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Greifenberger Mitteilungen 2021

Wir freuen uns Ihnen unser jährliche Ausgabe zu den Greifenberger Mitteilungen bereits online präsentieren zu können.

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Spermaproduktion<br />

Computergesteuerter Einfrierautomat<br />

die notwendigen Daten aus der Laborsoftware. Es registriert auch<br />

die Anzahl befüllter Pailletten.<br />

Die Pailletten werden mit Angaben nach einer EU-Richtlinie bedruckt.<br />

Seit Februar 2020 wird auch ein Barcodefeld auf den Pailletten<br />

abgebildet.<br />

Die produzierten Pailletten werden auf spezielle Rampen aufgelegt<br />

und in einen Kühlschrank gegeben. Hier erfolgt bei einer Temperatur<br />

von 6 °C und einer Anpassungszeit von etwa drei Stunden die<br />

Vorbereitung auf den eigentlichen Tiefgefriervorgang. Die Spermien<br />

interagieren mit den Verdünnerbestandteilen und ihr Stoffwechsel<br />

wird auf ein sehr niedriges Niveau reduziert.<br />

Einfrieren der Spermaportionen<br />

Mit dem Einfrieren des Spermas erfolgt der wichtigste Teil der<br />

Gefrierkonservierung. Es wird eine Tieftemperaturkonservierung<br />

CASA „Androvision“ der Firma Minitüb<br />

mit Touchscreen zur Spermaanalyse<br />

in flüssigem Stickstoff bei -196 °C angewendet. Durch die damit<br />

bedingte Stilllegung des Zellstoffwechsels in den Spermienzellen<br />

wird praktisch eine unbegrenzte Lagerung ermöglicht. Der Einfriervorgang<br />

erfolgt in zwei Schritten.<br />

In der 1. Einfrierstufe werden die Pailletten im Stickstoffdampf des<br />

Einfriergerätes innerhalb von ca. 120 Sekunden auf −110 °C gekühlt<br />

und dann noch weitere 6–8 Minuten bei dieser Temperatur gehalten.<br />

In der 2. Einfrierstufe werden die Pailletten direkt in flüssigen Stickstoff<br />

gegeben und bereits ejakulatsweise in geeigneten Gobelets<br />

zusammengefasst. Die 2. Einfrierstufe überbrückt den Temperaturbereich<br />

von −110 bis −196 °C innerhalb von etwa zwei Sekunden.<br />

Sie hat keinen direkten Einfluss mehr auf den Konservierungserfolg<br />

des Spermas. Das Sperma wird nun bei minus 196 °C in speziellen<br />

Stickstoffcontainern gelagert.<br />

Spermauntersuchung der Auftauproben<br />

Ein weiterer Schritt in der Qualitätskontrolle liegt in der Überprüfung<br />

des Inhaltes einiger Pailletten eines jeden Ejakulates nach<br />

dem Auftauen. Werden hier Mängel erkannt, so wird die gesamte<br />

produzierte Charge vernichtet.<br />

Dazu kommt wiederum das computergestützte Spermaanalysesystem<br />

(computerassisted sperm analysis „CASA“) zum Einsatz.<br />

Die objektive Messung und die Beurteilung verschiedener Motilitätsparameter<br />

bringen eindeutige Vorteile im Vergleich zur personenbezogenen<br />

mikroskopischen Motilitätsschätzung. Subjektive<br />

Einflussmöglichkeiten auf das Untersuchungsergebnis sind dabei<br />

ausgeschlossen.<br />

Die Messungen und Ergebnisse des CASA der BSG wurden in der<br />

Phase der Inbetriebnahme durch das deutsche spermatologische<br />

Referenzlabor des Institutes für Fortpflanzung landwirtschaftlicher<br />

Nutztiere (IFN) streng kontrolliert. Eine Vielzahl an Spermaproben<br />

wurden beim IFN untersucht, um Vergleichswerte zu den<br />

laboreigenen Ergebnissen zu erhalten. So etablierte das Labor der<br />

BSG mit dem IFN strenge Qualitätskriterien für hochwertiges Bullensperma.<br />

Quarantänelagerung<br />

Jedoch kann auch eine taugliche Charge nicht sofort ausgeliefert<br />

werden. Vor der Auslieferung steht noch eine 30-tägige Quarantänezeit<br />

in einem Großcontainer. In dieser Zeitspanne wird abgewartet,<br />

ob bei dem Samenspender eine über das Sperma übertragbare<br />

Erkrankung auftritt, welche zum Zeitpunkt des Absamens noch<br />

nicht erkannt werden konnte. Erst danach können die Portionen<br />

an unsere Betriebe im Zuchtgebiet und in den Spermaexport geliefert<br />

werden.<br />

Langzeitlagerung<br />

Die Langzeitlagerung der gefrierkonservierten Spermaportionen<br />

erfolgt in sogenannten Lagercontainern mit einem Bruttoinhalt<br />

von 200 bis 1.000 l. Lagercontainer sind Edelstahlgefäße mit einem<br />

Doppelmantel, der stark evakuiert ist. In den Innenbehältern der

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