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Special Edition: Oberösterreich (7.8 MB)

| Immobilienmarkt Oberösterreich | | Zahlen Daten Fakten | | Exklusiv im Fokus-Interview: Michael Baert, Ferdinand Hochleitner, Gerhard Humer & Norbert Obermayr; Christian M: Kaindl, Florian Und Anton Kammerstätter, Hans-Peter Kranz, Harald Peham |


| Immobilienmarkt Oberösterreich |
| Zahlen Daten Fakten |
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Im Brennpunkt: <strong>Oberösterreich</strong><br />

Im Brennpunkt: <strong>Oberösterreich</strong><br />

„Die Preise für<br />

Grundstücke und<br />

Immobilien in<br />

wichtigen Städten<br />

werden anziehen.“<br />

Michael Baert, IFA-Vorstand<br />

Mangelnde Förderkultur<br />

„Wir würden gerne mehr in Linz machen. Aber es ist schwierig, wirklich gute Liegenschaften zu einem<br />

wirtschaftlich sinnvollen Preis zu bekommen“, meint IFA-Vorstand Michael Baert im Gespräch mit dem<br />

ImmoFokus. Die Sanierungsförderung ist allerdings viel zu gering dotiert.<br />

Was macht <strong>Oberösterreich</strong> für die IFA so<br />

besonders?<br />

Michael Baert: <strong>Oberösterreich</strong> ist ein extrem<br />

interessantes Bundesland – vor allem<br />

weil es wirtschaftlich so erfolgreich ist.<br />

Ich merke nicht zuletzt bei vielen unserer<br />

Kunden, dass es hier eine sehr stark aufgestellte<br />

selbstständige Schicht gibt, die über<br />

Fachwissen verfügt, weltweit unterwegs<br />

und höchst innovativ ist. Ich merke auch,<br />

dass es dem Wohnbaureferenten und stellvertretenden<br />

Landeshauptmann Manfred<br />

Das Gespräch führte: Michael Neubauer<br />

Haimbuchner ein echtes Anliegen ist, beim<br />

Wohnbau etwas voran zu bringen. Ich habe<br />

mit ihm erst kürzlich ein Gespräch über<br />

die Sanierungsförderung in <strong>Oberösterreich</strong><br />

geführt. Diese funktioniert gut, könnte aber<br />

im Vergleich zu anderen Bundesländern optimiert<br />

werden.<br />

Was sollte geändert werden?<br />

> > Wir hätten gerne, dass die Dotierung der<br />

Fördermittel ähnlich wie in Wien oder in der<br />

Steiermark gestaltet wird. Dort ist es unter<br />

bestimmten Umständen möglich, Bestände<br />

abzubrechen und mit Sanierungsmitteln<br />

Neubauten zu errichten. Nachdem die Stadt<br />

Wien einer der größten Wohnungsbesitzer<br />

weltweit ist, und ein erheblicher Teil des<br />

Bestandes zwischen 1890 und 1935 errichtet<br />

wurde, ist dort die Sanierungsförderung<br />

schon aus Eigeninteresse sehr hoch dotiert.<br />

In der Steiermark hat die Sanierungsförderung<br />

zum Beispiel in Graz dazu geführt, dass<br />

trotz Bevölkerungswachstum sehr viel leistbarer<br />

Wohnraum verfügbar ist.<br />

Fotos: Helga M. Auer<br />

Welche Rolle spielen die unterschiedlichen<br />

Bauordnungen?<br />

> > Die Bauordnung spielt in diesem Zusammenhang<br />

eine sehr untergeordnete Rolle.<br />

Eine Vereinheitlichung wäre wünschenswert.<br />

Tatsache ist jedenfalls, dass die Sanierungsverordnung<br />

und Durchführungsverordnung<br />

Ländersache ist. Da haben die jeweiligen Beamten<br />

in ihren Bundesländern unterschiedliche<br />

Ansichten, was zu tun ist. Es gibt aber<br />

Rahmenbedingungen, die bundesweit geregelt<br />

sind. Zum Beispiel, dass geförderte Sanierungen<br />

auf 15 Jahre abschreibbar sind.<br />

Ist der Umkehrschluss erlaubt, dass die<br />

IFA mehr in Linz machen würde, wenn<br />

sich die Rahmenbedingungen ändern<br />

würden?<br />

> > Das würden wir auf jeden Fall. Unser letztes<br />

großes Projekt in Linz war die Sanierung<br />

des denkmalgeschützten Palais Zollamt. Dafür<br />

haben wir die Auszeichnung „Denkmal<br />

des Jahres“ erhalten. Keine Frage, wir würden<br />

gerne mehr in Linz machen. Aber es ist<br />

schwierig, wirklich gute Liegenschaften zu<br />

einem wirtschaftlich sinvollen Preis zu bekommen.<br />

In Linz kommt dazu, dass die Genossenschaften<br />

viele unbebaute Grundstücke<br />

besitzen, die in der Vergangenheit deutlich<br />

günstiger eingekauft werden konnten.<br />

Wie schaut es mit Aktivitäten in anderen<br />

Bundesländern aus?<br />

> > Wir haben in den letzten Jahren Graz sehr<br />

stark forciert. Einerseits wegen der guten Förderungslage<br />

und andererseits auf Nachfrage<br />

unserer ifa-Investoren. Auch wenn österreichische<br />

Investoren, bis auf wenige Ausnahmen,<br />

am liebsten in Wien kaufen, sind sie<br />

ihrem jeweiligen Umfeld sehr treu. Anleger<br />

sollten aber durchaus einen Blick in andere<br />

Bundesländer werfen: Es gibt immer wieder<br />

sehr interessante und nachhaltige Projekte<br />

der ifa AG.<br />

Was macht Landeshauptstädte so besonders?<br />

> > Es entsteht sehr viel Wohnraum, etwa in<br />

Graz. Die Mietpreisentwicklung verläuft<br />

moderater als in Wien, weil der Wohnbau<br />

mit der Bevölkerungsentwicklung sehr gut<br />

Schritt hält.<br />

Sind nicht die vergleichsweise höheren<br />

Renditen in den Landeshauptstädten ein<br />

Argument für Investoren, sich mit diesen<br />

Märkten auseinanderzusetzen?<br />

> > Das niedrige Renditeniveau in Wien ist darauf<br />

zurückzuführen, dass dort die Grundstückspreise<br />

österreichweit am höchsten<br />

sind. Die Baukosten sind in Wien ebenfalls<br />

höher, auch wenn hier der Unterschied zu<br />

den Bundesländern nicht so groß ist. Deshalb<br />

hat man normalerweise in den Bundesländern,<br />

eben Graz oder Linz, eine höhere<br />

Rendite.<br />

Werden die Immobilienpreise weiter<br />

steigen?<br />

> > Ich glaube, dass die Preise für Grundstücke<br />

und Immobilien in wichtigen Städten<br />

wie Linz, Salzburg, Innsbruck und Graz noch<br />

weiter anziehen werden. In Wien sollten die<br />

Preise dagegen weniger stark steigen. Die<br />

Grundstücksverkäufer gehören deshalb zu<br />

den Gewinnern, weil die Grundstückspreise<br />

in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen<br />

sind, als die Preise in anderen Bereichen.<br />

Die Entwicklung der Wohnungskosten<br />

30 ImmoFokus<br />

Winter 2018 31

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