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gab Januar 2021

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18 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />

EIN QUEERES ZENTRUM<br />

Auch die Hessische Landeshauptstadt soll ein Queeres Zentrum bekommen. Noch stehen<br />

die Planungen am Anfang: Seit 2019 wird das Projekt von einem Arbeitskreis aus verschiedenen<br />

Vertreter*innen Wiesbadener Community-Vereine und -Institutionen des Runden<br />

Tischs LSBT*IQ Wiesbaden konzeptioniert. Mitte November wurden die Planungen und<br />

Ideen erstmals auf der Bürgerbeteiligungsplattform dein.wiesbaden.de vorgestellt – mit<br />

der Aufforderung, Kommentare und Ideen einzubringen. Ein Gespräch mit Peter Hofacker<br />

von pro familia, einer der treibenden Kräfte des Projekts.<br />

FOTO: PRO FAMILIA<br />

Peter Hofacker<br />

Peter, bevor wir über das Queere Zentrum<br />

sprechen: Man würde bei pro familia erst<br />

mal nicht vermuten, dass sie sich explizit<br />

für queere Themen engagiert?<br />

Ja, das stimmt. Pro familia wird nicht ganz so häufig<br />

als Unterstützerin für die LSBTIQ*-Community<br />

empfunden. Wir sind in der Szene auch nicht so<br />

präsent wie zum Beispiel die AIDS-Hilfe mit ihrem<br />

Streetwork. Aber das Thema ist bei uns schon<br />

länger präsent. Wir sind zum Beispiel von Anfang an<br />

Teilnehmende des Runden Tischs LSBT*IQ Wiesbaden,<br />

haben im Landesverband seit sechs oder sieben<br />

Jahren einen eigenen Runden Tisch zum Thema<br />

Vielfalt, wo auch geschaut wird, wie pro familia<br />

die Szene und die Community unterstützen kann.<br />

Wir organisieren auch Veranstaltungen zum Thema.<br />

Wir sind da schon gut aufgestellt. Und dass sich<br />

pro familia für das Queere Zentrum engagiert hat,<br />

hat auch einen weiteren Grund: Organisationen mit<br />

hauptamtlichen Ressourcen und Mitarbeiter*innen<br />

haben ein ganz anderes Kontingent, das sie in so<br />

ein Projekt wie das Queere Zentrum reinstecken<br />

können. Viel mehr als das ehrenamtliche Organisationen<br />

können.<br />

Wer ist außer pro familia Teil der Arbeitsgruppe<br />

für das Queere Zentrum Wiesbaden?<br />

Stefan Kräh von der Koordinierungsstelle, ein<br />

Vertreter vom LSBTIQ*-Netzwerk Rhein-Main,<br />

Vertreter*innen von Warmes Wiesbaden, von der<br />

dgti, der AIDS-Hilfe Wiesbaden, des Stadtjugendrings<br />

und der Insel-Gruppe. Das ist der harte Kern.<br />

FOTO: ALINA BLUMBERG, PEELS.COM, GEMEINFREI<br />

Einer der zentralen Vorteile eines Queeren<br />

Zentrums, der immer wieder genannt wird,<br />

ist, dass Angebote und Beratungen gebündelt<br />

an einem Ort sind. Wie sieht die Situation<br />

in Wiesbaden denn momentan aus?<br />

Es gibt wenige Vereine die hauptamtlich aufgestellt<br />

sind und eigene Räume haben, wie zum Beispiel die<br />

AIDS-Hilfe oder pro familia. Sie können ihre Angebote<br />

dort stattfinden lassen. Das fällt bei anderen<br />

Gruppen einfach weg. Alle, die rein ehrenamtlich<br />

engagiert sind, müssen sich mit Privaträumen<br />

begnügen oder mit Räumen die sie von anderen<br />

Organisationen zur Verfügung gestellt bekommen.

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