ES-Magazin ansehen (5,7 MB) - Charlotte

ehinger–schwarz Magazin
01/201 1

Fotos: Marc stern (10), nada stankova (2), Matthias Bothor (1), axl Jansen (1), Privat
Schmuck fürS Leben
Wir Wollen Sie ein leben lang begleiten – mit unSerem Schmuck. ob im alltag oder
zu FeSten, ob im FamilienkreiS oder beim groSSen SoloauFtritt: Schmuck auS dem
hauSe ehinger-SchWarz 1876 bringt glanz in ihr leben. mit viel liebe und StetS auS
echten materialien geFertigt, iSt unSer Wandelbarer Schmuck eine hommage
an die PerSönlichkeit der Frau. Wir machen Schmuck FürS leben. Schmuck, der
magiSche momente beSchert – und über generationen Seine Qualität beWahrt.
editorial
03

Familie
ehinger-schwarz
1876
04 LieBe LieBe 05
Foto: Süleyman Kayaalp

10-19
LIEBE
Bund fürs LeBen: Wie der sanfte reBeLL
WoLf-Peter schWarz die junge
ann-charLotte kennenLernte und eine
deutsch-schWedische LieBe
schmuckgeschichte schrieB
22-25
TRADITION
gLieder einer kette: Warum es keine
zukunft ohne Vergangenheit geBen kann
und Bei ehinger-schWarz 1876 aus
aLtem ganz einfach neues entsteht
28-33
NATUR
BLatt für BLatt: Wieso WoLf-Peter
schWarz mit der natur Wächst
und eine hütte ohne strom gLanz
in die WeLt Bringt …
36-39
ZUKUNFT
auf in die WeLt: die schmuckPrinzessin
caroLine schWarz und ihre kinder.
Vom LeBen zWischen uLm und BerLin und
dem aufBruch in eine neue zeit
Herausgeber: Charlotte • Ehinger-Schwarz 1876
Ehinger-Schwarz GmbH & Co. KG
Marktplatz 20, 89073 Ulm
Tel. +49 (0)731/14 43-0
Fax: +49 (0)731/14 43-55
www.ehinger-schwarz.de
Verantwortlich: Caroline Schwarz, Wolf-Peter Schwarz
Schmuck: Wolf-Peter Schwarz
Projektmanagement: Lena Brandstädter, Sandra Eitel
imPressum
Realisation: Untitled Verlag und Agentur
GmbH & Co. KG, Innocentiastraße 33
20144 Hamburg, Tel. +49 (0)40/18 98 81-110
info@untitled-verlag.de, www.untitled-verlag.de
Art Direction: Hanna Tembrink
Text und Konzept: Sigrid Jürgens, Christian Jürgens
Druck: Neef + Stumme premium printing
Schillerstraße 2, 29378 Wittingen
06 inhaLt inhaLt
07
FoTo: AxL JANSEN

Poesie
in Gold
Lust auf Preziosen, die mit ihrer fiLigranen zartheit fLügeL
verLeihen? die Luftigen eLfen verzaubern und Laden zum
träumen ein. das ist Poesie in goLd. eben schmuck, der ganz
besondere Wünsche erfüLLt.
08 schmuckshow
01
02
fotos: alexandeR RaPP
05
01 RechteR und linkeR RinG 750 Gold mit süsswasseRPeRle, je 1280 € 02 collieR 750 Gold mit süsswasseRPeRlen, 13 925 €
03 anhänGeR Gold mit süsswasseRPeRl-tRoPfen und BRillant 0,02 ct., 2005 € 04 RechteR und linkeR RinG 750 Gold mit
süsswasseRPeRle, je 1380 € 05 anhänGeR 750 Gold mit BeRnsteinheRzen, aB 680 € 06 PaaR ohRsteckeR 750 Gold, 1590 €
07 PaaR ohRsteckeR 750 Gold mit BeRnstein-loten, 1650 €
03
04
06
07
schmuckshow
09

10 LIEBE
Barfuss
in ulm
Sein Schmuck iSt vor allem
einS – eine hommage an
Seine geliebte SchwediSche
Frau ann-charlotte. eine
deutSch-SchwediSche liebe,
die zu herzen geht und
BoThor
vielleicht gerade deShalb
SchmuckgeSchichte Schreibt.
MaTThiaS
TexT: Sigrid JürgenS FoTo:
LIEBE
11

Ein Rebell ist er. Und ein
Kämpfer. Ein Künstler,
natürlich. Und schon
in jungen Jahren vor allem eins: ein unabhängiger
Geist, der an Selbstbestimmung,
Individualität und Originalität glaubt und
in der ursprünglichen, einzigartigen Natur
seine größte Inspirationsquelle findet.
Der Goldschmied Wolf-Peter Schwarz
(68) aus Ulm ist bis heute eigentlich
immer nur seinem
Herzen gefolgt und hat genau
damit erreicht, wovon viele nur
träumen können: Aus der einst
kleinen Ulmer Schmuckmanufaktur
Ehinger-Schwarz 1876
ist in rund vier Jahrzehnten ein
Schmuckunternehmen erwachsen,
das heute mit über 230
Geschäften und Ateliers weltweit
aufgestellt ist. Mit vielen
Designpreisen ausgezeichnet,
hat der Goldschmied Wolf-
Peter Schwarz überdies nicht
nur Tausende von Schmuckformen
kreiert, sondern auch
die erfolgreichen Schmucksysteme
erfunden, die mit ihren
kombinierbaren Einzelteilen
immer neue, individuelle Variationsmöglichkeiten
zulassen.
Zu verdanken hat Wolf-Peter Schwarz,
der einst bei seinem Großvater in die Lehre
ging, all das nicht nur seiner schöpferischen
Kraft, sondern vor allem auch
seinem „fühlenden Herzen“ und seiner
Lebensliebe und langjährigen Ehefrau
Ann-Charlotte. Denn eben dieses fühlende,
rebellische Herz führte ihn Anfang
der 60er-Jahre in die Arme einer jungen
schwedischen Austauschschülerin, die in
Ulm ihre Deutschkenntnisse vertiefen
wollte, genau wie er ein ausgeprägtes
Faible für die bildenden Künste hatte und
als seine spätere Frau ganz maßgeblich an
seinem Erfolg beteiligt war. Dabei verlief
das Kennenlernen dieser zwei Künstlernaturen
durchaus nicht reibungslos:
Schließlich war Wolf-Peter Schwarz damals
als unangepasster Bürgerschreck und
wilder Casanova berüchtigt, der barfuß
zur Schule ging (bis er von ihr flog …) und
12 LIEBE
sich auch sonst nicht viel um Kon ventionen
scherte. Klar, dass der lebenslustige
Freigeist zur Stelle war, als unter Ulms
männlicher Jugend der Schlachtruf „Die
Schwedinnen sind da!“ erklang und man
sich im Stadtbad zur Pool-Party traf. Das
Schicksal schlug zu, man kam sich näher.
Doch es bedurfte noch einiger böser
Zungen, um endgültig das Interesse der
Schmuck, der von herzen
kommt: ehemann,
vater und groSSvater
wolF-Peter Schwarz
Schmückt Sich nicht
nur gerne mit Seinen
vier Schönen Frauen.
er liebt eS auch, Sie
und alle anderen
Frauen dieSer welt
zu Schmücken.
schönen Ann-Charlotte zu wecken („Der
Schwarz Peter taugt gar nix“), sowie altersgemäßer
Irrungen und Wirrungen, bis
schließlich Amors Pfeil traf und Wolf-
Peter Schwarz im klapprigen VW seines
Großvaters seiner großen Liebe nach
Schweden folgte.
Die Love- und Erfolgsstory Ehinger-
Schwarz 1876 nahm ihren Lauf und erreichte
mit der Hochzeit 1965 und der
Übernahme des großväterlichen Betriebs
1969 in Ulm ihren ersten Höhepunkt. Die
schöne Ann-Charlotte war da schon
längst das, was sie bis heute ist: geliebte
Frau und beste Freundin, verständnisvolle
Partnerin, faire Mitstreiterin und engagierte
Beraterin, Muse und natürlich auch
Mutter der geliebten Tochter Caroline.
Ann-Charlotte, die bessere Hälfte, ohne
die es im Leben nicht geht, denn neben
jedem erfolgreichem Mann steht sie: die
starke Frau.
„Das Leben ist das schönste Märchen,
denn darin kommen wir selbst vor“, hat
der dänische Märchendichter Hans
Christian Andersen einmal geschrieben.
Denn die Welt ist Inspiration und Magie,
man muss nur die Augen aufmachen: erproben,
ergründen, erfühlen und sich sein
eigenes Märchen erschaffen. Wolf-Peter
Schwarz hat es getan.
„Sich in die Augen zu
schauen, ist etwas Wunderba-
res“, sagt er. „Für mich sind die
glänzenden Augen des Menschen
die schönsten Schmuckstücke.“
Und um die Augen
seiner „Schwedin“ und ihres
gemeinsamen Kindes Caro line
und der Kindeskinder Charlotte
und Tippi immer und immer
wieder glänzen zu sehen, hat
der Schmuckdesigner Wolf-
Peter Schwarz im Verlauf
seines Lebens einen ganzen
Schmuckkosmos erschaffen.
Die einzigartige „ES Vintage“-
Kollektion aus der Anfangsphase
ist ein be eindruckendes
Zeugnis seiner ungestümen
Liebe: raffinierte, üppige Colliers
aus edelsten Materialien.
Atemberaubende Liebesbekenntnisse aus
Gold und Silber, Edelsteinen und Ebenholz.
Ferner die bekannte und weltweit
begehrte Schmuckidee „Charlotte“, eine
Hommage an die vielgesichtige Frau und
ihre Lust zur Verwandlung. Auch diese
natürlich benannt nach seiner Frau und
Muse Ann-Charlotte. Die jüngere Linie
„tipit“ – in Anspielung an seine Enkeltochter
Tippi. Oder seine derzeit jüngste
Schmuckerfindung: die sogenannten
20°-Ringe. Die ersten Eheringe der Welt,
die ergo nomisch im 20°-Winkel an die
Form der Hand angepasst sind. Kurzum:
Eheringe, die endlich wie angegossen sitzen
und nicht irgendwann als störendes
Accessoire in der Schublade landen. Zum
Glück können wir Frauen da nur sagen:
Zum Glück hat Wolf-Peter Schwarz sein
Lebens märchen mit Ann-Charlotte erlebt
– und diesen magischen Augenblick, der
ihn fürs Leben wachküsste.
foto: matthias Bothor
LIEBE 13

GruSS
auS EdEn
01
Verführerisch GLiTZerT der diamanTapfeL aus dem GarTen
eden. ein schmucKspieL VOn VerGÄnGLichKeiT und eWiGKeiT.
die diamanTen miT dem einZiGarTiGen GabrieLLe-cuT VOn sir
GabrieL s. TOLKOWsKy machen daraus ein funKeLndes feuer-
WerK, das GaranTierT niemaLs erLischT.
fotoS: alExandEr rapp
01 „biG applE“, 750 Gold mit fEuErEmail, brillant 96 Ct. w-Si 1, GEfaSSt in platin, 26 900 €
02 rinG 750 Gold mit GabriEllE-Cut-brillant 1,00 Ct. w-Si, 12 850 € 03 rinG 750 Gold mit diamant navEttE, GabriEllE-Cut, 0,16 Ct.
w-Si, in platinfaSSunG, 1897 € 04 rinG 750 rotGold mit diamant navEttE, GabriEllE-Cut, 0,18 Ct. w-Si, in platinfaSSunG, 1930 €
05 rinG 950 palladium mit diamant navEttE, GabriEllE-Cut, 0,20 Ct. w-Si, in palladiumfaSSunG, 1497 €
14 schmuckshow schmuckshow
15
02
03
04
05

foto: marcel oStertag
„Es gibt keine Zukunft
ohne Vergangenheit.
DiE ,Es VintagE‘-KollEKtion Ermöglicht
Es, DiE Vergangenheit
Zu Zitieren unD in DiE Zukunft
Zu transportieren.“
Wolf-Peter SchWarz
EinzigartigEr Schmuck von EhingEr-Schwarz 1876
trifft ExtravagantE modE von marcEl oStErtag:
BEi dEr BErlinEr faShion wEEk SorgtEn diE colliErS
dEr ,ES vintagE‘-kollEktion auf dEm catwalk
für furorE. JEdES Stück Ein unikat – und EinE
liEBESErklärung an SEinE frau ann-charlottE.
BroSchanhänger SterlingSilBer mit feueremail, SüSSWaSSerPerlen, holz und muSchelgemme, gefaSSt in 900 gold, an Kordel auS
SüSSWaSSerPerlen und PeridotS, 12 280 €
16 LIEBE LIEBE 17

„ES war mir wichtig,
diE ,ES vintagE‘-kollEktion mEinES vatErS in
ein neues Licht
Zu rücken. marcEl oStErtag iSt Ein
SpannEndEr JungEr dESignEr, dEr ES
gESchafft hat, diE ,ES vintagE‘-kollEktion
ZeitLos und sexy
in sZene Zu setZen.“ caroline SchWarz
collier 750 gold mit feingoldemail, geSchliffenen aquamarin-zaPfen, Brillanten tW-if, Smaragden und SaPhiren, 44 000 €
18 LIEBE LIEBE
foto: marcel oStertag
19

Tafel
freuden
Schmuck, der daS Leben feiert. Sinn-
Lich und opuLent erzähLen dieSe
Schmuck gewordenen geSchichten
von gaumenfreuden und groSSem
genuSS. daS iSt SchweLgerei. und ein
augenSchmauS, an dem Sich echte
genieSSer niemaLS SattSehen.
01 „charloTTe 21“-ring miT feueremailscheibe und PeridoT, gefassT in
750 gold, 1560 € 02 Paar ohrcliPsTecker miT feueremail und feingold, 940 €
03 collier sTerlingsilber miT feueremail und süsswasserPerlen, 5250 €
03
01
02
04 anhänger miT feueremail, feingold und grauem mondsTein, gefassT in 750 gold, 2075 € 05 Paar
ohrcliPsTecker sTerlingsilber miT feingoldemail und süsswasserPerl-loTen, 1030 € 06 armband
sTerlingsilber miT feingoldemail, 1580 € 07 krawaTTenklammer sTerlingsilber miT feueremail, 350 €
20 schmuckshow schmuckshow 21
foTos: alexander raPP
05
04
07
06

01
01 Otto ehinger ii., Selbstporträt, 1914 02 ann-Charlotte mit ihren geschwistern, Flemingsberg, 1949 03 Caroline Schwarz, Flemingsberg, 1991
04 ann-Charlotte Schwarz, Flemingsberg, 1991 05 ann-Charlotte eijre und Wolf-Peter Schwarz, 1960 06 ann-Charlotte mit ihrer mutter ing-marie, 1951
03
05
02
06
04
im Bann
der ZeiT
TradiTion spielT im Hause
eHinger-scHwarz 1876 eine
grosse rolle. wer in der
zukunfT lesen will, muss
in der VergangenHeiT bläTTern, isT der scHmuckerzäHler
wolf-peTer scHwarz überzeugT …
TexT: Sigrid JürgenS
Wie Glieder
einer Kette
reihen sich
die fünf Schmuckgenerationen der Familie
Ehinger­Schwarz aneinander und
ergeben mittlerweile schon ein wirklich
imposantes Collier. Ein Collier, das eine
ganz besondere Geschichte erzählt: von
Schmuck und Familie. Familienschmuck
und Schmuckfamilien.
Denn die Geschichte des Familienunternehmens
Ehinger­Schwarz 1876, das
heute mit Hauptsitz in Ulm und Dependancen
von Deutschland bis Singapur
weltweit aufgestellt ist, beginnt bereits vor
über 130 Jahren. Von „Otto & Konsorten“
ist heute im Familienkreis die Rede, wenn
man sich auf die Tradition der Vorfahren
besinnt. Als „Otto der I.“ geht der Urgroßvater
von Wolf­Peter Schwarz in die
Unternehmenschronik ein: der früh verstorbene
Firmengründer, der 1876 die
„Otto­Ehinger­Kunstgewerblichen Werkstätten“
ins Leben ruft. Gerade mal 18
Jahre jung, übernimmt sein Sohn Otto
Ehinger II. 1904 die Manufaktur. Seine
künstlerische Ader, die Passion für die bildenden
Künste und das „Goldschmiede­
Gen“ vererbt Otto Ehinger II. dabei nicht
nur seiner Tochter Ruth, sondern vor allem
auch seinem Enkelsohn: Wolf­Peter
Schwarz, der noch beim Großvater selbst
sein Handwerk erlernt. Ganz Kind seiner
Zeit und im Stil seiner Vorfahren, ist das
Gesellenstück von Wolf­Peter Schwarz
dann auch dem damals noch populären
„Ulmer Schmuck“ im Barockstil verpflichtet.
Eine Schmuckrichtung, die er
Jahrzehnte später bei Charlotte • Ehinger­
Schwarz 1876 wiederaufleben lässt.
Selbstverständlich neu interpretiert und
virtuos in die Gegenwart überführt. „Es
gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit“,
ist der Schmuckdesigner überzeugt. „Na­
türlich ist Schmuck immer ein Spiegel seiner
Zeit. Aber ist etwas echt und wandelbar,
überdauert es und bewahrt seine
Qualität über Generationen hinweg.“
Vergangenheit und Tradition als ein
Erbe, das zu neuen Wegen inspiriert, frei
nach dem Motto „aus Alt mach Neu“: Diese
Überzeugung zieht sich wie ein roter
Faden durch das Leben und Wirken des
Schmuckdesigners Wolf­Peter Schwarz.
Im Jahre 1969, als Wegbereiter der Moderne
wie Walter Gropius und Ludwig
Mies van der Rohe für immer gehen, Neil
Armstrong als erster Mensch den Mond
betritt und verliebte Blumenkinder in
Woodstock von einer besseren Welt träumen,
beschließt der sanfte Rebell Wolf­
Peter Schwarz, das Familienvermächtnis
fortzuführen – und als Glied einer Kette
gemeinsam mit seiner Frau das großväterliche
Geschäft zu übernehmen. Doch na­
22 TRADITION TRADITION
23
FOTOS: eiB eiBelShäuSer, PrivaT

„naTürlicH isT scHmuck immer
ein spiegel seiner zeiT …
türlich haben Wolf­Peter und Ann­Charlotte
Schwarz ihre ganz eigenen Ideen,
wie sie die Tradition fortführen und sich
dabei zugleich künstlerisch entfalten.
6000 Mark zahlen sie für ihren Traum –
und starten, inspiriert von ihren Stockholmer
Jahren im hohen Norden, in Ulm
zunächst mit skandinavischem Schmuck
und anspruchsvollen Einzelanfertigungen.
Gewagt, mutig, neu ist der Auftritt
– und schnell Stadtgespräch. Einzigartiger
Schmuck, Ideenreichtum und Einfühlungsvermögen
kombiniert mit ungewöhnlichen
Schaufensterinszenierungen:
Der Zuspruch der Kunden ermuntert
schnell zur Expansion in andere Städte.
Im Jahre 1994 folgt mit „Charlotte“ der
Durchbruch: Das nach seiner Frau benannte
erste verwandelbare Schmucksystem
beschert internationalen Erfolg. Die
geniale Idee: Aus vielen Einzelteilen lassen
sich nach Lust und Laune immer neue,
individuelle, sinnliche Variationen und
Schmuckstücke kreieren. Auch hier heißt
es also wieder in abgewandelter Form „aus
Alt mach Neu“, denn mit „Charlotte“ kann
Frau im Handumdrehen ihren Schmuck
und damit sich selbst verwandeln, Stimmungen
ausdrücken und mit ihrem
Schmuck Geschichten erzählen.
Dass Ehinger­Schwarz 1876 die Herzen
der Frauen erobert, verdanken Wolf­
auS alT maCh neu
Schmuckmetamorphose: aus einer raupe wird ein
wunderschöner Schmetterling. aus einer alten Brosche
entsteht ein prachtvoller anhänger, der die vergangenheit
zitiert und in einer kunstvollen Schmuckcollage
in einen neuen, sinnlichen Zusammenhang stellt.
Peter und Ann­Charlotte Schwarz aber
nicht nur ihren überzeugenden Ideen
und der vollendeten Umsetzung, sondern
auch ihrem größten Schatz: Tochter Caroline,
die seit 2005 die fünfte Generation
des Familienunternehmens repräsentiert.
Und die gleichsam als agierende
Zielgruppe direkt ins Herz schmuckverliebter
Frauen schauen kann, weil sie deren
Sehnsüchte kennt. Nur Schmuck, der
sie selbst auch reizen würde, hat bei ihr
Bestand.
Das Leben in Schmuck bannen, mit
Schmuck Geschichten erzählen: Ehinger­
Schwarz 1876 führt diese Idee immer
weiter. Kunstvolle Schmuckcollagen mit
einer ungeheuren Detailvielfalt entstehen
in der Manufaktur, wie beispielsweise das
Sterlingsilber­Collier „Flemingsberg“, das,
dem Wunsch von Ann­Charlotte Schwarz
folgend, ihr schwedisches Elternhaus
FOTOS: alexander raPP
zeigt. Einen 30 Jahre alten Traum hat
Wolf­Peter Schwarz ihr mit diesem individuellen
Schmuckstück erfüllt. Schmuck
als identitätsstiftendes Kunstwerk: „Es ist
wohl diese ewige Sehnsucht des Menschen,
Augenblicke festzuhalten“, sagt
Wolf­Peter Schwarz in Anspielung auf
Goethes „Faust“ über seine Faszination
für die Maßschneiderei in Schmuck. Familienschmuck
mit Bezug zur eigenen
Lebensgeschichte: Gerne greift der
„Schmuckerzähler“ dabei auch auf bereits
vorhandene Familienschätze zurück. Eine
alte Brosche der Mutter, ein altmodischer
Anhänger der Urgroßmutter, ungetragen
im Schmuckkasten, nicht unbedingt
wertvoll, aber reich an Erinnerungen und
ideellen Werten, wird getreu seinem
Motto „aus Alt mach Neu“ in einer
Schmuckcollage neu interpretiert und in
den Kontext des eigenen Lebens gestellt.
Manche Menschen lassen sich malen oder
schreiben ihre Memoiren, um sich ihrer
Existenz in der Welt zu versichern und
Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
Heute können sie dank Wolf­Peter
Schwarz handgefertigte, ganz persönliche
Schmuckstücke tragen, die etwas von ihrem
Leben erzählen. Und diese dann irgendwann
vielleicht sogar weitergeben –
als Glied einer Kette und aus Liebe zur
Tradition.
erinnerung Wird Zu SChmuCk
das minutiös gestaltete Sterlingsilber-Collier „Flemingsberg“ zeigt das
schwedische elternhaus von ann-Charlotte Schwarz. es wurde in
aufwendiger handarbeit und mit viel liebe zum detail in der ulmer
Schmuckmanufaktur gefertigt.
handWerkSkunST im
aTelier ehinger-SChWarZ 1876
Wolf-Peter Schwarz schwört auf echte materialien wie
pures gold, meteorgestein, ebenholz, Farbsteine
und diamanten mit dem seltenen gabrielle-Schliff (105
Facetten). ein besonderes markenzeichen des hauses
ist das Feueremaillieren, eine kaum mehr praktizierte
kunst aus dem alten ägypten, die in seiner manufaktur
zu einer eigenen emailsprache fortentwickelt wurde.
… aber isT eTwas ecHT und
wandelbar, überdauerT es und
bewaHrT seine QualiTäT
über generaTionen Hinweg.“
WOlF-PeTer SChWarZ
24 TRADITION TRADITION 25
FOTOS: marTin glauner

Blatt
des leBens 01
03
01
02
Sagenumwoben und von den menSchen verehrt: alS eine der
älteSten baumarten der erde faSziniert der ginkgo mit
Seinem zweigeteilten blatt. ginkgo-Schmuck: daS wohl SchönSte
Symbol für liebe und hoffnung, die niemalS zerbricht.
05
06
04
07
08
Broschanhänger 750 gold mit süsswasserperl-lot und Brillant 0,04 ct. w-si an goldspirale, 3755 € 02 anhänger
750 gold mit süsswasserperl-lot und Brillant 0,03 ct. tw-if, 1100 € 03 rechter und linker ring 750 gold, je 995 €
04 Zweifinger-ring 750 gold mit Brillant 0,04 ct. tw-if, 2464 € 05 Brosche 750 gold, 750 € 06 paar ohrstecker 750 gold, 55 €
07 Brosche sterlingsilBer mit feingoldemail, 440 € 08 Brosche sterlingsilBer mit feingoldemail, 210 € 09 Broschanhänger
silBer mit feingoldemail, 198 € 10 rechter und linker Zweifinger-ring sterlingsilBer mit feingoldemail, je 265 € 11 rechter und
linker ring sterlingsilBer mit feingoldemail, je 185 € 12 paar ohrstecker sterlingsilBer mit feueremail, 98 €
26 schmuckshow schmuckshow 27
fotos: alexander rapp
09
10
11
12

28
„Der mit seiner Hütte“
Er ist mit dEr Natur gross gEwordEN uNd
vErdaNkt ihr sEiNE schöNstEN EriNNEruNgEN:
gEdaNkEN übEr das wachsEN uNd wErdEN.
voN wolf-PEtEr schwarz.
aufgezeicHnet von sigriD Jürgens
fotos: axl Jansen (2), alexanDer rapp (1)
01
01 Dreifinger-ring
sterlingsilber, 230 €
02 broscHe sterlingsilber,
230 € 03 anHänger
sterlingsilber an eDelstaHlkette,
375 € 04 ring sterlingsilber
150 €
Sicher ist der Krieg mit ein
Grund, weshalb mir die
Natur so sehr ans Herz gewachsen
ist. In meinem Geburtsjahr 1942
wurde unsere Familie von Ulm aufs Land
evakuiert. Die ersten acht Jahre meines
Lebens verbrachte ich deshalb in Oberstaufen,
einem bayerisch-schwäbischen
Dorf. Eine Pfarrkirche, ein paar Bauernhäuser,
Felder, Wiesen und Wälder, so
weit das Auge reicht. Zwischen gackernden
Hennen und blühenden Holunderbüschen
habe ich meine ersten Schritte ins
Leben getan und später meine ersten
Schulerfahrungen gesammelt. Meine drei
Schwestern und ich haben alles Essbare
gesammelt, was Mutter Natur zu bieten
hatte. Das Essen war schließlich knapp –
und Löwenzahn, Holunder, wilde Beeren
waren heiß begehrt. Ich kann mich noch
erinnern, dass ich einmal im Acker eine
riesige Kartoffel gefunden habe und
mächtig stolz darauf war. Heute weiß ich,
dass es besonders die kleinen Kartoffeln
sind, die als Delikatesse gelten …
02
03
04
Mein zweites Naturparadies war – und ist
bis heute – die Schlangenburg. Das ist
eine einfache Hütte ohne Strom und Wasser
im Schwarzwassertal, die so heißt,
weil in dieser urwüchsigen Landschaft
auch giftige Kreuzottern leben. Eine Hütte,
die auf keiner Karte der Welt zu finden
ist und die mein Vater 1950 aus Angst vor
dem Koreakrieg selbst erbaute. Sie sollte
ein Fluchtpunkt sein, weil er dem Frieden
nicht mehr traute. Ein Fluchtpunkt ist sie
bis heute geblieben, wenn auch zum Glück
in einem ganz anderen Sinne als damals in
den Albträumen meines Vaters. Gemeinsam
mit meinen Eltern und Geschwistern
habe ich dort die schönsten Tage meiner
Kindheit und Jugend verbracht. Eigentlich
haben wir auf der Schlangenburg im-
NATUr NATUr
29

„uNd wENN dEr sturm
im waldE braust uNd kNarrt,
diE riEsENfichtE stürzENd
NachbarästE uNd NachbarstämmE
quEtschENd NiEdErstrEift,
uNd ihrEm fall dumPf hohl
dEr hügEl doNNErt …
mer mit und in der Natur „gearbeitet“ –
und gerade das hat mich wohl bis heute
geprägt. Greifen und Begreifen, heißt es ja
immer. Und wir Kinder haben dort, inmitten
der Natur, ständig etwas mit unseren
Händen gemacht: ob Felsen verkleinern,
das Terrain begradigen, aus Holz
Häuschen bauen, das Bächlein aufstauen
oder Stöcke schnitzen. Es gab immer etwas
zu tun und wir haben dabei so viel
gelernt und von der Welt verstanden. Es
war – und ist bis heute – eine ganz eigene
Welt dort oben, so einsam, 1400 Meter
über dem Meer. Und ich war immer stolz
auf diese Erfahrung – und die Erkenntnis,
mit wie wenig der Mensch auskommen
kann. Naturromantik ist es nicht, was
mich die Schlangenburg lehrte. Eher
Ehrfurcht. Denn wenn man hier oben so
allein eingeschneit oder bei Sturm und
Gewitter sitzt, dann zeigt einem die Natur
doch sehr deutlich: Du bist doch nur
ein kleiner Mensch.
Mit meiner Frau Ann-Charlotte war ich
zum ersten Mal zu unserer Hochzeitsreise
1965 hier. Zugegeben: Sie war erst einmal
geschockt. Aber es wurden trotzdem herrliche
Wochen. Bis heute bin ich für die
Bewohnbarkeit der Schlangenburg zuständig
und kümmere mich um das Essen,
die Wärme und das Wasser, das ich im
Schindelbach hole. Zwischendurch zeichne
ich viel, meine Frau liest mir vor – bei
Kerzenschein. Es gibt keinen Ort auf der
Welt, an dem wir uns besser erholen können.
Und natürlich hat meine Frau im
Verlauf der Jahre auch dafür gesorgt, dass
die Hütte wohnlicher wurde. Bis auf einen
kleinen Teich, den wir auf ihren Wunsch
angelegt haben, ist rundherum aber alles
echte Natur geblieben. Ein Gartenmensch
bin ich nämlich nicht, ich mag die domestizierte
Natur nicht so sehr. Mich zieht es
hinaus in die ehrliche Natur. Zum Glück
ist auch der Teich mittlerweile von der
Natur akzeptiert, die rehe kommen und
trinken daraus. Heute fahren meine Frau
und ich nur noch alleine zur Schlangenburg.
Natürlich mit Onix I., unserem Pudel.
Meine Enkeltöchter können momentan
nur wenig damit anfangen. „Der mit
seiner Hütte“, sagen sie, aber das ist wohl
normal.
Die Natur hat mich bei meinem Schaffen
immer stark beeindruckt und inspiriert.
Mit 14 Jahren wurde ich auf der
Schlangenburg zum ersten Mal ringproduzent
und habe aus „Schwärzlingen“,
dem äußeren Baumbrett, meine ersten
Astlochringe geschnitzt. Eine Idee meiner
Jugend, die wir bald wieder in Form
einer limitierten ringkollektion aufgreifen
wollen. Auch die neuen 20°-ringe
sind von der Natur inspiriert. So wie der
Ast eines Baumes nie im rechten Winkel,
sondern immer schief aus dem Ast herauswächst,
verhält es sich auch mit den Fingern
an der Hand. Jeder herkömmliche
ring sitzt auf dem Mittefinger also richtig,
aber auf dem ringfinger schief. Deshalb
macht ein ergonomisch geformter
ring, jeweils abgestimmt auf die linke
oder rechte Hand, wirklich Sinn. Denn
nur so sitzt der ring wie angegossen, weil
der ring der Kerbe folgt.
Bäume und Äste, Zweige und Blätter
haben mich immer inspiriert. Gerade weil
30 NATUr NATUr 31
fotos: axl Jansen (2), alexanDer rapp (2)

32
die Natur nicht perfekt ist. Jedes Blatt ist
für sich gebrochen und einzigartig. Es gibt
so viele interessante Blattformen. Sehr
kul tivierte, edle, wie die des chinesischen
Ginkgos, der bis zu 1000 Jahre alt werden
kann und sogar Hiroshima überlebt hat.
Aber auch Pflanzen, die ein Botaniker
wohl als Unkraut bezeichnen würde, faszinieren
mich. Je höher man steigt, desto
kleiner und feiner werden die Bäume,
Blätter und Nadeln – so wie bei der Latsche,
der einfachen Bergkiefer, die silbrig
schimmert und mich mit ihrem knorrigen
Stamm an einen Bonsai erinnert.
Ich liebe den Herbst ganz besonders,
seine Melancholie und den Erntedank, die
sanften, satten Farben und die ausgedörrten
Früchte, die eine Geschichte erzählen.
Deshalb benutze ich auch so gerne Hölzer
… daNN führst du mich zur
sichErN höhlE, zEigst mich
daNN mir sElbst, uNd mEiNEr
EigNEN brust gEhEimE tiEfE
wuNdEr öffNEN sich.“
auszug aus „WalD unD HöHle“, faust i
und Äste und schätze den Bernstein, für
mich ein sehr herbstlicher Stein. Auch
reife Perlen verwende ich gerne. Perlen,
die nicht voller Glanz sind, sondern einen
leichten rosinencharakter haben. Gerade
das Nichtperfekte, wie Gewachsene, ist
einzigartig. So wie jeder Mensch ein eigener
Charakter ist, unvergleichlich.
Natürlich schlagen als Schmuckdesigner
zwei Seelen in meiner Brust: Auch ich
liebe den Kontrapunkt zur Urwüchsigkeit,
das ringen um die Verfeinerung, die reduktion,
das Pure und Futuristische. Auch
in dieser richtung arbeite ich konsequent
weiter und werde bald etwas Neues herausbringen.
Ich nenne es das „Calvinistische“,
denn es ist authentisch. Streng, klar und
ehrlich. Auch das ist eine Seite meines
Schaffens. Aber es ist: karg, karg, karg!
Und ich merke: Je mehr Lebenserfahrung
ich sammele, umso mehr komme ich zurück
zur Natur. Schmuck, der fantasiereich
ist, den man bewusst trägt, mit dem man
kommuniziert. Eben Schmuck, der ein
„Geschichtle“ erzählt. Sicher ist es auch
Liebhaberei, barocke Schwelgerei von einem,
der doch eigentlich Protestant ist.
Aber eben ein süddeutsch gefärbter Protestant
mit Orgelmusik, barocken Engeln,
viel Sonnenschein und einer großen Portion
Naturgewalt im Herzen. Und dann
sind wir eigentlich schon wieder am Anfang:
der Pfarrkirche in Oberstaufen, der
echten Natur und unserer Schlangenburg.
fotos: axl Jansen
01 ringe in 950 pallaDium mit 999 feingolD mit
brillanten, ab 2650 € 02 trauringe 20º 750 golD für
Die linke oDer recHte HanD, ab 1020 € 03 trauringe
20º 950 platin für Die linke oDer recHte HanD, 2310 €
Die trauringe sinD aucH in 950 pallaDium, 900 golD unD
750 roségolD erHältlicH. preise Je nacH ausstattung auf anfrage.
20°
voN dEr Natur iNsPiriErt – für
dEN mENschEN dEsigNt: diE NEu-
EN 20°-riNgE für diE liNkE uNd
rEchtE haNd siNd ErgoNomisch
gEformt uNd sitzEN im 20°-wiNkEl
PErfEkt auf dEm riNgfiNgEr.
ENdlich EiN riNg fürs lEbEN,
dEr huNdErtProzENtig Passt.
NATUr SCHMUCKSHOW
fotos: alexanDer rapp
01
02
03
33

HerbstleucHten
Warm und satt glüht der
Bernstein in KomBination mit
Perlen, silBer und gold.
Wie das milde sonnenlicht an einem
herBsttag schimmern diese mit
Feueremail gestalteten schmucKstücKe
und erzählen von der schönheit
und melancholie des leBens.
02
01
03
01 collier KesHiperlen sterlingsilber mit Feueremail, Feingold und süsswasserperlen, 2705 € 02 paar
oHrclipstecKer sterlingsilber mit Feueremail, süsswasserperlen und bernstein, 890 € 03 collier sterlingsilber
mit Feueremail, bernstein und süsswasserperlen, 1725 € 04 ZweiFinger­ring sterlingsilber mit
Feueremail, bernstein, granat und sapHir, 660 €
34 schmuckshow schmuckshow 35
Fotos: alexander rapp
04

Längst ist sie auf der Erde
gelandet: „Die Prinzessin
vom anderen Stern“,
wie Caroline Schwarz in ihrer Schulzeit in
Ulm von ihren Mitschülerinnen heimlich
genannt wurde. Weil sie ihnen so anders
schien, so schillernd und irgendwie auch so
über den Dingen schwebend mit ihrem
künstlerischen Elternhaus, einem traditionsreichen
Fachwerkbau im Herzen Ulms.
Leuchten wie ein Stern, der sich funkelnd
abhebt: Das kann die schöne, wortgewaltige
Caroline Schwarz auch heute noch. Ist
sie doch gelernte Schauspielerin, extrovertiert
und emotional, offensiv und kreativ, ja
vielleicht in den Augen strohtrockener
Menschen mitunter sogar auch ein kleines
bisschen verrückt, mit ihren 1000 Ideen im
Kopf und dem Herzen auf der Zunge.
DIE PRINZESSIN
VOM ANDEREN
StERN
Sie leuchtet So hell, daSS man
Sie einfach nicht überSehen
kann: caroline Schwarz, daS
neue licht am Schmucken himmel
von ehinger-Schwarz 1876.
tExt: SIgRID JüRgENS
Doch Caroline Schwarz ist ein Stern mit
Bodenhaftung. Eine, die in der Mitte des
Lebens genau weiß, wohin sie will. „Mal
Prinzessin, mal Arbeitstier“, sagt sie über
sich selbst, „so wie die meisten anderen
Frauen auch.“ Aber nicht nur Fleiß zeichnet
sie aus, sondern auch die Kunst, andere
zu begeistern und mitzuziehen. Für
eine wie Caroline Schwarz, so viel ist sicher,
arbeitet man gerne, weil sie nicht
mürrisch ist, sondern mit Herz agiert.
Enthusiasmus, der ansteckt, wie die zu
90 Prozent fast ausschließlich weiblichen
Mitarbeiter von Ehinger­Schwarz 1876
nur zu gut wissen. „Caroline kann Leute
wachküssen“, sagt ihr Vater Wolf­Peter
Schwarz über seine Tochter. Mit ihrem
Schritt ins Management des Unternehmens
vor nunmehr fünf Jahren ist sein
Herzenswunsch in Erfüllung gegangen:
Denn lange sah es gar nicht so aus, dass
Caroline, die mit ihren beiden Töchtern
Charlotte und Tippi in Berlin lebt, in das
Familienunternehmen einsteigen und jede
Woche nach Ulm pendeln würde.
„Man sollte die Dinge so nehmen, wie
sie kommen. Aber man sollte auch dafür
sorgen, dass sie so kommen, wie man sie
nehmen möchte“, hat der Schriftsteller
und Schauspieler Curt Goetz einmal sehr
weise gesagt: Offenbar hat sich Wolf­
Peter Schwarz eben diese Strategie zu
Eigen gemacht, um seine Caroline ins
Unternehmen zurückzuziehen. „Du hast
mich machen lassen“, sagt sie heute rückblickend
und auch voller Anerkennung,
denn natürlich ist es nicht immer leicht,
die Rolle des Dominators abzugeben und
den Nachwuchs machen zu lassen. „So
sind sie halt, die Küken: Kaum aus dem Ei
geschlüpft, wissen sie alles besser und machen
es dann oftmals auch“, lacht Wolf­
Peter Schwarz.
Und Caroline Schwarz weiß genau,
wohin sie will. Denn sie spürt, wie Frauen
ticken – und was sie sich wünschen. Als
Schauspielerin vermochte sie in die verschiedensten
Rollen zu schlüpfen, als
Managerin von Ehinger­Schwarz 1876
erspürt sie mit professioneller Intuition
das Herz der Kundin und was es will.
Auch weil sie selbst, zutiefst weiblich, die
Sehnsüchte und das spielerische Lebensgefühl
kennt, die jede schmuck­ und
36 ZUKUNFT ZUKUNFT
37
IlluStRAtION: HANNA tEMbRINk; FOtOS: NADA StANkOVA (2); SkIZZE: WOlF-PEtER ScHWARZ

charlotte tiPit
Wunderbar wandelbar ist die sinnlich-edle Schmuckidee „charlotte“,
benannt nach Wolf-Peter Schwarz’ Ehefrau Ann-charlotte. Die kombinierbaren
Einzelteile lassen immer neue, fantasievolle Variationsmöglichkeiten
zu. Das ist Schmuck – so bunt und vielseitig wie das leben.
01
02
03
04
05
06
mode affine Frau umtreiben: Es ist der
Reiz, sich immer wieder zu verwandeln
und neu zu erfinden. „In meiner Fantasie
bin ich vieles. Ich selbst trage diesen
Schmuck … Dadurch, dass ich mich wie
ein Schwamm empfinde, denke
ich, dass in mir verschiedene
weibliche Personen leben
– wie in so vielen Frauen“, beschreibt
Caroline Schwarz
ihre Heran gehensweise. Dabei
erweist sich die Zusammenarbeit
mir ihrem Vater als
äußerst fruchtbar: Während
Wolf­Peter Schwarz für die
Schmuckgestaltung zuständig
ist, kümmert sie sich um den Bereich
Marketing und Vertrieb. Mit den Augen
der Kundin, fest im Lebensgefühl der modernen
Frau verankert, kann sie perfekt
einschätzen, wann der richtige Moment
ist, um neue Ideen auf dem Markt zu präsentieren.
Und wie … Perfekte Hand­
07
08
werkskunst trifft so auf pulsierenden Zeitgeist,
das beschauliche Ulm auf das kesse
Berlin, Tradition auf Zukunft.
„Wie cool ist das denn!?“, pflegen ihre
beiden Töchter Charlotte (16) und Tippi
„am liebSten
erinnere ich mich
an die zukunft.“
SAlVADOR DAlí
(13) zu sagen, wenn ihnen etwas richtig
gefällt. Und da steht sie auch schon in
den Startlöchern: die nächste Generation
kreativer DNA im Familienunternehmen
Ehinger­Schwarz 1876. Eine Generation
geballter Frauenpower, die den „Wandel
mit Wurzeln“ sicherlich wieder auf ganz
Pfiffig, kreativ, unkompliziert: So ist nicht nur Wolf-Peter
Schwarz’ jüngste Enkeltochter tippi, sondern auch die
nach ihr benannte jüngste Schmucklinie aus dem Hause
Ehinger-Schwarz 1876. basis sind ein wandelbarer,
patentierter Ring und eine Variation von einhundert
Schmuckteilen.
09
01 ScHEIbE, ONyx AuF PERlMutt, 20 MM,
45 € 02 EDEltOPAS, 12 MM, 195 € 03 10 MM,
130 € 04 8 MM, 110 € 05 PAAR OHRStEckER,
EDEltOPAS, 160 € 06 kOPF, SüSSWASSERPERlE,
10 MM, 160 € 07 FEuEREMAIlScHEIbE, 75 €
08 EDElStAHlScHEIbE MIt 22 bRIllANtEN, 95 €
09 „tIPIt“-RINg „S“, EDElStAHl MIt AMEtHyStkugEl,
102 € 10 „tIPIt“-RINg „M“, EDElStAHl
MIt FEuEREMAIl-ROllE, 200 € 11 „tIPIt“kEttE,
VERScHIEDENE ElEMENtE AuS EDEl-
StAHl, AMEtHySt, FEuEREMAIl, StERlINg-
SIlbER, SüSSWASSERPERlEN
10
neue Art und Weise interpretieren wird.
„Die jungen Küken eben“, denen Großvater
Wolf­Peter Schwarz mit seiner
jüngsten Schmucklinie „tipit“ bereits ein
schmuckes Denkmal gesetzt hat.
Noch ist es nur eine erste
kühne Idee von Caroline
Schwarz, dass ihre Töchter
eine eigene Schmucklinie
desig nen sollen. Noch spricht
sie nur davon und verhandelt
mit ihrem Vater: Aber eigentlich
ist es wohl nur noch eine
Frage der Zeit und einiger guter
Argumente, bis die Enkeltöchter
beim Großvater in der
Ulmer Manufaktur stehen werden. Und
sich die „Prinzessin vom anderen Stern“ –
mal Prinzessin, mal Arbeits­ und mal
auch einfach nur Muttertier – entspannt
mit Blick in die Zukunft zurücklehnen
und sich insgeheim denken wird: „Wie
cool ist das denn!?“
11
IlluStRAtION: HANNA tEMbRINk; FOtO: MARtIN glAuNER; SkIZZE: WOlF-PEtER ScHWARZ
38 ZUKUNFT
ZUKUNFT 39

01
01 Anhänger 999 Feingold mit stAhkschnur, 2675 €
02 PAAr ohrstecker 999 Feingold, 1180 € 03 hAlsreiF
950 PlAtin mit 999 Feingold und 68 BrillAnten, zus.
2,56 ct. tW-iF, und nAturFArBenem FAncy, 66 000 €
04 BroschAnhänger 950 PlAtin mit 999 Feingold
und 26 BrillAnten, zus. 1,64 ct. tW-iF, 17 200 €
05 BroschAnhänger eBenholz mit 999 Feingold
mit BrillAnten 0,08 ct. tW-iF An silikonschnur,
3345 € 06 PAAr ohrcliPstecker eBenholz mit
999 Feingold mit BrillAnten 0,12 ct. tW-iF, 3150 €
02
04
03
06
kunst mit
knitter
Raschelt da etwa was? anhängeR, wie wundeRtüten
aus puRem gold, aus denen BRillanten
fast schon üBeRmütig puRzeln. mit ihReR
einzigaRtigen KnitteRtechniK sind diese von
hand gefeRtigten meisteRweRKe deR goldschmiedeKunst
von himmlischeR Raffinesse.
40 schmuckshow schmuckshow
41
05

01 schneeglöckchen-collieR 950 palladium
mit BRillanten 2,25 ct. W-si mit Bajonettschloss
mit BRillanten 0,12 ct.,
tahiti-keshi-peRlkopf und anhängeR aus
palladium mit BRillanten und tahitipeRle,
gesamt 15 805 € 02 Ring 950 palladium
mit 21 BRillanten, zus. 0,13 ct., und Rosa
tuRmalin in palladium gefasst, 3070 €
03 schneeglöckchen-aRmBand, palladium
mit BRillanten 1,12 ct. W-si, 6980 €
42 SchmuckShow
02
03
01
Rankenspiel
Zart und doch erhaben
SchMIeGt SIch daS collIer
uM den halS. Mädchenhaft
und dennoch könIGlIch
ZItIeren kette, arM-
SchMuck und rInGe dIe
VerGanGenheIt und SInd
dabeI Vor alleM eInS:
hoffnunGSloS roMantISch
und ÜberIrdISch Schön.
foto: alexandeR Rapp
letzte Versuchung
Schwelgen, Träumen, Tragen: Für jede STimmung und jeden anlaSS lockT der richTige
Schmuck. heuTe kühl und PuriSTiSch, morgen ein leuchTendeS FarbFeuerwerk auS
Turmalin, ameThyST, ciTrin und aquamarin: daS iST Schmuck So bunT wie daS leben.