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gab Januar 2021

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WARUM N=N JEDEN BETRIFFT<br />

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41<br />

WAS BEDEUTET EIGENTLICH N=N?<br />

Wenn Menschen mit HIV eine Therapie<br />

erhalten und dadurch erfolgreich „unter<br />

der Nachweisgrenze“ sind, können sie das<br />

Virus nicht mehr übertragen. In diesem<br />

Zusammenhang begegnet man häufig der<br />

Abkürzung n=n (“nicht nachweisbar =<br />

nicht übertragbar“) - oder Englisch U=U<br />

(„Undetectable = Untransmittable). 1,2<br />

Der Begriff der Nachweisgrenze - also der<br />

Wert, unter dem das HI-Virus im Blut nicht<br />

mehr nachgewiesen werden kann - ist<br />

allerdings nicht einheitlich definiert. Das<br />

liegt daran, dass sowohl die Messmethoden<br />

immer genauer werden als auch unterschiedliche<br />

Messgeräte in Verwendung sind.<br />

Die Zuverlässigkeit der Messung ist jedoch<br />

immer gleich.<br />

Zwei große wissenschaftliche Studien, die<br />

sich mit dem Thema n=n beschäftigen (die<br />

sog. PARTNER-Studien), haben das genauer<br />

untersucht. Dabei wurden insgesamt mehr<br />

als 135.000 Sexualkontakte ohne Kondom<br />

ausgewertet, bei denen ein*e Partner*in<br />

HIV-positiv und der/die andere HIV-negativ<br />

war. Hier wurde bei einer Viruslast (das ist<br />

die Menge der HI-Viren im Blut) von < 200<br />

Viruskopien pro Milliliter Blut von einer Nicht-<br />

Nachweisbarkeit gesprochen. 3 Die Ergebnisse<br />

dieser Studien zeigten, dass es dabei<br />

in keinem Fall zu einer Übertragung von HIV<br />

kam, wenn der/die HIV-positive Partner*in<br />

durch Therapie erfolgreich unter der Nachweisgrenze<br />

war. Als HIV-positiver Mensch<br />

kann man also unter einer erfolgreichen<br />

Therapie selbst durch Sex ohne Kondom<br />

niemanden mit HIV infizieren. Dieses Wissen<br />

ist für alle Menschen wichtig - ganz unabhängig<br />

vom eigenen HIV-Status.<br />

WENN WISSEN ZUNIMMT, NIMMT<br />

STIGMATISIERUNG AB.<br />

Als HIV-negativer Mensch zu wissen, dass<br />

HIV unter erfolgreicher Therapie nicht mehr<br />

übertragbar ist und ein Bewusstsein dafür zu<br />

haben, wie das Leben von Menschen mit HIV<br />

heutzutage aussieht, kann die unbegründeten<br />

Ängste im Umgang mit HIV-positiven<br />

Menschen nehmen. Diese beruhen vor allem<br />

auf der Furcht, sich im Alltag und beim Sex<br />

mit HIV-Positiven anstecken zu können.<br />

Aktuelles Wissen und die kontinuierliche<br />

Aufklärung der Gesellschaft – beispielsweise<br />

durch Kampagnen wie #HIVERSITY, welche<br />

die Vielfalt von HIV-positiven Menschen<br />

und deren Leben zeigt - sind essenziell, um<br />

überholte Vorstellungen und Stigmatisierung<br />

abzubauen.<br />

Für Menschen mit HIV führt das Wissen um<br />

n=n zu einem gelasseneren Umgang mit der<br />

eigenen Sexualität. Denn es verschwinden<br />

Zweifel und Ängste, Sexualpartner*innen<br />

anstecken zu können, was sich auch vorteilhaft<br />

auf die persönliche mentale Gesundheit<br />

auswirkt. Und wenn man sexuell und mental<br />

gesund ist, steigt auch die eigene Lebensqualität<br />

und Zufriedenheit.<br />

Als Mensch mit HIV trägt auch der offene<br />

Austausch mit seiner/m Ärzt*in zu mehr<br />

Lebensqualität bei. Denn wenn man als<br />

HIV-positiver Mensch selbst die eigenen<br />

Bedürfnisse und auch deren Veränderung<br />

im Arztgespräch thematisiert, kann diese*r<br />

die beste Unterstützung leisten. So kann<br />

man zum Beispiel gemeinsam die Therapie<br />

auswählen, die am besten zum aktuellen<br />

Lebenstil passt.<br />

Weitere Informationen zu n=n und persönliche<br />

Geschichten zum Leben mit<br />

HIV unter www.livlife.de.<br />

Unterstützt von ViiV Healthcare<br />

1<br />

Eisinger et al., HIV Viral Load and Transmissibility of HIV Infection<br />

- Undetectable Equals Untransmittable, JAMA February 5,<br />

2019 Volume 321, Number 5 (Reprinted).<br />

2<br />

European AIDS Clinical Society Guidelines, Version 10.1,<br />

Stand Oktober 2020. Last accessed: November 2020<br />

3<br />

Rodger AJ, Cambiano V, Bruun T et al. Sexual Activity Without<br />

Condoms and Risk of HIV Transmission in Serodifferent Couples<br />

When the HIV-Positive Partner Is Using Suppressive Antiretroviral<br />

Therapy. JAMA 2016, 316(2).<br />

# HIVersity<br />

Weil wir mehr sind als nur HIV-positiv: LiVLife.de<br />

NP-DE-HVU-ADVT-200009-11/2020

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