Dreileiter-Magazin, Ausgabe 3
Inhalt
- Wichtige Neuheiten
- Neuheitenschau Nürnberg
- Anlagenportrait Bw Maifeld
- Formsignale digital
- Kraftzwerg im Test
- Nach der Startpackung, Teil 4
- Bahnhof Horrem im Modell, Teil II
- Wintertraum
- Brett vorm Kopf
- Neues entdecken: Alpentraum
- Impressum / Vorschau
Inhalt
- Wichtige Neuheiten
- Neuheitenschau Nürnberg
- Anlagenportrait Bw Maifeld
- Formsignale digital
- Kraftzwerg im Test
- Nach der Startpackung, Teil 4
- Bahnhof Horrem im Modell, Teil II
- Wintertraum
- Brett vorm Kopf
- Neues entdecken: Alpentraum
- Impressum / Vorschau
Ausgabe 3 Dreileiter-Magazin Ausgabe 3 Dreileiter-Magazin Ausgabe 3 D reileiter Magazin Unabhängige Informationsplattform nicht nur für Märklin-Bahner Badische VIh, Vectron und Neuheiten 2018 Digital: Formsignale nicht nur von Märklin Anlagenportrait: Bw mit Drumherum Einzelheft (D) 8,00 Euro DLM18-03 02-18.indd 1 19.02.18 00:02
- Seite 2 und 3: Editorial Wie immer und doch anders
- Seite 4 und 5: Neuheiten MÄRKLIN: Überraschung g
- Seite 6 und 7: Neuheiten PIKO: Familienzuwachs Fot
- Seite 8 und 9: Neuheiten 8 MÄRKLIN: Thema rund Mi
- Seite 10 und 11: Neuheiten 2018 - Zeitenwandel Wie s
- Seite 12 und 13: Neuheiten 12 Mit Wannentender und g
- Seite 14 und 15: Neuheiten Fotos (11): Michael Kratz
- Seite 16 und 17: Neuheiten In der Epoche-II-Version
- Seite 18 und 19: Neuheiten Foto: Hobbytrade/Markus T
- Seite 20 und 21: Neuheiten 20 Eine der wohl interess
- Seite 22 und 23: Anlagenportrait Ein Betriebswerk mi
- Seite 24 und 25: Anlagenportrait Bunker, Bansen und
- Seite 26 und 27: Anlagenportrait Der zum oppulenten
- Seite 28 und 29: PRÄSENTIEREN Anlagenportrait Beson
- Seite 30 und 31: Digitaltechnik Formsignale, komplet
- Seite 32 und 33: Digitaltechnik 32 Der Zug bleibt au
- Seite 34 und 35: Digitaltechnik Hier an den Ausfahrg
- Seite 36 und 37: Digitaltechnik 36 VIESSMANN STEUERN
- Seite 38 und 39: Testen und Messen Kraftzwerg Eine t
- Seite 40 und 41: Testen und Messen Das Innenleben de
- Seite 42 und 43: Erste Schritte Nach der Startpackun
- Seite 44 und 45: Erste Schritte Fot.: Leikra/Tobias
- Seite 46 und 47: Bauwerke Bahnhof Horrem, Teil II Fo
- Seite 48 und 49: Bauwerke 48 DER BAHNHOF HORREM erpe
- Seite 50 und 51: Bauwerke 50 DER BAHNSTEIGBAU Die Br
<strong>Ausgabe</strong> 3<br />
<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3<br />
<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3<br />
D reileiter<br />
<strong>Magazin</strong><br />
Unabhängige Informationsplattform nicht nur für Märklin-Bahner<br />
Badische VIh, Vectron<br />
und Neuheiten 2018<br />
Digital: Formsignale<br />
nicht nur von Märklin<br />
Anlagenportrait:<br />
Bw mit Drumherum<br />
Einzelheft (D) 8,00 Euro<br />
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Editorial<br />
Wie immer und doch anders<br />
– das trifft so ungefähr den<br />
Jahresanfang mit dem ersten<br />
Höhepunkt Internationale Spielwarenmesse<br />
Nürnberg. Das entsprechende<br />
Ritual ist seit Jahren ähnlich: Während<br />
einige Firmen schon vor Weihnachten<br />
eine wahre Neuheitenflut verkünden,<br />
halten die anderen bis zur Messe selbst<br />
eisern durch und publizieren ihre Modelle<br />
erst am ersten Messetag. Und<br />
dann kommen die Kritiker zu ersten und<br />
fragen nach, wer das alles kaufen soll,<br />
während bei denen, die mit Beacht vorgehen,<br />
schnell die Fragen auftauchen,<br />
ob es an Phantasie oder gar Geld für<br />
Neues mangelt. Fazit: Es allen recht zu<br />
machen, ist unmöglich.<br />
Wir Mitarbeiter der Redaktion des<br />
<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s haben uns in den<br />
letzten Wochen umgesehen und bereichten<br />
nun hier im <strong>Magazin</strong> wie auch<br />
begleitend im Netz. Allerdings nicht<br />
komplett für das gesamte Jahr, denn<br />
immer mehr Hersteller kündigen am<br />
Traditionsort Nürnberg nur noch Neuheiten<br />
für das erste Halbjahr an und<br />
präsentieren rechtzeitig zu Beginn der<br />
neuen Modellbahnsaison am Ende des<br />
Sommers weitere Neuheiten zum dann<br />
beginnenden Weihnachtsgeschäft.<br />
Zu den gelungenen Überraschungen<br />
zählen in diesem Jahr neben dem<br />
Funktionsmodell des Ardelt-Dampfkranes<br />
von Märklin und der Miniatur der<br />
modernen Baureihe 102 aus selbem<br />
Hause zweifelsohne die Nachbildungen<br />
der Hilgers-Containerkräne, die Faller<br />
auf seinem Messestand präsentierte<br />
und deren Vorbilder zur Standardausrüstung<br />
diverser deutscher Containerterminals<br />
gehören.<br />
.Daneben wollen wir auch in diesem<br />
<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong> neben der Neuheiten-Übersicht<br />
und der Nürnberg-<br />
Berichterstattung wieder gelungene<br />
Anlagen vorstellen. Im Märklin-Sektor<br />
ist dies die Anlage der Modellbahnfreunde<br />
Maifeld, denen die plausible<br />
Nachbildung eines Bahnbetriebswerkes<br />
zunächst wichtiger war, als gigantische<br />
Bahnhofsbauten oder lange<br />
Paradestrecken, für die letztlich in kaum<br />
einer Wohnung Platz ist.<br />
Fortgesetzt werden in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
des <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s einmal<br />
unsere Einsteiger-Serie mit der Grundgestaltung<br />
von Landschaft und Bebauung,<br />
dann der Bau des Bahnhofs Horrem<br />
weitgehend nach Vorbild wie auch<br />
der Bereich der Digitalartikel mit einem<br />
Beitrag zur Steuerung der aktuell zu<br />
beziehenden Formsignale von Märklin<br />
und Viessmann.<br />
Ein weiteres größeres Thema dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> ist Winter in vielen Facetten,<br />
wobei nicht nur die Schienenwege und<br />
Züge in den Blickpunkt rücken werden,<br />
sondern auch beziehungsweise gerade<br />
die Vegetation sowie Architektur.<br />
Über unsere Seiten im Internet lassen<br />
wir Sie, geschätzte Leser des <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s,<br />
an den entstehenden<br />
Fotostrecken zum Thema Winter teilhaben<br />
und freuen uns auf regen Zuspruch.<br />
Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen<br />
beim Studium des <strong>Dreileiter</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong>s. Sollte es Ihnen gefallen,<br />
freuen wir uns natürlich auf entsprechende<br />
Rückmeldungen in Form von<br />
Leserbriefen oder Abonnements.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />
Titelbild<br />
Langsam aber stetig wächst sie, die<br />
Vectron-Familie. Auf den Erstling<br />
von Piko, hier im Schnee unterwegs,<br />
folgen nach Märklins nun auch<br />
Roco-Versionen.<br />
2<br />
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Inhalt<br />
Wichtige Neuheiten 4<br />
Neuheitenschau Nürnberg 2018 10<br />
Ein Betriebswerk mit Drumherum 22<br />
Ein Alpentraum 60<br />
Formsignale komplett digital 30<br />
Kraftzwerg im Test 38<br />
Nach der Startpackung ..., Teil 4 42<br />
Horrem, Teil II 46<br />
Wintertraum 52<br />
Ein Brett vorm Kopf 58<br />
Vorschau 66<br />
Impressung / Abo-Verwaltung 67<br />
www.dreileiter-magazin.de / facebook.com/dreileiter<br />
3<br />
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Neuheiten<br />
MÄRKLIN: Überraschung gelungen<br />
Elegant legt sich Märklins badische VIc als Lok der jungen Bundesbahn im Zustand Ende der 1950er-Jahre mit ihrem<br />
leichten Personenzug in die Kurve und säuselt derweil dank ab Werk montiertem Rauchsatz gemächlich vor sich hin.<br />
4<br />
Die zweite Märklin-Insider-Maschine<br />
des Jahres 2017 war für viele<br />
Märklin-Freunde eine echte Überraschung.<br />
Die badische VIc? Eigentlich<br />
naheliegend, denn die letzten Neukonstruktionen<br />
basierten durchaus auf Museumsmaschinen<br />
süddeutscher Clubs (siehe<br />
Baureihe 01.5) und 75 1118 ist sehr oft<br />
nahe Göppingen unterwegs. Und natürlich<br />
gab es zum Zeitpunkt der Ankündigung bereits<br />
ein ausgefeiltes Spur-1-Modell, man<br />
konnte sich durchaus ausrechnen, wie die<br />
H0-Version aussehen würde.<br />
Märklin setzte das Modell auf eine Weise<br />
um, die sich in dieser Detailfülle so bislang<br />
vor allem Unterhalb des Umlaufes oder<br />
der Wasserkästen noch nicht fand: niedrige<br />
Spurkränze auch an den Laufachsen,<br />
Sandfallrohre, die wie beim Vorbild bis unmittelbar<br />
vor die Laufflächen reichen, ungekürzte<br />
Rangiertritte etc. der Kessel trägt wie<br />
schon länger Standard, zahlreiche separat<br />
angesetzte Leitungen und Griffstangen,<br />
die Nietreihen des Wasserkästen sind sehr<br />
fein nachgebildet, Spalte und Trennkanten<br />
kaum sichtbar. Im Kamin sitzt einsatzbereit<br />
der klassische Raucherzeuger. Passend<br />
zur frühen Epoche III besitzt das Modell<br />
unten noch zwei typische Reichsbahn-Laternen,<br />
lediglich die nun neu vorgeschriebenen<br />
Spitzenlichter an Rauchkammertür<br />
und Kohlekasten entsprechen schon der<br />
markanten, leicht gerundeten Bundesbahn-Bauform.<br />
Angesichts des Führerstandes mit dem<br />
markanten großen und dank stets zurückgeschobener<br />
Fenster freien Einblick gefällt<br />
es natürlich, dass Märklins Konstrukteure<br />
diesen zur motorfreien Zone erklärten und<br />
die gut einsehbare Rückwand des Stehkessels<br />
gut nachbildeteten. Unter der Attrappe<br />
des Fußbodens arbeiten Decoder<br />
und Lautsprecher. Für den Schallaustritt<br />
sorgen entsprechende, kaum sichtbare<br />
Spalten im Boden. Lokführer und Heizer<br />
(nicht beiliegend) können auch weitgehend<br />
frei ihren Dienst tun, lediglich die Beine dafür<br />
üblicher Figuren sind einzukürzen.<br />
Dass der kräftige Motor seinen Platz im<br />
Kessel fand, entspricht heutigen Bauprinzipien.<br />
Für einen harmonischeren Lauf sorgt<br />
eine angeflanschte Schwungmasse. Der<br />
dafür, das Getriebe sowie den Rauchsatz<br />
aufgegebene freie Durchblick zwischen<br />
Rahmen und Kessel ist gerade bei Tenderloks<br />
mit seitlichen Wasserkästen zu verschmerzen.<br />
Beim Vorbild ist nicht viel mehr<br />
zu sehen.<br />
Für ein erweitertes Spielvergnügen sorgen<br />
neben dem ausgewogenen Fahrverhalten<br />
des Modells vor allem die zahlreichen<br />
Möglichkeiten des Digitalbetriebes: An<br />
dieser Stelle zu nennen sind etwa Ansagen<br />
des Lokpersonals zu Kühen im Gleis, ein<br />
Kurzvortrag zur Lokgeschichte und etliche<br />
amüsante Dialoge mehr. Hinzu kommen<br />
sinnvolle Funktionen wie die Kopplung von<br />
Lichtmaschinengeräusch mit Licht, Geräusche<br />
beim Wassernehmen etc. Dass beim<br />
Rangiergang beidseitig alle Spitzenlichter<br />
leuchten, entspricht im Zweifel Gepflogenheiten<br />
beim Umsetzen in Bahnhöfen (das<br />
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Kommentar<br />
SEHR GUT ANGEKOMMEN<br />
Der Weg war schon länger erkennbar,<br />
aber mit dem neuen Insider-Modell der<br />
Baureihe 75 (bad. VIc) zeigt Märklin nun<br />
sehr genau, was Sammler zukünftig an<br />
neuen Standards in Sachen neu<br />
konstruierter Dampflokmodelle<br />
erwarten dürfen. Die Zeiten oft<br />
unnötiger Kompromisse für einen unter<br />
allen Umständen absolut sicheren<br />
(Spiel-) Betrieb sind endgültig vorbei.<br />
Rückansicht auf die Konstruktion. Aus dieser Perspektive gefallen die filigranen<br />
Zuleitungen und Griffstangen an Führerhaus und Tender besonders.<br />
Einblick in das Innenleben des Modells. Gut erkennbar sind<br />
Schwungmasse, Decoder sowie der<br />
längliche Lautsprecher.<br />
Was aber keinen Abschied von lang<br />
gehegten Traditionen bedeutet, eher im<br />
Gegenteil. Mit der Ausführung der aktuellsten<br />
Dampflok-Neuheit besinnt sich Märklin<br />
seiner Stärken in der Metallverarbeitung<br />
und setzt Kunststoff ganz bewusst da ein,<br />
wo er aus Gründen der Filigranität etc.<br />
unabdingbar ist. Hinzu kommen ausgefeilte<br />
Getriebe, die in Verbindung mit einer<br />
sinnvollen Decoderkonfigurationen der<br />
Lok ein ausgezeichnetes Laufverhalten bescheren,<br />
Entgleisungen durch überhöhte<br />
Endgeschwindigkeiten in Verbindung mit<br />
vorbildgerechter niedrigeren Spurkränzen<br />
wirkungsvoll verhindern.<br />
sind auch Rangierfahrten), nicht aber der<br />
typischen Signalsierung von Rangierlokomotiven.<br />
Aber eine solche war die VIc sicher nicht,<br />
auch wenn das Modell für solche Dienste<br />
beste Voraussetzungen mitbringt. So fährt<br />
es mit 1,7 km/h los, nur wenig mehr genügen,<br />
um sicher auch dirch längere Weichenstraßen<br />
zu kommen. Die vom Vorbild<br />
her zulässige Höchstgeschwindigkeit von<br />
90 km/h wird im Modell nicht erreicht, stattdessen<br />
ist bei 64,7 km/h das Ende der Fahnenstange<br />
erreicht. Was aber kein Mangel<br />
Blick in den leeren Führerstand – er<br />
verlangt direkt nach nicht nur aus<br />
dem Fenster schauendem Personal.<br />
ist, ganz im Gegenteil, denn die meisten<br />
Loks sind eh viel zu schnell unterwegs. Im<br />
Rangiergang beträgt die Höchstgeschwindigkeit<br />
nur noch 20,7 km/h. Der Auslauf<br />
reduziert sich dann von gut 85 auf 35 Zentimeter,<br />
was für die meisten Modellbahner<br />
hervorragende Werte darstellen dürften.<br />
Fazit: Mit der VIc stellt Märklin zumindest<br />
seinen Insidern ein im direkten Vergleich<br />
mit früheren Modellen anderer Hersteller<br />
eine wahrlich gelungene und ihren Preis<br />
werte Konstruktion auf die Gleise.<br />
• Artikel 39753; 350 Euro<br />
Die Front ist ausgezeichnet getroffen.<br />
Interessant ist der Mix aus DR- und<br />
DB-Laternen, damals durchaus üblich.<br />
Technische Finessen, die von Kunden<br />
zunehmend geschätzt werden,<br />
sind umgesetzt, allerdings nicht immer<br />
und überall um jeden Preis. H0-Modelle<br />
schnell extrem verteuernde Spielereien<br />
wie dynamischer Dampf behält Märklin<br />
seinen Spur-1-Miniaturen vor. Das<br />
Eigengewicht und die davon abhängende<br />
Zugkraft genießen höhere Prioritäten,<br />
auch, weil vielen Sammlern klassische<br />
Rauchentwickler (mit leiseren Nebengeräuschen)<br />
ausreichen. Interessanter<br />
sind da schon abwechselnde Ansagen<br />
nicht nur für Personenzüge, sondern<br />
auch Rangierfahrten. Eine Entwicklung,<br />
die bereits bei der Baureihe 94 begann<br />
und sich unter anderem bei der 01.5<br />
fortsetzte.<br />
Insoweit darf man sich nicht nur als<br />
Insider auf ein schönes Modell freuen,<br />
sondern gespannt sein, in welchen<br />
Versionen die Maschine später auch<br />
einem breiteren Publikum angeboten<br />
wird. Möglichkeiten gibt es viele, denn<br />
die badische Heimat verließ das Vorbild<br />
schon früh und war auch in Mecklenburg,<br />
der Börde oder Sachsen unterwegs<br />
und wegen der Zuverlässigkeit<br />
und Leistungsfähigkeit beliebt.<br />
Ihr Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
5<br />
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Neuheiten<br />
PIKO: Familienzuwachs<br />
Fotos (10): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
Mit sehr vielen vorbildgerecht<br />
abgewandelten Details warten die<br />
Piko-Versionen der Baureihe 132/232<br />
auf. Im direkten Vergleich sind unter<br />
anderem die verschiedenen Positionen<br />
der Indusi-Magneten, und geänderte<br />
Frontgriffe erkennbar. Zudem<br />
besitzt die DR-Ausführung korrekterweise<br />
keine UIC-Steckdose , dafür<br />
aber gummigefasste Frontscheiben.<br />
Nun ist ist die Familie der Großrussen<br />
bei Piko weitgehend komplett:<br />
Nach den Baureihen (BR) 130<br />
und 131 schließt sich mit der 132/232<br />
der Kreis. Offenbar nicht zuletzt angesichts<br />
aktueller Neukonstruktionen von<br />
ESU (siehe <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />
2) glänzen die Maschinen nochmals<br />
mit weiteren Details.<br />
Am augenfälligsten ist sicher der nun<br />
sehr plastisch nachgebildete Maschinenraum,<br />
den es so bei den Vorgängern<br />
nicht gab. Dort gab es hinter den Fenstern<br />
eine schlichte graue Platte. Erst auf<br />
den zweiten Blick fallen weitere neue Details<br />
auf: So lassen sich Bremsschläuche<br />
und die Kupplung der Zugheizung nachrüsten,<br />
ebenso der Zughaken. Dabei<br />
waren Pikos Konstrukteure so trickreich,<br />
dafür den NEM-Schacht zu nutzen, so<br />
dass die Maschine ohne häßliches Loch<br />
in der Frontansicht unterwegs sein kann.<br />
Natürlich wurden zahlreiche weitere<br />
Details berücksichtigt – so tragen die<br />
Maschinen je nach Ausstattung des<br />
Vorbildes den Magneten der induktiven<br />
Zugsicherung (Indusi) einmal in Fahrtrichtung<br />
hinten rechts (BR 132 mit Siemens-Indusi)<br />
oder aber nach heutigen<br />
Standards vorn rechts (BR 232). An<br />
den Drehgestellen sind nun auch die<br />
Messeinrichtungen für den Gleitschutz<br />
nachgebildet, den hatten die Vorgängerbaureihen<br />
werksseitig nicht. Wei-<br />
tere Detailänderungen betreffen den<br />
Schalldämpfer, Batteriekasten sowie die<br />
markante Asymmetrie im Fahrwerk etc.<br />
Insoweit ist die 132/232 mit recht eine<br />
echte Neukonstruktion und nicht nur<br />
eine Formänderung. Beibehalten wurde<br />
die generelle Eignung aller Drehgestellabdeckungen<br />
für die Nachrüstung mit<br />
einem Schleifer. So können interessierte<br />
Märklinbahner beispiels die nur als<br />
Gleichstromversion zu habende Lok der<br />
East-West-Railways einfach nachrüsten.<br />
• Artikel 52763 (232, Standard); 175 Euro<br />
• Artikel 52763 (132, Sound); 245 Euro<br />
• Artikel 52761 (132, Standard); 175 Euro<br />
6<br />
Die Beleuchtung des Maschinenraums<br />
erfolgt indirekt über Lichtleisten.<br />
Die Ausführung der Lüfterlammellen<br />
im Dach unterscheidet sich je Version.<br />
Korrekt: Die Fenster sind gummigefasst<br />
oder mit Alurahmen nachgebildet.<br />
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ROCO: Willkommen im Club<br />
Lobenswert - der hinreichend<br />
große Pufferkondensator für<br />
einen ruckfreien Lauf.<br />
Schachtelfrisch wirkt das Modell<br />
etwas durchlöchert.<br />
Der massive Rahmen<br />
garantiert angemessene Zugkräfte<br />
und taumelfreien Lauf.<br />
Langsam schließen sich die Reihen<br />
in Sachen Vectron-Modelle. Nach<br />
Piko und Märklin befinden sich nun<br />
die Miniaturen von Roco in der Auslieferung.<br />
Es sind verschiedene Farbvarianten<br />
lieferbar, so im Schwarz der MRCE,<br />
im Alpenlook der BLS wie aber auch im<br />
Grau/Rot der polnischen Staatsbahn<br />
PKP. So ist diese Lok nicht nur innerpolnisch,<br />
sondern als Mehrsystemer<br />
auch auf wichtigen Ost-West-Strecken<br />
in Deutschland unterwegs. Was Roco<br />
wohl auch zur Auflage als AC-Version inspirierte,<br />
die es aber nur mit Sound gibt.<br />
Wie zu erwarten, ist der Vectron von<br />
Roco kein in Deteils vereinfachtes Einstiegsmodell,<br />
sondern richtet sich an anspruchsvollere<br />
Sammler. Entsprechend<br />
hoch ist nicht nur das Eigengewicht der<br />
Maschine, sondern auch die Zahl der<br />
separat montierten beziehungsweise<br />
nach dem Auspacken noch zu montierenden<br />
Zurüstteile. Dazu zählen sehr<br />
filigrane und leider bruchempfindliche<br />
Griffstangen ebenso wie sehr kleine<br />
UIC-Steckdosen zur Montage unterhalb<br />
der Frontfenster. Allerdings ist die Passgenauigkeit<br />
sehr gut.<br />
Leider sind alle vier Stromabnehmer<br />
der Lok vorbildwidrig identisch<br />
Wie von Roco nicht anders gewohnt,<br />
überzeugt das Modell durch einen ruhigen<br />
Lauf und der Decoder ist in Sachen<br />
Anfahr- und Bremsbeschleunigung vorbildgerecht<br />
eingestellt – hektisches Anfahren<br />
oder abruptes Bremsen kennt<br />
Rocos Vectron im Regelbetrieb nicht.<br />
Dafür sorgt ein auch im tendenziell<br />
stromfressenden Sound-Modus gut wirkender<br />
Pufferkondensator, der bei modernen<br />
Roco-Modellen nunmehr zum<br />
guten Ton gehört.<br />
Leider gehört zum Licht auch etwas<br />
Schatten: So verwundert es bei einer<br />
Gravur und Beschriftung auch<br />
kleinster Details sind tadellos<br />
im Vorbild für Gleich- wie Wechselspannung<br />
eingesetzten Lok wie der PKP-Maschine,<br />
dass Roco sie ab Werk mit vier<br />
identischen Stromabnehmern ausstattet.<br />
Beim Vorbild unterscheiden sich diese<br />
paarweise in der Ausführung der Schleifstücke<br />
etc. Ebenso sparsam waren die<br />
Designer leider auch bei den möglichen<br />
Lichtfunktionen. Diese entsprechen primär<br />
deutschen Praktiken, die polnischen<br />
Sondersignale fürs Rangieren, Fahrt auf<br />
falschem Streckengleis oder Abstelllicht<br />
fehlen.<br />
• Artikel 79930 (Sound); 269 Euro<br />
7<br />
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Neuheiten<br />
8<br />
MÄRKLIN: Thema rund<br />
Mit der Auslieferung der 85 005<br />
schließt Märklin das Jahresthema<br />
Höllentalbahn für sich<br />
ab.Selbstredend sieht man dem Modell<br />
sein Konstruktionsalter in einigen Details<br />
an – entsprechend der Märklin-Philosophie<br />
der 1980er-Jahre besitzt das Modell<br />
lediglich Kolbenstangen-Schutzrohre als<br />
Zurüstteile und kommt damit (optisch)<br />
fertig aus der Verpackung. Das mehrteilige<br />
Gehäuse besteht aus Wasserkästen,<br />
Tender und Führerhaus aus Kunststoff<br />
Lediglich Details wie Tenderleitern, kein freier Führerhausdurchblick und<br />
höhere Spurkränze an den Laufachsen verraten das Konstruktionsalter.<br />
Ein Knickfahrwerk sorgt für einen<br />
guten Bogenlauf. Der Antrieb des Modells<br />
erfolgt auf alle Treib- und Kuppelradsätze.<br />
Das Innenleben der Maschine mit<br />
eingesetztem mfx+-Decoder<br />
ist übersichtlich und<br />
aufgeräumt. Die Kontaktfahnen<br />
vorn dienen<br />
der Stromersorgung<br />
eines optional<br />
einsetzbaren<br />
Raucherzeugers<br />
und dem Kessel aus Metall. Für weiteres<br />
Eigengewicht sorgen der Metallrahmen,<br />
Radsätze und der Motor, so dass das<br />
Modell mit 335 Gramm hinreichend Reibungsmasse<br />
mitbringt.<br />
Seit 1997 besitzen die Märklin-85er<br />
Kurzkupplungen mit Normschacht, die<br />
aber nicht kulissengeführt sind. Für eine<br />
bessere Kurvengängigkeit auf den engen<br />
Modellbahnradien stattete Märklin<br />
die Lok mit einem Knickrahmen aus.<br />
Der Antrieb erfolgt vom Motor über Stirnzahnräder<br />
direkt auf alle fünf Treib- und<br />
Kuppelachsen. Die dritte und fünfte sind<br />
beidseitig mit Haftreifen bestückt.Dies sichert<br />
gute Traktionseigenschaften.<br />
Die aktuelle Version besitzt den mfx+–<br />
Spieleweltdecoder mit 21MTC-Schnittstelle,<br />
der bei entsprechenden Zentralen<br />
das Fahren über den virtuellen Führerstand<br />
in verschiedenen Betriebsarten<br />
erlaubt. Zudem ist die Lok für ein einfaches<br />
Nachrüsten eines Rauchsatzes<br />
vorbereitet.<br />
Leider haben es Märklins Konstrukteure<br />
angesichts des Modells der Baureihe<br />
85 von Roco (siehe <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> 2) versäumt, diesem Modell<br />
wenigstens digital die Stirn zu bieten.<br />
Dass eine Märklin-Lok mit 160 statt 80<br />
km/h über Modellgleise rennt, hätte nicht<br />
sein müssen.Von dieser Schwäche abgesehen,<br />
erhält der Käufer allerdings<br />
ein absolut robustes und für den rauen<br />
Fahrbetrieb geeignetes Modell, dass<br />
alle Proportionen des Originals sehr gut<br />
wiedergibt. Und der fehlende Führerhausduchblick<br />
lässt sich mit passenden<br />
Figuren leicht kaschieren.<br />
• Artikel 37099; 300 Euro<br />
DLM18-03 02-18.indd 8 19.02.18 00:03
Hobbytrade: Europäische Kühlbox<br />
Als sehr filigranes Modell mit zahlreichen Details wie durchgehenden Lösezügen für<br />
Bremsen etc. bietet Hobbytrade den Kühlwagen des Typs IKA, hier in Epoche III.<br />
• Artikel HT34071, 40 Euro<br />
Mit der Neuauflage seines Kesselwagenklassikers<br />
in der typischen Farben<br />
der dec/KVG schuf Roco ein seit Ende<br />
der 1990er-Jahre auf deutschen Gleisen<br />
sowie grenzüberschreitend nach<br />
Polen verkehrendes Grundmodell für<br />
Ganzzugverkehre umgesetzt. Einziges<br />
manko - es fehlen die für die polnische<br />
Fabrikation typischen Haken an den<br />
oberen Stirnseiten.<br />
• Artikel 76697, 33 Euro<br />
Besondere Beachtung verdienen die filigranen<br />
Aufstiege zu den Eisluken sowie die Dachlüfter.<br />
Die österreichische Version des<br />
Stammholzwagens Roos ist dank Roco<br />
nun auch in der aktuellen Ausführung<br />
der Epoche VI verfügbar. Das Modell<br />
überzeugt durch seine Filigranität bei<br />
excellenten Fahrverhalten.<br />
• Artikel 76141, 89 Euro (Zweierset)<br />
0<br />
1:45<br />
1:87<br />
1:120<br />
N<br />
1:160<br />
Z<br />
1:220<br />
Quasi zum Auslaufen des Kohlebergbaus<br />
im Ruhrgebiet setzt der dänische<br />
Hersteller Hobbytrade nun mit<br />
der Henschel DHG500 in der Ausführung<br />
der Ruhrkohle AG einer typischen<br />
Rangierlok auf vielen Zechen<br />
und Kokereien ein würdiges Denkmal.<br />
• Artikel 255017, 269 Euro<br />
*<br />
MOTORISCHER<br />
WEICHENANTRIEB FÜR<br />
DIE MODELLEISENBAHN<br />
Motorischer Weichenantrieb mit ruhigem und<br />
langsamem Lauf<br />
Kleinformat 28×40 mm (Breite und Länge)<br />
Antrieb – Kleinmotor mit Planetengetriebe<br />
Elektromagnetisch Weichenantrieb<br />
mit <strong>Dreileiter</strong>schaltung<br />
Als Ersatz für Magnetspulenantriebe<br />
bietet mtb nun den MP6. Er kommt<br />
dank integrierter Platine und separater<br />
Spannungsversorgung mit sehr<br />
kurzen Schaltimpulsen aus.<br />
Position 1 Position 2<br />
www.mtb-model.com<br />
9<br />
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Neuheiten<br />
2018 – Zeitenwandel<br />
Wie schon im Vorjahr, gibt es mit dem Rheingold von 1928<br />
wieder ein übergreifendes Thema. In Sachen Fahrzeugpalette<br />
gibt es allerdings etliche Überraschungen.<br />
10<br />
Passend zum Kinofilm über die Abenteuer von Jim Knopf und Lukas dem<br />
Lokomotivführer bietet Märklin u.a. die Emma und passende (Wagen-) Sets.<br />
Neue Wege geht Märklin in diesem<br />
Jahr gleich einige, vor allem im<br />
Bereich der Nachwuchsförderung<br />
und Markenpflege. So gibt es, ähnlich<br />
wie seinerzeit bei Harry Potter, zur ab<br />
Ostern in den Kinos startenden (Neu-)<br />
Verfilmung der Abenteuer von Jim Knopf<br />
und Lukas dem Lokomotivführer mehrere<br />
Sets mit der markanten Dampflok<br />
Emma und zu den Charakteren passenden<br />
Waggons sowie einer Nachbildung<br />
von Lummerland samt Spielteppich.<br />
Im klassischen Modellbahnbereich<br />
feiert Märklin 25 Jahre Händler-Initiative<br />
(MHI) und 25 Jahre Insider-Club. Dazu<br />
passend gibt es als Einmalserie für die<br />
Insider eine Altbau-50er in DB-Ausführung<br />
als Lok mit vierdomigen Kessel<br />
ohne Frontschürze, geschlossenem<br />
Führerhaus sowie Wannentender.<br />
Gründlich überarbeitet hat Märklin seinen<br />
Klassiker V200: Das Modell besitzt<br />
nun passend zum zeitlos schönen Äußeren<br />
auch eine sehr plastisch angedeute-<br />
Fotos (3): Michael Kratzsch-Leichsenring; Severin Selzam<br />
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Kommentar<br />
SPIEL MIT DEM FEUER?<br />
Wer die diesjährigen Neuheitenankündigungen<br />
aufmerksam studiert, kann<br />
schon leicht ins Grübeln kommen. So<br />
war es vor allem bei Nischenmodellen<br />
übliche Praxis, dass Hersteller Doppelkonstruktionen<br />
auf vergleichbarem<br />
Qualitätsniveau möglichst vermieden.<br />
Schließlich ist der Markt nicht unbegrenzt,<br />
ebenso das Budget der meisten<br />
Modellbahner. Dessen ungeachtet gibt<br />
es natürlich einige Modelle, die jeder<br />
Hersteller entsprechend seiner Produktphilosophie<br />
konstruiert und anbietet,<br />
beispielsweise der DB-Klassiker V200.<br />
Nicht nur einmalig wird die großohrige 03 von Märklin aufgelegt - sie bleibt wie<br />
einige andere Classic-Artikel – Lokomotiven wie auch Waggons – garantiert drei<br />
Jahre im Lieferprogramm. Der Schwerpunkt liegt auf den Epochen III und IV.<br />
Eine der herausragendsten Neuheiten mit<br />
sehr hohem Spielwert ist sicher Märklins<br />
weitgehend funktionsfähige Miniatur des<br />
Ardelt-Dampfkranes. der Aufbau ist um<br />
360 Grad verschwenkbar, der Haupthaken<br />
wie der Ausleger beweglich.<br />
Dazu passend gibt es einen<br />
Schutz- sowie Gerätewagen.<br />
Vor allem bei Piko scheint der aktuelle<br />
Trend zu sein, nicht nach bisherigen Konventionen<br />
zu fragen. Mit Neuheiten wie der<br />
V200-Ost, V60-West, E18, 151 oder 1041<br />
geht es wie schon 2017 mit der 111 oder<br />
dem Schienenbus VT98 klar gegen Roco,<br />
wobei auch Gützold in Sachen V200-Ost<br />
nicht begeistert sein kann, ebenso der<br />
polnische Hersteller ROBO wegen der<br />
konkurrierenden Y-Wagen.<br />
Neu ist nun jedoch, dass die Österreicher<br />
quasi auch in bislang unangetasteten<br />
Revieren agieren und den Reichsbahnern<br />
mit der V180 und dreiachsigen Reko-<br />
Wagen klassische Piko-Produkte anbieten.<br />
Die Sammler mag es zunächst freuen,<br />
schließlich gilt auch in diesem Fall die<br />
Weisheit von der das Geschäft belebenden<br />
Konkurrenz. Welchen Einfluss diese hat,<br />
lässt sich vor allem an den Piko-Modellen<br />
sehr gut ablesen (siehe Vorstellung<br />
der Neuheit BR 232 in dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />
Allerdings ist das Risiko nicht ganz zu<br />
verachten, dass Hersteller dadurch die<br />
nötigen Stückzahlen zur Armotisation der<br />
Formkosten nicht erreichen. Die Folge sind<br />
im Zweifel Preisanstiege. So warb Piko vor<br />
einem Jahr mit Tragwagenpreisen von 75<br />
Euro (Roco 85 Euro), nun kosten sie 90.<br />
Wesentlich erfreulicher ist der Trend,<br />
den Märklin vorlegt: In der neuen<br />
Classic-Edition werden zum Teil in wichtigen<br />
Details überarbeitete Modelle mit<br />
einer garantierten Verfügbarkeit von drei<br />
Jahren aufgelegt. Den Anfang machen<br />
Klassiker wie die V100, V200 sowie die<br />
Dampflok-Baureihen 03 und 39 samt<br />
passenden Wagensets. Damit bleibt Luft<br />
in der Budgetplanung angesichts der besonderen<br />
Modelle wie funktionsfähiger<br />
Ardelt-Dampfkran oder E44 mit digital<br />
fernsteuerbaren Stromabnehmern.<br />
Ihr Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
11<br />
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Neuheiten<br />
12<br />
Mit Wannentender und geschlossenem<br />
Führerhaus kommt die 50 für Märklin-Insider.<br />
Neben dem neuen Antrieb auf alle vier Achsen überzeugt<br />
die überarbeitete V200 nun auch durch den<br />
neuen Maschinenraum.<br />
te Einrichtung des Maschinenraums sowie<br />
neue Führerstandsnachbildungen.<br />
Und der Antrieb des Modells erfolgt fortan<br />
auf alle vier Achsen.<br />
Ähnliches widerfuhr den Modellen der<br />
V100 und V60. Sie bilden zusammen mit<br />
der Altbau-03 und der Baureihe 23 den<br />
Grundstock der fortan über einen längeren<br />
Zeitraum im Programm befindlichen<br />
neuen Classic-Edition.<br />
Als erste echte Formneuheit präsentiert<br />
sich der ET87 zeitgemäß detailliert<br />
mit ab Werk vorhandener Innenbeleuchtung.<br />
Platz Nummer zwei darf<br />
zweifelsohne das Funktionsmodell des<br />
Ardelt-90t-Dampfkranes einnehmen. An<br />
dritter Stelle zu nennen ist eine echte<br />
Überraschung: Märklin setzt als erster<br />
Hersteller der von DB Regio beschafften<br />
Baureihe 102 von Skoda ein Denkmal.<br />
Den Reigen schließen (vorerst) die für<br />
den Seehafen-Hinterlandverkehr ausgelegten<br />
2x40-Fuß-Doppeltragwagen in<br />
den Versionen der DBAG, AAE und CD<br />
sowie die wagentechnisch im Längenmaßstab<br />
1:93,5 gehaltene Doppelstockgarnitur<br />
des IC2 mit dem Zuglauf von<br />
Emden nach Leipzig samt zugehöriger<br />
Lok der Baureihe 146.5.<br />
Fotos (5): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
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Jahresthema<br />
90 JAHRE RHEINGOLD 1928<br />
In Erinnerung an den Start des legendären<br />
Rheingold-Express von Hoek van<br />
Holland über Duisburg, Köln, Mainz,<br />
Mannheim, Freiburg und Basel nach Zürich<br />
sowie Luzern widmet nicht nur Märklin<br />
dem Luxuszug eine zeitgemäße Replik.<br />
Auch Brawa hat einen Rheingold angekündigt,<br />
der wird allerdings erst Mitte 2019 in<br />
den Handel kommen.<br />
Neben dem fünfteiligen Rheingold von 1928 mit der S3/6 als Zuglok (oben)<br />
erinnert Märklin auch an den letzten Abglanz als TEE-Flügelzug mit 112 und<br />
vier Waggons. Diese tragen erstmals den orangen Zierstreifen.<br />
Den lange Zeit für den Großraum Stuttgart typischen roten Heulern der<br />
Baureihe ET87 widmet Märklin eine weitere Neukonstruktion des<br />
Modelljahres 2018.<br />
Märklins Zug besteht aus der bereits<br />
bekannten Kombination von je zwei<br />
Luxuswagenpaaren und zugehörigem<br />
Packwagen. Als Zugloks dient die vor<br />
einigen Jahren als Insider-Modell neu<br />
konstruierte S3/6. Limitiert ist Märklins<br />
Set auf 2999 Exemplare weltweit. Die<br />
Reisezugwagen besitzen eine Innenbeleuchtung<br />
sowie auf den Tischen<br />
funktionsfähige Leuchten. Im Gepäckwagen<br />
sitzt ein Decoder mit verschiedenen<br />
Soundfunktionen, darunter Korkenknallen,<br />
Gespräche der Oberkellner etc.<br />
Brawas Pendant wartet als Neukonstruktion<br />
mit ähnlichen Funktionalitäten<br />
auf. Die minutiös in allen Details nachgebildeten<br />
Waggons sollen gleichfalls<br />
Innen-, Tisch- sowie Einstiegsbeleuchtung<br />
sowie durchgehend stromführende<br />
Kupplungen und ähnliche Betriebsgeräusche<br />
besitzen. Als Zuglok kommt<br />
alledings, ganz wie ab 1930 am Oberrhein<br />
und ab 1936 ab Köln die ebenfalls<br />
neu konstruierte Einheits-Schnellzuglok<br />
der Baureihe 01 zum Einsatz.<br />
Damit dürften sich aber nicht nur<br />
Epoche-II-Freunde begeistern, denn<br />
eine historisch weitgehend korrekt<br />
aufgearbeitete Garnitur des Kölner<br />
Freundeskreises Eisenbahn erfreut seit<br />
Mitte der 1970er-Jahre auf zahlreichen<br />
Sonderfahrten und Ausstellungen das<br />
Publikum in West und Ost. Damit ist<br />
der Rheingold auch ab Epoche IV als<br />
Sonderzug einsetzbar. Zudem erlauben<br />
die Vorbildgegebenheiten verschiedene<br />
weitere Zugzusammenstellungen.<br />
Quasi als Randnotiz zum Rheingold<br />
von 1928 legt Märklin nun erstmals<br />
auch einen vierteiligen Flügelzug des<br />
letzten Rheingold auf. Der verkehrte in<br />
den 1980er-Jahren als TEE Emmerich -<br />
Salzburg mit einer Bügelfalten-112 zum<br />
Teil auf eingleisigen Strecken. Auch dort<br />
bietet der Salonwagen etliche<br />
Betriebsgeräusche.<br />
Ihr Roman Lohr<br />
13<br />
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Neuheiten<br />
Fotos (11): Michael Kratzsch-Leichsenring; Grafiken (2): Märklin<br />
Für den schweren Güterverkehr der Deutschen Bundesbahn der Epoche IV steht die entsprechend ausgestattete und<br />
beschriftete 193. Zu ihr passen je zwei vier- und sechsachsige Schwerlastwagen mit Rungen. Deren Beladung besteht<br />
aus verschiedenen patinierten Rohrstücken.<br />
Der bekannte Personenzug mit Glaskasten wird in diesem Jahr erstmals mit Sound ausgeliefert. Der am Zugschluss<br />
laufende Güterwagen besitzt neben dem einfachen Bremserhaus angesteckte Schlusstafeln.<br />
14<br />
Freunde des modernen Güterverkehrs<br />
erfreut Märklin mit der Neukonstruktion der im<br />
Seehafen-Hinterlandverkehr eingesetzten Doppeltragwagen .<br />
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Fotos (11): Michael Kratzsch-Leichsenring; Grafiken (2): Märklin<br />
An die letzten Einsätze der Schweizer Krokodile im Rangierdienst erinnert das<br />
diesjährige erste Insider-Modell. Der einzige Stromabnehmer ist fernsteuerbar,<br />
die Rangierbühnen wurden ebenfalls vorbildgerecht geändert.<br />
Als Ergänzung zum Thema Militärtransport<br />
des Jahres 2017 eignen sich<br />
verschiedene Zweiersets, beladen mit<br />
Schuco-Panzern und -LKW in den<br />
Farben der Bundeswehr von Märklin.<br />
Wer neu ins Thema einsteigt, erhält als<br />
Zuglok noch eine 232 der Epoche V.<br />
Als weitere Vertreter der neuen<br />
Classic-Edition mit längerer Verfügbarkeit<br />
bietet Märklin die V60 mit Telexkupplungen<br />
sowie den Standard-<br />
Kesselwagen der Bauart Uerdingen für<br />
Freunde der Epochen III.<br />
Auch die Schweiz experimentierte mit der Ölfeuerung auf Dampfloks. Märklin<br />
bietet dafür das Baumuster der Güterzuglok mit Spitznamen Elefant.<br />
Märklins 56 erscheint in diesem Jahr<br />
in der Ausführung der belgischen<br />
Staatsbahn. Abweichend zur DB-Version<br />
besitzt das Modell in der typischen<br />
grün-schwarzen Lackierung einen<br />
deutlich vergrößerten Kohlekasten.<br />
Als passende Ergänzung stehen als<br />
kurzer Güterzug ein Zweierset gedeckter<br />
Güterwagen der Bauart Oppeln<br />
sowie ein ebenso ex-deutscher<br />
Begleiterwagen zur Verfügung.<br />
Modernen Schweizer-deutschen Güterverkehr erlaubt die Vectron-Miniatur der<br />
BLS, hier mit einem passendem Bertschi-Tragwagen-Set.<br />
Mut beweist Märklin mit der Neukonstruktion der tschechischen Schnellfahrlok<br />
als BR 102 der DB Regio sowie 380 der Staatsbahn CD.<br />
15<br />
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Neuheiten<br />
In der Epoche-II-Version erscheint die 42 mitsamt zwölf verschieden benummerten Erzwagen, letztere als Display.<br />
Die schon aus dem Vorjahr bekannte<br />
BR 42 rollt 2018 im Grau der DR-Epoche-II<br />
mit neuen Erz-IId-Wagen auf den<br />
H0-Gleisen. Letztere gibt es als Zwölferset<br />
von Märklin, hinzu kommen sechs<br />
weitere Wagen bei Trix. Eine weitere<br />
Wiederauflage ist die BR 45 mit großen<br />
Windleitblechen. Für sie gedacht ist ein<br />
Set mit verschiedenen zweiachsigen<br />
Kohlewagen. Diese passen aber auch<br />
gut zur E44. Diese wiederum kommt als<br />
Modell mit fernsteuerbaren Stromabnehmern<br />
nun für die Epoche III.<br />
Als Epoche-IV-Lok erscheint die ehemalige<br />
Insider-Maschine der BR 193 nun<br />
für alle Sammler. Passend dazu gibt es<br />
ein Set aus je zwei vier- sowie sechsachsigen<br />
Schwerlastwagen mit patiniertem<br />
Pipelineschrott.<br />
Die echten Märklin-Fans dürfen sich<br />
dann im Laufe des Jahres auf zwei in<br />
diversen Märkten erhältliche Batterieserien<br />
freuen, die den Markennamen Märklin<br />
weiter bekannt machen sollen. Eine ist auf<br />
starke Leistung, die andere dagegen auf<br />
lange Haltbarkeit ausgelegt. In die selbe<br />
Richtung zielen Kooperationen mit einem<br />
Hersteller für Kinderbekleidung.<br />
Zu den interessantesten Neuheiten von ACME gehört die fast fertige Ae 6/8.<br />
B-Models präsentierte den zweiteiligen AM54 hier im klassischen Look.<br />
ACME<br />
Neben der bereits im letzten Jahr angekündigten<br />
Lötschberg-Elektrolok der<br />
Baureihe Ae 6/8 präsentierten die Italiener<br />
formneu unter anderem den TEE<br />
Mediolanum München – Milano sowie<br />
einen Sgns mit passenden Containern.<br />
Wiederauflagen erfahren neben den<br />
baureihen 120 und 185/482 der Ost-<br />
West-Express der Epoche V sowie verschiedene<br />
Eurofima-Wagen.<br />
B-MODELS<br />
Hauptneuheit ist der bis zur Epoche<br />
V typische belgische Zweiteiler der<br />
Baureihe AM54 nebst kleiner Rangierlok<br />
der Baureihe 90/91. Hinzu kommen<br />
Farbvarianten der Nohabs und G2000.<br />
Die Tragwagen Sgns kommen mit neuen<br />
Containern, darunter Tankcontainer<br />
der Firma Bertschi. Ebenfalls in Kürze<br />
lieferbar sind neue Versionen der Rocktainer-Tragwagen.<br />
Fotos (3): Michael Kratzsch-Leichsenring; Grafiken (2): Brawa<br />
16<br />
Auch Brawa erinnert an den Rheingold-Express in der Bauform 1928, allerdings im Zustand der 1930er-Jahre, als<br />
er schrittweise auf die Bespannung mit der neuen Baureihe 01 umgestellt wurde. Leider kommt er erst Mitte 2019.<br />
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17
Neuheiten<br />
Foto: Hobbytrade/Markus Tiedtke<br />
In der Exklusiv-Serie von Hobbytrade soll 2018 der Triebwagen<br />
Litra-ML erscheinen. Auch er besitzt einen Echtholz-Wagenkasten<br />
(Handmuster).<br />
18<br />
BRAWA<br />
Hauptneuheit im Katalog 2018 ist die<br />
nicht vor Mitte 2019 lieferbare Garnitur<br />
des Rheingold 1928 mitsamt passender<br />
Zuglok der Baureihe 01. Diese besitzt<br />
als Besonderheit den kurzen Tender<br />
2‘2‘T30 mit genieteten Wasserkästen.<br />
Fast Auslieferungsbereit zeigte sich die BR 103 von ESU im Epoche-V-Lack.<br />
Mit den nötigen Formänderungen wird die 194 auch in Blau/Beige anrollen.<br />
Dem Thema Gbs-Wagen widmet Exacttrain einige Formvarianten von DB und NS:<br />
Freunde der Epochen III und IV dürfen<br />
sich zur selben Zeit auf die entsprechenden<br />
Nachkriegsversionen freuen.<br />
Etwas schneller ist die bei den Güterwagen<br />
angekündigte Formneuheit<br />
des Säuretopfwagens. Freuen dürfen<br />
sich die H0-Bahner in diesem Jahr zudem<br />
auf weitere Varianten der BR 57<br />
mit geändertem Kessel sowie der V36,<br />
allerdings erst im IV. Quartal. Im selben<br />
Zeitraum erscheinen weitere vierachsige<br />
Triebwagen, so die Baureihen VT60.5<br />
mit Steuerwagen VS145 als Doppeleinheit,<br />
jeweils in den Epochen II bis IV.<br />
Weitere Neukonstruktionen sind die<br />
geschweißten D-Zugwagen der so genannten<br />
Gruppe 36, Säuretopfwagen<br />
sowie Tds von DB und DBAG. Neuauflagen<br />
erleben unter anderen die Donnerbüchsen,<br />
preußischen Abteilwagen.<br />
ESU<br />
Nicht zuletzt angesichts des Überhanges<br />
noch nicht ausgelieferter Neuheiten<br />
des Ankündigungsjahres 2017 geht es<br />
ESU in diesem Jahr etwas ruhiger an.<br />
Komplette Formneuheiten gibt es nicht<br />
zu vermelden, allerdings kommen die<br />
E94/194 nun in interessanten Versionen<br />
der Nachbauserie mit den entsprechenden<br />
Abweichungen bei Lüftergitter,<br />
Hauptschalter etc. Weitere Farbvarianten<br />
betreffen die Baureihen 94 (ÖBB),<br />
V200 und 265. sowie die zweiachsigen<br />
Kesselwagen.<br />
Zur Ansteuerung der abweichend vom<br />
Standard gepolten Viessmann-Lichtsignale<br />
gibt es eine entsprechende Erweiterung<br />
für den Switch-Piloten.<br />
EXACTTRAIN<br />
Die Niederländer präsentierten neben<br />
ihren schon 2017 angekündigten<br />
GBS-Varianten mit verschiedenen<br />
Schiebetüren und Rangierbühnen auch<br />
verschiedene Original- wie Nachnutzungsfarbgebungen<br />
niederländischer<br />
Vorkriegs-Reisezugwagen, so der NS<br />
und DR sowie PKP. In diesem jahr soll<br />
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Einen Tauschantrieb für Märklins<br />
143/243 mit Rundmotor liefert der<br />
Antriebs-Spezialist sb-Modellbau zum<br />
einfachen Austausch.<br />
Fotos (4): jeweils Hersteller<br />
Die Berliner S-Bahn setzt Lemke daneknswerterweise auch auf <strong>Dreileiter</strong>-Gleise.<br />
Auch für das <strong>Dreileiter</strong>-System<br />
geeignete Gleisroste mit Y-Schwellen<br />
kündigt Weichen-Walter an. Die<br />
zugehörigen Schienenprofile sind frei<br />
wählbar,so dass es nahtlos zum K- wie<br />
auch C-Gleis passt.<br />
Mabar-Train aus Portugal bietet moderne Kühlwagen der RCA und SBB Carrgo.<br />
zudem ein O-Wagen mit zu öffnenden<br />
Türen und vorbildgerechter Innengestaltung<br />
auf den Markt kommen.<br />
FLEISCHMANN<br />
Formneuheiten sind in diesem Jahr<br />
nicht zu vermelden. Als Neuauflage erscheinen<br />
die E69 05 in der Ausführung<br />
der Epoche IV sowie die BR S10.1 der<br />
KPEV sowie die P10/BR 39 als Lok der<br />
DB. Die 2017er-Neuheit E52 wird als<br />
Sound-Lok der Epoche IV zu den Fachhändlern<br />
rollen.<br />
HELJAN<br />
Der dänische Hersteller legt in diesem<br />
Jahr wieder eine neue Version seiner<br />
Class 66 auf, die über Lemke vertrieben<br />
wird. Es ist die der HGK, die nur als<br />
Soundlok vorgesehen ist.<br />
HOBBYTRADE<br />
Der kleine dänische Hersteller baut<br />
nach dem Überraschungserfolg der Litra<br />
MT in der exklusiv-Serie mit Wagenkästen<br />
aus Echtholz dieses Segment weiter<br />
aus. Neben weiteren Personen- wie<br />
auch Güterwagen kündigt das Unternehmen<br />
für 2018 den längeren vierachsigen<br />
Triebwagen ML an (siehe oben).<br />
Von den Großdieseln der Serie Mz<br />
sowie den Henschel-Werksloks gibt es<br />
neue Farbvarianten, ebenso von den<br />
Sets der Doppelstockzüge der DB Regio<br />
NRW. Als neuer Ergänzungswagen für<br />
letztere wird der mit Zugcafe des Rhein-<br />
Haard-Express aufgelegt.<br />
Im Bereich Gebäudebausätze gibt<br />
es quasi zum Ende des Steinkohlebergbaus<br />
in Deutschland eine Neuauflage<br />
von älteren HMB-Klassikern aus der<br />
Serie der Kokerei Hansa in Dortmund.<br />
Anstatt aus Karton werden diese aber<br />
nun aus einen Polyurethan-Verbundmaterial<br />
gelasert, was den Bauten letztlich<br />
eine höhere Stabilität und vor allem bessere<br />
bessere Farben verleiht. Selbstverständlich<br />
sind die Kanten alle gefast.<br />
HOBBYTRAIN<br />
Unter dieser Marke legt Lemke einen<br />
Viertelzug der Baureihe 480 der<br />
S-Bahn-Berlin auf. Zur angetriebenen<br />
Einheit gibt es als Ergänzung auch eine<br />
unmotorisierte. Es sind die Versionen<br />
der Epochen IV und V angekündigt.<br />
Als Farbvariante der bekannten Triebwagen<br />
VT36.5/VS145 erscheint in der<br />
roten Epoche-III-Version einmal ein Set<br />
aus VT und VS sowie ein weiteres aus<br />
zwei VS.<br />
Anhänger der Luxuszüge der CIWL<br />
der Epoche I dürfen sich über zwei dreiteilige<br />
Sets zum Calais-Méditeranée-<br />
Express sowie ein dreiteiliges zum Wien-<br />
Nizza-Cannes-Express freuen.<br />
Wer ein Faible für Großstadt-Architektur<br />
der Goldenen Zwanziger hat, wird<br />
in diesem Jahr bei Stadt im Modell<br />
fündig. Im Auftrag wird der Berliner<br />
Anhalter Bahnhof komplett wie auch<br />
nur als Portikus gefertigt. Dazu<br />
passend gibt es als Bausatz das<br />
gegenüber liegende und mit eigenem<br />
Fußgängertunnel angeschlossene<br />
Luxus-Hotel Excelsior.<br />
Einen schön verwinkelten Bausatz<br />
einer Konservenfabrik zählt zu den<br />
Neuheiten von Müllers Bruchbuden.<br />
Daneben gibt es neu noch kleine<br />
Güterschuppen nach preußischen wie<br />
auch bayerischen Vorbildern.<br />
Innovativ ist bei LS mehr die Ladung als der zur Deko benutzte Waggon.<br />
19<br />
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Neuheiten<br />
20<br />
Eine der wohl interessanteren Farbvarianten des Piko-Vectron ist die der SBB<br />
Cargo. Vereinzelt laufen diese Maschinen auf der Rheinschiene, bevorzugt<br />
aber im grenzüberschreitenden Verkehr Italien – Schweiz.<br />
Als Lok des Fernverkehrs in Weiß mit Zierstreifen legt Piko die BR 147 auf.<br />
EIn Einzelwagen, ein Zweierset sowie die passend lackierte 103 ergeben<br />
Pikos Lufthansa-Airport-Express der 1980er-Jahre.<br />
Schon länger überfällig ist Rocos 01.10 als Öllok der Epoche IV. In dieser<br />
Form passt sie aber als (fiktive) Museumslok auch zur Epoche VI.<br />
Sammler dänischer Modelle beglückt Roco mit einer entsprechenden<br />
Friedensversion der BR50 in der ÜK-Ausführung als Epoche-III-Modell.<br />
Recht aufwändig bedruckt wird die vor Aluminiumzügen laufende 189 der SBB<br />
Cargo zu den Fachhändlern rollen – ein gelungener Blickfang schon jetzt.<br />
Fotos (3): Piko<br />
Fotos (3): Roco<br />
MABAR-TRAIN<br />
Neben modernen Kühlwagen der RCA<br />
und SBB Cargo bieten die Portugiesen<br />
auch zahlreiche Versionen des Gbs-Güterwagens,<br />
darunter auch solche als<br />
Putzwagen mit rotierendem Schleifteller.<br />
MEHANO<br />
Unter dieser Marke erscheinen in diesem<br />
Jahr formneu die G1000BB unter<br />
anderem in Ausführungen der HGK und<br />
SBB sowie MRCE. Eine Wiederauflage<br />
erfahren auch der Blue Tiger II in den<br />
Farben der Captrain und HVLE sowie die<br />
G2000 als Lok der rail4chem, RBH und<br />
HGK..Für den aktuellen Wagenpark gibt<br />
es Wiederauflagen der vierachsigen Niederflur-Tragwagen<br />
Sgkkms689 sowie der<br />
Falns im verwitterten Braun der Epoche V.<br />
PIKO<br />
Das Jahresprogramm 2018 der Sonneberger<br />
ist zum einem geprägt von zu<br />
erwartenden Neuheiten und Erweiterungen<br />
der bekannten Fahrzeugfamilien:<br />
So rollen als Ergänzung der 150er-Flotte<br />
nun auch 151 aus den Werkshallen, es<br />
gibt zudem weitere Farb- und Formvarianten<br />
der Baureihen 110, 111, 140, 141<br />
sowie Vectron 193 etc. Als Kombination<br />
der hauseigenen 103 mit den neuen<br />
IC-Wagen des letzten Jahres lässt sich<br />
nun der Lufthans-Airport-Express im eleganten<br />
Gelb/Weiß nachbilden.<br />
Als Überraschung gewertet werden die<br />
parallel zu Roco-Klassikern angekündigten<br />
Neukonstruktionen der Baureihen<br />
E18 für die DB und DR sowie V200 der<br />
DR und PKP. Die Reihe der exotischen<br />
Lokmodelle setzt das Unternehmen mit<br />
dem russischen Rangierzweiachser der<br />
Bauart TKG fort, der in einer DDR-Version<br />
auch mit Schleifer erscheinen soll.<br />
ROCO<br />
Bescheiden, aber nicht langweilig –<br />
so lässt sich die Roco-Neuheitenpalette<br />
2018 beschreiben. Die Formneuheiten<br />
betreffen mit den Baureihen 86, V180<br />
und dreiachsigen Reko-Wagen vor allem<br />
Sammler mit dem Thema DR.<br />
Leer gehen die DB-Fans aber trotzdem<br />
nicht aus: So gibt es neben der<br />
86er in Epoche III schon länger erwartete<br />
Wiederauflagen der ölgefeuerten<br />
BR 01.10 und 44 jeweils in der Ausführung<br />
der Epoche IV und als Lok<br />
des Interzonenverkehrs rollt der Exot<br />
01 507 des Bw Erfurt P mit seiner eigenwilligen<br />
Kombination aus Boxpok- und<br />
Scheibenradsätzen in den Handel.<br />
Interessante Vertreter der Bundesbahn-Epoche-IV<br />
sind die E-Lok der BR<br />
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Mit Ahlhorn liefert Faller ein längst<br />
überfälliges modernes Stellwerk.<br />
Busch setzt mit vielen Neuheiten, etwa diesem üppig ausgestatteten Sägewerk<br />
samt Wohn-/Verwaltungsbau und Holzlager auf das Thema Harz.<br />
194 in Blau/Beige sowie die 103 113 als<br />
Zuglok des TEE Erasmus.<br />
Von den Vectron-Loks gibt es zahlreiche<br />
Farbversionen nach Vorbildern<br />
aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz, ähnliches gilt für die Baureihen<br />
189 oder 185/86.<br />
Ebenfalls wiederaufgelegt wird die imposante<br />
schwedische Erzlok Dm3 samt<br />
passenden vierachsigen Erzwagen.<br />
Zu den Neuheiten-Überhängen aus<br />
dem Vorjahr zählen schließlich der Triebwagen<br />
der Baureihe 628.4, die Rh 1041<br />
der ÖBB sowie weitere Ausführungen<br />
der Höllental-Lok BR 85.<br />
Weitere Informationen zu Neuheiten<br />
2018 finden Sie auf unserer Internetseite<br />
www.dreileiter-magazin.de<br />
Dem Vorbild Ilfeld an der Harzquerbahn entlehnt ist dieses Bahnhofsensemble<br />
mit Empfangsgebäude, offener Wartehalle, Güterschuppen und Waage,<br />
welches sich auch für andere, regelspurige Nebenbahnen eignet, wie recht<br />
anschaulich auf diesem Diorama dargestellt ist..<br />
Topneuheit schlechthin dürfte Fallers Containerkran nach Vorbildern der DSD-Hilgers/DUSS sein, der sich in zwei verschieden<br />
breiten Versionen bauen lässt und optional mit verschiedenen Antrieben versehen werden kann.<br />
21<br />
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Anlagenportrait<br />
Ein Betriebswerk<br />
mit Drumherum<br />
22<br />
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Ein großes Betriebswerk als<br />
Mittelpunkt der transportablen<br />
Ausstellungsanlage war auch der<br />
Traum der Modellbahnfreunde Maifeld.<br />
Für den nötigen Realismus sorgt das<br />
passend gestaltete Umfeld. 23<br />
DLM18-03 02-18.indd 23 19.02.18 00:05
Anlagenportrait<br />
Bunker, Bansen und Schlackaanlage lieferte einst Bochmann, die Maifelder passten vor allem letztere dem Mittelleiterbetrieb<br />
baulich an. Der Kran der Notbekohlung ist ein Weinert-Umbausatz für den Märklin-Kran.<br />
Der Ringschuppen entstand aus mehreren Bausätzen<br />
aus dem Pola-Programm. Damit im Störungsfall rasch<br />
reagiert werden kann, bleibt das Dach abnehmbar.<br />
24<br />
DLM18-03 02-18.indd 24 19.02.18 00:05
Wohl kaum ein Modelleisenbahner<br />
kann sich der Faszination<br />
eines größeren<br />
Betriebswerkes (Bw) mit all seinen<br />
technischen Anlagen wie Großbekohlung,<br />
Ringschuppen und Drehscheibe<br />
entziehen. Da machen die Modellbauer<br />
aus Maifeld keine Ausnahme.<br />
Allerdings gingen sie das Thema beim<br />
Bau ihrer von vornherein für Ausstellungen<br />
konzipierten Anlage auf eine recht<br />
kreative Weise an, die man auf vielen<br />
anderen (Heim-) Anlagen vermisst.<br />
Auch ein Modellbahnclub wie Maifeld<br />
hat trotz Vereinsheim mit Werkstattkapazitäten<br />
nicht uneingeschränkt Platz<br />
zum Anlagenbau, zumal zu einem großen<br />
Betriebswerk eigentlich immer ein<br />
größerer Güter- oder Personenbahnhof<br />
gehört und das Publikum zudem längere<br />
Paradestrecken schätzt. Was also tun?<br />
ANLAGENKONZEPT<br />
Der optische Mittelpunkt der als Modul-<br />
Arrangement konzipierten Anlage ist<br />
das Betriebswerk Polchingen mit großer<br />
Drehscheibe samt Ringlokschuppen für<br />
die Dampfloks, den zugehörigen ausgedehnten<br />
Behandlungsanlagen mit Hochpunker,<br />
Portalkran sowie angemessen<br />
dimensioniertem Kohlebansen und Betankungsanlage<br />
für Ölloks und die Dieseltraktion.<br />
Für diese besitzt das Bw zudem<br />
einen größeren Rechteckschuppen<br />
mit einer Schiebebühne als Zugang.<br />
Zur Linken schließen sich die Ortsgüteranlage,<br />
ein Fabrikanschluss sowie der<br />
Einfahrbereich des Personenbahnhofes<br />
an. Dieser wiederum wird von einer großen<br />
Hallenkonstruktion überdacht, die im<br />
Inneren eine Wendeschleife versteckt.<br />
Zur Rechten das Bahnbetriebswerkes<br />
gehen die in einem großzügigen Bogen<br />
verlaufenden Gleisanlagen nach Passieren<br />
einer kleineren Gärtnerei schließlich<br />
in eine zweigleisige Strecke über.<br />
Diese erfährt seit einiger Zeit eine Verlängerung<br />
mit weiteren Modulen, über<br />
die aber an dieser Stelle später gesondert<br />
berichtet werden soll.<br />
UNTERBAU UND GLEISE<br />
Der Anlagenunterbau in kombinierter<br />
Rahmen- und Plattenbauweise entstand<br />
aus handelsüblichen Sperrholzplatten<br />
in den jeweils angebrachten Materialstärken<br />
zwischen fünf und zehn Millimetern.<br />
Alle Gleise, Straßen und Bauten<br />
ruhen auf Trassenbrettern. Die wenige<br />
restliche Landschaftskontur wurde aus<br />
Styrodur modelliert und im Anschluss<br />
mit einer dünnen, glättenden Gips- und<br />
Sandschicht als Basis der späteren<br />
Die moderne Traktion besitzt einen eigenen Betriebsteil, der sich nach rechts<br />
an die Anlagen der Dampflokbehandlung anschließt. Da Dieselloks nicht<br />
gewendet werden müssen, genügt als Schuppenzugang eine Schiebebühne.<br />
Der Einsatz von ölgefeuerten Loks erfordert natürlich entsprechende Erweiterung<br />
der Behandlungsanlagen um den Ölkran (hinten) und den Vorratstank<br />
(links). Die beiden liegenden Tanks beinhalten den Dieselkraftstoff für die<br />
Motoren und Heizanlagen der modernen Traktion (Bausatz Faller).<br />
25<br />
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Anlagenportrait<br />
Der zum oppulenten Betriebswerk gehörende Personenbahnhof mit großer Bahnsteighalle ist nur angedeutet. Die aus<br />
einigen Bausätzen „Dammtor“ entstandene großzügige Konstruktion kaschiert in Wahrheit die den linken Anlagenabschluss<br />
bildende Wendeschleife. In deren Innerem täuschen einige Abstellgleise zusammen mit den jeweiligen Bahnsteigen<br />
bei der Betrachtung eine real nicht vorhandene Weitläufigkeit vor – vollendet gelungener Modellbau!<br />
26<br />
Modelllandschaften überzogen.Bei den<br />
Gleisen griffen die Modellbauer aus der<br />
Eifel auf Märklins bewährtes K-Sortiment<br />
zurück. Alle (schlanken) Weichen besitzen<br />
die werksseitig vorgesehenen Spulenantriebe,<br />
die allerdings aus Gründen<br />
der Betriebssicherheit und des Zugangs<br />
im Havariefall wegen oberirdisch verlegt<br />
sind – eine Entscheidung, die die Erbauer<br />
heute wohl angesichts zuverlässiger<br />
und trotzdem preiswerter Alternativen<br />
anders fällen würden.<br />
Alle installierten Formsignale entstammen<br />
dem Viessmann-Sortiment, denn<br />
von den ebenso filigranen Neukonstruktionen<br />
Märklins konnte man zum Beginn<br />
des Anlagenbaues vor einigen Jahren<br />
nur träumen. Selbstverständlich sind alle<br />
Signale beleuchtet und an vorbildgetreu<br />
verlegte Kabelkanäle angeschlossen.<br />
STEUERUNG<br />
Die Anlagensteuerung erfolgt digital<br />
mit dem Märklin-mfx- beziehungsweise<br />
-Motorola-Protokoll, die Rückmeldung<br />
erfolgt allerdings über einen CAN-Bus<br />
(siehe Kasten der Folgeseite). Die Zugfolge<br />
wird rechnergesteuert festgelegt,<br />
wobei innerhalb einiger Bereiche des<br />
Bw Fahrzeuge selbstverständlich manuell<br />
verfahren werden können.<br />
BAUWERKE<br />
Die meisten Bauten der Anlage sind<br />
handelsübliche Bausätze aus den Sortimenten<br />
von Kibri, Faller und Pola. Beim<br />
Bahnbetriebswerk fällt dies ebenso positiv<br />
auf, wie der Verzicht auf die allseits<br />
bekannte Faller-Großbekohlung. An deren<br />
Stelle traten die heute so nicht mehr<br />
verfügbaren Bausätze von Bochmann<br />
und Kochendörfer mit Mittelfuß-Kohlebunker<br />
(optionaler Ersatz Auhagen),<br />
Brückenkran (optional KHK Modellbau)<br />
und Notbekohlungs-Mobilkran auf der<br />
Basis Märklin mit Weinert Hochausleger.<br />
Die vorbildgetreu platzierten Schlacke-<br />
und Untersuchungsgruben besitzen<br />
zur Anpassung an die Erfordernisse<br />
der Märklin-Loks dünne Mittelleiter aus<br />
Draht.<br />
Das die linke Wendeschleife abdeckende<br />
Bahnhofsgebüde mit mehrschiffiger<br />
Bahnsteighalle entstand durch die<br />
Abwandlung einiger Märklin-/Trix-Bausätze<br />
des Bahnhofes Dammtor.<br />
AUSGESTALTUNG<br />
Auch im Falle der Begrünung setzten<br />
die Erbauer eher auf Großserienprodukte<br />
von Heki als auf Filigranbüsche von<br />
Silhouette. Weitaus wichtiger war eine<br />
farblich abgestimmte Gestaltung der<br />
wenigen vorhandenen Grünanlagen und<br />
des Gleisbereiches.<br />
Dazu gehören letztlich auch durchgehend<br />
patrinierte und plausibel betriebsverschmutzte<br />
Gebäude und Schienenfahrzeuge.<br />
Bei letzteren kommt es<br />
natürlich auch zum Einsatz schachtelfrischer<br />
Garnituren, denn nicht jeder<br />
Sammler im Club steht auf Patina, sondern<br />
erfreut sich im Ausstellungsbetrieb<br />
an seinen langen und in einem schönen<br />
Umfeld verkehrenden Garnituren. Was<br />
im Übrigen ja auch dem Vorbild der gewählten<br />
Epoche entspricht, denn „alt und<br />
gammlig“ waren zu jener Zeit nur Rangierloks<br />
und Dampf-(Güter-)Züge und<br />
keine edlen IC-Garnituren.<br />
Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />
DLM18-03 02-18.indd 26 19.02.18 00:06
Wenn auch von schweren Dienst gezeichnet, regiert noch König Dampf und begibt sich in Form einer 50er mit einer gut<br />
sichtbaren Dampffahne zur nächsten Leistung, während am Rande des Betriebswerkes eine 86er zum regelmäßigen<br />
nötigen Ausblasen der Kesselrohre vorbereitet wird. Damit Besucher sich an der minutiös nachgestalteten Inneneinrichtung<br />
des Stellwerks erfreuen können, besitzt dieses nicht ganz vorbildgerecht eine helle Innenbeleuchtung.<br />
Die bahnhofseigene Rangierlok hat sich gerade an die Schlussgruppe des eingelaufenen Nahgüterzuges gesetzt. Die<br />
Wagengruppe soll schnell rangiert werden, damit der Betrieb an der Ortsgüteranlage rund um die Uhr am Laufen bleibt.<br />
27<br />
DLM18-03 02-18.indd 27 19.02.18 00:06
PRÄSENTIEREN<br />
Anlagenportrait<br />
Besonders lobenswert an der<br />
Ausstellungsanlage der Maifelder<br />
Eisenbahnfreunde ist die leider bis<br />
heute nicht selbstverständliche<br />
Ausstattung mit einem nahezu<br />
durchgehenden Hintergrund, auch<br />
wenn dieser aus betrieblichen<br />
Gründen in der Höhe begrenzt ist.<br />
Denn die Eingriffsmöglichkeiten<br />
bespielsweise bei Entgleisungen<br />
oder Aussetzern der Zuglok der in<br />
der Regel hinter der Anlage agierenden<br />
Bediener müssen natürlich<br />
gewahrt bleiben.<br />
Die Motive der selbstgestalteten<br />
Fotokulisse fanden die Modellbauer<br />
an der unweit des Clubs<br />
befindlichen Mosel. Den oft frei<br />
sichtbaren Übergang zwischen<br />
Anlage und Kulisse kaschierten<br />
sie ähnlich wie beim Vorbild<br />
einfach mit einer die Bahnanlagen<br />
oder benachbarten Straßenzüge<br />
begrenzenden Mauer.<br />
Für einen sicheren und für das<br />
Publikum abwechslungsreichen<br />
Zugebtrieb sorgt die Steuerung<br />
über PC, die sich der Rückmeldeinformationen<br />
des installierten<br />
CAN-Busses bedient (http://<br />
can-digital-bahn.com).<br />
Selbstverständlich gehört für<br />
die Modellbahnfreunde Maifeld zu<br />
einer gelungenen Anlagenpräsentation<br />
mit Beleuchtung der Anlagen<br />
und Bauten im Dämmerungsbetrieb<br />
auch eine entsprechende<br />
Ausstattung der Personenzüge<br />
mit Innenbeleichtung und<br />
Personal. (www.mbfmaifeld.de)<br />
28<br />
Bei reduziertem Umgebungslicht kommen die Signal- und Weichenstraßen-Beleuchtungen gut zur Geltung. Die kleine<br />
Blockstelle – nach einem Vorbild der Siegstrecke – markiert den Übergang von der Strecke zum Bahnhof.<br />
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Fotos (13): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
Den Blick für die belebenden Details einer Anlage abseits des Fahrbetriebes beweisen die Maifelder nicht nur mit der<br />
liebevollen Ausgestaltung der nachgebildeten Gärtnerei mit Pflanzen aus dem Busch- und Faller-Programm.<br />
Auch Szenen wie der Schwellentausch im Bahnhofsvorfeld oder die plauschenden Arbeiter an der Besandungsanlage<br />
erfreuen sich regelmäßig der Gunst des Publikums.<br />
29<br />
DLM18-03 02-18.indd 29 19.02.18 00:06
Digitaltechnik<br />
Formsignale,<br />
komplett digital<br />
30<br />
Lange hat es von der ersten Ankündigung<br />
bis zur Auslieferung gedauert,<br />
aber nun sind alle Grundformen<br />
der Formsignale sowohl als Haupt- und<br />
Vorsignal wie auch Rangiersignal bei<br />
Märklin lieferbar. Alle Signalversionen<br />
überzeugen durch eine sehr filigrane<br />
Ausführung der Masten mit kaum sichtbaren<br />
Kabelführungen. Zudem bieten<br />
die Flügelsignale werksseitig interessante<br />
technische Optionen, wie etwa<br />
das Nachwippen von Signalflügeln und<br />
eine regelbare Stellgeschwindigkeit.<br />
Einzig die Gestaltung der Signalfügel<br />
fällt optisch etwas hinter die Filigranität<br />
der Masten und auch die Ausführung der<br />
bisherigen wegweisenden Formsignale<br />
voin Viessmann zurück.<br />
Der Signalantrieb mit Decoder wirkt<br />
auf den ersten Blick etwas klobig, allerdings<br />
liegen werksseitig Halterungen für<br />
die Montage unter der Anlage bei (rechts<br />
unten). Bei den üblichen Materialstärken<br />
der Sperrholz-Grundplatten von 6 bis 10<br />
mm genügt eine eine 15-mm-Bohrung,<br />
durch die das Signal eingefädelt wird.<br />
Die umsteckbaren Plattenatrappen am<br />
Mastfuß verdecken das Ganze anschließend<br />
- fertig. Dank dieses ausgeklügelten<br />
Systems kann das Signal auch zur<br />
Wartung etc. leicht demontiert werden.<br />
In genau dieser Einbauform erreichen<br />
die Signale auch die korrekte vorbildgetreue<br />
Bauhöhe.<br />
Von Vorteil sind diese neuen Formsignale<br />
vor allen Dingen für diejenigen<br />
Modellbahner, die breits komplett digital<br />
fahren und steuern. Zusätzliche Anschlusslitzen<br />
und Decoder, wie sie für<br />
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die Pendants von Viessmann in solchen<br />
Fällen zusätzlich nötig sind, entfallen<br />
komplett, denn sie sind im Signalantrieb<br />
enthalten. Selbst nötige Isolierverbinder<br />
und Anschlüsse für das C-Gleissystem<br />
liegen bei.Angesichts dieser Ausstattung<br />
ist auch der auf den ersten Blick hohe<br />
Preis mehr als gerechtfertigt.<br />
Für den reinen Stellbetrieb muss das<br />
Signal zur Inbetriebnahmne nur kurz an<br />
den Programmierausgang der Zentrale<br />
angeschlossen werden, danach ist es<br />
dank mfx sofort einsatzbereit.<br />
Märklins Formsignale überzeugen durch einen sehr<br />
filigranen Mast und robusten Antrieb mit integriertem<br />
Decoder. Halterungen zur Unterflur-Montage und für<br />
C-Gleise liegen bei.<br />
31<br />
DLM18-03 02-18.indd 31 19.02.18 00:06
Digitaltechnik<br />
32<br />
Der Zug bleibt auf der Hauptstrecke und bekommt<br />
damit an dieser Stelle durch nur einen gehobenen<br />
Signalflügel „Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit“<br />
(laut Fahrplan) signalisiert.<br />
Hier verlässt der Zug die Hauptbahn abzweigend, weshalb das ungekoppelte<br />
zweiflüglige Formsignal mit beiden gehobenen Flügeln<br />
„Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit“ anzeigt, im Regelfall also<br />
die Vorbeifahrt mit 40 km/h.<br />
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WELCHES WOFÜR?<br />
Unabhängig ob man sich für Märklin<br />
oder Viessmann entscheidet, stellt sich<br />
die Frage nach dem richtigen Signal für<br />
den jeweiligen Einbauort. Beide Firmen<br />
bieten ein- und zweiflüglige Signale<br />
an, letztere auch ungekoppelt. Zudem<br />
kommen alle Signale auch mit schmalem<br />
Mast in den Handel. Daher einige<br />
Grundregeln in Kurzform:<br />
• Einflüglige Formsignale stehen auf der<br />
freien Strecke als Blocksignale, wenn<br />
kein Abzweig folgt. Ferner an Bahnhofsausfahrgleisen,<br />
wenn nur die Fahrtrichtung<br />
geradeaus möglich ist, also in der<br />
Regel am durchgehenden Hauptgleis.<br />
Weil im Anschluss an die Einmündung<br />
in den Bahnhof für die Nebenbahn<br />
mehrer Fahrwege existieren,<br />
sind Einfahrhaupt- und Ausfahrvorsignal<br />
mehrbegriffig ausgelegt.<br />
MÄRKLINS KOMPAKTE<br />
1 2<br />
3<br />
Das wichtigste Element an Formsignalen<br />
ist der für den ungetrübten<br />
Fahrspaß unabdingbare robuste<br />
Antrieb – eine Schwäche der bislang<br />
Maßstäbe setzenden Pendants von<br />
Viessmann.<br />
Märklins Konstrukteure haben<br />
ihre Hausaufgaben sehr gut erledigt<br />
und statteten die Signale mit einer<br />
kompakten Box aus, die neben dem<br />
zuverlässigen Antrieb auch gleich<br />
einen mfx-Decoder sowie einen<br />
Schalter für die Stromzufuhr zum<br />
Gleis beinhaltet. Jedem Signal liegen<br />
Halteklammern für C- und K-Gleise<br />
bei Oberflurmontage bei (1).<br />
Professionelle Modellbauer nutzen<br />
aber sicher die von Märklin favorisierte<br />
Montageart: unterflur (2). Bei<br />
den üblichen Stärke des Trassenbrettes<br />
von 1 cm und einer 4-mm-<br />
Korkbettung erreicht das Signal<br />
dann seine vorbildgerechte Höhe.<br />
Zur Montage werden einfach Fußabdeckung<br />
und der Antriebskasten<br />
abgezogen, das Signal vorsichtig<br />
durch eine 15-mm-Bohrung gefädelt<br />
und anschließend mit den beiliegenden<br />
Bügeln fixiert. Der Anschluss<br />
erfolgt über vorkonfektionierte und<br />
beiliegende Stecker (3).<br />
Vor- und Gleissperrsignale haben<br />
um 180 Grad versetzt montierte<br />
Antriebe für einen vorbildgerechten<br />
Abstand zueinander.<br />
33<br />
DLM18-03 02-18.indd 33 19.02.18 00:06
Digitaltechnik<br />
Hier an den Ausfahrgleisen für Güterzüge<br />
parallel zu den Bahnsteigen an<br />
den Hauptgleisen stehen in der Regel<br />
ausschließlich zweiflüglige, gekoppelte<br />
Flügelsignale. Weil der Gleiszwischenraum<br />
zudem eng ist, besitzen<br />
sie sogenannte Schmalmasten.<br />
Zur Abwicklung signalisierter<br />
Rangierfahrten besitzen diese Gleise<br />
teilweise Formsperrsignale. Die<br />
müssen bei der Ausfahrt eines Zuges<br />
synchron zum Hauptsignal gestellt<br />
werden.<br />
Für den engen Vorbildabstand sind<br />
Märklins Sperrsignale um 180 Grad<br />
versetzt auf dem Antrieb montiert.<br />
• Zweiflüglige Formsignale mit ungekoppelten,<br />
also separat stellbaren Flügeln<br />
stehen an der freien Strecke als<br />
Blocksignale an solchen Stellen, an denen<br />
sowohl die Fahrtrichtung geradeaus<br />
als auch abzweigend möglich ist und<br />
daher die Begriffe „Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit“<br />
mit einem Flügel als auch<br />
„Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit“<br />
mit zwei Flügeln angezeigt werden müssen,<br />
wie im vorstehenden Beispiel. Sie<br />
finden sich ferner an Bahnhofsein- und<br />
Ausfahrten, bei denen vorstehend geschilderte<br />
Situation zutrifft, etwa bei einer<br />
ausmündenden Nebenstrecke.<br />
• Zweiflüglige Formsignale mit gekoppelten<br />
Flügeln stehen in der Regel nur<br />
an den Überholungs- und Nebengleisen<br />
in Bahnhöfen, an denen bei der Ausfahrt<br />
auf die freie Strecke mindestens eine<br />
Weiche abzweigend befahren wird.<br />
• Signale mit Schmalmast stehen beim<br />
Vorbild in der Regel nur da, wo der Platz<br />
zwischen benachbarten Gleisen eng ist,<br />
etwa im Bereich von Güterbahnhöfen. Finden<br />
sie sich an den Enden von Bahnsteigen<br />
oder auf der freien Strecke, sind dies<br />
in der Regel Sonderlösungen, weil gerade<br />
andere Bauformen nicht verfügbar waren.<br />
• Vorsignale gehören zu allen Block- und<br />
Einfahrsignalen. Ausfahrsignale haben nur<br />
an größeren Bahnhöfen eigene Vorsignale,<br />
in den übrigen Fällen genügt eine Sonderbauform<br />
mit zusätzlichem beweglichen<br />
Pfeil, die beispielsweise bei Überholungen<br />
eines im Hauptgleis wartenden Personenzuges<br />
dem dann durch ein Nebengleis fahrenden<br />
Güterzugpersonal mitteilen kann,<br />
dass die das folgende Hauptsignal den<br />
Begriff „Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit“<br />
anzeigt. Eine analoge Kombination<br />
ergibt sich, wenn ein Zug auch bei Einfahrt<br />
in das Hauptgleis des Bahnhofes diesen<br />
beispielsweise abzweigend in Richtung<br />
Nebenbahn verlässt.<br />
• Gleissperrsignale stehen nur an den<br />
Gleisen in Bahnhöfen auf Haupt- und<br />
wichtigen Nebenbahnknoten, in denen<br />
Rangierfahrten auf Signal durchgeführt<br />
werden. Nebenbahnstationen und Ladegleise<br />
sind in der Regel frei von Formsperrsignalen.<br />
Stehen diese in auch für<br />
Zugfahrten genutzten Gleisen, bleibt<br />
dann das unmittelbar dahinter stehende<br />
Formsignal bei Rangierfahrten stets<br />
auf „Halt“ stehen. Umgekehrt muss<br />
das Formsperrsignal bei einem „Fahrt“<br />
signalisierenden Formsignal immer den<br />
Begriff „Fahrt erlaubt“ anzeigen.<br />
DIE ZUGBEEINFLUSSUNG<br />
In Sachen Zugbeeinflussung bleiben<br />
auch die neuen Märklin-Formsignale<br />
leider auf dem analogen Stand der<br />
schon länger am Markt befindlichen<br />
Viessmann-Modelle: Bei Halt zeigendem<br />
Signal ist der entsprechende Abschnitt<br />
vor dem Signal einfach spannungslos<br />
34<br />
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geschaltet und ein einfahrender Zug<br />
stoppt recht ruckartig unter Ausfall aller<br />
Betriebsgeräusche und Lichtfunktionen.<br />
Dies ist natürlich heutzutage im beim<br />
Märklin-System weitgehend dominierenden<br />
Digitalbetrieb nur wenig akzeptabel.<br />
Sollen Züge vor den Halt zeigenden<br />
Signalen automatisch abbremsen und<br />
anfahren und dabei ihre sonstigen Betriebsgeräusche<br />
wie Motor etc. sowie<br />
Licht beibehalten, ist unabhängig vom<br />
Hersteller des Signals zusätzlich ein<br />
entsprechender Bremsbaustein von<br />
Märklin, Viessmann oder Uhlenbrock zu<br />
installieren. Dieser übermittelt dann dem<br />
Lokdecoder die nötigen Befehle. Die<br />
nötigen Anpassungen der Gleisstrecke<br />
vor dem Signal unterscheidet sich allerdings<br />
von Baustein zu Baustein, was<br />
die nachträgliche Umrüstung vor allem<br />
von mit C-Gleis ausgerüsteten Anlagen<br />
etwas schwieriger macht. Der Grund<br />
liegt im Aufbau des Gleises mit einem<br />
weitgehend gekapselten Mittelleiter, der<br />
dort schwer zu trennen ist. Beim K-Gleis<br />
dagegen genügen hinreichend tiefe Einschnitte<br />
in die äußeren Schienen, um<br />
das darunter verlaufende Mittelleiterband<br />
sicher zu trennen.<br />
Eine etwas aufwändigere, aber elegante<br />
Alternative ist die Nutzung der<br />
ABC-Bremstechnik, wie sie Decoder<br />
von Lenz, ESU, Uhlenbrock und auch<br />
Zimo beherrschen. Dort genügt zum<br />
sanften Anhalten eine einfache Diodenbrücke,<br />
die man auch als Fertigbaustein<br />
BM1 von Lenz oder neu ab 2018 auch<br />
bei ESU kaufen kann. Nachteil 1: Weil<br />
Märklins Gleissystem symmetrisch ist,<br />
muss bei eingleisigen Strecken der Abschnitt<br />
in Gegenrichtung durch vorbildwidriges<br />
Stellen des Signals oder mittels<br />
parallelem Schalter gebrückt werden.<br />
Mustersignalisierung eines Bahnhofskopfes<br />
mit zwei ankommenden<br />
eingleisigen Strecken und parallel<br />
zum Personenbahnhof verlaufenden<br />
Gütergleisen. Die zweiflügligen<br />
Signale der Gleise 1, 2 und 5 - 8 (von<br />
unten) sind gekoppelt, alle anderen<br />
ungekoppelt.<br />
MÄRKLIN-SIGNALE PROGRAMMIEREN<br />
Märklins neue Formsignale besitzen<br />
zur manuellen Programmierung<br />
von Adresse, Betriebsart etc. auf<br />
der Unterseite noch ein klassisches<br />
„Mäuseklavier“<br />
Etwas einfacher ist die Programmierung<br />
der Signale nach der<br />
Anmeldung mit mfx-Protokoll über<br />
die entsprechenden Menüpunkte<br />
der Zentrale, hier der CS3.<br />
Im Menüpunkt mfx-Artikel suchen<br />
kann man die Programmierung<br />
anstoßen und anschließend das<br />
Signal im Gleisplan positionieren.<br />
Während des Auslesens sollte an<br />
der CS3 wie auch Anlage nicht gearbeitet<br />
oder geschaltet werden.<br />
Anschließend kann per Fingertipp<br />
oder über eine angeschlossene<br />
Maus das frisch eingelesene Signal<br />
sofort gestellt werden.<br />
Für eine wirklich zeitgemäße Zugbeeinflussung<br />
müssen zwischen<br />
Signal und Gleisabschnitt entsprechende<br />
Bausteine geschaltet werden.<br />
Diese wiederum erhalten ihre<br />
Eingangsinformationen aus dem<br />
Schaltzustand des Signals<br />
(hier Uhlenbrock)<br />
35<br />
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Digitaltechnik<br />
36<br />
VIESSMANN STEUERN<br />
Zum Steuern von Magnetartikeln<br />
wie den Viessmann-Formsignalen<br />
benötigt man den Märklin-Decoder<br />
m83. Ein Baustein reicht für vier<br />
zweibegriffige Hauptsignale.<br />
Anschluss eines Formsignals an<br />
den Märklin-Decoder m83. Dank der<br />
Schraubklemmen ist eine sichere<br />
Verbindung rasch hergestellt. Die<br />
beiden freien Enden mit dem Vorwiderstand<br />
werden für die Beleuchtung<br />
der Signale an ein konventionelles<br />
16-Volt-Netz oder den<br />
Schaltdecoder m84 angeschlossen.<br />
Schematische Anordnung von<br />
Viessmann-Formsignalen an einer<br />
Bahnhofsausfahrt. Weil das linke<br />
Signal dreibegriffig ist, werden für<br />
die drei Hauptsignale wie auch die<br />
drei Sperrsignale jeweils ein eigener<br />
Decoder m83 benötigt.<br />
Die W-Tafeln im Hintergrund steuert<br />
schließlich ein m84.<br />
Nachteil 2: Märklin-Maschinen müssen<br />
umgerüstet werden, da auch die neuen<br />
Märklin-Decoder das Protokoll bislang<br />
nicht verstehen.<br />
ANSCHLUSS MÄRKLIN<br />
Zuerst weist man den Märklin-Signalen<br />
durch das Anschließen am Programmiergleis<br />
oder dem entsprechenden<br />
Ausgang der Zentrale im Zuge des automatischen<br />
Anmeldens nach mfx ihre<br />
Adresse zu, mit der sie später über den<br />
Gleisplan der CS2/CS3 angesteuert werden.<br />
Alternativ ist auch die Adresseinstellung<br />
über Schalter (Mäuseklavier)<br />
auf der Unterseite des Antriebs möglich.<br />
Die einzelnen Schritte sind in der beiliegenden<br />
Anleitung excellent beschrieben.<br />
Selbstverständlich ist auch ein Anschluss<br />
an andere Zentralen wie die<br />
Ecos von ESU, Intellibox von Uhlenbrock<br />
oder auch die Systeme von Tams,<br />
Viessmann oder Zimo möglich. Zu berücksichtigen<br />
ist dabei allerdings, dass<br />
dann unter Umständen die bequemen<br />
mfx-Funktionalitäten verloren gehen und<br />
die Signale im DCC-Modus betrieben<br />
werden müssen. Das verstehen sie aber<br />
als parallel für das Trix-System vorgesehene<br />
Multiprotokoll-Bauelemente auch<br />
problemlos. Details zu Abweichungen<br />
finden sich in der den Signalen beiliegenden<br />
Anleitung.<br />
Die neuen Märklin-Signale werden im<br />
Anschluss an ihre Adresszuweisung einfach<br />
an den vorgesehen Stellen auf der<br />
Anlage gemäß der ihnen beiliegenden<br />
Anleitung montiert und an den zugehörigen<br />
Gleisabschnitt beziehungsweise<br />
das zugehörige Zugbeeinlussungsmodul<br />
angeschlossen. Bei Kombinationen von<br />
Haupt- und Vorsignalen beziehungsweise<br />
Haupt- und Sperrsignalen sorgt der<br />
ab Werk verdreht befestigte Antrieb dafür,<br />
dass die Signale stets im korrekten<br />
Abstand zueinander stehen.<br />
Beim Aufstellen von Sperr- und Hauptsignal<br />
am selben Gleis übernimmt ersteres<br />
zweckmäßigerweise die Steuerung<br />
der Zugbeeinflussung, denn es muss im<br />
Gegensatz zum Hauptsignal bei jeder<br />
Fahrt gestellt werden. Die Verknüpfung<br />
von Haupt- und Sperrsignal erfolgt im<br />
Digitalbetrieb allerdings nur logisch über<br />
die Signaladresse im Gleisbildstellpult<br />
und nicht wie bei der analogen Ansteuerung<br />
real über die Zuleitung. Bei der<br />
Kombination Haupt- und Vorsignal obliegt<br />
die Zugbeeinflussung in der Regel<br />
dem Hauptsignal und das unmittelbar<br />
davorstehende Vorsignal wird logisch<br />
mit seinem zugehörigen und in der Regel<br />
entfernter dahinter stehenden Haupt-<br />
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WO AUFSTELLEN<br />
VIESSMANN UMBAUEN<br />
Wie beim Vorbild auch, sollten alle Signale immer<br />
rechts von dem Gleis stehen, für das sie<br />
gelten sollen. Das von heutigen zweigleisigen<br />
Strecken her für den Gleiswechselbetrieb und<br />
damit paralleles Befahren bekannte Aufstellen<br />
des Signals für das so bezeichnete Gegengleis<br />
links davon war zu Zeiten der Formsignale so<br />
nicht bekannt oder gar üblich. Ausnahmen sind<br />
Platzierungen des Signals auf der falschen<br />
Seite aus Gründen der Sichtbarkeit, dann gehört<br />
aber auch die rechte Seite eine Schachbrett-Tafel.<br />
Mehr zum Thema Signalisierung in Vorbild und<br />
vor allem Modell ist Gegenstand späterer <strong>Ausgabe</strong>n<br />
des <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>es.<br />
signal verknüpft. Gegebenenfalls ist bei<br />
mehrbegriffigen Vorsignalen auch eine<br />
logische Verknüpfung mit einer Weiche<br />
oder kompletten Fahrstraße in der CS2/<br />
CS3 angezeigt.<br />
ANSCHLUSS VIESSMANN<br />
Die Aufstellung der Viessmann-Signale<br />
mit den herkömmlichen Antrieben ist<br />
vergleichsweise einfach, denn sie benötigen<br />
einfach eine 13-mm-Bohrung.<br />
Die Standorte der ungekoppelten zweiflügligen<br />
Signale erhalten gemäß der<br />
Antriebsform zwei Bohrlöcher und die<br />
Sperrsignale benötigen wegen des quadratischen<br />
Kopfes wegen eine entsprechende<br />
Aufweitung mittels Drei- oder<br />
Vierkantfeile. Soweit der einfache Teil.<br />
Zur Digitalen Steuerung benötigen<br />
die Viessmann-Signale zusätzlich zum<br />
Baustein für die Zugbeeinflussung einen<br />
Magnetartikel-Decoder, um aus dem<br />
digitalen Schaltbefehl der Zentrale reale<br />
Stromstöße zum Bewegen des Spulenantriebes<br />
zu machen. Der passende<br />
Baustein ist der Einfachheit halber der<br />
neue Märklin-Decoder m83 (#12345),<br />
der sich an der CS2/CS3 zur einfacheren<br />
Programmierung selbst anmelden<br />
kann. Da es sich um einen Baustein mit<br />
vier Ausgängen handelt, können auch<br />
vier Signale einbegriffige Signale angeschlossen<br />
werden. Zweibegriffige Signale<br />
benötigen dann auch zwei Anschlüsse<br />
und damit zwei Adressen..<br />
Die Verknüpfung der Signaladressen<br />
mit dem zugehörigen Symbol auf dem<br />
Gleisbild in der Zentrale erfolgt letztlich<br />
wieder nach dem selben Schema<br />
wie beim digitalen Märklin-Signal auch,<br />
nämlich nach der Anleitung der jeweiligen<br />
Zentrale.<br />
Roman Lohr<br />
Der Viessmann-Signalantrieb ist vor<br />
allem bei transportablen<br />
Ausstellungsanlagen oft nicht<br />
robust genug. Viessmann wird ihn<br />
deshalb auch ersetzen.<br />
Er kann bei älteren Signalen<br />
entweder durch ein passendes<br />
Ersatzteil ausgetauscht werden ...<br />
... oder man ersetzt ihn, beispielsweise<br />
bei Signalbausätzen, von<br />
vornherein durch einen Servo mit<br />
passendem Controller. Dies erspart<br />
im Digitalbetrieb die sonst üblichen<br />
Magnetartikeldecoder zur<br />
Ansteuerung der Spulen. Der Vorteil<br />
des Servos ist die Option des<br />
„Nachwippens“ der Signale als<br />
programmierbarer Ablauf.<br />
Je nach Epoche und Gepflogenheiten<br />
sollten die Gasflaschen an<br />
den Viessmann-Signalen, hier eine<br />
für eine DR-Anlage bestimmte<br />
Ausführung, Rot lackiert werden.<br />
Das gelingt besser, wenn die<br />
gesteckte Signalblende dazu<br />
vorsichtig abgezogen wird.<br />
37<br />
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Testen und Messen<br />
Kraftzwerg<br />
Eine typische Rangierlok privater Anschlussbahnen fand sich<br />
lange nur als vereinfachtes Modell der DHG500 bei Märklin. Seit<br />
einiger Zeit bietet Hobbytrade bemerkenswerte Alternativen.<br />
Wer auf seiner Modellbahn nicht<br />
unbedingt mit einer klassischen<br />
Lok wie der Köf, V60 oder V90<br />
rangieren wollte, fand im Bereich Anschlussbahnloks<br />
nur wenige, heutigen<br />
Ansprüchen genügende Alternativen.<br />
Solche aber haben sich viele Modellbahner<br />
schon länger gewünscht, denn gerade<br />
in größeren Werksanschlüssen von<br />
(westdeutschen) Stahlwerken, Raffinerien<br />
oder ähnlichen Großbetrieben rangierten<br />
andere Maschinen – die aus dem<br />
Typenprogramm von Henschel waren<br />
(und sind) am häufigsten anzutreffen.<br />
Leider fand sich lange Zeit nur ein vereinfachtes<br />
Modell der DHG 500 mit Einzelachsantrieb<br />
im Märklin-Programm.<br />
Die weitaus interessanteren (und kürzeren)<br />
zwei- oder dreiachsigen Loks mit<br />
Stangenantrieb und Blindwelle dagegen<br />
fehlten. Erst als deren Stern beim Vorbild<br />
zu sinken begann, nahm sich der<br />
dänische Hersteller Hobbytrade dieser<br />
interessanten Werkslok an. Die letzte<br />
Ausführung als B-Kuppler mit Blindwellenantrieb<br />
aus dem Lieferjahr 2017<br />
konnten wir nun ausführlich testen.<br />
RUNDRUM INNOVATIV<br />
Die wie das Original trotz ihrer ansprechenden<br />
Leistung eher zierliche Erscheinung<br />
der Lok trifft auch das Pendant im<br />
Maßstab 1:87 hervorragend. Besonders<br />
gefallen die filigranen Grifftstangen aus<br />
Metall sowie der frontseitige Kühlergrill<br />
mit dem markanten Henschel-Stern.<br />
Hinzu kommen die sehr filigranen Tritte<br />
aus geätztem Metall.<br />
Wer die Lok nur auf dem Diorama solo<br />
begutachten oder im Richtungsbetrieb<br />
mit dann zumeist einseitig zugerüsteter<br />
Pufferbohle einsetzen möchte, wird angenehm<br />
überrascht: Anstatt mit winzigen<br />
und oft verloren gehenden Schlauchattrappen<br />
fummeln zu müssen, lässt sich<br />
einfach die komplette Aufstiegsbühne<br />
ersetzen, denn sie liegt als Steckteil zum<br />
Tausch bei. Nach dem Abziehen der für<br />
die Kupplungsaufnahme offenen Version<br />
muss lediglich die Bodenplatte auf der<br />
entsprechenden Lokseite nach Lösen<br />
einer Schraube gut einen Millimeter zum<br />
Ausfädeln des NEM-Schachtes angehoben<br />
werden. Anschließend lässt sich die<br />
geschlossene und werksseitig komplett<br />
zugerüstete Tauscheinheit aufclipsen –<br />
fertig ist der Umbau.<br />
Optional kann der Besitzer seine<br />
Maschine noch mit bestückten Hemmschuhhaltern<br />
auf dem Umlauf nachrüsten<br />
und zurästzliche Räumstangen<br />
montieren. Bei M- und K-Gleis sollte<br />
38<br />
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von letzterem aber Abstand genommen<br />
werden, denn die Maschine kann dann<br />
im Weichenbereich an den stärker über<br />
die Schienenoberkante herausragenden<br />
Punktkontakten hängen bleiben.<br />
MASSHALTIGKEIT<br />
Ein Blick auf die Maßtabelle der folgenden<br />
Seite zeugt vom Ehrgeiz der<br />
Konstrukteure. Fast alle Maße sind auf<br />
den Punkt getroffen oder weichen im<br />
Rahmen der üblichen Messtoleranzen<br />
von den Vorgaben ab.<br />
Auch das bullige Erscheinungsbild ist<br />
ausgezeichnet getroffen, wie nicht zuletzt<br />
die beiden Aufnahmen dieser Seite<br />
zeigen. Dass dann auch die Lackierung<br />
und Bedruckung dem Ganzen in nichts<br />
nachstehen, liegt nahe.<br />
FAHRVERHALTEN<br />
Die wichtigste Eigenschaft einer Rangierlok<br />
ist natürlich ein ausgewogenes<br />
Fahrverhalten mitsamt angemessener<br />
Zugkraft. Wobei diese natürlich angesichts<br />
des Gewichtes des Modells nicht<br />
ganz an das Original heranreichen kann.<br />
Angenehmerweise enttäuscht die kleine<br />
Maschine in beiden Fällen nicht.<br />
Sie setzt sich mit knapp zwei km/h<br />
bei Fahrstufe 2 von 128 schleichend in<br />
Bewegung, was auch zum Durchfahren<br />
längerer Weichenstraßen aus C-Gleisen<br />
Gut erkennbar ist aus dieser Perspektive die perfekt umgesetzte Frontpartie<br />
der Lok mit dem markanten Kühlergrill samt Henschel-Stern sowie den vorbildgerecht<br />
unterschiedlich ausgerundeten Puffertellern.<br />
ausreicht. Die kleine Lok erreicht dann<br />
bei Fahrstufe 128 eine etwas sportliche<br />
Höchstgeschwindigkeit von 80,5 km/h.<br />
Beim Original war bei 65 km/h Schluss,<br />
die Normen europäischer Modellbahnen<br />
(NEM) tolerieren einen Wert von 81,2<br />
km/h – insoweit bleibt das Modell im<br />
Rahmen der Norm. Etwas erfreulicher<br />
sind die Werte beim Fahren im Rangiergang<br />
mit F3. Dann leuchten entsprechend<br />
den hiesigen Gepflogenheiten auf<br />
beiden Seiten die weißen Spitzenlichter<br />
komplett und die Höchstgeschwindig-<br />
Fotos (20): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
39<br />
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Testen und Messen<br />
Das Innenleben des Rangierzwerges ist recht aufgeräumt. Unter dem Führerhaus<br />
arbeitet ein Schwungmassenbewehrter Fünfpoler, die Schnittstelle nach<br />
21MTC und der Decoder finden im langen Vorbau ihren Platz.<br />
Neben dem Metallrahmen sorgen auch die Aufbauten aus Metall für die nötige<br />
Reibungsmasse. Das Führerhaus selbst besteht aus Kunststoff.<br />
Die nur einfarbige Inneneinrichtung<br />
beleben das schwarze Steuerrad<br />
sowie die farbig ausgelegten Sitzflächen<br />
der beiden Stühle für Lokführer<br />
und Rangierer.<br />
MASSTABELLE VORBILD UND MODELL DER HENSCHEL DH 360 B<br />
• Grundmaße Vorbild 1:87 Hobbytrade Punkte<br />
Länge über Puffer 8.900 mm 102,3 mm 102,7 mm 8 / 10<br />
Pufferhöhe 1.050 mm 12,0 mm 12,1 mm 5 / 5<br />
Größte Breite 3.050 mm 35,0 mm 35,0 mm 10 / 10<br />
Höhe Dach 4.240 mm 48,7 mm 48,5 mm 9 / 10<br />
Radstand gesamt 3.000 mm 34,5 mm 34,6 mm 10 / 10<br />
Raddurchmesser 1.250 mm 14,4 mm 14,4 mm 5 / 5<br />
Rahmenhöhe 1.500 mm 17,2 mm 17,0 mm 4 / 5<br />
Spurkranzhöhe – 1,3 (NEM) 1,2 mm 5 / 5<br />
• Fahrverhalten<br />
Langsamfahrt<br />
vmin digital – 2,0 km/h bei FS 2/128 5 / 5<br />
vmax digital Rangiergang – 40,5 km/h bei FS 128 4 / 5<br />
Streckenfahrt<br />
vVorbild digital 60 km/h bei FS88 von 128 4 / 5<br />
vmax digital – 80,5 km/h bei FS 128 3 / 5<br />
Auslauf aus vmax digital – 610 mm 5 / 5<br />
• Fahrzeuggestaltung Vorbild Hobbytrade Punkte<br />
Farbgebung lackiert Deckend und sauber, ohne 10 / 10<br />
erkennbare Staubeinschlüsse,<br />
scharfe Trennkanten;<br />
Beschriftung Schilder, Lack Gestochen scharf, größenrichtig 5 / 5<br />
oder Aufkleber und vorbildgerecht aufgedruckt,<br />
Fabrikschilder plastisch ausgeformt<br />
40<br />
Detaillierung naturgemäß geringes Nachrüsten erforderlich, 9 / 10<br />
sehr hoch Führerstand einfarbig mit angesetzten<br />
Teilen, Scheibenwischer farbig,<br />
Frontauftritte am Stück tauschbar<br />
Bremsschläuche und Räumer beiliegend,<br />
Tritte aus Ätzmetall,<br />
Hemmschuhe als Extra beigefügt<br />
• ENDERGEBNIS<br />
101 / 110 Punkte und damit Sehr gut<br />
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keit ist auf 40 km/h bei Fahrstufe 128<br />
begrenzt. Unter diesen Bedingungen<br />
macht das Rangieren mit der kleinen<br />
Maschine wirklich Spaß.<br />
Bereits in der werksseitigen Ausstattung<br />
ohne Haftreifen erreicht das Modell<br />
mit einem Eigengewicht von gut 200<br />
Gramm eine ansprechende Zugkraft von<br />
50 g auf der Seilrolle. Diese lässt sich<br />
nach Tausch mit der beiliegenden mit<br />
zwei Haftreifen bestückten Achse auf<br />
65 g steigern, wobei die Demontage und<br />
Montage der Kuppelstangen eine ruhige<br />
Hand verlangt. Damit lassen sich in der<br />
Ebene leicht Rangiereinheiten aus bis zu<br />
zehn vierachsigen Selbstentladewagen<br />
ganz ohne Schleudern der Radsätze<br />
bewegen. Für die meisten Modellbahner<br />
sind das mehr als ausreichende Werte.<br />
FAZIT<br />
Mit der Nachbildung der wichtigsten<br />
Vertreter der Henschel-Rangierlokfamilie<br />
schließt Hobbytrade eine wichtige<br />
Lücke im Bereich der Privatbahnen der<br />
Epochen IV, V und sogar VI. Dabei haben<br />
die Dänen eine Rangierlok auf die<br />
H0-Gleise gestellt, die diesen Namen<br />
auch wirklich verdient. Roman Lohr<br />
DIE WANDELBAREN<br />
(MKL) Wohl kaum eine Rangierlokfamilie<br />
kam beim Vorbild so vielschichtig<br />
daher, wie die der Henschel-Lokomotiven.<br />
Als Baukastenlok Ende der<br />
1950er-Jahre für private, nichtbundeseigene<br />
Werks- und Anschlussbahnen<br />
konstruiert, konnten sie mit Leistungen<br />
von 180 bis 500 PS, in verlängerter<br />
Bauform später sogar bis knapp 1000<br />
PS erreichen, etwa als nur 15 km/h<br />
schnelle Treidellokomotiven. In Sachen<br />
Antrieb existierten zwei Grundformen<br />
– der Stangenantrieb mit und<br />
ohne Blindwelle sowie der Einzelachsantrieb.<br />
Bei ersterem existierte zunächst die<br />
Grundform mit mittig zwischen den<br />
beiden Achsen angeordneter Blindwelle,<br />
erkennbar am typischen, birnenförmigen<br />
Gegengewicht. Dies betraf<br />
vor allem die Loks DH 180 und DH<br />
240. Von der DH 360 existierten zunächst<br />
nur dreiachsige Ausführungen<br />
mit endständiger Blindwelle. Weil aber<br />
einige Kunden aufgrund enger Radien<br />
nur zweiachsige Loks einsetzen<br />
konnten, entstanden einige DH 360<br />
auch mit Antrieb analog der DH 240.<br />
Eine DH360B-Werkslok mit Stangenantrieb<br />
der Opel AG wurde am Ende ihrer<br />
Dienstzeit nicht verschrottet, sondern<br />
blieb der Nachwelt museal erhalten.<br />
Ab Mitte der 1960er-Jahre setzten sich<br />
schließlich zunehmend die Rangierloks<br />
mit Einzelachs-Antrieb durch.<br />
Die Mittelführerstände mit den großen<br />
Fenstern für eine ausgezeichnete<br />
Rundumsicht waren bei allen Maschinen<br />
gleich, lediglich die Länge der vorderen<br />
und hinteren Vorbauten für Motor und<br />
Hilfsbetriebe unterschied sich. Je nach<br />
angestrebter Achslast fielen auch die<br />
Stärken der Frontplatten unterhalb der<br />
Rangierbühnen unterschiedlich aus.<br />
Jedem Modell liegen jeweils zwei Anstatt Blau kam die weiter verbreitete Henschel-DH 240 B der Karsdorfer<br />
fertig zugerüstete Tauschbühnen bei, Eisenbahn 2004 in vergleichsweise bunter Farbgebung vor die Kamera gerollt.<br />
die sich leicht austauschen lassen. Bleibt zu hoffen, dass auch diese Type eines Tages bei Hobbytrade erscheint.<br />
41<br />
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Erste Schritte<br />
Nach der Startpackung, Tei<br />
42<br />
Dieser Teil unserer Einsteiger-Serie<br />
beschließt den Bau des kleinen<br />
Bahnhofes an der Vorderseite<br />
samt Gestaltung eines ländlichen Umfeldes.<br />
Weitere Tipps und Tricks zur Detailgestaltung<br />
der Begrünung, von Bahnsteigen,<br />
Straßen bis hin zur Patinierung<br />
von Fahrzeugen geben wir je regelmäßig<br />
auch in den entsprechenden Rubriken<br />
des <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s wie Begrünung,<br />
Werkstatt und so weiter.<br />
SCHWARZARBEITEN<br />
Zur Dampflokzeit, die wir ja vom Ansatz<br />
her nachgebildet haben, war neben<br />
dem kleinen Lokschuppen und einem<br />
Wasserkran am Bahnsteig ein kleiner<br />
Kohlebansen vor dem Lokschuppen<br />
zur Lagerung der Vorräte für die eingesetzte<br />
Dampflok unverzichtbar. Weil die<br />
meisten handelsüblichen Bausätze nicht<br />
exakt passen, wurde ein solcher einfach<br />
frei Hand aufgebaut. Im entsprechend<br />
sicheren Abstand zum Gleis wurrden die<br />
im Bausatz enthaltenen Bansenwände<br />
entsprechend den eigenen Vorstellungen<br />
und Gegebenheiten montiert, natürlich<br />
einschließlich der nötigen seitlichen<br />
Begrenzungen. Diese entfielen nur zum<br />
Kohlegleis hin. Bei Vorbild verfuhr man<br />
seinerzeit oft ebenso, weil es es das<br />
Entladen der Kohlewagen in das Lager<br />
vereinfachte.<br />
Die künftigen Kohlehaufen im Bansen<br />
werden grob aus Styropor vorgeformt<br />
und mit Weißleim eingeklebt. Die<br />
Feinmodellierung geschieht durch einen<br />
Überzug mit einem breiigen Sand-<br />
Weißleim-Gemisch, welches nach dem<br />
Trocknen Mattschwarz grundiert wird.<br />
Darauf kommt schließlich eine Lage<br />
feinkörniger Kohle, beispielsweise aus<br />
zerkleinerten Briketts.<br />
Das Umfeld des Kohlebansens muss<br />
im Anschluss noch zünftig verschmutzt<br />
werden. Dazu eignet sich feinster Kohlestaub,<br />
wie er beispielsweise beim Zerkleinern<br />
von Briketts entsteht, wie sie in<br />
Baumärkten für Kamine etc. angeboten<br />
werden. Er wird mit einem Pinsel rund<br />
um den Bansen sowie die Ladestelle der<br />
Lok und Entladestelle des Kohlewagens<br />
aufgetupft. Dabei sollte man auch die<br />
Gleiszwischenräume nicht vergessen.<br />
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Erinnerung an längst vergangene<br />
Zeiten zu Beginn des letzten Jahrhunderts:<br />
Während die T3 (Fleischmann)<br />
zum Bekohlen rollt, fährt der<br />
Akku-Triebwagen (Liliput) in den<br />
kleinen Bahnhof ein.<br />
ES WERDE LICHT<br />
In jedem Bahnhof unverzichtbar sind<br />
natürlich die Laternen auf dem Bahnsteig.<br />
Weil gerade die schönen filigranen<br />
Miniaturen beim Transport oder der später<br />
unvermeidlichen Reinigung der Anlage<br />
schnell beschädigt werden können,<br />
haben wir uns zum Einsatz von Stecksockel-Laternen<br />
entschieden. Ihr Fuß ist<br />
mechanisch wie elektrisch fest mit der<br />
Anlage verbunden. Die Laterne selbst<br />
besitzt einen Stecker zur elektrischen<br />
Versorgung, der auch den festen Halt<br />
übernimmt. Angeboten werden solche<br />
Lampen von Brawa oder Viessmann.<br />
Je nach Festigkeit des Untergrundes<br />
(Holz oder Styropor) wählt man den Bohrer<br />
entweder passend zum Durchmesser<br />
des Fußes oder etwas kleiner. Je passgenauer<br />
der Fuß nämlich in seiner Bohrung<br />
sitzt, desto stabiler ist die spätere<br />
Laterne befestigt.<br />
Gegebenenfalls werden kleine Spalte<br />
mit feinem Sand und einigen Tropfen<br />
verdünntem Weißleim verschlossen.<br />
Nach dem Trocknen und Aushärten<br />
besteht dann auch keine Kurzschlussgefahr<br />
mehr. Werden die Laternen grade<br />
nicht benötigt, lassen sie sich leicht<br />
eil IV<br />
Beim Einsatz von<br />
Dampfloks gehört zum<br />
kleinen Lokschuppen<br />
unbedingt auch ein<br />
Kohlebansen samt entsprechend<br />
gestaltetem<br />
Umfeld dazu.<br />
Hier wartet am<br />
Kohlegleis gerade ein<br />
Waggon mit<br />
Nachschub auf seine<br />
Entladung.<br />
Weil handelsübliche<br />
Kohlelager selten<br />
exakt an die eigenen<br />
Gegebenheiten passen,<br />
wurden nur Teile<br />
eines Faller-Bausatzes<br />
benutzt. Die künftigen<br />
Kohlehaufen sind aus<br />
Styropor modelliert.<br />
Fot.: Michael Kratzsch-Leichsenring (4)<br />
abziehen und sicher verstauen. Kleine<br />
Deckel in Form von Kanalabdeckungen<br />
verschließen derweil die Öffnungen der<br />
Füße sicher und verhindern das Eindringen<br />
von losem Schotter oder Sand.<br />
ETWAS BESONDERES<br />
Selbst wenn das Rauchen zunehmend<br />
verpönt ist, gab es doch auch in Teilen<br />
Deutschlands lange Zeit die Tradition<br />
des Tabak-Anbaus. Und weil dessen<br />
Pflanzen auch im Modell etwas besonders<br />
aussehen, entsteht an der linken<br />
Anlagenecke eine kleine Anpflanzung<br />
nebst zugehöriger Trockenscheune. Die<br />
nötigen Zutaten liefert ein einfach zu<br />
montierender Bausatz der Firma Busch.<br />
Für die Anpflanzung ist eine kleine<br />
Nach dem Grundieren<br />
in Schwarz und<br />
Auftragen einer ersten,<br />
grobkörnigen Kohleschicht<br />
erfolgt das<br />
„Verschmutzen“ des<br />
Umfeldes mittels<br />
weichem Pinsel und<br />
feinster Kohle.<br />
Am Ende wird alles mit<br />
wenig Mattlack fixiert.<br />
43<br />
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Erste Schritte<br />
Fot.: Leikra/Tobias Lauterbach (10)<br />
Das Brückengeländer liefert Auhagen. Zum Kürzen genügt ein Seitenschneider. Der besseren optischen Wirkung<br />
wegen erhält auch die Rückseite der Brücke ein Geländer zur Abgrenzung gegen den Hintergrund.<br />
Grundplatte vorgesehen. Sie sollte nach<br />
der Befestigung auf der Anlage mit etwas<br />
feiner Erde oder Sand an ihren Kanten<br />
der Umgebung angepasst werden,<br />
um später einen auch optisch nahtlosen<br />
Übergang zu gewährleisten.<br />
Die Pflanzen selbst werden wie in der<br />
Anleitung beschrieben montiert, das bedeutet,<br />
unterschiedlich große Blattnachbildungen<br />
werden etwas versetzt auf<br />
einen dünnen, beiliegenden Draht gefädelt<br />
und das Ganze am Ende mit der<br />
Grundplatte verklebt.<br />
Mögliche sichtbare Zwischenräume<br />
der Bepflanzung bedeckt man am Ende<br />
noch mit Hilfe eines weichen Pinsels mit<br />
einer dünnen Erdschicht. Alternativ kann<br />
man die Pflanzen ohne Grundplatte in<br />
den mit ausgesiebter und getrockneter<br />
Erde modellierten Acker setzen.<br />
WIE GEHT‘S WEITER?<br />
In der nächsten Folge zur Einstiegeranlage<br />
beschreiben wir im <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
den Bau eines kleinen Bahnhofes<br />
an der Rückseite der Anlage. Er wird<br />
etwas weniger ausgedehnte Gleisanlagen<br />
besitzen und im Mittelgebirge<br />
angesiedelt sein. Dies eröffnet andere<br />
Möglichkeiten des Versteckens der<br />
Durchbrüche durch den Hintergrund. Für<br />
zusätzlichen Fahrspaß wird eine kleine<br />
Feldbahn-Pendelstrecke sorgen.<br />
Josefine Kratzsch, Roman Lohr<br />
HILFSMITTEL<br />
• Weißleim, Mattlack aus der<br />
Sprühdose, Kohle in verschiedener<br />
feiner Körnung, Erde<br />
oder feiner Sand<br />
• Geländer (Auhagen, Faller)<br />
• Bausatz Tabakfeld (Busch)<br />
• Sekundenkleber<br />
• Bastelmesser, feine Feilen,<br />
ein weicher Pinsel<br />
• Lötkolben und Schaltlitze<br />
zum Anschluss der Bahnsteigbeleuchtung<br />
an die Stromversorgung<br />
der Anlage.<br />
DIE BAHNSTEIGBELEUCHTUNG MONTIEREN<br />
44<br />
Eine passende Bohrung im Bahnsteig nimmt den Laternenanschluss<br />
auf. Bei weichem Styroporunterbau ist der<br />
Bohrdurchmesser etwas kleiner zu wählen.<br />
Nach Absaugen des Auswurfes können die Anschlusslitzen<br />
eingefädelt werden. Stecklaternen (Brawa) bieten<br />
den Vorteil, leichter austauschbar zu sein.<br />
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Die im Bausatz für das Tabakfeld enthaltene Grundplatte<br />
wird mit feiner Erde in den Anlagengrund eingebettet,<br />
damit später keine Kanten sichtbar bleiben.<br />
Die Tabakpflanzen selbst bestehen aus verschieden<br />
großen Kunststoffblättern, die auf einen stabilen (dem<br />
Bausatz beiliegenden) Draht aufgefädelt werden.<br />
Ein Kronkorken zum Aufnehmen des Klebers erleichtert<br />
das Arbeiten ungemein, denn so vermeidet man leichter<br />
später deutlich sichtbare Kleberflecken.<br />
Der Drahtüberstand an der Unterseite der Pflanzen wird<br />
in Sekundenkleber getaucht. Das hält die Miniaturen<br />
später sicher in den vorgesehenen Bohrungen.<br />
Wichtig ist ein sicheres Einpassen des Steckfußes und<br />
dessen bündiger Abschluss mit der Bahnsteigfläche.<br />
Ohne Lampe lässt er sich mit einem Deckel verschließen.<br />
Nach Abnehmen des Deckels, etwa nach einem Transport<br />
zu einer Ausstellung, lassen sich die gewünschten<br />
(technisch kompatiblen) Laternen einfach einstecken. 45<br />
DLM18-03 02-18.indd 45 19.02.18 00:10
Bauwerke<br />
Bahnhof Horrem,<br />
Teil II<br />
Fotos: Deutsche Bahn (4), Severin Selzam, Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
46<br />
DLM18-03 02-18.indd 46 19.02.18 00:10
Nach der Baubeschreibung für das Empfangsgebäude von<br />
Faller folgt nun die fällige Anlage und erste Gestaltung der<br />
Bahnsteige sowie des Umfeldes des Bahnhofs Horrem.<br />
Dabei geht es wie so oft auch um vertretbare Kompromisse<br />
zwischen Platzbedarf und größtmöglicher Vorbildnähe.<br />
Wie schon im ersten Teil der Serie<br />
zum Bahnhof Horrem im <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>,<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1<br />
angedeutet, wurde bereits bei der Montage<br />
des Empfangsgebäudes die von<br />
Faller vorgesehene Innenbeleuchtung<br />
aus individuell anpassbaren LED-Streifen<br />
installiert und zur besseren Wirkung<br />
derselben die Decke der weitläufigen<br />
und gut einsehbaren Empfangshalle mit<br />
seidenmattem Sprühlack aus der Dose<br />
komplett Weiß lackiert.<br />
Eine weitere Abwandlung betraf<br />
die beiden gut sichtbaren<br />
und dominanten<br />
DB-Embleme<br />
am aufgesetzten<br />
Treppenhaus des Dachzugangs.<br />
Sie sind ab Werk lediglich unbeleuchtet<br />
als einfache Kunststoffteile<br />
vorgesehen. Allerdings bietet Viessmann<br />
beleuchtete DB-Signets in fast<br />
identischer Größe an.<br />
Für diese wurden an den vorgesehenen<br />
Stellen der Stirnseiten kleine Bohrungen<br />
zum Einfädeln der Zuleitungen<br />
gesetzt. Diese sind nach dem Aufkleben<br />
der eigentlichen Signets nicht mehr<br />
sichtbar. Im Inneren des Treppenhauses<br />
sorgen zusätzliche weiße Verblendungen<br />
für die Tarnung der Zuleitungen, die<br />
im nicht einsehbahren Bereich des<br />
Untergeschosse durch eine<br />
größere Öffnung unter<br />
die Anlage zu einer<br />
Lötleis-<br />
47<br />
DLM18-03 02-18.indd 47 19.02.18 00:10
Bauwerke<br />
48<br />
DER BAHNHOF HORREM<br />
erpen – eine Gemeinde im Westen von Nordrhein-Westfalen. Die rund<br />
K 65.500 Einwohner zählende Stadt zwischen Köln und Aachen verbinden<br />
wohl die meisten Leser eher mit dem Rennfahrer Michael Schuhmacher.<br />
Aber sie wird auch von einer der wichtigsten europäischen Ost-West-Eisenbahnstrecken<br />
durchquert. Und Horrem ist ein Stadtteil Kerpens.<br />
Neben den Haltepunkten Buir und Sindorf ist der Bahnhof Horrem der<br />
Wichtigste. Früher wie heute angelegt als so genannter Dreiecksbahnhof<br />
ist er wie folgt aufgeteilt:<br />
Von Gleis 1 fahren die S-Bahn Linien 12 (Au (Sieg) – Siegburg/Bonn –<br />
Porz (Rhein) – Köln Hbf – Köln Ehrenfeld [- Horrem]), S 13/19 ([Au (Sieg)<br />
– Siegburg/Bonn –] Troisdorf – Köln/Bonn Flughafen – Köln Hbf – Horrem<br />
Sindorf – Düren) der S-Bahn Köln in Richtung der Domstadt, von Gleis 2 in<br />
die entgegen gesetzte Richtung Düren. Lediglich die Züge der S13/19 werden<br />
bis Düren geführt, die S12 endet in den Hauptverkehrszeiten in Horrem.<br />
Weiter fahren an Gleis 3 Regional-Expresszüge (RE) in Richtung Köln.<br />
Die Gleise 4 und 5 sind die Durchfahrgleise der Schnellfahrstrecke von<br />
Köln nach Aachen; an Gleis 6 halten die RE in Richtung Aachen Hbf. Gleis<br />
7 besitzt keinen direkten Anschluss an den nördlichen Bahnseig. Zum Weltjugendtag<br />
2005 wurde dort jedoch ein provisorischer Bahnsteig errichtet,<br />
der nach Beendigung wieder entfernt wurde. Nach Norden hin gabelt sich<br />
jeweils von Köln und Aachen mit einer Verbindungskurve die Strecke Richtung<br />
Bedburg. Beide Kurven sind mit einem Bahnsteig versehen.<br />
Dabei enden und beginnen von Gleis 10, westlich aus Richtung Aachen<br />
gelegen, die Zwischentakte nach Bedburg, in Gleis 19 östlich aus Richtung<br />
Köln kommen die Züge aus der Rheinmetropole an und fahren stündlich<br />
bis nach Düsseldorf Hbf. Gefahren wird die als „Erftbahn“ bezeichnete<br />
Linie RB 38 mit Fahrzeugen der BR 628.4 und BR 644. Weitere eingesetzte<br />
Fahrzeuge sind bei der S-Bahn die Fahrzeuge der BR 423, meist in Doppeltraktion;<br />
die RE 1 wird mit lokbespannten Zügen der BR 146.3 und<br />
Doppelstockwagen gefahren, RE 9-Züge hauptsächlich mit Vehikeln der<br />
BR 442. Ein Umlauf ist ebenfalls mit Doppelstockwagen und mit Loks der<br />
BR 120 versehen. Außerdem werden die ICE Linie 79 (Frankfurt/M – Köln<br />
– Brüssel; Einsatz BR 406), die Thalys-Verbindung Köln – Brüssel – Paris,<br />
sowie einzelne Züge der IC-Linie 32 über Horrem geführt, allerdings wie die<br />
Güterzüge ohne Halt.<br />
Durch den Neu- und Ausbau zur Schnellfahrstrecke und die sich daraus<br />
ergebende Umgestaltung des Bahnhofes, entstanden für die Stadt Kerpen<br />
und die DB AG neue Möglichkeiten. So wurden Busbahnhof und Bahnhofsvorplatz<br />
umgestaltet, verkehrstechnisch optimiert und das gesamte Areal<br />
behindertengerecht ausgebaut. Die Bahnsteige erhielten zur besseren Erreichbarkeit<br />
für mobilitätseingeschränkte Reisende Rampen und Aufzüge.<br />
Das Bahnhofsgebäude wurde zum ersten grünen Bahnhof Deutschlands<br />
auserkoren und nach neuesten ökologischen Gesichtspunkten errichtet.<br />
So ziert das Dach eine 340m² große Photovoltaik-Anlage. Diese liefert ca.<br />
30.000 kWh im Jahr. Zusätzliche Sonnenkollektoren dienen der Erwärmung<br />
des Brauchwassers, welches zuvor über ein zisternenartiges System auf<br />
einer Grünfläche des Daches gesammelt wird. Beheizt wird das Gebäude<br />
mit Erdwärme. Zur Versorgung der Fahrgäste befinden sich im Empfangsgebäude<br />
auch eine Buchhandlung und ein kleines Geschäft. Der Wartebereich<br />
besitzt neben Sitzplätzen Bildschirme, die Fahrgäste über die genaue<br />
Verkehrslage informieren, auch Fahrkartenautomaten und ein Behinderten-WC.<br />
Wo sich heute im Nordbereich des Bahngeländes Parkplätze und die Zugänge<br />
zu den Gleisen 10 und 19 befinden, lagen einst weiteree Bahnhofsgleise<br />
und es wurde umfangreich rangiert. Es gab diverse Anschließer. Am<br />
Ort des Busbahnhof stand einst die Güterabfertigung. Darüber hinaus gab<br />
es einen kleinen Ablaufberg, von wo aus die Wagen in Richtung Aachen<br />
gedrückt und verteilt wurden. Zudem gab es eine meterspurige Strecke in<br />
das südlich gelegene Mödrath der Bergheimer Kreisbahn, die aber im Zuge<br />
des Braukohletagebau Hambach stillgelegt und abgebaut wurde.<br />
te geführt werden. Soll das Empfangsgebäude<br />
später abnehmbar bleiben, sieht<br />
man an dieser Stelle idealerweise eine<br />
Steckverbindung vor.<br />
Damit später mögliche Reparaturen<br />
an der LED-Beleuchtung des Empfangsgebäudes<br />
sozusagen minimalinvasiv<br />
vorgenommen werden können, wurde<br />
das nach Anleitung bekieste Dach auf einer<br />
Zwischenlage aus dünner Folie aufgebaut.<br />
Sie bleibt damit, weil selbst nicht<br />
mit dem Dach verklebt, herausnehmbar.<br />
Mögliche Verwellungen werden durch<br />
das Eigengewicht des vorgesehenen<br />
Schotters wirksam verhindert und auch<br />
die Solarpanele lassen sich auf dieser<br />
Deckschicht installieren.<br />
DIE BAHNSTEIGE<br />
Passend zum Bahnhof Horrem liefert<br />
Faller auch moderne Bahnsteige mit den<br />
heute üblichen Leitstreifen. Beim Bau<br />
strikt nach Anleitung eignen sie sich nur<br />
bedingt für den geplanten Modellbahnhof<br />
Horrem, denn sie sind zum einen wesentlich<br />
zu kurz, zum anderen ist auch<br />
ein Auslaufen mit Rampen vorgesehen.<br />
Dies gilt natürlich ganz besonders für<br />
den Hausbahnsteig, denn der geht an<br />
einer Seite in einem Busbahnhof über<br />
und besitzt zudem weit geschwungene<br />
Kanten zum Vorplatz hin.<br />
Deshalb besteht der sich fast über<br />
die komplette Modulbreite von reichlich<br />
anderthalb Metern erstreckende Hausbahnsteig<br />
aus einer Sperrholzplatte mit<br />
einer Stärke von 10 mm. Sie trägt auch<br />
das Empfangsgebäude selbst sowie die<br />
später noch zu platzierenden Aufzüge<br />
sowie Bahnsteigzugänge.<br />
Aus Gründen der Stabilität und später<br />
im Ausstellungsbetrieb nötigen uneingeschränkten<br />
Belastbarkeit sollten die<br />
Zwischenbahnsteige ebenso einen entsprechenden<br />
Sperrholzkern erhalten.<br />
Damit der möglichst breit ausfallen kann,<br />
wurden die dem Bausatz beiliegenden<br />
Bahnsteigkanten mittels einer kleinen<br />
Kreissäge ihrer Standfüße beraubt. Dieser<br />
Schritt erlaubt ein direktes vollflächiges<br />
Verkleben der Kunststoffkanten mit<br />
dem hölzernen Unterbau. Als Universalkleber<br />
kommt Kraftkleber von UHU zum<br />
Einsatz, denn der hat sich bei derartigen<br />
Bauten (siehe Ravenna-Viadukt im <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong><br />
2) bestens bewährt.<br />
Sind die seitlichen Kanten ausgehärtet,<br />
kann auch der Belag aus den Bausatzelementen<br />
aufgebaut werden. Auch<br />
dort ist eine präzise und vollflächige Verklebung<br />
wichtig. Nicht vergessen werden<br />
dürfen die jeweiligen Stoßkanten, damit<br />
sich später nichts nach oben abhebt.<br />
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Am Hausbahnsteig werden die Faller-Platten<br />
vor dem Verlegen entlang einer<br />
weißen Kante getrennt, denn es ist<br />
ja nur eine nötig. Damit ergibt sich auch<br />
automatisch die Bahnsteigbreite direkt<br />
vor dem Empfangsgebäude.<br />
MASTEN & CO.<br />
Wer es ganz exakt betreiben möchte,<br />
sieht bereits beim Verkleben der Bahnsteigplatten<br />
die Aussparungen für die<br />
Fundamente der später zu installierenden<br />
Fahrleitungsmasten sowie die Freiräume<br />
für Aufzüge und Bahnsteigtreppen<br />
vor.<br />
Die exakte Position letzterer ergibt sich<br />
aus der Lage der Tür des Empfangsgebäudes,<br />
denn bei der Sicht darauf stehen<br />
die Aufzüge direkt links daneben. Rechts<br />
markiert der Türrahmen dagegen den<br />
Beginn des Treppenabgangs. Der wird<br />
hinreichend genug dadurch angedeutet,<br />
dass an dieser Stelle der Bahnsteig ausgesägt<br />
und der Treppenabgang angedeutet<br />
wird. Ein paar halbierte Preiserlein<br />
tun zusammen mit etwas Farbe den<br />
Rest, denn nach der Montage der dort<br />
beim Original befindlichen Bahnsteigüberdachung<br />
ist eine weitergehende<br />
Einsicht nicht mehr möglich.<br />
Die Lage der Fahrleitungsmasten ergibt<br />
sich einmal aus den Vorbildfotos<br />
sowie andererseits den erfordernissen<br />
der zwischen den Bahnsteigen verlaufenden<br />
Weichenverbindungen. Zu guter<br />
Letzt spielen natürlich auch die Modulübergänge<br />
eine Rolle, denn später soll<br />
möglichst mit anliegendem Stromabnehmer<br />
gefahren werden. Und das bedingt<br />
eine sauber verspannte Fahrleitung mit<br />
optimierten Mastabständen von zirka<br />
25 Zentimetern. Größere Spannweiten<br />
führen schnell dazu, dass bei nicht ausreichender<br />
Spannung Stromabnehmer<br />
durch ihren Anpressdruck die Fahrleitung<br />
seitlich auslenken und sich danach<br />
darin verheddern. Doch dazu später<br />
mehr im Abschnitt zur Installation der<br />
Fahrleitungen.<br />
OPTION AUFZUG<br />
Auch wenn es bis zum fertigen<br />
Bahnhofsensemble oder gar dem Ausstellungsbetrieb<br />
noch ein weiter Weg ist,<br />
müssen einige Grundlegende Entscheidungen<br />
an dieser Stelle gefällt werden.<br />
Eine davon ist die Frage, ob die beiden<br />
spätere gut wahrnehmbaren Aufzüge an<br />
Haus- und Zwischenbahnssteig beweglich<br />
installiert werden sollen oder nicht.<br />
Ersteres bedeutet einiges an Modellbauaufwand,<br />
beginnend mit exakten<br />
Aussparungen in den Bahnsteigen,<br />
HEUTE UNVERZICHTBAR – DIE INNENBELEUCHTUNG<br />
Für die optionale<br />
Innenbeleuchtung<br />
besitzt der Bausatz<br />
bereits angepasste<br />
Aussparungen in der<br />
Oberseite der<br />
Gebäudedecke.<br />
Die LED-Streifen<br />
lassen sich mit einem<br />
Seitenschneider leicht<br />
einkürzen.<br />
Wichtig ist der obligatorische<br />
Test der<br />
Beleuchtung mit einem<br />
kleinen Analogregler<br />
für 14-16 Volt.<br />
Für die beleuchtbaren<br />
Viessmann-DB-Logos<br />
werden händisch kleine<br />
Bohrungen in der<br />
Fassade eingebracht.<br />
Die eingefädelten<br />
Zuleitungen werden<br />
hinter eingezogenen<br />
weißen Blenden aus<br />
Karton oder Kunststoff<br />
versteckt.<br />
49<br />
DLM18-03 02-18.indd 49 19.02.18 00:13
Bauwerke<br />
50<br />
DER BAHNSTEIGBAU<br />
Die Breite der vorgesehenen<br />
Abdeckungen<br />
wird auf den<br />
Sperrholzstreifen<br />
übertragen.<br />
Für einen möglichst<br />
bündigen Sitz am<br />
Sperrholz werden<br />
die Standfüße der<br />
Bahnsteigkanten<br />
mittels Kreissäge<br />
abgetrennt.<br />
Im nächsten Arbeitsgang<br />
sägt man den<br />
Kern des Bahnsteigs<br />
auf die nötige Breite<br />
zurecht.<br />
Er sollte sich anschließend<br />
straff<br />
zwischen die Kanten<br />
einschieben lassen,<br />
dies garantiert die<br />
längste Haltbarkeit.<br />
Für die Fundamente<br />
der Turmmasten<br />
werden an Haus- wie<br />
Zwischenbahnsteigen<br />
Aussparungen<br />
vorgesehen.<br />
gefolgt von der Installation einer hinreichend<br />
robusten Antriebsmechanik.<br />
Lieferant der Aufzugsbauten ist der<br />
entsprechende Faller-Bausatz der Bahnsteigüberführung<br />
Neustadt. Dort sind die<br />
einzelnen Aufzugskabinen durchaus beweglich<br />
vorgesehen. Für Horrem scheidet<br />
aber das Prinzip des Hochziehens<br />
mittels Seilzug aus, denn dort sind die<br />
Aufzugsbauten flacher. Möglich ist stattdessen<br />
die Installation eines Servo-Antriebes<br />
im Unterbau des Moduls. Dazu<br />
mehr in der nächsten Folge.<br />
Begnügt man sich dagegen lediglich<br />
mit Attrappen, ist der Bauaufwand sofort<br />
geringer – und später wird es sicher<br />
keine Störungen im Ausstellungsbetrieb<br />
geben. Staunende Besucher aber auch<br />
nicht.<br />
Wir haben uns für bewegliche Aufzüge<br />
entschieden, denn die neugier der<br />
Besucher ist uns bekannt. Und etwas<br />
Aktion außerhalb des Fahrbetriebes ist<br />
uns ebenso willkommen wie den zu erwartenden<br />
Besuchern.<br />
DIE GLEISANLAGEN<br />
Nicht ganz unwichtig ist natürlich die<br />
saubere Anlage der Betriebsgleise. Für<br />
das Projekt Horrem greifen wir auf das<br />
K-Gleissystem von Märklin zurück, denn<br />
die Nutzung von C-Gleisen hätte wegen<br />
der dort vorhandenen Bettungen zuviel<br />
Arbeitsaufwand im Bahnhofsbereich<br />
durch das dann unausweichliche Angleichen<br />
der Gleis- und Bahnsteighöhen des<br />
Vorbildes bedeutet.<br />
Was jedoch nicht übernommen wird,<br />
sind die von Märklin für das K-Gleis vorgesehenen<br />
Antriebe. An ihre Stelle treten<br />
motorische Unterflur-Antriebe des<br />
tschechischen Herstellers mtb. Deren<br />
Stelldrähte werden in entsprechende<br />
Bohrungen in den Stellschwellen der<br />
K-Weichen eingebracht. Damit entfallen<br />
auch die störanfälligen Mechaniken unterhalb<br />
der Weichen, die vor allem nach<br />
dem Schottern schnell zum Verklemmen<br />
neigen. Ein weiterer Vorteil der motorischen<br />
Weichenantriebe ist ihre vorbildgerechtere<br />
Stellgeschwindigkeit.<br />
Wichtig bei der Gleisverlegung sind<br />
natürlich auch die korrekten Gleisabstände<br />
zu den Bahnsteigkanten. Wie<br />
genau sich der Abstand definiert, hängt<br />
natürlich von den jeweils eingesetzten<br />
Fahrzeugen ab. In unserem Fall sind es<br />
bevorzugt die der aktuellen Epochen V<br />
und VI, also Silberlinge, Doppelstockwagen,<br />
IC-Wagen. Demzufolge gelten für<br />
Abteilwagen oder Anverwandte gewisse<br />
Einschränkungen, ebenso für Dampflokmodelle<br />
mit weit ausladenden Zylinder-<br />
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partien. Sich dort ergebende Einschränkungen<br />
werden in Kauf genommen und<br />
eventuell problematische Fahrzeuge<br />
vom Betrieb ausgeschlossen.<br />
Im vorliegenden Fall korrospondiert<br />
der Abstand von Gleis zum Bahnsteig<br />
mit drei Lagen verklebter Korkbettung,<br />
wobei dies nur für den Bahnsteigkern<br />
aus Sperrholz gilt. Dies zeigt auch die<br />
nebenstehende Abbildung (Dritte von<br />
oben). Mehrere dieser Hilfsklötze helfen<br />
beim exakten Ausrichten der Flexgleise<br />
während des Verklebens. Auch dabei<br />
wird wieder auf Kraftkleber von UHU<br />
zurückgegriffen. Eine schalldämmende<br />
Korkbettung ist im Bahnhofsbereich<br />
überflüssig, denn der Geräuschpegel<br />
auf Ausstellungen ist einerseits weitaus<br />
höher als Rollgeräusche von Zügen,<br />
andererseits gilt auch an dieser Stelle<br />
die Maxime des sich damit automatisch<br />
reduzierenden Modellbauaufwandes.<br />
zudem erlaubt der Verzicht auf die Korklage<br />
eine haltbarere Verbindung von<br />
Bahnsteigen und Grundplatte.<br />
Im Bereich der später gut einsehbaren<br />
Abschnitte mit freier Strecke sind wiederum<br />
untergelegte Korkstreifen unverzichtbar,<br />
denn ohne würde ein modelliertes<br />
Schotterbett nicht das vorbildgerechte<br />
Profil mit deutlich erkennbaren Erhöhungen<br />
und Vertiefungen aufweisen.<br />
Sind die Gleise nach dem Verkleben<br />
ausgehärtet, sind eine erste Rollprobe<br />
mit Fahrzeugen sowie Funktionsproben<br />
der Weichen unumgänglich. Erst wenn<br />
alles fehlerfrei arbeitet, ist es Zeit für die<br />
nächsten Arbeitsgänge. Zu diesen zählt<br />
neben dem kompletten Verkleben aller<br />
Bahnsteigkanten natürlich auch das Anlegen<br />
der Kabelkanäle anhand der zusammengetragenen<br />
Vorbildaufnahmen<br />
sowie die Platzierung der ersten Signale.<br />
Im gezeigten Beispiel des Moduls mit<br />
Empfangsgebäude betrifft das allerdings<br />
nur eine Signalbrücke für zwei Gleise,<br />
wie sie Viessmann als recht filigranes<br />
Fertigmodell mit individuell anpassbaren<br />
Multiplex-Signalen anbietet (womit die<br />
Frage der Signalisierung auch gleich geklärt<br />
wäre).<br />
AUSBLICK<br />
Im nächsten Teil der Serie Horrem beschreiben<br />
wir einige Detailarbeiten an den<br />
Bahnsteigen sowie die Installation der<br />
ersten Signale und laternen. Sollte der<br />
Busbahnhof Halle/Saale von Viessmann<br />
dann ebenfalls lieferbar sein, geht es mit<br />
dieser Schnittstelle und dem Stadtumfeld<br />
weiter, ansonsten gibt es einen kurzen<br />
Ausflug in die Welt der Oberleitungen.<br />
Bernhard Gieser/MKL<br />
DER BAHNSTEIGBAU<br />
Damit die Bahnsteigplatten<br />
später nicht<br />
abheben können, ist<br />
die vollflächige Verklebung<br />
unter Gewicht<br />
unabdingbar.<br />
Die Aufzüge erhalten<br />
zur spaltfreien Montage<br />
eigene Aussparungen.<br />
Gegebenenfalls<br />
sind einige Feilstriche<br />
zur Anpassung nötig.<br />
Hilfsmittel wie hier ein<br />
dreifach verklebter<br />
Korkstrifen sorgen<br />
für das richtige Abstandsmaß<br />
der Gleise.<br />
Schließlich sollen<br />
später keine Trittstufen<br />
oder ähnliches<br />
am Bahnsteig hängen<br />
bleiben.<br />
Beim Platzieren der Aufzüge sollte<br />
beachtet werden, dass diese in der selben Flucht<br />
stehen, denn sie verbindet ein rechtwinkliger Gang.<br />
Fotos (16): Michael Kratzsch-Leichsenring, Leikra/Dirk Lauterbach<br />
51<br />
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Begrünung<br />
Modellbau: Nathalie Kratzsch; Foto: Leikra/Severin Selzam<br />
52<br />
DLM18-03 02-18.indd 52 19.02.18 00:16
Winterland<br />
Man sieht es momentan häufiger, aber viel zu selten in den<br />
möglichen Facetten – Schnee auf der Modellbahn. Welche<br />
Gestaltungsmöglichkeiten heute existieren, zeiht unsere<br />
Einführung ins Thema.<br />
Die schneereiche Jahreszeit ist regelmäßig auch Modellbahnzeit,<br />
denn beides weckt in der Regel sowohl beim<br />
Betrachter wie auch Modellbauer romantische (Kindheits-)<br />
Erinnerungen. Auch auf traditionellen Modellbahnausstellungen<br />
rund um den Jahreswechsel ziehen Winteranlagen<br />
die bewundernden Blicke des Publikums auf sich.<br />
Die Schaffung einer winterlichen Idylle zumindest auf einem<br />
kleineren Diorama ist kein Hexenwerk und lohnt das Ausprobieren<br />
der entsprechenden Handwerkstechniken allemal.<br />
WELCHER SCHNEE?<br />
Die wohl entscheidene Frage gleich zu Beginn der Beschäftigung<br />
mit dem Thema Winter ist die nach der richtigen<br />
Art Schnee. Wobei dies sofort die Frage nach der Art von gewünschtem<br />
Winter impliziert. Denn frisch gefallener Schnee<br />
ist etwas komplett anderes als schon länger liegender verharrschter.<br />
Entsprechend vielschichtig ist die Palette der angebotenen<br />
Materialien: Gips, Sand, Glas, Kunststofffasern, Farben etc.<br />
Und recht schnell ist klar – DAS Material für perfekten Schnee<br />
gibt es nicht, vielmehr kommt es auf die richtige Mischung<br />
sowie die Vorlieben des Modellbauers an. Am wichtigsten ist<br />
jedoch ein optimaler Untergrund, egal ob Anlagenoberfläche<br />
oder künftiger Winterbaum.<br />
NUR TANNEN?<br />
Die meisten, bis dato bekannten Winteranlagen folgen alle<br />
einem Einheitsrezept: Mit Gips modellierte Oberflächen und<br />
pastös beschneite Nadelbäume. Fertig ist der Winter.<br />
Die wirklich faszinierenden Anlagen und Dioramen folgen<br />
aber anderen Regeln und kennen eine Vielzahl von Zwischentönen.<br />
Was zugegebenermaßen auch einen vielfach<br />
höheren Arbeitsaufwand bedeutet.<br />
Wohl deshalb sind winterliche Laubbäume und Büsche<br />
deutlich seltener zu finden. Diese müssen – entgegen etlicher<br />
Befürchtungen – auch in der unbelaubten Version aber<br />
nicht nicht unbedingt im Eigenbau entstehen. Im Angebot<br />
des auf hochwertige Naturmaterialien spezialisierten deutschen<br />
Herstellers Silhouette/Mininatur finden sich auch für<br />
diesen Zweck nutzbare kahle Versionen vom Büschen und<br />
Standardbäumen wie Buche und Ahorn. Zudem existieren je<br />
nach dazustellender Situation auch andere Möglichkeiten der 53<br />
DLM18-03 02-18.indd 53 19.02.18 00:16
Begrünung<br />
Für leicht beschneite Landschaften muss zum Verhindern<br />
des Durschlagens der Farben die grüne Landsschaft<br />
mit Sprühkleber etc. dicht versiegelt werden.<br />
Schnee im Gleisbereich ist in der Regel immer verharscht<br />
und wird zumindest zwischen den Schienen besser mit<br />
reinweißem Sand nachgebildet.<br />
54<br />
Kahle Büsche sind ein unabdingbares Zubehör auf winterlichen<br />
Anlagen. Die kleine Version besitzt aber nur wenige<br />
filigrane Zweige und dient primär als Lückenfüller.<br />
Bereits die mittelgroßen Büsche haben fein auslaufende<br />
Äste, aus denen sich Zweige formen lassen.<br />
Als große Büsche oder kleine Bäume fungieren die entsprechenden<br />
Büsche aus dem Silhouette-Programm.<br />
Darstellung, wie etwa der Aufmacher dieses Beitrages zeigt.<br />
Dort sind Bäume des tschechischen Herstellers Duha zu sehen,<br />
wie man sie beispielsweise nach heftigem Schneetreiben<br />
finden kann.<br />
DER UNTERGRUND<br />
Der Unterbau für ein klassisches Winterdiorama stellt keine<br />
besonderen Ansprüche: Sofern man nicht von tiefem Winter<br />
und enormen Schneeverwehungen ausgeht, werden die Gleise<br />
zuerst wie gewohnt verlegt, angeschlossen und im Nachgang<br />
auch auf die herkömmliche Weise geschottert. Während<br />
die Landschaft mit Gips modelliert wird, bestreut man die<br />
Schotterbettungen mit reinweißem Sand und fixiert diesen<br />
ebenso wie den Schotter mit Weißleim.<br />
Mischt man dort beim Anrühren der Gipsmasse für die sonstiogen<br />
Oberflächen etwas Weißleim bei, ist alles auch nach<br />
dem Aushärten weniger spröde und bruchempfindlich. Aufgetragen<br />
wird die cremig angerührte Gipsmasse mit kleineren<br />
und verschieden geformten Modellbau-Spachteln oder einfach<br />
einem dafür zweckentfremdeten Esslöffel.<br />
Sind beispielsweise auf Wegen oder in Einfahrten später<br />
Reifen- und Trittspuren vorgesehen, werden die mit einem<br />
Fahrzeug beziehungsweise passender Modellfigur kurz vor<br />
dem endgültigen Abbinden in den noch feuchten Gips modelliert.<br />
Je nach Konsistenz der Gipsmasse hat man dafür 30<br />
bis 60 Minuten Zeit. Exakte Vorhersagen sind allerdings nicht<br />
möglich, nur Austesten ergibt die optimalen Ergebnisse.<br />
Eventuell beim Verstreichen der Gipsmasse entstandene<br />
Wülste oder Riefen lassen sich im Anschluss nach dem Aushärten<br />
der Gipsschicht leicht mit den üblichen Werkzeugen<br />
(Feile, Schleifklotz, Schleifschwamm) glätten oder ausfüllen.<br />
Sollen frisch beschneite Flächen dargestellt werden, kommt<br />
auf den weißen Untergrund einfach eine dünne Lage weißer<br />
Grasfasern (Heki). Eher verharschte Flächen modelliert man<br />
mit Schneeglitter von Auhagen oder Noch.<br />
Wer einen schneearmen beziehungsweise beginnenden<br />
Winter nachbilden möchte, gestaltet die Landschaft ebenfalls<br />
klassisch mit den bekannten Materialien, sollte beim Auswählen<br />
der Farben der benutzten Grasmatten und -fasern aber<br />
eher ausgeblichenes Grün und Beige nutzen. Um ein sehr<br />
wahrscheinliches Durchschlagen der Grundfarben auf den<br />
Schnee und die sich ergebende Grün- oder Gelbverfärbung<br />
zu vermeiden, muss anschließend alles mit mattem Sprühlack<br />
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Eine beschneite Kombination kleiner Büsche. Als Schnee<br />
dient durch ein Sieb gestrichenes Gipspuder, dem etwas<br />
Glitter (Auhagen) untergemischt wurde.<br />
oder dem neuen Landschaftskleber von Noch versiegelt werden<br />
und entsprechend ein bis zwei Tage austrocknen. Erst<br />
dann kann es ans Beschneien gehen.<br />
.BAUMTYPEN<br />
Im Sortiment von Silhouette/Mininatur finden sich zur Ausgestaltung<br />
einer Winterlandschaft verschiedene Typen kahle<br />
Büsche (klein, mittel, hoch) sowie kahle Buchen und Ahorn mit<br />
und ohne Efeu-Bewuchs. Die als Dreiergruppe gelieferten Büsche<br />
lassen sich leicht trennen und auch einzeln platzieren.<br />
Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn man unterschiedliche<br />
Wuchshöhen nach eigenem Gusto kombinieren möchte.<br />
Der Vorteil der größeren Büsche sind ihre sehr filigran und<br />
feingliedrig auslaufenden Zweige. Sie lassen sich leicht biegen<br />
und füllen bei Kombinationen mit kleineren, stämmigen<br />
Büschen mögliche Lücken. Damit ergibt sich ein geschlossenes<br />
Bild und zugleich eine gute Basis für den anstehenden<br />
Feinschliff der Szenerie.<br />
Wer es etwas preiswerter möchte, kann auch auf entsprechende<br />
Rohlinge aus dem Zubehörhandel zurückgreifen. Allerdings<br />
sollten nicht einfach – wie oft gesehen – die Rohlinge<br />
einfach weiß gestrichen werden. Weitaus realistischer wirkt<br />
Die mittelgroßen Büsche wirken nach der selben Behandlung<br />
dank der höheren Anzahl an Filigranzweigen<br />
deutlich winterlicher.<br />
es, wenn die Kronen mit Seeschaum weiter verdichtet werden.<br />
Im Anschluss sorgt ein Farbauftrag aus der Sprühdose<br />
für das nötige Finish: Weiß für frisch eingeschneit oder Grau<br />
für schlichte, kahle Äste und Zweige. Natürlich kann auch eine<br />
dünne Schciht feiner Grasfasern aufgetragen werden, um<br />
frisch gefallenen Schnee zu imitieren.<br />
GEBÄUDE<br />
Auch die auf der Anlage befindlichen Gebäudedächer erhalten<br />
entsprechend den Vorstellungen des Modellbauers einen<br />
dünnen Farb- oder Gipsüberzug, bevor der eigentliche Schnee<br />
aufgetragen wird.<br />
Ob Fasern oder Glitter hängt wie schon bei der Landschaft<br />
davon ab, was dargestellt werden soll. einen guten Eindruck<br />
vermitteln Fotos der Originale oder eigene winterliche Spaziergänge<br />
mit der Kamera.<br />
Allerdings sollten Fenster und aktive Schornsteine ausgespart<br />
werden, denn dort bleibt naturgemäß kaum Schnee<br />
liegen. Auch bei diesen Arbeitsschritten gilt wieder – vor dem<br />
Gestalten auf der Anlage ruhig erst einmal an einem einfachen<br />
Bausatz üben und den alten Satz berücksichtigen: Weniger ist<br />
in den meisten Fällen mehr!<br />
Als Grundierung erhalten die Gebäudedächer eine dünne<br />
Schicht Schneefarbe (Auhagen, Noch).<br />
Preiswerte Laubbäume: Kunststoffrohlinge, deren weiß<br />
lackierte Kronen mit Seeschaum verdichtet werden.<br />
55<br />
DLM18-03 02-18.indd 55 19.02.18 00:17
Begrünung<br />
Abwechslung bringen die mit Efeu bewachsenen kahlen<br />
Bäume, hier ein Ahorn. Selbstverständlich können die<br />
Äste und Zweige noch individuell verformt werden.<br />
FEINSCHLIFF<br />
Damit ein echter Wintereindruck entstehen kann, bedarf es<br />
natürlich einer richtigen Portion Schnee. Optisch ansprechende<br />
Ergebnisse lassen sich allerdings nur aus einer Mischung<br />
aus wenig Schneeglitter (Auhagen oder Noch), Rotband-Gips<br />
und Porzellin (beides aus dem Baumarkt) erreichen. Je höher<br />
der Gipsanteil in der Mischung, desto gröber strukturiert fällt<br />
am Ende die Oberfläche aus. Bei Bedarf lässt sich die Haftung<br />
noch leicht verbessern, indem die Oberflächen mit einem sehr<br />
feinen Wasser-Sprühnebel aus einer Blumenspritze befeuchtet<br />
werden. Im Übrigen bindet der Modellschnee im Lauf der Zeit<br />
mit der vorhandenen Luftfeuchtigkeit sehr fest ab und hinterlässt<br />
so eine angeraute Fläche, die dem Eindruck leicht verharschten<br />
Schnees sehr nahe kommt.<br />
Wie bei einem guten Kuchen wird die fertig gestaltete Modell-Landschaft<br />
mit der Mischung aus einem sehr feinen Sieb<br />
überstreut.<br />
Nach dem Reinigen der Schienen mit einem handelüblichen<br />
Reinigungsgummi steht einer Probefahrt durch die verschneite<br />
Modell-Landschaft nichts mehr im Weg.<br />
Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
Mit einer aufgesiebten Schicht Gipspulver sieht der efeubewachsene<br />
Baum recht winterlich aus. Die natürliche<br />
Luftfeuchte sorgt im Lauf der Zeit für einen festen Halt.<br />
BASISMATERIALIEN<br />
Schnee:<br />
- Sand (Reinweiß): Schrax<br />
- Kurzfasern: Heki<br />
Winterbäume (Silhouette)<br />
- Ahorn kahl mit Efeu, Höhe 17-20 cm (231-20)<br />
- Buche kahl, Höhe ca. 10 cm (220-10)<br />
- Buche kahl, Höhe 18-20 cm (220-20)<br />
- Buche kahl, Höhe 25-27 cm (220-30)<br />
- Buche kahl mit Efeu, Höhe 18-20 cm (221-20)<br />
- Trauerweide kahl, Höhe ca. 10 cm (240-10)<br />
- Büsche kahl, Höhe 5 cm (251-00)<br />
- Büsche kahl, Höhe ca. 7-8 cm (250-00)<br />
- Büsche kahl, Höhe ca. 10 cm (250-10)<br />
- Busch kahl, Höhe 19 cm (350-20)<br />
Weitere Basismaterialien finden sich bei Auhagen,<br />
Busch, Faller und Noch.<br />
Wichtig für guten Winter sind auch<br />
die lieben Kleinigkeiten wie<br />
Schneezäune (Busch)<br />
und Winterdienst.<br />
56<br />
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Eine derart professionell gestaltete<br />
Winterlandschaft ist ein echter Blickfang.<br />
Gesteigert wird diese<br />
Wirkung natürlich noch durch<br />
professionell patinierte Fahrzeuge.<br />
57<br />
DLM18-03 02-18.indd 57 19.02.18 00:18
Werkstatt<br />
Zwar schon mit Reisenden besetzt,<br />
sonst aber schachtelfrisch nackt<br />
präsentiert sich der Steuerwagen<br />
von Piko.<br />
Ein „Brett“ vorm Kopf<br />
In vielen Regionen fuhren die Steuerwagen mit Karlsruher<br />
Kopf auch mit markantem Schneepflug durch die Lande.<br />
Dank passender Ersatzteile ist der Nachbau nicht schwer.<br />
HILFSMITTEL<br />
• Zurüstsatz Pufferbohle einer<br />
beliebigen Lok<br />
• Austausch-Schürze einer<br />
V200-Ost (Roco)<br />
• Bastelmesser, Feile<br />
• Handbohrer 1,5 mm<br />
• Seitenschneider<br />
• Messschieber<br />
• eventuell Klebstoff.<br />
Da steht er nun nach Stunden des<br />
Bastelns auf der Werkbank: mit Innenbeleuchtung,<br />
neuen Beschriftungen und<br />
jeder Menge Figuren – dennoch wirkt<br />
der Steuerwagen von Piko nicht wirklich<br />
überzeugend. Irgendetwas fehlt noch.<br />
ZURÜSTTEILE<br />
Klar, die Front ist vergleichsweise<br />
nackt. Außer dem leeren Schacht der<br />
Kupplungsaufnahme bietet die Front<br />
nichts. Einladend geht anders. Erster<br />
Schritt der sich anschließenden Umbaumaßnahmen<br />
ist deshalb das Nachrüsten<br />
der obligatorischen Zutaten wie<br />
Bremsschläuche und Zughakenattrappe.<br />
Ein entsprechender Spritzling findet<br />
sich in der Bastelkiste, er stammt von einem<br />
für den Anlageneinsatz nur einseitig<br />
zugerüsteten Lokmodell.<br />
Die vier Bohrungen für Bremsschläuche<br />
und eine für den Zughaken sind mit<br />
einem kleinen Handbohrer schnell gemacht,<br />
exakte Abmessungen sind dafür<br />
nicht nötig. Augenmaß und etwas Abstand<br />
zur leichteren Montage neben den<br />
Fotos (6): Michael Kratzch-Leichsenring<br />
58<br />
Aus dem Zurüstbeutel eines Lokmodells stammen die<br />
Bremsschläuche und der Kupplungshaken.<br />
Für alle Bauteile werden manuell vorsichtig passende<br />
Aufnahmebohrung in der Pufferbohle platziert.<br />
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Das Ergebnis des kurzen<br />
Aufenthaltes in der<br />
Werkstatt. Dem Anlageneinsatz<br />
steht nun nichts<br />
mehr im Weg.<br />
Puffern reicht. Die Position für den Zughaken<br />
ist am Modell zudem klar definiert.<br />
Etwas Klebstoff sichert die neuen Anbauteile<br />
gegen das Herausfallen. Nun<br />
sieht der Steuerwagen schon deutlich<br />
gefälliger aus. Der Vergleich mit einigen<br />
Vorbildaufnahmen offenbart aber eine<br />
weitere Option.<br />
DER SCHNEERÄUMER<br />
Bei nicht wenigen Steuerwagen mit<br />
Karslruher Kopf fällt der nicht gerade<br />
zierliche Schneeräumer mit zwei schräg<br />
verlaufenden markanten Knicken auf,<br />
mit dem diese auch sommers unterwegs<br />
waren. Damit stand die Frage im Raum,<br />
woher nehmen – Eigenbau aus Plattenmaterial<br />
oder Nutzung eines geeigneten<br />
Ersatzteiles? Letzteres ist augenscheinlich<br />
der einfachere Weg, sofern man<br />
weiß, welches Ersatzteil es sein soll.<br />
Der Zufall lenkte den Blick auf eine<br />
werksneue Taigatrommel der PKP, die<br />
eben genau solch markante Schneeräumer<br />
besitzt. Weil sie als Zuglok und nicht<br />
als Vitrinenmodell dienen soll, war eines<br />
dieser Teile also entbehrlich.<br />
Die Abmessungen der Aussparung im<br />
Wagenboden wurden mittels Messschieber<br />
abgegriffen und übertragen, ein Seitenschneider<br />
leistete bei der ersten groben<br />
Formanpassung gute Dienste. Die<br />
nötige Feinanpassung übernahm dann<br />
eine mittelfeine Vierkant-Schlüsselfeile.<br />
Zwischendurch wurde der Schneeräumer<br />
auch provisorisch eingepasst,<br />
schließlich sollte er straff und nicht zu<br />
locker sitzen. Als diese Bedingung erfüllt<br />
war, wurde das neue Anbauteil mit<br />
wenig Kraftkleber in die Aussparung des<br />
Wagenkastens unterhalb der Pufferbohle<br />
eingeklebt.<br />
Nach einer ausreichenden Härtezeit<br />
von rund 24 Stunden und einer letzten<br />
optischen Kontrolle stand dem ausgiebigen<br />
Anlageneinsatz schließlich nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Natürlich kann jeder den realistischen<br />
Eindruck des Fahrzeuges durch individuelles<br />
Patinieren von Dach und Drehgestellen<br />
mit matten Schwarz- beziehungsweise<br />
Rosttönen weiter verbessern.<br />
Michael U. Kratzsch-Leichsenring<br />
Die Abmessungen der Frontaussparung lassen sich<br />
leicht mit einem Messschieber abgreifen.<br />
Der grob vorgeschnittene Schneeschieber wird mit wenigen<br />
Feilstrichen an die exakte Gehäuseform angepasst<br />
59<br />
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Neues entdecken<br />
60 Ein<br />
Alpentraum<br />
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Modellbahnanlagen nach Motiven<br />
der Schweizer Bergwelt bieten<br />
sowohl den Erbauern wie auch<br />
den Betrachtern eine Reihe von Vorteilen.<br />
Erste können ohne große Kunstkniffe<br />
dank plausibler Tunnel Schattenbahnhöfe<br />
und unsichtbare Kehren anlegen,<br />
um den Betriebsablauf spannender zu<br />
gestalten. Und weil die Landschaft mit<br />
durchaus beachtlichen Höhendifferenzen<br />
aufwarten kann, ergeben sich fast<br />
beiläufig die für eine gute Präsentation<br />
notwendigen Hintergründe.<br />
DAS ANLAGENKONZEPT<br />
Die H0m-Anlage Margaaz ist zwar<br />
nach Motiven der Rhätischen Bahn entstanden,<br />
folgt aber keinem konkreten<br />
Vorbild. Und auch wenn durchaus eine<br />
andere Option bestanden hätte, ist die<br />
Gleisführung auf der Anlage nicht geschlossen,<br />
sondern offen in Form eines<br />
großen U. Der Betrachter bekommt dies<br />
jedoch kaum zu sehen.<br />
Die Zugfahrten beginnen für den betrachter<br />
unsichtbar im dreigleisigen<br />
Schattenbahnhof im unteren hinteren<br />
Teil der Anlage. Nach Durchfahren einer<br />
langen Linkskurve folgt nach Verlassen<br />
des Tunnels die Einfahrt in den<br />
Bahnhof Margaaz. An diesen schließt<br />
sich wieder ein Tunnel mit innenliegender<br />
Gleiswendel an. Nachdem der Zug<br />
so an Höhe gewonnen hat, kommt er im<br />
rechten Anlagenteil oberhalb des Bahnhofes<br />
wieder ans Tageslicht und befährt<br />
eine große Kehre. Diese mündet wiederum<br />
in einen beachtlichen Viadukt, der<br />
ein Seitental hinter dem Bahnhof Margaaz<br />
überspannt und gleichzeitig den<br />
Anlagenhintergrund bildet. Im Anschluss<br />
führt die Strecke noch in leichten Bögen<br />
am Hang entlang, bevor sie durch einen<br />
Tunnel im oben liegenden und wiederum<br />
nicht einsehbaren Schattenbahnhof mit<br />
ebenfalls drei Betriebsgleisen einmündet.<br />
Das dort nötige Umsetzen der Loks<br />
bei Güterzügen erfolgt manuell vor Ort.<br />
Gesteuert wird die Anlage klassisch<br />
analog über zwei Fahrregler und entsprechend<br />
abschaltbare Gleisabschnitte.<br />
In den Schattenbahnhöfen vermitteln<br />
installierte Videokameras Bilder zur jeweiligen<br />
Betriebssituation an den Bediener,<br />
der seinen Platz seitlich des Bahnhofes<br />
findet und so auch für Fragen des<br />
Publikums zur Verfügung steht.<br />
Tunnel, Brücken, Kehren - die Zutaten einer typischen Modellbahn<br />
bietet die Schweiz zuhauf. Die belgische Modellbautruppe PAJ<br />
schuf daraus eine Anlage nach Motiven der Rhätischen Bahn.<br />
61<br />
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Neues entdecken<br />
Ein lokbespannter Personenzug hat den unteren Schattenbahnhof verlassen<br />
und gelangt in einem kleinen Einschnitt ans Tageslicht<br />
Nach wenigen Metern Fahrt wird der Bahnhof Margaaz erreicht, wo bereits der<br />
Gegenzug auf die Kreuzung mit dem Personenzug wartet.<br />
DER FUHRPARK<br />
Das rollende Material stammt wie auch<br />
das Gleissystem ausnahmslos vom<br />
Schmalspurspezialisten Bemo, dem<br />
Lieferanten für sämtliche Modelle nach<br />
Schweizer Vorbild schlechthin.<br />
Eingesetzt werden sowohl lokbespannte<br />
Güter- und Personenzüge wie<br />
auch als Wendezug verkehrende Garnituren.<br />
Letztere haben natürlich den großen<br />
Vorteil, in den Schattenbahnhöfen<br />
nicht umsetzen zu müssen.<br />
Auf Decoder umgerüstet wurde nichts,<br />
denn die gesamte Anlage wird analog<br />
gesteuert. Dies genügt den Erfordernissen<br />
vollauf und die im Digitalen möglichen<br />
Funktionen wie Betriebsgeräusche<br />
und selbst Licht gehen im Ausstellungsbetrieb<br />
auf einer derart großen Anlage<br />
mit über 25 Quadratmetern Anlagenfläche<br />
sowieso unter.<br />
DETAILS ÜBERZEUGEN<br />
Zu den wichtigen Ausstattungsdetails<br />
der Anlage zählen neben der markanten<br />
Oberleitung aus dem Sortiment des von<br />
Sommerfeldt vor allem die wenigen Gebäude<br />
in der typischen alpenländischen<br />
Architektur mit hohem Holzanteil.<br />
Sie stammen wie das Bahnhofsgebäude<br />
mitsamt Güterschuppen entweder<br />
aus Kleinserienproduktion oder aber<br />
entstanden wie einige Bauernhäuser im<br />
Seitental hinter dem Bahnhof im kompletten<br />
Eigenbau nach entsprechenden<br />
Fotovorlagen und eigenen Maßskizzen.<br />
Die gelungene Landschaft mit einem<br />
Höhenunterschied von bis zu einem Meter<br />
wurde in einem bewährten Mix aus<br />
Matten, Fasern und Flocken von Mininatur<br />
und Heki gestaltet. Den Unterbau<br />
bildet aus Gewichtsgünden an vielen<br />
Stellen Drahtgaze, die mit Pappmachee<br />
überzogen ist. Bewaldete Hänge dagegen<br />
besitzen zum besseren Halt für die<br />
Bäume einen Unterbau aus dickeren<br />
Styrodurplatten.<br />
Die mehreren hundert Bäume auf der<br />
Anlage wiederum entstammen den Sortimenten<br />
von Heki, Jordan und anderen,<br />
wurden aber alle noch entsprechend<br />
farblich wie auch optisch in ihren Formen<br />
von den Erbauern angeglichen.<br />
Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
62<br />
Der Bahnhof liegt ein weiten Teilen auf einem mit einer imposanten Stützmauer<br />
abgestützten Damm, durch den auch die schmale Zufahrtstraße führt.<br />
DLM18-03 02-18.indd 62 19.02.18 00:20
Den hinteren Anlagenabschluss bildet zu einem großen Teil ein Steinbogenviadukt. Bevor der Triebwagenverband aber<br />
einfahren kann, muss er die rechts liegende Kehre mit anschließendem Tunnel samt Gleiswendel durchfahren.<br />
Nach Passieren der großen Wendel im Tunnel auf dem rechten Anlagenrand kommt der Zug oberhalb des Bahnhofes<br />
zum Vorschein, um nun in großem Bogen über die alpine Hochebene in Richtung Viadukt zu fahren.<br />
63<br />
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Neues entdecken<br />
Die beiden Bauernhäuser unterhalb des Viaduktes entstanden einerseits durch Abwandlung bekannter Bausätze<br />
beziehungsweise im anderen Fall komplett im Eigenbau nach eigenen fotografischen Vorlagen.<br />
64<br />
Das für die meisten Besucher unverzichtbarste Modell ist sicher das bekannte „Krokodil“, welches hier in schöner<br />
Landschaft vor einem Güterzug auf die Ausfahrt in Richtung oberem Schattenbahnhof wartet.<br />
DLM18-03 02-18.indd 64 19.02.18 00:21
Das Steuerpult der Anlage befindet<br />
sich unterhalb des Bahnhofes Margaaz<br />
und fällt für die Anlagengröße<br />
vergleichsweise bescheiden aus.<br />
Nichts sichtbar ist der rechts unten<br />
stehende Monitor zur Überwachung<br />
der Schattenbahnhöfe.<br />
Oberhalb des Bahnhofes schlängelt sich die Strecke nach Verlassen des Viaduktes noch ein wenig am Hang entlang,<br />
bevor nach einem weiteren Gleisbogen mit Tunneleinfahrt der obere Schattenbahnhof erreicht wird.<br />
65<br />
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Neugierig?<br />
Fotos (2): Michael Kratzsch-Leichsenring<br />
Und in <strong>Ausgabe</strong> 4 ...<br />
66<br />
Sie hat Fans in Ost wie West, ihr Stern<br />
beim Vorbild sinkt allerdings, während<br />
im Modell nach Jahren einer scheinbarer<br />
Marktsätttigung neue Konstruktionen<br />
anrollen. In <strong>Ausgabe</strong> 4 des <strong>Dreileiter</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong>s werfen wir einen Blick auf die<br />
Geschichte der russischen Großdiesel<br />
der Baureihen 130/131/132 der DR und<br />
232 der DBAG und vergleichen die aktuell<br />
verfügbaren Wechselstromversionen<br />
der Herstreller von Brawa<br />
über ESU, Märklin und Roco<br />
bis Piko.<br />
Eine Nebenrolle zu dieser<br />
Thematik spielt die Abwandlung<br />
von Fallers Tankstelle<br />
als Element im moderneren<br />
Bahnbetriebswerk.<br />
Im Bereich Landschaftsgestaltung<br />
geht es um kleine<br />
Basteleien und passende<br />
Produkte zum Thema Frühjahr.<br />
Weil dazu ein neues<br />
Schaustück entstand, gehen wir auch auf<br />
das Thema der optischen Verfeinerungen<br />
an den C-Gleisen von Märklin ein.<br />
Die in dieser <strong>Ausgabe</strong> wegen der Berichterstattung<br />
zur Spielwarenmesse<br />
leider unter die Räder gekommene bauanleitung<br />
des Ravenna-Viaduktes von<br />
Noch holen wir zeitnah ebenfalls in <strong>Ausgabe</strong><br />
4 des <strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>s nach.<br />
Fortgesetzt wird selbstverständlich die<br />
Einsteiger-Serie zu den ersten Schritten<br />
von der Startpackung zur ersten eigenen<br />
Anlage.<br />
Nicht fehlen dürfen natürlich auch die<br />
Standard-Themen wie Anlagenberichte,<br />
der Blick auf besondere Neuheiten<br />
oder weitere Tests aktuell eingetroffener<br />
Fahrzeugneuheiten sowie der Blick auf<br />
nützliches Digitalzubehör für<br />
Anlage oder Diorama.<br />
Zu guter Letzt möchten wir<br />
Sie, liebe Leser, wie immer<br />
darauf hinweisen, dass sich<br />
einzelne Themen aus Aktualitätsgründen<br />
verschieben<br />
können.<br />
Wir bitten dafür um Ihr Verständnis.<br />
Ihr Redaktionsteam des<br />
<strong>Dreileiter</strong>-<strong>Magazin</strong>es<br />
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