzexperimente-Forscherheft<br />

und in verschiedenen kostenlosen Verleihmaterialien<br />

von proHolz Steiermark<br />

(siehe www.holzmachtschule.at).<br />

Vieles ist auch außerhalb des Klassenraums möglich (z. B. kann bei<br />

einem Lehrausgang herausgefunden werden, welche Bäume in der<br />

direkten Umgebung der Schule wachsen, welche Temperaturen die<br />

Oberflächen der Umgebung haben, ob rund um die Schule Essbares<br />

wächst…). Oder es werden digitale Tools genützt, um herauszufinden,<br />

wie viel Energie die Schüler*innen in einem bestimmten Zeitraum<br />

verbraucht haben, wie viel CO 2<br />

sie produziert haben und wie<br />

sie diese Werte beeinflussen können.<br />

Stationen zu den Themen Klima, Städtebau, Wald in der Stadt, vom<br />

Baum zum fertigen Holzprodukt, Holzbauten, Oberflächentemperaturen<br />

und essbare Pflanzenteile helfen, die Wahrnehmung der<br />

aktuellen Situation einzuschätzen. Die Inhalte und der Aufbau bzw.<br />

die didaktische Umsetzung wurden vom Projektteam gemeinsam<br />

mit den Pädagog*innen der teilnehmenden Schulen entwickelt und<br />

getestet.<br />

IV. REFLEXION/VORSTELLUNGEN DER<br />

SCHÜLER*INNEN ERNEUT ERFASSEN<br />

Hat es eine Änderung in der Wahrnehmung gegeben?<br />

Erneute Erstellung einer Zeichnung oder kurzes Referat/Protokoll.<br />

III. WORKSHOP/STATIONENBETRIEB<br />

8 Stationen zu verschiedensten projektrelevanten Themen<br />

(Materialien können bei proHolz Steiermark<br />

kostenlos ausgeborgt werden)<br />

II. VERMITTLUNG VON INFORMATIONEN IM UNTERRICHT<br />

Die Bedeutung und Funktionen von Bäumen kennen lernen, die<br />

Bedeutung von Holz als nachwachsendes, vielseitiges (Bau)material<br />

erforschen, (regionale) Lebensmittel/Esskultur erleben,<br />

Zusammenhänge mit dem Klimawandel herstellen.<br />

I. VORSTELLUNGEN DER SCHÜLER*INNEN ERFASSEN<br />

z. B. Zeichnung erstellen lassen: Wie sieht meine Stadt der Zukunft aus?<br />

oder einen Satz/mehrere Sätze formulieren lassen:<br />

Meine Stadt der Zukunft hat/ist ....<br />

Für die Umsetzung des Stationenbetriebes steht für Grazer Schulen eine Materialbox<br />

bei proHolz Steiermark zur Verfügung. Diese kann von Grazer Schulen kostenlos<br />

ausgeborgt werden (Kontakt: info@holzmachtschule.at oder 0316/58 78 50-0).<br />

20 21


00 _ Bxxxxxxxx<br />

IDEEN FÜR<br />

EXPERIMENTE<br />

UND VERSUCHE<br />

RUND UM WALD<br />

UND HOLZ<br />

04<br />

02<br />

Wissensvermittlung<br />

im Regelunterricht<br />

als Vorbereitung für<br />

den Stationenbetrieb<br />

22 23


04 _ IDEEN FÜR EXPERIMENTE & VERSUCHE RUND UM WALD & HOLZ<br />

IDEEN FÜR EXPERIMENTE & VERSUCHE RUND UM WALD & HOLZ _ 04<br />

Durch die gemeinsame Betrachtung der Zeichnungen, oder die Besprechung der<br />

formulierten Sätze zur „Wunschstadt“ wird deutlich, wie sich die Schülerinnen<br />

und Schüler eine Zukunft in Graz vorstellen bzw. wünschen.<br />

Einen ersten Einblick in die Realität der eigenen Stadt gibt z. B. der Baumkataster<br />

der Stadt Graz (siehe Seite 14). Bei den Kindern und Jugendlichen wird dadurch<br />

oft die Neugier geweckt:<br />

04.1 DIE GEHEIMNISSVOLLE ROSSKASTANIE<br />

Der häufigste Park-Baum in der Stadt Graz (ausgenommen Waldgebiete) ist die Rosskastanie.<br />

Sie hat einige besondere Eigenschaften: Ihre Früchte, die Kastanien, enthalten<br />

Saponine und sie bildet Aesculin, welches unter UV-Licht oder Schwarzlicht fluoresziert.<br />

» Gefällt mir meine Stadt eigentlich – was<br />

gefällt mir besonders gut, was weniger?<br />

» Gibt es ausreichend Grünflächen (Vergleich<br />

gezeichnete Städte mit Realität)?<br />

» Wo gibt es in Graz Wälder?<br />

» Warum und wie soll etwas Neues<br />

gebaut werden?<br />

» Welche Baumaterialien gibt es (z. B.<br />

Gedankenanregung durch einen Blick<br />

aus dem Fenster)?<br />

» Kann ein ganzes Haus aus Holz<br />

gebaut werden?<br />

» Warum sollte ich etwas aus Holz in<br />

der Stadt bauen (oder auch nicht)?<br />

» Woher kommt das Holz?<br />

» Was bewirken Bäume/Pflanzen<br />

in der Stadt?<br />

» Gibt es in Graz auch Gärten?<br />

» Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt,<br />

um in einer Stadt Obst und Gemüse<br />

anzubauen?<br />

» Warum sollte ich mein eigenes Obst<br />

und Gemüse anbauen? Gibt es nicht<br />

genug im Supermarkt zu kaufen?<br />

» Was hat das alles mit dem<br />

Klimaschutz zu tun?<br />

etc.<br />

»<br />

Dabei steht die Vermittlung von Grundlagenwissen rund um die Bereiche<br />

Wald & Holz, Esskultur und Klimaschutz als Vorbereitung für den<br />

Stationenbetrieb im Vordergrund. Dafür eignen sich u. a. Experimente,<br />

bei denen die Schülerinnen und Schüler die Themen wirklich mit allen<br />

Sinnen „begreifen“ und aktiv erleben können. Hier einige thematisch<br />

geeignete Beispiele aus dem Holzexperimente-Forscherheft:<br />

https://www.holzmachtschule.at/unterrichtsmaterialien/holzforscherheft/<br />

Mögliche Umsetzung im Unterricht:<br />

Kleine Holzstücke (oder Kartonstücke) werden mit<br />

„Geheimstiften“ (Stifte mit fluoreszierender Farbe) beschriftet<br />

oder bemalt. „Geheimstifte“ gibt es bei den<br />

meisten Büro- und Schulwarenhändlern (am einfachsten<br />

ist, in eine Internet-Suchmaschine das Schlagwort<br />

„Geheimstift“ einzugeben, um einen regionalen Händler<br />

herauszufinden).<br />

Optimal wäre, die Geheimstift-Botschaften<br />

gleich auf Furnierstücke (sehr<br />

dünn gehobeltes/gemessertes Holz,<br />

das von den Schüler*innen mit der<br />

Schere in ca. 10 x 5 cm große Stücke<br />

geschnitten wird) zu schreiben, da<br />

diese Furnierstücke auch bei weiteren<br />

Experimenten eingesetzt werden<br />

können. Wenn Sie Furnier brauchen,<br />

wenden Sie sich bitte einfach unter<br />

info@holzmachtschule.at an das Team<br />

von proHolz Steiermark.<br />

Suchen Sie mit den Schüler*innen<br />

Rosskastanienbäume im Online-Baumkataster<br />

der Stadt Graz. Gibt es einen<br />

Rosskastanienbaum in der Nähe der<br />

Schule? Wenn ja, können bei einem<br />

kurzen Lehrausgang gleich gemeinsam<br />

Zweige für den Rosskastanienversuch<br />

gesammelt werden.<br />

Ein Rosskastanien-Zweig im Wasser mit UV-Licht bestrahlt<br />

zeigt, wie die Saftströme im Baum verlaufen.<br />

Die „Geheimtinte“ im Stift enthält ähnliche<br />

Inhaltsstoffe wie die Rosskastanie. Wenn<br />

die Buchstaben bei guter Verdunkelung<br />

mit einer UV-Lampe (Schwarzlicht-Lampe)<br />

angestrahlt werden, sind sie plötzlich sichtbar.<br />

DAZU PASST DER VERSUCH<br />

AUS DEM HOLZEXPERIMENTE-<br />

FORSCHERHEFT (S. 70):<br />

» Die geheimnisvolle Rosskastanie<br />

24 25


04 _ IDEEN FÜR EXPERIMENTE & VERSUCHE RUND UM WALD & HOLZ<br />

IDEEN FÜR EXPERIMENTE & VERSUCHE RUND UM WALD & HOLZ _ 04<br />

04.2 KLIMA: WARUM SOLLTEN WIR DIE STADT BEGRÜNEN?<br />

Die Klimaerwärmung ist in aller Munde. Hitzewellen und schwerste Unwetter machen<br />

uns vor allem in der Stadt zu schaffen. Aber was bedeutet Klima überhaupt,<br />

was ist dieser Treibhauseffekt und was hat das alles mit Wald und Holz zu tun?<br />

04.3 EXPERIMENTE ZU HOLZEIGENSCHAFTEN<br />

Eine der häufigsten Fragen seitens der Schüler*innen lautet: „Was ist Holz eigentlich?“ Mit<br />

einigen Schnüren und etwas Knetmasse kann diese Frage anschaulich beantwortet werden.<br />

Im Anschluss können viele weitere Eigenschaften anhand dieses Models erklärt werden.<br />

Die Antworten auf diese Fragen können anhand von<br />

einfachen Experimenten gemeinsam mit den Schüler*innen<br />

ausgearbeitet werden. Im Mittelpunkt steht<br />

die Fotosynthese, d. h. die Umwandlung von CO 2<br />

(Kohlenstoffdioxid) und H 2<br />

O (Wasser) unter Sonnenenergie<br />

zu Zucker und O 2<br />

(Sauerstoff).<br />

Ergänzend eignen sich einige Spiele, wie z. B. der<br />

„Treibhauseffekt als Fangspiel“ oder „Wo wird CO 2<br />

fixiert“, um schwierige Begriffe anschaulich<br />

darzustellen. Anleitungen zu diesen Spielen<br />

finden Sie als kostenlosen Download<br />

auf der Webseite von<br />

proHolz Steiermark<br />

(www.holzmachtschule.at).<br />

Experiment: "Warum ist es im<br />

Wald kühler als in der Stadt?"<br />

VERSUCH HOLZEXPERIMENTE-<br />

FORSCHERHEFT:<br />

» Wir bauen eine Zellwand<br />

aus Knetmasse (S. 20)<br />

Einige Holz-Eigenschaften im Überblick:<br />

Abgesehen davon, dass in einem Kubikmeter (m 3 ) Holz<br />

1 Tonne CO 2<br />

fixiert ist, ist Holz unter anderem ein guter<br />

Isolator. Das liegt daran, dass im trockenen Holz (in den<br />

ehemaligen Wasserleitungsbahnen des Baumes) sehr<br />

viel Luft eingeschlossen ist. Diese Leitungsbahnen sind<br />

selbst mit bloßem Auge sichtbar und können mit Mikroskopen<br />

genauer untersucht werden. Hier können die<br />

Namensschilder aus Furnier erneut eingesetzt werden<br />

(siehe S. 25). Mit einer Becherlupe oder einem Schülermikroskop<br />

sind deutlich die Leitungsbahnen erkennbar.<br />

In einem trockenen Stück Laubholz (z. B. Ahorn) sind<br />

die Leitungsbahnen sogar aktiv nachweisbar, indem die<br />

Schüler*innen das Holz in Seifenblasenflüssigkeit tauchen<br />

und durchpusten (es entstehen herrliche Schaumkronen!).<br />

Leitungsbahnen im Holz lassen sich mit<br />

Seifenblasenflüssigkeit leicht nachweisen<br />

DAZU PASSEN FOLGENDE VERSUCHE<br />

AUS DEM HOLZEXPERIMENTE-<br />

FORSCHERHEFT:<br />

» Die atmenden Blätter (S. 29)<br />

» Wie atmet ein Baum? (S. 31)<br />

» Warum ist es im Wald kühler<br />

als in der Stadt? (S. 32)<br />

» Welche Materialien<br />

enthalten Kohlenstoff? (S. 68)<br />

Zudem ist Holz extrem stabil. Ein Beispiel dazu: Im<br />

Rahmen des Projektes Let’s <strong>GRAZe</strong> wurde an allen teilnehmenden<br />

Schulen gemeinsam mit den Schüler*innen<br />

ein Vertikalgartensystem aus Holz aufgebaut. Allein die<br />

Erde und das Substrat, mit dem der Vertikalgarten befüllt<br />

wurde, wiegen ca. 250 kg. Die Konstruktion muss<br />

also sehr viel Gewicht aushalten. Mit einem einfachen<br />

Versuch zur Zugfestigkeit von Holz ist das anschaulich<br />

demonstrierbar. Die Namensschilder aus Furnier können<br />

als Test mit der Maserung und quer zur Maserung<br />

gebrochen werden. Welche Unterschiede werden festgestellt?<br />

Wie schätzen die Kinder und Jugendlichen die<br />

Stabilität jetzt ein?<br />

Zur Wiederholung und besseren Einschätzungen der<br />

Ergebnisse können diese von den Schülerinnen und<br />

Schülern aufgeschrieben werden.<br />

DAZU PASSEN FOLGENDE VERSUCHE<br />

AUS DEM HOLZEXPERIMENTE-<br />

FORSCHERHEFT:<br />

» Wer kann sich am längsten<br />

auf der Rutsche halten (S. 60)?<br />

» Eine (Schaum)Krone für das<br />

Holz (S. 62)<br />

» Zugfestigkeit: Hält Holz,<br />

was es verspricht (S. 36)?<br />

Experiment "Die atmenden Blätter"<br />

26 27


04 _ IDEEN FÜR EXPERIMENTE & VERSUCHE RUND UM WALD & HOLZ<br />

04.4 ERFORSCHUNG DER STADT UND DER UMGEBUNG DER SCHULE<br />

Eine kritische Inspektion der Stadt, der engeren Umgebung der Schule und<br />

selbst der Jausendose stellen einen konkreten Bezug zum eigenen Alltag her.<br />

Ein paar einfache Temperaturmessungen bei verschiedenen<br />

Oberflächen (z. B. im Schulhof) vermitteln<br />

bereits einen guten Einblick (ist auch ohne Messinstrumente<br />

möglich – einfach die Oberflächen mit den Händen<br />

berühren). Bäume und Pflanzen, die hier wachsen,<br />

werden einmal bewusst betrachtet und festgehalten.<br />

Wieso nicht gleich die Jause im „kühlen“ Schatten unter<br />

dem Pausenhofbaum essen?<br />

Dabei kann überlegt werde, wo die Jause eigentlich<br />

herkommt. Ist es möglich, die Karotte selbst anzubauen?<br />

Wo kommen die Früchte her? Wäre eine Erdbeere/<br />

ein Apfel aus dem eigenen Garten nicht besser als die<br />

Trauben/Bananen aus fernen Ländern? Und warum ist<br />

das so?<br />

Die Auswirkungen der eigenen Angewohnheiten auf das<br />

Klima werden damit den Kindern und Jugendlichen auf<br />

einfache Art vermittelt. Eine gute Hilfe ist dabei z. B.<br />

der Climate Buddy https://www.climatebuddy.at/.<br />

Mit dieser kostenlosen App kann auf einem<br />

Blick erfasst werden, wie das eigene<br />

Verhalten das Klima beeinflusst.<br />

28


00 _ Bxxxxxxxx<br />

WORKSHOP<br />

STATIONENBETRIEB<br />

05<br />

30 31


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB<br />

Station Klima _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

Vorbereitung des Stationenbetriebs<br />

Die Schüler*innen haben im Regelunterricht die ersten Grundlagen erlernt und<br />

angefangen, sich der eigenen Situation bewusst zu werden. Nun soll die Wahrnehmung<br />

in einem oder mehreren Workshop(s) weiter geschärft werden. An bis<br />

zu acht Stationen können sich die Kinder und Jugendlichen mit den unterschiedlichsten<br />

Aspekten einer nachhaltigen Stadtentwicklung intensiv befassen.<br />

Alle Materialien für den Stationenbetrieb<br />

stehen bei proHolz Steiermark kostenlos<br />

zum Verleih zur Verfügung. Weiters<br />

wurde auf www.letsgraze.at ein umfangreicher<br />

Downloadbereich mit Druckvorlagen<br />

und näheren Informationen zu den<br />

Stationen eingerichtet.<br />

05. STATION "KLIMA"<br />

ZIEL: Die Fotosynthese und der Treibhauseffekt werden spielerisch erklärt<br />

und die Rolle des bewirtschafteten Waldes in Österreich wird verdeutlicht.<br />

ENTWICKLUNG: Birgit Pudelski (proHolz Steiermark)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: u. a. S. 27 - 34 im Holzexperimente-Forscherheft<br />

von proHolz Steiermark<br />

Damit jede*r die Gelegenheit hat sich<br />

aktiv zu beteiligen, wäre es sinnvoll, in<br />

einem ersten Schritt Gruppen zu bilden,<br />

soweit es die Situation zulässt. Alle Stationen<br />

können aber auch mit der ganzen<br />

Klasse durchgeführt werden. Pro Station<br />

werden mindestens 20 Minuten benötigt.<br />

Jede Station ist thematisch in sich<br />

abgeschlossen und kann alleinstehend<br />

als eigene Einheit behandelt werden.<br />

Einer der Höhepunkte des „Let’s <strong>GRAZe</strong>“-Projektes<br />

war die Station mit der Errichtung eines<br />

Vertikalbeetes aus Holz. Uns ist klar, dass die<br />

Umsetzung in vielen Schulen (meist aus finanziellen<br />

oder organisatorischen Gründen) nicht<br />

möglich ist. Die Vertikalbeet-Station wurde<br />

trotzdem bewusst im <strong>Handbuch</strong> berücksichtigt,<br />

um einen Einblick zu geben, wie der Bau des<br />

Beetes vor sich gegangen ist und welche Informationen<br />

dabei vermittelt wurden.<br />

Oft gibt es in Schulen bereits bewirtschaftete<br />

Beete (z. B. Hochbeete), die als „Ersatzstation“<br />

dienen können.<br />

Inhalt der Materialbox "Klima"<br />

»<br />

Download-Bereich auf<br />

www.letsgraze.at<br />

Für die Umsetzung des Stationenbetriebes stehen für Grazer Schulen mehrere Materialboxen<br />

bei proHolz Steiermark zur Verfügung. Diese können von Grazer Schulen kostenlos<br />

ausgeborgt werden (Kontakt: info@holzmachtschule.at oder 0316/58 78 50-0).<br />

Die Fotosynthese ist Grundlage für viele Vorgänge rund um Wald und Klima<br />

(Zeichung aus dem Holzexperimente Forscherheft S. 28)<br />

32 33


05.1.1 DIE FOTOSYNTHESE UND DIE ZUCKERL<br />

05.1.2 DER TREIBHAUSEFFEKT<br />

Die Fotosynthese ist ein sehr komplexes Thema, vor dem selbst Erwachsene oft zurückschrecken.<br />

Jedoch sind nahezu alle klimarelevanten Themen auf die einfache Formel zurückzuführen,<br />

dass Pflanzen CO 2<br />

und H 2<br />

O unter Sonnenenergie in Sauerstoff und Zucker<br />

umwandeln. Dieser Vorgang hat das Leben auf der Erde erst möglich gemacht. Deshalb ist<br />

es so wichtig, schon Kindern auf einfache Art und Weise spielerisch die Fotosynthese näherzubringen<br />

und ihr Interesse dafür zu wecken (Beispiel für Erklärung siehe Holzforscherheft<br />

von proHolz Steiermark S. 28).<br />

Der Klimawandel, die Erderwärmung, der Treibhauseffekt: Zahllose abstrakte Begriffe rund<br />

um das Thema „Klima“ sind in aller Munde. Aber was bedeuten sie? Es ist wichtig, den Schüler*innen<br />

begreiflich zu machen, um was es dabei eigentlich geht und einen persönlichen<br />

Bezug herzustellen. Der Klimawandel geht uns alle an, also muss auch jede*r einzelne etwas<br />

dagegen unternehmen.<br />

MATERIAL (K1)<br />

» Ausdruck/Kopie (wenn möglich<br />

DIN A3) mit Fotosynthese-Baum<br />

ohne Beschriftung<br />

» Kärtchen mit CO 2<br />

, H 2<br />

O Wasser, Erde<br />

& Nährstoffe, O 2<br />

Sauerstoff, Sonne<br />

» Spielzeugautos, Gießkanne, Bäumchen<br />

(als „reales Material“ oder gezeichnet)<br />

Kostenloser Download aller Materialien<br />

unter www.letsgraze.at<br />

Die Schüler*innen suchen die Karten und Materialien,<br />

sammeln sie ein und ordnen sie dem ausgedruckten<br />

Baum zu. Sind alle Karten gefunden und<br />

zugeordnet, kann der Baum Fotosynthese betreiben<br />

und erzeugt Sauerstoff und Zucker. Dieser<br />

Zucker kann symbolisch in Form von Zuckerln an<br />

die Schüler*innen weitergegeben werden.<br />

ABLAUF<br />

Als Vorlage dient ein ausgedruckter<br />

Fotosynthese-Baum mit leeren Feldern.<br />

Dieser Baum wird zentral im Klassenzimmer<br />

oder im Freien platziert. Im Raum (oder im Freien)<br />

werden Spielzeugautos, eine Gießkanne und ein<br />

Bäumchen verteilt. Dazu werden folgende Karten<br />

in der Vorbereitung dazugelegt:<br />

• Zu den Spielzeugautos: CO 2<br />

-Kärtchen<br />

• Zur Gießkanne: H 2<br />

O-Kärtchen<br />

• Zum Bäumchen: Erde-Nährstoff-Kärtchen<br />

Weiters werden aufgelegt: O 2<br />

-Kärtchen (symbolisch<br />

für Sauerstoff) – wenn indoor gearbeitet wird<br />

am Fenster platzieren. Eine symbolische Sonne<br />

(Kärtchen) ebenfalls am Fenster bzw. möglichst an<br />

einem sonnigen Ort platzieren.<br />

Eine genaue Erklärung, wie der Treibhauseffekt funktioniert,<br />

finden Sie in vielen Lehrbüchern und im Internet –<br />

hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung:<br />

Die Sonnenstrahlung trifft auf die Erde, die sich dadurch erwärmt.<br />

Die Strahlung wird von der Erde teilweise in die Atmosphäre<br />

„zurückgeworfen“ (reflektiert und teilweise als Wärmestrahlung<br />

wieder abgegeben). Die Treibhausgase (u. a. CO 2<br />

)<br />

hindern diese Wärmestrahlung daran, ins Weltall zu gelangen<br />

(ähnlich wie die Glasfenster in einem Treibhaus) – ein Teil der<br />

Wärmestrahlung wird somit zur Erde zurückgeschickt. Das nennen<br />

wir den „natürlichen Treibhauseffekt“ (ohne diesen natürlichen<br />

Treibhauseffekt würde die Temperatur aus unserer Erde<br />

durchschnittliche nur -18°C betragen). Wenn sich aber zu viel<br />

Treibhausgas (z. B. CO 2<br />

) in der Atmosphäre befindet (also zu<br />

viel Wärmestrahlung zur Erde zurückgeschickt wird), erwärmt<br />

sich die Erde mehr als der natürliche Treibhauseffekt vorsieht.<br />

Der Klimawandel nimmt seinen Lauf.<br />

DIESE VORGÄNGE WERDEN WIE FOLGT SYMBOLISCH NACHGESTELLT:<br />

MATERIAL (K2)<br />

» Symbol für Erde (z. B. ausgedruckte<br />

Weltkarte, Wasserball in Form der<br />

Erde, Globus …)<br />

» Mehrere (Woll)fäden/Schnüre in gelb<br />

und rot, eine lange Schnur in grün<br />

» Kärtchen mit der Aufschrift CO 2<br />

» Symbolische Sonne<br />

Kostenloser Download der Kärtchen,<br />

des Erde- und Sonnensymbols unter<br />

www.letsgraze.at<br />

ABLAUF<br />

Vorbereitung:<br />

Eine symbolische Erde wird aufgelegt und eine<br />

Sonne darüber gehängt (z. B. mit einem Klebeband<br />

auf der Wand/auf einen Stuhl). Gelbe (Woll)-<br />

Fäden werden rund um die Sonne angebracht und<br />

zur symbolischen Erde geleitet. Sie symbolisieren<br />

die Strahlung, die von der Sonne zur Erde geschickt<br />

werden. Sobald die Sonnenstrahlung auf<br />

die Erde trifft, erwärmt sich die Erde. Die grüne<br />

Schnur wird in einiger Entfernung rund um die<br />

Erde gelegt. Sie symbolisiert die Grenze der<br />

Atmosphäre (Stratosphäre).<br />

Rote Wollfäden werden rund um die Erde aufgelegt.<br />

Sie symbolisieren die Wärmestrahlung, die<br />

von der Erde abgestrahlt wird (siehe Fotos auf<br />

den nächsten Seite).<br />

34 35


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Station Klima<br />

Station Klima _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

Zuerst sollen die Schüler*innen ihre eigene<br />

Stadt/ihr Land auf der Erdkugel suchen,<br />

dann Fragen beantworten wie:<br />

• Bist du heute mit dem Auto zur Schule<br />

gekommen?<br />

• Wer hat ein Handy?<br />

• Wer atmet gerade?<br />

Für jedes „Ja“ (oder „ich“) erhält der/die Schüler*in<br />

ein CO 2<br />

-Kärtchen. Er/Sie nimmt einen roten<br />

Wollfaden, biegt ihn in der Mitte um (d.h. er/sie<br />

leitet beide Enden Richtung Erde) und legt das<br />

symbolische CO 2<br />

-Kärtchen dazu.<br />

So kann anschaulich der Treibhauseffekt nachgestellt<br />

werden. Am besten kommt diese Darstellung<br />

zur Geltung, wenn ein dunkler oder sehr heller<br />

Untergrund gewählt wird.<br />

05.1.3 AUSWIRKUNGEN DES KLIMAS AUF DEN WALD<br />

UND DIE VERBREITUNG VON SCHÄDLINGEN<br />

Der Wald wird sehr oft als der „Retter der Welt“ und „Allheilmittel“ gegen den Klimawandel<br />

gesehen. Aber die langsam wachsenden Bäume leiden unter den sich schnell ändernden<br />

Bedingungen. Deshalb ist es wichtig, den Wald bestmöglich zu pflegen und zu bewirtschaften.<br />

Die „App ins Holz“ von proHolz Steiermark gibt einen guten Überblick über<br />

viele wichtige Wald- und Holzthemen.<br />

MATERIAL<br />

» Tablets oder Smartphones mit<br />

Internetzugang (müssen in der Schule<br />

vorhanden sein und sind nicht in der<br />

Let’s <strong>GRAZe</strong>-Box von proholz<br />

Steiermark.)<br />

» Download „App ins Holz“ (kostenlos)<br />

» ODER: Zugang über Computer<br />

(Link zur App siehe<br />

www.holzmachtschule.at)<br />

ABLAUF<br />

Um die Auswirkungen des Klimas auf den Wald und<br />

die Funktionen des Waldes besser beurteilen zu<br />

können, werden zwei Gruppen gebildet. Die Gruppen<br />

bekommen ein Tablet oder ein Smartphone<br />

mit der App ins Holz bzw. den Computerzugang zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

» https://www.holzmachtschule.at/<br />

holzmachtschule/digitalemedienbildung/<br />

https://proholz.app.ovosplay.com<br />

/#/login<br />

Zu Beginn des Spiels werden die roten Fäden<br />

(Wärmestrahlen) und einige wenige CO 2<br />

Kärtchen<br />

rund um die Erde aufgelegt.<br />

Alternative für eine größere Zahl<br />

an Kindern und Jugendlichen:<br />

Die Erde liegt auf dem Boden, die Sonne hängt darüber.<br />

Die Schüler*innen werden in zwei Gruppen<br />

eingeteilt. Statt roter Wollfäden symbolisiert eine<br />

Schüler*innen-Gruppe die Wärmestrahlung, indem<br />

sie sich rund um die Erde bewegt. Zu Beginn können<br />

sie sich noch frei bewegen.<br />

Am Ende leiten die CO 2<br />

-Kärtchen die roten<br />

Wärmestrahlen wieder zur Erde zurück.<br />

ABER: Auch hier erhalten die weiteren Kinder/<br />

Jugendlichen (2. Gruppe), die die vorher genannten<br />

Fragen mit „Ja“/„ich“ beantworten, ein CO 2<br />

Kärtchen.<br />

Sie nehmen das Kärtchen, stellen sich um<br />

die Erde auf und nehmen sich an den Händen (bis<br />

irgendwann ein Kreis entsteht, der geschlossen<br />

werden kann). Die „Wärmestrahlen“ sind bald zwischen<br />

Erde und den CO 2<br />

-Schüler*innen gefangen<br />

und heizen die Erde auf.<br />

Unter dem Punkt Wälder - Üben:<br />

„Wenn ein Schädling den Wald befällt“ gibt<br />

es eine anschauliche Simulation, wie sich<br />

z. B. ein Borkenkäfer in unterschiedlichen<br />

Waldtypen (Nadelwald – Mischwald – Laubwald)<br />

ausbreitet. Durch den Klimawandel<br />

wird es immer wärmer und oft fehlen die Niederschläge.<br />

Dadurch können Bäume keine<br />

Fotosynthese mehr machen, kein CO 2<br />

aufnehmen,<br />

keinen Sauerstoff mehr produzieren<br />

und werden immer anfälliger für Schädlingsbefall.<br />

Im Anschluss können beide Gruppen ein<br />

Quizduell zu den unterschiedlichsten Themen<br />

rund um Wald und Holz gegeneinander<br />

spielen.<br />

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05.2 STATION "WALD IN DER STADT"<br />

ZIEL: Die Schüler*innen lernen die Funktionen des Waldes<br />

und die Bäume in der Stadt genauer kennen.<br />

ENTWICKLUNG: Veronika Peinelt (proHolz Steiermark)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: Eine gute Zusammenfassung und Arbeitsblätter finden<br />

Sie dazu u. a. in den Unterlagen des Waldverbandes Österreich („Rund um Wald & Holz")<br />

www.rundumwaldundholz.at oder auf www.waldtrifftschule.at<br />

05.2.1 FUNKTIONEN DES WALDES<br />

Um die Bedeutung und den Wert von Bäumen und Wald in der Stadt zu begreifen,<br />

ist es wichtig, zuerst die Funktionen von Wald in der Stadt generell zu betrachten.<br />

MATERIAL (W1)<br />

» DIN-A3-Ausdruck mit der<br />

symbolischen Darstellung<br />

eines Baumes<br />

» Mehrere Kärtchen mit Bildern von<br />

O 2<br />

(Sauerstoff), Sonnenschirm,<br />

Klimaanlage (Ventilator),<br />

Gehörschutz, Waschanlage,<br />

Früchten (die auf Bäumen wachsen),<br />

Bretter/Rundholz<br />

Kostenloser Download der<br />

Kärtchen und des Baumes unter<br />

www.letsgraze.at<br />

ABLAUF<br />

Der Ausdruck eines Baums<br />

wird aufgehängt, oder aufgelegt.<br />

Die folgenden unterschiedlichen<br />

Funktionen<br />

werden genauer betrachtet:<br />

Natürlich können noch weitere<br />

Kärtchen mit Symbolen für die<br />

Waldfunktionen erstellt werden<br />

z. B. für die Schutzfunktion (vor<br />

Lawinen, Erosion etc.) oder die<br />

Erholungsfunktion.<br />

Ziel ist, in der Diskussion mit<br />

den Schüler*innen Grundlagen<br />

zu den Funktionen des Waldes<br />

zu erarbeiten (z. B.: „Was hat ein<br />

Sonnenschirm mit dem Wald zu<br />

tun?“; Was könnte ein Wald mit<br />

einer Waschanlage gemeinsam<br />

haben?“ …)<br />

WOHLFAHRTSFUNKTION:<br />

» O 2<br />

-Karte: Bäume wandeln CO 2<br />

und H 2<br />

O (Wasser) unter<br />

Sonnenenergie zu Zucker und O 2<br />

(Sauerstoff) um.<br />

Der Sauerstoff wird abgegeben und ist lebensnotwendig.<br />

» Gehörschutz-Karte: Bäume schützen vor Lärm. Besonders an<br />

großen Durchfahrtsstraßen mit einer hohen Lärmbelastung<br />

tragen Bäume wesentlich zur Lärm-Minimierung bei.<br />

» Waschanlage-Karte: Bäume filtern kleine Schmutzpartikel<br />

und Abgase aus der Luft. Im Grunde macht der Baum mit der<br />

Luft dasselbe, was eine Autowaschanlage mit den Autos macht:<br />

Er „wäscht“ sie.<br />

» Sonnenschirm-Karte: Bäume spenden mit ihren<br />

Ästen und Blättern Schatten.<br />

» Ventilator-Karte: Bäume geben einen Teil des aufgenommenen<br />

Wassers in Form von Verdunstung ab. Damit kühlen sie die<br />

Umgebungsluft ab. Das ist eine entscheidende Funktion in der<br />

Stadt gegen Hitzestau und deswegen ist es im Sommer im<br />

Wald auch immer angenehm kühl.<br />

NUTZFUNKTION:<br />

» Holzstapel-Karte/Bretter: Wenn Bäume gefällt werden,<br />

können aus dem daraus gewonnenen Holz neue Dinge wie<br />

Holzhäuser, Möbel oder auch Papier hergestellt werden.<br />

» Obst-Karte: Im Sommer und im Herbst können von Obstbäumen<br />

essbare Früchte geerntet werden. Somit tragen<br />

bestimmte Bäume auch zur Lebensmittelversorgung bei.<br />

38 39


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Wald in der Stadt<br />

Wald in der Stadt _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.2.2 BÄUME ZUORDNEN UND SCHÄDLINGE ERKENNEN<br />

Bei diesem Teil der Station lernen die Kinder und Jugendlichen die wichtigsten Baumarten<br />

der Stadt, also ihrer direkten Umgebung, kennen und dürfen Früchte, Blätter und<br />

Schädlinge selbst zuordnen.<br />

MATERIAL (W2+W3)<br />

» 2 (Baumwoll)sackerl<br />

» Ausdrucke mit Bildern von vier häufigen<br />

Baumarten, die im Stadtgebiet von Graz<br />

vorkommen (Rosskastanie, Ahorn,<br />

Linde, Fichte)<br />

» Kärtchen mit den Namen der Bäume (W2)<br />

» Inhalt von Sackerl 1: (W2)<br />

Bilder von Rosskastanien,<br />

Kastanienblättern, Ahornblättern,<br />

Ahornsamen, Lindenblättern,<br />

Lindenblüten, Fichtennadeln, Fichtenzapfen<br />

(die Materialien können auch in<br />

Form von echten Samen/gepressten<br />

Blättern verwendet werden)<br />

» Inhalt von Sackerl 2: (W3)<br />

Bilder von Miniermotte (Kastanie),<br />

Borkenkäfer (Fichte), Gallmilben (Ahorn),<br />

Prachtkäfer (Linde)<br />

Download für alle Vorlagen:<br />

www.letsgraze.at<br />

Bei den Let’s <strong>GRAZe</strong><br />

Workshops wurden die<br />

Bilder der Samen, Blüten<br />

und Schädlinge ausgedruckt<br />

und auf kleine Holzscheiben<br />

geklebt<br />

(bessere Haptik und<br />

längere Haltbarkeit).<br />

ABLAUF<br />

Die Bilder der Bäume werden auf einen Tisch gelegt<br />

und die Schüler*innen ordnen die Namen der Bäume<br />

zu. Anschließend werden die Blätter, Früchte und<br />

Samen aus den Sackerln gezogen und zu den richtigen<br />

Bäumen gelegt. Durch die steigenden Temperaturen<br />

sind die Bäume anfälliger für Schädlinge. Auch diese<br />

werden aus dem Sackerl gezogen und den richtigen<br />

Bäumen zugeordnet.<br />

05.2.3 LINDENBLÜTENHONIG/WALDHONIG/<br />

KASTANIENHONIG KOSTEN<br />

Der direkte Nutzen von Bäumen in der Stadt lässt sich am besten „erschmecken“.<br />

MATERIAL<br />

» Glas Lindenblütenhonig/<br />

Waldhonig/Kastanienhonig<br />

(wenn möglich von einer<br />

Grazer Imkerei)<br />

» kleine Holzspachteln o.ä.<br />

Miniermotte: Ist ein Schädling der Rosskastanie.<br />

Er lebt in den Blättern und bewirkt<br />

eine vorzeitige Braunfärbung und Abstoßung<br />

der Blätter.<br />

Borkenkäfer: Bekannter Schädling der<br />

Fichte. Die Larven und Käfer fressen Gänge<br />

unter der Rinde des Baumes und bewirken<br />

somit das Absterben.<br />

Gallmilbe: Ist ein Schädling des Ahorns.<br />

Die befallenen Blätter bekommen Gallen<br />

(stachelige Auswüchse).<br />

Prachtkäfer: Ist ein Schädling der Linde.<br />

Die Larven und Käfer befallen die Rinde und<br />

können ein Absterben des Baumes bewirken.<br />

ABLAUF<br />

Der Wald bzw. die Bäume haben auch im<br />

Bereich der Ernährung eine wichtige Funktion<br />

– als Beispiel dient der Honig. Zum<br />

Abschluss der Station dürfen die Kinder<br />

und Jugendlichen mit einem Holzstäbchen<br />

etwas Lindenblütenhonig/Waldhonig/<br />

Kastanienhonig kosten.<br />

40 41


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Städtebau<br />

Städtebau _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.3 STATION "STÄDTEBAU"<br />

ZIEL: Die Schüler*innen bauen gemeinsam eine eigene Stadt<br />

aus Holz-Bausteinen nach ihren Vorstellungen.<br />

ENTWICKLUNG: Marion Starzacher (NATech Zentrum für fachdidaktische Forschung in der<br />

naturwissenschaftlich-technischen Bildung der Pädagogischen Hochschule Steiermark;<br />

gemeinsame Umsetzung mit Studierenden der Technischen und Textilen Gestaltung)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: NATech Zentrum für fachdidaktische<br />

Forschung in der naturwissenschaftlich-technischen Bildung<br />

der Pädagogischen Hochschule Steiermark<br />

ABLAUF<br />

Einleitend ist es sinnvoll, dass sich die Schüler*innen<br />

Gedanken zum Wohn- und Lebensraum<br />

„Stadt“ machen – hier einige Beispiele:<br />

• Welche Bedürfnisse und Anforderungen an die<br />

Stadt hat jede*r einzelne im Alltag?<br />

• Wie sehen wir unsere Stadt, in der wir leben?<br />

Bei Schüler*innen mit Migrationshintergrund:<br />

Welche Unterschiede gibt es zu der Stadt,<br />

aus der er/sie kommt?<br />

• Wenn wir Graz von Grund auf neu bauen<br />

könnten, wie und was würden wir bauen?<br />

• Was ist uns besonders wichtig und warum?<br />

WIE WIRD EINE STADT GEPLANT?<br />

Sehr viele Menschen leben in Städten, aber<br />

kaum jemand hat sich je Gedanken darüber<br />

gemacht, was Stadtplanung wirklich bedeutet.<br />

Umso interessanter ist die Frage, was sich<br />

jede*r von uns von der eigenen Stadt wünscht,<br />

was er/sie dringend benötigt und was er sie<br />

ändern würde.<br />

MATERIAL<br />

» Eventuell Grundplatte (aus Holz), auf<br />

der gebaut werden kann (der Bau der<br />

Stadt ist auch am Fußboden/auf<br />

Tischen möglich)<br />

» Große Papierbögen zur Gestaltung<br />

des Stadtgrundrisses<br />

» Bausteine (möglichst aus unbemaltem<br />

Holz) und Grünbausteine (naturfarbige<br />

Holzbausteine, die mit grüner Farbe<br />

angemalt werden)<br />

» Vier farbige Stifte –<br />

Schwarz, Blau, Grün und Rot:<br />

Blau für Wasserflächen/Flüsse<br />

Grün für Grünflächen/Parks/Wälder<br />

Schwarz für Straßen<br />

Rot für Gebäude<br />

Bei der Beantwortung der Fragen spielt der Austausch<br />

persönlicher Erfahrungen und Bedürfnisse<br />

an öffentliche Plätze, Straßen, Gebäude, Wegenetze,<br />

Grün-, Frei- und Spielflächen eine entscheidende<br />

Rolle. Die (oft überraschenden und<br />

erstaunlichen) Antworten sollen als Basis beim<br />

modellhaften Bau der Stadt mit den zur Verfügung<br />

gestellten Bausteinen dienen.<br />

WIE WIRD EINE STADT GEBAUT?<br />

Auf die Grundplatte aus Holz (oder auf den Boden/auf<br />

den Tisch) wird ein großer Bogen Papier<br />

gelegt. Mit den vier Farben – schwarz, blau, grün<br />

und rot – können die Grundrisse der Stadt gestaltet<br />

werden. Mit den Stadtbausteinen und den<br />

Grünbausteinen sollen die Kinder und Jugendlichen<br />

zusammen (aber zum Teil auch selbstständig)<br />

ihre eigene Stadt planen und gestalten.<br />

Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit der Schüler*innen<br />

und die gleichzeitige Verwirklichung<br />

ihrer eigenen Vorstellungen ohne Beeinflussung<br />

von außen (d. h. die Lehrperson nimmt sich in<br />

diesem Fall bewusst zurück).<br />

Wenn mehrere Gruppen hintereinander<br />

bauen, können die<br />

jeweiligen Städte abfotografiert<br />

werden, bevor sie für die<br />

nächste Gruppe wieder zerstört<br />

werden. Somit ist eine längerfristige<br />

Diskussion über die<br />

geplanten Städte möglich.<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Das Holz der Lärche<br />

Das Holz der Lärche _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.4 STATION "DAS HOLZ DER LÄRCHE -<br />

EIGENSCHAFTEN UND VERWENDUNG"<br />

ZIEL: Diese Station wurde für das Projekt entwickelt, weil das Vertikalgartensystem,<br />

das in den teilnehmenden Schulen aufgebaut wurde, aus Lärchenholz besteht.<br />

Mittels moderner Lehrmethoden soll der Weg des Lärchenholzes vom Baum zum<br />

Vertikalbeet erläutert werden (dieser Weg gilt aber auch für viele andere Holzprodukte)<br />

ENTWICKLUNG: Maximilian Stralz (proHolz Steiermark)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: Mehrere Kapitel im Holzexperimente-Forscherheft<br />

(v. a. zu den Eigenschaften des Lärchenholzes wie Härte, Quellen/Schwinden etc.)<br />

Bild Sprühflasche (symbolisch<br />

für Wasser/Regen):<br />

Lärchenholz quillt und schwindet (arbeitet) nur<br />

wenig und ist deshalb besonders für den Außenbereich<br />

gut geeignet (Holz quilt und schwindet<br />

unter Feuchtigkeitseinfluss – darum die Sprühflasche).<br />

Nähere Informationen zum Quellen und<br />

Schwinden von Holz siehe z. B. Holzforscherheft<br />

ab S. 42 (www.holzmachtschule.at).<br />

Bild „Belastung durch Gewicht“<br />

(roter Pfeil mit „Strohhalmen“):<br />

Aufgrund der hohen Rohdichte hat Lärchenholz<br />

gute Elastizitäts- und Festigkeitswerte. Es ist<br />

eines der schwersten und härtesten heimischen<br />

Nadelhölzer.<br />

Bild Holzstapel:<br />

Lärchenholz lässt sich sehr gut sowohl handwerklich<br />

als auch maschinell verarbeiten, verleimen<br />

und lackieren.<br />

Bild von Lärchenholz<br />

oder echtes Lärchenholz:<br />

Das Holz der Lärche variiert farblich vom Kern<br />

zum Splint (Kern: leuchtend rot bis rötlich braun,<br />

unter Lichteinfluss intensiv dunkelrot/braun;<br />

Splint: hellgelblich bis rötlich) und hat eine deutliche<br />

Jahresringstruktur. Nähere Informationen<br />

zum Aufbau eines Baumes siehe z. B. Holzforscherheft<br />

ab S. 12 (www.holzmachtschule.at).<br />

05.4.1 DIE EIGENSCHAFTEN DER LÄRCHE<br />

Lärchenholz ist ein heimisches Holz und eignet sich hervorragend für den Einsatz im<br />

Freien. Der Vertikalgarten, mit dem die Kinder und Jugendlichen im Rahmen des Projektes<br />

„Let’s <strong>GRAZe</strong>“ ihre Stadt mitgestalteten, wurde aus Lärchenholz gefertigt.<br />

MATERIAL (L1)<br />

» Plakat zur Lärche oder echtes<br />

Lärchenholz<br />

» 5 Kärtchen, die die Eigenschaften<br />

der Lärche beschreiben<br />

Kostenloser Download Plakat &<br />

Kärtchen unter www.letsgraze.at<br />

ABLAUF<br />

Anhand des Plakats und der Kärtchen werden die wichtigsten<br />

Eigenschaften der europäischen Lärche näher<br />

erläutert:<br />

Bild Lärchenbaum mit gelben Nadeln:<br />

Sie ist der einzige heimische Nadelbaum, der im Herbst<br />

die Nadeln verliert (klassische Goldfärbung im Herbst).<br />

Bild Nadelbaum (Zeichnung):<br />

Die Lärche stammt ursprünglich aus dem Gebirge,<br />

wächst mittlerweile aber auch in niedrigen Regionen<br />

und wird oft als „Fichte der Zukunft“ gehandelt (Lärchen<br />

sind, was den Klimawandel betrifft, viel robuster<br />

als Fichten, daher werden in vielen Wäldern Österreichs<br />

vermehrt Lärchenbäume gepflanzt).<br />

Überlege gemeinsam mit den Schüler*innen:<br />

Wo könnte es aufgrund dieser Eigenschaften Sinn machen, Lärchenholz<br />

einzusetzen (z. B. bei Spielplätzen/Outdoor-Spielgeräten, bei Fassaden/<br />

Holzhäusern, Holzfenstern, Holz-Terrassen, …)<br />

Eventuell könnten Lärchenholzstücke und Fotos von Lärchenholzprodukten<br />

durch die Klasse gereicht werden, um die Informationen zu „festigen“.<br />

Download siehe www.letsgraze.at<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Das Holz der Lärche<br />

Das Holz der Lärche _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.4.2 VON DER LÄRCHE ZUM VERTIKALGARTEN<br />

1<br />

1<br />

Ein Beispiel für die Wertschöpfungskette eines Holzproduktes<br />

ABLAUF<br />

Den Kindern und Jugendlichen wird die Produktionskette<br />

des Vertikalgartensystems schrittweise<br />

erklärt. Es geht also um die Frage: „Wie kommt<br />

die Lärche in das Vertikalgartensystem?“ (es kann<br />

aber auch jedes andere Holzprodukt aus Lärchenholz<br />

z. B. eine Schaukel, ein Spielgerät oder ein<br />

Hochbeet als Beispiel genommen werden).<br />

Gestartet wird mit einem Brainstorming: Es werden<br />

die neun Kärtchen und das Symbol für Lärchenholz<br />

(Holzstück/Furnier/Ausdruck) aufgelegt.<br />

Die Schüler*innen müssen sich überlegen, in<br />

welcher Reihenfolge die Arbeitsschritte ausgeführt<br />

werden.<br />

Variante: Nachdem die Reihenfolge geklärt ist und<br />

auf der Vorlage korrekt aufliegt, sollen die Schüler*innen<br />

die Illustrationen in der richtigen Reihenfolge<br />

aufkleben und ein Plakat dazu gestalten.<br />

Das Stück Lärchenholz ist zum Herumreichen<br />

und Ansehen gedacht, damit die Kinder das Holz<br />

der Lärche in Realität sehen und fühlen können<br />

(dieser Effekt ist natürlich bei einem Ausdruck nur<br />

optisch gegeben).<br />

MATERIAL (L2)<br />

» Plakat mit 9 leeren Kästchen<br />

» 9 Kärtchen (Baum, Baum wird gefällt,<br />

Transport zum Sägewerk, Stapler mit<br />

Brettern, Sägewerk, Bretterstapel,<br />

Tischlerei, Vertikalgartensystem (oder<br />

anderes Produkt aus Lärchenholz),<br />

Haus/Schule)<br />

» Evt. Lärchenfurnier/Stück<br />

Lärchenholz oder Ausdruck mit<br />

der Maserung von Lärchenholz<br />

Download für alle Vorlagen siehe<br />

www.letsgraze.at<br />

Die richtige Reihenfolge:<br />

1. Baum + Baum wird gefällt – „Wir<br />

müssen in den Wald und einen Baum ernten!“<br />

2. Transport zum Sägewerk + Sägewerk +<br />

Bretter/Stapler mit Brettern – „Wir<br />

müssen den Baum ins Sägewerk bringen,<br />

um aus ihm Bretter zu schneiden!“<br />

So kommt der<br />

Baum in das<br />

Vertikalgartensystem:<br />

2<br />

3<br />

2<br />

Baum wächst im Wald<br />

Transport zum Sägewerk<br />

Aus „Rundholz“ werden<br />

Bretter geschnitten<br />

2<br />

2<br />

4<br />

Baum wird gefällt<br />

Sägewerk<br />

Auf www.letsgraze.at finden<br />

Sie eine Zusammenfassung<br />

zum Thema „Ablauf im Sägewerk“<br />

mit vielen Informationen<br />

und praktischen Tipps<br />

für den Unterricht (diese<br />

Unterlage wurde speziell für<br />

eine "Schulübergreifende<br />

Fortbildung", die im Rahmen<br />

des Projektes „Let’s <strong>GRAZe</strong>“<br />

stattfand, erstellt).<br />

3. Tischler – „Wir müssen die Bretter so<br />

bearbeiten, dass das Vertikalgartensystem (oder<br />

ein anderes Holzprodukt) daraus entsteht.<br />

4. Vertikalgartensystem – „Hurra!<br />

Wir haben ein Vertikalgartensystem<br />

(oder ein anderes Holzprodukt)!“<br />

5. Evt. abschließend: Schule/Haus –<br />

„Wir müssen das Vertikalgartensystem/das Holzprodukt<br />

in die Schule/nach Hause bringen!“<br />

In der Tischlerei wird aus den Brettern …<br />

5<br />

… zum Beispiel ein<br />

Vertikalgarten hergestellt …<br />

… und in die Schule/nach Hause geliefert.<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Das Holz der Lärche<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.4.3 MIT DEM CUBETTO DEN WEG DES HOLZES ENTDECKEN<br />

05.5 STATION "HOLZ ALS BAUMATERIAL"<br />

MATERIAL<br />

» Cubetto – Lernroboter aus Holz<br />

mit Steuerbrett und Codierblöcken<br />

» Cubetto-Matte<br />

ABLAUF<br />

Der Cubetto ist ein einfach programmierbarer<br />

Lernroboter aus Holz. Über ein Steuerbrett werden<br />

die Bewegungsschritte des Roboters mit<br />

Hilfe von Codierblöcken vorgegeben. Die ersten<br />

Schritte der Programmierung werden hier mit den<br />

Schritten der Wertschöpfungskette Holz verknüpft.<br />

Die Schüler*innen müssen den Ablauf der<br />

Holzverarbeitung vom Baum bis zum Vertikalgarten<br />

selbst programmieren, indem sie dem Roboter,<br />

der auch liebevoll „Woody Woodman“ genannt<br />

wird, die Schritte vorgeben und dabei die Orientierung<br />

im Raum mit beachten.<br />

Auf der speziell für das Projekt gestalteten Cubetto-Matte<br />

können die Schüler*innen den zuvor gelernten<br />

Weg der Lärche zum Vertikalgartensystem<br />

mit dem Cubetto nachfahren.<br />

Start ist das Forsthaus – dann geht es ins Sägewerk,<br />

in die Tischlerei und in die Schule/nach<br />

Hause (symbolisch das gelbe Haus auf der Cubetto-Matte).<br />

ZIEL: Die Schüler*innen lernen Holz als nachhaltiges, vielseitiges<br />

und belastbares Baumaterial kennen.<br />

ENTWICKLUNG: Thiemo Dsubanko (proHolz Steiermark)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: www.holzmachtschule.at<br />

05.5.1 DIE WICHTIGSTEN HOLZBAUWEISEN<br />

Holzbau ist nicht gleich Holzbau. Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte haben sich<br />

verschiedene moderne Holzbauweisen entwickelt, die alle ihre speziellen Vorteile und<br />

Eigenarten aufweisen. Zu den bekanntesten Holzbauweisen zählen: der Holzblockbau,<br />

der Holzmassivbau und der Holzskelettbau.<br />

BLOCKBAU MASSIVBAU SKELETTBAU<br />

Der Cubetto kann inklusive einer<br />

detaillierten Beschreibung und<br />

der Matte bei proHolz Steiermark<br />

unter www.holzmachtschule.at<br />

(bzw. unter office@proholz-stmk.at)<br />

kostenlos ausgeliehen werden.<br />

»<br />

Nähere Informationen zu diesen und weiteren Holzbauweisen gibt es zum Beispiel unter:<br />

https://www.holzistgenial.at/blog/vom-stab-zur-platte-holzbauweisen-im-ueberblick/<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

INTERESSANTE HOLZBAUTEN<br />

BEISPIELE FÜR HOLZBAUTEN AUS GRAZ (B1)<br />

LKH SÜD<br />

MATERIAL (B1, B2)<br />

» Verschiedene Poster/<br />

Ausdrucke von Bauten aus Holz<br />

Download siehe www.letsgraze.at<br />

ABLAUF<br />

Die Schüler*innen sollen anhand der Plakate<br />

raten bzw. überlegen, bei welchen Bauwerken<br />

Holz als hauptsächliches Baumaterial verwendet<br />

wurde. Bei einigen ist das eindeutig ersichtlich,<br />

andere halten Überraschungen bereit.<br />

Gemeinsam mit den Schüler*innen<br />

kann recherchiert werden,<br />

wo sich diese Bauwerke befinden.<br />

Vielleicht ist eines dieser Bauwerke<br />

ganz in der Nähe der Schule?<br />

Auch könnte den Schüler*innen die<br />

Aufgabe gegeben werden, in ihrer<br />

Freizeit eines dieser Gebäude zu<br />

suchen und zu fotografieren.<br />

Beim Neubau des Landeskrankenhaus Süd in Graz<br />

hat die KAGes auf den Rohstoff Holz gesetzt. Insgesamt<br />

wurden für diesen Bau 600 Kubikmeter<br />

Holz verwendet und damit 1080 Tonnen CO 2<br />

eingespart<br />

(im Vergleich zu anderen Baumaterialien).<br />

Durch die Holzarchitektur sieht das Gebäude nicht<br />

wie ein typisches Krankenhaus aus, deshalb fühlen<br />

sich die Patient*innen und Mitarbeiter*innen<br />

hier besonders wohl.<br />

Die für den Neubau benötigten Holzmengen<br />

wachsen in den steirischen Wäldern innerhalb von<br />

40 Stunden nach. Daher kann man ohne Zweifel<br />

sagen, dass bei diesem Projekt Nachhaltigkeit an<br />

erster Stelle steht. Durch den Einsatz von Holz<br />

wird das Klima geschützt und gleichzeitig die heimische<br />

Wirtschaft gestärkt.<br />

Mögliche Grundlagen für die Diskussion:<br />

Nicht jedes Gebäude, das nach Holzbau aussieht,<br />

ist auch ein Holzbau. Manchmal werden<br />

Gebäude aus Beton oder Ziegeln errichtet und<br />

aus optischen Gründen mit einer Fassade aus<br />

Holz versehen.<br />

Manchmal ist es genau umgekehrt: Holzgebäude<br />

werden aus verschiedenen Gründen so verputzt<br />

oder mit Platten versehen, dass das Holz nicht<br />

mehr sichtbar ist.<br />

unter https://<br />

www.holzbaukarte.at<br />

finden Sie eine interaktive<br />

Landkarte der Steiermark mit<br />

Beschreibungen und Fotos<br />

von zahlreichen Holzbauten.<br />

Schüler*innen können selbständig<br />

recherchieren, welche<br />

Holzgebäude sich in der Nähe<br />

ihres Wohnortes/ihrer Schule<br />

befinden (die Karte wird laufend<br />

erweitert).<br />

Überlege gemeinsam mit der Klasse:<br />

Warum hat man sich bei dem jeweiligen Gebäude<br />

für den Baustoff Holz entschieden?<br />

Aus klimatischen/umwelttechnischen Gründen<br />

(z. B. um CO 2<br />

zu verringern)? Weil der<br />

Baustoff direkt vor Ort im Wald wächst?<br />

Weil der Baustoff aus einem anderen Grund<br />

für die Umgebung/für die Umsetzung des Gebäudes<br />

ideal ist (z. B. weil ein extrem leichter<br />

Baustoff eingesetzt werden muss, weil ein<br />

Gebäude sehr schnell errichtet werden muss<br />

(z. B. war das bei der Polarstation der Fall –<br />

hier ist der „Sommer“ so kurz, dass nur wenige<br />

Tage/Wochen für die Komplettumsetzung<br />

des Baus zur Verfügung standen. Weiters<br />

musste der Transport möglichst einfach<br />

funktionieren; das alles war nur mit Holz<br />

möglich …))<br />

Weitere Gründe siehe u. a. https://<br />

www.holzistgenial.at/blog/<br />

10-gute-gruende-fuer-bauen-mit-holz/<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

WOHNBAU HUMMELKASERNE<br />

VOLKSSCHULE VIKTOR KAPLAN<br />

Die Wohnhäuser erhalten ihren Namen aufgrund<br />

ihrer örtlichen Lage: Sie stehen nämlich auf den<br />

Grundstücken der ehemaligen Hummelkaserne<br />

und gehören damit zum Stadtentwicklungsgebiet<br />

Reininghausgründe. Das Besondere an diesen<br />

Gebäuden ist, dass damit erstmals ein sechsgeschossiger<br />

Holzbau in der Steiermark umgesetzt<br />

wurde. Die insgesamt 92 Wohneinheiten befinden<br />

sich in vier Baukörpern.<br />

Von außen ist eine Holzfassade sichtbar, damit<br />

bereits am ersten Blick klar ist, dass es sich bei<br />

diesem Bau um ein besonders klimafreundliches<br />

und nachhaltiges Gebäude handelt. Zusätzlich<br />

runden eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach<br />

und eine E-Tankstelle für PKW und Fahrräder das<br />

umweltfreundliche Gesamtkonzept ab. Besonders<br />

wichtig war den Architekt*innen eine Vielzahl an<br />

Grünflächen, welche einerseits den Erdgeschoßwohnungen<br />

als Privatgärten zugeordnet sind und<br />

andererseits der Allgemeinheit unter anderem mit<br />

Kinderspielplätzen zur Verfügung stehen.<br />

Gerade in einer Bildungseinrichtung gibt es viele<br />

Gründe mit Holz zu bauen: zum Beispiel die kurze<br />

Bauzeit (ein Um- und Zubau ist oft nur während<br />

der Ferien möglich) oder das gesunde Raumklima<br />

(besonders Kinder und Jugendliche lieben den<br />

Duft und die warmen Farbtöne von Holz).<br />

Darum hat sich die Stadt Graz bei der Volksschule<br />

Viktor-Kaplan in Andritz für den Baustoff Holz entschieden.<br />

Und es hat offensichtlich funktioniert:<br />

Die Schüler*innen verhalten sich ruhiger und<br />

können im Unterricht konzentrierter mitmachen<br />

(berichten die Lehrer*innen der Schule).<br />

Eine Besonderheit ist, dass die Ganztagsschule<br />

über einen direkten Ausgang auf die Terrasse<br />

und die Grünfläche verfügt. Des Weiteren gibt es<br />

im Innenraum die Möglichkeit, Wandelemente zu<br />

schließen, um Rückzugsnischen zu schaffen.<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

SEMINAR- UND VERANSTALTUNGSZENTRUM STEIERMARKHOF<br />

WOHNBAU MAX-MELL-ALLEE<br />

Der Steiermarkhof ist ein modern ausgestattetes<br />

Gebäude für Veranstaltungen und Seminare jeglicher<br />

Art im Westen des Grazer Stadtgebiets. Das<br />

Herzstück des Steiermarkhofs ist dabei der Steiermarksaal,<br />

der Platz für Veranstaltungen mit bis zu<br />

400 Personen gewährt.<br />

Um eine besonders angenehme Raumatmosphäre<br />

zu schaffen und den Seminar-Teilnehmer*innen<br />

das Lernen zu erleichtern (umgeben von Holz<br />

ist man laut Studien aufnahmefähiger und kann<br />

entspannter arbeiten), haben die Bauherren bei<br />

diesem Neubau viel Holz eingesetzt.<br />

Zu Recht wirbt der Steiermarkhof mit „Tagen im<br />

Grünen“, da das Gebäude nahe am Wald situiert<br />

und von zahlreichen Grünflächen umgeben ist.<br />

Dieser klimafreundliche Holz-Wohnbau am Fuße<br />

des Rosenhains besteht aus 38 Wohnungen.<br />

Besonders in großen Städten sollten Baustellen<br />

möglichst schnell abgeschlossen werden, weil<br />

Baufahrzeuge, Materialien und vieles mehr zum<br />

Beispiel den fließenden Verkehr behindern.<br />

Das ist ein weiterer Vorteil von Holz als Baustoff:<br />

Der Wohnbau in der Max-Mell-Allee konnte in<br />

kurzer Zeit fertig gestellt werden, weil viele große<br />

Holzteile direkt zur Baustelle geliefert und vor Ort<br />

montiert wurden und so lange Trocknungszeiten<br />

(wie zum Beispiel bei Beton- oder Ziegelbauten)<br />

wegfielen.<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

GRAZ LINIEN HAUPTWERKSTATT<br />

ÜBERREGIONALE / NATIONALE / INTERNATIONALE BEISPIELE (B2)<br />

Die Holding Graz bietet mit Straßenbahnen<br />

und Bussen nicht nur umweltfreundliche<br />

Verkehrsmittel an, sondern setzt auch<br />

bei Gebäuden auf Nachhaltigkeit. Darum<br />

haben die Verantwortlichen beschlossen,<br />

die Werkstättenhalle in Holzbauweise zu<br />

errichten. Die Holzträger haben dabei eine<br />

Spannweite von rund 22 Metern – und das<br />

ganz ohne Stützen! Solarpaneele am Dach<br />

sorgen für eine klimafreundliche Energiegewinnung.<br />

Hier kann gemeinsam mit den Schüler*innen anhand einer Österreich-/<br />

Europa-/ Weltkarte/eines Globus (oder online) recherchiert werden,<br />

wo sich das jeweilige Gebäude befindet.<br />

FOREST GREEN ROVERS ECO STADIUM (IN BAU)<br />

Das weltweit erste Holzstadion der Forest Green<br />

Rovers (Grafschaft Gloucestershire im Südwesten<br />

Englands) wird ein imposantes Beispiel für die unglaubliche<br />

Spannweite und Tragfähigkeit von Holz.<br />

Die Baugenehmigung wurde im Dezember 2019<br />

erteilt. Es wird mit einer Bauzeit von ca. 3 Jahren<br />

gerechnet. Die Architekten von Zaha Hadid Architects<br />

entschieden sich für das Baumaterial Holz<br />

da es sehr langlebig, recyclebar und wunderschön<br />

ist. Die spezielle Konstruktion erlaubt, dass sogar<br />

die Zuschauerränge und Teile des Bodens aus Holz<br />

gefertigt werden. Das Stadium und der zugehörige<br />

Ökopark sollen eine CO 2<br />

neutrale bis sogar negative<br />

Ökobilanz aufweisen.<br />

Die Flexibilität der Holzkonstruktion macht eine<br />

Erweiterung der Zuschauerzahl von 5.000 auf<br />

10.000 Personen möglich.<br />

Forest Green Rovers Eco Stadium © Zaha Hadid Architects. Render by MIR<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

PRINCESS ELISABETH ANTARCTICA POLARSTATION<br />

DAGSTURHYTTER HOLZ-IGLU<br />

Die belgische Forschungsstation Princess Elisabeth<br />

in der Antarktis besteht zu 80 % aus Holz.<br />

Von außen ist das kaum ersichtlich, einen guten<br />

Einblick gewähren jedoch Bilder von der Konstruktion<br />

der Station. Es wurden Brettsperrholzpanele<br />

aus Fichtenholz und Kanthölzer aus Buchenholz<br />

für den Aufbau benützt (nähere Informationen zum<br />

Thema Brettsperrholz finden Sie u. a. unter diesem<br />

Link: https://www.brettsperrholz.org).<br />

Der "International Polar Foundation" war das<br />

Thema Nachhaltigkeit beim Bau besonders wichtig.<br />

Das Baumaterial Holz ist nicht nur ökologisch,<br />

sondern auch leicht transportierbar und gut zu<br />

verarbeiten - selbst unter extremen Temperaturbedingungen.<br />

Die Station befindet sich im Hinterland der Prinzessin-Ragnhild-Küste<br />

im Königin-Maud-Land. Sie<br />

wird ausschließlich mit Solar- und Windenergie<br />

betrieben. Drei Viertel der Abwässer und anderer<br />

Abfallprodukte werden in irgendeiner Form wiederverwendet.<br />

Das norwegische Holz-Iglu „DAGSTURHYTTER“ ist<br />

ein schönes Beispiel für die kreative und flexible<br />

Verwendung des Baumaterials Holz. Entworfen<br />

wurde sie von SPINN Arkitekter und Format Engineers.<br />

Die 15 m 2 kleine Tagestriphütte steht bei<br />

Hammerfest, Norwegen, der nördlichsten Stadt<br />

der Welt. Das Material wurde von lokalen Unternehmen<br />

gesponsort und der Aufbau von Mitgliedern<br />

der „Hiking Association“ selbst durchgeführt.<br />

Durch das leichte, flexible und gut zu verarbeitende<br />

Material Holz war ein stückweiser Transport<br />

und einfacher Zusammenbau durch den örtlichen<br />

Wanderverein möglich.<br />

Forschungsstation Princess Elisabeth © International Polar Foundation, Fotografie: René Robert<br />

DAGSTURHYTTER<br />

© SPINN Arkitekter/<br />

Format Engineers.<br />

Fotografie: Tor Even Mathisen,<br />

DNT Hammerfest<br />

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05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

WODAN TIMBURCOASTER<br />

HOHO WIEN SEESTADT ASPERN<br />

Im Europapark in in Rust (Deutschland) steht<br />

eine von ca. 70 existierenden Holzachterbahnen<br />

weltweit. Der Wodan-Timburcoaster hat 1.050 m<br />

Streckenlänge und ist 40 m hoch. Die Wagen erreichen<br />

eine Geschwindigkeit von 100 km/h und<br />

eine maximale Vertikalbeschleunigung von 3,5 G.<br />

Eine der ältesten Holzachterbahnen, der Cyclone,<br />

befindet sich im Luna Park auf Coney Island in den<br />

USA. 2027 wird sie 100 Jahre alt. Sie ist ein beeindruckendes<br />

Beispiel für die Stabilität und gute<br />

Verarbeitbarkeit des Holzes. Bereits mit geringen<br />

technischen Möglichkeiten konnte vor fast 100<br />

Jahren ein extrem komplexes Gebilde errichtet<br />

werden.<br />

Seit Sommer 2019 steht in Wien, in der Seestadt<br />

Aspern, mit dem HoHo das weltweit erste Holzhochhaus.<br />

Das höchste der fünf einzelnen Gebäude<br />

besteht aus 24 Stockwerken und hat eine<br />

Höhe von 84 m. Die ca. 4.600 m 3 Holz, die verbaut<br />

wurden, wachsen in ca. 1 Stunde und 17 Minuten<br />

im österreichischen Wald wieder nach. Beim Bau<br />

mit heimischem Holz wurden im Vergleich zu herkömmlicher<br />

Stahlbetonbauweise ca. 2.800 Tonnen<br />

CO 2<br />

eingespart.<br />

Hier kann bei älteren<br />

Schüler*innen eine fächerübergreifende<br />

Verbindung<br />

geschaffen werden:<br />

Mathematik:<br />

Wenn 4.600 m³ Holz in 1 h<br />

und 17 min nachwachsen –<br />

wie viel Holz wächst in<br />

Österreich in 1 Sekunde/<br />

1 Minute/1 Tag/1 Jahr nach?<br />

Biologie:<br />

Wie kann mit Holzbauweise<br />

CO 2<br />

eingespart werden<br />

(nähere Informationen z. B.<br />

unter https://www.<br />

holzistgenial.at/blog/<br />

holz-ist-genial-der-film/)<br />

Wodan-Timburcoaster https://pixabay.com/de/users/paulbr75-2938186 © Paul Brennan<br />

HoHo Wien © cetus Baudevelopment u. kito at<br />

60 61


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

AUSSICHTS- UND SENDETURM AM PYRAMIDENKOGEL KÄRNTEN<br />

SCHWERLASTBRÜCKE BEI SNEEK<br />

Der (inklusive Antenne) 100 m hohe Sende- und<br />

Aussichtsturm am Pyramidenkogel in Kärnten<br />

ist der höchste Holzaussichtsturm der Welt. 16<br />

Brettschichtholzpfähle tragen dabei die Hauptlast.<br />

Darin befinden sich ein Lift, eine Treppe, teilweise<br />

aus Holz mit 441 Stufen, die höchste Gebäuderutsche<br />

Europas (52 m Höhe), eine verglaste Skybox,<br />

3 Aussichtsplattformen, eine Schrägseilbahn "Fly<br />

100" (70 Höhenmeter) und eine "Free Fall"-Einrichtung<br />

(6 m). Die Sendeeinrichtung wird von den<br />

beiden Radioprogrammen Welle 1 und Kronehit<br />

genutzt (und von einigen Funkdiensten und Amateurfunksendern).<br />

Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für die<br />

Belastbarkeit des Werkstoffs Holz sind die beiden<br />

Schwerlastbrücken bei Sneek in Nordholland. Die<br />

Brücken sind für die Nutzung von bis zu 60 Tonnen<br />

schwere Fahrzeuge konstruiert. Das Architekturbüro<br />

Onix hat die Brücke aus Kiefernschichtholz<br />

entwickelt. Die Brückenteile wurden auf der Baustelle<br />

zusammengebaut. Dank der guten Verarbeitbarkeit<br />

und Transportierbarkeit der Holzelemente<br />

konnten beide Brücken jeweils innerhalb<br />

einer Nacht aufgestellt werden.<br />

Aussichtsturm Pyramidenkogel Kärnten ©<br />

Architekturbüro: Klaura + Kaden. Fotografie:<br />

Christian Brandstätter, Markus Klaura, Manu<br />

Lasnik, Gerhard Maurer, Peter Riegel<br />

Die fertig zusammengebauten Brückenelemente und die Innenansicht.<br />

Sneek © Architekturbüro: Onix Fotografie: Peter de Kan<br />

62 63


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Holz als Baumaterial<br />

Holz als Baumaterial _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.5.2 DIE LEONARDO-BRÜCKE<br />

Bei der Konstruktion der eigenen Leonardo-Brücke, einer selbsttragenden Bogenbrücke,<br />

die aus geschickt zusammen gesteckten Hölzern gebaut wird, erleben die Schüler*innen<br />

die Vielseitigkeit und Stabilität von Holz hautnah.<br />

MATERIAL (BEISPIEL)<br />

» 10 x 1 m Kanthölzer<br />

» 5 x 50 cm lange Rund- oder Kanthölzer<br />

» Oder ganz normale Äste von Bäumen<br />

oder Sträuchern zurecht schneiden.<br />

Kostenloser Verleih bei proHolz Steiermark<br />

ABLAUF<br />

1. 2 lange (1 m) Kanthölzer parallel<br />

auf den Boden legen<br />

2. kurzes (0,5 m) Rund-/Kantholz<br />

quer darunterlegen<br />

3. kurzes (0,5 m) Rund-/Kantholz<br />

quer darüberlegen<br />

4. lange Kanthölzer unter 2. und<br />

über 3. schieben<br />

5. unter 4. wieder ein kurzes<br />

Rund-/Kantholz quer schieben<br />

6. erneut 2 lange Leisten unter<br />

das kurze Rund-/Kantholz<br />

und über das kurze Rundholz<br />

davor schieben usw.<br />

7. darüber klettern und Spaß haben!!!<br />

Wenn Sie selber eine Leonardobrücke<br />

bauen möchten,<br />

verwenden Sie sägeraue<br />

Kanthölzer, da gehobelte<br />

und geschliffene Hölzer beim<br />

Bau und Betreten der Brücke<br />

leichter auseinanderrutschen<br />

und die Brücke kaputt geht<br />

(Vorsicht auch beim Bemalen<br />

der Brücke – die Farben dürfen<br />

nicht für eine glatte Oberfläche<br />

sorgen).<br />

Erfunden wurde sie wahrscheinlich bereits vor<br />

900 Jahren in China. Leonardo da Vinci (1452–<br />

1519) dokumentierte sie erstmals in seinem Codex<br />

Atlanticus (1478–1518). Gewünscht wurde,<br />

auf Anfrage des Militärs, eine Brücke, die leicht<br />

zu transportieren, leicht aufzubauen und schnell<br />

abzubauen sei. Daraufhin hat Leonardo da Vinci<br />

eine selbstragende Brücke, die ohne Hilfsmittel<br />

wie Seile, Nägel oder Ähnliches auskommt, konstruiert.<br />

Die Originalpläne sind noch vorhanden,<br />

ein tatsächlicher Einsatz wurde nie dokumentiert.<br />

Die Brücke eignet sich hervorragend, um diverse<br />

mathematische und physikalische Prinzipien zu<br />

erklären. Die einzelnen Bauteile verkeilen sich und<br />

halten allein durch Reibung zusammen. Je höher<br />

die Brücke belastet ist, desto stärker wird die<br />

Reibungskraft.<br />

Für weitere Informationen und Materialien wenden<br />

Sie sich bitte einfach an proHolz Steiermark<br />

(info@holzmachtschule.at).<br />

Die Höhe und Spannweite der Brücke ist von der<br />

Länge der Bauteile abhängig. Es gibt mehrere<br />

Methoden sie aufzubauen. Auf Seite 65 finden sie<br />

die einfachste Grundform.<br />

Link zum Aufbau-Video<br />

der Leonardobrücke<br />

(unter www.letsgraze.at)<br />

64 65


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Temperatur bei Bestrahlung durch die Sonne<br />

Temperatur bei Bestrahlung durch die Sonne _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.6 STATION "TEMPERATUR<br />

UNTERSCHIEDLICHER<br />

MATERIALOBERFLÄCHEN BEI<br />

BESTRAHLUNG DURCH DIE SONNE"<br />

Vergleich der Oberflächentemperatur von begrünten und unbegrünten Stein- und Holzoberflächen<br />

MATERIAL<br />

» Steinfliesen<br />

» Holzplatten<br />

» Halterungen, damit die Fliesen und die<br />

Holzplatte aufrecht hingestellt<br />

werden können<br />

» 1 Stativ (oder Ähnliches), um die Hängepflanze<br />

über den Platten zu platzieren<br />

» Wärmebildkamera und/oder<br />

Strahlungsthermometer<br />

» Halogenscheinwerfer (als Ersatz für das<br />

Sonnenlicht), der Wärme entwickelt und<br />

auf einem Stativ befestigt werden kann.<br />

(Hinweis: LED-Scheinwerfer sind aufgrund<br />

der kaum vorhandenen Wärmestrahlung für<br />

dieses Experiment ungeeignet.)<br />

» Hängepflanze (nicht in der Let´s <strong>GRAZe</strong>-Box<br />

von proHolz Steiermark enthalten)<br />

» Bäumchen/kleine (Zimmer)Pflanze (nicht<br />

in der Let´s <strong>GRAZe</strong>-Box von proHolz<br />

Steiermark enthalten)<br />

ZIEL: Es soll anhand von Experimenten herausgefunden werden,<br />

wie Grünflächen, Bäume und Baumaterialien die Temperaturentwicklung<br />

in der Stadt und in Gebäuden beeinflussen.<br />

ENTWICKLUNG: Erich Reichel (NATech Zentrum für die fachdidaktische<br />

Forschung in der naturwissenschaftlich-technischen Bildung der<br />

Pädagogischen Hochschule Steiermark)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: NATech Zentrum für die fachdidaktische Forschung<br />

in der naturwissenschaftlich-technischen Bildung der Pädagogischen<br />

Hochschule Steiermark<br />

ABLAUF<br />

Zwei Steinfliesen und eine Holzplatte werden nebeneinander<br />

aufgestellt. Sie stellen Häuserfronten<br />

aus unterschiedlichen Baustoffen dar. Die Hängepflanze<br />

wird zusätzlich an einem Stativ so aufgehängt<br />

(bzw. vor einer Steinfliese aufgestellt), dass<br />

sie Teile der Fliese bedeckt. Zusätzlich kann das<br />

Bäumchen/die Pflanze dazu gestellt werden.<br />

Bei Vorhandensein ähnlicher Platten aus anderen<br />

Materialien können auch diese zur Messung herangezogen<br />

werden. Dadurch ergibt sich eine Reihe<br />

von Variationsmöglichkeiten dieses Versuchsaufbaus.<br />

Vorschläge für die zu verwendenden Materialien<br />

können auch von den Schüler*innen eingebracht<br />

werden. Die Pflanzen können auch vor den anderen<br />

Materialplatten zum Vergleich platziert werden.<br />

Der Scheinwerfer wird eingeschaltet und bestrahlt<br />

nun gleichmäßig die Platten.<br />

Vorsicht: Der Scheinwerfer wird sehr heiß und<br />

sollte während des Betriebes nicht mehr angerührt<br />

werden. Eine Verstellung darf nur mehr am Stativ<br />

erfolgen. Ein ständiges Aus- und Einschalten des<br />

Scheinwerfers sollte nicht erfolgen, da es die Lebensdauer<br />

verkürzen kann.<br />

Eine große Herausforderung in Städten ist die<br />

Hitzeentwicklung im Sommer. Die starke Bestrahlung<br />

durch Sonnenlicht von Gebäuden in<br />

Kombination mit geringer Luftbewegung und<br />

geringerer Abkühlung in der Nacht heizen Oberflächen<br />

extrem auf.<br />

Einen weiteren Einfluss darauf haben unter anderem<br />

die höhere Schadstoffkonzentration, die<br />

geringere Verdunstung der versiegelten Oberflächen<br />

(z. B. asphaltierte Parkflächen) und die<br />

fehlende Vegetation. Es kommt zum Phänomen<br />

der „Hitzeinseln“. Nahezu jede*r konnte selbst<br />

schon die heiße Luft über dem Boden „flirren“<br />

sehen und ist schon einmal fast im Teer der<br />

Straße kleben geblieben.<br />

Dieses Phänomen, sowie der Einfluss der Baumaterialien<br />

und der Begrünung, kann von den<br />

Schülerinnen und Schülern selbst im Experiment<br />

erforscht werden.<br />

66 67


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Temperatur bei Bestrahlung durch die Sonne<br />

Temperatur bei Bestrahlung durch die Sonne _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

Nach einiger Zeit werden mit einem Strahlungsthermometer<br />

die Temperaturen der Platten auf der<br />

Vorder- und Rückseite gemessen und miteinander<br />

verglichen. Das kann auch in einem ersten Schritt<br />

einfach mit den Händen erfolgen, da die Temperaturunterschiede<br />

gut spürbar sind.<br />

Eine Visualisierung der unterschiedlichen Temperaturen<br />

an der Vorder- und Rückseite der Platten<br />

mittels Wärmebildkamera verdeutlicht die vorangehenden<br />

Temperaturmessungen.<br />

Wärmebildaufnahmen von der Rückseite der Platten:<br />

HOLZ<br />

STEIN<br />

STEIN<br />

Wärmebildaufnahmen von der Vorderseite der Platten:<br />

Betrachtet man die Rückseiten der bestrahlten<br />

Platten erkennt man, dass die Holzplatte (links)<br />

eine niedrigere Temperatur aufweist als auf der bestrahlten<br />

Seite. Auch auf der teilweise mit Pflanzen<br />

bedeckten Steinplatte (rechts) lassen sich Farbunterschiede<br />

erkennen, die wiederum auf niedrigere<br />

Temperaturen schließen lassen. Das hängt von der<br />

Wärmebildaufnahmen der Vorderseite nach langer Bestrahlungsdauer:<br />

unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeit der Baumaterialien<br />

und von der Temperatur der Vorderseite ab.<br />

Stoffe mit kleiner Wärmeleitfähigkeit werden auch<br />

Wärmeisolatoren genannt. Eine Erklärung dazu<br />

finden Sie u. a. im Holzexperimente-Forscherheft<br />

Seite 60 – 63.<br />

STEIN STEIN HOLZ<br />

Die Messungen zeigen, dass sich die unbegrünte<br />

Steinfliese (Mitte) am stärksten aufwärmt. Das Holz<br />

(rechts) bleibt selbst bei starker Bestrahlung kühler.<br />

Wie deutlich zu erkennen ist, erscheinen die Teile<br />

der Steinfliese, die von der Hängepflanze bedeckt<br />

werden (Platte ganz links), kühler als die unbegrünten<br />

Stellen. Stellt man eine Pflanze vor die Holzplatte,<br />

so wird der Kühleffekt verstärkt (siehe Foto<br />

rechts). Man erkennt, die Platte ist deutlich am<br />

dunkelsten und damit am kühlsten.<br />

Nach längerer Bestrahlung heizt sich die Steinfliese<br />

(Mitte) immer mehr auf, während Holz weiterhin<br />

kühler bleibt (rechts). Am wenigsten Wärme strahlt<br />

die begrünte Oberfläche aus (links).<br />

Mit diesem Experiment kann deutlich vermittelt<br />

werden, dass Holz als Baumaterial in der Stadt ein<br />

natürlicher und nachwachsender Klimaregulator ist.<br />

In Kombination mit Begrünung kann es dazu beitragen,<br />

Hitzeinseln zu reduzieren.<br />

68 69


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Pflanzen und Ernährung<br />

Pflanzen und Ernährung _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.7 STATION "PFLANZEN UND ERNÄH-<br />

RUNG - EIN PFLANZENLEGESPIEL"<br />

ZIEL: Die Vielseitigkeit und Verwendungsmöglichkeiten von Obst und Gemüse<br />

aus Graz sowie die positiven Effekte einer gesunden Ernährung sollen mittels<br />

eines Pflanzenlegespiels verdeutlicht werden.<br />

ENTWICKLUNG: Ines Waldner (Pädagogische Hochschule Steiermark)<br />

Folgende Fragestellungen sollen mit den Schüler*innen bearbeitet werden:<br />

» Lebenskreis einer Pflanze<br />

» Welche Pflanzen kenne ich?<br />

» Was sind das für Pflanzen?<br />

» Welche Teile der Pflanze<br />

sind für die Ernährung nutzbar?<br />

» Was kann ich mit ihnen zubereiten?<br />

Erweiterung: Information über Inhaltsstoffe und Lebensdauer<br />

ABLAUF<br />

Mögliche einleitende Fragen, die mit den<br />

Schüler*innen diskutiert werden:<br />

• Wächst in Graz überhaupt irgendwo<br />

Gemüse und Obst (im privaten,<br />

gewerblichen und öffentlichen Bereich)?<br />

• Gibt es in Graz noch richtige Landwirtschaft<br />

(hier ist auch ein Vergleich von<br />

früher & heute möglich)?<br />

• Was ist im Bereich Obst/Gemüse<br />

typisch für Graz/für den Großraum Graz<br />

(z. B. Grazer Krauthäuptel, Kürbis,<br />

steirische Äpfel, Weintrauben …)?<br />

• Was passiert mit dem geernteten<br />

Obst/Gemüse? (z. B. Hinweis auf<br />

Bauernmärkte, regionale „Ecken“<br />

im Lebensmittelhandel, …)<br />

• Welche Gerichte werden aus diesem<br />

Obst/Gemüse zubereitet? (evt. Vergleich<br />

von verschiedenen Esskulturen; mit der<br />

Grazer Esskultur (ideal in Schulen mit<br />

einem hohen Migrationsanteil))<br />

Einen guten Überblick über Grazer Initiativen in diesem<br />

Bereich finden Sie u. a. unter https://nachhaltig-in-graz.at/thema/initiativen/garten-kraeuter/<br />

Der Lebenszyklus einer Pflanze vom Samen bis zur<br />

ausgewachsenen Pflanze wird am Anfang mit Hilfe<br />

des Plakats mit den Schüler*innen besprochen.<br />

Dabei können Begriffe, wie Samen, Keimling, Blätter<br />

und Früchte nähergebracht werden.<br />

Der Fokus sollte dabei auf der Diskussion, welche<br />

der Pflanzenstadien bekannt und essbar sind, liegen.<br />

Oft sind den Kindern und Jugendlichen die Produkte<br />

bekannt, es fehlt ihnen aber der Bezug zur Pflanze.<br />

Viele wissen beispielsweise nicht, dass auch die<br />

Blätter (z. B. bei Kohlrabi, Radieschen und Karotten)<br />

und die Blüten (z. B. bei Schnittlauch) verzehrt werden<br />

können.<br />

Entscheidend ist auch, dass die Schülerinnen und<br />

Schüler einen Überblick über die Pflanzenentwicklungsstadien<br />

bekommen. Aus einem Samen wächst<br />

eine Pflanze bis zur Blüte, entwickelt Früchte mit<br />

einer Vielzahl von neuen Samen, die erneut keimen<br />

können.<br />

05.7.1 DER LEBENSKREIS EINER PFLANZE<br />

MATERIAL (E1)<br />

» Lebenszyklus der Pflanze:<br />

DIN A3 (evt. laminiert)<br />

„Vom Samen zur fertigen Pflanze“<br />

(Download unter www.letsgraze.at)<br />

05.7.2 BEKANNTE PFLANZEN/ESSBARE PFLANZENTEILE<br />

Um bekannte Pflanzen, die auch in klassischen Schulgärten wachsen können, genauer<br />

mit den Kindern und Jugendlichen zu betrachten, wurde ein Pflanzenlegespiel<br />

entwickelt. Je 2 – 3 Kinder und Jugendliche können an einem Legespiel arbeiten.<br />

Werden 3 Komplettsätze ausgedruckt, können sich 6 –9 Schülerinnen<br />

und Schüler gleichzeitig mit den Pflanzen beschäftigen.<br />

70 71


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Pflanzen und Ernährung<br />

Pflanzen und Ernährung _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

DAS PFLANZENLEGESPIEL IM GESAMTÜBERBLICK:<br />

(alle Vorlagen siehe www.letsgraze.at):<br />

» Spielplatte (besteht aus 2 Teilen:<br />

grün: Primarstufe; Ergänzung blauer Teil:<br />

für Sek 1; bei Volksschule zuerst<br />

eingeklappt lassen; optional dazu klappen) (E2)<br />

» Startkärtchen (Pflanzen) (E2)<br />

» Kärtchen mit essbaren Pflanzenteilen (E3)<br />

» Kärtchen mit Speisen/Gerichten (E4)<br />

Erweiterung:<br />

» Kärtchen mit Inhaltsstoff-<br />

Informationen (E5)<br />

» Kärtchen mit Lebensdauer<br />

(ein-, zwei-, mehrjährig) (E6)<br />

» Kärtchen mit Pflanzenfamilien<br />

(Verwandtschaftsinformationen) (E7)<br />

Lösungen/Vergleichsblätter<br />

1. SCHRITT » Bekannte Pflanzen<br />

MATERIAL (E2)<br />

» Spielplatte (E2)<br />

» Startkärtchen (Pflanzen) (E2)<br />

ABLAUF<br />

Die Gruppe (2 - 3 Personen) zieht eine Karte<br />

mit einer Pflanze (Vogerlsalat, Kohlrabi, Karotte,<br />

Radieschen, Kresse, Petersilie, Schnittlauch<br />

oder Erdbeere). Diese wird auf das<br />

Startfeld „Pflanze gelegt.<br />

2. SCHRITT » Pflanzenteile, die für die Ernährung nutzbar sind<br />

MATERIAL (E3)<br />

» Kärtchen mit essbaren<br />

Pflanzenteilen<br />

ABLAUF<br />

Die Aufgabe besteht darin, die essbaren Teile der gezogenen<br />

Pflanze herauszufinden: Blätter, Blüten, Stängel,<br />

Frucht, Speicherknolle, Wurzel, Samen und Keimlinge.<br />

Dabei soll bedacht werden, dass oft ungewöhnliche Teile<br />

ebenfalls zum Verzehr geeignet sind.<br />

Die Kinder und Jugendlichen sollen sich das Wissen dabei<br />

selbst erarbeiten und nur bei Bedarf Hilfestellungen<br />

von den Pädagoginnen und Pädagogen bekommen.<br />

72 73


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Pflanzen und Ernährung<br />

Pflanzen und Ernährung _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

3. SCHRITT » Zubereitungsmöglichkeiten<br />

4. SCHRITT » Erweiterung: Zuordnung zur Pflanzenfamilie,<br />

Inhaltsstoffe und Lebensdauer<br />

MATERIAL (E4)<br />

» Kärtchen mit Speisen/Gerichten<br />

ABLAUF<br />

Den essbaren Teilen können anschließend Gerichte zugeordnet<br />

werden, z. B. Obst- und Gemüse-Smoothies,<br />

Beilagengemüse, Eintopf, Suppe (auch mit Blättern),<br />

Soße, Salat, roh essbar; Gemüsechips, Pesto, Pfannengericht,<br />

Auflauf und Pfannengemüse…<br />

Auch innovativere Gerichte wie Gemüseschnitzel oder<br />

Gemüselaibchen und Tee aus Erdbeerblättern etc. können<br />

vorgestellt werden.<br />

Der Vorteil dieses Spiels ist die hohe Variabilität. Erweiterungen<br />

und neue Möglichkeiten können gemeinsam<br />

gefunden werden. Die Kinder und Jugendlichen können<br />

selbst Entscheidungen treffen und diese diskutieren. So<br />

wird die eigene Ernährung ins Bewusstsein gerufen und<br />

der Bezug zur eigenen Situation hergestellt.<br />

Sehr interessierte Schüler*innen können die gezogenen<br />

Pflanzen der richtigen Pflanzenfamilie zuordnen,<br />

die wichtigsten Inhaltsstoffe herausfinden und überlegen,<br />

ob die Pflanze ein- oder mehrjährig ist.<br />

ABLAUF<br />

Auf den Karten ist eine Grafik abgebildet, die die<br />

Zuordnung zur richtigen Pflanzenfamilie erleichtern<br />

soll (können aber auch ohne Grafiken differenziert<br />

dargestellt werden). Aufgrund des Textes können<br />

die Pflanzenfamilien ebenfalls abgeleitet werden,<br />

sodass ein selbständiges Arbeiten der Schülerinnen<br />

und Schüler möglich ist. Eng miteinander verwandte<br />

Pflanzen haben häufig ähnliche Inhaltsstoffe. Der<br />

Rettich ist z. B. mit Senf, Rüben, Kohl und Weißkraut<br />

verwandt. Alle enthalten sogenannte Senföle,<br />

die den relativ starken Geruch und oft die leichte<br />

Schärfe bewirken.<br />

MATERIAL (E5, E6, E7)<br />

» Kärtchen mit Inhaltsstoffen (E5)<br />

» Kärtchen mit Lebensdauer (E6)<br />

» Kärtchen mit Pflanzenfamilien (E7)<br />

Auch der Gesundheitswert und die Wirkungen der<br />

Inhaltsstoffe sind angeführt.<br />

Die selbstständige Erarbeitung der Zusammenhänge<br />

trainiert zusätzlich das sinnerfassende Lesen.<br />

Durch die intensive Interaktion und Kommunikation<br />

unter den Schüler*innen während des Spiels werden<br />

die Ergebnisse nachhaltig verankert und bis in<br />

den privaten Bereich mitgenommen.<br />

Wenn Schüler*innen unterschiedlicher Herkunft in der Klasse sind, kann<br />

regional verglichen werden: Gibt es diese Pflanzen auch in der ursprünglichen<br />

Heimat der Kinder/Jugendlichen? Wenn ja - was wird<br />

daraus zubereitet?<br />

74 75


05 _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ Aufbau des Vertikalgarten-Systems<br />

Aufbau des Vertikalgarten-Systems _ WORKSHOP/STATIONENBETRIEB _ 05<br />

05.8 STATION „AUFBAU DES<br />

VERTIKALGARTEN-SYSTEMS“<br />

ABLAUF<br />

Die Schüler*innen bauten selbst unter Anleitung von Jürgen Herler (Fa. Herbios) das Vertikalgartensystem<br />

aus Holz auf. Sie befüllten es mit Erde und Substrat, pflanzten ausgewählte Gemüse- und<br />

Obstpflanzen ein und säten Kräuter aus.<br />

ZIEL: Die Schüler*innen lernen verschiedene Pflanzen kennen und werden für eine<br />

nachhaltige und regionale Anbauweise sensibilisiert. Durch eigenständiges Arbeiten<br />

(Aufbau, Einpflanzen, Pflegen) wird Verantwortungsbewusstsein geschaffen und ein<br />

Bezug zu verschiedenen Lebensmitteln hergestellt.<br />

ENTWICKLUNG: Jürgen Herler (Herbios)<br />

WEITERE INFORMATIONEN: www.herbios.at<br />

Das Projektteam hat sich bewusst für dieses System<br />

entschieden, da es viele Projektinhalte und<br />

Ergebnisse aus den anderen Stationen vereint:<br />

Es besteht aus Lärchenholz, kann direkt vor einer<br />

Fassade aufgestellt/direkt an die Fassade montiert<br />

werden (siehe Station „Wärmeleitfähigkeit“/Oberflächentemperatur<br />

von Materialien), es ist optimal<br />

für den städtischen Raum geeignet (kann auch in<br />

asphaltierten Schulhöfen, auf Balkonen/Terrassen<br />

etc. aufgestellt werden, da es wenig Platz braucht<br />

und relativ leicht ist) und solche Systeme könnten<br />

in Zukunft den Städtebau wesentlich beeinflussen<br />

(z. B. in Form von „essbaren Fassaden“, natürlichen<br />

„Kühlsystemen“ in der Stadt etc.).<br />

All das hat Auswirkungen auf unser Klima (CO 2<br />

-<br />

MATERIAL<br />

» Vertikalgartensystem<br />

aus Lärchenholz<br />

» 6 Säcke Substrat<br />

» 6 Säcke Erde<br />

» Bewässerungssystem (optional)<br />

» Pflanzen<br />

» Samen<br />

Haushalt/CO 2<br />

-Footprint) und unser Essverhalten.<br />

Die Bedeutung einer unabhängigen Grundversorgung<br />

mit Lebensmitteln bekannter Herkunft wurde<br />

allen Projektbeteiligten während der Projektlaufzeit<br />

aufgrund der Corona-Pandemie verstärkt ins<br />

Bewusstsein gerufen. Die Botschaft lautet(e): Eine<br />

ausgewogene, gesunde Ernährung in Kombination<br />

mit einer angenehmen Umgebung und Bewegung<br />

an der frischen Luft hilft uns, gesund zu bleiben.<br />

Beim Aufbau des Vertikalgartensystems aus heimischem<br />

Holz konnten die Schüler*innen selbst aktiv<br />

dazu beitragen ihre Umgebung nachhaltig angenehmer,<br />

schöner und grüner zu gestalten und gleichzeitig<br />

schmackhafte Nahrungsmittel anzubauen.<br />

Dabei lernten sie die Kräuter, Obst- und Gemüsesorten mit allen Sinnen kennen, erforschten die<br />

Pflanzen von den Wurzeln bis zur Blüte und konnten die Entwicklung vom Samen bis zur ausgewachsenen<br />

Pflanze verfolgen.<br />

Durch den besonderen Aufbau des Vertikalgartens<br />

aus Holz und eine geschickte Auswahl an Pflanzen<br />

ist es möglich, nahezu das ganze Jahr über selbst<br />

Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten. Neue,<br />

schmackhafte Wintergemüsesorten können selbst<br />

bei kalten Temperaturen angepflanzt und geerntet<br />

werden (was besonders für Schulen interessant ist,<br />

die vor allem vom Herbst bis ins Frühjahr Zeit für<br />

die Beet-Pflege haben). Durch die Samenentnahme<br />

können die Pflanzen ohne weitere Kosten auch in<br />

den folgenden Jahren weiter ausgesät und geerntet<br />

werden.<br />

Das Vertikalgartensystem bietet den Kindern und<br />

Jugendlichen die Möglichkeit, eine nachhaltige Versorgung und Stadtentwicklung auf vielfacher<br />

Ebene kennen zu lernen.<br />

Das vielseitige und stabile Baumaterial Holz verringert die Bildung von CO 2<br />

, wächst nach<br />

und ist recyclebar. Durch die Begrünung der Stadt wird das Klima verbessert, Hitzeinseln<br />

werden verringert und die Stadt wird bunter und schöner. Die Schülerinnen und Schüler<br />

lernen die eigene Umgebung auf eine neue Art kennen und können aktiv ihre eigene<br />

Zukunft mitgestalten. Sie lernen, selbst Lebensmittel zu produzieren und zu vermehren.<br />

Dadurch wird nicht nur ein klimaschädlicher Transport der Nahrungsmittel unnötig, sondern<br />

auch die Wertschätzung der eigenen Lebensmittel gesteigert.<br />

Diese Erfahrung mit allen Sinnen bewirkt eine nachhaltige Auseinandersetzung der Kinder<br />

und Jugendlichen mit ihrer klimafitten Stadt der Zukunft und ihrer eigenen Rolle darin.<br />

76 77


_ holzmachtschule.at<br />

holzmachtschule.at _<br />

UNSER ANGEBOT FÜR<br />

KINDERGÄRTEN UND SCHULEN<br />

www.holzmachtschule.at<br />

78<br />

Wald und Holz begleiten unsere Kinder von den ersten Lebenstagen an –<br />

vom familiären Umfeld bis zum Schulunterricht und vielleicht sogar bei<br />

der Berufswahl. Wir bringen den Kindern und Jugendlichen das Thema<br />

Wald und Holz in seiner Vielfältigkeit näher. Nutzen Sie das umfangreiche<br />

Angebot von proHolz Steiermark, das laufend erweitert wird. Die meisten<br />

Materialien wurden gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule<br />

Steiermark entwickelt.<br />

HIER EIN KLEINER AUSZUG AUS UNSEREM ANGEBOT:<br />

VERLEIHBOX<br />

„HOLZ MIT ALLEN SINNEN ERKUNDEN“<br />

Bei vier Stationen können die Schüler*innen Holz<br />

fühlen, ertasten oder schmecken. Sie erfahren<br />

auch, in welchen Produkten Holz enthalten ist, wo<br />

man es überhaupt nicht vermuten würde – zum<br />

Beispiel in Lippenstift, Essiggurken oder Vanillinzucker.<br />

Die Box kann von Kindergärten und Schulen<br />

kostenlos ausgeliehen werden (geeignet für alle<br />

Schulstufen).<br />

VERLEIHBOX<br />

„DER WEG DES HOLZES“<br />

Wie kommt der Baum in das Haus oder in den<br />

Tisch? Diese Frage wird mit der Box "Der Weg des<br />

Holzes" spielerisch erfahren. Die dabei vermittelten<br />

Lehrinhalte reichen von klimafitter Waldwirtschaft<br />

über die Wertschöpfungskette Holz bis hin zur ersten<br />

Berufsorientierung (wer arbeitet überhaupt mit<br />

Holz). Geeignet für Kindergärten und Volksschulen.<br />

APP INS HOLZ<br />

Hunderte (interaktive) Lernkarten und ein damit<br />

verbundenes Quizduell bringen Kindern, Jugendlichen<br />

(und Erwachsenen) Spannendes und Aktuelles<br />

rund um die Themen Wald/Holz/Papier/<br />

Klimaschutz näher. Kostenloser Download über die<br />

gängigen App-Stores oder Einstieg per Computer<br />

möglich (Link siehe www.holzmachtschule.at).<br />

HOLZEXPERIMENTE-FORSCHERHEFT<br />

Wann ist ein Wald ein Wald? Wann ist ein Baum ein<br />

Baum? Welche Eigenschaften hat Holz? Was haben<br />

Wald und Holz mit dem Klima zu tun? Antworten auf<br />

diese und viele andere Fragen werden u. a. anhand<br />

von rund 20 Experimenten erarbeitet. Kostenlose<br />

Bestellung über www.holzmachtschule.at<br />

SPIELERISCHE WISSENSVERMITTLUNG<br />

RUND UM HOLZ UND DEN KLIMASCHUTZ<br />

Wie funktioniert der Treibhauseffekt? Was passiert<br />

bei der Photosynthese? Warum schützen Wald und<br />

Holz unser Klima? Bei der Beantwortung dieser<br />

Fragen werden Spaß und Bewegung mit Wissen<br />

verbunden – ein effektiver Weg, um Fakten langfristig<br />

in den Köpfen der Kinder und Jugendlichen zu<br />

verankern. Die Spielideen und Anleitungen finden<br />

Sie auf www.holzmachtschule.at<br />

VERLEIH: DIE GENÄHTE PFLANZENZELLE<br />

Kein Leben ohne grüne Pflanzen! Die genähte Pflanzenzelle<br />

soll helfen, den Kindern und Jugendlichen<br />

Chlorophyll, die Photosynthese und die Fixierung<br />

von Kohlenstoff und seine Bedeutung „begreiflich“<br />

zu machen. Die Zelle und die begleitenden Unterlagen<br />

für Pädagog*innen sind bei uns auf Anfrage<br />

kostenlos ausleihbar.<br />

PÄDAGOG*INNEN-FORTBILDUNG<br />

Sie möchten möglichst vielen Lehrkräften an Ihrer<br />

Schule das Thema Wald & Holz näher bringen?<br />

Dann kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie<br />

einen Termin für eine SCHILF bzw. eine SCHÜLF.<br />

Unsere Expert*innen kommen zu Ihnen in die Schule<br />

und erarbeiten gemeinsam mit Ihnen, wie Wald<br />

und Holz in beinahe jeden Unterrichtsgegenstand<br />

eingebaut werden können! Lassen Sie sich überraschen!<br />

» Anfragen bitte per Kontaktformular<br />

auf www.holzmachtschule.at<br />

WALDSPIELE: WALDAUSGÄNGE<br />

FÜR VOLKSSCHULEN<br />

Schüler*innen der 3. und 4. Klasse Volksschule<br />

sind die Hauptzielgruppe der „Waldspiele Steiermark“.<br />

Bei diesen waldpädagogischen Ausgängen<br />

arbeitet proHolz Steiermark eng mit der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark zusammen. Ziel ist, den<br />

Kindern den Wald nicht nur als Lebens- und Erholungsraum<br />

zu präsentieren, sondern auch seine<br />

Funktion als Arbeitgeber, Klimaschützer und Wirtschaftsmotor<br />

aufzuzeigen.<br />

» Nähere Informationen finden Sie auf<br />

www.waldspiele-stmk.at<br />

KLEINE KINDERZEITUNGEN<br />

ZUM THEMA WALD UND HOLZ<br />

proHolz Steiermark hat in Zusammenarbeit mit<br />

dem Redaktionsteam der Kinderzeitung mehrere<br />

Sonderausgaben zum Thema Wald und Holz herausgegeben,<br />

die vielen Schulen als Unterrichtsmaterialien<br />

dienen.<br />

» Download aller Sonderausgaben:<br />

www.holzmachtschule.at<br />

PAPIER MACHT SCHULE<br />

Die Papier- und Zellstoffindustrie ist einer der<br />

größten Holznutzer unseres Landes. Aufgabe von<br />

Papier macht Schule ist es, jungen Menschen und<br />

deren Ausbildner*innen die High-Tech-Produktionsproduktionsprozesse<br />

und die damit verbundenen<br />

Berufsbilder näher zu bringen. Weiters gilt es,<br />

Bewusstsein dafür zu schaffen, wie vielseitig Papier<br />

eigentlich ist und wie oft bzw. wo wir jeden Tag zu<br />

Produkten aus Papier und Karton greifen.<br />

www.papiermachtschule.at<br />

IMPRESSUM: <strong>Handbuch</strong> „Let’s <strong>GRAZe</strong>“. Erscheinungsort: Graz, 1. Auflage 2020 Herausgeber: proHolz Steiermark, Reininghausstraße 13a,<br />

8020 Graz, T +43(0)316/587850, office@proholz-stmk.at, www.proholz-stmk.at , Geschäftsführung: Mag. Doris Stiksl<br />

Redaktion siehe <strong>Handbuch</strong> Seite 2; Layout: design your dreams. Herstellung: Medienfabrik Graz. Alle Rechte, insbesondere die<br />

Übernahme von Beiträgen nach Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.<br />

Fotonachweis: Helmut Lunghammer S. 7, 9, 11, 18, 22, 25, 26, 27, 28, 30, 32, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 45, 48, 64, 65, 67, 68, 70, 71,<br />

72, 73, 74, 75, 76, 79 proHolz Steiermark S. 2, 24, 32, 51, 68, 69, Oliver Wolf S 79 Privat S. 2, 13, 28 Holzbaupreis Steiermark (G. Ott) 52, 53,<br />

54, 55, 56 und von Externen zur Verfügung gestelltes Fotomaterial (Fotonachweis direkt auf den entsprechenden Seiten).


LET’S GRAZE IST EIN PROJEKT VON<br />

IN KOOPERATION MIT

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