Agrar- und Ernährungswirtschaft Westmecklenburg 2020
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58 Wildfrüchte | Wild fruit<br />
Foto: Dr. Rolf Hornig<br />
Foto: Manuela Heberer<br />
nutzen wollen“, berichtet Dr. Rolf Hornig. So enthält<br />
die Apfelbeere, auch Aronia-Beere genannt,<br />
zahlreiche sek<strong>und</strong>äre Pflanzenstoffe wie Phenolsäuren<br />
<strong>und</strong> Flavonoide sowie viel Kalium <strong>und</strong><br />
Zink. Die Scheinquitte ist ballaststoffreich <strong>und</strong> hat<br />
einen hohen Pektin gehalt; die Fruchtrose wurde<br />
schon im Mittelalter als Heilpflanze in Kloster -<br />
gärten angebaut.<br />
„Natürlich ist auch der Kulturanbau dieser Pflanzen<br />
nicht ganz unkompliziert“, erklärt Dr. Hornig.<br />
Insbesondere die immer häufiger eintretenden<br />
Extremwetterereignisse <strong>und</strong> die Folgen des Klimawandels<br />
stellen den Anbau vor entscheidende<br />
Herausforderungen. So verschiebe sich die Blütezeit<br />
wegen der globalen Erwärmung mittlerweile<br />
häufig weiter nach vorne. Bei darauf folgenden<br />
Kaltlufteinbrüchen würden die Blüten jedoch<br />
zerstört <strong>und</strong> die Ernte ginge verloren. Auch der<br />
Schutz vor Hagel <strong>und</strong> Starkregen oder die Be -<br />
wässerung bei anhaltender Trockenheit sind ein<br />
wichtiges Thema, mit dem es sich auseinander -<br />
zusetzen gilt, so Hornig. „Der Anbau im Freiland<br />
wird für Erzeuger zunehmend komplizierter.“<br />
Dennoch ist er davon überzeugt, dass sich ins -<br />
besondere Apfelbeere <strong>und</strong> Scheinquitte für den<br />
ökologischen Anbau in Plantagen eignen würden.<br />
Silvia Hinrichs könnte sich für ihren Betrieb am<br />
ehesten die Aronia-Beere vorstellen, weil diese<br />
Dr. Rolf Hornig hat die Testfläche mit Apfelbeeren, Scheinquitten <strong>und</strong><br />
Fruchtrosen betreut <strong>und</strong> untersucht. Insbesondere Apfelbeere (Bild links)<br />
<strong>und</strong> Scheinquitte hält er für den Kulturanbau als zukunftsfähig.<br />
Dr Rolf Hornig has monitored and tested chokeberries, Japanese quinces<br />
and rosehips on the test site. He sees chokeberries (left picture) and Japanese<br />
quinces in particular as having a future as a cultivated crop.<br />
stage of their development, analysing the contents<br />
of their fruit and testing possible processing<br />
methods. “All three types of wild fruit are known to<br />
contain substances that are good for our health,<br />
which of course we want to put to good use”,<br />
reports Dr. Rolf Hornig. Chokeberries for example<br />
contain numerous secondary phytochemicals<br />
such as phenolic acids and flavonoids as well as<br />
lots of potassium and zinc. The Japanese quince is<br />
rich in fibre and has high levels of pectin, while<br />
rosehips were already cultivated as medicinal<br />
plants in monastery gardens back in the Middle<br />
Ages.<br />
“Cultivating plants of this kind is of course fairly<br />
complicated”, explains Dr. Hornig. Particular challenges<br />
include the increasingly frequent extreme<br />
weather events and the impacts of climate<br />
change. Global warming is meanwhile causing the<br />
plants to flower much earlier, with the threat of<br />
subsequent cold snaps damaging the flowers and<br />
destroying the harvest. Protection from hail and<br />
torrential rain or irrigation during persistent