Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 01/2021
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau <strong>01</strong>/ <strong>2021</strong><br />
Schwerpunkt:<br />
Durch die Krise kommen<br />
Hintergründe und Erfolgsbeispiele (S. 12)<br />
Einladung an Sie<br />
Neujahrsbotschaft<br />
des IHK-Präsidenten (S. 1)<br />
Extra für Sie<br />
Was sich <strong>2021</strong><br />
für Unternehmen ändert (S. 8)<br />
In Ihrem Interesse<br />
Strategie für Tourismuswirtschaft<br />
im Land vorangebracht (S. 22)<br />
www.halle.ihk.de
EDITORIAL<br />
Wir laden Sie herzlich ein!<br />
Die gute Nachricht lautet: Das Corona-Jahr 2020 ist endlich vorbei!<br />
Allerdings nur kalendarisch. Denn auch in den kommenden Monaten wird wohl<br />
noch vieles anders sein, als wir es gewohnt sind. Der Mensch ist und bleibt ein<br />
soziales Wesen. Deshalb geht nichts über den persönlichen Austausch – aber<br />
leider eben erst, wenn das wieder geht!<br />
Wir möchten allerdings schon vorher Ihre Meinung zu wichtigen Themen erfahren:<br />
• In der Krise trifft die Belastung manche kaum, etliche hart und einige sehr<br />
schwer.<br />
• Die staatliche Unterstützung kommt nicht immer richtig und rechtzeitig an.<br />
• Die Politik in Magdeburg und in Berlin ist zwar am Zug, wird aber im Superwahlkampfjahr<br />
<strong>2021</strong> vielleicht nicht immer ganz so entscheidungsfähig sein wie von manchem<br />
gewünscht.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Halle-Dessau, und Prof. Dr. Thomas<br />
Brockmeier, Hauptgeschäftsführer<br />
Und so sind wir als IHK weiterhin gefordert, Ihre Stimme zu sein im Konzert der Interessenvertreter. Jetzt<br />
erst recht!<br />
Um Ihre Stimme sein zu können, müssen wir freilich zunächst erfahren, was Sie warum und inwiefern<br />
an welcher Stelle drückt. Dieser Austausch ist unerlässlich, auch wenn er derzeit leider meist nur virtuell<br />
sein kann ...<br />
Weil auch unser Neujahrsempfang im Januar ausfallen muss, haben wir die programmatische Präsidentenrede<br />
diesmal für Sie aufgezeichnet – und verbinden damit eine „wechselseitige“ Einladung: Zum<br />
einen laden wir uns gleichsam zu beziehungsweise bei Ihnen ein – virtuell natürlich, mit eben dieser<br />
Rede. Zum anderen laden wir Sie ein, diesmal auf besondere Weise unser „Gast“ zu sein, eben in Ihrem<br />
eigenen Büro oder Zuhause. Was wir in Ihrem Namen und Interesse voranbringen wollen, erfahren Sie<br />
hier – per Klick im E-Paper und in der Online-<strong>Ausgabe</strong> oder mit Ihrem Mobil telefon per QR-Code aus dem<br />
gedruckten Heft.<br />
Auf Ihre Meinung dazu sind wir gespannt: Schreiben Sie uns unter austausch@halle.ihk.de, nutzen<br />
Sie den Online-Chat auf unserer Webseite oder rufen Sie die IHK unter 0345 2126-0 auch gerne direkt<br />
an. Sie werden uns beide dann wahrscheinlich zunächst nicht persönlich antreffen. Aber unsere engagierten<br />
Mitarbeiter geben Ihre Meinung weiter – garantiert. Und bei Bedarf melden wir uns bei Ihnen<br />
zurück.<br />
Wir alle wissen: In diesen Tagen muss manches anders ablaufen als gewohnt und bewährt. Lassen Sie<br />
uns <strong>2021</strong> aus der Not eine Tugend machen!<br />
Dazu laden wir Sie hiermit herzlich ein!<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ ist das<br />
Magazin der IHK Halle-Dessau. Wir<br />
informieren hier über Themen, die aus<br />
Sicht der IHK für die <strong>Wirtschaft</strong> unserer<br />
Region relevant oder für Sie als<br />
Unternehmerin und Unternehmer<br />
nützlich sein könnten. Als IHK-Mitglied<br />
erhalten Sie das Heft regelmäßig.<br />
Wie gefällt Ihnen die<br />
„<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Auf Ihre Rückmeldung unter<br />
miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt.<br />
Dort können Sie uns übrigens auch<br />
mitteilen, wenn Sie das Magazin<br />
zukünftig nicht in der gedruckten<br />
Version, sondern nur online unter<br />
https://miwi.halle.ihk.de/<br />
lesen möchten.<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 1
6<br />
Virtuelle Preisverleihung:<br />
Digitale Erfolgsgeschichten ausgezeichnet<br />
15<br />
Nach vorne schauen!<br />
Unternehmensstart in der Gastronomie trotz Corona-Krise<br />
INHALT<br />
JANUAR <strong>2021</strong><br />
1 EDITORIAL<br />
4 BLICK INS LAND<br />
31 BÖRSEN<br />
32 WIR FÜR SIE<br />
34 BESCHLÜSSE<br />
44 IMPRESSUM<br />
IHK-Service schnell gefunden:<br />
IHK-Kontakt<br />
WIRTSCHAFT<br />
& REGION<br />
6 Was – Wann – Wo<br />
Digitale Erfolgsgeschichten und weitere<br />
Nachrichten aus der Region<br />
8 EXTRA<br />
Von A wie Ausbildung bis Z wie Zoll:<br />
Was ändert sich <strong>2021</strong>?<br />
11 Fachkräfte<br />
Ausbildung im Homeoffice: Praxistipps<br />
für Unternehmen<br />
SCHWERPUNKT:<br />
DURCH DIE KRISE<br />
KOMMEN<br />
12<br />
Die Folgen der Pandemie: ein Rückblick<br />
Nach vorne schauen! – das „Bistro & Café<br />
Markt 33“ aus Lutherstadt Eisleben<br />
Über Nacht ins Homeoffice – die GISA GmbH<br />
aus Halle (Saale)<br />
Auftragsbücher gut gefüllt – die Somatech<br />
Maschinenbau GmbH aus Hohenmölsen<br />
Eiskalt erfolgreich – die Mecotec GmbH<br />
aus Bitterfeld-Wolfen<br />
IHK-Download<br />
Mehr Infos online<br />
Querverweis im Inhalt<br />
2 MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
17<br />
Gut durch die Krise<br />
Somatech verzeichnet bisher keine<br />
Auftragseinbrüche<br />
20<br />
Online-Sitzung:<br />
IHK-Vollversammlung beschließt<br />
Digitalisierungsstrategie<br />
22<br />
Auf die Erfolgsspur zurückfinden<br />
Strategie für Sachsen-Anhalts Tourismus<br />
WIRTSCHAFT<br />
& ENGAGEMENT<br />
20 Vollversammlung<br />
IHK-Vollversammlung beschließt<br />
Digitalisierungsstrategie<br />
Nachruf auf Dr. Werner Hannemann<br />
22 Interessenvertretung<br />
Auf die Erfolgsspur zurückfinden:<br />
Strategie für Sachsen-Anhalts Tourismus<br />
Nein zum „Lieferkettengesetz“ – das sagen<br />
die Parteien<br />
WIRTSCHAFT<br />
& PRAXISWISSEN<br />
26 Finanzierung und Förderung<br />
Staatliche Corona-Hilfen ausgeweitet<br />
Wissens- und Technologietransfer durch<br />
Patente und Normen<br />
29 International<br />
Achtung bei Holzverpackungen im Export!<br />
29<br />
Achtung bei Holzverpackungen<br />
im<br />
Export!<br />
Die <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> im Web:<br />
https://miwi.halle.ihk.de/<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong><br />
3
BLICK INS LAND<br />
Handarbeit ist Trumpf!<br />
Nadja Witte, Geschäftsführerin der FRIWI-WERK Stolberg Harz Witte OHG, besinnt sich auf<br />
die eigenen Stärken und blickt hoffnungsvoll ins neue Jahr. Der traditionsreiche Backwarenhersteller<br />
ist heute wieder eine feste Größe in der Region. Vieles ist hier noch Handarbeit und<br />
das kommt bei den Kunden an. Nach dem Weihnachtsgeschäft stehen bei Friwi nun unter<br />
anderem wieder die Klassiker wie Sultan-Zwieback, Bärentatzen und die Harzer Perle auf dem<br />
Programm. Mit den Messingwalzen (Bild) werden Kekse und Plätzchen geformt. Mehr zur<br />
Geschichte von Friwi und weiteren Mut-machenden Unternehmergeschichten aus der Region<br />
unter www.halle.ihk.de<br />
4 MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
WAS – WANN – WO<br />
Digitale Erfolgsgeschichten<br />
In einer virtuellen Preisverleihung wurden<br />
die drei Sieger des Wettbewerbs um die digitalen<br />
Erfolgsgeschichten Sachsen-Anhalt<br />
2020 am 25. November geehrt.<br />
Die Industrie- und Handelskammern sowie die<br />
Handwerkskammern in Magdeburg und Halle<br />
(Saale) prämierten zum vierten Mal sachsenanhaltische<br />
Firmen, die ihr Geschäftsmodell<br />
und ihre betrieblichen Abläufe digital weiterentwickeln.<br />
Insgesamt hatten sich 14 regionale<br />
Unternehmen am diesjährigen Wettbewerb<br />
beteiligt. Die drei Sieger erhalten ein Preisgeld<br />
von insgesamt 9.000 Euro. 1. Platz: Bio-<br />
Bäckerei Gerhild Fischer aus Wettin-Löbejün,<br />
2. Platz: mycrocast GmbH aus Magdeburg,<br />
3. Platz: WIKA Intec GmbH aus Dolle<br />
Die Organisatoren und Teilnehmer der digitalen Preisverleihung<br />
waren als Avatare anwesend und saßen selbstverständlich<br />
auch hier mit Abstand.<br />
www.digitale-erfolgsgeschichten-sachsen-anhalt.de.<br />
Gründen trotz Corona!<br />
Auch wenn Corona gerade dazwischenfunkt<br />
– Sachsen-Anhalt ist ein attraktiver<br />
Standort für Gründungswillige und Start- ups.<br />
Um noch mehr potenzielle Gründer ins Land<br />
zu locken, gibt es seit Kurzem eine neue digitale<br />
Anlaufstelle: www.hier- we-go.de.<br />
Hier werden die bestehenden Gründungsangebote<br />
und - kontakte transparent gebündelt,<br />
sie lassen sich zudem nutzerorientiert<br />
und nach Regionen filtern. Außerdem finden<br />
sich Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten,<br />
Ansprechpartner, Beratungsstellen,<br />
Checklisten und Tipps sowie relevante Gesetze<br />
und Regelungen.<br />
Das <strong>Wirtschaft</strong>sministerium fördert das<br />
Portal sowie die begleitende Marketingkampagne<br />
zum „Gründerland Sachsen- Anhalt“<br />
mit insgesamt rund 800.000 Euro. Das Projekt<br />
ist durch einen Beirat unter Beteiligung der<br />
gewerblichen Kammern im Land, der Investitionsbank,<br />
Gründerzentren sowie Bürgschaftsbank<br />
und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft<br />
unterstützt worden.<br />
www.hier-we-go.de<br />
Aufgeschoben ist nicht<br />
aufgehoben!<br />
Aufgrund der Corona-Pandemie<br />
konnten die Hugo-Junkers-Preise für<br />
Sachsen-Anhalts innovativste Unternehmen,<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
nicht wie<br />
geplant im Dezember 2020 im<br />
Schloss Köthen verliehen werden. Die<br />
Preisverleihung, in unterschiedlichen<br />
Varianten, ist nun für das erste Quartal<br />
<strong>2021</strong> geplant.<br />
www.hugo-junkers-preis.de<br />
6<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Kreativpiloten<br />
ausgezeichnet<br />
Zwei Unternehmen aus Halle (Saale)<br />
gehören zu den 32 kreativsten Köpfen<br />
Deutschlands: „Ectoplastic“ verbindet in<br />
seinen Apps Musik und Technologie. Das<br />
„Büro für Sinn und Unsinn“ entwickelt<br />
interaktive und moderne Lehrstationen<br />
für Museen oder Ausstellungen. Die Auszeichnung<br />
„Kreativpiloten“ wird jedes<br />
Jahr im Namen der Bundesregierung an<br />
32 besonders mutige und engagierte Unternehmen,<br />
Gründer und Projekte aus der<br />
Kultur- und Kreativwirtschaft vergeben.<br />
https://kultur-kreativpiloten.de<br />
Bei jungen Fachkräften<br />
doppelt spitze<br />
Zwei junge Facharbeiterinnen aus dem Bezirk<br />
der IHK Halle-Dessau haben ihre Berufsausbildung<br />
mit Bravour gemeistert und gehören<br />
deutschlandweit zu den Jahrgangsbesten: Die<br />
20-jährige Nele Haag holte bei ihrer Abschlussprüfung<br />
zur Verfahrenstechnologin in<br />
der Mühlen- und Getreidewirtschaft 94 von<br />
100 möglichen Punkten.<br />
Die in Baden-Württemberg geborene junge<br />
Frau hat den dreijährigen Ausbildungsberuf<br />
bei der Saalemühle Alsleben GmbH gelernt.<br />
Nele Haag freut sich über ihren Award.<br />
Dabei beschäftigte sie sich neben chemischen<br />
und biologischen Prozessen auch mit Steuerungskomplexen<br />
und den erforderlichen<br />
handwerklichen Fertigkeiten.<br />
Mit der romantischen Vorstellung von mahlenden<br />
Mühlsteinen am rauschenden Bach<br />
hat der Beruf heute also nicht mehr viel zu<br />
tun. Nach ihrer Ausbildung lernt Nele Haag<br />
weiter: Um im nächsten Schritt auch die Endprodukte,<br />
die aus dem fertigen Mehl entstehen,<br />
herstellen zu können, hat sie sich für<br />
eine zweite Ausbildung zur Bäckerin in der<br />
Nähe ihres Geburtsortes entschieden.<br />
Innovationen gesucht!<br />
Bis zum 15. März <strong>2021</strong> können sich Gründer,<br />
Unternehmer und Wissenschaftler mit<br />
neuen, marktfähigen Ideen beim IQ Innovationspreis<br />
Mitteldeutschland <strong>2021</strong> bewerben.<br />
Der Wettbewerb der Metropolregion Mitteldeutschland<br />
ist mit rund 70.000 Euro<br />
dotiert und wird von zahlreichen Sponsoren<br />
unterstützt. Für den Gesamtsieger<br />
stiften die IHKn Halle-Dessau, Ostthüringen<br />
zu Gera und zu Leipzig das Preisgeld<br />
in Höhe von 15.000 Euro.<br />
www.iq-mitteldeutschland.de<br />
Auch die 27-jährige Hallenserin Maria Dreißigacker<br />
erzielte Bestnoten: Mit 92 Punkten<br />
gehört auch sie zu den insgesamt 206 besten<br />
Auszubildenden deutschlandweit. Beim <strong>Mitteldeutsche</strong>n<br />
Rundfunk hat sie ihre Berufsausbildung<br />
zur Fachangestellten für Medienund<br />
Informationsdienste absolviert.<br />
Es ist „was mit Medien“ und doch ganz anders:<br />
Gute Redaktionen brauchen ein funktionierendes<br />
Archiv. Der MDR bildet neben<br />
kaufmännischen und fachtechnischen Berufen<br />
auch in diesem weniger bekannten<br />
Berufsfeld aus. Maria Dreißigacker sorgt nun<br />
beim Radioprogramm von „MDR aktuell“ dafür,<br />
dass der Sender nichts vergisst und die<br />
Beiträge jederzeit und schnell auffindbar<br />
sind.<br />
Umfrage zur Digitalisierung<br />
Das gerade im Aufbau befindliche Digitalisierungszentrum<br />
Zeitz will Akteure<br />
aus <strong>Wirtschaft</strong>, Bildung und Verwaltung<br />
vor Ort vernetzen, um Synergieeffekte für<br />
digitale Innovationen freizusetzen. Geplant<br />
sind verschiedene Veranstaltungsformate<br />
und ein regelmäßiger Austausch.<br />
Um das Angebot passgenau auf die Bedürfnisse<br />
der <strong>Wirtschaft</strong> auszurichten,<br />
haben die Initiatoren eine Umfrage gestartet.<br />
www.zeitz-digital.de<br />
Um die jungen Absolventen zu ehren, hat<br />
der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
eine Website veröffentlicht. Unter<br />
www.bestenehrung.dihk.de sind unter anderem<br />
Kurzfilme und Steckbriefe von den Bundesbesten<br />
veröffentlicht.<br />
www.bestenehrung.dihk.de<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 7
8<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 9
WIRTSCHAFT & REGION<br />
FACHKRÄFTE<br />
Ausbildung im Homeoffice<br />
In den letzten Monaten haben viele Unternehmen zügig Möglichkeiten und<br />
Regeln für mobiles Arbeiten – meist im Homeoffice – eingeführt. Auch für die<br />
Ausbildung ist Homeoffice eine Option, selbst über die Pandemiezeit hinaus.<br />
In vielen Berufsfeldern wird mobiles Arbeiten sogar zur späteren beruflichen<br />
Handlungsfähigkeit gehören. Bei der Umsetzung gilt es aber einiges zu beachten:<br />
Homeoffice ist im Bereich der kaufmännischen<br />
Berufe eher umsetzbar als bei den<br />
gewerblich-technischen Berufen. Ob Ausbildungsinhalte<br />
im Homeoffice vermittelbar<br />
sind, ist eine Einzelfallentscheidung,<br />
die der Ausbildungsberater der IHK treffen<br />
muss.<br />
Homeoffice sollte nur dort zum Einsatz<br />
kommen, wo bereits erworbene Ausbildungsinhalte<br />
zu vertiefen sind.<br />
In welchem Umfang Homeoffice zu gewähren<br />
ist, hängt je nach Berufsbild auch<br />
vom Konzept des Ausbildungsbetriebes ab.<br />
Homeoffice-Vereinbarung<br />
Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten setzt<br />
eine Vereinbarung zwischen Ausbildungsunternehmen<br />
und Auszubildenden voraus.<br />
So hat weder der Auszubildende einen<br />
Anspruch auf Homeoffice, noch kann der<br />
Betrieb es anordnen.<br />
Die Homeoffice-Vereinbarung kann auch<br />
Gegenstand einer Betriebsvereinbarung<br />
Homeoffice-Vereinbarung anzeigen<br />
Wenn ein Ausbildungsbetrieb eine Homeoffice-Vereinbarung<br />
bei der IHK anzeigen<br />
will, muss er verschiedene Angaben machen<br />
– etwa: Wo und in welchem Umfang<br />
findet Homeoffice/mobiles Arbeiten<br />
statt? Oder: Welche Inhalte der Ausbildungsordnung<br />
sollen im Homeoffice vermittelt<br />
werden?<br />
Mobiles Arbeiten ist bei vielen Unternehmen<br />
mittlerweile gang und gäbe – auch im<br />
Bereich der Ausbildung.<br />
sein und muss Regelungen über den Arbeitsort,<br />
die Art der zu leistenden Tätigkeit,<br />
das Volumen der Arbeitszeit und die Arbeitsmittel<br />
enthalten.<br />
Vom Grundsatz her sind Homeoffice-Vereinbarungen<br />
zwischen Ausbildungsbetrieb<br />
und Auszubildenden bei der Registrierung<br />
Mit den Angaben sind die Ausbildungsberater<br />
der IHK in der Lage, die Ausbildung<br />
als zuständige Stelle zu überwachen. Bei<br />
der Umsetzung stehen sie dem Ausbildungsunternehmen<br />
unterstützend und<br />
beratend zur Seite.<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4979318<br />
des Ausbildungsvertrages bzw. bei späterer<br />
Vereinbarung der IHK anzuzeigen. Daher<br />
sollte die hier festgelegte Verfahrensweise<br />
bei der Prüfung der Eintragungsfähigkeit<br />
berücksichtigt werden.<br />
Auch während des Homeoffice ist der<br />
Ausbildungsnachweis zu führen. Hier<br />
sollte auf die Tätigkeit im Homeoffice hingewiesen<br />
werden.<br />
Bei minderjährigen Auszubildenden ist<br />
Homeoffice nur mit Zustimmung der Erziehungsberechtigen<br />
möglich.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Björn Bosse<br />
Tel. 0345 2126-332<br />
bbosse@halle.ihk.de<br />
Die Aus- und Weiterbildungsberater<br />
der IHK<br />
erreichen Unternehmen<br />
unter www.halle.ihk.de,<br />
Nr. 3676.<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong><br />
11
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
Die Folgen der Pandemie<br />
Das weltweite Erstarren der <strong>Wirtschaft</strong>stätigkeit ließ die Erwartungen der Firmen<br />
in der IHK-Konjunkturumfrage auf ein in den letzten 30 Jahren noch nie<br />
dagewesenes Tief sinken. In Zahlen ausgedrückt: ein Saldo von Minus<br />
60 Prozentpunkten. Fünf Fakten zu den ökonomischen Konsequenzen<br />
1. Investitionen zurückgestellt<br />
Fast alle Unternehmen haben strategische Entscheidungen<br />
beispielsweise zu Investitionen überdacht oder erst<br />
einmal zurückgestellt. Im zweiten Quartal wurden die<br />
Erwartungen dann deutlich optimistischer. Während der<br />
Sommer-Entspannung im dritten Quartal erholten sich<br />
viele Branchen – allerdings nicht die weiterhin von Einschränkung<br />
betroffenen Betriebe. Gegen Jahresende<br />
trüben die erneut gestiegenen Infektionszahlen die Stimmung,<br />
dies ist jedoch inzwischen mit weniger Verunsicherung<br />
verbunden.<br />
2. deutlich weniger Nachfrage<br />
Die prägendste Erfahrung im Corona-Jahr 2020 lag für<br />
die meisten Unternehmen des IHK-Bezirks in der im Frühjahr<br />
aufgrund von Kontaktbeschränkungen und Schließungsanordnungen<br />
plötzlich eingebrochenen Nachfrage.<br />
Doch auch danach konnten sich viele Bereiche durch<br />
fortbestehende Einschränkungen nicht erholen. Rund<br />
60 Prozent der Firmen rechnete Ende November 2020<br />
mit einem Umsatzrückgang gegenüber 2<strong>01</strong>9 – ein Fünftel<br />
ging von Rückgängen bis zehn Prozent, ein Viertel bis<br />
25 Prozent und rund 15 Prozent von noch größeren Einbußen<br />
aus.<br />
Weitere Herausforderungen: Personalengpässe durch den<br />
Ausfall von Mitarbeitern, Stornierung zukünftiger Aufträge<br />
sowie logistische Barrieren bei Zulieferprodukten.<br />
Die stärksten Umsatzrückgänge verzeichneten Gastgewerbe<br />
und Tourismus, gefolgt von Verkehrsgewerbe und<br />
Kfz-Handel.<br />
3. Eigenkapitalschwäche verschärft sich<br />
Die Finanzlage hat sich im Verlauf der Corona-Krise bei<br />
rund der Hälfte der regionalen Unternehmen verschlechtert.<br />
Etwa ein Drittel hat sein Eigenkapital teilweise<br />
aufgebraucht. Ein Viertel verzeichnet anhaltende Liquiditätsengpässe.<br />
Von einer drohenden Insolvenz gehen<br />
bisher jedoch nur wenige aus.<br />
Blitzumfrage unter Unternehmen im IHK-Bezirk<br />
Halle-Dessau Ende November 2020<br />
4. Arbeitsmarkt weitgehend stabil<br />
Das umfassend eingesetzte Kurzarbeitergeld trug dazu<br />
bei, die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt<br />
gering zu halten. So gab es in der Region kaum<br />
Rückgänge bei der Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote<br />
im IHK-Bezirk stieg seit Ende 2<strong>01</strong>9 lediglich um etwa ein<br />
Prozent auf aktuell 7,8 Prozent. Die Zahl der Kurzarbeiter<br />
aber erreichte im April mit über 100.000 Personen in<br />
mehr als 15.000 Betrieben Sachsen-Anhalts einen neuen<br />
Rekordstand. Zeitweise waren fast 13 Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten Sachsen-Anhalts in<br />
Kurzarbeit. Bereits im Juli hatten sich diese Zahlen aber<br />
schon wieder halbiert.<br />
5. mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie<br />
Nicht zuletzt durch die Erfahrung der Corona-Krise plant<br />
die Hälfte der Unternehmen die Digitalisierung auszubauen<br />
sowie ihre Online-Präsenz und -Kundengewinnung<br />
zu verstärken. Viele Firmen wünschen sich dabei<br />
staatliche Unterstützung. Doch als wichtigste Aufgabe der<br />
Politik sehen sie die Bürokratieentlastung.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Standortpolitik<br />
Danny Bieräugel<br />
Tel. 0345 2126-236<br />
dbieraeuge@halle.ihk.de<br />
12<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
Staatliche Coronahilfe: Reicht das Geld?<br />
Was die staatliche Unterstützung für die <strong>Wirtschaft</strong> in der<br />
Corona-Krise betrifft, bringt fast jeder Tag eine neue Ankündigung.<br />
Es ist gar nicht so leicht, hier den Überblick zu<br />
behalten (siehe dazu auch die Übersicht auf Seite 26<br />
oder besser noch: im Internet unter www.halle.ihk.de/<br />
coronavirus).<br />
Ein Beispiel: Nachdem das Antragsverfahren für die sogenannte<br />
Novemberhilfe schließlich am 25. des betreffenden<br />
Monats freigeschaltet wurde, sorgten technische<br />
Probleme für eine Verzögerung. Die endgültige<br />
Abwicklung dürfte erst Mitte oder gar Ende Januar erfolgen,<br />
so zumindest der Kenntnisstand bei Redaktionsschluss<br />
der „<strong>Mitteldeutsche</strong>n <strong>Wirtschaft</strong>“. Immerhin waren<br />
nach Angaben der Bundesregierung in den ersten<br />
beiden Wochen nach Antragsbeginn erste Abschlagszahlungen<br />
geflossen, bundesweit gut 400 Millionen Euro.<br />
In dieser Zeit seien auf der Antrags-Plattform insgesamt<br />
mehr als 150.000 Anträge eingegangen. Die Obergrenze<br />
für Unternehmen wurde – so kündigten es<br />
Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium am<br />
8. Dezember 2020 an – im laufenden Verfahren von<br />
10.000 auf 50.000 Euro erhöht.<br />
In der Diskussion mit der Politik drängen IHK-Vertreter<br />
ebenso kontinuierlich wie nachdrücklich darauf: Die nackten<br />
Zahlen beantworten die zentralen Fragen für Unternehmen<br />
nicht, wenn es nach Monaten der Flaute ums<br />
Überleben geht: Kommt das Geld rechtzeitig? Und reicht<br />
es auch?<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Reinhard Schröter<br />
Tel. 0345 2126-266<br />
rschroeter@halle.ihk.de<br />
Zwei Stimmen aus der regionalen Unternehmerschaft<br />
„<br />
Auf weitere Dauer existenzgefährdend<br />
Wir sind von einem bisher einzigartigen Ausfall unseres Geschäfts betriebes betroffen. Die Auswirkungen<br />
der Corona-Pandemie werden wir mindestens bis weit in das Jahr <strong>2021</strong> hinein spüren.<br />
Die Angebote des Bundes mit der Corona-Soforthilfe, der ausgeweiteten Kurzarbeiterregelung<br />
und den Überbrückungshilfen I und II decken die Verluste nicht. Dennoch haben wir dankbar die<br />
verschiedenen Programme NEUSTART KULTUR des Bundes angenommen. Die pandemiebedingten<br />
Investitionshilfen sind beantragt. Für Musikveranstaltungen sind Zuschüsse gewährt worden.<br />
Allerdings berücksichtigen diese Programme bestimmte Bereiche wie Kabarett oder Comedy<br />
nicht. Uns gehen unverschuldet Monat für Monat Beiträge verloren, die in Summe und auf weitere<br />
Dauer existenzgefährdend sind. Für diesen Verlust gibt es zurzeit keine Hilfen von Bund und Land. Hier<br />
muss nachgesteuert werden!“<br />
Rudenz Schramm,<br />
Geschäftsführer der event-net gmbh in Halle (Saale) und Mitglied der IHK-Vollversammlung<br />
Schnell und unkompliziert<br />
„ Wie aus unserer 7. Unternehmerkundenstudie hervorgeht, hat knapp die Hälfte der Unternehmen<br />
in der Region Halle staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch genommen. Mehr als<br />
jeder Fünfte hat dabei Zuschüsse der Investitionsbank Sachsen-Anhalt genutzt. Weitere acht<br />
Prozent haben auf Hilfskredite der KfW zurückgegriffen. Damit ließ sich der Liquiditätsbedarf<br />
vieler Unternehmen schnell und unkompliziert decken. Und anders als in der Finanzkrise waren<br />
die Banken diesmal nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. 94 Prozent der befragten<br />
Unternehmen geben an, dass ihre Bank in der Krise eine große Unterstützung gewesen sei.“<br />
Peter Graul,<br />
Leiter Unternehmerkunden der Commerzbank AG in Halle (Saale) und Mitglied des IHK-Ausschusses für Finanzdienstleistungen<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 13
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
14<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
Nach vorn blicken!<br />
Ein Unternehmensstart in der Gastronomie trotz Corona-Krise?<br />
Wie das mit Optimismus geht, zeigt das kleine „Bistro & Café Markt 33“ in der<br />
Lutherstadt Eisleben.<br />
„Mit unserem Café wollen wir einen Ort der Begegnung<br />
schaffen – für alte und junge Leute, für Menschen mit<br />
Handicap, für Einheimische und Touristen. Mit frischer<br />
und regionaler Küche ohne Fertigprodukte – denn wir haben<br />
gemerkt, dass so ein Treffpunkt in Eisleben fehlt“, erklärt<br />
Florian Wend, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe<br />
Wend, die Pflegedienste anbietet und die Schloss<br />
Gerbstedt GmbH betreibt, zu der das neue Bistro & Café<br />
im Zentrum von Eisleben gehört.<br />
Vor Start ausgebremst<br />
Mitte April 2020 sollte es losgehen am Markt 33. Die Geschäftsräume<br />
waren angemietet, die Kaffeehausmöbel<br />
eingeräumt, das frisch engagierte Küchen- und Servicepersonal<br />
stand bereit. Vor Eröffnung wurden beim Unternehmerfrühstück<br />
Mansfeld-Südharz, organisiert unter<br />
anderem von den dortigen <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren, im März<br />
schon mal die Abläufe geprobt. Alle Zeichen standen auf<br />
Start – und dann kamen die Corona-Krise und der erste<br />
Lockdown.<br />
Schnelle Hilfe<br />
„Nicht nur unser Café war betroffen, sondern genauso<br />
unsere Eventlocation Schloss Gerbstedt. Zum Glück hat<br />
die Betriebsschließungsversicherung gezahlt – zwar nur<br />
ein Drittel der Versicherungssumme, aber immerhin“,<br />
berichtet Florian Wend. „Zudem haben wir die Corona-<br />
Soforthilfe für Betriebskosten in Anspruch genommen.<br />
Das Geld war nach drei Tagen auf dem Konto.“<br />
Auch das neu eingestellte Kaffeehauspersonal – drei<br />
Vollzeit-, eine Teilzeitstelle sowie eine freiberufliche Fachkraft<br />
für Kaffee und Tee – habe man nicht in Kurzarbeit<br />
schicken müssen: „Wir konnten sie in andere Bereiche<br />
In seinem Weihnachtsbüdchen am Markt bedient<br />
Florian Wend die Kundin Yvonne Voigt.<br />
unseres Unternehmensverbunds verteilen. So hat der<br />
Koch in der Gemeinschaftsverpflegung für frischen Wind<br />
gesorgt. Ich bin froh, dass alle Mitarbeiter mitgezogen<br />
haben!“ Von der städtischen Wohnungsgesellschaft als<br />
Vermieterin bis zur Sparkasse Mansfeld-Südharz und<br />
dem Bürgermeister sei Unterstützung signalisiert worden:<br />
„Ich hatte immer das Gefühl, die Stadt weiß, wie es<br />
ihren Unternehmen geht“, so Wend. Ganz unbürokratisch<br />
hätten ebenso Sozialversicherungsträger Terminaufschübe<br />
gewährt.<br />
Mit Hygienekonzept gestartet<br />
Am 27. August dann der offizielle Startschuss – mit Plexiglasschutz,<br />
Desinfektionsmittel und weniger Gästen.<br />
„Wir konnten drinnen aufgrund der Abstandsregeln nur<br />
noch drei Tische aufstellen – mit 9 statt 26 Plätzen“, erzählt<br />
Wend. Lediglich die Außenterrasse habe den Umsatz<br />
zunächst „gerettet“. Im November dann der zweite Lockdown<br />
– für die Gastronomie gar nicht „light“. „Wir wollten<br />
trotzdem weitermachen. Denn gerade für ältere Menschen<br />
ist die Gastronomie ein sozialer Anlaufpunkt. Das<br />
wird oft vergessen“, betont Wend.<br />
Optimistisch weitermachen<br />
Doch „einfach Essen to go“ funktionierte nicht, weil das<br />
Ambiente fehlte. Deshalb ließ Unternehmer Wend mitten<br />
im Advents-Lockdown eine Holzhütte vor das Café setzen<br />
und bewarb mit einer Facebook-Kampagne das „kleinste<br />
Weihnachtsbüdchen am Markt“. In der Hütte wirbelte<br />
Koch Christian Rubow und bot täglich fünf Gerichte zum<br />
Mitnehmen an. „Gewerbe- und Ordnungsamt haben superschnell<br />
genehmigt“, lobt Wend. „Von der Bratwurst bis<br />
zum Winzerglühwein hat das Adventskonzept zudem lokale<br />
Lieferanten unterstützt.“ Auf <strong>2021</strong> schaut er optimistisch<br />
– auch wenn der Spielraum für Investitionen<br />
durch die Corona-Krise stark eingeengt sei: „Wir halten<br />
zusammen, sind motiviert und krisenerprobt – da kann es<br />
nur besser werden.“<br />
Bistro & Café Markt 33<br />
Schloss Gerbstedt GmbH<br />
Markt 33<br />
06295 Lutherstadt<br />
Eisleben<br />
Tel. 03475 7116505<br />
www.unternehmens<br />
gruppe-wend.de<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 15
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
Über Nacht ins Homeoffice<br />
Die Corona-Krise zwang und zwingt noch immer zahlreiche Unternehmen dazu,<br />
Arbeitsabläufe zu verändern. Dass dies eine Chance sein kann, zeigt das Beispiel<br />
der GISA GmbH aus Halle (Saale). Hier ist mobiles Arbeiten mittlerweile gang und<br />
gäbe – die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird gefördert.<br />
Privatleben und Beruf miteinander zu verbinden, spielt<br />
bei der GISA GmbH schon länger eine große Rolle. Bereits<br />
2009 wurde das Unternehmen als familienfreundlicher<br />
Betrieb zertifiziert – inzwischen drei Mal in Folge.<br />
Mit Maßnahmen, die leicht umzusetzen waren, begann<br />
GISA damals, die familiären Interessen der Mitarbeiter<br />
besser mit den betrieblichen Erfordernissen in Einklang<br />
zu bringen. So fanden etwa Meetings nicht mehr zu familienunfreundlichen<br />
Zeiten statt, schrittweise kamen<br />
weitere Regelungen hinzu: zum Beispiel ein bezahlter<br />
freier Tag pro Quartal für Mitarbeiter mit Kindern bis zu<br />
zwölf Jahre oder ein Pflegebonustag für pflegende Angehörige.<br />
Prozess beschleunigt<br />
„Die Pandemie hat den Prozess hin zum mobilen Arbeiten<br />
enorm beschleunigt“, bringt es die Personalverantwortliche<br />
Anja Kutzler auf den Punkt. Ohne die Corona-Restriktionen<br />
hätte es vermutlich um einiges länger gedauert,<br />
bis Homeoffice diese Effizienz und Akzeptanz im<br />
Unternehmen erreicht hätte. Die Mitarbeiter konnten die<br />
Arbeitszeit flexibel halten – auch Teilzeit war kurzfristig<br />
möglich -, den Tag individuell strukturieren und so gegebenenfalls<br />
die Kinderbetreuung besser organisieren.<br />
Zusätzliche Kinderbonus-Tage durften zudem am Stück<br />
genommen werden. „Auch die Corona-bedingte Krankheitsquote<br />
ging exorbitant zurück“, berichtet Kutzler.<br />
Kommunikation über Skype<br />
Die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, wurde zwar<br />
an vielen Stellen angeboten, hatte sich aber noch nicht<br />
überall durchgesetzt. Dies änderte sich schlagartig mit<br />
dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Die meisten<br />
Mitarbeiter wechselten über Nacht ins Homeoffice. Die<br />
Techniker bauten die Bandbreite der gesicherten IT-Zugänge<br />
aus, kommuniziert wurde über Skype. Dafür erhielt<br />
jeder Mitarbeiter ein Headset. Nach kleinen Startschwierigkeiten<br />
funktionierten Arbeit und Teamwork überraschend<br />
gut.<br />
Arbeitsplatzkapazitäten optimieren<br />
Während des zweiten Lockdowns ist etwa die Hälfte der<br />
GISA-Mitarbeiter erneut im Homeoffice. Diese Arbeitsorganisation<br />
wird auch künftig einen großen Stellenwert<br />
einnehmen. Die Personalverantwortliche berichtet von<br />
einem Pilotprojekt, das derzeit unter anderem dazu getestet<br />
wird, die Arbeitsplatzkapazitäten zu optimieren.<br />
Dabei arbeiten hundert Mitarbeiter auf freiwilliger Basis<br />
drei Tage pro Woche zu Hause. Für die restlichen Wochentage<br />
werden freie Arbeitsplätze im Unternehmen,<br />
nicht zwangsläufig die bislang eigenen, über eine App gebucht<br />
und reserviert. Damit<br />
möchte GISA jedem Mitarbeiter<br />
genau die Arbeitsumgebung<br />
ermöglichen, die für<br />
seine individuellen Bedürfnisse<br />
am besten passt. Zudem<br />
will das Unternehmen weiterhin<br />
personell wachsen und<br />
dafür die Raumkapazitäten<br />
optimiert und flexibel bereitstellen.<br />
Eindrücke aus dem Homeoffice<br />
bei GISA<br />
GISA GmbH<br />
Leipziger Chaussee 191A<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 585-2200<br />
www.gisa.de<br />
16<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
Auftragsbücher gut gefüllt!<br />
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
Somatech-Mitarbeiter<br />
Maik Rohrbeck arbeitet<br />
am Faltwerkzeug für<br />
Kartonaufrichter.<br />
Erfreulicherweise gibt es auch Unternehmen, die vergleichsweise gut durch die<br />
Corona-Krise gekommen sind bzw. kommen – so zum Beispiel der Maschinenbaubetrieb<br />
Somatech bei Hohenmölsen (Burgenlandkreis). Das Unternehmen<br />
plant, konstruiert und fertigt Maschinen und Anlagen zur Automatisierung des<br />
Endverpackungsprozesses – zu 90 Prozent für die Lebensmittelindustrie.<br />
„Diese hat ja nur geringe Probleme mit Corona. Insofern haben wir Gott sei<br />
Dank bislang keine Auftragseinbrüche zu verzeichnen", erzählt Andreas<br />
Stickel, der das Unternehmen 1996 selbst gegründet hat und bis heute Inhaber<br />
ist. Auch für <strong>2021</strong> erwartet Stickel keine Probleme. „Unsere Auftragsbücher<br />
sind gut gefüllt, bis Mitte des kommenden Jahres haben wir genug Arbeit. Und<br />
wenn weitere interessante Anfragen umgesetzt werden können, wird es wieder<br />
ein gutes Jahr. Vorausgesetzt, dass sich niemand unserer 20 Mitarbeiter<br />
infiziert."<br />
Ganz spurlos allerdings ist Corona auch an Somatech nicht vorbeigegangen.<br />
„Im Frühjahr war bereits eine Endmontage bei einem Kunden geplant. Doch<br />
der hatte diese um sechs Wochen verschoben, weil er erstmal keine Fremdfirmen<br />
bei sich reinlassen wollte", erzählt Stickel. Schwierig sei auch die Akquise,<br />
die nun teilweise nur noch per Videokonferenz über die Bühne gehe – ein Umstand,<br />
an den sich der Geschäftsführer erst noch gewöhnen muss. „Der persönliche<br />
Kontakt zum Kunden ist in unserer Branche ein sehr wichtiger Aspekt.“<br />
Im eigenen Betrieb hielten sich die Mitarbeiter, wo immer möglich, an die Abstandregeln<br />
und nähmen das Mittagessen bei Bedarf getrennt voneinander<br />
ein. Und Schutzbekleidung, Mundschutz und Hände desinfizieren sei in der<br />
Lebensmittelindustrie sowieso schon seit Jahren Standard.<br />
Somatech Maschinenbau GmbH<br />
An der B 91, 06679 Hohenmölsen, Tel. 034443 62736, www.somatech.de<br />
Anzeige
SCHWERPUNKT DURCH DIE KRISE KOMMEN<br />
Eiskalt erfolgreich<br />
Trotz Corona-Krise expandieren? Doch, das geht. Es kommt auf das Produkt an.<br />
Die MECOTEC GmbH aus Bitterfeld-Wolfen hat sich auf Kältetechnik spezialisiert.<br />
Und die wird gebraucht, zum Beispiel um Impfstoffe zu lagern. Doch der Erfolg ist<br />
kein Selbstläufer.<br />
Bestimmte Corona-Impfstoffe müssen bekanntlich bei<br />
-70 Grad Celsius gelagert werden. MECOTEC stellt Kältekammern<br />
her, die sogar bis -110 Grad Celsius erreichen.<br />
Seit über 20 Jahren setzt das Unternehmen auf elektrische<br />
Kältetechnologie statt auf flüssigen Stickstoff. Nur werden<br />
die Produkte für andere Zwecke gebaut. Damit lassen<br />
sich beispielsweise Anti-Entzündungsfaktoren steigern<br />
und Schmerzen lindern. Mit anderen Worten: Die<br />
Kältekammern sind nicht für Impfstoffe gedacht, sondern<br />
für Menschen.<br />
Passendes Produkt zur richtigen Zeit<br />
Doch die MECOTEC-Gruppe bringt ihr Know-how trotzdem<br />
im Kampf gegen Covid-19 ein. Geschäftsführer<br />
Enrico Klauer berichtet, dass sein Unternehmen im vergangenen<br />
Sommer den Zwickauer Industriekältespezialisten<br />
COOLANT übernommen hat. In einem Gemeinschaftsprojekt<br />
sind unter anderem mobile Container mit<br />
einer neuartigen Tiefstkältetechnologie entstanden. Ursprünglich<br />
für die industrielle Produktion gedacht, könnten<br />
sie auch für die Lagerung, den Transport und die<br />
Verteilung der Covid-19-Impfstoffe eingesetzt werden.<br />
700.000 Impfdosen finden in einem solchen Container<br />
Platz.<br />
„Diese Lösung ist auf sehr großes Interesse – vor allem im<br />
Ausland – gestoßen, wo bereits erste Verträge ausgehandelt<br />
wurden“, berichtet Klauer.<br />
Kein Engpass in der Produktion<br />
In der Produktion war MECOTEC nicht von der Corona-<br />
Krise betroffen: Trotz Lieferengpässen im Frühjahr wurden<br />
mit nur wenigen Unterbrechungen weiter Kältekammern<br />
gebaut. Auf Kurzarbeit konnte das Unternehmen<br />
deshalb verzichten. Ein Umsatzeinbruch ist bisher nach<br />
Angaben Klauers nicht zu verzeichnen.<br />
Die Corona-Krise spürt das Unternehmen allerdings dort,<br />
wo es grenzüberschreitend tätig wird. Denn die Exportquote<br />
von MECOTEC beträgt 75 Prozent. Enrico Klauer:<br />
„Aktuell haben unsere Servicetechniker bei Installation<br />
und Wartung mit landesspezifischen Hürden zu kämpfen,<br />
seien es Reisebeschränkungen oder Quarantänebestimmungen“.<br />
Und Messen fallen als Vertriebsplattform aus.<br />
Deshalb werden verstärkt digitale Kanäle genutzt.<br />
Ein anderes Risiko: Handelshemmnisse<br />
Mag MECOTEC auch gut durch die Corona-Krise kommen,<br />
Handelshemmnisse sind für das auslandsaktive Unternehmen<br />
ein Risiko. Stichwort „Brexit“ – Geschäftsführer<br />
Klauer berichtet: „Unser Vertriebsbüro in England beobachtet<br />
noch keinen Markteinbruch. Aber das kann sich<br />
schnell ändern.“ Von der Politik wünscht er sich für die<br />
Zukunft klare Spielregeln: Transparenz, Verlässlichkeit<br />
und Einheitlichkeit.<br />
Aber auch Märkte außerhalb Mitteleuropas hat MECOTEC<br />
im Blick. Erst in diesem Jahr wurde eine neue Tochterfirma<br />
in den USA gegründet. Außerdem hat MECOTEC exklusive<br />
Vertriebsbüros im Nahen Osten, Italien, UK und Benelux.<br />
Dabei sei es wichtig, so Klauer, ständig „up to date“ zu<br />
sein, wie sich <strong>Wirtschaft</strong> und Politik in den einzelnen<br />
Ländern entwickeln.<br />
MECOTEC hat stationäre<br />
und mobile Lösungen für<br />
die sichere Lagerung von<br />
COVID-19-Impfstoffen<br />
entwickelt.<br />
MECOTEC GmbH<br />
Sonnenallee 7-11<br />
06766 Bitterfeld-Wolfen<br />
Tel. 03494 7888222<br />
www.mecotec.net<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 19
Der traditionelle Ludwig-Wucherer-Saal blieb<br />
dieses Mal leer: Die IHK-Vollversammlung fand<br />
am 2. Dezember 2020 rein virtuell statt.<br />
VOLLVERSAMMLUNG<br />
Leitplanken für die Digitalisierung<br />
Coronabedingt fand die Dezember-Sitzung der IHK-Vollversammlung rein virtuell<br />
statt. Über eine Abstimmungssoftware ließen sich alle wichtigen Beschlüsse<br />
rechtssicher online fassen – unter anderem der Beschluss zur Digitalisierungsstrategie<br />
und zum Finanzrahmen der IHK.<br />
Wie in vielen Unternehmen hat die Corona-<br />
Krise auch in der IHK einen Digitalisierungsschub<br />
ausgelöst. So verfolgt die IHK das Ziel,<br />
ihre Aufgaben und Leistungen im Interesse<br />
der Mitglieder und Kunden verstärkt digital<br />
anzubieten und insbesondere bei der Kommunikation<br />
und der Zusammenarbeit digitale<br />
Werkzeuge einzusetzen. Das beschleunigt<br />
und verschlankt die Abläufe und steigert<br />
die Qualität der Leistungen.<br />
Die Vollversammlung hat mit dem Beschluss<br />
der Digitalisierungsstrategie strategische<br />
Leitplanken für diesen Transformationsprozess<br />
festgelegt: Rechtliche Anforderungen<br />
sollen erfüllt, Kundenbedürfnisse bedient,<br />
Leistungen der IHK verbessert, Arbeitsprozesse<br />
sowie Arbeitsbedingungen optimiert<br />
werden.<br />
Die Digitalisierungsstrategie<br />
der IHK ist zu finden unter<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4979802<br />
20 MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
WIRTSCHAFT & ENGAGEMENT<br />
Finanzrahmen festgelegt, Beitragsstabilität gesichert<br />
Weitere Schwerpunktthemen der Vollversammlungssitzung<br />
waren die IHK-Finanzen<br />
des ausgehenden Jahres, der <strong>Wirtschaft</strong>splan<br />
für das Jahr <strong>2021</strong> sowie die Mittelfristplanung<br />
unter Berücksichtigung der Corona-<br />
Krise.<br />
Die Finanzierung der IHK-Arbeit erfolgt im<br />
Wesentlichen durch Mitgliedsbeiträge. Diese<br />
wiederum berechnen sich aus dem zuletzt<br />
festgestellten Gewerbeertrag beziehungsweise<br />
Gewinn aus Gewerbebetrieb und entsprechenden<br />
Vorauszahlungen. Da sich die<br />
Auswirkungen der Corona-Krise auf die Ertragskraft<br />
der IHK-Mitgliedsunternehmen<br />
derzeit nur schwer prognostizieren lassen,<br />
geht die IHK bei der Aufstellung des <strong>Wirtschaft</strong>splans<br />
anhand der Gewerbesteuerschätzung<br />
des Bundes und der Länder von<br />
weiteren Ertragsausfällen aus. Im Vergleich<br />
zum <strong>Wirtschaft</strong>splan des Vorjahres ist <strong>2021</strong><br />
mit einem um gut 940 Tausend Euro verschlechterten<br />
Ergebnis zu rechnen.<br />
Haushaltsdisziplin und Eigenkapital<br />
Um dies zu kompensieren, hat die IHK neben<br />
strikter Haushaltsdisziplin auf das vorhandene<br />
Eigenkapital, insbesondere zur Finanzierung<br />
bereits laufender Projekte zurückgegriffen. So<br />
ließen sich der Haushalt in vollem Umfang<br />
ausgleichen und Investitionen auch im Interesse<br />
der regionalen <strong>Wirtschaft</strong> fortführen.<br />
Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
legte darüber hinaus dar, dass die Finanzierung<br />
der grundlegenden IHK-Aktivitäten<br />
auch mittelfristig unter Zugrund legung<br />
der Daten aus der Steuerschätzung ohne Beitragserhöhungen<br />
gesichert erschei ne. Zur aktuellen<br />
Entwicklung werde er regel mäßig berichten.<br />
Die Mitglieder der Vollversammlung<br />
begrüßten zudem, dass die IHK vorübergehend<br />
bestimmte Zahlungserleichterungen<br />
eingeführt hat. So ist im Jahr 2020 jedes beitragspflichtige<br />
Mitgliedsunternehmen grundsätzlich<br />
nur einmal zum IHK-Beitrag veranlagt<br />
worden. Die Möglichkeiten, diesen<br />
herabzusetzen beziehungsweise die Zahlungsfrist<br />
zu verlängern, wurden gleichzeitig<br />
erweitert. Angesichts der andauernden Krise<br />
sollen diese Erleichterungen auch im Jahr<br />
<strong>2021</strong> gelten.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Leiterin Büro Präsident<br />
und Hauptgeschäftsführer<br />
Cordula Henke<br />
Tel. 0345 2126-245<br />
chenke@halle.ihk.de<br />
Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) trauert um<br />
Dr. Werner Hannemann<br />
Mit Herrn Dr. Werner Hannemann verliert die <strong>Wirtschaft</strong> in Mitteldeutschland eine unermüdliche, optimistische und zielstrebige<br />
Unternehmerpersönlichkeit. Von 1992 bis ins Jahr 2008 engagierte er sich ehrenamtlich in der IHK-Vollversammlung und vertrat<br />
von 1996 bis 2008 als Vizepräsident die Interessen der heimischen Unternehmerschaft. Herr Dr. Hannemann hat die IHK nicht nur<br />
fachlich geprägt, sondern auch menschlich bereichert.<br />
Wir werden sein Andenken in Ehren halten. Der Familie gilt unsere tief empfundene Anteilnahme.<br />
Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong><br />
21
WIRTSCHAFT & ENGAGEMENT<br />
INTERESSENVERTRETUNG<br />
Auf die Erfolgsspur zurückfinden<br />
In den zurückliegenden Monaten hat der Tourismusausschuss<br />
der IHK den „Masterplan<br />
Tourismus Sachsen-Anhalt 2027“ intensiv<br />
diskutiert und kritisch begleitet. Anfang November<br />
2020 hat das Kabinett diesen verabschiedet.<br />
Damit steht nun endlich die neue<br />
Strategie für die Tourismuswirtschaft im Land.<br />
Deren zentrales Ziel: Bis 2027 soll die Zahl der<br />
Übernachtungen auf elf Millionen pro Jahr<br />
steigen (2<strong>01</strong>9 waren es rund 8,6 Mio.). Dabei<br />
sollen nachhaltige Tourismusentwicklung und<br />
nachhaltiges Handeln in allen Handlungsfeldern<br />
des Masterplans zur Leitlinie werden.<br />
Laut <strong>Wirtschaft</strong>sminister Prof. Armin Willingmann<br />
wolle Sachsen-Anhalt mit dem Masterplan<br />
auf die Erfolgsspur zurückfinden.<br />
„ Der Tourismusausschuss und die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />
der IHK werden jedenfalls auch weiterhin ihren<br />
Beitrag dafür leisten, dass der <strong>Wirtschaft</strong>sfaktor Tourismus<br />
erfolgreich wirken kann. Und wir werden in den<br />
zugesicherten regelmäßigen Evaluierungsrunden dafür<br />
sorgen, dass die Spur auch mit den richtigen Instrumenten<br />
gehalten wird.“<br />
Michael Pirl,<br />
Vizepräsident und Tourismusausschussvorsitzender der IHK<br />
Mehr Informationen zum Masterplan:<br />
www.halle.ihk.de, Nr. 4982832<br />
www.tourismusnetzwerk-sachsenanhalt.de<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und Unternehmensförderung<br />
Antje Bauer<br />
Tel. 0345 2126-262, abauer@halle.ihk.de<br />
Anzeige
WIRTSCHAFT & ENGAGEMENT<br />
Nein zum „Lieferkettengesetz“ – das sagen<br />
die Parteien<br />
Die IHK hat sich klar gegen das von der Bundesregierung geplante Lieferkettengesetz<br />
positioniert – die „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ berichtete in der Oktoberausgabe.<br />
Die Stellungnahme stieß auf große Resonanz bei den Parteien. Mit<br />
Ausnahme von AfD und SPD äußerten sich diese bis Redaktionsschluss Mitte<br />
November 2020 mit folgenden Stellungnahmen – eine Kurzzusammenfassung:<br />
Das von der IHK-Vollversammlung Ende September<br />
2020 beschlossene Positionspapier<br />
zum „Lieferkettengesetz“ diente als Grundlage,<br />
um mit den Parteien in Diskussion zu<br />
treten. Im Kern ging und geht es dabei um die<br />
Frage, wie kleine und mittelständische Unternehmen<br />
(KMU) geschützt werden können.<br />
Was die Parteien sagen:<br />
DIE LINKE<br />
Die Partei DIE LINKE mahnt an, die bürokratische<br />
Belastung von KMU im Blick zu behalten.<br />
Sie will die mit dem Gesetz verbundenen<br />
Lasten und Pflichten auf diejenigen Unternehmen<br />
konzentrieren, die direkte Importeure<br />
oder direkte Weiterverarbeiter sind. Vorschläge,<br />
wie dies konkret erfolgen könne oder<br />
solle, macht DIE LINKE indes nicht.<br />
Bei der Oktobersitzung 2020 stimmte die<br />
IHK-Vollversammlung unter anderem über das<br />
Positionspapier zum „Lieferkettengesetz“ ab.<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Die Grünen erkennen ebenfalls an, dass die geplanten<br />
gesetzlichen Regelungen KMU durchaus<br />
vor beachtliche Herausforderungen stellen<br />
könnten. Sie setzen bei der Bewältigung<br />
jedoch lediglich auf Beratungs- und Unterstützungsangebote.<br />
Zudem will die Partei die<br />
Prüfunternehmen, welche die Einhaltung der<br />
Sorgfaltspflichten zertifizieren, stärker in die<br />
Verantwortung nehmen. Auch die Grünen<br />
stellen nicht dar, wie sich die Mehrbelastung<br />
von KMU und zusätzliche Haftungsrisiken<br />
konkret vermeiden lassen könnten.<br />
CDU<br />
Konkreter wird die CDU: Zunächst will sie das<br />
Vorhaben im Rahmen eines Belastungsmoratoriums<br />
aussetzen, bis die Schäden der Corona-Krise<br />
überstanden sind. Zudem betont<br />
die Partei, dass das Engagement deutscher Unternehmen<br />
im Ausland bereits einen wichtigen<br />
Beitrag zu besseren Entwicklungschancen<br />
darstelle.<br />
Sollte es dennoch<br />
gesetzlicher Regelungen<br />
bedürfen, so sollten sich<br />
diese auf große Unternehmen,<br />
die in direktem<br />
Kontakt mit dem ausländischen<br />
Zulieferer stehen,<br />
beschränken. Des<br />
Weiteren sollen Haftungsrisiken<br />
für KMU begrenzt<br />
werden.<br />
FDP<br />
Die Position der FDP liegt nahe bei derjenigen<br />
der CDU. Die FDP betont zudem aber auch die<br />
Verantwortung der Außen- und Entwicklungspolitik<br />
Deutschlands, die nicht auf<br />
Unternehmen abgewälzt werden dürfe. Des<br />
Weiteren setzt die FDP stärker auf Nachvollziehbarkeit<br />
(insbesondere durch den Einsatz<br />
moderner Informationstechnik), um Konsumenten<br />
eine aufgeklärte Konsumentscheidung<br />
zu ermöglichen.<br />
Fazit<br />
Hinsichtlich der Ziele sind sich Parteien und<br />
<strong>Wirtschaft</strong> auch in diesem Themenkomplex<br />
einig: So geht es darum, Menschenrechte<br />
einzuhalten, Arbeitsbedingungen zu verbessern<br />
und Umweltschäden insbesondere in<br />
den Entwicklungsländern zu vermeiden. Dieses<br />
Ziel soll allerdings erreicht werden, ohne<br />
dabei deutsche KMU vor unmögliche Anforderungen<br />
zu stellen. Bei den konkreten Maßnahmen,<br />
wie dies geschehen kann, bestehen<br />
große Unterschiede. Die IHK wird sich weiterhin<br />
in den Wettbewerb um die besten<br />
Ideen einbringen und konstruktiv-kritischer<br />
Partner der Politik bleiben.<br />
Das Positionspapier ist<br />
online unter<br />
www.halle.ihk.de<br />
einsehbar (Nr. 4899224<br />
im Suchfeld eingeben).<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Standortpolitik<br />
Hendrik Senkbeil<br />
Tel. 0345 2126-255<br />
hsenkbeil@halle.ihk.de<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong><br />
23
WIRTSCHAFT & PRAXISWISSEN<br />
FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG<br />
Staatliche Corona-Hilfen ausgeweitet<br />
Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium<br />
haben Ende 2020 angekündigt, die<br />
finanziellen Corona-Hilfen für betroffene<br />
Unternehmen zu verlängern und noch einmal<br />
zu erweitern. Damit sind bis Mitte <strong>2021</strong> bislang<br />
folgende Unterstützungen vorgesehen<br />
(Stand: 12. Dezember 2020):<br />
• Überbrückungshilfe II: läuft von September<br />
bis Dezember 2020, gezahlt wird ein<br />
Fixkostenzuschuss<br />
• Novemberhilfe: für Ausfälle im November<br />
2020, erstattet wird ein Teil des ausgefallenen<br />
Umsatzes<br />
Für beide Hilfen gilt: Anträge lassen sich rückwirkend<br />
noch bis zum 31. Januar <strong>2021</strong> stellen.<br />
• Überbrückungshilfe III (inklusive „Neustarthilfe“):<br />
geplant bis Juni <strong>2021</strong>, Fixkostenzuschuss<br />
für Unternehmen, umsatzbezogene<br />
Betriebskostenpauschale für<br />
Soloselbstständige; soll ab dem 1. Januar<br />
<strong>2021</strong> gelten<br />
• Dezemberhilfe: Umsatzerstattung wie in<br />
der Novemberhilfe<br />
Anträge sollen auch hier über das Portal<br />
www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de<br />
gestellt werden können.<br />
Die Antragstellung erfolgt jeweils über einen<br />
„prüfenden Dritten“ (Steuerberater, <strong>Wirtschaft</strong>sprüfer,<br />
vereidigter Buchprüfer, Rechtsanwalt);<br />
nur Soloselbstständige können Anträge<br />
zum Teil selbst stellen.<br />
Ausführliche Informationen zu den finanziellen Hilfen<br />
stehen unter www.halle.ihk.de bereit (Nr. 4949812 ins<br />
Suchfeld eingeben). Hier finden sich auch Informationen<br />
zu der am 12. Dezember 2020 angekündigten verbesserten<br />
Überbrückungshilfe III.<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Starthilfe und<br />
Unternehmensförderung<br />
Achim Schaarschmidt<br />
Tel. 0345 2126-272<br />
aschaarsch@halle.ihk.de<br />
Anzeige
WIRTSCHAFT & PRAXISWISSEN<br />
Wissens- und Technologietransfer durch<br />
Patente und Normen<br />
Das Bundesministerium für <strong>Wirtschaft</strong> und Energie fördert den Technologie- und<br />
Wissenstransfer durch Patente, Normung und Standardisierung, um innovative<br />
Ideen rasch zu verbreiten. Die Richtlinie für das Förderprogramm „WIPANO“ ist<br />
bis Ende 2023 gültig.<br />
Fördergegenstand<br />
• Der gesamte Prozess der Schutzrechtsanmeldung:<br />
von der Überprüfung der Idee bis<br />
hin zur Verwertung<br />
• Normung und Standardisierung: Kooperationsprojekte<br />
von Unternehmen mit mindestens<br />
einem öffentlich grundfinanzierten<br />
Forschungspartner zur Überführung von<br />
Erkenntnissen der Forschung in Normen<br />
und Standards<br />
Antragsberechtigung<br />
Patentierung und Verwertung:<br />
• Unternehmen der gewerblichen <strong>Wirtschaft</strong><br />
(max. 250 Beschäftigte/max. 50 Mio. EUR<br />
Jahresumsatz oder max. 43 Mio. EUR Jahresbilanzsumme<br />
– siehe KMU-Definition<br />
der EU)<br />
• Selbstständige der freien naturwissenschaft -<br />
lichen/technischen Berufe, die ausschließlich<br />
im Haupterwerb betrieben werden<br />
• Niederlassung oder Betriebsstätte in<br />
Deutschland<br />
• keine Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung<br />
in den letzten drei Jahren<br />
• Inanspruchnahme von Leistungen qualifizierter<br />
externer Dienstleister bzw. Patentanwalt<br />
erforderlich<br />
Normung:<br />
• Unternehmen der gewerblichen <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
Unternehmen außerhalb der gewerblichen<br />
<strong>Wirtschaft</strong>, wissenschaftlich-technische<br />
Freiberufler (im Haupterwerb) mit Niederlassung<br />
oder Betriebsstätte in Deutschland<br />
• staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen<br />
sowie außeruniversitäre, öffentlich<br />
grundfinanzierte Forschungseinrichtungen<br />
• Mindestens ein Kooperationspartner = Unternehmen<br />
• Mindestens ein Kooperationspartner = öffentlich<br />
grundfinanzierte Forschungseinrichtung<br />
• Mindestens 30 Prozent der zuwendungsfähigen<br />
Personenmonate aller Partner entfallen<br />
auf Unternehmen<br />
Förderquote/Förderhöchstsumme<br />
• nicht rückzahlbarer Zuschuss als Anteilfinanzierung<br />
Patentierung und Verwertung:<br />
• 50 Prozent der zuwendungsfähigen <strong>Ausgabe</strong>n,<br />
begrenzt auf 33.200 Euro (= max.<br />
Zuschuss 16.600 Euro)<br />
• Projektlaufzeit maximal 24 Monate<br />
Normung:<br />
• maximaler Betrag der Zuwendung je Verbundpartner<br />
und Projekt: 200.000 Euro<br />
• Unternehmen: maximale Förderung 70 Prozent<br />
der förderfähigen Kosten<br />
• Projektlaufzeit: in der Regel 24 Monate<br />
Weiterführende Informationen:<br />
www.wipano.de<br />
IHK Halle-Dessau<br />
Innovation und Umwelt<br />
Dr. Sophie Kühling<br />
Tel. 0345 2126-265, skuehling@halle.ihk.de<br />
Anzeige
WIRTSCHAFT & PRAXISWISSEN<br />
INTERNATIONAL<br />
Achtung bei Holzverpackungen im Export!<br />
Bei 90 Prozent aller internationalen Gütersendungen<br />
kommen Holzverpackungen zum<br />
Einsatz. Über diese können Schädlinge eingeschleppt<br />
werden. Daher dürfen Firmen<br />
beim Im- und Export in Länder außerhalb der<br />
EU* nur solche Holzverpackungen verwenden,<br />
die dem „Internationalen Standard Phytosanitärer<br />
Maßnahmen Nr. 15“ (ISPM 15) entsprechen.<br />
Andernfalls drohen Bußgelder.<br />
Holz-Schädlinge werden oft über<br />
Verpackungen eingeschleppt.<br />
Worauf konkret zu achten ist:<br />
Holzverpackungen müssen beim Export aus<br />
der EU in Drittländer<br />
• aus entrindetem Holz hergestellt,<br />
• einer im ISPM 15 vorgegebenen phytosanitären<br />
Behandlung (in Deutschland die<br />
Hitzebehandlung) unterzogen und<br />
• mit einer offiziellen ISPM 15 Markierung<br />
versehen werden. Diese Markierung lässt<br />
die Rückverfolgbarkeit jeder Holzverpackung<br />
bis zu deren Hersteller zu.<br />
USA verhängt Strafen<br />
Auch 20 Jahre nach Veröffentlichung des<br />
ISPM 15 erfolgen regelmäßig offizielle Beanstandungsmeldungen<br />
von den Pflanzen-<br />
schutz diensten verschiedener Drittländer. Dies<br />
kann für den Exporteur teuer werden. Die USA<br />
beispielsweise sind seit geraumer Zeit dazu<br />
übergegangen, alle Sendungen zurückzuweisen,<br />
bei denen kein ISPM 15-konformes Verpackungsholz<br />
verwendet wurde. Dabei entstehen<br />
Kosten für den Rücktransport, die<br />
Umladung, den erneuten Transport und gegebenenfalls<br />
eine Konventionalstrafe, wenn<br />
Waren nicht vertragsgemäß in den USA ankommen.<br />
Kommt Schadorganismenbefall<br />
hinzu, verhängen die USA zusätzlich Strafen –<br />
bis zur Höhe des Warenwertes.<br />
* Die Anforderungen des ISPM 15 gelten nur für die Einfuhr<br />
aus beziehungsweise die Ausfuhr in Länder außerhalb der<br />
Europäischen Union (EU). Beim Handel innerhalb Deutschlands<br />
und bei der Ein- und Ausfuhr von Verpackungsholz<br />
zwischen EU-Staaten findet der ISPM 15 keine Anwendung<br />
(Ausnahme: Verpackungsholz aus Portugal und Befallsgebieten<br />
des Kiefernholznematoden in Spanien).<br />
Die detaillierten Regelungen und häufig<br />
gestellte Fragen:<br />
https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de<br />
IHK Halle-Dessau<br />
International<br />
Diana Hofmann<br />
Tel. 0345 2126-282<br />
dhofmann@halle.ihk.de<br />
Anzeige<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 29
BÖRSEN<br />
Gewerbeflächenbörse<br />
Die Gewerbeflächenbörse bietet Existenzgründern, Investoren<br />
und Unternehmern die Möglichkeit, innerhalb des IHK-Bezirkes<br />
Halle-Dessau einen idealen Gewerbestandort und<br />
Räumlichkeiten zur gewerblichen Nutzung zu finden. Weitere<br />
Informationen unter www.halle.ihk.de, Nr. 2504<br />
Kontakt:<br />
Elisabeth Günther, Telefon: 0345 2126-266 oder<br />
E-Mail: eguenther@halle.ihk.de<br />
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine<br />
Haftung!<br />
06268 Obhausen: Privatperson vermietet/<br />
-pachtet/-kauft unbebaute Gewerbefläche<br />
8.725 m² direkt an der L172 Querfurt/Merseburg<br />
| GF: 1.495 m², RF: 7.230 m² | teilbar |<br />
geeignet für Produktion, Handel und DL<br />
(GB-409)<br />
06295 Lutherstadt Eisleben: Unternehmer<br />
vermietet/-pachtet/-kauft Gewerbeeinheit<br />
1.002 m² inkl. Sanitärbereich | PF: 196 m²,<br />
LF: 60 m², BF: 20 m², GF: 276 m², RF: 450 m² |<br />
teilbar, um-, ausbau- und erweiterungsfähig |<br />
geeignet für Produktion, Handel und DL<br />
(GB-1169)<br />
06242 Braunsbedra: Unternehmer verkauft<br />
unbebaute Gewerbefläche 220.000 m² im Industrie-<br />
und Gewerbegebiet | Bj: 2006/07 |<br />
teilbar, nicht um-, ausbau- und erweiterungsfähig<br />
| geeignet für Produktion, Handel und DL<br />
(GB-1172)<br />
06636 Laucha (Unstrut): Privatperson vermietet/-pachtet<br />
Gewerbeeinheit 100 m² mit<br />
Praxisflächen (ehemalige Fußpflege) inkl. Anmeldung,<br />
Wartezone, Behandlungsräumen, Sanitärbereich<br />
und Parkplätze | Bj: 1934, Renovierung/Sanierung:<br />
2009 | teilbar, um-, ausbauund<br />
erweiterungsfähig | ET: Gas | geeignet für DL<br />
(GB-1228)<br />
Unternehmensbörse<br />
„nexxt-change“<br />
Die Unternehmensbörse dient einerseits dem Ziel, Unternehmen<br />
auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger oder<br />
aktiven Teilhaber behilflich zu sein und andererseits, den<br />
Existenzgründern die Suche nach einem Unternehmen für<br />
eine Übernahme zu erleichtern.<br />
Kontakt:<br />
Susann Sommer, Telefon: 0345 2126-452,<br />
Fax: 0345 212644-452 oder E-Mail: ssommer@halle.ihk.de<br />
Gut geführtes Hotel mit gehobenem Standard<br />
sucht einen Nachfolger. Das Hotel<br />
verfügt über 30 Zimmer und liegt in einer<br />
landschaftlich und kulturell attraktiven Region.<br />
(157448)<br />
Fahrzeughandel als GmbH, mit Werkstatt,<br />
großem Verkaufsshop, riesiger Verkaufsausstellung,<br />
Vermietung und deutschlandweit<br />
bekanntem Onlineshop zu verkaufen.<br />
(157447)<br />
Kooperationsangebote<br />
aus der Datenbank des Enterprise<br />
Europe Networks (EEN)<br />
Interessenten finden die nachfolgenden und weitere Kooperationsangebote<br />
unter http://een-sachsen-anhalt.de/dienst -<br />
leistungen/partnersuche.html.<br />
Kontakt:<br />
Sven Erichson, Tel. 0391 5693-148,<br />
E-Mail: erichson@magdeburg.ihk.de<br />
Glutenfreie vegane Snacks aus NON-GMO<br />
zum Vertrieb angeboten<br />
Ein rumänisches Unternehmen hat bereits<br />
mehr als 20 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der Herstellung von homogenisierten Lebensmittelzubereitungen<br />
und diätetischen<br />
Lebensmitteln aus Soja. Es hat glutenfreie<br />
vegane Snacks aus NON-GMO (nicht genetisch<br />
veränderten Organismen) Sojabohnen<br />
entwickelt. Um sein Geschäft zu erweitern,<br />
sucht der rumänische Hersteller neue ausländische<br />
Vertreter/Verteiler.<br />
(EG1020 RO<strong>01</strong>)<br />
IHK-Veranstaltungen<br />
Aufgrund der aktuellen Lage bitten wir<br />
Sie, sich zu unseren Veranstaltungen<br />
online zu informieren: www.halle.ihk.de.<br />
Anzeige
WIR FÜR SIE<br />
32<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 33
BESCHLÜSSE<br />
Beschlüsse der IHK-Vollversammlung<br />
Beschluss-Nr.: 31/20/3<br />
Die Vollversammlung beschließt auf der Grundlage von § 6 Abs. 1 der Satzung der<br />
IHK Halle-Dessau unter besonderer Berücksichtigung der Eigenkapitalsituation die Neufassung<br />
der Finanzwirtschaftlichen Grundsätze der IHK Halle-Dessau gemäß Anlage.<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Der vorstehende, von der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
am 2. Dezember 2020 gefasste Beschluss Nr. 31/20/3, wird hiermit ausgefertigt.<br />
Halle (Saale), 4. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Anlage zu Beschluss-Nr.: 31/20/3<br />
Finanzwirtschaftliche Grundsätze der IHK Halle-Dessau (IHK)<br />
Die Vollversammlung hat in ihrer Sitzung am 2. Dezember 2020 die Neufassung der folgenden<br />
Grundsätze zustimmend zur Kenntnis genommen. Sie treten mit sofortiger Wirkung konkretisierend<br />
neben das einschlägige IHK-Satzungsrecht. Zur besseren Lesbarkeit wurde auf die<br />
Verwendung sog. geschlechtsneutraler Formulierungen verzichtet. Funktionsbezeichnungen<br />
wie „Mitarbeiter“ u. ä. meinen stets das generische und nicht das biologische Maskulinum.<br />
Präambel<br />
Diese Grundsätze dokumentieren wesentliche Eckpunkte der Finanzwirtschaft (Haushalt und<br />
Personal), die über die Aufstellung eines Jahreswirtschaftsplans hinausreichen (strategische<br />
Perspektive), und bilden somit die Grundlage für die operativen finanzwirtschaftlichen Entscheidungen<br />
zur Erfüllung der Aufgaben der IHK bzw. der dafür erforderlichen Ressourcen. Sie<br />
binden das Hauptamt der IHK bei der Aufstellung und der Umsetzung von <strong>Wirtschaft</strong>splänen.<br />
Im Falle einer Abweichung sind Art, Umfang und Gründe zu dokumentieren.<br />
Oberste Grundsätze der Finanzwirtschaft sind:<br />
• Beachtung der <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit und Sparsamkeit unter pfleglicher Behandlung der<br />
Leistungsfähigkeit der IHK-Mitglieder.<br />
• Wahrung der Budgethoheit der Vollversammlung mittels rechtzeitiger und sachgerechter<br />
Informationen vom Hauptamt.<br />
I. Haushaltsbewirtschaftung<br />
Die Haushaltsbewirtschaftung (Aufstellung und Umsetzung des <strong>Wirtschaft</strong>splans) erfolgt auf<br />
der Grundlage des IHK-Finanzstatuts sowie höherrangigen Bundes- und Landesrechts, d. h.<br />
sowohl in sinngemäßer Anwendung des Handelsgesetzbuchs als auch der des öffentlichen<br />
Haushaltsrechts. Der Finanzbedarf wird durch den Umfang der von der IHK wahrgenommenen<br />
Aufgaben bestimmt. Diese sind durch die gesetzlichen Vorgaben geprägt. Deren Ausgestaltung<br />
erfolgt durch die jährlich verabschiedeten <strong>Wirtschaft</strong>spläne bzw. die darin enthaltenen Ansätze,<br />
eingebettet in die strategische Ausrichtung der IHK.<br />
1. Aufstellung des <strong>Wirtschaft</strong>splans<br />
Der jährliche <strong>Wirtschaft</strong>splan stellt den Finanzbedarf der IHK und seine Deckung fest. Ihm liegen<br />
jeweils folgende generelle Erwägungen als Planungsprämissen sowie zur Bewirtschaftung<br />
des Eigenkapitals der IHK zugrunde:<br />
• Vorsorge treffen: Unbedingte Verlässlichkeit der aufgabengemäßen Einrichtungen und<br />
Leistungen der IHK, d. h. Erhaltung der IHK-Leistungskraft auch unter ungünstigen Rahmenbedingungen<br />
(jedoch Unterstellung der wesentlichen Beibehaltung des Aufgabenbestandes,<br />
der Art der Finanzierung und des öffentlichen Körperschaftsstatus).<br />
• Abhängigkeiten vermeiden: Grundsätzlicher Vorrang der Eigenfinanzierung vor Fremdfinanzierung<br />
(Ausnahme: Finanzierungsleasing bei Investitionsgütern mit relativ kurzem<br />
Produktlebenszyklus, sofern Kauf nicht eindeutig vorteilhafter). Zur Finanzierung zukünftig<br />
geplanter Maßnahmen darf die IHK unter Beachtung von Zweckbindung, Schätzgenauigkeit<br />
und zeitlicher Verbindlichkeit entsprechendes Eigenkapital bilden.<br />
• Beitragsgerechtigkeit üben: Wahrung intertemporaler Lastengerechtigkeit bezüglich der<br />
IHK-Beiträge, d. h. Vermeidung jährlicher Schwankungen von Beitragssätzen durch Bildung<br />
bzw. Unterhaltung von Vorsorge- und sonstigem zweckgebundenen Geldvermögen, um<br />
ungeplanten Ertragsausfällen bzw. Aufwandsteigerungen begegnen zu können.<br />
• Erhebung grundsätzlich kostendeckender Gebühren und kostendeckender Entgelte.<br />
• Bestandserhalt der IHK-Finanzanlagen: Priorität der Sicherheit und Fristigkeit der Anlagen<br />
vor Rendite (nach Maßgabe der gesonderten IHK-Anlagerichtlinie).<br />
• Einhaltung des Prinzips der sog. Haushaltswahrheit: Anlegung schätzgenauer Maßstäbe<br />
in den jeweiligen Prognosen unter Angabe der Planungsprämissen.<br />
2. Umsetzung des <strong>Wirtschaft</strong>splans<br />
Die Umsetzung des <strong>Wirtschaft</strong>splans erfolgt in Verantwortung des Hauptamtes. Der Vollversammlung<br />
ist über die Umsetzung des laufenden <strong>Wirtschaft</strong>splans mindestens einmal<br />
unterjährig sowie nach dem Eintritt oder bei unmittelbarem Bevorstehen erheblicher Veränderungen<br />
der Plangrundlage zu berichten.<br />
3. Bilanzpolitik (Vermögens- und Kapitalstruktur)<br />
Im Rahmen der jährlichen <strong>Wirtschaft</strong>splanung sowie im Hinblick auf den zugehörigen Jahresabschluss<br />
wird mit Blick auf die gesetzliche Funktion bzw. die Aufgaben der IHK insbesondere<br />
auf Folgendes geachtet:<br />
• Gewährleistung einer fristenkongruenten und angemessenen Liquidität: Vorhaltung entsprechend<br />
verfügbarer Ein- und Anlagen.<br />
• Sicherung des betriebsnotwendigen Vermögens: Schaffung und Unterhaltung des für den<br />
Betrieb der IHK erforderlichen Anlagevermögens (Sachanlagen und immaterielle Vermögensgüter).<br />
• Bildung und Aufrechterhaltung von angemessenem Eigenkapital zum Bestandserhalt,<br />
zur Risikovorsorge und zur aufgabengemäßen Fortentwicklung der IHK, d. h. insbesondere:<br />
vollständige Unterlegung von Rückstellungen mit liquiden Mitteln unter Berücksichtigung<br />
von Fälligkeiten.<br />
• Transparenz bei Beteiligungen: Die Vollversammlung wird umfassend über wesentliche<br />
Geschäftsvorfälle und -situationen bei Tochtergesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung informiert<br />
und in wichtige Entscheidungen der Gesellschafterversammlungen einbezogen.<br />
II. Personalwirtschaft<br />
Die IHK orientiert sich als Selbstverwaltungseinrichtung der <strong>Wirtschaft</strong> am hohen Qualitätsanspruch<br />
ihrer Mitgliedsunternehmen. Die Beschäftigung von gut qualifizierten und motivierten<br />
Fachkräften ist dabei zentrale Voraussetzung dafür, dass ein hohes Maß an Qualität<br />
und Mitgliederorientierung bei der Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben gewährleistet wird.<br />
Die IHK steht bei der Gewinnung und Bindung von leistungsfähigen und leistungswilligen Mitarbeitern<br />
im Wettbewerb mit der <strong>Wirtschaft</strong>, anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften,<br />
Beteiligungen der öffentlichen Hand und Verbänden. Die Ausgestaltung der Grundsätze der<br />
Personalbewirtschaftung der IHK ist aus dieser besonderen Lage abgeleitet.<br />
1. Personalplanung, -gewinnung und -entwicklung<br />
Der Personalbestand wird auf der Grundlage absehbarer Veränderungen systematisch geplant<br />
und im <strong>Wirtschaft</strong>splan und Jahresabschluss im Überblick dargestellt. Dies umfasst eine regelmäßige<br />
Überprüfung der Kapazitäten, die Ermittlung absehbarer Personalveränderungen,<br />
z. B. durch natürliche Fluktuation, und die Förderung bzw. Sicherung des Leistungsvermögens<br />
der Mitarbeiter. Entscheidend dabei ist der grundsätzlich in Tätigkeitsbeschreibungen abgebildete<br />
Aufgabenbezug aller Mitarbeiter nach dem Grundsatz „<strong>Ausgabe</strong>n folgen Aufgaben“.<br />
Die IHK stellt regelmäßig und bedarfsgerecht Ausbildungsplätze zur Verfügung. Auch hierdurch<br />
ist sie in der Lage, gut ausgebildete Nachwuchskräfte zu rekrutieren.<br />
Wesentliche Bestandteile der Personalentwicklung sind die systematische Einarbeitung neuer<br />
Mitarbeiter sowie die Durchführung gezielter Weiterbildungsmaßnahmen in fachlicher und<br />
persönlicher Hinsicht.<br />
34<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
BESCHLÜSSE<br />
2. Vertragsbedingungen<br />
a) Allgemein<br />
Die IHK unterliegt bezüglich der Bedingungen der Anstellungs- bzw. Arbeitsverträge (Festlegung<br />
von Gehalt einschließlich sonstiger Bestandteile wie Altersversorgung, Erholungsurlaub,<br />
Dienstwagen, Sonderzahlungen, Zulagen, sowie Arbeitszeit, etc.) keiner tarifvertraglichen<br />
Bindung.<br />
Die Mitarbeiter werden grundsätzlich über standardisierte Arbeitsverträge auf der Grundlage<br />
der vom Hauptgeschäftsführer festgelegten Vertragsbedingungen im Sinne allgemeiner Geschäftsbedingungen<br />
unter Wahrung der gesetzlichen Rechte der Personalvertretung angestellt.<br />
Daneben besteht die Möglichkeit, einzelne Verträge frei auszuhandeln.<br />
b) Gehaltsfindung und Altersversorgung<br />
Bei der Ermittlung/Anpassung des Gehalts und der Altersversorgung des Hauptgeschäftsführers<br />
finden die gemeinsamen Grundsätze bzw. Leitlinien der IHK-Organisation (DIHK) zur<br />
Vergütungsfindung für IHK-Hauptgeschäftsführer Berücksichtigung.<br />
Das Gehaltsniveau der übrigen Fach- und Führungskräfte ist angelehnt an die Besoldung<br />
des öffentlichen Dienstes. Die Gehaltsfindung orientiert sich dabei nach Art und Höhe an den<br />
Anforderungen zu den unterschiedlichen Funktionsgruppen gemäß der Personalübersicht<br />
zum <strong>Wirtschaft</strong>splan. Grundsätzlich gilt, dass sich das Gehalt nach der Qualifikation, den persönlichen<br />
und fachlichen Anforderungen der zu besetzenden Stelle, der Verantwortung, der<br />
Leitungskompetenz sowie der Berufserfahrung richtet.<br />
Seit 1. Januar 2<strong>01</strong>7 gewährt die IHK für neue Beschäftigungsverhältnisse grundsätzlich keine<br />
betriebseigene Altersversorgung mehr und beschränkt sich damit auf die Erfüllung der gesetzlichen<br />
Pflichten (Gehaltsumwandlung unter Pauschalierung des Arbeitgeberanteils). Für<br />
die Bestandsbelegschaft bestehen nach Beschäftigtengruppen gestufte, unterstützungskassengetragene<br />
– und damit arbeitgeberfinanzierte – Zusatzrentenzusagen.<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
Beschluss-Nr.: 32/20/3<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Die Vollversammlung beschließt auf der Grundlage von § 6 Abs. 2 Buchst. c der Satzung der<br />
IHK Halle-Dessau:<br />
Feststellung des <strong>Wirtschaft</strong>splanes <strong>2021</strong><br />
Der <strong>Wirtschaft</strong>splan <strong>2021</strong> mit den Bestandteilen Bewirtschaftungsvermerke, Erfolgsplan und<br />
Finanzplan, darunter<br />
im Erfolgsplan<br />
mit der Summe der Erträge in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.406.400,00 €<br />
mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.193.000,00 €<br />
und einem Jahresergebnis in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –1.786.600,00 €<br />
Saldo der Veränderung des Eigenkapitals in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –1.786.600,00 €<br />
im Finanzplan<br />
mit einem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –1.208.300,00 €<br />
mit einem Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –697.100,00 €<br />
darunter Auszahlungen für Investitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 697.100,00 €<br />
mit einem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,00 €<br />
wird durch die Vollversammlung festgestellt.<br />
Beschluss der <strong>Wirtschaft</strong>ssatzung <strong>2021</strong><br />
Die Vollversammlung beschließt die <strong>Wirtschaft</strong>ssatzung der IHK Halle-Dessau mit dem <strong>Wirtschaft</strong>splan<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2021</strong> gemäß Anlage.<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Der vorstehende, von der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
am 2. Dezember 2020 gefasste Beschluss Nr. 32/20/3, wird hiermit ausgefertigt.<br />
Halle (Saale), 4. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Anlage zu Beschluss-Nr.: 32/20/3<br />
<strong>Wirtschaft</strong>ssatzung<br />
der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2021</strong><br />
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau hat am 2. Dezember<br />
2020 gemäß §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrieund<br />
Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S. 920), zuletzt geändert durch Artikel<br />
2 des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Wettbewerbsrecht und<br />
für den Bereich der Selbstverwaltungsorganisationen der <strong>Wirtschaft</strong> vom 25. Mai 2020 (BGBl.<br />
I S. 1067), folgende <strong>Wirtschaft</strong>ssatzung für das Geschäftsjahr <strong>2021</strong> (1. Januar <strong>2021</strong> bis 31. Dezember<br />
<strong>2021</strong>) beschlossen:<br />
I. <strong>Wirtschaft</strong>splan<br />
Der <strong>Wirtschaft</strong>splan wird<br />
1. im Erfolgsplan<br />
mit der Summe der Erträge in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.406.400,00 €<br />
mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.193.000,00 €<br />
und einem Jahresergebnis in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –1.786.600,00 €<br />
Saldo der Veränderung des Eigenkapitals in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –1.786.600,00 €<br />
2. im Finanzplan<br />
mit einem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von . . . . . . . . . . . –1.208.300,00 €<br />
mit einem Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –697.100,00 €<br />
darunter Auszahlungen für Investitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 697.100,00 €<br />
mit einem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,00 €<br />
festgestellt.<br />
II. Beitrag<br />
1. Beitragsbefreiung<br />
Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das Handelsregister eingetragen<br />
sind, und eingetragene Vereine, wenn nach Art oder Umfang ein in kaufmännischer Weise<br />
eingerichteter Geschäftsbetrieb nicht erforderlich ist, sind vom Beitrag freigestellt, soweit<br />
ihr Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für das Bemessungsjahr ein<br />
Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, ihr nach dem Einkommensteuergesetz ermittelter<br />
Gewinn aus Gewerbebetrieb EUR 5.200,00 nicht übersteigt.<br />
Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31. Dezember<br />
2003 angezeigt und in den letzten fünf <strong>Wirtschaft</strong>sjahren vor ihrer Betriebseröffnung<br />
weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit<br />
erzielt haben, noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 35
BESCHLÜSSE<br />
Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der IHK, in dem die Betriebseröffnung erfolgt,<br />
und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das<br />
dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus<br />
Gewerbebetrieb EUR 25.000,00 nicht übersteigt.<br />
2. Grundbeitrag<br />
Als Grundbeitrag ist zu erheben von:<br />
2.1 IHK-zugehörigen natürlichen Personen, Personengesellschaften oder juristischen Personen<br />
(einschließlich eingetragener und nicht eingetragener Vereine), die nicht im Handelsregister<br />
eingetragen sind, nicht kraft Rechtsform als Kaufleute gelten und deren Gewerbebetrieb<br />
nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb<br />
nicht erfordert (Nichtkaufleuten), sofern nicht Befreiung nach Ziff. II.1. greift oder sie nicht<br />
gemäß Ziff. II.2.3 zu veranlagen sind, EUR 50,00<br />
2.2 IHK-zugehörigen natürlichen Personen, Personengesellschaften oder juristischen Personen,<br />
die im Handelsregister eingetragen sind oder kraft Rechtsform als Kaufleute gelten sowie<br />
von IHK-Zugehörigen, deren Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer<br />
Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert (Kaufleuten), sofern sie nicht gemäß<br />
Ziff. II.2.3 zu veranlagen sind, EUR 170,00<br />
2.3 IHK-Zugehörigen ab einer Umsatzgröße über EUR 25.000.000,00 nach folgender Staffelung,<br />
sofern nicht Befreiung nach Ziff. II.1. greift:<br />
Stufe Umsatz Grundbeitrag<br />
1 über 25.000.000,00 € bis 50.000.000,00 € 2.000,00 €<br />
2 über 50.000.000,00 € bis 100.000.000,00 € 4.000,00 €<br />
3 über 100.000.000,00 € bis 200.000.000,00 € 8.000,00 €<br />
4 über 200.000.000,00 € bis 400.000.000,00 € 16.000,00 €<br />
5 über 400.000.000,00 € 32.000,00 €<br />
2.4 IHK-zugehörigen Kapitalgesellschaften, deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Funktion<br />
eines persönlich haftenden Gesellschafters in nicht mehr als einer Personenhandelsgesellschaft<br />
erschöpft, wird für das laufende Geschäftsjahr auf schriftlichen Antrag hin eine Ermäßigung<br />
des Grundbeitrages im Sinne von Ziff. II. 2.2 um 50 Prozent gewährt, sofern beide Gesellschaften<br />
der IHK zugehören.<br />
3. Umlage<br />
Als Umlage ist zu erheben 0,19 Prozent des Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb.<br />
Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage<br />
einmal um einen Freibetrag von EUR 15.340,00 für das Unternehmen zu kürzen.<br />
4. Bemessungsjahr<br />
Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das laufende Geschäftsjahr.<br />
5. Beitragserhebung<br />
Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb des Bemessungsjahres nicht bekannt<br />
ist, wird eine Vorauszahlung der Umlage auf der Grundlage des der IHK zum Zeitpunkt<br />
des Erlasses des Beitragsbescheides letzten vorliegenden Gewerbeertrages bzw. Gewinnes aus<br />
Gewerbebetrieb erhoben. Dies gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlage Umsatz, soweit<br />
diese für die Veranlagung zum Grundbeitrag erheblich ist.<br />
Vorauszahlungen sollen bis zur endgültigen Festsetzung nur einmal erfolgen. Auf Antrag des<br />
IHK-Zugehörigen kann davon abgewichen werden.<br />
Soweit ein IHK-Zugehöriger die Anfrage der IHK nach der Höhe der Bemessungsgrundlagen<br />
für Umlage und Grundbeitrag nicht beantwortet hat, wird die Bemessungsgrundlage entsprechend<br />
§ 162 Abgabenordnung (AO) geschätzt.<br />
III. Kredite<br />
1. Investitionskredite<br />
Keine<br />
2. Kassenkredite<br />
Keine<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Erfolgsplan<br />
Beträge in EUR<br />
Plan <strong>2021</strong> Plan 2020 Ist 2<strong>01</strong>9<br />
1. Erträge aus IHK-Beiträgen 10.200.000,00 11.050.000,00 10.621.723,27<br />
2. Erträge aus Gebühren 2.417.900,00 2.641.600,00 2.380.143,22<br />
3. Erträge aus Entgelten 56.000,00 54.600,00 72.319,34<br />
4. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Leistungen 0,00 0,00 0,00<br />
5. Andere aktivierte Eigenleistungen 0,00 0,00 0,00<br />
6. Sonstige betriebliche Erträge 713.100,00 635.500,00 1.691.507,79<br />
– davon aus Erstattungen 84.100,00 58.600,00 43.763,88<br />
– davon aus öffentlichen Zuwendungen 348.200,00 297.800,00 322.614,44<br />
– davon aus Abführung von gesonderten <strong>Wirtschaft</strong>splänen 0,00 0,00 0,00<br />
Betriebserträge 13.387.000,00 14.381.700,00 14.765.693,62<br />
7. Materialaufwand –1.458.600,00 –1.487.100,00 –1.167.496,12<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren –362.300,00 –366.600,00 –334.443,78<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen –1.096.300,00 –1.120.500,00 –833.052,34<br />
8. Personalaufwand –6.989.000,00 –6.983.000,00 –6.908.737,00<br />
a) Gehälter –5.602.000,00 –5.573.000,00 –5.245.759,20<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung –1.387.000,00 –1.410.000,00 –1.662.977,80<br />
9. Abschreibungen –650.200,00 –532.200,00 –597.535,62<br />
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –650.200,00 –532.200,00 –597.535,62<br />
b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der IHK üblichen<br />
Abschreibungen überschreiten 0,00 0,00 0,00<br />
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen –5.851.800,00 –6.047.200,00 –5.020.575,67<br />
– davon Zuführung an gesonderte <strong>Wirtschaft</strong>spläne 0,00 0,00 0,00<br />
Betriebsaufwand –14.949.600,00 –15.049.500,00 –13.694.344,41<br />
Betriebsergebnis –1.562.600,00 –667.800,00 1.071.349,21<br />
36<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
BESCHLÜSSE<br />
11. Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00 0,00<br />
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 10.000,00 27.000,00 35.995,61<br />
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 9.400,00 0,00 4.610,12<br />
– davon aus Abzinsung 0,00 0,00 0,00<br />
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 0,00 0,00<br />
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –222.800,00 –180.300,00 –210.662,37<br />
– davon aus Aufzinsung –222.800,00 –180.200,00 –202.729,73<br />
Finanzergebnis –203.400,00 –153.300,00 –170.056,64<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit –1.766.000,00 –821.100,00 9<strong>01</strong>.292,57<br />
16. Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00<br />
17. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00<br />
Außerordentliches Ergebnis 0,00 0,00 0,00<br />
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,00 0,00 0,00<br />
19. Sonstige Steuern –20.600,00 –21.100,00 –26.377,54<br />
20. Jahresergebnis (+Jahresüberschuss/–Jahresfehlbetrag) –1.786.600,00 –842.200,00 874.915,03<br />
21. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 0,00 174.100,00 211.902,39<br />
22. Entnahmen aus Rücklagen 1.786.600,00 768.100,00 3.045.926,25<br />
(ab <strong>2021</strong>: Abnahme Sonstiges Eigenkapital)<br />
23. Einstellungen in Rücklagen 0,00 –100.000,00 –3.494.845,38<br />
(ab <strong>2021</strong>: Zunahme Sonstiges Eigenkapital)<br />
24. Bilanzergebnis (+Bilanzüberschuss/–Bilanzfehlbetrag) 0,00 0,00 637.898,29<br />
Finanzplan <strong>2021</strong><br />
Hinweis: Die Nummerierung der Positionen entspricht der Finanzrechnung.<br />
Beträge in EUR<br />
Plan <strong>2021</strong> Plan 2020 Ist 2<strong>01</strong>9<br />
1. Jahresergebnis vor außerordentlichem Posten –1.786.600,00 –842.200,00 874.915,03<br />
2a) +/– Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) auf Gegenstände des Anlagevermögens 650.200,00 532.200,00 573.707,37<br />
2b) – Erträge der Auflösung der Sonderposten –121.200,00 –121.200,00 –121.226,00<br />
3. +/– Zunahme (+)/Abnahme (–) der Rückstellungen, Bildung Passive RAP (+) / 49.300,00 171.500,00 517.304,31<br />
Auflösung Aktive RAP (+), Auflösung Passive RAP (–) / Bildung Aktive RAP (–)<br />
Positionen 4. bis 8. entfallen im Plan<br />
9. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit –1.208.300,00 –259.700,00 1.245.142,68<br />
10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 0,00 0,00 2.052.689,52<br />
11. – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen –478.000,00 –617.500,00 –522.574,78<br />
12. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 0,00 0,00 0,00<br />
13. – Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens –108.000,00 –140.700,00 –123.155,48<br />
14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0,00 0,00 0,00<br />
15. – Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen –111.100,00 –55.000,00 –52.688,11<br />
16. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit –697.100,00 –813.200,00 1.354.271,15<br />
17a) + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 0,00 0,00 0,00<br />
17b) + Einzahlung aus Investitionszuschüssen 0,00 0,00 0,00<br />
18. – Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten 0,00 0,00 0,00<br />
19. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 0,00 0,00 0,00<br />
20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes –1.905.400,00 –1.072.900,00 2.599.413,83<br />
(Summe der Zeilen 9, 16 und 19)<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 37
BESCHLÜSSE<br />
Beschluss-Nr.: 33/20/3<br />
Die Vollversammlung beschließt die „Digitalisierungsstrategie der IHK Halle-Dessau” gemäß<br />
Anlage.<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
Beschluss-Nr.: 34/20/3<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Der vorstehende, von der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
am 2. Dezember 2020 gefasste Beschluss Nr. 33/20/3, wird hiermit ausgefertigt.<br />
Halle (Saale), 4. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Die Anlage zu Beschluss-Nr. 33/20/3 „Digitalisierungsstrategie der IHK Halle-Dessau“<br />
finden Sie auf der Internetseite der IHK Halle-Dessau unter: www.halle.ihk.de,<br />
Nr. 4979802.<br />
Die Vollversammlung beschließt auf der Grundlage von § 6 Abs. 2 Buchst. v der Satzung der<br />
IHK Halle-Dessau eine Beteiligung am Stammkapital der IHK DIGITAL GmbH in Höhe von<br />
1.050,00 EUR.<br />
Diese Beteiligung entspricht der Höhe des auf die IHK Halle-Dessau entfallenden, nach der<br />
für alle IHKn geltenden Berechnungsmethode ermittelten Anteils bei einem Stammkapital<br />
von 100.000,00 EUR.<br />
Im Falle des Anteilserwerbs bereits im Jahr 2020 gilt dieser Beschluss vorsorglich als Genehmigung<br />
der damit verbundenen Auszahlung in das Anlagevermögen.<br />
Beschluss-Nr.: 35/20/3<br />
Die Vollversammlung beschließt, im „Statut für die Ausstellung von Ursprungszeugnissen und<br />
anderen dem Außenwirtschaftsverkehr dienenden Bescheinigungen“ vom 18. September 2<strong>01</strong>9<br />
die Anlage „Vordruck Antrag Ursprungszeugnis, Vordruck Ursprungszeugnis (Original, Durchschrift)“<br />
durch die beigefügte Fassung (Anlage) zu ersetzen.<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Der vorstehende, von der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
am 2. Dezember 2020 gefasste Beschluss Nr. 35/20/3, wird hiermit ausgefertigt.<br />
Halle (Saale), 4. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Amtliche Bekanntmachung zur<br />
Gefahrgutfahrerschulung<br />
Verwaltungsvorschriften betreffend die Ausbildung der Gefahrgutfahrer/-innen nach<br />
Kapitel 8.2 ADR.<br />
Gemäß § 3 der Satzung betreffend die Ausbildung der Gefahrgutfahrer/-innen vom<br />
6. Dezember 2<strong>01</strong>7 werden aufgrund der Änderungen des ADR (<strong>2021</strong>) die den Schulungen<br />
zugrunde zulegenden Kurspläne für die Ausbildung der Gefahrgutfahrer/-innen<br />
nach Kapitel 8.2 ADR zum 1. Januar <strong>2021</strong> als Verwaltungsvorschriften neu festgelegt.<br />
Gleichzeitig werden die Verwaltungsvorschriften betreffend die Ausbildung der Gefahrgutfah-rer/-innen<br />
vom 1. Januar 2<strong>01</strong>9 außer Kraft gesetzt.<br />
Die neuen Kurspläne der Erst- und Auffrischungsschulung sind unter www.halle.ihk.de<br />
(Nr. 4540540) abrufbar.<br />
Halle (Saale), 2. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Der vorstehende, von der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
am 2. Dezember 2020 gefasste Beschluss Nr. 34/20/3, wird hiermit ausgefertigt.<br />
Halle (Saale), 4. Dezember 2020<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Steffen Keitel<br />
Präsident<br />
gez.<br />
Prof. Dr. Thomas Brockmeier<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
38<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
BESCHLÜSSE<br />
Anlage zu Beschluss-Nr.: 35/20/3<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 39
BESCHLÜSSE<br />
Anlage zu Beschluss-Nr.: 35/20/3<br />
40<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
BESCHLÜSSE<br />
Anlage zu Beschluss-Nr.: 35/20/3<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 41
BESCHLÜSSE<br />
Anlage zu Beschluss-Nr.: 35/20/3<br />
42<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>
THEMA<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong> 43
ZU GUTER LETZT<br />
Sachsen-Anhalts Firmen<br />
kämpfen mit!<br />
Bei der Bekämpfung des Corona-Virus sind sachen-anhaltische Firmen ganz vorne mit dabei:<br />
So entwickelt neben BioNTech und Curevac auch das in Dessau-Roßlau ansässige Unternehmen<br />
IDT Biologika einen Anti-Corona-Impfstoff. Die Tests des Serums laufen, Ende <strong>2021</strong><br />
soll ein beschleunigtes Zulassungsverfahren kommen. Wird der Impfstoff von BioNTech und<br />
Pfizer zugelassen, soll dieser für den deutschen Markt auch bei Dermapharm in Brehna produziert<br />
sowie abgefüllt und verpackt werden. Dermapharm besitzt spezielles Know-how bei<br />
der Herstellung von Stoffen, die zur Produktion des Impfstoffs notwendig sind. Um diesen<br />
sicher zu lagern und zu transportieren, könnten schließlich die Kälte-Container des Bitterfelder<br />
Unternehmens Mecotec um Einsatz kommen. Siehe dazu auch Seite 19 hier im Heft.<br />
Impressum<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
Mitgliedermagazin der Industrie- und Handelskammer<br />
Halle-Dessau<br />
31. Jahrgang Nr. 1/<strong>2021</strong><br />
Herausgeber<br />
Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau<br />
Franckestraße 5, 06110 Halle (Saale)<br />
Postfach 200 754, 06008 Halle (Saale)<br />
www.halle.ihk.de, info@halle.ihk.de<br />
Tel. 0345 2126-0, Fax 0345 2126-105<br />
Redaktion<br />
Isabel Reimann (verantw.), Tel. 0345 2126-202,<br />
Fax 0345 212644-202, ireimann@halle.ihk.de<br />
Markus Rettich (Leitung), Tel. 0345 2126-204<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Cathrin Günzel<br />
Externe Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>: Wolfgang Zerfass: S. 16, 19<br />
Matthias Voss: S. 17<br />
Die Beiträge externer Autoren geben die Meinung des<br />
Autors, jedoch nicht unbedingt die Ansicht der IHK wieder.<br />
Erscheinungsweise: 10 Mal im Jahr<br />
Erscheinungstermin: 7. Januar <strong>2021</strong><br />
Jahrgang <strong>2021</strong><br />
Anzeigen und Verlag<br />
Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH<br />
Ooser Bahnhofstraße 16, 76532 Baden-Baden<br />
Tel. 07221 211929, Fax 07221 211915<br />
Anzeigenservice: Andrea Albecker<br />
Anzeigenleitung: Achim Hartkopf<br />
medienmarketing@pruefer.com, www.pruefer.com<br />
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 26<br />
gültig ab Januar <strong>2021</strong><br />
Layoutkonzept<br />
Jo Schaller & Angela Schubert<br />
Mühlpforte 2, 06108 Halle (Saale)<br />
Gesamtherstellung<br />
mdv <strong>Mitteldeutsche</strong>r Verlag<br />
Am Steintor 23, 06112 Halle (Saale)<br />
Vorschau<br />
Unser Schwerpunkt im Februar:<br />
Unternehmensnachfolge sichern<br />
Fachkräfte:<br />
Bundesprogramm „Ausbildungsplätz sichern“<br />
Förderprogramm des Monats:<br />
Klimaschutzoffensive für den Mittelstand<br />
Engagiert in der Vollversammlung:<br />
Was das Ehrenamt bewirken kann<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
erscheint voraussichtlich<br />
am 12. Februar <strong>2021</strong>.<br />
Wie gefällt Ihnen die neue „<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Auf Ihre Rückmeldung unter miwi@halle.ihk.de sind wir gespannt. Dort können Sie<br />
uns auch mitteilen, wenn Sie das Magazin zukünftig nicht in der gedruckten Version,<br />
sondern nur online unter https://miwi.halle.ihk.de/ lesen möchten.<br />
Druck und buchbinderische Verarbeitung<br />
Druckhaus Schütze GmbH<br />
Fiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 56666-0, Fax 0345 5666666<br />
Vertrieb<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> Zeitungszustell-Gesellschaft mbH<br />
Delitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)<br />
Tel. 0345 565-2411, Fax 0345 565-2412<br />
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der<br />
grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die<br />
Zeitschrift ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessau und<br />
wird Kammerzugehörigen im Rahmen ihrer Mitgliedschaft<br />
ohne besondere Bezugsgebühren zugestellt. Für andere<br />
Bezieher beträgt das jährliche Abonnement 20,00 Euro.<br />
Das Einzelheft kostet 2,00 Euro. Nachdruck nur mit Quellenangabe.<br />
Für den Nachdruck signierter Beiträge ist die<br />
Genehmigung des Verfassers erforderlich. Vervielfältigungen<br />
für den innerbetrieblichen Gebrauch sind gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird<br />
keine Gewähr übernommen.<br />
Abbildungen<br />
Michael Luz: Cover (Zeichnung)<br />
Michael Deutsch: S. 2 (r.), 3 (oben l.), 4/5, 14, 17<br />
Partnernetzwerk <strong>Wirtschaft</strong> 4.0: S. 2 (l.), 6<br />
IHK Halle-Dessau: S. 3 (oben r.), 7, 20<br />
Shutterstock: S. 3 (unten l.), 11, 44<br />
Thomas Reinhardt: S. 13 (oben), 22<br />
Peter Graul: S. 13 (unten)<br />
GISA GmbH: S. 16<br />
MECOTEC GmbH: S. 19<br />
Tilo Weiskopf: S. 23<br />
chaiyon021_stock.adobe.com: S. 3 (unten r.), 29<br />
44<br />
MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER HALLE-DESSAU <strong>01</strong>/<strong>2021</strong>