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gab Januar 2021

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4 FRANKFURT<br />

Kolumne<br />

ILLUSTRATION: JANIS CIMBULIS<br />

COMMUNITY<br />

FOTO: COTTONBRO, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />

Genau genommen fängt man<br />

ja nur wieder von vorne an, die<br />

Monate zu zählen, während<br />

die gemeinsame Karussellfahrt<br />

um die Sonne Runde<br />

um Runde dreht. 2020, das<br />

Jahr, dem nicht viele Gegenargumente<br />

einfallen, wenn<br />

man es komplett verkorkst<br />

nennt, liegt hinter uns. Kaum<br />

ein Mensch lebt noch, der sich<br />

erinnern kann, wann ein Jahr<br />

uns zuletzt vor so viele neue<br />

Situationen und Herausforderungen<br />

gestellt, soviel Umdenken<br />

erzwungen, so viele neue<br />

Erfahrungen hervorgebracht<br />

hat und vieles Klarer erscheinen<br />

ließ. Beispielsweise, dass<br />

eine gemütliche Jogginghose<br />

bezüglich Dauertragbarkeit<br />

den allermeisten Kleidungsstücken<br />

den Rang abläuft. In<br />

den Lockdown-Monaten hat<br />

sich aber auch das Dickicht<br />

des Alltags gelichtet. Die<br />

Ranken von sozialem Umgang,<br />

Konsum, Genuss und<br />

unerschöpflichen Freizeitangeboten<br />

wurden grob beiseite<br />

gezerrt, der Blick aufs Wesentliche<br />

frei und Raum geöffnet<br />

für die Beschäftigung mit sich<br />

selbst. Unter den Bedingungen<br />

der Corona-Pandemie<br />

kristallisierten sich nicht nur<br />

in Politik, Wirtschaft, Gesundheitssystem<br />

und Gesellschaft<br />

die jeweiligen Stärken und<br />

Schwächen heraus. Auch an<br />

uns selbst und den Menschen,<br />

die uns nahe stehen, haben<br />

wir sie deutlicher wahrnehmen<br />

können. Das war nicht immer<br />

angenehm. Aber hilfreich, um<br />

die Krise tatsächlich in eine<br />

Chance für <strong>2021</strong> zu wenden<br />

und dafür zu nutzen, die eigenen<br />

Stärken zu stärken und<br />

an erkannten Schwächen<br />

zu arbeiten ...<br />

... weiterlesen auf<br />

www.männer.media/<br />

regional/<strong>gab</strong><br />

„Save the<br />

Queer* Bars<br />

of FFM“<br />

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt hat eine zweite Spendenaktion<br />

ins Leben gerufen, mit deren Hilfe das Switchboard und der Club La Gata erhalten<br />

werden sollen.<br />

Der Corona-Winter ist hart, vor allem für das<br />

Kultur- und Gastrogewerbe, das mit den wirtschaftlichen<br />

Folgen einer kaum absehbaren<br />

zweiten Schließungsphase zu kämpfen hat.<br />

Planungssicherheit gibt’s nicht, und staatliche<br />

Förderprogramme reichen oft nicht aus, wenn<br />

Mieten und Löhne gezahlt werden müssen.<br />

Für die queere Community steht viel auf dem<br />

Spiel, denn Szene-Bars dienen nicht nur der<br />

Feierabendgestaltung, sondern verstehen<br />

sich als wichtige Safe Spaces.<br />

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt setzt<br />

sich deshalb für die queeren Bars in Frankfurt<br />

ein. Bereits im Frühjahr <strong>gab</strong> es einen virtuellen<br />

Spendentopf, dessen Inhalt monatlich auf<br />

alle Bars aufgeteilt wurde, die um Unterstützung<br />

gebeten hatten. Die Notwendigkeit<br />

einer zweiten Spendenaktion ist für die<br />

Bündnismitglieder Josefine Liebing, Christian<br />

Gaa und Saskia Moldenhauer offensichtlich:<br />

„Ein umsatzschwacher Sommer 2020<br />

und die erneute Schließung<br />

bedrohen die Existenz der<br />

weltweit ältesten und<br />

Frankfurts einzigen<br />

Bar für lesbische*<br />

Frauen* Club La<br />

Gata und der<br />

Frankfurter queeren<br />

Institution<br />

Switchboard.”<br />

Unterstützt wird die Aktion durch die<br />

Crowdfunding-Plattform Startnext, die im<br />

Rahmen ihres Programms „support your<br />

local bar“ jeden Spendenbetrag um einen<br />

Aufschlag von 25 Prozent ergänzt. Anders<br />

als beim ersten Spendenaufruf wandern die<br />

hoffentlich zahlreichen Euro nicht in einen<br />

einzigen Spendentopf. Stattdessen können<br />

Spender*innen gezielt „ihre“ bevorzugte Bar<br />

unterstützen.<br />

Gut möglich, dass sich im Corona-Winter<br />

noch andere queere Bars der Aktion<br />

anschließen und weitere Fördertöpfe<br />

eingerichtet werden. Für Josefine Liebing,<br />

Pressesprecherin des Bündnisses, ist dieser<br />

Support selbstverständlich:<br />

„Wir solidarisieren uns mit den Anlaufstellen<br />

wie Switchboard und La Gata und kämpfen<br />

weiter für den Erhalt der zentralen Struktur<br />

für queere Menschen! Diese Rückzugsorte<br />

sind essentiell, wenn es darum geht, Kontakt<br />

zu Menschen mit den gleichen Erfahrungen<br />

zu finden und sich auszutauschen. Das trägt<br />

zum eigenen Selbstverständnis viel bei,<br />

aus dem die Menschen ihr Selbstvertrauen<br />

gewinnen.“ *mas<br />

www.vielfalt-frankfurt.de<br />

Hier geht´s zu den Spendenaktionen für<br />

den Club La Gata und das Switchboard<br />

www.startnext.com/la-gata-retten<br />

www.startnext.com/switchboard-retten

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