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Belgische Ardennen – Wandermagazin 209

Belgische Ardennen: Zu den Quellen guten Lebens Wandermagazin-Herausgeber zeigt auf 22 Seiten die grünen und genussvollen und erfrischenden Seiten der Belgischen Ardennen rund um Spa, Bouillon und das Hohe Venn.

Belgische Ardennen: Zu den Quellen guten Lebens
Wandermagazin-Herausgeber zeigt auf 22 Seiten die grünen und genussvollen und erfrischenden Seiten der Belgischen Ardennen rund um Spa, Bouillon und das Hohe Venn.

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RegioPanorama<br />

<strong>Belgische</strong> <strong>Ardennen</strong><br />

www.wandermagazin.de<br />

© Titelfoto: Andreas Pacek,<br />

www.fototour-deutschland.de


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

BELGISCHE<br />

ARDENNEN<br />

2<br />

WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


REGION SPA<br />

die Mutter aller Kurorte<br />

Die Furt durch die Hoëgne und die Fuß-<br />

gängerbrücke über den Fluss aus dem<br />

Hohen Venn führen zum Startpunkt eines<br />

von vielen Wanderträumen der Re-<br />

gion Spa. Das bernsteinfarbene Wasser<br />

spielt dabei die erste Geige. Port Bel-<br />

heid an der Hoëgne liegt vor den Toren<br />

von Spa, der Mutter aller Kurorte. Der<br />

Kurort mit mondäner Geschichte ist<br />

zum Synonym für weltweite Wellness-<br />

wonnen geworden. Mit Fug und Recht.<br />

Seine weit über 300 Quellen liefern<br />

seit Jahrhunderten den Stoff, aus dem<br />

Wohlbefinden, Heilung und Erfrischung<br />

bestehen <strong>–</strong> reinstes Wasser. Regen- und<br />

Schmelzwasser aus Mooren des Hohen<br />

Venn gelangt nach Jahrzehnten allmählicher<br />

Versickerung auf wasserundurch-<br />

lässige Schichten, reichert sich mit<br />

wertvollen Mineralien, Spurenelementen<br />

und Kohlensäure an und tritt in klei-<br />

nen Quellen zutage.<br />

Foto: © FTPL, P. Fagnoul<br />

www.wandermagazin.de<br />

3


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

Die Burg Bouillon, was für eine Anlage.<br />

Strategisch exzellent auf einem<br />

Felshocker im Halbrund der Semois<br />

gelegen, thronen die wehrhaften<br />

Mauern und Türme schon ein Jahrtausend<br />

über der sehenswerten Stadt.<br />

Die Semois ist einer der typischen<br />

<strong>Ardennen</strong>flüsse. Tief eingeschnitten<br />

in das Gestein, voller Schlingen und<br />

Schleifen, liefern sie felsige Hochufer<br />

und immer wieder sensationelle<br />

Ausblicke auf die waldreiche bucklige<br />

Welt der <strong>Ardennen</strong>. Schmucke<br />

Dörfer, ausgesucht schöne Wanderwege<br />

und überall versteckte Kostbarkeiten.<br />

Vom Zweisternekoch in<br />

einem 200 Seelendorf, vom Schokoladenkünstler,<br />

von einem Fluss, der<br />

im Berg verschwindet, von Bauern,<br />

Handwerkern, Brauern und Menschen,<br />

die fest in der Region verwurzelt<br />

sind und es verstehen zu leben.<br />

Foto: © WBT, Daniel Elke<br />

4<br />

WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


REGION<br />

BOUILLON<br />

Tief in den Wäldern<br />

der <strong>Ardennen</strong><br />

www.wandermagazin.de<br />

5


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

REGION<br />

HOHES VENN<br />

Der Schwamm in der Höhe<br />

Eigentlich fließt das Wasser ja talwärts.<br />

Das tut es auch im Hohen Venn, einer der<br />

letzten intakten Urlandschaften Europas<br />

an der Grenze zu Deutschland. Doch dort<br />

oben gibt es mehr Wasser, als Rur, Weser,<br />

Warche, Hill und all die anderen zu Tale befördern<br />

können. Die rund zehntausend Jahre<br />

Torfschichten des Hohen Venn sind meterdick<br />

und wachsen weiter. Bohlenstege<br />

führen durch die Hochmoorlandschaft und<br />

dort wo die Vennflüsse aus rund 650 Metern<br />

über zwei- oder dreihundert Meter<br />

ins Tal stürzen, gibt es sagenhaft wilde<br />

Bachtäler. Das üppig strömende Wasser<br />

füllt Talsperren und bildet wie schon vor<br />

vielen Jahrhunderten die Lebensadern des<br />

Hohen Venn und seiner Menschen.<br />

Foto: © WBT, Dominik Ketz<br />

6<br />

WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


www.wandermagazin.de<br />

7


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

ZU DEN QUELLEN<br />

GUTEN LEBENS<br />

VON DER URLANDSCHAFT DES HOHEN<br />

VENNS ZUR SEMOIS, DER MÄANDERKÖNIGIN<br />

IN DEN SÜDLICHEN ARDENNEN. VON DEN<br />

SPRUDELNDEN QUELLEN IN UND UM SPA ZU<br />

DEN GESCHMACKSEXPLOSIONEN IN DEN<br />

ARDENNENDÖRFERN. WER WANDERN WILL<br />

UND SICH GERNE VERFÜHREN LÄSST, DEM<br />

SEIEN VIELE WEGE ZU DEN WURZELN GUTEN<br />

LEBENS VERSPROCHEN.<br />

In Spa, umgeben von sprudelnden Bergen, wo aus Hunderten<br />

Quellen reinstes Wasser strömt, schlenderte ich auf den<br />

Spuren einer mondänen Kurstadt von europäischem Rang.<br />

Ich trank aus der Quelle, die 1717 bereits Zar Peter der Große<br />

nutzte. Wanderte wie einst der hünenhafte russische Kaiser<br />

von der Quelle „Geronstière“ zurück nach Spa. Durchstieg<br />

Bachtäler von faszinierender Wildheit und genoss die Melancholie<br />

der Hochmoore. Ich ließ mich durch die Grotten<br />

von Remouchamps in die Unterwelt führen. Weiter ging die<br />

Entdeckungsreise nach Bouillon. Unvergessen, wie mich Marie-Laure<br />

in der Burg Bouillon zu 13 Fresken aus ihrer Hand in<br />

einem Seitengang der Burg führte. Sie zeichnen die Geschichte<br />

Gottfrieds von Bouillon von der Geburt bis zum Einzug in<br />

Jerusalem am Ende des Ersten Kreuzzugs im Jahr 1100 nach.<br />

Es ist jener Gottfried, der in Bouillon und Umgebung als Held<br />

verehrt wird. Beeindruckt von dem majestätischen Flug des<br />

Weißkopfadlers eines holländischen Falkners im großen Burghof,<br />

stieg ich in die Altstadt ab. Bei Monsieur Legrand in der<br />

Grand Rue kaufte ich mir für 15 Euro einen leckeren Apfelkuchen<br />

aus Mürbeteig (Tarte aux pommes). Wieder so eine<br />

Quelle besonderen Genusses. Das letzte Stück vertilgte ich<br />

zur Halbzeit meiner Tour am Prachtausguck auf die<br />

Semoisschleife in Botassart.<br />

Abends dann die Geschmacksexplosionen bei Maxime<br />

Collard im Restaurant „La Table de Maxime“ im <strong>Ardennen</strong>dorf<br />

Our. Was der 37-Jährige mit seinem Team in<br />

fünf Gängen auf Tisch und Teller zauberte, kann ich<br />

leider nicht in Worte fassen. Ich schloss einfach die<br />

Augen und befahl meinen Geschmacksknospen, jedes<br />

Aromamolekül, jedes verarbeitete Produkt zu schmecken.<br />

Maxime ist einer von 24 Spitzenköchen der „Generation<br />

W“ (W steht für Wallonie), die sich verpflichtet<br />

haben, überwiegend mit heimischen Produkten zu kochen.<br />

Für mich ist seine virtuose Zauberei eine Quelle<br />

des guten Lebens.<br />

Mit größter Begeisterung wanderte ich tags drauf von<br />

Rochehaut hinunter zur Semois und stieg über Stufen<br />

und Leitern wieder hinauf. Ich war wie beseelt und begeistert.<br />

Nur einen Tag später stand ich an der prachtvollen,<br />

restaurierten Mühle von Resteigne am Ufer der<br />

Lesse, im Herzen des UNESCO-Geoparks Famenne-Ardenne.<br />

Lesse, Moment mal! Es ist jene Lesse, die bei<br />

Han-sur-Lesse einfach in einem unscheinbaren Loch<br />

verschwindet und nach 10 km Irrfahrt wieder aus dem<br />

Berg austritt. Abends lag ich dann in einem Liegestuhl<br />

an der alten Wassermühle in Éprave, nur einen Steinwurf<br />

von der Lesse entfernt, trank ein Glas Chinette<br />

(ein helles Bier) von der gerade einmal acht Jahre<br />

alten „Brasserie de la Lesse“ im Dorf. Ich ließ meine<br />

Erlebnisse zu den Wurzeln des Geschmacks und Quellen<br />

der Echtheit in der Wallonie Revue passieren. Waren<br />

das nicht allesamt Quellen puren Wohlbefindens?<br />

Stimmt genau!<br />

8 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021<br />

Panorama auf die Semois-<br />

Schleife bei Frahan von<br />

Rochehaut aus<br />

© WBT, JP Remy


WANDERN IN DER<br />

WALLONIE<br />

DAS WASSER DER<br />

ARDENNEN<br />

DAS SAVOIR-VIVRE<br />

DER ARDENNEN<br />

© Andreas Pacek Im Hoëgne-Tal © Andreas Pacek Spitzenkoch<br />

Maxime Collard<br />

in seiner Küche<br />

© Michael Sänger<br />

Die Wallonen sind große Naturliebhaber<br />

und schätzen das Wandern. Daher gibt<br />

es eine Reihe von Fernwanderwegen (sogenannte<br />

GR-Wege <strong>–</strong> Sentiers de Grande<br />

Randonnée), darunter mit dem E 2 und<br />

dem E 3 auch zwei Europäische Fernwanderwege.<br />

Darüber hinaus gibt es ein<br />

dichtes Wegenetz an lokalen Rundwanderwegen.<br />

In der Nähe der meisten Städte<br />

der Wallonie werden sie noch durch<br />

örtliche Rundwanderwege ergänzt. Eine<br />

Auswahl der schönsten Rundwanderungen<br />

hält das Fremdenverkehrsamt des<br />

Belgien-Tourismus Wallonie in Deutschland<br />

(s. unten) kostenlos zum Download<br />

bereit. Darunter eine Broschüre mit den<br />

20 bezauberndsten Wanderungen in<br />

den <strong>Ardennen</strong> oder ein handlicher Pocketguide<br />

mit 26 ausgewählten Wandertouren.<br />

Ergänzt wird das Angebot durch<br />

die acht Geowanderungen des UNESCO-<br />

Geoparks Famenne-Ardenne. Alle Infos<br />

dazu kann man sich auf der Webseite<br />

in deutscher Sprache downloaden.<br />

www.geoparcfamenneardenne.be/de<br />

Klar, da sind die sprudelnden Quellen<br />

in und um Spa. Kaum vorstellbar, dass<br />

sie eine von Hydrologen und Geologen<br />

nachgewiesene Verbindung zwischen den<br />

Hochmooren des Venns und den mehr als<br />

300 natürlichen Quellen herstellen. Vor<br />

Jahrzehnten als Niederschlag im Hohen<br />

Venn gefallen, gelangt das Regen- und<br />

Schmelzwasser in einer der vielen Quellen<br />

wieder ans Licht. Da wären jene Wildbäche<br />

der Wallonie, die ihren tosenden,<br />

schäumenden Ritt aus der Höhe der Moore<br />

ins Tal mit bizarren und unglaublich wilden<br />

Bachtälern verschönt haben. Von besonderer<br />

Anmut und gestalterischer Kraft<br />

seien die <strong>Ardennen</strong>flüsse erwähnt. Sie<br />

sind Landschaftskünstler und -gestalter.<br />

Es sind Lebensadern und sie bilden den<br />

roten Faden für lohnenswerte Wander-,<br />

Kajak- und Radtouren. An ihnen liegen<br />

wunderschöne Dörfer wie Chassepierre<br />

oder La Fôret und einladende Städte. Semois,<br />

Amblève, Ourthe oder Lesse <strong>–</strong> diese<br />

quicklebendigen Flussdamen sollte man<br />

besuchen.<br />

Die Menschen in den <strong>Ardennen</strong> sind sehr<br />

heimatverbunden. Sie schätzen das gute<br />

Leben. Einer ihrer Wahlsprüche lautet:<br />

Essen und Trinken hält Leib und Seele<br />

zusammen. Die Bedeutung regionaler<br />

landwirtschaftlicher Produkte und einer<br />

handwerklichen Herstellung oder Verarbeitung<br />

ist groß. Man schaue nur in<br />

die Auslagen der Bäckereien und Metzgereien<br />

oder besuche einen der zahlreichen<br />

Wochenmärkte. Ich fand in einem<br />

400 Seelendorf eine Metzgerei und im<br />

kleinen Our in den <strong>Ardennen</strong> hat sich<br />

Maxime Collard sogar zwei Michelinsterne<br />

erkocht und kann sich vor Reservierungsanfragen<br />

kaum retten. Vom Müller<br />

zur Ziegenkäserei, vom Kartoffelbauern<br />

zum Chocolatier heißt es immer: Regional<br />

kommt zuerst. Man trinkt das Bier<br />

aus einem der Trappistenklöster oder<br />

einer Brauerei der Umgebung, genießt<br />

den Schinken nach Ardenner Art und verwöhnt<br />

sich mit Wild, Pilzen und Beeren<br />

aus heimischen Wäldern. Hier lässt es<br />

sich leben. (ms)<br />

Zu den Quellen des guten Lebens<br />

In diesen gekenzeichneten Regionen<br />

wurden die Wanderungen und Touren<br />

vorgenommen.<br />

Bouillon<br />

UNESCO-Geopark Famenne-Ardenne<br />

Spa<br />

Hohes Venn<br />

Florenville<br />

AKTUELLE BROSCHÜRE ZUM<br />

HERUNTERLADEN UNTER:<br />

www.belgien-tourismuswallonie.de/broschueren<br />

www.wandermagazin.de<br />

9


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

QUELLEN WIE<br />

PERLENDER SEKT<br />

Der Wildbach Hoëgne<br />

mit der Brücke Pont du Centenaire<br />

© FTPL, P. Fagnoul<br />

Mein Spaziergang durch die Altstadt von Spa gleicht einer<br />

Zeitreise ins 18. oder 19. Jh. Ich stehe an einem kleinen Platz<br />

mit Brunnen, wo sich die Rue Delhasse und die Rue Dagly treffen.<br />

Ich schlendere durch die schmalen Gassen, die gesäumt<br />

sind von dreistöckigen Backsteinbauten mit hölzernen Kassetten-Fenstern<br />

und schmiedeeisernen Balkonen. Die schmucken<br />

Bauten aus dem späten 18. und frühen 19. Jh., einst<br />

Hotels, Logierhäuser und Pensionen für die in der Liste der<br />

„Lords and Ladies“ aufgeführten betuchten Kurgäste, laden<br />

zum Träumen ein. Am Eingang vieler Häuser erzählen Plaketten<br />

davon, welche prominenten Persönlichkeiten aus Adel,<br />

Klerus und Bourgeoisie wann hier logierten. In der Rue Delhasse<br />

wohnte z. B. der amerikanische Erfolgsautor Fenimore<br />

Cooper (Der letzte Mohikaner). Unweit von ihm der berühmte<br />

Galan Giacomo Casanova.<br />

BETUCHTE KURGÄSTE<br />

Es heißt, schon Plinius dem Älteren, einem römischen Gelehrten<br />

zurzeit von Jesus Christus, sei der Sauerbrunnen in den<br />

<strong>Ardennen</strong> bekannt gewesen. Der Legende nach soll der Heilige<br />

Remaclus, Missionsbischof der <strong>Ardennen</strong> im 7. Jh., mit<br />

seinem Bischofsstab auf die heilenden Quellen gestoßen sein.<br />

Gesichert ist das nicht. Völlig sicher und sogar zu besichtigen<br />

ist die gemalte Gästeliste bedeutender Kurgäste der <strong>Ardennen</strong>stadt<br />

im Brunnengebäude Pierre-le-Grand im Herzen der<br />

Stadt. 95 Persönlichkeiten aus drei Jahrhunderten porträtierte<br />

der Maler Antoine Fontaine auf einem monumentalen<br />

Fresko. Es hängt im Foyer zur Quelle „Peter der Große“. Interessant<br />

finde ich allerdings auch, welche Berühmtheiten er<br />

nicht würdig genug befand, obwohl ihr Aufenthalt verbrieft<br />

ist. So fehlen auf dem knapp neun Meter langen „Livre d‘Or“<br />

etwa der Komponist Franz Liszt, Casanova, der Maler William<br />

Turner, die Geliebte des bayerischen Königs Ludwig I. Lola<br />

Montez oder Zar Alexander I.<br />

ÜBER 300 QUELLEN<br />

Der russische Zar Peter der Große kurte 1717 fünf Wochen in<br />

Spa und die nach ihm benannte Quelle ist die bekannteste aller<br />

Quellen in und um Spa. In der Mitte des sechseckigen Pavillons<br />

im Zentrum von Spa ragen fünf rostrote Eisenstelen, kunstvoll<br />

ineinander verwoben, in die Höhe und aus einem Wasserhahn<br />

sprudelt das eisenhaltige und stets zehn Grad kühle Quellwasser.<br />

Wer in Spa und Umgebung unterwegs ist, sollte übrigens<br />

immer einen Trinkbecher parat haben. Denn Spa ist reich an<br />

sprudelnden Quellen. In der Stadt fußläufig erreichbar sind mindestens<br />

sieben Brunnen. Weitere gut 300 Quellen liegen in der<br />

näheren und weiteren Umgebung. Von Peter dem Großen weiß<br />

man, dass er sich frühmorgens mit dem Zweispänner zur Quelle<br />

Géronstère (422 m) in der Nähe der Domaine de Berinzenne<br />

Auf dem Weg vom Stadtzentrum zur Therme liegt der<br />

Brunnen „Fontaine des Yeux“ © Michael Sänger<br />

10 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


DIE HOCHARDENNEN <strong>–</strong><br />

NATUR PUR<br />

Ganz oben in den <strong>Ardennen</strong> sind die Täler besonders tief, die<br />

Wälder größer und die Flüsse wilder. Hier, in Höhenlagen von<br />

400 bis 650 m, kann man durchatmen, neue Energie tanken,<br />

wandern, radeln und sich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen<br />

lassen. Orte wie Gouvy, Lierneux, Trois-Ponts und<br />

Vielsalm laden zum Spaziergang oder einer anspruchsvollen<br />

Entdeckerwanderung mit Freunden ein. Es gibt Aktivitätsangebote<br />

für alle Natur- und Sportbegeisterte. Ob klassisch mit<br />

dem Drahtesel, dynamisch per Moutainbike oder e-Bike <strong>–</strong> das<br />

Streckennetz ist riesig. Es gibt Fahrrad-Verleihstationen, dazu<br />

beschilderte Wege oder RAVeL-Wege auf ehemaligen Bahnstrecken<br />

und Treidelpfaden. Das Wanderwegenetz ist umfassend<br />

und spezielle Bike-Parks erfreuen besonders Bike-Enthusiasten.<br />

Wer will, kann sich sogar e-Roller leihen, so genannte<br />

„Trottinettes électriques“. Es stehen auch Tandems und Buggys<br />

zur Verfügung, damit sich jeder in der Familie bewegen<br />

kann. Sehenswerte kleine Museen, traditionsreiche Feste,<br />

Märkte mit regionalen Produkten und gute Restaurants sind<br />

weitere Trümpfe für einen unvergesslichen Aufenthalt. Ach ja,<br />

abends macht man es sich am Kamin gemütlich, genießt die<br />

Erlebnisse des Tages und den Augenblick. Alles gute Gründe<br />

es bald auszuprobieren <strong>–</strong> oder? (ms)<br />

www.haute-ardenne.be<br />

© Christian Deblanc<br />

© Christian Deblanc<br />

(von dem Haus des Waldes dort starten viele Wandertouren<br />

ins Venn und durch eines der atemberaubend schönen<br />

Tälchen zurück nach Spa) kutschieren ließ, um dann wieder<br />

zu Fuß in die Stadt zurückzulaufen. Das Geheimnis des<br />

Quellenreichtums von Spa ruht tief in und auf den Bergen<br />

um Spa. Es sind wasserundurchlässige Gesteinsschichten,<br />

die das in vielen Jahrzehnten aus den Hochmooren des<br />

Venn in das Erdreich sickernde Regen- und Schmelzwasser<br />

zu ihren Quellhorizonten leiten. Mehrere hundert Meter<br />

tiefer stößt das inzwischen jahrzehntealte Regen- und<br />

Schmelzwasser auf das wasserundurchlässige Gestein,<br />

schwemmt Spuren von Mineralien heraus und reichert<br />

sich gelegentlich mit Kohlendioxid an. Die Quellgalerie der<br />

Marie-Henriette-Quelle schüttet pro Stunde sechs Kubikmeter,<br />

also 15.000 Liter, reinsten, eisen- und kohlensäurehaltigen<br />

Wassers. Einen Großteil des Wassers nutzt das<br />

1921 gegründete, städtische Mineralwasserunternehmen<br />

„Spa Monopole“. Die Badekuren von einst werden heute<br />

auf einer Anhöhe in der Thermenlandschaft von Spa angeboten.<br />

In Sichtweite der alten Wandelhallen Leopold II.<br />

und dem „Parc de Sept Heures“ im Stadtzentrum befördern<br />

zwei Glaskabinen den Badegast nach oben.<br />

Blick von der Brasserie des Bobelines am Parc de 7<br />

Heures auf die Kirche St. Remaclus © Adobe Stock<br />

SPA UND DIE BOBELINS<br />

Hier ist man stolz auf die mondäne Kurklientel, die man<br />

liebevoll „Bobelins“ nannte. Der Begriff hat lateinische<br />

Wurzeln. Bibulus, Bibula oder Bibulum steht für Trinkfreudigkeit.<br />

Daraus wurde im Volksmund der Bobelin. Er, der<br />

Bobelin, mit einem Messstab aus Elfenbein in der Tasche,<br />

um die verordnete Menge des Heilwassers messen zu können.<br />

Sie, die Bobeline, mit Anis und Cardamon im Gepäck,<br />

um dem leicht fad und säuerlich schmeckenden Mineral-<br />

www.wandermagazin.de<br />

11


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

Beste Aussicht ins<br />

Tal des Ninglinspo<br />

hat man vom Pavillon<br />

„Point de vue Druet“<br />

© Michael Sänger<br />

wasser eine angenehmere Note zu verleihen.<br />

Die Bobelins dinierten anschließend<br />

in Restaurants, spekulierten in<br />

einem der beiden Kasinos (Redoute und<br />

Waux-Hall), vergnügten sich bei Spielen,<br />

Pferderennen und Gesprächen und<br />

lustwandelten allabendlich ab 19.00 Uhr<br />

durch den „Parc de Sept Heures“ von<br />

Pavillon zu Pavillon, um gesehen zu<br />

werden und die eigene Neugier zu befriedigen.<br />

Ich entdecke immerhin zwei<br />

in den nackten Fels gehauene Eiskeller,<br />

das Denkmal des Komponisten Meyerbeer<br />

sowie die abseits gelegene Quelle<br />

„Fontaine des Yeux“ und das sehenswerte<br />

Wäschemuseum. Bei 600 bis 1.200<br />

Bobelins pro Sommersaison samt der<br />

vielköpfigen Entourage aus Dienern, Kutschern,<br />

Zofen und Sekretären kam eine<br />

Menge schmutziger Wäsche zusammen.<br />

Die Idee, aus diesem Anlass dem „Waschen<br />

der schmutzigen Wäsche“ ein Museum<br />

zu widmen, ist großartig. Das gilt<br />

auch für das Museum des Waldes und<br />

des Wassers im Haus des Waldes oben<br />

auf knapp 480 m Höhe an der Domaine<br />

de Berinzenne.<br />

Wanderweg am Wildbach Ninglinspo<br />

© FTPL, P. Fagnoul<br />

RAUSCHENDE WILDBÄCHE<br />

Wasser bestimmt auch die Region Spa<br />

insgesamt. Stadtnah laden rund 21 markierte<br />

Rundwanderwege zwischen 5 und<br />

15 km Länge zum genussvollen Wandern<br />

ein. Ob von dem Doppelbrunnen der<br />

„Sauvenière“ und „Groesbeek“ durch das<br />

wildromantische Tal der Ruisseau de la<br />

Sauvenière, die Promenade des Artistes<br />

durch das Tal des Ruisseau du Pendu<br />

oder oben auf dem Dach von Spa durch<br />

die melancholische Landschaft des Fagne<br />

de Malchamps, einem von Moorseen,<br />

meterdicken Torfschichten mit Wollgrasbüschen<br />

und Torfmoospulten übersäten<br />

Hochmoor, Wasser spielt immer eine<br />

Rolle. Nicht weit von Spa entfernt, an<br />

der Pont de Belheid mit großem Wanderparkplatz<br />

im Tal der Hoëgne, ist der Startpunkt einer unglaublich schönen Wildbachtour.<br />

Das Bachbett der ca. 30 km langen Hoëgne, einem Zufluss der Weser, ist<br />

steineübersät. Der Fluss entspringt im Polleur-Venn in rund 660 m Höhe. Zwischen<br />

dem Pont de Belheid und dem Pont du Centenaire (Jahrhundertbrücke) begibt sich<br />

das bernsteinfarbene, klare und reine Wasser auf eine atemberaubende Sturzfahrt.<br />

Gewaltige, rundgeschliffene Gesteinsbrocken liegen im Bachbett, über Kaskadenstufen<br />

gischtet das Wasser bergab. Links und rechts säumen mal monumental<br />

große Buchen, mal mächtige Rotfichten das Ufer. Mal links, mal rechts schwingt<br />

sich das Flüsschen durch Schiefergestein und schäumt bei jedem Hindernis, denn<br />

das aus den Torfmooren stammende, saure und vollkommen reine Wasser enthält<br />

pflanzliche Saponine und ungesättigte Fettsäuren, die in Strudeln weißen Schaum<br />

ausbilden. Immer höher steigt der Pfad, mal links, mal rechts der Hoëgne, turnt über<br />

Holzstege und kleine Brücken bis zur Jahrhundertbrücke am Fuße des Venns. Diese<br />

Brücke wurde 1930, also 100 Jahre nach der Gründung des Königreichs Belgien,<br />

erbaut und führt zur ehemaligen Bahnstation Jalhay Wald, wo die Bahntrasse heute<br />

von dem Radweg (Ravel 44) genutzt wird.<br />

WILDER, QUICKLEBENDIGER NINGLINSPO<br />

In 308 m Höhe, im Fagne Porallée, entsteht der Ninglinspo aus dem Zusammenfluss<br />

von zwei Vennbächen, der Hornay und der Pierre blanche. Was dieser Wildbach auf<br />

130 Höhenmetern durch das Schiefergestein vollführt, durchsetzt mit rötlich schimmerndem<br />

Limonit, ist sensationell. Schon der Einstieg in Sedoz an der schlingen-<br />

12 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


eichen Amblève in der Nähe der weltbekannten<br />

Grotten von Remouchamps ist ein Wandergedicht<br />

mit seinen Tropfsteinsälen und der sagenhaften<br />

Bootsfahrt auf einem Höhlenfluss. Unter dichtem<br />

Blätterbach kann man das noch breite und mit<br />

flachen Steinen übersäte Bachbett nach links und<br />

rechts queren. Dann wird das Tal rasch enger und<br />

der mit blauem Rechteck markierte Wanderweg<br />

steigt steil an. Unten gurgelt das Wasser. Dieser<br />

Wildbach bietet Einzigartiges für die Ohren, mal gurgelt,<br />

mal säuselt und raunt er, um dann wieder zu<br />

plätschern, zu wimmern und zu brausen. Für die Augen<br />

und Füße bietet der schmale, oft mit Fixierseilen<br />

gesicherte Traumpfad faszinierende Momente.<br />

Mal wähne ich mich in einer Schlangengrube, derart<br />

winden sich fingerdünne und armdicke Wurzeln<br />

über den Weg, mal steige ich über Steine so groß<br />

wie Kleinfahrzeuge. Es wirkt zuweilen, als hätten<br />

sich zwei Riesen im Wettstreit befunden und einander<br />

mit schiefergrauen Steinen beworfen. Ich quere<br />

den Bach über schmale Stege und Brücken, steige<br />

über Holzstufen, um sogleich faszinierende Kaskaden<br />

oder kleine Wasserfälle zu bestaunen. Was für<br />

ein grandioser Weg. Für eine kurze Variante kann<br />

man sich der Markierung mit dem gelben Rechteck<br />

anvertrauen. Die blaue Markierung führt von dem<br />

Punkt „La Porallée“ rechts ab über den traumhaft<br />

schönen Aussichtspunkt „Point de vue Druet“ in drei<br />

bis vier Stunden zurück nach Sedoz. Es ist ein Land<br />

wie geschaffen fürs Wandern … (ms)<br />

BURG REINHARDSTEIN<br />

Im Hohen Venn trafen einst die Herrschaftsgebiete der<br />

Herzöge von Luxemburg und des Bischofs von Lüttich<br />

zusammen. Zur strategischen Sicherung baute Reinhardt<br />

aus Weismes im Auftrag seines luxemburgischen Herzogs<br />

die Höhenburg im 14. Jh. auf einem Felssporn über<br />

der Warche. Die 40 km lange Warche entspringt im Hohen<br />

Venn und beginnt, nachdem sie die Bütgenbacher<br />

und Robertviller Talsperre speist, ihren rasanten Ritt hinunter<br />

nach Malmedy. Gleich unterhalb der stolzen Feste<br />

stürzt sie sich spektakulär 60 m in die Tiefe. Kein Wunder,<br />

dass sich um die Dreiecksburg mit drei Türmen zwischen<br />

Warche, Talsperren und Hohem Venn interessante Wanderwege,<br />

ob Fernwanderwege (GR 14 oder GR 56V) oder<br />

Rundwanderwege, ein Stelldichein geben. Die Burg gehörte<br />

u. a. nahezu 300 Jahre den Fürsten von Metternich und<br />

wurde ab 1969 wieder nach alten Vorlagen originalgetreu<br />

von Prof. Jean Overloop aufgebaut. Die knapp 75-minütige<br />

Führung durch die Anlage und ihre Räumlichkeiten ist<br />

spannend und empfehlenswert. (ms)<br />

Info zu Öffnungszeiten, Führungen, Eintrittspreise und<br />

besonderen Veranstaltungen etc. www.reinhardstein.net<br />

Burg Reinhardstein<br />

© ostbelgien.eu, Dominik Ketz<br />

Peter der Große war vielleicht der berühmteste<br />

Kurgast von Spa. Die Statue steht vor dem<br />

gleichnamigen Brunnen im Zentrum der Stadt.<br />

© Michael Sänger<br />

Burg<br />

Reinhardstein<br />

© WBT, Denis<br />

Erroyaux<br />

www.wandermagazin.de<br />

13


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

ZU DEN<br />

QUELLEN DES<br />

GESCHMACKS<br />

Vencimont ist ein hübsches Dorf an den Ufern der Houille, einem<br />

munteren <strong>Ardennen</strong>flüsschen. Dort bestaune ich an einem<br />

Spätsommerabend drei gut zwei Meter große unterschächtige<br />

Mühlräder in der Moulin de Vencimont. Originellerweise sind<br />

die Wasserräder kaskadenförmig angelegt und treiben Mühlsteine<br />

aus Lavagestein an. Die Wassermühle aus dem 18. Jh. ist<br />

weit über die Region hinaus als eine Quelle des besonderen Geschmacks<br />

bekannt, denn das Mehl wird nur aus heimischem Getreide<br />

gemahlen. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das weiße<br />

Dinkelmehl aus nachhaltigem Anbau. Feine Aromen von Nüssen<br />

und gerösteten Mandeln bestimmen den Geschmack des Mehls,<br />

das zudem wertvolle Mineralien und Nährstoffe enthält. In der<br />

angeschlossenen kleinen Bäckerei kaufe ich eines der kross gebackenen,<br />

duftenden Weißbrote und beiße hinein. Was für eine<br />

Geschmacksexplosion!<br />

GOTTFRIED VON BOUILLON<br />

Sein Konterfei schmückt Biermarken, Fahnen, Plakate, Bücher,<br />

Restaurants und Hotels in Bouillon und Umgebung. Die gewaltige<br />

Burganlage auf dem Felssporn in der wundervollen Flussschleife<br />

der Semois in Bouillon gehörte im 11 Jh. den Grafen<br />

Ardenne. Von den drei Burgherren des Geschlechts erlangte<br />

Gottfried von Bouillon (alias Gottfried V.) als Heerführer im<br />

Ersten Kreuzzug und als erster Regent nach der Eroberung<br />

Jerusalems im Jahre 1100 Berühmtheit. 1096 verpfändete er<br />

die Burg an den Lütticher Bischof, um die Teilnahme an dem<br />

Kreuzzug ins gelobte Land mit bewaffneten Männern, Pferden<br />

und Waffen zu finanzieren. Heute ist die Burg, die Vauban<br />

im 17. Jh. zur Festungsanlage umbaute, der Hingucker. Drei<br />

Vorburgen, ein fensterloser Gang mit Knick, aberwitzig viele<br />

Treppen, Türmchen, Tore, Säle und Plattformen gibt es zu<br />

besichtigen. Den schönsten Blick auf die Burg, die Stadt, die<br />

waldreichen <strong>Ardennen</strong> und die Semois habe ich dann vom<br />

Kanonenturm aus dem 16. Jh. von der obersten Plattform.<br />

Links überspannt an der Stelle einer alten Furt eine Steinbrücke<br />

die Semois. Unter mir zeigt ein holländischer Falkner<br />

vor Publikum mit seinen Greifvögeln einstudierte Kunststücke,<br />

rechts unten der alte Stadtkern von Bouillon beidseits<br />

der Semois, auf der an diesem sonnig-warmen Tag sicher<br />

um die 40 bunte Tretboote schippern. 340 m lang ist das Festungswerk<br />

in der Höhe und misst an seiner breitesten Stelle<br />

40 Meter. Kein Wunder, dass die Anlage nur durch Aushungern<br />

oder Seuchen zu bezwingen war.<br />

Bild oben:<br />

Die Burg von Bouillon<br />

© WBT, Holger<br />

Bernert<br />

Bild links:<br />

Im Sommer<br />

präsentieren<br />

Falkner in der<br />

Burg regelmäßig<br />

eine Greifvogel-<br />

Schau. Auch ein<br />

Weißkopfadler ist<br />

dabei. © Michael<br />

Sänger<br />

14 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


IM BANN DER CALESTIENNE<br />

Im Mittelpunkt des UNESCO-Geoparks Famenne-Ardenne<br />

steht ein 140 km langer und bis 4 km breiter Kalkrücken,<br />

der vom Nordosten der Wallonie bis in den Südwesten<br />

reicht. Die Verbindung von Karsthöhlen, Grotten, unterirdischen<br />

Flüssen mit den in Jahrhunderten entwickelten Traditionen,<br />

Bräuchen, der Landnutzung, der Architektur und<br />

der Lebensweisen ist eine Kernaufgabe des Geoparks. Eindrucksvolle<br />

Karstphänomene wie das Verschwinden eines<br />

Flusses bei Han-sur-Lesse, die Grotten von Rochefort oder<br />

Hotton stehen im engen Kontext zu alten Wassermühlen,<br />

Steinbrüchen, Brauereien, landwirtschaftlichen und handwerklichen<br />

Produkten der Region. Empfehlenswert sind<br />

die acht Geowanderungen mit zwischen 2,5 und 12,7 km<br />

Länge. Sie garantieren Spannung pur. (ms)<br />

www.geoparkfamenneardenne.be<br />

SPUREN DER VERFÜHRUNG<br />

Nur neun große Mäander weiter flussaufwärts stehe ich staunend<br />

in Chassepierre. Es ist ein bezauberndes Dorf, wie es<br />

mehrere in den <strong>Ardennen</strong> gibt. Etwa Laforêt oder Torgny. Keck<br />

reckt die weiß getünchte Kirche St. Martin ihren Turm über das<br />

Hochufer der Semois in die Höhe. Von der Mauer des Kirchhofs<br />

fällt der Blick hinunter auf Obst- und Gemüsegärten, auf<br />

ein altes Mühlengebäude und Reste von unterirdischen Gewölben.<br />

Hinter mir steigt der ovale Dorfplatz bergan und umschließt<br />

in der Mitte ein Restaurant. Das Dorf verströmt Ruhe.<br />

Weiter geht es auf dem Fernwanderweg GR 16 (Sentier de la<br />

Semois) mit einer Abkürzung nach Florenville. Die Kleinstadt<br />

hoch über dem Prallufer der Semois sprudelt vor Lebensfreude.<br />

Der GR 16 führt mich direkt zur Aussichtsplattform vor<br />

der Kirche Notre Dame und weiter zum quirligen zentralen<br />

Place Albert Ier und zu einer außergewöhnlichen Quelle des<br />

Geschmacks, zu Monsieur Edouard. Seit 2004 kreiert der 47<br />

Jahre alte Chocolatier die köstlichsten Schleckereien aus den<br />

Kakaobohnen dieser Welt. Er empfängt mich strahlend mit<br />

großen dunklen Augen, erzählt, welche Unterschiede es zwischen<br />

Kakaobohnen aus Vietnam oder Madagaskar gibt und<br />

warum Schokolade bei falscher Lagerung Fett ausschwitzt<br />

und weiß wird. Als ich ihn nach einem coolen Wandertipp frage,<br />

schlägt er seine Lieblingstour auf dem GR 129 von Florenville<br />

zum Kloster Orval vor. Dass Monsieur Edouard eine<br />

ganz besondere Beziehung zu dem weltberühmten Trappistenkloster<br />

hat, demonstriert er wenig später. Auf der weißen<br />

Serviette eines Silbertabletts liegen drei Pralinen. Die habe<br />

er speziell für das Kloster Orval kreiert. „Orval“ heißt die<br />

zylinderförmige Praline mit einem Überzug, der goldfarben<br />

glänzt. Der bittere Schokoladengeschmack rühre von Kakaobohnen<br />

aus Uganda und Ecuador her und so könne die Praline<br />

auch zum herben Bier aus der Klosterbrauerei gereicht<br />

werden. Die auf „Mathilde“ getaufte quaderförmige und mit<br />

einer goldfarbenen Ganache und filigraner Ornamentik überzogene<br />

Praline erinnere an die Zeit der Klostergründung im<br />

12. Jh. und die Legende mit dem verlorenen golden Ring der<br />

Gräfin Mathilde. Der Chocolatier präsentiert mir den schmel-<br />

Stolz posiert<br />

Metzgermeister<br />

Martin vor<br />

seinem<br />

Ladengeschäft<br />

in Naomé<br />

© Michael<br />

Sänger<br />

Die Grotte von Hotton © Gaetan Rochez<br />

www.wandermagazin.de<br />

15


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

Monsieur Edouard<br />

präsentiert seine Pralinenserie<br />

für das Kloster Orval<br />

© Michael Sänger<br />

zenden Schokoladen- und Grüntee-Rosen-Überzug<br />

mit einem Hauch Passionsfrucht wie ein Gemälde<br />

von Picasso. Die dritte Praline, im Format eines<br />

Würfels, tiefbraun mit glänzendem Überzug, enthalte<br />

Rosmarin und einer silbrigen Geschmacksnote,<br />

habe er auf den Namen „Toscana“ getauft. Zum<br />

Abschluss gibt mir der Chocolatier einen letzten<br />

Tipp: Auch kalte Schokolade laufe weiß an, wenn<br />

sie zu rasch erwärmt wird. Kondenswasser löse<br />

den Zucker aus der Schokomasse und der setze<br />

sich dann als weißer Belag ab. Gut zu wissen!<br />

DER VIRTUOSE UND SEINE PRODUZENTEN<br />

Ortswechsel! Ich stehe in Our, noch so eines der<br />

pittoresken <strong>Ardennen</strong>dörfer. Idyllisch an der knapp<br />

14 km langen Our, einem der linken Zuflüsse der<br />

Lesse, gelegen, ist Our Schnittpunkt von zwei großen<br />

Fernwanderwegen, der Transardennaise und<br />

dem GR 14. Heute will ich Maxime Collard, einen<br />

der Mitbegründer der „Generation W“, besuchen.<br />

Das W steht für Wallonie und verpflichte aktuell<br />

24 Spitzenköche aus der Wallonie, ihre virtuosen<br />

Kochkünste vorzugsweise mit regionalen Produkten<br />

zu realisieren. Wer dem Kollektiv angehören<br />

möchte, muss mit mindestens fünf verschiedenen<br />

regionalen Produzenten kooperieren. Dabei, so erklärt<br />

mir der Sternekoch aus dem 200-Seelendorf,<br />

soll der Gast die Produkte, die er in einem der Restaurants<br />

des Kollektivs entdeckt, möglichst auch<br />

selbst beim Erzeuger kaufen können. So etwa das<br />

Brot der Moulin de Vencimont von Ambroise De<br />

Greift, dessen Brote wie vor 400 Jahren noch von<br />

Hand hergestellt werden.<br />

Während der 36-jährige Meisterkoch in der Küche seines Restaurants „La<br />

Table de Maxime“ eine Sauce cremig rührt, erzählt er von der Fülle regionaler<br />

Produkte aus der näheren Umgebung. Zum Beispiel die Kartoffeln<br />

der Sorte „Plate de Florenville“, festkochend mit rötlicher Schale und goldgelbem<br />

Fruchtfleisch. Oder der würzige Ziegenfrischkäse von Madame Ann<br />

Loicq aus dem Nachbardorf Maissin. Die freundliche Dame in der Ziegenkäserei<br />

wird mir anderntags erzählen, dass sie für 250 Gramm Weichkäse<br />

2,5 Liter Ziegenmilch benötige und seit 22 Jahren Ziegen züchte. Maxime<br />

Collard kocht seit Kindheitstagen, anfangs mit Mama und Großmutter. Er<br />

entdeckt alte, regionale Rezepte immer wieder neu und verfeinert sie. Für<br />

die Tarte sorgt Pierre Legrand aus Bouillon. Die besten Würste, schlachtfrisches<br />

Fleisch vom Rind, Schwein oder Lamm liefert Metzgermeister Martin<br />

aus dem kleinen Naomé, nur einige Minuten von Our entfernt. Für die edlen<br />

Pralinen ist, natürlich, Monsieur Edouard aus Florenville zuständig. Ob er<br />

schon wisse, was im Dezember in den Topf und auf den Teller kommen<br />

werde, will ich wissen. Maxime schließt kurz die Augen und murmelt dann<br />

etwas vom Filet vom Hirschkalb, vielleicht Hase und bestimmt auch etwas<br />

Antiklinale in Durbuy <strong>–</strong><br />

ein geologisches Highlight<br />

© WBT, Bruno d‘Alimonte<br />

16 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


vom Fasan. Selbstredend stehen Trappistenbiere<br />

aus Orval ganz oben auf der eigenen Bierkarte und<br />

auch einige Weine auf der imposanten Weinkarte<br />

stammen aus der Nachbarschaft. Nach einem<br />

für mich unübertroffenen Augen- und Gaumenschmaus<br />

mit fünf Gängen und erlesenen Weinen<br />

am Vorabend fahre ich heute zu Monsieur Martin<br />

und seiner „Boucherie de la Ferme Martin“. Wieder<br />

so ein kleines <strong>Ardennen</strong>nest. Ich frage mich, wie<br />

sich in einem Dorf mit 400 Einwohnern eine Metzgerei<br />

halten kann. Monsieur Martin lacht und meint,<br />

die Wallonen seien große Fleischliebhaber. Er halte<br />

eigene Rinder, Schafe und Schweine. Er verarbeite<br />

das Fleisch, die Würste und Schinken nach alten<br />

Rezepten und die Menschen mögen es. Kurze<br />

Wege, ökologische Landwirtschaft, beste Qualität.<br />

TREPPEN, LEITERN UND DAS<br />

VERSCHWUNDENE WASSER<br />

Die Sonne dieses Augustmorgens verheißt größtes<br />

Wandervergnügen. Rochehaut liegt hoch über einer<br />

der graziösen 180 Grad-Schleifen der Semois<br />

mit sagenhaften Ausblicken. Im Ort tummeln sich<br />

die Touristen, einige Rucksackwanderer folgen wie<br />

ich der Markierung mit dem roten Rechteck. Schon<br />

bald windet sich der Weg steil hinunter zur Semois,<br />

die hier behäbig und breit über Schieferbänke flussabwärts<br />

strömt. Für die nur 11,2 km lange, aber<br />

dank einiger Steilanstiege mit Treppen und Leitern<br />

ambitionierte Wanderrunde sollte man sich gute<br />

vier Stunden Gehzeit gönnen. Ein Wandertraum.<br />

„Geht‘s denn noch besser?“, frage ich mich. Und ob!<br />

Gelegenheit zur Nagelprobe bietet der UNESCO-<br />

Geopark Famenne-Ardenne. Und wieder liegen die<br />

Wurzeln für diese wanderbaren Geheimnisse in der<br />

besonderen geologischen Geschichte. Genauer gesagt<br />

in einem 140 km langen und zwischen einem<br />

und vier Kilometer breiten Kalkgebirge, das sich<br />

vom Nordosten der Wallonie um das wunderschöne<br />

Durbuy über Marche-en-Famenne und Rochefort<br />

in den Südwesten bei Wellin und Tellin erstreckt.<br />

Die Besonderheiten des Karst sind die Dolinen,<br />

Erdfälle, Tropfsteinhöhlen, Kalkriffe, Grotten und<br />

das Phänomen des verschwindenden Wassers.<br />

Bei Han-sur-Lesse verschwindet sogar ein ganzer<br />

Fluss in einem Loch und gelangt erst nach etwa 10<br />

km unterirdischer Odyssee wieder ans Tageslicht.<br />

Auch die Grotten von Lorette oberhalb von Rochefort,<br />

deren Höhlengewirr sich auf rund 7 km Länge<br />

erstreckt, gehen auf durchströmendes Wasser zurück.<br />

Über mehrere hundert Stufen steigt man bis<br />

zu 60 m tief in die Unterwelt ein. Eine Wunderwelt,<br />

die im Lichte der Scheinwerfer glitzert und strahlt.<br />

Beeindruckt wandere ich über die Höhen zu einem<br />

Aussichtspunkt des als „Calestienne“ bezeichneten<br />

Kalkgebirges. Steil fallen die Kalkrippen in das Tal<br />

unter mir ab. Auf dem sonnenwarmen Kalkmagerrasen<br />

betört der Geruch nach Salbei, Bohnenkraut<br />

und Oregano, bezirzt das Gezirpe der Grillen und<br />

Grashüpfer die Ohren und der rauschhafte Flug der<br />

Schmetterlinge begeistert das Auge. Wundervoll!<br />

(ms)<br />

FREŸR - EIN GARTEN EDEN<br />

Es ist ein Paradiesgarten an den Ufern der Maas, überragt<br />

von 120 m hohen Felsen. 20 Generationen der Herzöge Beaufort-Spontin<br />

haben in der Sommerresidenz (dem Versailles<br />

an der Maas) gelebt und das Anwesen liebevoll gestaltet.<br />

Der Besucher ist eingeladen, nicht nur die Geschichte<br />

des Schlosses, sondern auch die grandiose Umgebung vor<br />

den Toren von Dinant zu erleben. Gekrönte Häupter waren<br />

in Freÿr zu Besuch. Die Gärten und Terrassen im Stile der<br />

Renaissance zeigen sich in einer ausnehmend prachtvollen<br />

und doch intimen Gestaltung. Das Plätschern der Springbrunnen,<br />

der Duft der 300 Jahre alten Orangenbäume in<br />

Belgiens ältester Orangerie und die 6 km langen kleinen<br />

Labyrinthe begeistern Jung und Alt. (ms)<br />

© Axel Bonaert<br />

Die Semois bei Botassart © Andreas Pacek<br />

freyr.be<br />

Typisch: Der Rennsteig als knorriger Pfad<br />

www.wandermagazin.de<br />

17


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

Wandern auf Bohlenwegen im Hohen Venn<br />

© <strong>Wandermagazin</strong>, Natalie Glatter<br />

DAS HOHE VENN<br />

<strong>–</strong> EINE URLANDSCHAFT<br />

Das Hohe Venn ist ein Hochplateau, das sich von Nordost<br />

nach Südwest erstreckt und dann in die <strong>Ardennen</strong> übergeht.<br />

Obwohl das Vennmassiv, das sich im geologischen Altertum<br />

des Kambrium herausbildete, keine wirkliche Berggipfel hat,<br />

gibt es neben Belgiens höchstem Punkt, dem 694 m hohen<br />

Signal de Botrange, noch weitere im Relief des Plateaus erkennbare<br />

Kuppen. Nach der tektonischen Auffaltung des Massivs<br />

verwitterte der graue Tonschiefer aus dem Erdaltertum<br />

durch starke Erosion und bildete eine wasserundurchlässige<br />

Schicht. Mit bis zu 1.500 mm Jahresniederschlag, der an bis<br />

zu 220 Tagen des Jahres als Regen und an weiteren 70 bis<br />

80 Tagen als Schnee niedergeht, entwickelten sich auf dem<br />

Plateau in den zahlreichen Mulden und Vertiefungen ideale<br />

Voraussetzungen zur Bildung von Hochmooren. So wächst<br />

das Moor mit jährlich etwa einem bis zwei Millimetern seit<br />

Jahrtausenden in die Höhe. Moore bestehen aus weichen,<br />

verdächtig nachgebenden Moospolstern und ebenso verdächtigen<br />

Tümpeln braunen Moorwassers. Nicht von ungefähr<br />

bezeichnet man das Hohe Venn auch als vollgesogenen<br />

Schwamm. Damit nicht genug: Im Venn entspringen dank des<br />

Wasserreichtums viele Bäche und Flüsse, wie Rur, Hill, Weser,<br />

Gileppe, Trôs-Marets, Warche oder Hoëgne. Einige, wie<br />

die Trôs Marets, sind lediglich 6 km lang. So stürzen die Wassermassen<br />

teils in beeindruckenden Rinnen, über lotrecht<br />

abfallende Wände in die Tiefe und bilden wildromantische<br />

Bachtäler. Das Hohe Venn bietet die einzigartige Gelegenheit,<br />

in eine noch intakte Urlandschaft zu blicken und sie auf eigens<br />

angelegten Bohlenstegen oder durch wilde Bachtäler<br />

zu durchwandern. (ms)<br />

© www.ostbelgien.eu, Dominik Ketz<br />

BELGIENS<br />

WILDER OSTEN<br />

Schmale, naturbelassene Pfade, Wiesenwege fürs „Querfeldein“-<br />

Feeling und Holzbohlenstege, die bis zum Horizont reichen. Willkommen<br />

in Ostbelgien. Mal ist es ein See, der die Weite des Himmels,<br />

vor allem Ruhe und Gelassenheit spiegelt. Mal ist es ein<br />

Fluss mit zwei Gesichtern, eines sanft, das andere verspielt und<br />

wild. Wasser begleitet den Wanderer in Ostbelgien überall. Meist<br />

ist es ein Plätschern im Dickicht, ein schmales Rinnsal zwischen<br />

Wiesen und durch Wälder oder der Blick in die dunklen Augen<br />

der stillen Moorseen im Hohen Venn. Und waldreich ist der wilde<br />

Osten! Das größte zusammenhängende Waldstück Belgiens befindet<br />

sich hier. Auf der einen Seite geht der Hertogenwald über in<br />

eine wiesenreiche Tal- und Hügellandschaft. Auf der anderen Seite<br />

schraubt er sich bis zum höchsten Punkt des Landes empor. Der<br />

sieht allerdings so gar nicht wie ein Gipfel aus, wundert sich der<br />

Wanderer, wenn er das 692 m hohe Signal de Botrange im Hohen<br />

Venn erreicht. Statt Gebirge gibt‘s Weitblick über eine urwüchsige<br />

Moorlandschaft, die sich gerne mal in Nebel hüllt. „Genusstouren <strong>–</strong><br />

Am Wasser entlang, im Wald und Panoramen“ heißt die Broschüre,<br />

in der Entdecker und Genießer die schönsten Wanderungen Ostbelgiens<br />

finden. Enthalten sind auch Wanderungen, die nach dem<br />

neuen Knotenpunktsystem funktionieren. (ms)<br />

INFO: OSTBELGIEN.EU<br />

18 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


GEWINNSPIEL<br />

MITMACHEN UND EINEN<br />

GENUSSAUFENTHALT<br />

IN OSTBELGIEN GEWINNEN!<br />

Gewinnen Sie einen Preis im Wert von 744 Euro. Den/die Gewinner*in<br />

entführen wir in Begleitung einer zweiten Person in<br />

das familiengeführte Hotel Bütgenbacher Hof **** am Rande des<br />

vor allem bei Wanderern beliebten Hohen Venns. Dort haben<br />

Sie sogar Anschluss an den Vennbahn-Radweg und können sich<br />

auf die Kulisse am Bütgenbacher Stausee freuen. Das liebenswerte<br />

Hotel ist für seine Gastlichkeit und seine exzellente Küche<br />

(sechs Köche sorgen für Ihr leibliches Wohl) weit über die Grenzen<br />

Ostbelgiens hinaus bekannt.<br />

© Christian Charlier<br />

© Christian Charlier<br />

DER PREIS FÜR ZWEI PERSONEN BEINHALTET:<br />

Zwei Übernachtungen im Doppelzimmer der Kategorie<br />

„Heimatgefühl“ inkl. Frühstück sowie pro Person<br />

• 1 Vier-Gang-Menü inkl. Getränkepauschale<br />

• 1 Sieben-Gang-Gourmetmenü inkl. Getränkepauschale<br />

• 1 Sektfrühstück<br />

• Zugang zum Wellness- und Fitnessbereich<br />

mit Saunen und Schwimmbad<br />

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, beantworten<br />

Sie einfach die folgende Frage:<br />

WELCHER ORT IN BELGIEN IST AUCH ALS<br />

„MUTTER ALLER KURORTE“ BEKANNT?<br />

A: NAMUR B: CHARLEROI C: SPA<br />

Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe Ihres vollständigen Namens und Ihrer<br />

Adresse einfach per E-Mail an info@belgien-tourismus-wallonie.de. Teilnahmeschluss<br />

ist der 31.3.2021 um 24:00 Uhr. Danach werden wir den/die Gewinner*in<br />

per einfachem Losverfahren ermitteln und benachrichtigen.<br />

© Christian Charlier<br />

WIR WÜNSCHEN VIEL GLÜCK!<br />

EIN ORT DES<br />

WOHLBEFINDENS<br />

Bütgenbach ist ein Dorf südlich des Hohen Venn und liegt an<br />

der 125 ha großen Talsperre Bütgenbach im deutschsprachigen<br />

Teil Ostbelgiens. Mittendrin liegt das Viersternehotel der<br />

Familie Maraite, das seit 2011 in zweiter Generation geleitet<br />

wird. Das Hotel Bütgenbacher Hof begeistert schon, wenn<br />

man sich von dem kleinen Park im Herzen des Dorfes kommend<br />

über die Straße „Marktplatz“ dem Haus nähert. Bei der<br />

aufwendigen Gestaltung der Innenausstattung des Hauses<br />

und seiner Zimmer spielt Holz eine zentrale Rolle. Kein Wunder,<br />

die filigranen Umrisse von fünf Blättern der Kastanie sind<br />

sichtbares Symbol des Hauses. Sechs Köche sorgen im Haubenrestaurant<br />

für exquisites Essvergnügen. Dabei werden<br />

vorzugsweise regionale Produkte verwendet. Der Weinkeller<br />

ist bestens sortiert. Die Terrasse, der Wintergarten, die liebevoll<br />

gestalteten Zimmer und Suiten, der Wellnessbereich<br />

mit Schwimmbad, Saunen, Whirlpool und Fitnessangeboten<br />

bieten viel Platz und eine gemütliche Atmosphäre zum Entspannen.<br />

Denn dank der einzigartigen Lage an der Warche,<br />

einem Vennfluss, an der Bütgenbacher Talsperre und einem<br />

der größten erhaltenen Hochmoore Europas, dem Hohen<br />

Venn, gibt es fantastische Möglichkeiten, sich zu Fuß oder zu<br />

Rad in der Natur zu betätigen. (ms)<br />

INFO: WWW.HBH.BE<br />

www.wandermagazin.de<br />

19


REGIOPANORAMA I BELGISCHE ARDENNEN<br />

Charmante<br />

UNTERKÜNFTE<br />

IN DEN BELGISCHEN ARDENNEN<br />

Ob individuelles Landhotel, gemütliches Ferienhaus<br />

mit Kamin und Sauna, Bed & Breakfast mit<br />

persönlichem Empfang oder Campingplatz direkt am<br />

Fluss <strong>–</strong> die belgischen <strong>Ardennen</strong> bieten vielfältige<br />

Übernachtungsmöglichkeiten. Ein besonderes<br />

Bonbon bildet in vielen Hotels und Restaurants die<br />

gute belgische Küche, die jeden Aufenthalt in der<br />

Wallonie zu einem besonderen Genuss-Erlebnis<br />

macht. Hier ein paar Impressionen …<br />

Gemütliche, elegante oder<br />

außergewöhnliche Ferienhäuser<br />

gibt es in den <strong>Ardennen</strong> viele.<br />

© Ardennes-Etape<br />

Baumhäuser<br />

im Wald findet<br />

man beim<br />

Anbieter<br />

Cabanes<br />

de Rensiwez<br />

in Houffalize.<br />

© WBT, Olivier<br />

Bourgi<br />

Diese Zeichen<br />

stehen für<br />

ländliche<br />

Bauernhof-<br />

Unterkünfte<br />

© WBT, Olivier<br />

Legardien<br />

© WBT, Olivier Bourgi<br />

Auch gibt es viele Ferienhäuser mit besonderer Ausstattung,<br />

etwa Kamin, Schwimmbad oder Sauna. © Ardennes-Etape<br />

20 WANDERMAGAZIN Winter 2020/2021


© WBT,<br />

Denis<br />

Erroyaux<br />

Die Aqualodge in Ermeton-sur-Biert bietet naturnahe<br />

Entspannung am Wasser … © Aqualodge<br />

… und ist ein außergewöhnliches<br />

Hideaway © Aqualodge<br />

Das Hotel<br />

Floréal<br />

in La Rocheen-Ardenne<br />

© WBT,<br />

Denis<br />

Erroyaux<br />

Noblesse oblige: Das Manoir<br />

de Lébioles bei Spa<br />

© Eliophot - Aix-en-Provence<br />

Ein weiterer Ort<br />

mit Wellness-Charme:<br />

Das Château<br />

des Thermes in<br />

Chaudfontaine<br />

© WBT, JP Remy<br />

Idylle pur und Spitzenküche <strong>–</strong><br />

das Hotel-Restaurant Moulin Hideux<br />

bei Bouillon © Philippe Saenen,<br />

Auberge du Moulin Hideux<br />

Camping am Fluss <strong>–</strong><br />

hier an der Amblève<br />

bei Stavelot<br />

© WBT, Peripleties<br />

Oder man campt außergewöhnlich,<br />

wie hier in „Sphair“ genannten Kugeln<br />

auf dem Campingplatz Val de l‘Aisne.<br />

© Camping le Val de l‘Aisne<br />

INFO:<br />

Inspirationen und<br />

Buchungsmöglichkeiten<br />

für Unterkünfte in den<br />

belgischen <strong>Ardennen</strong><br />

gibt es hier<br />

HOTELS/<br />

FERIENHÄUSER/B&BS:<br />

visitwallonia.be/buchen<br />

FERIENHÄUSER:<br />

ardennes-etape.de<br />

gitesdewallonie.be<br />

accueilchampetre.be<br />

CAMPINGPLÄTZE:<br />

campingbelgique.be<br />

www.wandermagazin.de<br />

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